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Frankfurt am Main
Synagoge Börneplatz
(ehem. "Judenmarkt")
Übersicht:
Zur Geschichte der
Synagoge
Nach Einweihung der liberal geprägten Hauptsynagoge
(Börnestraße) im Jahr 1860 mit Orgel, gemischtem Chorgesang usw. trennte sich
die Israelitische Religionsgesellschaft von der Hauptgemeinde und
errichtete wenig später eine eigene Synagoge
in der Schützenstraße. Für diejenigen Gemeindeglieder der Hauptgemeinde,
die konservativ geprägt waren, aber nicht Mitglied der Israelitischen
Religionsgesellschaft werden wollten, wurde eine eigene Synagoge mit
traditionell geprägtem Gottesdienst eingerichtet, zunächst in provisorischen
Räumen im Kompostellhof. 1878 erhielt die Synagoge in dem
orthodox gesinnten Dr. Markus Horovitz einen eigenen Gemeinderabbiner.
Mit durch seine erfolgreiche Wirksamkeit wuchs die Zahl der sich zur orthodoxen
Richtung innerhalb der Hauptgemeinde bekennenden Gemeindemitglied.
Der Bau einer neuen Synagoge erwies sich sehr schnell als dringend nötig. Eine
solche konnte am 10.
September 1882 am früheren "Judenmarkt" (seit 1885
Börneplatz) auf dem Platz des ehemaligen jüdischen Fremdenhospitals durch
Rabbiner Dr. Horovitz eingeweiht werden. Sie war für die nächsten Jahrzehnte eine der vier großen Synagogen, die das
Stadtbild Frankfurts bis zur NS-Zeit prägten. Die Synagoge am Börneplatz - sie
wurde auch "Neue Gemeindesynagoge" genannt - war nach den Plänen von
Siegfried Kusnitzky in einem italienischen Renaissancestil erbaut worden und
hatte zunächst 520 Plätze für Männer und - auf der Empore - 260 Plätze für
Frauen.
Knapp 20 Jahre nach ihrer Einweihung bot die Synagoge für die weiter gestiegene
Zahl der Gemeindemitglieder keinen ausreichenden Platz mehr. 1901 wurde
sie umgebaut und vergrößert. Nach dem Umbau verfügte sie über 1.200 Plätze.
Die feierliche Wiedereinweihung war am 8. September 1901, wiederum durch
Rabbiner Dr. Horovitz. 1904 konnte der Synagogenchor der "Neuen
Gemeindesynagoge" sein 25-jähriges Bestehen feiern (siehe Bericht
unten).
Im September 1932 konnte das 50-jährige Bestehen der Synagoge am
Börneplatz gefeiert werden.
Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge durch Nationalsozialisten zerstört
und in den folgenden Monaten abgebrochen. Die Steine wurden zur Errichtung der
Mauer des Hauptfriedhofs verwendet.
Weitere Informationen siehe den Wikipedia-Artikel
Börneplatzsynagoge
sowie (für die Synagoge vor Einweihung der Borneplatzsynagoge) den Wikipedia-Artikel
Kompostellhof
Berichte zur Geschichte der
Synagoge
(Anmerkung: die Texte wurden freundlicherweise von Susanne Reber abgeschrieben
und mit Anmerkungen versehen)
Letzter Gottesdienst in der provisorischen Synagoge im
Compostellhof und Einweihung der neuen Synagoge am "Judenmarkt" (1882)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
20. September 1882: "Frankfurt am Main, 11. September (1882).
Die Räume der provisorischen Synagoge im Compostellhofe, welche seit der
Vollendung der Hauptsynagoge im Jahr 1860 von den Gemeindeangehörigen
traditioneller Richtung besucht worden, füllten sich gestern um 12 1/2
Uhr mit einer großen Menge Andächtiger. In tief empfundenen Worten gab
Rabbiner Dr. Horovitz den Gefühlen Ausdruck, welche das Herz bewegen,
wenn man eine liebgewordene Stätte mit einer anderen vertauscht.
Insbesondere betonte er, dass nur durch die friedliche, einträchtige
Gesinnung innerhalb der Gemeinde die Herstellung des neuen Gotteshauses
ermöglicht worden, und mahnte zu fernerer Erhaltung der gottgefälligen
Eintracht. Um 5 1/2 Uhr fand sodann die feierliche Einweihung der neuen
Synagoge am Judenmarkt statt. Das Gebäude ist in italienischer
Renaissance gehalten; es enthält 520 Sessel für Männer und auf der
amphitheatralisch angelegten Empore 360 Sitze für Frauen. Die in der
Mitte angebrachte Estrade (Almemor), welche ganz aus Marmor gearbeitet
ist, wurde von der Herren Arthur und Julius May gestiftet; die heilige
Lade (Thoraschrein), die davor angebracht feste Kanzel, die ewige Lampe
und verschiedenes Andere sind aus freiwilligen Gaben hergestellt worden.
Über den Toraschrein kommt eine durchbrochene Kuppel, welche erst in
diesen Tagen aufgestellt werden kann. Zur Feier hatten sich Vertreter der
staatlichen und städtischen Behörden, Vorstand und Ausschuss, sowie die
Rabbiner und andere Angestellten der Gemeinde und zahlreiche Ehrengäste
neben den Inhabern der Sitze eingefunden. Nachdem der neugegründete
Chorverein einen einleitenden Gesang vorgetragen rezitierte der Vorbeter
Münz einen Psalm; unter den üblichen Gesängen wurden die zehn
Torarollen zur Estrade getragen, der Rabbiner sprach ein hebräisches
Weihegebet und ein deutsches Gebet für den Landesherrn, die Rollen wurden
wieder in den Schrein gebracht und die Predigt begann. Auch jetzt betonte
Herr Rabbiner Dr. Horovitz wieder die Notwendigkeit friedlichen
Zusammengehens und mahnte zu gottgefälligem Wandel. Er gedachte des
gleichfalls gottgefälligen Werkes der Krankenpflege, dem der Platz, auf
dem jetzt die Synagoge sich erhebt, geweiht war. Schließlich segnete er
Alle, die zu dem Gelingen des Werkes beigetragen haben und sprach ein
inniges Gebet für die Gemeinde und ihre Leiter, die Stadt und ihre
Behörden, den Staat und seine Lenker. Die Feier schloss mit einem Psalm,
von Chor und Vorbeter vorgetragen. Trotzdem kein Plätzchen leer war, war
die Temperatur in der Synagoge gemäßigt; viel trägt hierzu die
Beleuchtung bei. Hierzu sind nicht Lüster verwandt, sondern fünf
leuchtende Gasringe, welche über dem die Synagoge bei Tag erhellende
Oberfenster angebracht sind. Die Treppen sind äußerst bequem, sämtliche
Räume haben überall Ausgänge, sodass eine Entleerung des Gebäudes in
wenigen Minuten stattfinden kann."
