Eingangsseite
Aktuelle Informationen
Jahrestagungen von Alemannia Judaica
Die Mitglieder der
Arbeitsgemeinschaft
Jüdische Friedhöfe
(Frühere und bestehende) Synagogen
Übersicht: Jüdische Kulturdenkmale
in der Region
Bestehende jüdische Gemeinden
in der Region
Jüdische Museen
FORSCHUNGS-
PROJEKTE
Literatur und Presseartikel
Adressliste
Digitale Postkarten
Links
| |
Zurück zur Seite über die Jüdische Geschichte/Synagoge
in Gailingen
Gailingen am
Hochrhein (Kreis
Konstanz)
Texte/Berichte zur jüdischen Geschichte des Ortes
Seite 3: Berichte zu einzelnen Personen
aus der jüdischen Gemeinde
sowie Anzeigen jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen
Die nachstehend wiedergegebenen Texte mit
Beiträgen zur jüdischen Geschichte in Gailingen wurden in jüdischen Periodika
gefunden.
Bei Gelegenheit werden weitere Texte eingestellt.
Hinweis: Ein Teil der Texte muss noch abgeschrieben werden
bzw. wird nicht abgeschrieben (Anzeigen aus den Amtsblättern) - bitte zum Lesen die
Textabbildungen anklicken!
Übersicht:
| Berichte zu einzelnen Personen aus der
Gemeinde
- Anzeigen
der Großherzoglich Badischen Bezirksämter - jüdische Personen in
Gailingen betreffend (1819 / 1841)
- Anzeige
einer Schuldenliquidation - Isak Bloch betreffend (1821)
- Fahndung
nach Samuel Guggenheim (1822)
- Anzeigen
betreffs Pfandurkunden, die auf Seligmann Guggenheim, Schmuls Sohn
und Abraham Lauber ausgestellt sind (1825)
- Vorladung
von Getsch Weil wegen Klagen des Baruch Jakob Wolf und Marx
Guggenheim (1824)
- Maier
Weil von Gailingen wird in Donaueschingen bestohlen (1824)
- Anzeige
einer Schuldenliquidation - Maier Guggenheim betreffend (1824)
- Anzeige
des Verlustes des Reisepasses von Handelsmann Heinrich Rosenthal (1827)
- Anzeige
einer Schuldenliquidation - Abraham Leopold Rosenthal betreffend
(1829)
- Anzeige
einer Schuldenliquidation - Simon Kurz betreffend (1829)
- Anzeige
einer Schuldenliquidation - Salomon Leopold Guggenheim betreffend
(1828)
- Anzeige
einer Schuldenliquidation - die Gebrüder Mayer und Baruch Bloch
betreffend (1830)
- Anzeige
einer Schuldenliquidation - Abraham Lauber betreffend (1832)
- Simon
Dedelbach warnt vor Geschäftsbeziehungen mit seinem Sohn Seligmann
Dedelbach (1832)
- Anzeige
einer Schuldenliquidation - Jakob Haimann betreffend (1833)
- Versteigerung
der Fahrnisse von Salomon Bloch (1834)
- Schuldenrichtigstellungsverfahren
betreffs des verstorbenen Warenhändlers Moses Jung (1834)
- Handelsmann
Emanuel Biedermann steht nicht mehr in Handelsverbindungen mit seinem
Sohn Elias Biedermann (1834)
- Bekanntmachung
und Vorladung nach einer Klage von Israel Bernheimer (1834)
- Anzeige
einer Schuldenliquidation - Handelsmann Isak Bloch betreffend
(1838)
- Anzeige
einer Schuldenliquidation - Moses Weil betreffend (1841)
- Liegenschaftsversteigerung
- Verlassenschaftssache der Fanny Wolf (1841)
- Liegenschaftsversteigerung
gegen Leopold und Hirsch Weill (1841)
- Zwangsversteigerung
gegen Veit Gugenheim (1841)
- Mundtoterklärung
der Mina Levinger (1841)
- Isak
Jakob Bloch wird Opfer eines Diebstahls (1835)
- Hirsch
Josef Guggenheim und Heinrich Rosenthal werden Opfer eines
Diebstahls (1837)
- Verschiedenen
jüdischen Handelsleuten wurden Diebesgut verkauft (1839)
- Veit
Weil wird Opfer eines Diebstahles (1840)
- Klagesache
des Josef Guggenheim von Überlingen gegen Salomon Bloch von
Gailingen - Forderungen betreffend (1847 / 1848)
- Verlassenschaftssache
des Salomon Oettinger (1842)
- Gantsache
des Moses Weil (1842)
- Liegenschaftsversteigerung
gegen Moses Weill (1842)
- Anzeige
einer Schuldenliquidation - Pferdehändler Salomon Bloch betreffend
(1842)
- Forderungssache
gegen Josef und Esaias Bernheim (1842)
- Baruch
Marx wird Opfer eines Diebstahles (1843)
- Die
Witwe von Gotthard Weil und ihre Tochter Fanny werden überfallen,
beraubt und misshandelt (1843)
- Liegenschaftsversteigerung
von Moses und Salomon Neuburger (1843)
- Zwangsversteigerung
gegen Baruch Marx (1843)
- Kapitalantrag (1844)
- Liegenschaftsversteigerung
der Güter des verstorbenen Hayum Weil (1844)
- Moses
Neuburger wird Opfer eines Diebstahles (1844)
- Zwangsversteigerung
- Forderungen des Israel Uhlmann gegen Thomas Pfoser von Singen
(1844)
- Zwangsversteigerung
- Forderungen des Samuel Bloch gegen Valentin Hany von Gailingen
(1844)
- Zwangsversteigerung
- Forderungen des Fidel Würth von Stübhlingen usw. gegen Moses Ullmann
(1844)
- Zwangsversteigerung
auf den Hausanteil des Moses Ullmann (1845)
- Zwangsversteigerung
gegen Daniel Schneidinger (1845)
- Weitere
Mitteilung zur Zwangsversteigerung gegen Daniel Schneidinger (1845)
- Zwangsversteigerung
gegen Seligmann Baruch Guggenheim (1845)
- Forderungssachen
des Salomon Guggenheim gegen Johann Baumann und Erben -
Zwangsversteigerung (1845)
- Fahndung
nach dem Handelsmann Isak Bloch (1845)
- Forderungssachen
- Liegenschaftsversteigerung gegen Jacob Ullmann (1846)
- Forderungssachen
- Liegenschaftsversteigerung gegen Seligmann Emanuel Biedermann
(1846)
- Forderungssachen
des israelitischen Stiftungsvorstandes gegen Fidel Obrecht (1846)
- Forderungssachen
- Liegenschaftsversteigerung gegen Mehlhändler Heinrich Bloch (1846)
- Forderungssachen
gegen Hirsch Hilb und Meier Bloch (1847)
- Zwangsversteigerung
wegen Forderungen des Elias Daniel Bloch gegen Johann Nopper (1846)
- Zwangsversteigerung
gegen Baruch Gerson Wolf (1846)
- Forderungssachen
des Salomon Guggenheim gegen Simon Segi in Mundelfingen (1846)
- Liegenschaftsversteigerung
gegen Matthias Leible in Bittelbrunn wegen Forderungen von Moses und
Salomon Neuburger (1847)
- Urteil
in Sachen El. Bloch gegen ihren Ehemann Samuel Bloch (1847)
- Zwangsversteigerung
gegen Salomon Leopold Guggenheim (1847)
- Versteigerung
der Liegenschaften der Baruch Bloch's Ehefrau, Lenore Gutmann (1847)
- Forderungen
gegen Baruch Marx mit Verkauf von Synagogenständen (1847)
- Fahndung
nach Hirsch Weil (1847)
- Forderungssache
Samson Biedermann gegen Salomon H. Bloch (1848)
- Forderungssachen
des Salomon Neuburger gegen Michael Wickenhauser in Welschingen
(1848)
- Fahndung
nach Elias Daniel Bloch wegen Beteiligung an den revolutionären
Unruhen (1848)
- Forderungssache
des Baroch Kaufmann gegen Georg Hahn von Stahringen mit
Liegenschaftsversteigerung (1848)
- Versteigerung
der Liegenschaften von Baruch Wolf (1848)
- Anschlag
auf den Reisewagen von Hermann Weil (1849)
- Forderungssache
des Hirsch Josef Guggenheim von Überlingen gegen Salomon H. Bloch
(1848)
- Forderungen
von Aron Seligmann gegen David Guggenheim-
Liegenschaftsversteigerung (1849)
- Liegenschaftsversteigerung
gegen Isak Mezger (1849)
- Liegenschaftsversteigerung
gegen Maier Bloch (1849)
- Forderungssachen
des Isaak Guggenheim gegen Ignaz Gantert von Grimmeltshofen (1850)
- Einberufung
zum Militärdienst: u.a. Salomon Lang und Salomon Bloch (1849)
- Entmündigung
von Magdalena Guggenheim - Pflegschaft durch Judas Baruch
Guggenheim (1850)
- Einberufung
zum Militärdienst: Simon Biedermann und Emanuel Bloch (1851)
- Versteigerung
der Liegenschaften der Simon Kurz'schen Kinder (1851)
- Strafe
gegen Simon Biedermann und Emanuel Bloch wegen Fehlens bei der
Einberufung zum Militärdienst (1850)
- Versteigerung
der Liegenschaften der Hayum Weil's Kinder (1851)
- Versteigerung
der Liegenschaften der Witwe von Moses Weil (1851)
- Entmündigung
von Cecilia Levinger - Pflegschaft durch Daniel Moos (1851)
- Schuldenliquidation
auf Grund der Auswanderung von Michael Guggenheim und Familie (1852)
- Verkauf
der Liegenschaften von Veit Guggenheim (1852)
- Schuldenliquidation
auf Grund der Auswanderung von Heinrich Bloch und Familie (1853)
- Fahndung
nach Seligmann und Gustav Bloch, vermutlich nach Amerika ausgewandert
(1854)
- Fahndung
nach Samuel Rosenberg und Joseph Guggenheim Seligmann Buttenhauser,
vermutlich nach Amerika ausgewandert (1854)
- Fahndung
nach Bäcker Samuel Moos, vermutlich nach Amerika ausgewandert (1855)
- Leopold
Guggenheim wird zum Bürgermeister gewählt (1870)
- Wiederwahl
von Leopold Guggenheim als Bürgermeister (1877)
- Über
die Verdienste von Heinrich Harburger im Krieg 1870/71 (Artikel von 1895)
- Sal.
