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Zu den "Synagogen in der
Schweiz"
La Chaux-de-Fonds (Kanton
Neuenburg, Schweiz)
Jüdische Geschichte / Synagoge
Die Synagoge La Chaux-de-Fonds im Film:
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
Die jüdische Gemeinde in La Chaux-de-Fonds wurde 1860
gegründet (andere setzen die Gemeindegründung bereits 1833 mit der
Abhaltung eines ersten organisierten Gottesdienstes zu den Hohen Feiertagen in
einem jüdischen Privathaus der Stadt an). Seit Ende des 18. Jahrhunderts waren
erste jüdische Personen zugezogen (jüdische Handelsleute aus dem Elsass).
Inwieweit sie von der Ausweisung der Juden 1790 aus dem damals noch preußischen
Fürstentum Neuenburg betroffen waren, ist nicht bekannt. Seit den 1830er-Jahren
erfolgte ein stärkerer Zuzug jüdischer Familien aus dem Elsass (u.a.
aus Hagenthal, Hüningen) in der Stadt zugezogen. 1843 hatte die entstehende
Gemeinde (mit damals etwa 65 Gemeindegliedern) ein Comité administratif. Sie wurde betreut durch Rabbiner Moise
Nordmann (Hegenheim). Erster Präsident
der Gemeinde war M. J. Grünsfelder.
Seit einem Gemeinderatsbeschluss im Mai 1857 war ein freier Zuzug jüdischer
Personen in der Stadt möglich. Nun wuchs die Gemeinde stark an, weiterhin vor
allem durch Zuwanderung aus elsässischen Gemeinden. Die Gemeinde zählte 1850
231, 1860 283, 1880 541 und um 1919 140 Mitglieder mit zusammen etwa 900 Personen.
Die jüdischen Familienvorstände eröffneten Handlungen und Gewerbebetriebe;
einige waren in der Uhrenfabrikation tätig, was jedoch immer wieder zu
Spannungen mit nichtjüdischen Uhrmachern führte. Als 1861 und 1879 für die
Uhrenindustrie kritische Zeiten einbrachen, waren antisemitischen
Ausschreitungen die
Folge (vgl. Berichte unten).
Auch nach der Gründung einer selbständigen Gemeinde wurde La Chaux-de-Fonds
zunächst weiterhin durch den Rabbiner aus Hegenheim
betreut. Seit 1888 hatte die Gemeinde einen
eigenen Rabbiner (Rabbiner Dr. Julius (Jules) Wolff, der 1938 am Ort sein 50-jähriges
Dienstjubiläum feiern konnte, siehe Bericht unten). Dr. Wolff war bis 1955 als
Rabbiner in der Gemeinde tätig.
An Einrichtungen hatte (beziehungsweise hat) die jüdische Gemeinde eine Synagoge (s.u.), eine
jüdische Schule, ein rituelles Bad und einen Friedhof.
Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war zeitweise neben dem Rabbiner ein
Lehrer angestellt, der zugleich als Vorbeter und Schochet tätig war.
An jüdischen
Vereinen bestanden (Stand um 1920): die Hilfsvereine "Caisse
centrale de bienfaisance" (1862 gegründet) und "Caisse des Pauvres", eine
Société des Dames (gegründet 1854) und eine Société des jeunes gens, eine Société
Philanthropique und ein Comité del'Alliance Universelle.
Seit der Mitte des 20. Jahrhunderts nahm die Zahl der Gemeindeglieder ab.
Doch besteht die Gemeinde bis zur Gegenwart (derzeit etwa 100
Mitglieder).
Berichte aus
den ersten Jahrzehnten der Geschichte der jüdischen Gemeinde -
von der
Gründung der Gemeinde bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts
Gemeindebeschreibungen von
1916 und 1921
Gemeindebeschreibung
im "Jüdischen Jahrbuch für die Schweiz" Jahrgang 1916 S. 198:
"La Chaux-de-Fonds.