Anmerkungen: - Kompostellhof:
https://de.wikipedia.org/wiki/Kompostellhof
- Rabbiner Dr. Horovitz: Rabbiner Dr. Marcus Horovitz, Judenmarkt 34,
Sprechstunde von 3-4 Uhr
http://www.judengasse.de/dhtml/P137.htm
- Almemor:
https://de.wikipedia.org/wiki/Bima
- Arthur und Julius May: Arthur May, Bankgeschäft, Hochstraße 12 oder Arthur
May, Kaufmann, Bockenheimer Anlage 11
- Julius May, Kaufmann, Mainquai 82 oder Julius May, Rentner, Bockenheimer
Landstraße 31
- Ewige Lampe:
https://de.wikipedia.org/wiki/Ewiges_Licht
- Toraschrein:
https://de.wikipedia.org/wiki/Toraschrein
- Vorbeter Münz: Kantor Simon Münz, Uhlandstraße 46h2
- Landesherr: Großherzog Ludwig IV.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_IV._(Hessen-Darmstadt)
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Einweihung der vergrößerten neuen Gemeindesynagoge am
Börneplatz (1901)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 12- September
1901: "Frankfurt am Main, 9. September (1901). Gestern wurde die
vergrößerte 'Neue Gemeindesynagoge' am Börneplatz eingeweiht. Während
des Umbaues hatte der Gottesdienst im Lokal der Suppenanstalt
stattgefunden. Morgens nach dessen Beendigung hielt der Vorstand der Synagogeninspektion,
Herr Raphael Ettlinger, eine kurze Ansprache an Herrn Rabbiner
Dr. Horovitz und überreichte demselben das erste Exemplar einer
eigens geprägten Medaille in Silber. Hierauf ergriff Herr Wilhelm
Posen, der die Medaille entworfen und die Prägung veranlasst hatte,
das Wort, um dem Herrn Rabbiner herzliche Glückwünsche auszusprechen. Er
erinnerte daran, wie unsere Eltern blutenden Herzens Baustein an Baustein
der 'Altschul' sich lösen sagen, und wie sie an der Zukunft der Gemeinde
verzweifeln zu müssen glaubten. Heute aber sei das kaum Erwartete zur
Wirklichkeit geworden: Frankfurts größte Synagoge werde durch die
Gemeinde dem traditionellen Gottesdienste geweiht. An diesem Erfolge habe
das Wirken des Herrn Rabbiners Horovitz den allergrößten Anteil. Er
wünsche diesem ein langes, ferneres, segensreichen Wirken und die
Unterstützung wackerer Männer, die ihm wie seither, im Sinne ihrer
Väter zur Seite stehen.
Herr Rabbiner Dr. Horowitz dankte gerührt und schloss mit den
Worten: 'Aber für Zion kommt ER als Erlöser, und für die, die sich
bekehret von Schuld in Jakob..." (Jesaja 59,20).
Die Medaille zeigt auf der einen Seite die 'Altschul' und darüber die
'Neue Synagoge' mit der Inschrift: 'Größer wird sein die Herrlichkeit
des letzten Tempels als des ersten (Mordechai HaLevi), auf der anderen
Seite: Frankfurt am Main ... und die Umschrift: 'Israelitische
Gemeindesynagoge. Erbaut 5642 (1882), vergrößert 5661
(1901).' Sie ist in Silber, in Bronze und in Aluminium u haben.
Nachmittags um 6 Uhr versammelten sich die Inhaber von Plätzen, die
Mitglieder des Vorstandes und Ausschusses der Gemeinde und eine Anzahl
geladener Gäste in der 'Neuen Synagoge'. Alle Plätze (es sind mehr als
1200) waren besetzt. Der Synagogenchor sang Mah towu, Oberkantor
Ogutsch trug den 84. Psalm vor. Hierauf wurde das Minchagebet
verrichtet, wobei Kantor Levy funktionierte. Unter Chorgesang
wurden dann die Torarollen aus dem Sitzungssaale in feierlichem Zuge in
die Synagoge getragen. Herr Rabbiner |
Dr. Horovitz sprach den Mi scheberach für die Gemeinde und
das Gebet für den Landesherrn. Sodann erfolgte das Einheben mit
Chorgesang. Die Festpredigt des Rabbiners begann mit den Worten (hebräisch
und deutsch): 'Dies ist nichts als ein Gotteshaus, dies ist die Pforte
des Himmels.' So sprach Jakob, als er fern von der Heimat auf einsamem
Felde übernachtete und da den Traum von der Leiter hatte, die, zur Erde
gestellt, mit ihrer Spitze in den Himmel ragte, und an der die Engel auf-
und niederstiegen. Auch Israel, das Volk fern von seiner alten Heimat, hat
nicht aufgehört zu träumen den schönsten Traum des Lebens, dass
inmitten aller Leiden die Leiter gestellt ist, die mit ihrer Spitze in den
Himmel ragt, und dass die Sendboten Gottes nicht aufhören, an ihr auf-
und niederzusteigen. Überall, wo Israel auch nur eine kurze Rast
gefunden, war es bestrebt, seinem Gotte ein Haus zu errichten. Das
Judentum selbst ist eine Leiter, die gestellt ist auf der Erde, um Alle
aufzurufen, sich dem Schöpfer zu heiligen. Es ist gestellt auf die Erde,
das Buch der Lehre, das uns kündet, dass Gott geschaffen hat den Menschen
nach seinem Ebenbilde, alle Menschen. Es ist die Lehre gestellt auf die Erde,
die da sagt: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst! Dieses Judentum,
dessen Weisen sagen: 'Dieses Wort ist eine große, allgemein umfassende
Regel in der heiligen Lehre', während ein Anderer noch meint, es gebe ein
noch umfassenderes Wort (hebräisch und deutsch) 'das ist das Buch von
der Entstehung des Menschen', weil darin die Grundlage ist für alle
Nächstenliebe, dass alle Menschen eines Ursprunge sind. Die Erinnerung an
den Auszug aus Ägypten ist gleichfalls an die ganze Erde gerichtet, sie
lehrt, dass die Menschheit zur Freiheit, zur freuen Entfaltung ihrer
Kräfte bestimmt ist. Der Redner besprach dann die Schickungen, die auch,
wenn sie uns augenblicklich hart scheinen, doch zu unserem Besten dienen.
Redner gedachte der Dahingeschiedenen, welche an dem ersten Bau sich
beteiligten, und dankte den Männern, die sich um den zweiten Bau verdient
machten, die wetteiferten, das Gotteshaus zu verschönern, den Künstlern,
den Arbeitern und Allen, die sich um den Bau bemühten und schloss mit
einem zu Herzen dringenden Gebete. Das Maariv-Gebet beendete die Feier,
die allen Teilnehmern unvergesslich bleiben
wird."
Anmerkungen: - Suppenanstalt: Theobald-Christ-Straße 5
https://www.frankfurt1933-1945.de/nc/index/orte/show/4/ort/israelitische-suppenanstalt/
- Raphael Ettlinger: Raphael Ettlinger, Möbel- und Läuferstoffe, Teppiche
und Gardinen, Goethestraße 34ets. Und Große Bockenheimer Straße 45, Wohnung:
Friedberger Anlage 1 I
- Rabbiner Dr. Horovitz: Rabbiner Dr. Marcus Horovitz, Fichtestraße 7
http://www.judengasse.de/dhtml/P137.htm
- Wilhelm Posen: Wilhelm S. Posen, Kunsthandlung Posen & Schames, Opernplatz
10t.http://www.galerie20.smb.museum/kunsthandel/K61.html,
Wohnung: Fischerfeldstraße 2 II:
- Mah Towu:
https://de.wikipedia.org/wiki/Ma_Towu
- Oberkantor Ogutsch: Oberkantor Fabian Ogutsch, Ostendstraße 47 III
https://de.wikipedia.org/wiki/Fabian_Ogutsch
- Mincha:
https://de.wikipedia.org/wiki/Mincha
- Kantor Levy: Kantor Josef B. Levy, Obermain-Anlage 1 pt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Josef_Benjamin_Levy
- Landesherr: Großherzog Ernst Ludwig
https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Ludwig_(Hessen-Darmstadt)
- Einheben: Einheben der Torarolle(n) in den Toraschrein
https://de.wikipedia.org/wiki/Toraschrein
- Nächstenliebe: Drittes Buch Mose 19,18: 'Du sollst deinen Nächsten lieben
wie dich selbst.'
