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Frankershausen (Gemeinde
Berkatal)
mit Allendorf a.d. Werra (Stadt Bad Sooden - Allendorf) (Werra-Meißner-Kreis)
Jüdische Geschichte / Synagoge
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde (english
version)
In Frankershausen bestand eine jüdische
Gemeinde bis 1938/42. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 17. Jahrhunderts
zurück. Um 1600 werden mit Moses, David und Salomon die ersten drei
namentlich bekannten Juden in Frankershausen genannt. 1622 gab es vier jüdische
Familien (mit 17 Personen) am Ort. Von 1648 bis 1691 war mindestens eine
jüdische Familie am Ort (Abraham), 1671 waren es drei Familien (Abraham, Loccus,
Liebmann). Sie wurden vermutlich alle durch die herrschaftliche Familie von
Dörnberg aufgenommen.
In der Mitte des 18. Jahrhunderts (1744) gab es bereits 10 jüdische
Familien am Ort, die überwiegend als Kleinhändler unterwegs waren. 1776 wurden
17 jüdische Familien in Frankershausen gezählt.
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie
folgt: 1835 70 jüdische Einwohner, 1861 96 (10,0 % von insgesamt 956
Einwohnern), 1871 92 (10,2 % von 903), 1885 88 (9,9 % von 885), 1895 67 (8,2 %
von 819), 1905 65 (7,6 % von 861). Die jüdischen Familienvorsteher waren als
Handels- und Kaufleute tätig, doch gab es in der Mitte des 19. Jahrhunderts
auch mehrere jüdische Handwerker (Schneider, Schuster, Weber). Mehrere Familien
hatten mit der Zeit eine Nebenerwerbslandwirtschaft.
Viele der jüdischen Familien in Frankershausen (auch in Reichensachsen)
hatten als Namensangabe, seit Anfang des 19. Jahrhunderts als Familiennamen den
Namen Plaut (zunächst Blaut). Der Name ist herzuleiten von Palit
(Flüchtling, Zugewanderter) und begegnet erstmals in Angaben aus dem Jahr 1741
(Heinemann Itzig Blaut und Susmann Menko Blaud) und aus dem Jahr 1748 (Menko
Hirsch Blaud). Mehrere der "Zugewanderten" waren sephardischer
Abstammung (aus Portugal/Spanien über Frankfurt zugezogen). Es gab auch Plauts
aus Polen, u.a. Ruben Plaut aus Kamenetz-Podolsk, der 1739 nach 50-jährigem
Aufenthalt in Frankershausen verstarb und drei Söhne
hinterließ.
Zur jüdischen Gemeinde in Frankershausen gehörten auch die wenigen in Allendorf
a.d. Werra (Stadt Bad Sooden - Allendorf) lebenden jüdischen
Einwohner (1924 4).
An Einrichtungen bestanden eine Synagoge (s.u.), eine Religionsschule (kurz
nach 1846 - siehe den Bericht unten - bis zur Aufhebung im Januar 1922 eine jüdische
Elementarschule) und ein
rituelles Bad. Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war ein Lehrer
(zeitweise Elementarlehrer, sonst Religionslehrer) angestellt, der zugleich als
Vorbeter und Schochet tätig war. Die Elementarschule wurde 1871 von 17 Kindern besucht (7 Jungen,
10 Mädchen unter dem damaligen Lehrer Victor Müller, der seit 1854 in
Frankershausen war). 1877 waren es 15 Kinder, unterrichtet durch den Lehrer Meyer
Isaak. 1906 besuchten noch sechs Kinder die Schule. Die Toten der Gemeinde
wurden auf dem jüdischen Friedhof in Abterode beigesetzt.
Die Gemeinde gehörte zum Kreisrabbinat Eschwege
innerhalb des Rabbinatsbezirkes Niederhessen / Kassel.