S. Wolf ist 50 Jahre der 1. Vorstand der Bruderschaft Dower Tow (1886)
- 25-jähriges
Jubiläum von Henry Weil und Maier Moos als Vorsteher der Chewra Kadischa
(1887)
- Sterbebegleitung
durch den 96-jährigen Jakob Weil (1887)
- Zum Tod von
Maier Elias Moos (1889)
- Weiteres
Dokument zu Maier Elias Moos von 1883
- Goldene
Hochzeit von Baruch Kaufmann und Frau (1892)
- Zum Tod von Mirjam
Ullmann (1893)
- Zum Tod von
Fanny Gut geb. Rothschild (1893)
- Zum Tod von Joseph
Kaufmann (1893)
- Zum
Tod von Samuel H. Guggenheim (Bruder von Bürgermeister Guggenheim, 1893)
- Zum Tod von Maier Veit
Weil (1894)
- Zum Tod von Vögele Weil
(1896)
- Weiteres
Dokument - Witwe Hirsch-Kubitschek betreffend (1899)
- Abschied
des langjährigen Vorstehers Baruch Harburger (1899)
- Abschiedsfeier
für Wilhelm Moos (1900)
- Weiteres
Dokument zu Wilhelm Moos von 1876)
- Zum Tod von Emil Moos (1905)
- Zum Tod von
Heinrich Harburger (1907)
- Zum Tod von Marie
Kurz geb. Veit (1908)
- Goldene
Hochzeit von Leopold und Dorlina Gut (1912)
- Auszeichnung
des Großherzoglichen Oberrates für die Witwe von Siegmund Bloch
(1913)
- Zum
"Heldentod" von Karl Hasgall (1914)
- Auszeichnungen
für Unteroffizier Philipp Veit (1914)
- Zum
Tod des Synagogenrats-Vorstehers Ludwig Rothschild (1915)
- Goldene
Hochzeit von Abraham M. Weil und Babette geb. Dreifuß (1919)
- Zum
Tod des langjährigen Gemeindevorstehers Baruch Harburger (1919)
- Zum Tod
des Arztes Dr. Calmann Heilbronn (1921)
- 25-jähriges
Seminarjubiläum des aus Gailingen stammenden Studienrates Elias Gut in
Köln (1926)
- 60.
Geburtstag des aus Gailingen stammenden Studienrates Elias Gut in Köln
(1929)
- Zum
Tod von Alfons Isaak (1930)
- Zum
Tod von Mathilde Hasgall geb. Wallensteiner (1931)
- Bericht
von Dr. S. Heilbronn über eine Reise nach Erez Jisrael (1933)
- Zum
Tod des aus Gailingen stammenden Konstanzer Rechtsanwalt Dr. Willy
Rothschild (1934)
- Zum
70. Geburtstag von Anna Heilbronn, Witwe des Arztes Dr. Calmann
Heilbronn und Tochter von Bürgermeister Leopold Guggenheim (1936)
- Zum
Tod von Anna Heilbronn, Witwe des Arztes Dr. Calmann Heilbronn (1937) |
| Sonstiges
- Erinnerung
an die Auswanderungen im 19. Jahrhundert: Grabstein in New York für Amelia
Lemberger aus Gailingen (gest. 1893) |
| Anzeigen jüdischer Gewerbebetriebe
und Privatpersonen
- Philipp
Veit warnt vor Betrug durch Joseph Gotthilf in Genua (1850)
- Anzeigen von
Gustav Bloch (1861 / 1863)
- Umschlag
eines Briefes an Elias Harburger (1872)
- Anzeige
der Fa. Guggenheim & Söhne (1887)
- Anzeige von
Adolf Guggenheim (1890)
- Lehrlings-Gesuch
des Eisen- und Metallwarengeschäftes E. Harburger & Söhne (1891)
- Anzeige von Hugo
Guggenheim (1900)
- Anzeigen
des Hotels Café Biedermann (1900 / 1936)
- Das
Hotel Café Biedermann sucht eine Köchin (1900)
- Anzeigen
der Seifenfabrik von Nathan Gut (1901)
- Spendenaufruf
von Jonas Biedermann (1901)
- Lehrlingssuche
der Herrenkleiderfabrik Gebrüder Ottenheimer (1903)
- Anzeige
der Seifenfabrik Gailingen von Kantor Kahn (1909)
- Nachnahme-Karte
der Fa. Isaac & Co. (1910)
-
Verlobungsanzeige für Sara
Hasgall und Josef Greilsheimer II (1924)
- Hochzeitsanzeige
von Dr. Ezechiel Hasgall und Esther geb. Kahn (1925)
- Hochzeitsanzeige
von Abraham Hasgall und Helene geb. Sondheimer (1928)
- Hochzeitsanzeige
von Norbert Guggenheim und Fanni geb. Kissinger (1929)
- Verlobungsanzeige
von Alice Weil und Heinrich S. Hanhart (1931)
- Todesanzeige
für Edwin L. Rothschild (1932) |
| Weitere Dokumente
- Brief
von Seligmann E. Biedermann in Gailingen an den Gemeindevorsteher H.
Bernheimer in Thiengen (1851)
- Brief
des Synagogenrates Gailingen an das Schultheißenamt Aufhausen (1899)
- Karte
aus Gailingen an Max Bloch in Zürich (1917) |
Berichte zu einzelnen
Personen aus der Gemeinde
Anzeigen
der Großherzoglich Badischen Bezirksämter - jüdische Personen in Gailingen
betreffend (1819 / 1841)
(Quelle: alle Stadtarchiv Donaueschingen)
Isak
Jakob Bloch wird Opfer eines Diebstahles (1835)
Anzeige im "Großherzoglich Badischen Anzeige-Blatt für den
See-Kreis" von 1835 S. 916 (Quelle: Stadtarchiv
Donaueschingen): "Diebstahl.
Dem Isak Jakob Bloch von Gailingen, welcher auf dem gestrigen hiesigen
Jahrmarkte feil hatte, wurde zu Geisingen ein Pack Waren von seinem Wagen
entwendet. In diesem Packe, der mit gewöhnlichem Packtuche überzogen
war, befanden sich ungefähr 12-13 Schächtele, in denen mehrere Stücke
schwarze seidene Wasserbänder, ferner moderne Gasbänder von
verschiedenen Farben, und endlich mehrere Stücke schwarze und weiße
Lothbändel waren. Der Wert dieser Gegenstände mag ungefähr 110 fl.
betragen; was wir anmit zum Behufe der Fahndung und Entdeckung öffentlich
bekannt machen.
Möhringen, den 27. Oktober 1835. Großherzoglich badische fürstlich
fürstenbergisches Bezirksamt. Würth." |
Hirsch
Josef Guggenheim und Heinrich Rosenthal werden Opfer eines Diebstahls (1837)
Anzeige im "Großherzoglich Badischen Anzeige-Blatt für den
See-Kreis" von 1837 S 963 (Quelle: Stadtarchiv Donaueschingen):
"Diebstahl.
In der letzt verflossenen Nacht wurden von Hirsch Josef Guggenheim und
Heinrich Rosenthal von Gailingen aus dem Stalle des Brunnenwirts
Hinterskirch dahier mittelst Einbruchs folgende Waren
entwendet:
1) dem Hirsch Hos. Guggenheim 2 Stücke Baumwollenzeug von 31-32
Stab weißen Schieting, beide mit der Nr. 42 bezeichnet, und jedes am
Rande mit dem Fabrikzeichen in der Gröé eines halben Bogens mit roter
Farbe versehen; der Wollenzeug ist etwas über 5/4 breit. 2 Stücke
farbigen Baumwollenzeug, das eine blau und weiß geflammt mit großem
Dessin, circa 27 Stab enthaltend, das andere Stück ungefähr von gleicher
Größe weiß und rot kariert.
Alle 4 Stücke sind mit dem Zollstempel von Randegg versehen.
Die ersten beiden Stücke haben angeblich 16 fl. Ankauf gekostet und die
letztern beiden circa 22 fl.
Außerdem wurde ihm noch ein alter Regenschirm von rotem Baumwollenzeug
mit hölzernen Stäbchen versehen, welche an mehreren Orten, wo sie leicht
brechen könnten, mit Blech umzogen sind, entwendet.
Ebenso ist der Stiefel des Schirmes von weißem Blech
überzogen.
2) Dem Heinrich Rosenthal:
Ein Ballot Waren, enthaltend 5 Stücke blaues Tuch, wovon der Stab des
einen Stückes auf 3 fl., zweier andern Stücke auf 2 fl. 8 kr. und der
übrigen zweier Stücke auf 1 fl. 36 kr. angeblich zu stehen
kommt.
Ferner war in dem Packe ein Stück grünes Tuch, wovon der Stab ebenfalls
1 fl. 36 kr. kostet.
Das erste genannte Stück enthält ungefähr 24 bis 25 Ellen, die beiden
andern etwa 32 Ellen zusammen und die übrigen zwei Stücke etwa 36 Ellen
zusammen.
Das grüne Stück hat etwa 18 Ellen.
Dies wird Behufs der Fahndung hiermit zur öffentlichen Kenntnis
gebracht. Stockach, den 24. Oktober 1837.
Großherzoglich badisches Bezirksamt. Meßmer." |
Verschiedenen
jüdischen Handelsleuten wurden Diebesgut verkauft (1839)
Anzeige im "Großherzoglich Badischen Anzeige-Blatt für den
See-Kreis" von 1839 S. 430 (Quelle: Stadtarchiv Donaueschingen): "Radolfzell
(Bekanntmachung). Unterm 14. März laufenden Jahres wurde von einem Manne,
der sich für Josef Brodmann ausgegeben, und einer Weisperson, angeblich
seine Schwester, Kresenz Brodmann, deren Signalement unten, soweit es
erhoben werden konnte, angegeben ist, an Baruch Bloch von Gailingen
ein goldenes Damenührchen, welches arabische Ziffern und blaue Zeiger,
sonst aber keine besonderen Kennzeichen hat, verkauft.