- Maariv:
https://de.wikipedia.org/wiki/Maariw_(Judentum) |
25-jähriges Bestehen des Synagogenchores der Gemeindesynagoge
am Börneplatz (1904)
Artikel
im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 22. Januar
1904: "Frankfurt am Main. Der Synagogen-Chor der neuen
Gemeinde-Synagoge am Börneplatz feierte Sonntag, den 17.
dieses Monats das Fest seines 25-jährigen Bestehens im Saale der
Frankfurt-Loge unter Teilnahme der jetzigen und früheren Chormitgliedern,
der Gemeindebeamten, der Synagogen-Inspektoren usw. Herr Siegfried
Herzfeld hielt die Begrüßungsansprache bei Beginn des Festessens und
betonte darin besonders die Harmonie, die nicht nur im Gesang, sondern
auch im Verkehr zwischen dem Chor einerseits und Gemeindevorstand und den
Besuchern andererseits herrsche; ihm schlossen sich während des
Festessens noch mehrere Redner an, unter anderem Seine Ehrwürden Herr
Rabbiner Dr. M. Horovitz und Herr Rabbiner Dr. J. Horovitz. Das Fest
welches alle Teilnehmer in höchstem Maße befriedigte, fand, gewürzt von
Chorliedern und Gesangsvorträgen, einen würdigen Abschluss".
Anmerkungen: - Siegfried Herzfeld: Siegfried Herzfeld, Börsenmakler,
Röderbergweg 11,
http://juedisches-leben-frankfurt.de/media/herzfeld_ostend_26_bis_41_kl.pdf
- Rabbiner Dr. M. Horovitz:
http://www.judengasse.de/dhtml/P137.htm
- Rabbiner Dr. J. Horovitz:
http://www.judengasse.de/dhtml/P140.htm
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Für die Renovierung der Synagoge werden Gelder der
jüdischen Gemeinde bereitgestellt (1914)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 17. April 1914: "Aus Frankfurt am Main wird berichtet: Der
Ausschuss der israelitischen Gemeinde genehmigte in seiner Sitzung den
Haushaltsplan für das Rechnungsjahr 1914, der mit 1.862.063 Mark
balanciert. Für die Anlagen eines neuen Friedhofes sind 97.000 Mark für Terrainerwerb,
100.000 Mark für Straßenherstellung usw., 20.000 Mark für Vorarbeiten
vorgesehen, für die Renovierung der Börneplatz-Synagoge 41.000 Mark.
Der neue Friedhof kommt an der Homburger Landstraße nächst der
Friedberger Warte zu liegen". |
Bekanntgabe von Gottesdienstzeiten zu den hohen Feiertagen
(1914)
Artikel
im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 18. September
1914: "Israelitische Gemeinde.
Hauptsynagoge. Freitag, den 18. September, abends 6 Uhr Rabb. Dr.
Seligmann. Samstag, 19. September, morgens 9 Uhr Rabb. Dr. Lazarus.
Nachmittags 4 Uhr., Sabbatausgang 7 Uhr 10 Min. Wochengottesdienst: Morgens
7 Uhr, nachmittags 4 Uhr. Neujahrsfest: Sonntag, 20. September,
abends Rabb. Dr. Seligmann, Predigt Rabb. Dr. Lazarus. Nachmittags 4 Uhr,
Festesausgang 7 Uhr 5 Min.
Synagoge am Börneplatz.
Freitags , 18. September 6 Uhr. Samstag, 19. September, abends 6 Uhr.
Samstag, 19. September, Frühgottesdienst 6 Uhr 15 Min. Morgens 8 Uhr.
Nachmittags 4 Uhr 30 Min. Ausgang 7 Uhr 15 Min. Wochengottesdienst Sonntag,
morgens 5 Uhr. Freitag, 18. September, Frankfurter Taanis,
Minchagottesdienst 12 Uhr 45 Min. Neujahrsfest. Sonntag, 20.
September abends 6 Uhr 30 Min., Predigt. Montag 21. September morgens 5 Uhr
55 Min., Predigt. Nachmittags 4 Uhr 30 Min. Abends 7 Uhr 5 Min. Dienstag,
22. September, morgens 5 Uhr 55 Min., nachmittags 4 Uhr 30 Min.
Festesausgang 7 Uhr 30 Min. Wochengottesdienst: Morgens 5 Uhr 15 Min.,
nachmittags 6 Uhr.
Synagoge an der Königsteiner
Straße: Freitag, den 18. September. Jugendgottesdienst 6 Uhr 30 Min,
Rabbiner Dr. Lazarus. Samstag, 19. September morgens 9 Uhr 30 Predigt Rabb.
Dr. Seligmann. Wochengottesdienst: Morgens 7 Uhr 30 Min, nachmittags 7 Uhr.
Neujahrsfest: Sonntag, 20. September, abends 6 Uhr 30 Min., Rabb. Dr.
Seligmann. Montag, 21. September, morgens 9 Uhr 30 Min. Rabbiner Dr.
Lazarus. Abends 7 Uhr. Dienstag, 22. September, morgens 9 Uhr 30 Min., Rabb.
Dr. Seligmann, Festesausgang 7 Uhr 5 Min.
Frankfurt-Loge, Eschersheimer Landstraße 27: Neujahrsfest.
Sonntag, 20. September, abends 6 Uhr 30 Min. Montag, 21. September, morgens
7 Uhr, Predigt Dr. May. Nachmittags. 4 Uhr , abends 7 Uhr 5 Min. Dienstag,
22. September, morgens 7 Uhr, Predigt Rabb. Dr. Horovitz. Nachmittags 4 Uhr.
Festesausgang 7 Uhr 5 Min.
Rechneisaal, Langestraße 29: Neujahrsfest. Sonntag, 20.
September abends 6 Uhr. 30 Min. Montag, 21. September, morgens 7 Uhr,
Predigt Dr. Mainzer, Nachmittags. 4 Uhr 30 Min., abends 7 Uhr 5 Min.
Dienstag, 22. September, morgens 7 Uhr. Nachmittags 4 Uhr. Festesausgang 7
Uhr 10 Min.
Synagoge in Bockenheim.
Freitag, 18. September abends 6 Uhr. Samstag, 19. September morgens 8 Uhr.
Nachmittags 4 Uhr 30 Min. Ausgang 7 Uhr 15 Min. Neujahrsfest: Sonntag,
20. September, abends 6 Uhr 30 Min. Montag, 21. September morgens 7 Uhr,
Predigt Rabb. Dr. Horovitz. Nachmittags 4 Uhr 30 Min. Abends 7 Uhr 5 Min.
