Demografiestrategie
Die Landesregierung hat die vielfältigen Herausforderungen und Chancen der Bevölkerungsentwicklung schon lange im Blick. In allen politischen Fachbereichen setzt sie sich seit vielen Jahren dafür ein, dass die Menschen aller Generationen in allen Teilen von Rheinland-Pfalz auch in Zukunft gut leben können.
Der demografische Wandel bringt viele Veränderungen und Herausforderungen mit sich. Wir erfahren aber zunehmend, dass die Gesellschaft diesen Veränderungen nicht ausgeliefert ist, sondern dass wir sie gemeinsam aktiv gestalten können. Das zeigen viele innovative Ideen und praktikable Ansätze, die wir im Land mit vorangebracht haben und weiter fördern. Insofern gibt die Landesregierung den Bürgerinnen und Bürgern mit der Demografiestrategie mehr Sicherheit.
Die Demografiestrategie hat maßgeblich dazu beigetragen, dass das Thema Demografie inzwischen in allen Ressorts einen hohen Stellenwert in der fachlichen Arbeit einnimmt. Zudem wurde die ressortübergreifende Zusammenarbeit durch die Demografiestrategie gestärkt. Beispiele dafür sind die Themen „Wohnen" oder auch „ländliche Räume“.
Generationen, Vielfalt, Miteinander
Der demografische Wandel hat Auswirkungen auf alle Gruppen der Bevölkerung, auf das Leben jedes einzelnen Menschen und auf das Zusammenleben in der Gesellschaft.
Die Landesregierung schafft die Voraussetzungen dafür, dass alle Generationen auch in Zukunft gut miteinander leben können und jede und jeder Einzelne die Chance bekommt, die eigenen Potenziale zu entfalten.Sie setzt sich für eine solidarische Gesellschaft ein, in der Gleichberechtigung, Chancengerechtigkeit, soziale Teilhabe und Vielfalt ermöglicht und gelebt werden.
Durch eine verbesserte berufliche und soziale Integration möchte die Landesregierung zudem erreichen, dass Migrantinnen und Migranten gute Teilhabechancen haben und ihre Potenziale zukünftig besser genutzt werden.
Landesplanung, Ländliche Räume, Daseinsvorsorge
Damit die Menschen in Rheinland-Pfalz auch unter den Bedingungen des demografischen Wandels in allen Regionen gut leben können, trägt die Landesregierung mit dem Landesentwicklungsprogramm dazu bei, eine leistungsfähige und gleichzeitig bezahlbare Infrastruktur sicherzustellen. Angebote in den Bereichen Bildung, Betreuung, alternsgerechtes Wohnen, Mobilität, Ver- und Entsorgung oder Sport und Freizeit sowie medizinische und pflegerische Versorgung sollen in der Stadt und auf dem Land möglichst wohnortnah zur Verfügung stehen. Daneben wird die Landesregierung die Voraussetzungen dafür schaffen, dass die Menschen und auch die Versorgungsangebote mobil und flexibel sind. Dazu gehören unter anderem der Ausbau der Internetversorgung sowie die Verbesserung des Mobilitätsangebotes. Gemeinsam mit den Kommunen werden vielfältige Ansätze verfolgt, überall im Land Infrastrukturen bedarfsgerecht anzupassen.
- www.mwvlw.rlp.de/de/themen/verkehr/
- www.landentwicklung.rlp.de
- www.ris.rlp.de
- www.fm.rlp.de/de/themen/bauen-und-wohnen
- www.lzg-rlp.de/de/demenz.html
- www.inklusion.rlp.de
- www.mdi.rlp.de/de/unsere-themen/staedte-und-gemeinden
- www.mueef.rlp.de/de/themen/klima-und-ressourcenschutz/kreislaufwirtschaft/
- www.mueef.rlp.de/de/themen/klima-und-ressourcenschutz/kreislaufwirtschaft/abfallwirtschaftsplanung/
- www.eler-eulle.rlp.de
Bildung, Arbeit, Wirtschaft
In den kommenden Jahren wird der demografische Wandel aufgrund seiner Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt und die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland zu einer bedeutenden Einflussgröße für die Wirtschaft. Die Landesregierung reagiert darauf. Wichtige Stellhebel sind beispielsweise eine erhöhte Erwerbsquote und eine verbesserte Aus- und Weiterbildung zur Sicherstellung eines hohen Qualifizierungs-niveaus. Eine wichtige Voraussetzung hierbei sind gute Bildungsangebote in Kita, Schule und Studium. Dafür unerlässlich ist eine Bereitschaft zum lebenslangen Lernen und die ständige Vermittlung neuer Qualifikationen und Kompetenzen für alle Beschäftigten.