Ferner verkauften die nämlichen Personen an Jakob Jung, Heinrich Bloch
und Jakob Bloch von Gailingen 3 Stück silberne Esslöffel, 2 Stück
Kaffeelöffel ein filigransilbernes Kreuz und eine goldene
Vorstecknadel.
Da dieser Verkauf, der auf eine sehr verdächtige Weise geschehen, von den
Käufern angezeigt wurde, machen wir dieses hiermit bekannt, damit sich
jeder, der Anspräche darauf hat, melde, und ersuchen alle Gerichts- und
Polizeistellen, die etwa Kenntnis davon haben, uns hiervon Mitteilung zu
machen.
Radolfzell, den 8. Juni 1839. Großherzogliches Bezirksamt.
Uhl.
Signalement der Personen. Die Mannsperson ist ungefähr 5' groß,
untersetzter Statur, hat blonde Haare, blasse Gesichtsfarbe, ist etwas
eingefallen, hat eine etwas starke Nase, trug ein blaues Fuhrmannshemd und
lange Stiefel
Die Weibsperson mag 4 1/2' groß sein, hat blonde Haare, blasse
Gesichtsfarbe, und war nach Art der Bäuerinnen in dieser Gegend
gekleidet.
Beide sprechen die Mundart aus unserer Gegend oder dem nahen
Schwaben. Beschreibung der Löffel etc. Zwei von den
silbernen Esslöffeln haben das Kontrollzeichen 13, der dritte aber damit
bezeichnet ist: 'von den Grosseltern', der letztere wiegt 2 3/8 Loth,
einer der erstern 3 3/16 Loth und der andere 3 2/16 Loth.
Die zwei Kaffeelöffelchen wiegen 1 11/16 Loth, haben eine unbekannte
Kontroll, bestehend aus einer französischen Lilie und den Buchstaben
E.F.S., sodann in der Mitte das Lothzeichen.
Das filigransilberne Kreuz ist ungefähr 1 1/4 Loth schwer, im Wert zu 1
fl. 20. kr.
Die Vorstecknadel hat einen Facetten-Knopf und ist ungefähr 1 fl. 12 kr.
bis 1 fl. 20 kr. wert." |
Veit
Weil wird Opfer eines Diebstahles (1840)
Anzeige im "Großherzoglich Badischen Anzeige-Blatt für den
See-Kreis" von 1840 S. 50 (Quelle: Stadtarchiv Donaueschingen):
"Radolfzell (Diebstahl). Dem ledigen Veit Weil in Gailingen
wurde in der Nacht vom 12. auf den 13. dieses Monats in seinem Keller
eingebrochen und daraus ein Ohm Wein im Wert von 15 fl. entwendet, was
anmit öffentlich bekannt gemacht wird.
Radolfzell, den 15. Januar 1840. Großherzogliches Bezirksamt.
Felder." |
Klagesache
des Josef Guggenheim von Überlingen gegen Salomon Bloch von Gailingen -
Forderungen betreffend (1847 / 1848)
Leopold
Guggenheim wird zum Bürgermeister gewählt (1870)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom
9. November 1870: "Karlsruhe. Von 304 Stimmberechtigten wurde heute
Leopold Guggenheim, Kaufmann in Gailingen, mit 206 Stimmen als Bürgermeister
gewählt. Er ist der erste Israelit in Baden, der zu einer solchen Stelle
gelangt." |
|
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom
12. Juli 1871: "Gailingen (Baden), den 30. Juni (1871). In Nr. 26
des 'Israelit' wird von der Wahl eines Israeliten zum Bürgermeister
berichtet. Auch hier in einem etwa 2.400 Seelen zählenden Orte wirkt ein
Israelit (Herr Guggenheim) schon ¾ Jahr als Bürgermeister zur
allgemeinen Zufriedenheit. B."
|
Wiederwahl
von Leopold Guggenheim als Bürgermeister (1877)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 10.
Januar 1877: "Gailingen, 5. Januar 1877: "Gestern wurde Herr H. L.
Guggenheim von hier, nachdem seine 6-jährige Amtsdauer abgelaufen, zum
zweiten Male als Bürgermeister der hiesigen Gemeinde erwählt. Abgesehen
von der Seltenheit dieses Ereignisses berührt uns dasselbe umso
freudiger, als der Gewählte ein religiöser Mann ist, der in jeder Weise
seiner Stellung entspricht und es aufs Beste versteht, des Vertrauens sich
würdig zu zeigen, das in ihn gesetzt wird." |
Über
die Verdienste von Heinrich Harburger im Krieg 1870/71 (Artikel von 1895)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 27.
September 1895: "In der Geschichte des 6. badischen Infanterieregiments
Nr. 114, von dem Major Waenker von Dankenschweil beim großen
Generalstabe, ist der damalige Gefreite und jetzige Kaufmann Heinrich
Harburger von Gailingen ‚für besonders rühmliches Verhalten während
des Feldzuges 1870/71’ aufgeführt; insbesondere wird von ihm erwähnt,
dass er in der 3-tägigen Schlacht bei Belfort ‚verdiene, einen
Ehrenplatz einzunehmen, dass er immer unter den Ersten war, die sich nach
den größten Strapazen und in den gefährlichsten Lagen stets freiwillig
zu Patrouillen und sonstigen Unternehmungen meldeten.’
Konstanz, 4. September. E. Rothschild." |
Sal.
S. Wolf ist 50 Jahre 1. Vorstand der Bruderschaft Dower Tow (1886)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 28.
Oktober 1886: "Gailingen, (Baden). Ein kleines Fest, das
vergangenen Schmini Azeret im
hiesigen Orte in bescheidenem Rahmen begangen wurde, dürfte seiner
Seltenheit halber wohl wert sein, durch Ihr geschätztes Blatt verbreitet
zu werden, da wir annehmen, dass sich auch ein entfernteres Publikum für
derartige, echt jüdische Anlässe interessieren dürfte.
Unser Mitbürger, Herr Sal. S. Wolf, hat nämlich am genannten Tage sein
50-jähriges Jubiläum als 1. Vorstand der Bruderschaft Dower
Tow (Verein zur Ausübung
guter Werke) durch Abhaltung eines durch die Mitglieder dieser
Bruderschaft im Café Biedermann hier veranstalteten Bankett, gefeiert.
Dem Jubilar, welcher mit Pflichttreue seit dem Jahre 1836 als 1. Vorstand
dieses der örtlichen Wohltätigkeit gewidmeten Vereines wirkt, wurde von
Seiten der Mitglieder des Vereins ein passendes Geschenk überreicht, und
demselben im Verlaufe des Festes von einem Mitgliede des Vereins, der Dank
für dessen langjähriges Wirken abgestattet, worauf der Jubilar,
sichtlich gerührt, für diese erwiesene Ehre dankte, und in einem guten
Vortrage alles Das, was der Verein seit seiner Gründung im Jahre 1803
geleistet, in einem kurzen Überblick klar darlegte. Wir entnahmen daraus,
dass dieser Wohltätigkeitsverein, trotz seiner bescheidenen Mittel, doch
seit seinem Bestehen viel Gutes geleistet, viele Arme unterstützt hat,
und darf wohl hervorgehoben werden, dass diese Bruderschaft in der
Hauptsache noch im gleichen Sinne wirkt und handelt, wie solche von den
selig verstorbenen Eltern und Großeltern der jetzigen Mitglieder gegründet
wurde.
Von Herrn Vorsteher Harburger hier wurde dem Jubilar bei diesem Feste
namens der Gemeinde gratuliert, und betonte dieser in seinem Toaste, dass
es dem Jubilar Herrn Wolf vergönnt sein möge, mit Gottes Hilfe in vier
Jahren abermals ein Jubiläum zu begehen, nämlich dasjenige als
ehrenamtlicher Vorbeter, in welcher Eigenschaft der Jubilar schon 46 Jahre
in hiesiger Gemeinde wirkt. Wir schließen uns gerne diesem Wunsche an,
und hoffen, dass der Jubilar solches an der Seite seiner ehrbaren Gattin,
mit welcher derselbe ebenfalls schon 46 Jahre in glücklicher Ehe lebt,
mit der gleichen Gesundheit und Geistesfrische, welches sich derselbe
trotz seiner 78 Jahre heute erfreut, mit Gottes Hilfe erleben möge.
M." |
25-jähriges
Jubiläum von Henry Weil und Maier Moos als Vorsteher der Chewra Kadischa (1887)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 13. Juni 1887: "Gailingen,
5. Juni. Am ersten Tag von Schawuoth wurde hier ein schönes Fest
gefeiert. 25 Jahre sind jetzt verflossen, seitdem die Herren Henry Weil
und Maier Moos das Amt eines Vorstandes der Chewra Kadischa
(heilige Bruderschaft) bekleiden, aus welchem Grunde genannte Chewra
diesen beiden Herren zu Ehren eine Feier veranstaltete, die folgenden
Verkauf nahm:
Nachdem beide Jubilare schon am Morgen in der Synagoge mit den ... beehrt
wurden, versammelten scih Mittags 1/2 1 Uhr die Mitglieder der heiligen
Bruderschaft, sowie die eingeladenen Gäste (Synagogenamt und Lehrer) im
israelitischen Schulhause, von wo aus sich der Festzug durch die
Hauptstraße nach dem Café Biedermann bewegte. Nach Beginn des Festmahles
kamen bald, wie üblich die Toaste an die Reihe. Zuerst sprach Herr
Bezirksvorsteher Samuel H. Guggenheim, welcher den Jubilaren für ihr
25-jähriges segensreiches Wirken dankte und ihnen als Zeichen der
Anerkennung im Namen des Vereins je einen silbernen Pokal überreichte,
worauf sich beide Vorstände in beredten Worten bedankten.