Um 1924, als noch 33 jüdische Gemeindeglieder gezählt wurden (3,6 % von
insgesamt 915 Einwohnern), waren die Vorsteher der Gemeinde Salomon Plaut
und Jakob Plaut. Als Kantor und Schochet war D. Goldschmidt tätig (im
Verzeichnis 1932 F. Goldschmidt, evtl. verschrieben). Die schulpflichtigen
jüdischen Kinder erhielten ihren Religionsunterricht in Abterode
durch den dortigen Lehrer. An jüdischen Vereinen gab es u.a. den
Wohltätigkeitsverein Chewra Gemilluth-Chassodim (1924/32 unter Leitung
von Sally Stern; Zweck und Arbeitsgebiet: Unterstützung hilfsbedürftiger
Ortsansässiger). 1932 waren die Gemeindevorsteher weiterhin Salomon Plaut (1.
Vors.) und Jakob Plaut (2. Vors.). Als Schatzmeister ist Herr Goldschmidt
eingetragen (vermutlich David Goldschmidt, der nach 1933 letzter
Gemeindevorsteher war).
1933 lebten noch 33 jüdische Personen in Frankershausen (3,7 % von
insgesamt 870 Einwohnern). In
den folgenden Jahren sind alle jüdischen Gemeindeglieder auf Grund der Folgen
des wirtschaftlichen Boykotts, zunehmenden Entrechtung und der
Repressalien weggezogen beziehungsweise ausgewandert. Auswanderungen erfolgten:
zwei Personen in die USA, eine nach Südamerika, drei nach Holland, eine nach
Straßburg/Frankfurt. Die übrigen verzogen innerhalb von Deutschland (24
Personen), davon acht nach Eschwege, zwei nach Frankfurt. Beim Novemberpogrom
1938 wurde die Synagoge im Inneren zerstört, in zwei jüdischen
Wohnhäusern wurden Fenster, Türen und Teile der Inneneinrichtung zerschlagen.
Ein 73-jähriger Jude wurde misshandelt. Der letzte Gemeindevorsteher David
Goldschmidt verzog 1940 nach Eschwege und wurde von dort deportiert (Hinweis:
an den aus Frankenberg stammenden David
Goldschmidt erinnert ein "Stolperstein" an seinem Geburtsort). Die letzte
Abmeldung eines jüdischen Einwohners erfolgte im Mai 1941 nach
Kassel.
Von den in Frankershausen geborenen und/oder
längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit
umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Jettchen Aschenberg
geb. Plaut (1872), Berta (Betty) Blach (1888), Emma Esther Blach (1890), Joseph
Friedrich Blach (1889), Leopold Blach (1891), Emmy Brach geb. Herzberg (1874),
Selma Braunschweiger geb. Stern (1900), Bella Goldschmidt geb. Veit (1891),
David Goldschmidt (1873), Pauline Goldschmidt geb. Blach (1868), Clementine
Grünebaum geb. Plaut (1871), Thekla Grünebaum geb. Plaut (1899), Clara (Klara)
Heilbrunn (1871), Ida Heilbrunn geb. Goldschmidt (1881), Salomon (Salli)
Heilbrunn (1870), Heinemann Isaac (1878), Amalie Katz geb. Levi (1869), Esther
Katz geb. Plaut (1875), Henny Katz geb. Plaut (1904), Isaac Katzenstein (1878),
Benjamin Levi (1863), Ferdinand Levi (1888), Franziska Manheimer geb. Heilbrunn
(1873), Clotilde Plaut (1883), Dora Plaut (1877), Ellias Plaut (1879), Elias
Eduard Plaut (1868), Fanny Plaut geb. Katz (1871), Grete Plaut geb. Rothschild
(1912), Hugo Plaut (1908), Isfried Plaut (1908), Jacob Plaut (1871), Jakob Plaut
(1873), Julchen Plaut geb. Isaac (1875), Julius Plaut (1901), Markus Plaut
(1865), Nanny Plaut geb. Grünebaum (1883), Salomon Plaut (1865), Paula Rosenthal
geb. Plaut (1907), Frieda Stern
geb. Stern (1898), Johanna Stern geb. Moses (1871), Minna Stockhausen geb.
Nussbaum (1876), Siegmund Stockhausen
(1893).