Die jüdische Gemeinde wurde im Jahre 1860 gegründet und zählt heute mit
ca. 140 Mitgliedern ca. 800 jüdische Seelen. Vorstand: Moise
Schwob, Präsident; Emanuel Schwob, André Gutmann, Isaak Ditisheim. Beamte:
Herr Rabbiner Dr. Wolff, M. Spira, Kantor.
Institutionen: Synagoge, Friedhof und Religionsschule.
Vereine: Caisse Central de bienfaisance (Moise Schwob), Armenkasse
für Durchreisende (Simon Beyersdorf). Frauenverein (Frau Emanuel Schwob),
Société de jeunes gens (Marc. Bloch), Oevres des apprentissages (Jules
Bloch, Wolff-Weill). Alliance Israélite Universelle (Edmond
Picard-Levy)." |
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Gemeindebeschreibung
im "Jüdischen Jahrbuch für die Schweiz" Jahrgang 1921 S. 178:
"La Chaux-de-Fonds.
Die jüdische Gemeinde wurde im Jahre 1860 gegründet und zählt heute mit
ca. 140 Mitgliedern ca. 900 Seelen. Vorstand: Moise Schwob,
Präsident; Salomon Schwob, Kassier; Emanuel Schwob, André Gutmann, Isak
Ditisheim. Beamte: Rabbiner Dr. Jules Wolff; M. Spira,
Kantor.
Institutionen: Synagoge, Friedhof und Religionsschule.
Vereine: Ostjüdisches Minjan (Präsident: L. Pyttel). - Jüdische
Lesehalle (Park 31). - Caisse centrale de bienfaisance (Zweck: Hilfe der
armen jüdischen Familien in Chaux-de-Fonds, Präsident: M. Schwob). -
Société des Dames (Philanthropique et Mutuelle, Präsidentin: Mad.
Emanuel Schwob). - Société des jeunes gens (Philanthropique et Mutuelle,
Präsident: Elie Bloch). - Oeuvre des Apprentissages (Zwecke: le titre
l'indique, Präsident: Jules Wolff-Weil). Bonne oeuvre (Fourniture de
chaussures aux pauvres enfants, Präsidentin: Mad. H. Braunschweig). -
Société Philanthropique (Mutuelle et Philanthropique, Präsident: Moise
Picard). - Comité de l'Alliance Universelle (Präsident: Mr. le Rabbin
Wolff). - Société Sioniste 'Hatikwa' (Präsident: H. Raelson; Sekretär:
Dr. L. Zuckermann)." |
Berichte
aus dem jüdischen Gemeindeleben
Ein Jude konnte erstmals Grundbesitz erwerben (1849)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 23. April 1849: "Neuchatel,
im März (1849). In Israelit ist hier endlich autorisiert worden, einen
Grundbesitz zu erwerben, und ein anderer in demselben Kanton in Chaux-de-Fonds.
(Arch. israel. de Fr.)." |
Über die Situation der jüdischen Familien im Kanton
Neuenburg und speziell in Chaux-de-Fonds (1857)
Artikel
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 19. Januar 1857:
"Neuenburg (Eidgenössische Zeitung). Wie begreiflich, macht
sich die gegenwärtige Lage auch im industriellen Verkehr sehr fühlbar.
In Chaux-de-Fonds haben bereits mehrere große Comptoirs
geschlossen. Absolut vor Unterbrechung sicher seien nur die jüdischen
Firmen, die nun dies Mal aus ihrer bürgerlichen Zurücksetzung Vorteil
ziehen. (Das intolerante Neuenburg lässt nämlich die Israeliten dort nur
als französische Bürger zu. Was sonst zu bedauern, ist so wider Willen
zum Nutzen! Redaktion der Allgemeinen Zeitung des
Judentums".) |
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Artikel
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 29. Juni 1857:
"Ober-Endingen, 1. Juni
(1857). Wer vor 13 Jahren eine Reise durch die Schweiz gemacht, und jetzt
dieselbe wiederholt, der kann sich gar gut überzeugen, wie in diesem
Lande der Freiheit der Grundsatz der Rechtsgleichheit auch für die Juden
durchgreift. Früher war es eine Seltenheit, wenn man einen Juden antraf.
