Eingangsseite
Aktuelle Informationen
Jahrestagungen von Alemannia Judaica
Die Mitglieder der
Arbeitsgemeinschaft
Jüdische Friedhöfe
(Frühere und bestehende) Synagogen
Übersicht: Jüdische Kulturdenkmale
in der Region
Bestehende jüdische Gemeinden
in der Region
Jüdische Museen
FORSCHUNGS-
PROJEKTE
Literatur und Presseartikel
Adressliste
Digitale Postkarten
Links
| |
zurück zur Übersicht "Synagogen in der Region"
zu den Synagogen in
Baden-Württemberg
Gutach
im Breisgau (Kreis Emmendingen)
Jüdische Geschichte
Übersicht:
Zur jüdischen Geschichte
in Gutach
In Gutach im Breisgau gab es zu keiner Zeit eine
jüdische Gemeinde. Auch ließen sich nach den Ergebnissen der Volkszählungen im
19./20. Jahrhundert keine jüdischen Personen für längere Zeit in Gutach nieder.
Nur bei der Volkszählung 1900 wurde ein jüdische Person am Ort registriert, doch
kann es sich auch um eine bei der Volkszählung zufällig ortsanwesende Person
gehandelt haben.
Einen Zusammenhang zur jüdischen Geschichte gibt es allerdings über die einst
größte Nähseidenfabrik der Welt, die Firma Gütermann GmbH
bzw. A&E Gütermann, die ihren Sitz in Gutach hat. Diese Firma wurde 1864
von Max (Maximilian) Gütermann gegründet, der am 12. Oktober 1828 in
Redwitz an der Rodach als Sohn jüdischer
Eltern - Koppel Gütermann und Mina geb. Brüll - geboren ist und am 30. August
1895 in Gutach starb. Für seine "Nähseidenfabrik Gütermann & Co." mit zunächst
30 Arbeitskräften sah er einen großen Standortvorteil in Gutach auf Grund des
dortigen klaren und weichen Wassers der Elz, welches sich besonders gut zum
Färben der Näheseide eignete. Bis zum Ersten Weltkrieg stieg die Anzahl der
Arbeitskräfte auf 1800, weltweit bis 1927 auf fast 3000. In der NS-Zeit mussten
die damaligen Firmeninhaber (die Enkel von Max Gütermann: Max, Paul, Oskar,
Richard, Erich und Kurt; Richard C. Gütermann war Vorsitzender in der NS-Zeit)
die NSDAP auf Grund der jüdischen Abstammung die NSDAP verlassen. Sie wurden als
"Mischlinge ersten Grades" (zwei jüdische Großeltern - Max und Sophie)
eingestuft.
Über die weitere Geschichte und die Bedeutung der Firma siehe
- Wikipedia-Artikel
https://de.wikipedia.org/wiki/Gütermann
- Wikipedia-Artikel
https://de.wikipedia.org/wiki/Max_Gütermann
- Website der Firma siehe
https://www.guetermann.com/de mit Unterseiten zur Geschichte der Firma und
der Familie
Max Gütermann war seit 1854 verheiratet mit Sophie geb. Kohn Mayer
aus Seubelsdorf bei Lichtenfels (geb.
1832, gest. 1870 in Gutach). Zusammen mit den sechs - noch in Wien geborenen -
Kindern Fanny, Carl, Julius, Alexander, Ludwig und Rudolf zog die Familie 1868
nach Gutach im Breisgau, wo Sophia zwei Jahre später verstorben ist. Daraufhin
heiratete Max Gütermann in zweiter Ehe Josepha geb. Korneli, die evangelischer
Konfessionszugehörigkeit war. Dadurch wurde die ganze Familie Gütermann
evangelisch. Über seine erste Frau Sophie hatte Max Gütermann 30 Enkel, 54
Urenkel, 118 Ururenkel und weit über 200 Urururenkel. Inzwischen gibt es
Nachkommen in der achten Generation.
- Zur Familiengeschichte siehe
https://www.guetermann.com/de/unternehmen/historie/die-guetermann-ara
- Genealogische Informationen mit Fotos bei geni.com
- Einstieg über Max Guetermann (Gütermann):
https://www.geni.com/people/Max-Guetermann/6000000007515245742
Fotos
(Zahlreiche weitere Fotos siehe über die Wikipedia-Artikel
oben oder die Fotos in der Website der Firma; Links siehe oben)
Erinnerung am
Herkunftsort
der Gütermanns in Redwitz
(Fotos: Jürgen Hanke, Kronach) |
|
|
|
Hinweistafel
zur jüdischen Geschichte in Redwitz, hierin Foto von Maximilian Gütermann
und Abbildung der Firma in Gutach mit Untertext: "Maximilian Gütermann
(1828-1895), Sohn des jüdischen Kaufmanns Koppel Gütermann, verließ seinen
Heimatort Redwitz schon in jungen Jahren und begründete 1867 eine der
bekanntesten Nähseidenfabriken weltweit". |
|
|
|
Zwei Fotos aus Gutach
(Quelle: wikimedia commons) |
|
|
|
Gebäude der Firma
Gütermann
in Gutach
|
Urnenhalle Gütermann im
Friedhof Gutach
das achteckige Gebäude wurde zum Teil
in Betonwerkstein erstellt |
Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Alexandra Gütermann: Die Gütermanns - Eine
Familiengeschichte: Max, Sophie und ihre Kinder - Die erste und zweite
Generation. 2. überarbeitete Auflage. Gütermann. Gutach 2011. ISBN
978-3-00-035670-4. |
| dies.: An einem seidenen Faden: Firma & Familie Gütermann
im Dritten Reich. Gütermann. Gutach 2018. ISBN 978-3-00-060892-6. |
vorherige Synagoge zur ersten Synagoge nächste Synagoge
|