Aus Bad Sooden-Allendorf kamen ums Leben: Rudolf Bodenheimer
(1865), Henriette (Henny) Cohn geb. Bodenheim (1872), Helmut A. Speier (1926),
Thea Speier geb. Narewczewitz (1899) ums Leben. Diese Liste ist vermutlich
unvollständig, da bei Nachweis "Allendorf" immer wieder nicht
angegeben ist, welchem Allendorf der Name zuzuordnen ist.
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer und der Schule
Hinweis: Bericht über den Lehrer Silberberg, von 1830 bis 1832
Lehrer in Frankershausen, danach Lehrer in Volkmarsen (Bericht
auf der Seite zu Volkmarsen)
Wie die jüdische Religionsschule in Frankershausen zu
einer Elementarschule wurde (Bericht von 1865)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 19. Juli 1865: "Ein
anderes Faktum! Im Jahre 1835 wurden auf Verfügung Kurf. Regierung in der
Provinz Niederhessen Lehrerkonferenzen gegründet, und einige Jahre
später mussten auf Anordnung dieser Behörde auch die israelitischen
Lehrer, welche für den Gesamtjugendunterricht bestellt, diesen
Konferenzen sich anschließen. In einer solchen 1846 in der christlichen
Schule zu Frankershausen stattgefundenen Konferenz war Bibellesen mit
erklärender katechetischer Behandlung die Aufgabe, welche der Lehrer in
seiner Schule in Gegenwart der Konferenz zu lösen hatte, und ich war
damals das einzige jüdische Mitglied in dieser Lehrerkonferenz. Da zu
jener Zeit die israelitische Schule zu Frankershausen noch eine bloße
Religionsschule war, und darum die israelitische Schuljugend die
öffentliche christliche Schule daselbst besuchen musste, so waren die
schulpflichtigen Kinder der Israeliten dieser Gemeinde bei der in Rede
stehenden Konferenz ebenfalls anwesend und saßen unter den christlichen
Schülern. Die Konferenz wurde mit einem Liede aus dem reformierten
Gesangbuche, von den Schülern vorgetragen, begonnen, und hierauf folgte
das Leben eines aufgegebenen Kapitels aus dem neuen Testamente. Hierbei
zeichnete sich eine Schülerin durch besonders gefälligen Vortrag aus.
Der oben erwähnte Superintendent Dr. Schüler, Oberschulinspektor der
Klasse und zugleich Dirigent der Konferenz, sprach sich darum über
solches Lesen dieser Schülerin überaus lobend aus. Da mir die Sprache
dieses Mädchens weniger nach dem dort herrschenden Bauernton klang, bemerkte
ich dem p. Dirigenten, dass ich diese Schülerin für ein Judenmädchen
halte, worauf dieser auf Befragen von dem Lehrer des Ortes eine bejahende
Antwort erhielt. Wiederum sprach sich dieser humane Mann - Dr. Schüler -
gegen den ebenfalls dabei anwesenden Pfarrer der Orts bei dieser
Gelegenheit dahin aus, dass er es für eine Inkonvenienz halte, dass die
Kinder der Israeliten - zu ihrem Nachteile - mit denen der Christen
zusammen in einer Schule unterrichtet werden, besonders da der Schullehrer
entschuldigend vorgab, er könne wegen der Judenkinder keine andere
Einrichtung in seiner Schule treffen. Hierdurch veranlasst, wurde bald
darauf die bisherige israelitische Religionsschule zu Frankershausen in
eine Schule der Synagogengemeinde für den Gesamtjugendunterricht
umgeschaffen." |
Erklärung der
israelitischen Lehrer Niederhessens auf Grund einer Initiative von Lehrer
Viktor Müller in Frankershausen (1866)
Anmerkung: die Erklärung ist nur insofern von Interesse, als damit eine
Übersicht über die jüdischen Lehrer Niederhessens aus diesem Jahr
vorliegt.
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 17. Januar 1866: "Erklärung!