Dienstag, 22. September, morgens 7 Uhr. Nachmittags 4 Uhr 30 Min.
Festesausgang 7 Uhr 10 Min.
Anmerkungen: Rabb. Dr. Seligmann: Rabbiner Dr. Cäsar Seligmann,
Böhmerstraße 9
https://de.wikipedia.org/wiki/Caesar_Seligmann
Rabb. Dr. Lazarus: Rabbiner Dr. Paul Lazarus,
https://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Lazarus_(Rabbiner)
Neujahrsfest:
https://de.wikipedia.org./wiki/Rosch_ha-Schana
Taanis:
https://de.wikipedia.org/wiki/Ta’anit_(Mischna)
Mincha:
http://de.wikipedia.org/wiki/Mincha
Rabb. Dr. Horovitz: Rabbiner Dr. Jakob Horovitz, Staufenstraße 30
https://frankfurter-personenlexikon.de/node/4231
Dr. May: Lehrer Dr. Benjamin May (geb.
Westhofen/Elsass, gest. 29. Mai 1929 Frankfurt a. M.)
Dr. Mainzer: Lehrer Dr. Moritz Mainzer, Rhönstraße 2
https://frankfurt.de/frankfurt-entdecken-und-erleben/stadtportrait/stadtgeschichte/stolpersteine/stolpersteine-im-ostend/familien/mainzer-moritz-sofie-und-irene.
|
Bekanntgabe von Gottesdienstzeiten zu den hohen Feiertagen in der Kriegszeit
(1918)
Artikel
im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 6. September
1918: "Bekanntmachung. Israelitischer Gottesdienst betreffend.
Mit Rücksicht auf die Fliegergefahr ist für das Neujahrsfest und den
Versöhnungstag Folgendes angeordnet worden.
1. Um eine Überfüllung der Synagogen zu verhüten, ist der Zutritt zu den
Synagogen unserer Gemeinde ausnahmslos nur gegen Vorzeigung der Einlasskarte
von 1918/19 gestattet.
2. In der Hauptsynagoge und der
Synagoge am Börneplatz
bleiben die Frauenemporen an den oben genannten Feiertagen im Allgemeinen
geschlossen. Für den Besuch geöffnet und lediglich am 2. Tag des
Neujahrsfestes (8. September) von 8 ½ Uhr vormittags und ab bis nach dem
Schofarblasen, und am Börneplatz auch zum Minchahgebet 4 ½ Uhr nachmittags,
wo noch einmal Schofarblasen stattfindet, ferner in beiden Synagogen am
Versöhnungstag (16. September) von 4 ½ Uhr nachmittags, ab bis zum Schluss
des Gottesdienstes.
3. Kinder unter 11 Jahren ist der Besuch sämtlicher Gottesdienste untersagt.
4. Bei Fliegeralarm werden die Garderoben in sämtlichen Gemeindesynagogen
sofort geschlossen; eine Herausgabe der abgegebenen Garderobenstücke findet
unter keinen Umständen vor Beendigung der Fliegergefahr statt.
5. Nach erfolgtem Fliegeralarm bleibt es jedem Synagogenbesucher überlassen,
in der Synagoge zu bleiben, oder einen der nahegelegenen Unterstände
aufzusuchen.
Die Kellerräume der Synagoge sind als Fliegerdeckung nicht geeignet.
Trotz dieser Vorsichtsmaßregeln kann eine Gewähr für die Sicherheit der
Synagogenbesucher natürlich nicht gegeben werden.
Der Besuch der Synagogen erfolgt auf eigene Verantwortung und Gefahr der
Besucher.
Frankfurt a. M., den 4. September 1918
Der Vorstand der israelitischen Gemeinde
Israelitische Gemeinde - Gottesdienste am Neujahrsfest
Hauptsynagoge: Freitag, den
6. September abends 7 Uhr Predigt Rabbiner Lewin. Samstag, 7.
Sept., morgens 8 Uhr 30 Min. Predigt Rabbiner Dr. Seligmann, nachmittags 4
Uhr, abends 7 Uhr 30 Min. Sonntag, 8. September, morgens 8 Uhr 30 Min.
Rabbiner Lewin, nachmittags 4 Uhr. Festesausgang 8 Uhr 35 Min.
Synagoge am Börneplatz
Freitag, den 6. September 7 Uhr. Samstag, den 7. September morgens 6 Uhr 25
Min., nachm. 4 Uhr 30 Min., abends 8 Uhr 40 Min. Sonntag, 8. Sept. morgens 6
Uhr 25 Min., Schofarruf 8 Uhr 30 Min., Predigt nachmittags 4 Uhr 30 Min.
Schofar. Festesausgang 8 Uhr 40 Min.
Synagoge an der Königsteiner
Straße: Freitag, den 6. September abends 7 Uhr. Samstag, den 7.
September morgens 7 ½ Uhr, Predigt Rabbiner Dr. Horovitz, nachm. 4 ½ Uhr,
abends 8 Uhr 40 Min. Sonntag, 8. Sept. morgens 7 ½ Uhr, nachmittags 4 ½ Uhr.
Festesausgang 8 Uhr 40 Min.
Gemeinde-Synagoge Bockenheim: Freitag,
6. September, abends 7 Uhr. Samstag, 7. September, morgens 7 1/2 Uhr,
Predigt Rabbiner Dr. Horovitz, nachmittags 4 1/2 Uhr, abends 8 Uhr 40 Min.
Sonntag, 8. September, morgens 7 1/2 Uhr, nachmittags 4 1/2 Uhr, Festausgang
8 Uhr 40 Minuten.
Frankfurt-Loge: Freitag, den 6. September, abends 7 Uhr. Samstag, den
7. September morgens 7 Uhr 30 Min., Predigt Dr. May, nachm. 4 Uhr 30 Min.,
abends 8 Uhr 40 Min. Sonntag, 8. Sept. morgens 7 Uhr 30 Min., Predigt
Rabbiner Dr. Horovitz, nachmittags 4 Uhr 30 Min., Festesausgang 8 Uhr 40
Min.
Loge Adler: Freitag, den 6. September abends 7 Uhr. Samstag, den 7.
September morgens 7 Uhr 30 Min., Predigt Dr. Mainzer, nachm. 4 Uhr 30 Min.,
abends 8 Uhr 40 Min. Sonntag, 8. Sept. morgens 7 Uhr 30 Min., nachmittags 4
Uhr 30 Min., Festesausgang 8 Uhr 40 Min.
Synagoge an der Unterlindau: Freitag, den 6. September abends 7 Uhr,
Predigt Rabbiner Dr. Horovitz. Samstag, den 7. September morgens 7 Uhr,
nachm. 4 Uhr 30 Min., abends 8 Uhr 40 Min. Sonntag, 8. Sept. morgens 7 Uhr,
Predigt nachmittags 4 Uhr 30 Min. Festesausgang 8 Uhr 40 Min.