Jetzt reist man beinahe keine drei Stunden weit, wo man nicht eine
jüdische Familie in einem Städtchen oder beträchtlichen Dorfe
niedergelassen sehen kann. Genf, das schon unter dem 3. Mai 1852
die Organisation der israelitischen Gemeinde genehmigte und autorisierte,
hat nun unterm 1. Mai 1857 dieser Gemeinde ein Grundstück von 70 Toises
auf einem der schönsten Plätze bei seinen Neubauten zum Behufe des Baues
einer Synagoge angewiesen. Kanton Neuenburg, der bis anhin der
Niederlassung der Juden bedeutende Hindernisse entgegengesetzte, hat jetzt
beschlossen, ferner einem derartigen Beginnen keinerlei Schwierigkeit zu
machen. Dabei ist das reiche und industrielle Chaux de Fonds mit
gutem Beispiele vorangegangen. Diese Stadt gewährte zwar schon lange den
Juden Aufnahme und hat sich auch daselbst so wie in Locle schon längst
ein jüdischer Gottesdienst organisiert, dennoch aber hielt es für
dieselbe schwer, die Bewilligung zur Niederlassung zu erhalten. Herr
Rabbiner Nordmann von Hegenheim hatte mit dem dasigen Munizipalrat manch
harten Strauß über diesen Punkt. Auch in Neuenburg, Stadt, hat sich vor
Kurzem eine Miniaturgemeinde von Israeliten gebildet..." |
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Artikel
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 29. Juni 1857:
"Canton Neuenburg, der bis anhin der Niederlassung der Juden
bedeutende Hindernisse entgegensetzte, hat jetzt beschlossen, ferner einem
derartigen Beginnen keinerlei Schwierigkeit zu machen. Dabei ist das
reiche und industrielle Chaux des Fonds mit gutem Beispiele
vorangegangen. Diese Stadt gewährte zwar schon lange den Juden Aufnahme
und hat sich auch daselbst sowie in Locle schon längst ein jüdischer
Gottesdienst organisiert, dennoch aber hielt es für dieselbe schwer, die
Bewilligung zur Niederlassung zu erhalten. Herr Rabbiner Nordmann von Hegenheim
hatte mit dem dasigen Municipalrat manch harten Strauß über diesen
Punkt. Auch in Neuenburg, Stadt, hat sich erst seit Kurzem eine
Miniaturgemeinde von Israeliten gebildet." |
Ein Jude aus La Chaux-de-Fonds erhält einen Auftrag
durch den Bundesrat (1859)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 18. Juli 1859: "Ober-Endingen, 4. Juli (1859).
In Baden im Aargau haben die Juden
nun sich förmlich zu einem Kultusvereine verbunden und hierfür ein
Statut entworfen, das sie von dem hohen Regierungsrate sanktionieren
lassen und ihren Vorstand und Sekretär gewählt. Die
Religionslehrerstelle daselbst, mit welcher auch das Kantoramt verbunden
ist, wird in nächster Zeit im Amtsblatte und in der Zeitung des Judentums
ausgeschrieben werden. Besoldung 800 Fr.
Im eidgenössischen Dienste stehen an der italienischen Grenze 22 Juden
von Endingen und Lengnau.
Darunter ein Divisionsfähnrich, ein Oberleutnant und mehrere Graduierte.
Die israelitische Gemeinde Endingen zahlt den im Felde stehenden Soldaten
aus ihrer Mitte täglich 40 Centimes = 12 Fr.
Soldzulage.