Wir unterzeichnete, sämtliche israelitische Lehrer der Provinz
Niederhessen, erklären, den Artikel in Nr. 24 Ihrer werten Zeitung 'aus
Niederhessen' mit der Unterschrift: 'ein Lehrer' nicht verfasst und nicht
eingesendet zu haben, und bitten darum ebenso dringend als ergebenst um
alsbaldige gefällige Aufnahme dieser Erklärung in Ihr geschätztes
Blatt.
V. Müller, Lehrer in Frankershausen. B. Westheim, Lehrer in Abterode.
M. Neuhaus, Lehrer in Harmuthsachsen.
N. Goldschmidt, Lehrer in Bischhausen.
S. Blach, Lehrer in Reichensachsen.
M. Engelbert, Lehrer in Eschwege. L.L.
Tannenbaum, Lehrer in Wanfried. J.
Cornelius, Lehrer in Netra. J. Oppenheim, Lehrer in
Herleshausen. S.
Grünthal, Lehrer in Bebra. L. Müller, Lehrer in
Nesselröden. H.
Freudenberg, Lehrer in Nentershausen. S. Gerson, Lehrer in
Richelsdorf. A.
Heilbrun, Lehrer in Iba. M. Müller, Lehrer in
Sontra. B. Jaffa, Lehrer in Diemerode. E. Stern, Lehrer in
Rotenburg. B. Jaffa, Lehrer in Baumbach. A.
Jaffa, Lehrer in Heinebach. J. Luß, Lehrer in Spangenberg. J. Wertheim,
Lehrer in Beiseförth. A. Müller, Lehrer in
Melsungen. A.W. Katz,
Lehrer in Röhrenfurth. M. Neuhaus, Lehrer in Guxhagen. Lißhauer, Lehrer
in Felsberg. M. Isaac, Lehrer in Gudensberg. S. Lange, Lehrer in
Niedenstein. L. Appel, Lehrer daselbst. D. Katzenstein, Lehrer in Borken.
R. Lange, Lehrer in Falkenberg. L. Elsasser, Lehrer in Raboldshausen. L.
Ballin, Lehrer in Jesberg (nicht:
Innsberg). L. Speier, Lehrer in Zwesten. L. Heilbrunn,
Lehrer in Zimmersrode. J. Appel, Lehrer in
Fritzlar. S. Weinstein, Lehrer
daselbst. Lange, Lehrer in Ungedanken. M. Kaufmann, Lehrer in
Lohne. E.
Gutkind, Lehrer in Naumburg. S. Tannenbaum, Lehrer in
Wolfhagen. A.
Gutkind, Privatlehrer daselbst. Silberberg, Lehrer in Volkmarsen. J.A.
Gutkind, Lehrer in Zierenberg. J. Eichengrün, Lehrer in Meimbressen. J.
Gans, Lehrer in Grebenstein. K. Neumark, Lehrer in
Hofgeismar. S. Katz,
Lehrer in Niedermeiser. E. Edelmuth, Lehrer in
Sielen. H. Schönthal,
Lehrer in Trendelburg. L. Davidsohn, Lehrer in
Helmarshausen. E. Blaubaum,
Lehrer in Obernkirchen*. W. Buxbaum, Lehrer in Oldendorf*. B. Block, Lehrer
in Rodenberg*, J. Werthan, Lehrer in Sachsenhagen*, A. Goldschmidt, Lehrer
in Hoof. J. Brandes, Lehrer in Witzenhausen. M. Speier, Lehrer in
Hebenshausen. A. Spier, Lehrer in Kassel.
Die vollkommene Übereinstimmung dieses Duplikats mit dem Original
bescheinigt nach vorgenommener genauer Vergleichung auf Pflicht.
Frankershausen, am 19. Dezember 1865.
Der Bürgermeister Löhnemuth." |
* frühere hessische Grafschaft
Schaumburg, heute Niedersachsen. |
Schlusssatz unter dem Artikel zum Jubiläum des
Kollegen Westheim in Abterode durch den Lehrer Victor Müller in Frankershausen (1867)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 27. Februar 1867:
"Der Allgütige wolle Seine Gnade und Barmherzigkeit auch fernerhin
unserem gefeierten Kollegen zuteil werden lassen! V. Müller.".