Bald sprach unser verehrter Herr Vorsteher Harburger, welcher in schönen
Worten die Verdienste der Jubilare hervorhob. Ihm folgte Herr Gemeinde-
und Synagogenrat Bernheimer, der dem Verein seinen Dank für sein edles
Wirken in der Gemeinde brachte. Es sprachen noch verschiedene Herren, (die
Lehrer, Herren W. Moos und E. Moos), welche auf den Frieden und die
Eintracht in dem Verein und in der Gemeinde toastierten.
So verlief das Fest in der schönsten Weise, und man trennte sich in dem
Bewusstsein, einen vergnügten und gemütlichen Nachmittag verbracht zu
haben, wozu auch zum Teil die vortreffliche Küche der Wirtin beitrug.
Allgemein hörte man den Wunsch äußern: Möge der Allmächtige geben,
dass es den Jubilaren vergönnt sei, nach 25 Jahren mit solcher
Rüstigkeit des Geistes und des Körpers wie heute das 50-jährige
Jubiläum zu feiern! Das walte Gott! Amen." .
|
Sterbebegleitung
durch den 96-jährigen Jakob Weil (1887)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 25.
Juli 1887: "Gailingen (Baden). Gestatten Sie mir, das nachfolgende
interessante Faktum zu veröffentlichen, wovon Schreiber Dieses Augenzeuge
war. An dem Sterbelager eines schwerkranken, 77-jährigen Mannes stand der
ehrwürdige und achtbare Bürger Jakob Weil, der Ältere, ein Greis von 96
Jahren, wenigstens 3 volle Stunden und wehrte dem vor ihm liegenden
Kranken die Fliegen ab, ja, er machte ihm eine volle Stunde lang Eisüberschläge.
Wer in der Nähe stand und es mit ansah, der wünschte sich, ein Bild
hiervon zu besitzen, denn es wird wohl zu den größten Seltenheiten des
menschlichen Lebens gehören, einen kerngesunden Greis, mit vollem
Verstand, nahe an den hundert Jahren, in sehr vermöglichen Verhältnissen,
als freiwilligen Krankenwärter vor einem Sterbenden zu sehen, und Jeder
in der Gemeinde hegt den Wunsch, dass Gott, der Allmächtige, diesen ehrwürdigen,
achtbaren Greis in Gesundheit auch das hundertste Lebensjahr erleben
lassen möge, denn derselbe ist eine große Zierde unserer ganzen
Gemeinde. Er macht täglich Krankenbesuche, geht ins Gotteshaus morgens
und abends. Wer es mit ansieht, dem lacht das Herz." |
Zum
Tod von Maier Elias Moos (1889)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 9. Mai
1889: "Gailingen. Während es von unserem heiligen Pessachfeste heißt,
dass wir an demselben geführt wurden 'aus der Trauer
zur Freude und aus dem
Jammer zu einem Feiertag’
traf in hiesiger Gemeinde diesmal leider das Gegenteil ein; denn wenige
Tage nach dem Fest starb unerwartet rasch nach kaum achttägiger Krankheit
einer der Edelsten und Besten, die je hier gelebt, nämlich Herr Maier
Elias Moos von hier.
Wie sehr der Schmerz und die Trauer um den Verlust dieses wackeren
Mannes alle Herzen ergriff, zeigte die große Bestürzung beim Bekannt
werden der Trauerbotschaft, wie auch die außerordentlich zahlreiche
Beteiligung am Leichenbegängnisse und zwar aus Nah und Fern, ohne
Unterschied des Glaubens.
Und in Wirklichkeit hat auch dieser edle Mann sich einer solch großen
Liebe und Verehrung stets würdig gezeigt; denn er hat dasjenige, was ihm
von dem allgütigen Gotte an Geistesgaben und an irdischen Gütern
beschieden war, bereitwillig in den Dienst der Gemeinde und unserer Not
leidenden Mitmenschen gestellt. Er war längere Zeit Vorsteher der
hiesigen israelitischen Gemeinde, und bis zu seinem Tode Vorstand der Chewra
Kadischa (Wohltätigkeitsverein), welch letzteres Amt er
ununterbrochen während eines Zeitraums von 27 Jahren bekleidete.
Beide Ehrenämter versah er zur vollen Zufriedenheit der
israelitischen Gemeinde, wovon die Wohltätigkeit, die während dieses
Zeitraums an ‚Lebenden und Toten’ geübt wurde, rühmlichst Zeugnis
gibt.
Aber auch außerhalb seines amtlichen Wirkungskreises hat er viel Gutes
bewirkt und fördern helfen. Wer sich in irgendeiner Angelegenheit an ihn
wandte, durfte sicher sein, mit Rat und Tat unterstützt zu werden.
Er erreichte ein Alter von 66 Jahren. Möge die allgemeine Teilnahme,
sowie das Bewusststein, dass das Wirken dieses Edlen gute Früchte
getragen und sein guter Name bis in die spätesten Zeiten in hiesiger
Gemeinde fortleben wird, den Hinterbliebenen einigermaßen zum Troste
gereichen. Seine Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens."
|
|
Weiteres
Dokument zu Maier Elias Moos von 1883
(aus der Sammlung von Peter Karl Müller,
Kirchheim / Ries) |
|
|
|
Die Postkarte an Maier Elias Moos in
Gailingen wurde versandt von Lindau am 24. Dez. 1883 versandt. Maier Elias
Moos ist am 21. Oktober 1823 in Gailingen geboren als Sohn von Elias Moos und Hanna Hendle Harburger.
Er ist am 29. April 1889 in Gailingen gestorben und wurde im jüdischen Friedhof in
Gailingen beigesetzt.
Zum Text auf der Rückseite der Karte: "Lindau, den 24. Dezember 1883.
Meine lieben Verwandten. Mit diesem theile Euch mit daß wir diese Tage von Wilhelm Brief erhalten haben
und theilte uns derselbe daß er eine sehr gute Stelle in New York haben soll.
Hoffe daß bei Euch sich alles im besten Wohlsein befindet, was ich von uns soweit
Gottlob auch berichten kann. Nur hat die liebe Mama sehr viel Kopfschmerzen und
Ihr Sie daher entschuldigen müßt, hätte sonst auch geschrieben. Sie beauftragte mich
Euch die besten Grüße zu schreiben. Auch von uns seit Ihr vielmals gegrüßt
verbleibe Euere Euch liebende Melanie."
Quelle: http://www.hohenemsgenealogie.at/en/genealogy/ahnentafel.php?personID=I18334&tree=Hohenems&generations= |
Goldene
Hochzeit von Baruch Kaufmann und Frau (1892)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 4.
Januar 1892: "Aus Baden. Die früher in Gailingen, im
badischen Oberlande und jetzt in Heidelberg wohnhaften und allgemein
geachteten Baruch Kaufmann’schen Eheleute, haben am 15. Dezember ihre
goldene Hochzeit gefeiert. Der Großherzog verlieh dem Jubelpaar die
gestiftete silberne Erinnerungsmedaille, welche von dem Amtsvorstande,
Herrn Geheimem Regierungsrat Pfister mit der Überbringung der Glückwünsche
unseres edlen Fürsten überreicht wurde. Zu gleicher Zeit brachten Herr Bürgermeister
Dr. Walz die Glückwünsche der Stadtgemeinde, und Herr Netter, Vorsteher,
die der israelitischen Gemeinde zu Ausdruck." |
Zum Tod von
Mirjam Ullmann (1893)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 2. März
1893: "Gailingen, im Februar (1893). Am 2. Februar verschied hier
plötzlich im Alter von 42 Jahren die durch ihre wahrhafte Frömmigkeit
und seltene Herzensgüte ausgezeichnete Frau Mirjam Ullmann, Gattin des
allgemein geachteten und geschätzten Herrn Max Ullmann sen. Bescheiden
und anspruchslos, freundlich und wohlwollend gegen jedermann war sie nicht
bloß eine selten treue Gattin und liebevolle Mutter, sondern auch eine wackere Frau in des Wortes eigenster Bedeutung. Armen und Dürftigen
schlug ihr warmfühlendes Herz besonders entgegen, die in ihrem Hause
stets eine liebevolle und gastfreundliche Aufnahme fanden. Ihre Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens." |
Zum Tod von Fanny Gut
geb. Rothschild (1893)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 4. Mai 1893: "Wangen
(Baden), 24. April (1893). Vorigen Donnerstag fand in Gailingen
unter großer Teilnahme von Nah und Fern die Beerdigung von Frau Fanny Gut
statt. Mancher Leser des "Israelit" wird mit Wehmut ihrer
gedenken. Denn die Wohnstätte der Verblichenen wurde in ihrem früheren
Aufenthaltsorte St. Gallen von
gesetzestreuen Glaubensgenossen seinerzeit gerne aufgesucht, wo sie als
wahrhaft fromme Priesterin des Hauses waltete. Unbemittelten war zu jeder
Zeit diese gastfreundliche Stätte geöffnet. Manche haben daselbst Labung
für den Körper, Trost und Aufmunterung für die Seele gefunden. Für das
Wohl der Ihrigen war der Verstorbenen kein Opfer zu schwer und kein Mittel
zu groß. Mit recht konnte der Herr Rabbiner am Schlusse seiner Rede
sagen: 'Mit ihr wurde ein Stück echt jüdischen Lebens und Strebens zu
Grabe getragen.'" |
Nach Friedhofsdokumentation Bamberger zu
Friedhof Gailingen Nd. II S. 188 Grab Nr. 281 ist Fanny Gut geb.
Rothschild am 18. April 1893 im Alter von 75 Jahren gestorben. Sie ist
geboren in Worblingen als Tochter
des Handelsmannes Baruch Rothschild und seiner Frau Rachel geb. Ochs. Sie
war verheiratet mit Daniel Gut. Ihr Grab in Gailingen ist erhalten. |
Zum Tod
von Joseph Kaufmann (1893)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 23.