Unlängst machte ein aargauisches Blatt, 'Freie Presse', seine hämische
Bemerkung darüber, dass der Bundesrat eine auswärtige Angelegenheit
durch einen Israeliten in Chaux-de-Fonds
besorgen ließ. Das Aarauer Tageblatt rügt dieses Benehmen der 'Freien
Presse', und bemerkt hierzu, dass der Bundesrat schon noch einmal eine
Angelegenheit im Auslande durch einen aargauischen Juden besorgen ließ
und es nicht zu bereuen habe. - Beim jüngsten Schwurgerichte in Aarau
war ein Jude Mitglied. - Unrichtig wurde unlängst von Genf aus berichtet,
dass es zwei Rabbinate in der Schweiz gebe, sondern wir haben deren drei:
Genf, Lengnau und Endingen.
Letzteres ist noch immer vakant. Und das kommt daher, weil einige Wenige
aus unserer Gemeinde sich bemühten, einen Mann von altem Stile an die
Stelle zu bringen, was ihnen schwerlich gelingen wird, da sowohl Gesetz
als Behörde, sowie die Gemeinde hierfür wenig geneigt sind. Letztere hat
sogar die Absicht, einem Rabbiner, dessen Wirken ihren Beifall erhalten
wird, den Gehalt um ein Bedeutendes zu erhöhen. Unser künftiger Rabbiner
darf nur seinen Obliegenheiten, die keine andern sind als diejenigen, die
ein Seelsorger, der Beruf fühlt, von selber erfüllt, nachkommen, so
erwirbt er sich die Zuneigung der Gemeinde und der Regierung, sowie des
weiteren Publikums und verschafft sich somit eine gute Stellung sowohl in
moralischer als materieller Beziehung, da einem solchen die vielen
zerstreuten Gemeinden der Schweiz zum großen Teile zufallen werden. M.
G. Dreifus, Lehrer." |
Antisemitische Ausschreitungen in La Chaux-de-Fonds (1861 und 1879)
Artikel
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 18. Juni 1861:
"Neuchâtel, 4. Juni (1861). La Chaux de Fonds hatte
verwichenen Freitag eine Szene, dergleichen glücklicherweise in der
Schweiz nur äußerst selten vorkommen. Am Nachmittage jenes Tages griffen
150 Individuen (aus welchem Grunde, weiß man nicht) unter dem Rufe:
'Nieder mit den Juden! Nieder mit den Blutaussaugern!' einige jüdische
Fabrikanten an. Nachdem einige der Rädelsführer in Haft genommen wurden,
schien die Ruhe wieder hergestellt. Doch abends gegen 8 Uhr rotteten sich
die Mittags Auseinandergetriebenen wieder zusammen ließen den Ruf gegen
die Juden wieder vernehmen und stürzten sich auf die Präfektur, welche
sie in ihrer Wut verwüsteten. Der Präfekt ließ den Generalmarsch
schlagen, worauf bewaffnete Mannschaft herbeieilte und siebzehn der
Unruhestifter ins Gefängnis warf. Die Juden sind, wie der 'National'
versichert, in ihrer Ruhe weiter nicht
gestört." |
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Artikel
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 19. August 1879:
"Bern, 29. Juli (1879). In dem radikalen und sozialistisch
gefärbten La Chaux-de-Fonds waren jüngst rote Plakate an den
Straßenecken angeheftet, welche die Juden mit dem Tode bedrohten, weil
sie die nationale Industrie ruiniert hätten! Nun, was Plakate zu bedeuten
haben, hat man jüngst in Brüssel gesehen, wo solche den belgischen
König wegen des neuen Unterrichtsgesetzes mit dem Tode bedrohten. Sie
sind nur Ausfluss ohnmächtiger Wut und Privatrache. Amerika und England
haben sich von der schweizerischen Uhrenfabrikation emanzipiert und
liefern weit bessere Arbeit von großer Solidität. Dadurch ist die
schweizerische Uhrenfabrikation, die im gedachten Orte einen Hauptsitz
hat, bedeutend zurückgegangen und dieses für einen Teil der Schweiz sehr
bedenkliche Resultat, das diese Industrie sich selbst zuzuschreiben hat,
wird nun den Juden in die Schuhe geschoben, weil auch einigen Juden die
Uhrenfabrikation betreiben. Der Konkurrenzneid tritt überall mit
denselben Tendenzen und Formen auf." |
In La Chaux-de-Fonds soll ein Rabbiner angestellt
werden (1888)
Anmerkung: Rabbiner Dr. Julius (Jules) Wolff, Schüler des Rabbinerseminars
in Paris, wurde 1888 zum Rabbiner in La Chaux-de-Fonds berufen. Er war als
Rabbiner bis 1955 in der Stadt tätig.