Anmerkungen: Neujahrsfest:
https://de.wikipedia.org/wiki/Rosch_ha-Schana
Versöhnungstag:
https://de.wikipedia.org/wiki/Jom_Kippur
Schofar:
https://de.wikipedia.org/wiki/Schofar
Rabbiner Lewin:
https://de.wikipedia.org/wiki/Louis_Lewin_(Rabbiner)
Rabbiner Dr. Seligmann: Rabbiner Dr. Cäsar Seligmann, Böhmerstraße 9
https://de.wikipedia.org/wiki/Caesar_Seligmann
Rabbiner Dr. Horovitz: Rabbiner Dr. Jakob Horovitz,
Staufenstraße 30
https://frankfurter-personenlexikon.de/node/4231
Dr. May: Lehrer Dr. Benjamin May. Unterer Atzemer 14 I (geb.
Westhofen, Elsass 23. Mai 1882, gest.
29. Mai 1929 Frankfurt/Main).
Dr. Mainzer: Lehrer Dr. Moritz Mainzer, Rhönstraße 2.
"Stolperstein" Rhönstraße 2 |
Gedächtnisgottesdienst für die Gefallenen des Krieges in der
Gemeindesynagoge Börneplatz (1919)
Artikel
im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 10. Januar
1919: "Frankfurter Berichte - Gedächtnis-Gottesdienst
Sonntag, den 12. Januar, 12 Uhr vormittags findet in der
Gemeindesynagoge Börneplatz ein feierlicher Gottesdienst statt,
der sowohl dem Gedächtnis der für das Vaterland gefallenen Angehörigen der
Israelitischen Gemeinde, wie auch den traurigen Ereignissen gewidmet sein
soll, die unsere Brüder im Osten während der schweren Kriegsjahre und ganz
besonders in den letzten Wochen betroffen haben. Die Trauerrede hielt
Rabbiner Dr. Nobel. Da die Türen pünktlich geschlossen werden, ist es
ratsam, zeitig zu erscheinen.
Es wird ferner nochmals auf die kostenfreie Aufnahme der tapferen Toten in
das Memor-(Gedenk-)buch der israelitischen Gemeinde aufmerksam gemacht. Um
eine möglichst lückenlose Liste zu erreichen, werden Anmeldungen bis auf
weiteres noch bei Dr. A. Freimann, Langestraße 1, angenommen."
Anmerkungen: - Dr. Nobel: Rabbiner Dr. phil. Anton Nobel,
Börneplatz 16 I
http://steinheim-institut.de:50580/cgi-bin/bhr?id=2458&suchename=Nobel
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Bekanntgabe der Gottesdienstzeiten in den Frankfurter
Synagogen (1928)
Anzeige in der "Jüdisch-liberalen Zeitung"
vom 10. Februar 1928: "Israelitischer Gottesdienst in
Frankfurt/Main.
Liberaler Ritus: Hauptsynagoge.
Freitag, den 10.2., abends 5.15, Jugendgottesdienst: Rabbiner Dr. Lazarus.
Sonnabend, den 11.2., morgens 9, nachmittags 4, Sabbat-Ausgang 6.25.
Wochengottesdienst: morgens 7.30, nachmittags 4.
Synagoge an der Königsteiner Straße. Freitag, den 10.2.
abends 6.30, Predigt: Rabbiner Dr. Seligmann. Sonnabend, den 11.2., morgens
9.30, Sabbat-Ausgang 6.25. Wochengottesdienst: morgens 7.30, abends 7.
Konservativer Ritus: Synagoge am Börneplatz Freitag, den 10.2.
abends 5.10. Nach dem Gottesdienst Vortrag Rabbiner Dr. Hoffmann. Sonnabend,
den 11.2., Frühgottesdienst 7, morgens 8.15, nachmittags 4, nach Mincho für
junge Leute 'Die Grundlehren des Judentums im Anschluss an Maimonides',
Rabbiner Dr. Hoffmann. 1 Stunde vor Nacht Vortrag 'Moses und Esra', Dr.
Ernst Simon. Sabbat-Ausgang 6.25. Wochengottesdienst: morgens 6.45,
nachmittags 5.
Synagoge Bockenheim. Freitag, den
10.2., abends 5.10, Vortrag Dr. Horowitz. Sonnabend, den 11.2., morgens
8.45, nachmittags 4, Sabbat-Ausgang 6.25. Wochengottesdienst: morgens 7.15.
Israelitisches Krankenhaus Gagernstr. 36. Freitag, den 10.2., abends 5.10.
Sonnabend, den 11.2., morgens 8.15, nachmittags 4."
Anmerkungen: - Rabbiner Dr. Lazarus: Rabbiner Dr. phil. Paul Lazarus,
Cronberger Straße 30
https://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Lazarus_(Rabbiner)
http://www.judengasse.de/dhtml/P146.htm
- Rabb. Dr. Seligmann: Rabbiner Dr. Cäsar Seligmann,
Böhmerstraße 9
https://de.wikipedia.org/wiki/Caesar_Seligmann
http://www.judengasse.de/dhtml/P145.htm
- Rabbiner Dr. Hoffmann: Rabbiner Dr. phil. Jakob Hoffmann,
Gemeinderabbiner, Börneplatz 16 I
http://www.judengasse.de/dhtml/P139.htm
- Mincho:
https://de.wikipedia.org/wiki/Mincha
- Maimonides:
https://de.wikipedia.org/wiki/Maimonides
- Dr. Ernst Simon: Dr. phil. Ernst Simon, Redakteur,
Bockenheimer Landstr. 115
- Rabb. Dr. Horovitz: Rabbiner Dr. Jakob Horovitz, Staufenstraße
30
https://frankfurter-personenlexikon.de/node/4231 . |
Stahlhelmleute bekommen "Asyl" in der Synagoge am
Börneplatz (1930)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
17. Oktober 1930: "Eine Synagoge als Asyl für Stahlhelmleute.
Montagnachmittag war ein Lastauto mit etwa 30 Stahlhelmleuten nach Frankfurt
gekommen. Die Leute verließen am Römerberg das Auto, kehrten in einer
bekannten Apfelweinwirtschaft ein und unternahmen einen Spaziergang durch
die Altstadt. Bald wurden sie von Kommunisten verfolgt und angegriffen. In
ihrer Not flüchteten sie gegen 18 Uhr in die Synagoge am Börneplatz, wo aus
Anlass des Sukkot-Festes gerade G’ttesdienst war. Die Gemeinde glaubte
zunächst, dass die Stahlhelmer eine Störung beabsichtigten. Als man den
Sachverhalt erfuhr, wurden die Stahlhelmer vom Portier der Synagoge in einem
Seitenraum der Garderobe versteckt. Inzwischen war das Überfallkommando
benachrichtigt worden, das mit zwei Autos herbeieilte und die Stahlhelmer zu
ihrem Lastauto geleitete,. Die Kommunisten standen beim Eintreffen des
Überfallkommandos noch vor der Synagoge, doch gewährte die Polizei den
Stahlhelmern Schutz."
Anmerkungen: - Stahlheimleute:
https://de.wikipedia.org/wiki/Stahlhelm,_Bund_der_Frontsoldaten
- Sukkot-Fest:
https://de.wikipedia.org/wiki/Sukkot |
50-jähriges Jubiläum der Synagoge am Börneplatz
(1932)
Artikel
im "Frankfurter Israelitischen Gemeindeblatt" vom September
1932: "Jubiläum der Synagoge am Börneplatz. Die Synagoge am
Börneplatz. Von Gemeinderabbiner Dr. Jakob Hoffmann. I. Die Synagoge
am Börneplatz feiert in wenigen Wochen ihren fünfzigjährigen Bestand.