Oktober 1893: "Gailingen am Rhein, 16. Oktober (1893). Leider hat
der
Todesengel auch über unsern Ort seine Sense geschwungen und einen
frommen, edlen und gerechten Mann unserer Mitte entzogen; denn das zweitälteste
Mitglied unserer Gemeinde, Herr Joseph Kaufmann, hat am vergangenen
Donnerstagmorgen im 84. Lebensjahre seine reine Seele ausgehaucht. Nur ein
zweitägiges, durch Aufregung und Schrecken sich zugezogenes Leiden hat
seinem segensreichen Leben ein allzu schnelles Ende gesetzt. Welcher Liebe
und Achtung derselbe sich während seiner Lebenszeit erfreute, davon gab
die gestrige Beerdigung beredtes Zeugnis. Reich wie arm, Jude wie Christ
nahmen an derselben Teil. Manches Auge weinte bittere Tränen, ob des großen
Verlustes, den die Gemeinde erlitten. Begleitete doch der Verstorbene eine
lange Reihe von Jahren hindurch den ehrenhaften Posten eines
Waisenrichters. Und ach – wie viele Arme und Bedürftige hat er unterstützt
und wie bescheiden und anspruchslos war er stets für seine Person. Religiöse
Pflichten zu erfüllen, bereitete ihm stets Freude und Genuss! Wie oft äußerte
er sich über die jetzige Zeit, dass das Gottes-Wort so wenig erfüllt
wird und dadurch so große Entweihung
des heiligen Gottesnamens entsteht! Wie oft ist er Ratlosen mit gutem
Rat und kräftiger Tat zur Seite gestanden. In diesem rühmenswerten Sinne
erzog er auch seine Kinder, unterstützt von seiner Gattin, einer wackeren Frau in des Wortes schönster Bedeutung, welche ihm leider
schon bereits vor 3 Jahren im Tode vorangegangen ist. Dieser traurige
Fall, sowie der frühzeitige Tod zweiter verheirateter Töchter und eines
Sohnes waren sein Kummer und darum bedurfte er seit jener Zeit der kräftigen
Stütze seines einzigen noch übrigen Sohnes. Dieser, sowie dessen
Frau und Kinder waren seine Freude und sie haben durch hingebende Sorgfalt
alles aufgeboten, um den Lebensabend des Verblichenen zu einem ungestörten
und freudigen zu machen; was ihnen auch in der bestmöglichsten Weise
gelungen. Mit Recht konnte daher unser Herr Rabbiner – sein Licht
leuchte – in seiner Trauerrede die Worte anwenden: 'Unsere
Lebensjahre, das sind siebzig Jahre…' (Psalm 90,10). Möge
der Allvater die trauernde Familie trösten und stärken, damit sie den
großen Verlust ertragen kann. Möge dem Verstorbenen der Lohn für seine
guten Taten voll und ganz bezahlt werden. Seine
Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens." |
Zum
Tod von Samuel H. Guggenheim (Bruder von Bürgermeister Guggenheim, 1893)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom
10. November 1893: "In Gailingen, dem Sitze des Bezirksrabbinates
des badischen Oberlandes (mit den Gemeinden Gailingen, Worblingen,
Wangen, Tiengen
und Konstanz) starb am 23. dieses
Samuel H. Guggenheim, Bruder des seligen, langjährigen verdienten Bürgermeisters
hiesiger Gemeinde, Leopold Guggenheim. Samuel H. Guggenheim war lange
Jahre Mitglied des Synagogenrates Gailingen, Vorsteher der
Bezirks-Synagoge und verwaltete diese Ämter ebenso wie dasjenige des
Direktors des hiesigen blühenden Vorschussvereins mit großer
Gewissenhaftigkeit und gutem Takte. Die am 25. dieses stattgehabte
Leichenfeier gab denn auch ein beredtes Zeugnis davon, in welch
allgemeinem Ansehen der Verblichene gestanden, sodass Herr Dr. Spitz im
vollen Sinne der ganzen Trauerversammlung sprach, als er dieses in seinem
warmen Nachrufe hervorhob." |
|
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom
6. November 1893: "Gailingen, 25. Oktober (1893; wegen Raummangel
verspätet). Kaum sind es zwei Wochen, dass uns ein altes Gemeindemitglied
entrissen wurde, und schon wieder standen wir am offenen Grabe eines
solchen; denn unser S.H. Guggenheim ist nicht mehr. Vor nahezu fünf
Wochen wurde er an das Krankenbett gefesselt, das ihm zum Schrecken aller
so plötzlich und schnell ein Totenbett werden musste. Einen edlen,
gerechten Mann haben wir in ihm zu Grabe getragen. Hat er sich doch durch
seinen Gerechtigkeitssinn, seine ungeheuchelte Frömmigkeit und
Freundschaft die Liebe und Achtung aller derjenigen erworben, die mit ihm
infolge seiner Stellung in hiesiger Gemeinde und der Ehrenposten, die er
bekleidete, in Berührung kamen. War er doch seit nahezu 20 Jahren Bezirksältester
und tätiges Mitglied des Chewra Kadischa (Wohltätigkeitsverein). –
Bereits seit Gründung eines Vorschussvereins in hiesiger Gemeinde, war
der Verstorbene Präsident der Gesellschaft, welche Stelle er seines hohen
Alters wegen – er wurde 81 Jahre alt – vor einigem Jahre niederlegte
und bei welcher Gelegenheit ihm durch Überreichung eines kostbaren
Ehrengeschenkes die Dankbarkeit der Gesellschaft bewiesen wurde. Und
ebenso wie er gelebt, ist er auch gestorben. Noch kurz vor seinem Tode ließ
er die gesamte Familie an sein Bett kommen, dankte ihnen für ihre
hingebende Pflege und nahm Abschied von ihnen. Mit tränenerstickter
Stimme beauftrage er den anwesenden Herrn Rabbiner, der Gemeinde seinen
Dank abzu- |
statten für
das Vertrauen, das sie in ihn gesetzt, und bald darauf hauchte er seine
reine Seele aus. Trauernd umstanden daher alle Familieglieder die Bahre
ihres Oberhauptes und weinten bittere Tränen, ob des großen Verlustes,
den sie erlitten. Und was er uns gewesen, das bewies die heutige
Beerdigung, an der alle Mitglieder der Gemeinde, Vertreter der
Bezirkssynagogen und viele christliche Bürger von hier und Umgebung
teilnahmen. In beredten Worten schilderte der Herr Rabbiner das Leben und
Wirken des Verblichenen und stattete ihm den Dank der Gemeinde ab. Kein
Auge blieb tränenleer, als der Verstorbene in das kühle Grab gesenkt
wurde. – Möge ihm die Erde leicht sein und möge es gelingen, einen würdigen
und ebenso beliebten Nachfolger zu finden. Seine
Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens." |
Zum Tod
von Maier Veit Weil (1894)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 12.
Juli 1894: "Gailingen, 28. Juni (1894). Schon wieder ist einer der
edelsten unserer Gemeinde uns entzogen, den wir heute Mittag in den kühlen
Schoß der Erde gebettet; denn unser treuer Gemeindebürger Maier Veit
Weil ist nicht mehr. Bereits vier Jahre von einem schweren Leiden
heimgesucht, hauchte er seine reine, gottergebene Seele am vergangenen
Dienstag aus. Nie hörte man während seiner Leidenszeit ein Klagen und
Seufzen, stets gottergeben ertrug er seine Schmerzen. Zwölf Jahre lang
Verwaltungsmitglied der hiesigen jüdischen Gemeinde und Vorsteher mehrere
Vereine, war er stets bestrebt, die Interessen derselben in geeigneter und
würdiger Weise zu vertreten. Glücklich in allen seinen Unternehmungen,
streng reell und ehrlich in seinem geschäftlichen Verkehr vergaß er
niemals der Armen und Bedrückten. Und darum war er auch beliebt bei Juden
und Christen. Im gleichen Sinne erzog er auch seine Kinder, 2 Töchter und
5 Söhne, die nun mit der betrübten Mutter ihres Oberhauptes beraubt sind
und klagend die Bahre des geliebten Vaters und Gatten umstehen. Sein
Ableben hat eine allgemeine und gerechtfertigte Trauer hervorgerufen,
wovon die heutige Beerdigung beredtes Zeugnis ablegte. Möchte diese
Teilnahme die trauernde Familie in ihrem Schmerze trösten und aufrichten!
Weilt er auch nicht mehr in unserer Mitte, so lebt sein Andenken doch
stets in unserem Herzen als ein gesegnetes fort und fort." |
Zum Tod von
Vögele Weil (1896)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 28.
Dezember 1896: "Gailingen. Ein bescheidenes, im Verborgenen verblühtes
Veilchen im schönen Blumenkranze der wackeren
Frauen in Israel wurde uns entrissen. Frau Vögele Weil ist im hohen
Alter von 83 Jahren nach einem sorgenvollen, leidenschweren, dornenbesäten,
aber tiefreligiösen, gottesfürchtigen Leben ins bessere Jenseits
eingegangen. Ihren Stiefkindern war die Heimgegangene, wie ihren eigenen
Kindern eine treue, hingebungsvolle Mutter. Trotzdem ihr Leben eine lange
Kette von Widerwärtigkeiten und Leiden gewesen war, kam niemals ein Laut
der Klage, ein Wort des Unwillens über ihre Lippen. Als vor einigen
Jahren ihr einziger Sohn, die Stütze ihres Alters, der in seiner großen
Heimatgemeinde das Amt eines zweiten Vorsängers und des Schächters
verwaltet hatte, im jungen Alter von 33 Jahren durch einen jähen Tod ihr
entrissen wurde, da hörte man kein Schreien der Verzweiflung, leise und
duldend sprach die fromme Frau mit den Worte unseres schönen ‚Chad
Gadja’-Liedes: ‚Und du
Todesengel, der du den Schochet schächtest…’* und ergab sich
ruhig in das Geschick. Möchten die Hinterbliebenen ihre Trauer dadurch
zeigen, dass sie in den Bahnen der Verstorbenen wandeln und insbesondere
ihre Kinder für diese Gottes- und Gesetzestreue erziehen. Ihre
Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens."
|
*Anmerkung:
zum Chad Gadja-Lied
gibt es einen Wikipedia-Artikel. |
Weiteres
Dokument - Witwe Hirsch - Kubitschek betreffend (1899)
Schreiben des
Synagogenrates in Gailingen
an das Schultheißenamt in Aufhausen
(1899)
(Aus der Sammlung von Peter Karl Müller, Kirchheim/Ries) |
|
|
|
Schreiben
"die Verlassenschaft der verstorbenen Salomon Kubitschek Witwe
Babette geb. Metzger betreffend"; diese war die 2. Ehefrau des
Salomon Kubitschek aus Aufhausen, war aber vorher in Gailingen mit Daniel
Hirsch Kahn verheiratet. |
Abschied
des langjährigen Vorstehers B. Harburger (1899)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 30.