Ebenso gewinnen die Verbesserung der Erwerbsmöglichkeiten von Frauen sowie deren Einstieg und Kontinuität im Berufsleben immer mehr an Bedeutung. Aber auch die Vermeidung vorzeitigen Ausscheidens älterer Beschäftigter aus dem Arbeitsleben, wie auch eine qualifizierte und gezielte Zuwanderungspolitik können dazu beitragen, die Folgen zurückgehender Bevölkerungs- und Beschäftigtenzahlen abzumildern.
Dieser Wandel bietet auch Chancen. So entstehen neue Märkte mit entsprechenden Wachstumspotentialen, zum Beispiel in den Bereichen Gesundheit, Pflege, Tourismus, Freizeit und Kultur, aber auch in der Unterhaltungs- und Multimediabranche.
- www.bildung-rp.de
- www.mwvlw.rlp.de/de/themen/wissenschaft/forschung-transfer-und-innovation
- www.mwvlw.rlp.de/de/themen/wirtschafts-und-innovationspolitik/
- www.mwvlw.rlp.de/de/themen/wissenschaft/studium-und-lehre
- www.rlp.de/de/unser-land/wirtschaftsstandort
- www.isb.rlp.de
- www.lebensphasenorientierte-personalpolitik.de
Staat, Verwaltung, Soziale Sicherung
Sichere und gute Lebensbedingungen der Bürgerinnen und Bürger haben einen hohen Stellenwert für die rheinland-pfälzische Landesregierung. Eine effiziente und bürgernahe Verwaltung sowie Kooperationen und neue technische Möglichkeiten tragen dazu bei, sich den Bedürfnissen einer älter und geringer werdenden Bevölkerung anzupassen. Innovative Ansätze sichern den zukünftigen Bedarf an qualifizierten Fachkräften für einen leistungsfähigen öffentlichen Dienst.
Schließlich ist es für die Lebensqualität der Menschen in Rheinland-Pfalz wichtig, dass die bewährten Systeme der Sozialen Sicherung auch vor dem Hintergrund des demografischen Wandels leistungsfähig und bezahlbar bleiben. Die rheinland-pfälzische Landesregierung wird sich deshalb weiterhin für eine zukunftsfeste Weiterentwicklung der Alterssicherung sowie der Kranken- und Pflegeversicherung auf Bundesebene einsetzen.
Wir gehen systematisch vor
Mit unserer Demografiestrategie wollen wir den Wandel gestalten und die Chancen nutzen. Dabei gehen wir systematisch vor und binden in jeder Phase wissenschaftlichen Sachverstand ein.
Als Grundlage für die Demografiestrategie "Zusammenland Rheinland-Pfalz" haben wir im Vorfeld eine repräsentative Umfrage zum demografischen Wandel in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse zeigen, dass die Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer sehr realistische Einschätzung zu Herausforderungen und Chancen haben. Pflege, Gesundheitsversorgung, Wohnen und seniorengerechtes Wohnumfeld gehören zu den wichtigsten Anliegen der Bürgerinnen und Bürger und werden richtigerweise als Herausforderungen wahrgenommen. 95 Prozent der Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer sind mit ihrem Leben zufrieden; die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse in den Teilen des Landes spielt für die Menschen eine große Rolle. Als Chancen werden gesehen: länger gesund leben, gute Job-Chancen für Alt & Jung, mehr Chancen für Ältere sich einzubringen.
Außerdem hat die Landesregierung einen „Wissenschaftlichen Beirat Demografie“ eingerichtet, der mit 22 Professorinnen und Professoren von Hochschulen aus dem ganzen Land besetzt ist. Durch diesen Beirat nutzt die Landesregierung die Expertise, die an vielen Hochschulen in Rheinland-Pfalz zu unterschiedlichen Teilaspekten des demografischen Wandels vorhanden ist, noch stärker. Zudem legt die Landesregierung mit dem Wissenschaftlichen Beirat Demografie das Fundament für einen intensiveren wissenschaftlichen Austausch zwischen den rheinland-pfälzischen Hochschulen und den unterschiedlichen Fachbereichen. Durch eine engere Zusammenarbeit sollen neue innovative Antworten auf die Herausforderungen des demografischen Wandels entwickelt werden.
Demografiewochen
Neben der ressortübergreifenden Weiterentwicklung der demografiepolitischen Maßnahmen der Landesregierung war und ist ein zweites wichtiges Ziel der Demografiestrategie, die Menschen im Land für die Auswirkungen des demografischen Wandels zu sensibilisieren und sie zu einem aktiven Gestalten dieser Auswirkungen zu motivieren und zu befähigen. Auch hier war die Demografiestrategie erfolgreich.