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 26. Juli 1888: "Bonn, 22. Juli (1888). In Chaux-de-Fonds
im Kanton Neuchâtel (Schweiz) ist seit einigen Jahren - namentlich durch
elsässische Einwanderer - die Zahl der jüdischen Familien über 120
gestiegen. Die wohlorganisierte Gemeinde hat beschlossen, einen Rabbiner
anzustellen, und hierzu Herrn J. Wolff gewählt." |
Rabbiner Dr. Julius (Jules) Wolff wird Lektor an der
Akademie in Neuchatel (1906)
Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt"
vom 12. Januar 1906: "Genf. Rabbiner Wolff in Chaux de
Fonds wurde zum Lektor für Arabisch und Syrisch an der Akademie von
Neuchâtel gewählt." |
50-jähriges Dienstjubiläum von Oberrabbiner Dr.
Julius (Jules) Wolff (1938)
Mitteilung
im "Jüdischen Gemeindeblatt Kassel" vom 8. Juli 1938: "Der
Oberrabbiner der welschschweizerischen Stadt La Chaux-de-Fonds, Dr.
Julius Wolff, feierte sein 50-jähriges
Dienstjubiläum." |
Berichte zu
einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde
Hinweis auf die Künstlerin Madeleine Woog (1892-1929)
in La Chaux-de-Fonds anlässlich einer jüdischen Buch- und Kunst-Ausstellung in
Zürich (1927)
Anmerkung: zu Madeleine Woog siehe:https://www.sikart.ch/KuenstlerInnen.aspx?id=4024114;
http://www.artnet.de/k%C3%BCnstler/madeleine-woog/; zu einem
Selbstportrait siehe
https://www.wikidata.org/wiki/Q27943187
https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Madeleine_Woog_-_Autoportrait_%C3%A0_la_tanagra.jpg
https://www.sikart.ch/werke.aspx?id=13249040
Literatur: Les Voix. Hommage à Madeleine Woog. Catalogue de l'exposition
posthume de ses oeuvres à La Chaux-de-Fonds 1929 et à Neuchâtel 1930.
Verlag: Haefeli & Co., La Chaux-de-Fonds,, 1929.