Der Artikel ist zitiert innerhalb der Darstellung zu Abterode. |
Die bürgerliche Gemeinde übernimmt einen Teil der
Kosten der jüdischen Elementarschule (1909)
Mitteilung
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 18. März 1909: "Frankershausen,
14. März (1909). Die hiesige bürgerliche Gemeinde hat sich mit der
Synagogengemeinde dahin geeinigt, ihr zur Unterhaltung ihrer Schule eine
Beihilfe von 237,50 Mark pro Jahr zu gewähren." |
Aus dem jüdischen Gemeindeleben
In Frankershausen leben noch "einige sehr
talmudisch gebildete Männer" (1852)
Artikel
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 8. November 1852:
"In Abterode am Fuße des Meisner
traf ich einen Talmudverein an, vielleicht noch Trümmer einer Jeschiwa,
die in früheren Zeiten hier geblüht haben soll. Überhaupt wird in
dieser Gegend noch ein wenig 'gelernt', so leben auch in dem benachbarten Frankershausen
einige sehr talmudisch gebildete Männer." |
Vorgänge um den antisemitisch eingestellten Hoßfeld (1893)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 31. März 1893: "Frankershausen,
Kreis Eschwege, 15. März (1893). Im allgemeinen Interesse bitte ich Sie
folgende Zeilen in die Spalten Ihres werten Blattes aufnehmen zu wollen.
-
Diesen Sonntag war hier eine 'Zirkus-Vorstellung'. Wandernde Künstler,
deren Hauptkraft ein ehemaliger Laufbursche aus dem antisemitischen Orte
Spangenberg repräsentierte, gaben hier eine grandiose Vorstellung.
Mehrere Freunde mit mir folgten der Einladung, und waren wir nicht wenig
enttäuscht von den mangelhaften Leistungen, die uns hier für Geld
gezeigt worden waren. Im Saale auf und abwärts schritt ein Mann, dessen
begeisterter Gesichtsausdruck Zeugnis dafür ablegte, dass er sich für
die Vorstellung lebhaft interessierte. Kurz vor Schluss der Vorstellung
blieb die unter 'fahrenden Künstlern' unvermeidliche Tellersammlung
natürlich nicht aus, und da ich zufällig keine kleinere Münze bei der
Hand hatte, entledigt ich mich eines Zweigroschenstückes.
-
Die Vorstellung war beendet Um mich von dem Schrecke der Enttäuschung zu
stärken, suchte ich nun von meinen Freunden begleitet das Wirtshaus auf.
Dort traf ich jenen Mann, der sich so sehr für die Vorstellung
interessiert hatte.
Plötzlich trat die 'Hauptkraft' des 'Zirkus' in die Gaststube und bat um
die Erlaubnis sich als 'Kautschukmann' produzieren zu dürfen. - Es war
daher nicht mehr als billig, den armen Künstler mit einem Trinkgeld zu
belohnen. Meine Freunde entledigten ihre Börsen sämtlichen Kleingeldes
und auch ich wandte mich an meine Freunde, mir mit Kleingeld dienen zu
wollen. Da ereignete sich das Unerhörte, der erste Lehrer des
Dorfes, der Vertreter der Intelligenz und Bildung, sagte plötzlich auf
mich deutend: 'Dem da schadet's nichts, der kann auch etwas mehr geben!'
Und als ich schweigend mir den Anschein gab, die fr-ie Ausdrucksweise
überhört zu haben, und einer meiner Freunde sich bemühte, mir ein Goldstück
in kleinere Münze umzuwandeln, fuhr derselbe laut fort: 'Der da hat noch
nichts gegeben. Der da muss auch geben!' etc.
etc.
Da ich den Sprecher für einen Landbebauer und nicht für den Lehrer des
Dorfes hielt, erwiderte ich in bescheidener Weise, dass ich soeben
Kleingeld erhalte, und er so lange noch Geduld haben möchte.