Das fünfzigjährige Bestehen einer Synagoge ist wohl kein seltener und
ungewöhnlicher Fall. Zumal in einer der ältesten und an blühenden
jüdischen Einrichtungen und Anstalten reichsten Gemeinden Deutschlands.
Aber schon der Bau dieser Synagoge war ein bedeutsames Ereignis in der
Geschichte unserer Gemeinde. Er bedeutete, nach mancherlei Verhandlungen
und Auseinandersetzungen, die rückhaltlose Anerkennung des unantastbaren
Lebensrechtes und die rückhaltlose Würdigung des ungebrochenen
Lebenswillens des Tora- und traditionstreuen Judentums innerhalb der alten
Frankfurter Kehilla.
Auch nach dem Bau dieser Synagoge sind noch andere konservative
Bethäuser, von der Gemeinde unterstützt und gefördert, entstanden. Aber
die Synagoge am Börneplatz blieb, was sie von allem Anfang an zu werden
bestimmt war: der Mittelpunkt für alle Ausstrahlungen und
Betätigungen des gesetzestreuen jüdischen Lebens innerhalb der
großen Einheitsgemeinde. Und je zielstrebiger und wirksamer sie das
gesetzestreue jüdische Leben zu fördern wusste, desto mehr wuchs ihre
Bedeutung und desto größer wurde der Radius ihrer Wirksamkeit. Heute ist
sie unbestritten ein in mehrfacher Hinsicht vorbildlich wirkendes
religiöses Kraftzentrum. Der fünfzigjährige Bestand dieser Synagoge rechtfertigt
daher ein Wort rückschauender Betrachtung und Würdigung.
II. Auf die Austrittsbewegung und die damit zusammenhängenden
Verhandlungen und Auseinandersetzungen, die in der zweiten Hälfte des
vorigen Jahrhunderts die Gemüter der gesetzestreuen Mitglieder der
Frankfurter Gemeinde aufwühlten, soll hier nicht eingegangen werden (Anmerkung:
Dr. H. Heinemann s. A. hat aufschlussreiche Aufzeichnungen über diese
Beratungen und Verhandlungen, an denen er aktiv beteiligt war,
hinterlassen; vgl. den Beitrag von Prof. Heinemann - Breslau in dieser
Nummer). Genug, die zunächst von allen gesetzestreuen Mitgliedern der
Gemeinde gehegte Hoffnung, es werde sich die Einheit und Gemeinsamkeit der
rituellen Einrichtungen ermöglichen lassen, hat sich nicht erfüllt. Als
im Jahre 1876 nach dem Inkrafttreten des preußischen Austrittsgesetzes
die Anhänger des Austrittsgedankens immer weitere Forderungen in der
Richtung der Selbständigkeit stellten und nur noch eine ganz lose
Verbindung mit der Gemeinde zugestehen wollten, beschloss der
Gemeindevorstand, durch die Neuregulierung des religiösen (??) Wesens auf
streng gesetzestreuer Grundlage sowie durch den Bau eines allen
religionsgesetzlichen Ansprüchen genügenden Ritualbades - ein
konservativer Gottesdienst bestand bereits mit der Synagoge im
Compostellhof - für die Befriedigung der religiösen Bedürfnisse der
gesetzestreuen Gemeindemitglieder im eigenen Bereiche Sorge zu tragen. Die
Schaffung und Überwachung dieser religiösen Einrichtungen sollte einem
gesetzestreuen Rabbiner übertragen werden. Zuerst bestand die Absicht,
den zu berufenden Rabbiner lediglich mit den Amtsobliegenheiten eines
Gemeinde-Dajan zu betrauen. Allein Rabbiner Dr. Markus Horovitz seligen
Andenkens, damals Rabbiner zu Gnesen, den man für diese Stelle gewinnen
wollte, knüpfte seine Zustimmung an die Erfüllung zweier Forderungen. Er
verlangte die Umwandlung der ausgeschriebenen Dajanstelle in die eines
Gemeinderabbiners mit allen Rechten und Pflichten eines solchen. Und er
verlangte ferner, dass ihm neben den rituellen Einrichtungen, die
ausschließlich seiner Oberaufsicht zu unterstellen wären, auch eine
Synagoge überlassen werde, wo er von der Kanzel herab zu seiner Gemeinde
sprechen könne. Beide Forderungen wurden erfüllt. Und so wurde Rabbiner
Horovitz - es war dies im Jahre 1878 - die konservative Synagoge im
Compostellhof zur Verfügung gestellt.
Sie erwies sich schnell genug als unzulänglich. Sie hatte keinen Raum
für die wachsende Schar der den traditionstreuen Gemeindegottesdienst
Besuchenden. Und sie bot keinen würdigen äußeren Rahmen für die
Wirksamkeit des bedeutenden und von Tatfreudigkeit beschwingten
rabbinischen Führers. So entstand im Jahre 1882 die konservative
Gemeindesynagoge am Börneplatz. Und mit dieser Synagoge begann ein neuer
Abschnitt in der Geschichte der alten Frankfurter Kehilla: die
Erstarkung und Entfaltung der sich selbstbewussten und über den eigenen
gesinnungsgenössischen Kreis und über die eigene Gemeinde hinaus
wirkenden Gemeinde-Orthodoxie.
Es dauerte nicht lange, und schon wurde der Ruf laut: 'Dehne den Raum
deines Zeltes aus, spanne die Decken deiner Wohnungen auseinander.' Im
Jahre 1901 wurde die Synagoge erheblich erweitert und ihr Fassungsraum um
mehr als 400 Sitzplätze vergrößert. Aber selbst die dergestalt
erweiterte Synagoge vermöchte nicht dem täglich wachsenden
Bedürfnis |
zu
genügen. Obgleich durch die weitgehendste Ausnutzung des verfügbaren
Raumes immer weitere Sitzplätze gewonnen wurden, sodass die Synagoge
heute über mehr als 1.300 Sitzplätze verfügt, mussten bis in die
letzten Jahre hinein Jahr für Jahr sehr viele Gesuche um Zuweisung von
Synagogenplätzen unberücksichtigt bleiben. Es gab Gemeindemitglieder,
die 10-15 Jahre lang ihr diesbezügliches Ansuchen wiederholen. Und da
eine nochmalige bauliche Erweiterung der Synagoge wegen des hart
angrenzenden alten Friedhofes nicht mehr möglich war, wurde vor wenigen
Jahren der Bau einer neuen großen konservativen Gemeindesynagoge ins Auge
gefasst. Die Wirtschaftsnot hat freilich vorerst die Verwirklichung dieses
Planes vereitelt. Dazu kam der Umstand, dass die Abwanderung vieler Gemeindemitglieder
nach der Peripherie der Stadt auch der Börneplatz-Synagoge viele treue
Besucher entzogen hat. Gleichwohl ist immer wieder zu bemerken, dass
zahlreiche Synagogenbesucher trotz großer Entfernung und obgleich der Weg
sie an anderen Synagogen vorbeiführt, der Börneplatz-Synagoge die Treue halten.
- Worin besteht eigentlich die Anziehungskraft dieses Bethauses, worin
liegt seine Eigenheit und Besonderheit?