Artikel
in "Jüdische Rundschau" vom 18. März 1927: "Jüdische Buch- und
Kunst-Ausstellung in Zürich. Aus Zürich wird uns berichtet: die
U.O.B.B.-Augustin Kellerloge in Zürich eröffnete am 10. März im eigenen Heim
eine 'Das jüdische Buch' genannte Ausstellung, der zur lebhaften Gestaltung
eine Anzahl von Werken bildender Künstler aus der Schweiz und aus Frankfurt
am Main beigegeben waren. Von den in der Schweiz lebenden Künstlern hatten
Otto Wyler in Aarau,
Gregor Rabinowitch in Zürich, Madeleine Woog in Chaux de Fonds,
die Bildhauerin Alice Guggenheim in Zürich, Alice
Brandenburger-Levaillant in Zürich und Arthur Bryks in Porza bei
Lugano Arbeiten eingesandt..." |
Sonstige Berichte
Ein Einbruchdiebstahl in der Synagoge wird aufgeklärt
(1910)
Artikel
im "Thuner Tagblatt" vom 10. Juni 1910: "Die Rache der geprügelten
Gattin. In La Chaux de-Fonds kam eine Frau L. auf die Polizei und
denunzierte ihren Gatten als den Urheber der verschiedenen in den Kirchen
und in der dortigen Synagoge vorgenommenen Einbruchsdiebstähle. auf diese
Denunziation hin wurde der Mann verhaftet und verhört; er leugnet allerdings
energisch, aber die beim Abwart der Synagoge gestohlenen Kleider sind zum
größten Teil in dem von L. bewohnten Zimmer vorgefunden worden und zwar
versteckt unter dem Fußboden. Nun behauptet der Verhaftete, diese Kleider
rühren von einem auf öffentlichem Platze gemachten Funde her, doch will die
Untersuchungsbehörde diese Angaben nicht glauben. So kann's gehen, wenn
einer seine Frau schlägt. " |
Anzeigen
jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen
Anzeige der Pension des Gemeindevorstehers S. Beyersdorf (1871)
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 2. August 1871:
"Pensionäre, welche die hiesige Schule, in welcher Deutsch,
Französisch, Englisch und Lateinisch gelehrt wird, besuchen wollen,
finden bei Unterzeichnetem freundliche Aufnahme in Kost und Logis. Gute
Besorgung wird zugesichert. Nähere Auskunft erteilt auf frankierte
Anfragen S. Beyersdorf, jüdischer Vorsteher in Chaux de fonds
(Schweiz)." |
Anzeige des Israelitischen Mädchenpensionates von Madame
Lévy (1893)
Anzeige
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 11. Mai 1893:
"Chaux-de-fonds - französische Schweiz. Israelitisches
Mädchenpensionat. Unterricht in der französischen Sprache sowie in
Klavier und Handarbeiten. Familienleben. Sorgfältige Überwachung
zugesichert. Sehr mäßige Preise. Aufnahme jederzeit.
Referenz: Seiner Ehrwürden Herrn Rabbiner Wolf hierselbst.
Besitzerin: Madame Lévy. 16 Rue d l'Industrie. Chaux-de-fonds." |
Anzeige der Pension Levy (1907)
Anzeige
im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 8. November
1907: "Köchin. In eine bessere israelitische Pension wird
eine tüchtige, selbständige deutsche Köchin von einer deutschen Familie
in der französischen Schweiz zum baldigen Eintritt gesucht.
Gefällige Offerten mit Zeugnissen und Gehaltsansprüchen sind zu richten
an
Pension Levy, Chaux de Fonds Schweiz." |
Anzeige der Pension von Jacques Goetschel-Levy
(1908)
Anzeige
im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 13. März
1908: "Avis aux parents.
Bonne famille donnerait chambre et pension à deux ou trois jeunes gens
désierant apprendre le francais. Excellentes écoles. Pour réferences
s'adresser à Monsieur le rabbin Wolf.
Jaques Goetschel-Levy 28, rue Daniel Jeanrichard
Chaux-de-Fonds (Suisse)." |
Zur Geschichte der Synagoge
Gottesdienste wurden von den in nach 1830 zuziehenden
jüdischen Familien zunächst in einer Privatwohnung abgehalten (seit 1833). 1843
genehmigten die Behörden die Einrichtung eines größeren Betraumes in einer
Wohnung an der Rue Jaques-Droz. 1863 konnte eine erste Synagoge gebaut werden
(Einweihung durch Rabbiner Moise Nordmann aus Hegenheim
am 24. Juni 1863).
Veröffentlichung der Rede von Rabbiner Nordmann zur Einweihung der Synagoge in
La-Chaux-de-fonds (1863)
Artikel
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 18. August 1863:
"Bonn, 2. August (1863). Discours prononcé à l'inauguration
du temple israélite à La-Chaux-de-fons, le 24. juin 1863, par M.