Als ich beim Verlassen des Gasthauses jedoch erführ, dass der Herr den
ersten Lehrer des Dorfes repräsentiert, beschloss ich, ihn über seine
fre-ie Ausdrucksweise zur Rede zu stellen. - Einen eingeschriebenen Brief,
den ich ihm sandte, nahm er, - da er die Absicht merkte und verstimmt ward
- nicht an. Möge der treue Anhänger Ahlwardt's nun durch Ihr
geschätztes Blatt erfahren, was er wissen soll.
1. Tragen wir seit einer Reihe von Jahren den langen Zopf nicht mehr, und
mit dem Zopfe ist die Anrede per 'Er' etc. fortgefallen.
2. Habe ich, soviel ich mich entsinnen kann, mit dem antisemitischen Lehrer
des Dorfes Frankershausen, mit dem Lehrer Hoßfeld, nicht nicht das
Vergnügen gehabt, Schweine zusammen hüten zu dürfen. |
3.
Muss ich energischen Protest dagegen einlegen, dass der Lehrer Hoßfeld in
freier Ausdrucksweise sich anmaßt, über meine Finanzen schalten zu
wollen. - Mit einem gewinnen befehls- und rechthaberischen Machtspruch
über fremde Finanzen schalten zu wollen - das grenzt entweder an die sinnbetörte
Utopie des Sozialismus... oder aber, was hier das wiet Zutreffendere ist,
an den hirnverbranntesten fanatischsten Ahlwardtismus. - Beides jedoch
steht einem ersten Lehrer - selbst in einem hessischen Dorf - nicht
an.
Dieses wolle der Lehrer Horsfeld - gefälligst zur Notiz
nehmen.
Es ist ein tieftrauriges Zeichen des fin de siècle, dass so
weit die Schmach des neunzehnten Jahrhunderts ihre giftigen Pilze bereit
gezeigt hat, dass der erste Lehrer des Dorfes durch antisemitische Agitation
den Frieden der hiesigen Bevölkerung untergräbt. Jos. Feuerring,
Schriftsteller." |
Berichte zu einzelnen
Personen aus der Gemeinde
Zum Tod von Perez Plaut (1915)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 29. Juli 1915:
"Frankershausen. 25. Juli (1915). Herr Perez Plaut, der das hohe
Alter von 84 Jahren erreichte, hat am 3. Aw (= 14. Juli 1915) seine reine
Seele ausgehaucht. Einer jüdischen Gelehrtenfamilie entstammend hat er
das Toralernen sein Leben lang gepflegt. Seine gelegentlichen
Vorträge in den hiesigen jüdischen Vereinen fanden aufmerksame
Zuhörer. Seinen Worten entsprach sein Handeln sowohl in der Familie, in
der Gemeinde und in seinem kaufmännischen beruf. Über drei Jahrzehnte
war er Gemeindeältester. Vor einigen Jahren feierte er an der Seite
seiner gleichgearteten Gattin das goldene Ehejubiläum, das ein wahres
Freuden- und Ehrenfest für die ganze Gemeinde war." |
Zum Tod von Kommerzienrat Bankier Gustav Plaut (geboren
in Allendorf, gestorben in Kassel 1928)
Anmerkung: der Artikel war zunächst in der Seite zu Allendorf
an der Lumda eingestellt; auf Grund eines Hinweises von Hans Isenberg auf
den Geburtseintrag von Gustav Plaut im Synagogenbuch der jüdischen Gemeinde
Frankershausen wurde der Artikel umgestellt, da sich Allendorf auf dieses
Allendorf an der Werra bezieht.
Artikel in der "Jüdischen Wochenzeitung für Kassel, Kurhessen und
Waldeck" vom 29. Juni 1928: "Kommerzienrat Gustav
Plaut.
Kassel. Wenn ein Leben schön gewesen ist, so ist es Mühe und Arbeit
gewesen. Das passt so recht auf unseren in der vergangenen Freitagnacht im
74. Lebensjahr verstorbenen Mitbürger Kommerzienrat Gustav Plaut.
Er war eine bedeutende Persönlichkeit, wie sie in unserer Zeit nicht
allzu häufig vorkommen: Ein Mann von ehrenhaftem Charakter, von seltener
Arbeitskraft, der in allen Kreisen, mit denen er in Berührung kam, Gutes
schaffte, dessen Rat vielseitig in Anspruch genommen wurde. So wird denn
auch sein Andenken ein gesegnetes sein und unvergesslich bleiben.