November 1899: "Gailingen. Ein hoch geachteter und allgemein
beliebter Mann, Herr B. Harburger, ist dieser Tage von uns geschieden, um
nach Zürich überzusiedeln. 20 Jahre lang wirkte Herr Harburger hier als
Vorstand der israelitischen Gemeinde, Lange gehörte er dem Bürgerausschuss
an, außerdem war er Bezirksältester, Mitglied der Landessynode,
Mitvorstand des Landesasyls ‚Friedrichsheim’ und des Vereins zur
Erziehung israelitischer Waisen in Baden und schließlich war er 25 Jahre
als Kassier des Vorschussvereins Gailingen tätig, der unter seine Leitung
zu großer Blüte gelangte. Der Gesangverein ‚Eintracht’ ehrte den
Scheidenden und dessen Familie durch eine Abschiedsovation, verbunden mit
Fackelzug, an welchen sich ein Bankett im Hotel Biedermann schloss. An
Herrn Harburger verliert Gailingen einen Mann, welcher am gesamten öffentlichen
Leben regen Anteil nahm und nie fehlte, wenn es galt, die Fahne des
Fortschrittes hochzuhalten, zum Wohl des gesamten Gemeinwesens. Auch die
national-liberale Partei besaß in ihm einen erprobten, überzeugungstreuen
Führer, welcher auch von den Gegnern hochgeschätzt wurde; Toleranz war
stets die Losung dieses edlen Bürgers. Möge es Herrn Harburger und
dessen Familie im neuen Wirkungskreis recht wohl gehen, das ist der
herzliche Wunsch seiner Freunde ohne Unterschied des Standes und
Konfession. (Konstanzer Zeitung)." |
Abschiedsfeier
für Wilhelm Moos (1900)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 26.
Juli 1900: "Gailingen, im Juli (1900). Eine erhebende Abschiedsfeier wurde
am Sabbat Pinchas seitens der Chewra Kadischa zu Ehren des hier
wegziehenden bisherigen Präsidenten, Herrn Wilhelm Moos, veranstaltet.
Eine halbe Stunde nach Schluss des Morgengottesdienstes begab sich eine
Deputation in die Wohnung des Herrn Moos, um demselben den Dank für die
vielen Verdienste, die er sich um das Aufblühen des Vereines erworben,
auszusprechen.
Hierbei wurden demselben als Zeichen der Anerkennung eines Dankadresse und
ein Pokal überreicht und derselbe zum Ehrenmitgliede dieses Vereins
ernannt.
Nachdem der Vereinsvorstand, Herr Max Jakob Ullmann die Dankadresse
verlesen, hielt Herr Hauptlehrer Schwan eine Ansprache, worin er der von
allen Vereinsmitgliedern dankbar anerkannten Verdienste des Herrn Moos
gedachte und ihm die Wünsche des Vereins für sein und seiner Familie
Wohlergehen aussprach. Dabei hob er hervor, dass die Mitglieder dem Wirken
ihres bisherigen Präsidenten keine schönere Anerkennung zollen können,
als dass sie wünschen, es möchte dessen Nachfolger von der gleichen
Hingabe und Opferwilligkeit für den Verein beseelt sein.
Tief bewegt dankte Herr Moos für die ihm erwiesene Aufmerksamkeit, wobei
er erwähnte, dass er keinen Dank begehre, da er nur seine Pflicht getan
und dass er jederzeit an dem Gedeihen des Vereins den innigsten Anteil
nehmen werde.
Einsender dieses möchte hier noch anfügen, wie sehr die ganze
Gemeinde den Wegzug des Herrn Moos bedauert, indem derselbe als Mitglied
des Synagogenrates und verschiedener wohltätigen Vereine überall ersprießliche
Dienste leistete, sich auch bei Gründung des israelitischen Krankenhauses
und des Greisenasyls Friedrichsheim mit namhaften Beiträgen beteiligte
und jedem Einzelnen, der sich um Hilfe an ihn wandte, mit Rat und Tat zur
Seite stand. Wenn wir diese Zeilen der Öffentlichkeit übergeben, so möchten
wir hier auch mit Anerkennung der edlen Bestrebungen der Chewra Kadischa
gedenken, eines Vereines, der Wohltätigkeit
den Lebenden und Toten gegenüber ausübt, und jährlich 300 Mark
Stipendien an hiesige schulentlassene Knaben und Mädchen vergibt, welche
sich dem Studium oder der Krankenpflege widmen, oder ein Handwerk
erlernen.
Möchte dieser wohltätige Verein, der mit Gottes Hilfe jetzt 224 Jahre
besteht, sich auch weiter günstig entwickeln und noch viel Gutes ausüben!"
|
|
Weiteres
Dokument zu Wilhelm Moos von 1876
(aus der Sammlung von
Peter Karl Müller, Kirchheim /Ries) |
|
|
|
|
Obige Postkarte
wurde an Wilhelm Moos am 22. Dezember 1876 aus Reutlingen
verschickt. |
|
Zum Tod von Emil
Moos (1905)
Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt"
vom 6. Januar 1905: |
Zum Tod
von Heinrich Harburger (1907)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom
11. Januar 1907: |
Zum
Tod von Marie Kurz geb. Veit (1908)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
2. Januar 1908: |
Goldene
Hochzeit von Leopold und Dorlina Gut (1912)
Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt"
vom 6. September 1912: |
Auszeichnung
des Großherzoglichen Oberrates für die Witwe von Siegmund Bloch (1913)
Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt"
vom 10. Januar 1913: "Karlsruhe. Vom Großherzoglichen
Oberrat wurden folgenden Damen aus der Michel Weil-Stiftung Tugendpreise
von je 400 Mark verliehen: Maier Auerbacher Witwe in Kippenheim,
der Witwe von Religionslehrer Hermann Berg in Diersburg
und der Witwe von Siegmund Bloch in Gailingen. Ferner wurden für
zwei Witwen die Kosten der mehrwöchigen Unterbringung je eines Kindes im Friedrich-Luisen-Hospiz
in Bad Dürrheim übernommen.
Bezirksältester Gabriel Karlsruher in Ittlingen
erhielt den Verdienstorden des Zähringer Löwen und Synagogenrat Salomon
Rosenstiel in Schmieheim das
Verdienstkreuz vom Zähringer Löwen in Gold." |
Zum
"Heldentod" von Karl Hasgall (1914)
Anmerkung: Es muss sich um den Sanitätsgefreiter Karl Hasgall handeln,
dessen Name in der Liste der Gefallenen des Ersten Weltkrieges aus Gailingen
genannt ist. Er ist nach dem Gedenkbuch des Reichsbundes jüdischer Fronsoldaten
am 14. November 1889 in Konstanz geboren, lebte vor 1914 in Konstanz und ist am
8. Oktober 1914 gefallen. Die Angaben passen allerdings nicht genau zu
nachstehendem Bericht, wonach Hasgall am 20. Oktober gefallen ist. Allerdings
ist kein anderer Hasgall als Karl Hasgall als Gailingen oder Konstanz bekannt,
der 1914 gefallen ist.
Nach der Website kriegstote.org befindet sich das Grab von Karl Hasgall im
Friedhof Lens-Sallaumines (Block 7 Grab 122); Link.
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 13. November 1914: "Uns wird geschrieben: Konstanz,
2. November (1914). Nachstehende Schreiben, die der Stabsarzt der Reserve
Dr. S. Moos, Sohn des hiesigen Gemeindevorstehers, einer der Tapferen, die
mit dem Eisernen Kreuz geschmückt worden sind, anlässlich des Heldentodes
des Graveursohnes Hasgall aus dem benachbarten Gailingen an
seine Eltern gerichtet hat, geben ein erhebendes Bild von dem
kameradschaftlichen und tiefreligiösen Geist, der unsere im Felde
stehenden Brüder erfüllt und ihnen die Schrecken des Krieges
mildert.
20.10. Soeben wird mir mitgeteilt, dass unser lieber Hasgall aus
Gailingen heute früh gefallen ist. Er war Krankenträger und mit der
12. Kompanie vorgegangen, kam ins Schrapnellfeuer und war gleich tot. Für
sein Grab zu sorgen ist mir Ehrenpflicht. Lieber Vater, tue mir den
Gefallen und fahre zu seinen Eltern. Wir haben manchen Soldaten zusammen
verbunden und gut gearbeitet. Mit Liebe hing er an den Seinen und sprach
oft von ihnen.
21.10. Wie ich auf der Karte schon schrieb, ist Hasgall gefallen. Er bekam
einen Kopfschuss, der ihn sogleich und schmerzlos tötete. Bei Einbruch
der Dunkelheit ließ ich ihn durch meine Krankenträger holen. Nachdem die
Verwundeten alle besorgt und teilweise durch die Sanitätskompanie
abgeholt worden waren, begann das traurige Werk. Vom Verbandplatz aus
setzte sich der Zug in Bewegung. Durch die stockdunkle Nacht ging es durch
die arg zusammengeschossene Stadt zum Hospiz Jeanne d'Arc, voraus ein Mann
mit Licht, dann zwei Sanitätsoffiziere (Dr. M. und ich), dann die Bahren
mit den Toten, im ganzen sechs. Im Garten des Hospizes war schon das Grab
eines unserer Leutnants. Daneben machten wir drei Gräber, links Hasgall,
dann für zwei Mann der Kompagnie, schließlich für den Oberleutnant mit
zwei Mann seiner 7. Kompanie. Wortlos gruben die Leute: von der
Sanitätsmannschaft des 3. Bataillos haben sich alle freiwillig gemeldet,
das Grab zu bereiten. Mit dem Gesicht nach Misrach wurde er gelegt und
dann sagte ich laut ein Kaddisch, das alle feierlich mit anhörten. Heute,
am anderen Morgen, haben die Kameraden das Grab mit Palmen, Buchsbaum und
blühenden Pflanzen geschmückt. Ich habe eine Aufnahme der Grabstätte
gemacht und will sie den Eltern schicken, den Nachlass habe ich einweilen
an mich genommen. Es war gestern Nacht eine feierliche, unvergessliche
Stunde, geweiht wie wenige. Über das Begräbnis leuchtete die lohende
Flamme brennender Häuser, die alles mit Purpurlicht übergoss. Bedauert
von allen seinen Kameraden und Vorgesetzten liegt da in Feindesland ein
Mann, der tapfer und unerschrocken seinen Dienst der Liebe und Hilfe
versehen hat, und dem alle ein gutes Andenken bewahren
werden." |
Auszeichnungen
für Unteroffizier Philipp Veit (1914)
Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt"
vom 4. Dezember 1915: |
Zum
Tod des Synagogenrats-Vorstehers Ludwig Rothschild (1915)
Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt"
vom 14. Januar 1915: |
|
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
21. Januar 1915: |
|
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 14.