Nordmann rabbin a Hegenheim. Bale 1863. In beredter Sprache, im schönen,
korrekten Französisch zeichnet der Redner den Geist der jetzigen Zeit und
seine Strömung, fordert seine Zuhörer auf, sich zu dieser Höhe zu
erheben, warnt sie aber auch vor dessen Ausschreitungen, namentlich auf
religiösem Gebiete." |
Die in neo-byzantinischem Stil erbaute Synagoge wurde 1894 bis 1896 erbaut (Grundsteinlegung
am 28. Juni 1894; Einweihung durch Rabbiner Jules Wolff am 13. Mai 1896).
Texte zur Geschichte der Synagoge
Grundsteinlegung der neuen Synagoge
(1894)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 6. Juli
1894: In Chaux-de-Fonds wurde am 28. vorigen Monats der Grundstein zur
neuen Synagoge in Anwesenheit der Behörden gelegt. Rabbiner Wolf gab in
seiner Weiherede ein interessantes historisches Bild über die Schicksale
dieser alten Gemeinde." |
Ankündigung der Einweihung der neuen Synagoge (Dezember
1895)
Meldung
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 27. Dezember
1895: "In Chaux de Fonds (Schweiz) wird im Frühjahr die neue
Synagoge eingeweiht, die mehr als 300.000 Franken kostet und darum auch
ein Prachtgebäude der Stadt wird. Die Kosten tragen die hiesigen
israelitischen Bürger." |
Die Einweihung der Synagoge am 13. Mai 1896
Artikel
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 29. Mai 1896:
"Chaux de Fonds, 17. Mai (1896). Am 13. dieses Monats fand hier die
Einweihung der neuen Synagoge in Anwesenheit der Staats- und
Gemeindebehörden, der Geistlichen verschiedener Konfessionen und eines
zahlreichen Publikums statt. Die Feierlichkeit machte auf alle Anwesenden
einen sehr tiefen Eindruck. Sie wurde durch Gesänge mit Orgelbegleitung
eröffnet, dann hielt Herr Michel Bloch, der Vizepräsident der Gemeinde,
die Begrüßungsrede, in welcher er die Geschichte des Baues auseinander setzte.
Die eigentliche Weiherede hielt Herr Rabbiner Jules Wolff. Dieselbe war in
Form und Inhalt gleich ausgezeichnet und brachte auf alle Anwesende eine
tiefe Wirkung hervor. Es folgte Solovortrag von Herrn Kantor Heymann aus
Straßburg und hierauf eine Rede des Großrabbiners von Genf, Professor S.
Wertheimer. Nunmehr führte ein Orchester das 'Gebet des Mose' von Rossini
aus. Mit einer Ansprache des Großrabbiners von Bensançon Auscher und
einem Gebet unseres Rabbiners fand die Feier einen würdigen Abschluss. Am
Abend fand ein Bankett statt, an dem 350 Personen teilnahmen und bei dem
es an geistreichen Toasten und künstlerischen Aufführungen nicht fehlte.