III. Was diese Synagoge vor allem kennzeichnet, ist die treue Ausprägung
des geschichtlich Überlieferten und religionsgesetzlich Gebotenen. Wie
die Inneneinrichtung und Ausstattung, ist auch die ganze Gestaltung des
Gottesdienstes betont traditionell. Man wird nur wenige Synagoge in
Deutschland finden, in der alles dergestalt altjüdischen Geist atmet und
alle einschlägigen religionsgesetzlichen Bestimmungen so gewissenhaft
innegehalten werden wie in dieser Synagoge. Wird doch hier an dem alten Frankfurter
Minhag, wie es im 'Jaussef Omietz kolmel...' des R.
Joseph Hahn und im 'Diwre Kehillaus' des ... niedergelegt ist, in
allen Einzelheiten festgehalten.
Dabei wir sowohl aus dem Geist der Tradition heraus auf den korrekten und
seelenvollen Vortrag bei den Gebeten und der Toralesung und nicht minder
auf die ästhetisch gefällige äußere Form des Gottesdienstes großes
Gewicht gelegt. In diesem Punkte musste gegen vielfach verbreitete
Irrtümer und Vorurteile angekämpft werden. Zur Rechtfertigung mancher
synagogaler Reformen, die den Gottesdienst in mancher Hinsicht um den
überlieferten jüdischen Inhalt und die überlieferte jüdische Form
gebracht haben, wurde immer wieder behauptet, der traditionell gestaltete
Gottesdienst entbehre der äußeren Würde und ästhetisch ansprechenden
Form. Das Gegenteil ist der Fall. Der dem überlieferten Religionsgesetz
entsprechende Gottesdienst bedingt geradezu die würdige und gefällige
Form. Freilich nicht eine kalte, steife und mechanisierte Form, sondern
eine Form, die warmes, blutvolles Leben umhüllt. Die wirksamste und strengste
Synagogen-Ordnung ist die kodifizierte Halacha. Man braucht nur die im
Schulchan Aruch O. Ch. Cap. 98 und 151 kodifizierten halachischen Vorschriften
verständnisinnig zu erfüllen, und die würdige und schöne Gestaltung
des Gottesdienstes ist gewährleistet. Die weiten Kreisen nicht nur der
Frankfurter Judenheit wenigstens einigermaßen gezeigt zu haben, ist ein
Verdienst der Börneplatz-Synagoge. Einen großen Anteil an diesem Verdienst
hat - wir wollen nur von denen sprechen, die nicht mehr unter den Lebenden
weilen - Oberkantor Ogutsch seligen Andenkens, ein Meister des
Chasonus, der bis in sein Greisenalter hinein sich die Kraft bewahrte,
durch seinen melodienreichen und seelenvollen Vortrag das Verständnis
unserer herrlichen Gebete der ergriffen lauschenden Gemeinde zu
erschließen.
Die Synagoge ist aber nicht nur eine Stätte des Gebetes, ein Bet
HaTefilla, sie soll auch eine Stätte der Belehrung, ein Bet
Hamidrasch sein (vgl. p. Megilla 3.1). Die rabbinischen Führer, die
an dieser Synagoge wirkten, machten es sich denn auch allezeit zur hohen
Pflicht, in Predigten, Ansprachen und Lehrvorträgen lebendiges Torawissen
zu vermitteln, die heiligen Grundschriften unseres Judentums zu erklären
und zu deuten und selbst dem nicht Torakundigen einen Einblick in die
wundervolle Welt der Agada und, soweit möglich, auch der Halacha zu
verschaffen.
Sie waren sich auch stets dessen bewusst, dass die Synagoge - in unseren
Quellenschriften meist Beth HaKnesset d.h. Versammlungshaus,
genannt - nicht zuletzt auch bestimmt ist, in jedem Synagogenbesucher das
Gefühl inniger Verbundenheit mit dem jüdischen Bruder, der jüdischen
Gemeinde und der ganzen Volksgemeinschaft, sowie das Gefühl tätiger
Anteilnahme an allem, was die jüdische Gemeinschaft freudig oder
schmerzlich bewegt, zu fertigen und zu vertiefen.
IV. Die große Bedeutung unserer Synagoge beruht aber ganz besonders aufr
der Wirkung, die von ihr ausging. Ihr war es gegeben, zwei rabbinische
Führer von großem Format wirken zu sehen. Markus Horovitz und N.
A. Nobel seligen Andenkens waren verschieden in Geisteshaltung,
Wesensart und dadurch auch in der Art ihres Wirkens. Jeder der beiden war
eine Führerpersönlichkeit von eigener Prägung. Aber gemeinsam war
beiden umfassende Toragelehrsamkeit, tiefinnige Frömmigkeit und
abgeklärte Milde und Güte. Und gemeinsam war ihnen die Vielseitigkeit
der geistigen Begabung, die Weite des Gesichtskreises und die suggestive
Kraft der Beredsamkeit. Wenn die Weisen im Talmud sagen: Nicht zwei
Propheten haben eine und dieselbe Art der prophetischen Rede (Sanh. 89a),
so gilt dies im Grunde genommen auch von den großen Rednern. Jeder
begnadete Redner hat seine eigene Sprache. Auch Horovitz und Nobel hatten
die ihrige. Und beide wirkten nachhaltig durch ihr Wort und durch die
Persönlichkeit, die hinter dem Wort stand. Gemeinsam war ihnen endlich
die Überzeugung von der Einheit des Judentums und von der Pflicht
der dazu Berufenen, nicht zu verlassen die anders Denkenden und Lebenden,
sondern vielmehr, ohne auch nur das Geringste von der eigenen Überzeugung
und dem eigenen Standpunkt aufzugeben, in den großen Gemeinden und
Verbänden durch Wort und Tat für die Sache des überlieferten Judentums
zu werben und zu wirken.
Durch das Wirken dieser beiden Männer hat die Synagoge am Börneplatz das
jüdische Leben Frankfurts, und nicht nur Frankfurts, in reichem Maße
befruchtet. Es wuchs das Verständnis für die Bedeutung des Torawissens.
Jüdische Werte wurden vermittelt den Nahen und den Fernen. Das
heranwachsende Geschlecht wurde besser als früher in die Kenntnis des
Judentums eingeführt. Schlummerndes jüdisches Leben wurde geweckt und
entfaltet. Der Kreis der Gesetzestreuen innerhalb der Gemeinde wurde
zusehends größer und größer. Neue Menschen, insbesondere junge
Menschen, wurden für die Sache des alten Judentums gewonnen oder
aktiviert. Der Geist des Friedens und der Harmonie waltete in der
Gemeinde. Die von Rabbiner Horovitz geschaffenen religiösen und rituellen
Einrichtungen blühten und wurden Musterbilder für andere
Gemeinden.
So darf also ein Zweifaches ausgesprochen werden. Die Synagoge am
Börneplatz hat während ihres halbhundertjährigen Bestehens ein
Erhebliches dazu beigetragen, der Frankfurter Gemeinde den Ruf einer
Mutter- und Mustergemeinde in Israel zu erhalten. Und darüber hinaus hat
sie in nicht geringem Maße die gemeindepolitische Orientierung und die
Gestaltung der Gemeindeverhältnisse im Geiste des geschichtlich
überlieferten Judentums in manchen Kreisen der deutschen Judenheit
beeinflusst."