Januar 1915: |
|
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 22. Januar 1915: |
Goldene
Hochzeit von Abraham M. Weil und Babette geb. Dreifuß (1919)
Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom
31. Januar 1919: |
Zum
Tod des langjährigen Gemeindevorstehers Baruch Harburger (1919)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom
19. Dezember 1919: |
|
Zum Tod des Arztes Dr. Calmann Heilbronn
(1921)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
15. Dezember 1921: |
|
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
8. Dezember 1921: |
25-jähriges
Seminarjubiläum des aus Gailingen stammenden Studienrates Elias Gut in Köln
(1926)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
15. April 1926: |
|
60.
Geburtstag des aus Gailingen stammenden Studienrates Elias Gut in Köln
(1929)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
5. April 1929: |
Zum Tod von
Alfons Isaak (1930)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 10. Juli 1930: |
Zum
Tod von Mathilde Hasgall geb. Wallensteiner (1931)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
5. Februar 1931: |
Bericht von Dr. S. Heilbronn über eine Reise nach
Erez Jisrael (1933)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
16. Februar 1933: |
Zum
Tod des aus Gailingen stammenden Konstanzer Rechtsanwalt Dr. Willy Rothschild
(1934)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 19. November 1934:
"Konstanz-Gailingen, 12. November (1934). Man schreibt uns:
Noch zittert der Schmerz über den Verlust des Dr. Moses Rothschild in uns
nach, da kommt eine neue Schreckensbotschaft. Wieder hat der unerbittliche
Tod einen aus der jüdischen Gemeinschaft des badischen Seekreises
hinweggerafft und wieder ist es zugleich ein Gefährte jener denkwürdigen
unter der Führung der Aguda stattgefundenen Pilgerfahrt ins heilige Land.
Dr. Willy Rothschild, der 'Rothschild erster Klasse', wie er damals
zum Unterschied der vielen Gleichnamigen, halb scherzend, halb staunend
genannt wurde. Halb staunend, denn es kommt auf den üblichen Schiffen,
die nach Erez Jsrael verkehren, nicht alle Tage vor, dass ein
Passagier, wenn er nicht gerade ein hoher Regierungsbeamter ist, für sich
eine Kabine erster Klasse in Beschlag nimmt. Geboren in Gailingen,
Student auf Deutschlands Hochschulen, Rechtsanwalt in Konstanz,
gestorben fern der Heimat in Mailand in seinem 54. Lebensjahr. Drei
Ortsnamen, zugleich drei Pole, in denen dieses Leben eingespannt war.
Darüber hinaus typische Meilensteine, die irgendwie symbolisch den Weg
absteckten, den der deutsche Jude von gestern mit scheinbar innerer
Notwendigkeit gehen zu müssen glaubte. Geboren in einer Landgemeinde, die
stark in der Vergangenheit wurzelnd, voll traditionsgebundener Kraft ihren
Söhnen weniger einen großen Fundus jüdischen Wissens, als jüdischen
Stolz und Selbstbewusstsein mitgegeben. Dann Berührung mit der Welt,
begeisterter K.C.-er, den er Zeit seines Lebens nicht verleugnen konnte.
Weltmännischer Anwalt in Konstanz, dabei immer voll rührender
Anhänglichkeit ans heimatliche Dorf, der sich immer wieder zeigte. Auch
hier glühte, wenn auch scheinbar unter viel Weltlichem verschüttet, das
ewige jüdische Feuer. Es bedurfte nur eines kleinen äußeren Anstoßes,
dass auch er jener Fahrt sich anschloss. Ging hinüber, sicher mit viel
Skepsis, eher geneigt alles kritisch zu betachten und sich nicht von
Gefühlen überrumpeln zu lassen. Und siehe, auch an ihm vollzog sich das
Wunder der Kedduschah, die von jenem Boden ausströmt. Er, dessen
äußerer Ausgleich so weit gediehen war, dass ihn drüben die Araber nie
als Jehudi, immer aber als 'Germani' taxierten, auch er kam als ein
Verwandelter zurück. Und diese Verwandlung mag zuletzt sich für ihn als
eine große Gnade erwiesen haben: dass er, als seine Welt über ihm
zusammenbrach, Haltung und innere Würde zu bewahren wusste. Dr. S.
H." |
Zum
70. Geburtstag von Anna Heilbronn, Witwe des Arztes Dr. Calmann Heilbronn und
Tochter von Bürgermeister Leopold Guggenheim (1936)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 27. August 1936: "Gailingen, 20. August (1936). In
unserer altehrwürdigen Gemeinde vollendet eine Frau das siebente
Jahrzehnt ihres Lebens, deren Wirken gerade in der heute an Not so
reichen, und an Geldmitteln so bedürftigen Zeit nicht genug gerühmt
werden kann. Frau Dr. Anna Heilbronn, die Tochter des ehemaligen
langjährigen Gailinger Bürgermeisters Leopold Guggenheim und Gattin des
leider zu früh verstorbenen durch Charaktereigenschaften und religiöse
Lebensführung gleich hochangesehenen Gailinger Arztes Dr. Calmann
Heilbronn - seligen Andenkens -, ist die Jubilarin. Es entspricht
nicht dem bescheidenen Wesen dieser Frau, große Lobeshymnen anzustimmen.
Wir gehen aber nicht zu weit, wenn wir ihre über drei Jahrzehnte,
besonders im Rahmen des Israelitischen Frauenvereins Gailingen bestehende
Tätigkeit auf dem Gebiete der Wohltätigkeit als einzig dastehend und
schlechthin als vorbildlich bezeichnen. Zahllos sind Jene, die seelisch
gedrückt, bedürftig an materiellen Mitteln, jenes bescheidene Haus
vis-a-vis der Gailinger Post aufsuchten und gestärkt durch klugen Rat,
versehen mit den nötigen Geldmitteln, diese Stätte wieder verließen.
Vom frühen Morgen bis zum späten Abend ist sie bereit für alle, die
Hilfe suchen, oder sie sitzt am Schreibtisch ihres Wohnzimmers, um Fäden
zu spinnen bis in die entferntesten Weltteile zum Nutzen und Wohle ihrer
Hilfsbedürftigen. So ruht ohne Übertreibung ein erheblicher Teil der
Wohltätigkeit unserer Gemeinde auf den Schultern von Frau Dr. Heilbronn.
Es wäre wohl das schönste Geburtstagsgeschenk für die Jubilarin, wenn
ihre Freunde aus Nah und Fern durch Übergabe einer Stiftung ihr
Lebenswerk krönen würden, um damit einigermaßen die Zukunft der ihr
liebgewordenen Armen sicherzustellen. Möge der Geburtstag, der 4.
September, ein Ehrentag werden für alle ihre Mitarbeiter. (Alles Gute)
bis 120 Jahre. L.L." |
Zum Tod von Anna Heilbronn, Witwe des
Arztes Dr. Calmann Heilbronn (1937)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
28. Januar 1937: "Gailingen, 12. Januar (1937). Vor
wenigen Monaten feierte Frau Dr. Anna Heilbronn unter Anteilnahme
der ganzen Gemeinde ihren siebzigsten Geburtstag, und Sonntag, den
17. Januar betteten wir, was an ihr noch sterblich war, zur letzten
Ruhe. Niemand ließ es sich nehmen, der hochverehrten Frau das Geleite
zu geben. Am Grabe schilderte Herr Rabbiner Dr. Bohrer in ergreifender
Rede die Lebensarbeit dieser echt jüdischen Frau und großen
Menschenfreundin, deren Haus an der 'Dorfstraße' zum Segen für
Unzählige und deren Wirken für die ganze Gemeinde zum Stolze wurde. Er
sprach auch im Auftrage des Frauenvereins Gailingen, dem die Verewigte in
beinahe 40-jähriger überaus segensreicher Tätigkeit als Präsidentin
vorstand. Er dankte ihr im Namen dieser jüdischen Gemilus chesed
(Wohltätigkeits-)Institution für das Gute und Schöne, das sioe gegeben
und drückte die Hoffnung aus, dass der Glanz, den der Verein erhalten
hat, durch die Mitarbeit jüngerer Kräfte erhalten bleiben wird, sodass
der Name Heilbronn auch ferner im Verein bestehen bleiben möge. Der
Vizepräsident der Gemeinde, Präsident des Israelitischen Krankenhauses,
Herr L. Fränkl, drückte in schmerzbewegten Worten die Trauer der
Israelitischen Gemeinde und des Israelitischen Krankenhauses Gailingen
aus. Der Präsident der Chewra Kadischa, Herr Louis Gut, dankte der
Verblichenen, die stets für die Bedürfnisse der Chewra Kadischa volles
Verständnis hatte und dieser immer stark förderte.
Nach Erhalt der Todeskunde schrieb ein namhafter Führer der deutschen
orthodoxen Jugendbewegung an die Familie u.a.: 'Allüberall, wo Gailinger
wohnen, wird man von dem schweren Verlust sprechen, der nicht nur Sie,
sondern den ganzen Ort mit all seinen Verzweigungen in der ganzen Welt
betroffen. Auf der Seefahrt von Ostende nach Dover kam eine Gailinger Dame
zu mir mit der Frage: 'Haben Sie gehört, wie es Frau Dr. Heilbronn geht?'