Kommerzienrat Plaut wurde am 31. Dezember (1854?) in Allendorf
geboren, besuchte das hiesige Gymnasium und zog dann mit seinen
Familienangehörigen nach Wien. Im Jahre 1876 veranlasste ihn sein Oheim
Hermann Plaut, in das damals noch junge Bankgeschäft von Mauer und Plaut
einzutreten. Durch die geschickte Leitung der Inhaber, zu denen Gustav
Plaut seit 1885 auch gehörte, zählte die Firma bald zu den bedeutendsten
am Platze. Nach dem Tod von Hermann Plaut und Moritz Mauer wurde Gustav
Plaut im Jahre 1889 alleiniger Inhaber des Bankgeschäfts. Dieses wurde im
Jahre 1908 in eine Zweigniederlassung der Dresdner Bank umgewandelt und
Gustav Plaut zu ihrem Direktor ernannt. Diese Stellung gab er kurz vor
Ausbruch des Krieges im Jahre 1914 auf, blieb aber zu der Bank in
freundschaftlichen Beziehungen. In dem kaufmännischen und dem
öffentlichen Leben Kassels nahm Gustav Plaut stets eine bemerkenswerte
Stellung ein. Im Jahre 1896 wurde er Mitglied der Handelskammer und 1918
Stellvertreter des Vorsitzenden. Beide Ämter hatte er bis zu seinem
Lebensende inne. In Anerkennung seiner Tätigkeit macht ihn die Regierung
1903 zum preußischen Kommerzienrat, verschiedene andere Regierungen
ehrten ihn durch Verleihung von Orden. In den Jahren 1898 bis 1918
gehörte Plaut der Kasseler Stadtverordnetenversammlung als Mitglied an,
in den Jahren 1918 und 1919 dem Magistrat als unbesoldeter Stadtrat. Er
wurde Vorstandsmitglied der Lenoir- und Mond-Stiftungen. Lange Jahre hat
er seine Kraft dem Vaterländischen Frauenverein und dem Zweigverein vom
Roten Kreuz gewidmet, war Schatzmeister des letzteren und auch
Schatzmeister des Zweigvereins des Deutschen Sprachvereins. Er wurde zum
Mitglied des Kommunallandtages gewählt. )Im Weltkrieg half er dem
Vaterlande als ehrenamtlicher Leiter der neuerrichteten Kasseler
Kriegskredit-Bank, und in den Jahren nachher, von 1920 bis 1922, war er
Vertreter bei dem Reichsausgleichsamte in Frankfurt am Main. Trotz
angestrengter Tätigkeit fand er auch noch die Zeit, als Aufsichtsrat zu
wirken. In den hiesigen Zeitungen veröffentlichen eine Anzahl
Aktien-Gesellschaften diesbezügliche Nachrufe. Als guter Jude versagte
Kommerzienrat Gustav Plaut nie, wenn es galt, wohltätig zu sein, um Not
und Elend zu lindern. Er hat gern und manchem im Stillen geholfen. Mehr
als 25 Jahre war er Mitglied des Vorsteher-Amtes der Israeliten, das
seinen klugen Rat und seine Tatkraft zu schätzen wusste. Für die
Palästinafrage zeigte er hohes Interesse und wurde Mitglied im Ausschuss
für den Aufbau Palästinas, dessen Vorsitzender Oskar Wassermann ist und
jetzt sich Keren Hajessod nennt. Auch als Familienvater kann Kommerzienrat
Gustav Plaut nicht unerwähnt bleiben. Er hat im Verein mit seiner ihn
sorgsam pflegenden Gattin seine Kinder trefflich geleitet, was sie nach
dem Vorbild des Vaters durch die Stellungen, die sie sich im bürgerlichen
Leben erwarben, ihm Dank wussten. So schließt sich die Jüdische
Wochenzeitung dem großen Kreise der Trauernden an, welche den Verlust
dieses guten und trefflichen Mannes beklagen. Alexander Fiorino."
|
Eintrag
im Geburtsregister der Synagogengemeinde Frankershausen (mit Allendorf an
der Werra) für Gustav Plaut, geb. 31. Dezember 1854 als Sohn des
Kaufmanns in Allendorf Jakob Plaut und der Marianne geb. Schaumberg aus Alsfeld.