Das zeigen z.B. die Demografiewochen der Jahre 2013, 2015 und 2017 mit insgesamt mehr als 800 Veranstaltungen im ganzen Land und die 2015 vorgestellte Gemeinsame Erklärung „Zusammenland Rheinland-Pfalz“, die von 60 landesweiten Organisationen unterzeichnet wurde.
Auch die vielen Veranstaltungen, Maßnahmen und Prozesse, die ganz unterschiedliche Organisationen und Institutionen aus allen Lebensbereichen (bspw. Kommunen, Hochschulen, Wohlfahrtsverbände, Kirchen, Senioren- und Jugendverbänden u.a.) in den letzten Jahren unter dem Stichwort „Demografischer Wandel“ durchgeführt haben und auch weiterhin durchführen zeigen das.
Die vierte landesweite Demografiewoche Rheinland-Pfalz fand vom 4. bis 11. November 2019 statt.
Gemeinsame Erklärung
Um den Willen zum Engagement und zur Zusammenarbeit bei der Gestaltung des demografischen Wandels in Rheinland-Pfalz zu dokumentieren, hat die Landesregierung in einem ersten Schritt viele landesweite Organisationen ihrer Partnerinnen und Partner gebeten, die „Gemeinsame Erklärung Zusammenland Rheinland-Pfalz – Gut für Generationen“ zu unterzeichnen.
Die enorme Beteiligung zeigt, dass das Bewusstsein für die anstehenden Herausforderungen da ist und vor allem, dass es in Rheinland-Pfalz eine große Engagementbereitschaft und Gestaltungskraft gibt. Mit ihrer Unterschrift verdeutlichen die Partnerinnen und Partner, dass sie die Herausforderungen, aber auch die Chancen des demografischen Wandels sehen und annehmen und dass sie diese auch in Zukunft aktiv analysieren und gestalten werden.
Außerdem geben viele Partnerinnen und Partner der Landesregierung in kurzen Textbeiträgen in der Broschüre "Zusammenland Rheinland-Pfalz - Gut für Generationen" Auskunft über ihre Ziele und ihre Aktivitäten bei der Auseinandersetzung mit den Folgen des demografischen Wandels.
Sie können die Broschüre bei Frau El Abdellaoui bestellen: Jamila.Abdellaoui(at)msagd.rlp.de
oder hier herunterladen:
Demografiekabinett und Demografieministerium
Rheinland-Pfalz hat seinen Willen zur Gestaltung des demografischen Wandels unterstrichen und als erstes und nach wie vor einziges Land das wichtige Thema „Demografie“ im Namen eines Ministeriums verankert. Vom Demografieministerium aus entwickelt die Landesregierung ihre ressortübergreifende Demografiestrategie seitdem laufend weiter.
Darüber hinaus hat Ministerpräsidentin Dreyer das Demografiekabinett eingerichtet, in dem alle Ministerinnen und Minister sowie die Ministerpräsidentin regelmäßig zusammenkommen und die nächsten Schritte der Demografiepolitik diskutieren und beschließen. Um das eigene Handeln in allen Bereichen konsequent auf den demografischen Wandel auszurichten, hat die Landesregierung im Jahr 2012 unter anderem einen „Demografiecheck“ entwickelt. Seitdem werden neue Landesgesetze und –verordnungen gezielt daraufhin überprüft, inwieweit sie die Bevölkerungs- und Altersentwicklung berücksichtigen und ob sie auf den demografischen Wandel in angemessener Art und Weise reagieren.
Neben diesen grundlegenden, alle Ministerien übergreifenden, strategischen Instrumenten hat die Landesregierung in allen fachpolitischen Bereichen eine Vielzahl von Maßnahmen, Projekten und Programmen entwickelt und gestartet, die der Gestaltung des demografischen Wandels dienen. Sie sind Teil der Demografiestrategie „Zusammenland Rheinland-Pfalz – Gut für Generationen“.
Die 2011 begonnene Arbeit der IMA Demografie hat maßgeblich dazu beigetragen, dass das Thema Demografie inzwischen in allen Ressorts einen hohen Stellenwert in der fachlichen Arbeit einnimmt. Zudem wurde über die IMA Demografie die ressortübergreifende Zusammenarbeit in der Demografiepolitik gestärkt. Beispiele dafür sind die Themen „Wohnen“ oder auch „ländliche Räume“.