In London, im Lordship Park, fragte mich ein gebürtige Gailinger: 'Wissen
Sie zufällig, wie es Frau Dr. Heilbronn geht?' Worin lag das Geheimnis
dieser Frau, die kaum seit Jahren ihr Haus verließ und von ihrem
Schreibtisch aus eine Menge von Schicksalen leitete und schützte? Das
Erbe im Blut wird's wohl gewesen sein, was das Unbegreifliche Ereignis
werden ließ. In der allerbesten Tradition badischen Judentums, in
glückliche Periode der Gailinger Glanzzeit herangewachsen, als Bürgermeisterstocher
zur Arztgattin erkoren, begnügte sie sich nicht damit, sich im Glanze
dieser Würde zu sonnen. Sie wollte Eigenes gestalten, edelste Humanität
und vornehmstes Judentum harmonisch vereinen und segenbringend
hinausleuchten lassen. Anerkennung und Ehrung von hoher und höchster
Stelle blieben ihr nicht versagt, aber beglückt fühlte sie sich mehr,
wenn es ihr gelungen war, eine Familie vor Untergang zu retten. Diese
umfangreiche Hilfstätigkeit half ihr über den Schmerz hinweg, den der
allzu frühe Heimgang ihres großen unvergesslichen Gatten seligen
Andenkens ihr bereitet hatte. Wir Gailinger Alle waren stolz auf sie und
nehmen wehmütig Abschied von ihr. Ihr Vorbild wird uns Mahnung sein, der
Gailinger Glanzzeit und ihrer edlen Vertreter nie zu vergessen.
Möge das Verdienst dieser edlen Frau uns beistehen, deren Andenken im
Herzen Aller, die sie kannten, weiterleben wird. Ihre Seele sei
eingebunden in den Bund des Lebens. L.L."
|
|
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
21. Januar 1937: |
Anzeigen
jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen
Philipp
Veit warnt vor Betrug durch Joseph Gotthilf in Genua (1850)
Anzeige
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 22. April 1850:
"Vor dem sich so sehr in Zedern und Palmen empfehlenden Joseph
Gotthilf in Genua warne ich hiermit alle desfallsigen
Geschäftsleute, sich mit demselben einzulassen, wenn sie nicht
gewärtigen wollen, von diesem Manne auf die schändlichste Weise betrogen
zu werden. Philipp Veit aus Gailingen im
Badischen." |
Anzeigen
von Gustav Bloch (1861 / 1863)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
4. April 1861: |
|
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
6. Mai 1863: |
Umschlag
eines Briefes als Elias Harburger (1872)
(aus der Sammlung von Peter Karl Müller, Kirchheim/Ries, Angaben zur Person
gleichfalls recherchiert von P.K. Müller)
Der Brief
an Elias Harburger wurde am 25. Februar 1872 von Gottmadingen nach Gailingen verschickt.
Zur Person: Elias Harburger ist am 16. September 1802 in Gailingen geboren
als Sohn des Simon David (Haarburger) und am 14. Januar 1878 ebd. gestorben.
Er war verheiratet mit Adele Kaufmann (geboren 3. August 1806 - gestorben am 6. März
1900). Das Ehepaar hatte zusammen zehn Kinder, darunter Heinrich Harburger
(vgl. oben die Artikel von 1895 über seine Verdienste im Krieg 1870/71 und
zu seinem Tod 1907). Ein weiterer Sohn war der langjährige Gemeindevorsteher Baruch
Harburger (siehe Artikel oben: Abschied des langjährigen Vorstehers 1899 und zu seinem Tode
1919). Vgl. Genealogische
Angaben online. |
Anzeige
der Fa. Guggenheim & Söhne (1887)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom |
Anzeige
von Adolf Guggenheim (1890)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
1. September 1890: |
Lehrlings-Gesuch
des Eisen- und Metallwarengeschäftes E. Harburger & Söhne
(1891)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
7. Mai 1891: |
Anzeige
von Hugo Guggenheim (1900)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
7. Mai 1900: |
Anzeigen
des Hotels Cafe Biedermann (1900 / 1936)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
2. Juli 1900: |
|
Anzeige in der "Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung"
vom 1. Juni 1936: |
Das
Hotel Café Biedermann sucht eine Köchin (1900)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
28. Juni 1900: |
Anzeigen
der Seifenfabrik von Nathan Gut (1901)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
31. Mai 1900: |
|
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
20. September 1900: |
|
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
10. Januar 1901: |
Spendenaufruf
von Jonas Biedermann (1901)
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 17. September 1901: "Aufruf.
Kaufmann, welcher schon sechs Jahre an chronischen Leiden haftet, 24 Jahre
alt, arbeitsunfähig, bereits stets von seinem Bruder unterstützt worden,
demselben nicht mehr möglich was zu tun, bittet nun, Herren, Berufsg.,
Vereine, edle Personen, um ein Scherflein für eine Radikalkurz
beizutragen. Ärztliche Zeugnisse zu Diensten Liebes-Gaben ist bereit
anzunehmen und dankt
Herr Jonas Biedermann, Gailingen
Baden." |
Lehrlingssuche
der Herrenkleiderfabrik Gebrüder Ottenheimer (1903)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
10. Dezember 1903: |
Anzeige
der Seifenfabrik Gailingen von Kantor Kahn (1909)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
25. März 1909: |
Nachnahme-Karte der Fa. Isaac & Co. (1910)
Dokument zur
Geschichte jüdischer Gewerbebetriebe in Gailingen (erhalten von Peter
Karl Müller, Kirchheim / Ries) |
|
|
|
|
Nachnahme-Karte
der Fa. Isaac & Co. aus Gailingen mit Poststempel Gailingen und
Ankunftsstempel Lörrach vom 18. Januar 1910 |
Verlobungsanzeige für Sara Hasgall und Josef Greilsheimer II (1924)
Anzeige
in "Der Israelit" vom 14. Februar 1924:
"Sara Hasgall - Josef Greilsheimer II
Verlobte
Gailingen (Baden) -
Friesenheim - Lahr
Februar 1924 - Adar 5684." |
Hochzeitsanzeige
von Dr. Ezechiel Hasgall und Esther geb. Kahn (1925)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
30. Juli 1925: |
Hochzeitsanzeige
von Abraham Hasgall und Helene geb. Sondheimer (1928)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
25. Oktober 1928: |
Hochzeitsanzeige
von Norbert Guggenheim und Fanni geb. Kissinger (1929)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
3. Mai 1929: " |
Verlobungsanzeige
von Alice Weil und Heinrich S. Hanhart (1931)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
15. Oktober 1931: |
Todesanzeige
für Edwin L. Rothschild (1932)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom
14. Juli 1932: |
Sonstiges
Erinnerung
an die Auswanderungen im 19. Jahrhundert: Grabstein in New York für Amelia
Lemberger aus Gailingen (gest. 1893)
Anmerkung: der Geburtsname von Amelia Lemberger wird nicht
mitgeteilt.
|
|
Grabstein für "My dear wife and our
beloved mother
Amelia Lemberger
born in Gailingen Baden
who departed this life May 15th 1893 in her 71st year"
und für "Our beloved father
Maier Lemberger
born in Huerben Bavaria
who departed this life Nov 11th 1894 in his 76th year." |
Weitere Dokumente
Brief
von Seligmann E. Biedermann in
Gailingen an den Gemeindevorsteher
H. Bernheimer in Thiengen (1851)
( |
|
|
|
Im Brief wird die Lieferung von "Cedern
und Palmen" (vgl. Wikipedia-Artikel
Lulaw) an den Vorsteher Bernheimer in Tiengen angekündigt: "Gailingen, den 7ten Septber 1851/
Herrn H. Bernheimer Vorsteher in Thiengen /
Mit Gegenwartigem habe die Ehre Ihnen anzuzeigen / daß die bestellten Cedern u. Palmen dahier angelangt
/ sind, welche Ihnen im Laufe dieser Woch nach unten / verzeichneter factura zu zusenden das Vergnügen
/ habe, wofür Sie mir gefälligst den Betrag de 13 fl / einzusenden belieben.
/ Zu fernerem geneigten Zuspruch glaube ich / mich bestens empfehlen zu dürfen, da beste Gegen..
/ gewiß Ihrem Wunsche entsprechen werden. / Zugleich habe Ihnen noch zu bemerken, daß
/ die Palmen sowohl als die Cedern hier genau geprüft / u. für /Koscher
[hebräisch] Koscher gefunden wurden. / Freundschaftlichst grüßt Sie u zeichnet angenehmst
/ Seligm. E. Biedermann /
1 Kistchen Cedern G. No. 1 / 1 " Palmen G " 2. durch Fuhrmann Sharmi Bohring [?]
/
Rechnung / 24 Stück Cedern [hebr.] ... 25x f 10.- / 5 " Palmen [hebr.]
Lulaw 36 3.- / S 13." |
|
|
|
Brief
des Synagogenrates Gailingen an
das Schultheisenamt Aufhausen (1899)
(aus der Sammlung von Peter Karl Müller,
Kirchheim/Ries) |
|
|
|
Es handelt
sich um einen am 23. April 1899 verschickten Brief des Synagogenrates
Gailingen an das Löbl. Schultheißenamt Aufhausen,
die Verlassenschaft der verstorbenen Salomon Kutschek Witwe, Babette geb.
Metzger betreffend. Diese war die 2. Ehefrau des Salomon Kubitschek aus Aufhausen,
war aber vorh3er in Gailingen mit Daniel Hirsch Kahn
verheiratet. |
|
|
|
Karte
aus Gailingen an
Max Bloch in Zürich (1917)
(aus der Sammlung von Peter Karl Müller,
Kirchheim /Ries) |
|
|
Die Karte ist
adressiert an Max Bloch in Zürich in der Zeit des Ersten Weltkrieges und
abgeschickt in Gailingen (Stempel vom 31. Januar 1917 mit zusätzlichem
Zensurstempel). |
|
|
|
|