Unsere Gemeinde darf auf diese Tage mit Stolz zurückblicken; sie werden
all Denen, welche sie miterlebt haben, unvergessen in der Erinnerung
fortleben." |
Informationstafel an der Synagoge
Text
der Informationstafel: "Un peu plus loin sur la rue de la Serre
s'élève la Synagogue de style néo-byzantin, l'une des plus vastes de
Suisse. Erigée en 1896, elle témoigne de l'importance de la communautè
juive locale, qui comptait alors quelque 850 membres. Les israélites de
La Chaux-de-Fonds, venus pour une grande partie d'Alsace dans la seconde
moitié du 19e siècle, ont jouè un rôle primordial dans le
développement de l'industrie horlogère et des institutions culturelles
de la ville. Avec sa coupole de 32 m de hauteur, la Synagogue est une
véritable encyclopédie de la pierre suisse: calcaire jurassien, granit
alpin, molasse du Plateau, marbre de Soleure... Sa décoration intérieure
est originale. L'édifice, classé, a été rénové en
1981-82". |
Adresse/Standort der Synagoge: Rue de Parc 53
Fotos / Darstellungen:
Historische Karten mit
Abbildungen der
Synagoge |
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Aufnahmen der
Synagoge im Sommer 2008
(Fotos: Hahn: Aufnahmedatum 29.8.2008) |
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Blick entlang der
Parkstraße mit der Synagoge |
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Ansichten der
Synagoge von Westen |
Blick von Westen
mit Eingangstor und Eingangstor |
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Ansicht von Nordost |
Ansichten der
Synagoge von Süden |
Blick von Südosten |
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Die Kuppel der
Synagoge von Süden |
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Berichte:
Besonderes Ereignis in 2008:
Delegiertenversammlung des Schweizerischen
Israelitischen Gemeindebundes (SIG) in La Chaux-de-Fonds und Wahl von Dr.
Herbert Winter als neuer Präsident des SIG
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Über die Delegiertenversammlung
berichtet ausführlich u.a. das Heft 2/2008 S. 5-10 der Zeitschrift
"Jüdisches Europa - Jüdisches Leben in Deutschland, Österreich
und Frankreich", auf deren Erscheinen wir gerne hinweisen. Collage
auf dem Titelblatt: Dr. Herbert Winter vor der Synagoge in La Chaux de
Fonds.
Informationen: "Jüdisches Europa", Hg. A. von Loew, Rhönstr.
127
60385 Frankfurt Fax: 069-49084533 |
Weitere Presseberichte
November 2013:
Erinnerung an den 75. Jahrestag des
Novemberpogroms 1938 |
Artikel in rtn.ch vom 8. November 2013 (Link
zum Artikel): "La Nuit de cristal, il y a 75 ans
Synagogue de La Chaux-de-Fonds Zoom sur « Synagogue de La Chaux-de-Fonds » (touche ESC pour
fermer)
La synagogue de La Chaux-de-Fonds va rester allumée durant la nuit de samedi à dimanche. La communauté israélite du canton de Neuchâtel entend ainsi rappeler les 75 ans de la Nuit de
cristal.
En 1938, en Allemagne, durant la nuit du 9 au 10 novembre, 300 synagogues et des dizaines de milliers de commerces et de maisons appartenant à des Juifs ont été détruits ou endommagés. Plusieurs dizaines de Juifs ont été tués et 30'000 ont été arrêtés et internés dans des camps de concentration. Avec cette vague de violence antisémite, les dirigeants de l’Allemagne nazie voulaient tester la réaction de l’opinion publique.
/cwi" |
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Links und Literatur
Links:
Literatur:
| André R. Weil und Communauté israélite (La
Chaux-de-Fonds): Communauté israélite de La Chaux-de-Fonds
cent-cinquantième anniversaire, 1833-1983. La Chaux-de-Fonds 1983. |
| Ron
Epstein-Mil: Die Synagogen der Schweiz. Bauten zwischen Emanzipation, Assimilation und
Akkulturation.
Fotografien von Michael Richter
Beiträge zur Geschichte und Kultur der Juden in der Schweiz. Schriftenreihe des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebunds, Band 13.
2008. S. 191-201 (hier auch weitere Quellen und
Literatur) |
| Stefanie Mahrer: Wie La Chaux-de-Fonds den USA
Paroli bot. Jüdische Uhrmacher in der Schweiz setzten mit der Gründung von
modernen Fabriken zum Zeitpunkt der größten Uhrenkrise wichtige Akzente.
In: Jüdische Studien. Beilage des Instituts für jüdische Studien
der Universität Basel zum Jüdischen Wochenmagazin tachles. September 2011
Titelblatt und S. 4-5. Online
zugänglich. |
vorherige Synagoge zur ersten Synagoge nächste Synagoge
|