Anmerkungen: - Dr. Jakob Hoffmann: Rabbiner Dr. phil. Jakob Hoffmann,
Börneplatz 16 I
http://www.judengasse.de/dhtml/P139.htm
- Kehilla: jüdische Gemeinde
https://de.wikipedia.org/wiki/Kehillah
- Austrittsbewegung: Im 19. Jahrhundert kam es durch die Reformbewegung zu
Abspaltungen einzelner Gemeindemitglieder, die zusammen eine konservative,
gesetzestreue Gemeinde mit eigener Synagoge und konservativem bis orthodoxem
Ritus gründeten, vgl.
https://de.wikipedia.org/wiki/Israelitische_Religionsgesellschaft
- Dr. H. Heinemann: Dr. phil. Heinrich Heinemann war Lehrer an der
Frankfurter Samson-Raphael-Hirsch-Schule
- Professor Heinemann: Professor Dr. phil. Isaak Heinemann
https://de.wikipedia.org/wiki/Isaak_Heinemann
- Compostellhof:
https://de.wikipedia.org/wiki/Kompostellhof
- Gemeinde-Dajan:
http://www.judengasse.de/dhtml/B030.htm
- Rabbiner Dr. Markus Horovitz:
http://www.judengasse.de/dhtml/P137.htm
- Minhag:
https://de.wikipedia.org/wiki/Minhag_(Judentum)
- Halacha:
https://de.wikipedia.org/wiki/Halacha
- Schulchan Aruch:
https://de.wikipedia.org/wiki/Schulchan_Aruch
- Oberkantor Ogutsch:
https://de.wikipedia.org/wiki/Fabian_Ogutsch
- Chasonus: Ritueller Gesang in der Synagoge, vorgetragen durch den Vorbeter
/ Kantor / Chasan vgl.
https://de.wikipedia.org/wiki/Chasan_(Kantor)
- Agada:
https://de.wikipedia.org/wiki/Aggada
- N.A. Nobel: Rabbiner Nechemja Anton Nobel
http://www.judengasse.de/dhtml/P138.htm |
50-jähriges Bestehen der Synagoge am Börneplatz
(1932)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 29. September
1932: "Das fünfzigjährige Jubiläum der Synagoge am Börneplatz.
Das fünfzigjährige Jubiläum der Synagoge am Börneplatz wurde am
letzten Samstag mit einer Feier in der Synagoge begangen. In der Festpredigt
des Herrn Rabbiner Dr. Hoffmann wurde der Vorgeschichte der
konservativen Synagoge in der Beleuchtung, die ihr eine spätere Generation
gab, aufgerollt und auf die einzelnen Etappen in der Entwicklung der
Gemeindeorthodoxie und ihrer Institutionen seit Rabbiner Marcus Horovitz
-
das Gedenken an den Gerechten ist zum Segen - hingewiesen. In
gehobenen Worten wurde der beiden ersten Rabbiner Dr. Jakob Horovitz
und Dr. A. Nobel - das Gedenken an die Gerechten ist zum Segen
- gedacht.
Sonntag abend fand sich ein zahlreiches Festpublikum in den Räumen der
Frankfurt-Loge zusammen. Die Festrede hielt Herr Professor Dr. Heinemann aus
Breslau, der auf Grund von Dokumenten und eigenen Erinnerungen ein packendes
Bild von der Entwicklung der jüdischen Dinge im letzten halben Jahrhundert
in Deutschland und in Frankfurt entwarf. Vor ihm hielt Herr Rabbiner Dr.
Jakob Horowitz die Begrüßungsrede und nach ihm sprach Herr Rabbiner
Dr. Hoffmann einige Schlussworte. Außerdem hielten Begrüßungsansprachen
Vertrter von Vorstand und Verwaltung der Gemeinde, des Preußischen
Landesverbandes, sowie verschiedener Vereine und Institutionen."
Anmerkungen: - Rabbiner Dr. Marcus Horovitz
https://de.wikipedia.org/wiki/Markus_Horovitz
http://steinheim-institut.de:50580/cgi-bin/bhr?id=2251&suchename=Horovitz
- Rabbiner Dr. Jakob Horovitz: Rabbiner Dr. phil. Jakob Horovitz,
Staufenstraße 30
http://www.judengasse.de/dhtml/P140.htm
https://frankfurter-personenlexikon.de/node/4231
- Rabbiner Dr. A. Nobel
http://steinheim-institut.de:50580/cgi-bin/bhr?id=2458&suchename=Nobel
- Rabbiner Dr. Jakob Hoffmann, Börneplatz 16 I
http://steinheim-institut.de:50580/cgi-bin/bhr?id=2244
- Professor Dr. Heinemann:
https://de.wikipedia.org/wiki/Isaak_Heinemann |
Bekanntgabe von Gottesdienstzeiten zu den hohen Feiertagen (1938 !)
Hinweis: die Gottesdienste der Synagoge am früheren Börneplatz finden sich
nun - nach Umbenennung des Platzes 1935 - unter Synagoge "Dominikanerplatz".
Adresse/Standort der Synagoge: Börneplatz
16/18 (bis zur Zerstörung 1938)
Fotos
Historische Fotos der
Synagoge
am Börneplatz |
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Die Zerstörung der
Synagoge |
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Brand der Synagoge am
10. November 1938 |
Der Abbruch der Synagoge
in den
Monaten nach dem November 1938 |
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Erinnerungen an
die Synagoge im jüdischen Museum "Judengasse |
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Lorbeerornamente (Fragmente)
aus dem
oberen Teil des Toraschreines |
Informationstafel zur
Geschichte der
Synagoge am Börneplatz |
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Bodenfließen der
Börneplatzsynagoge |
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Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Frankfurter Historische Kommission (Hrsg.): Frankfurt am Main – Die Geschichte der Stadt in neun Beiträgen. Jan Thorbecke Verlag, Sigmaringen 1991, ISBN 3-7995-4158-6 (Veröffentlichungen der Frankfurter Historischen Kommission 17). |
| Michael Best (Hrsg.): Der Frankfurter Börneplatz. Zur Archäologie eines politischen Konflikts. Fischer Taschenbuch, Frankfurt am Main 1988, ISBN 3-5962-4418-8.
Hans-Otto Schembs: Der Börneplatz in Frankfurt am Main. Ein Spiegelbild jüdischer Geschichte. Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main 1987, ISBN 3-7829-0344-7. |
| Stadt Frankfurt am Main (Hrsg.), Gedenkstätte am Neuen Börneplatz für die von Nationalsozialisten vernichtete dritte jüdische Gemeinde in Frankfurt. Red. Klaus Kemp, Sigmaringen 1996. |
| Janine Burnicki: Steine der Erinnerung. Der Konflikt um den Frankfurter Börneplatz und die
"Gedenkstätte am Neuen Börneplatz für die von Nationalsozialisten vernichtete dritte jüdische Gemeinde in Frankfurt am
Main". Magisterarbeit, Johann-Wolfgang-Goethe-Universität, Frankfurt am Main 2000
Stadt Frankfurt am Main (Hrsg.): Gedenkstätte Neuer Börneplatz Frankfurt am Main. Jan Thorbecke Verlag, Stuttgart 2001, ISBN 3-7995-2323-5 |
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