Link zum Geburtsregister siehe unten. |
Hinweis auf die Lebensgeschichte von Hermann Plaut (geb.
1906 in Frankershausen, gest. 1992 in Neumünster)
Nach der Biographie in der Website
"Spurensuche Neumünster" (Seite
zu Hermann Plaut) ist Hermann Plaut am 2. Februar 1906 in Frankershausen
geboren als Sohn von Rudolf Plaut und Julchen geb. Isaak. Hermann Plaut
lebte später - inzwischen zum Christentum konvertiert - zusammen mit seiner
Frau Frieda geb. Ruhkopf und den Kindern Waltraud, Willi, Hedda Louis und
Wolf Dieter in Neumünster. Im Januar 1945 kam er auf Grund seiner jüdischen
Herkunft noch in das Ghetto Theresienstadt. Er konnte nach Neumünster
zurückkehren, wo er 1992 verstorben ist (Beisetzung im
jüdischen Friedhof Abterode). Sein Vater
Rudolf Plaut starb am 6. Dezember 1941 in Eschwege, seine Mutter Julchen
wurde 1944 im Vernichtungslager Treblinka ermordet. Auch seine Schwester
Paula Plaut verh. Rosenthal ist nach der Deportation umgekommen bzw. wurde
ermordet. |
Anzeigen jüdischer Gewerbebetriebe und
Privatpersonen
J. Steinfeld (Allendorf) sucht eine Lehrerin (1874)
Artikel
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 17. März 1874:
"Eine geprüfte Lehrerin, die in den Elementarfächern, modernen
Sprachen und Musik gründlichen Unterricht erteilt, wird für drei
Mädchen von 7, 9 und 14 Jahren als Erzieherin gesucht. Baldigen Offerten
mit Zeugnissen sieht entgegen
J. Steinfeld in Allendorf a.d. Werra, Regierungsbezirk Kassel." |
M. Veit sucht ein Dienstmädchen (1891)
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 4. Mai 1891: "Suche
zu sofortigem Eintritt ein tüchtiges Dienstmädchen.
M. Veit, Frankershausen, Regierungsbezirk
Kassel." |
Hochzeitsanzeige von Flora Plaut und Manfred Rabenstein (1936)
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 26. März 1936: "Gott
sei gepriesen.
Flora Plaut - Manfred Rabenstein zeigen ihre - so Gott will -
am Dienstag, den 31. März 1936 - 8. Nissan 5696, in Eschwege,
Hotel Löwenstein, stattfindende Vermählung an.
Frankershausen Bezirk Kassel - Crumstadt/Darmstadt." |
Zur Geschichte der Synagoge
Zunächst war ein Betraum im Haus einer jüdischen Familie
oder auch eine erste Synagoge vorhanden. 1855 wurde eine (neue) Synagoge
erstellt. Sie soll 36 Plätze für Männer und 21 für Frauen gehabt haben. Es
handelte sich um einen einfachen Fachwerkbau.
Beim Novemberpogrom 1938 wurde der
Innenraum der Synagoge zerstört. 1940 wurde das Gebäude abgebrochen. An seiner
Stelle steht ein heute ein Wohnhaus.
Adresse/Standort der Synagoge: Lehmkaute
Fotos
(Quelle: Foto aus Arnsberg Bilder S. 54)
Historische Fotos
/ Darstellungen der früheren Synagoge sind noch nicht vorhanden; über
Hinweise
oder Zusendungen freut sich der Webmaster der "Alemannia
Judaica"; Adresse siehe Eingangsseite. |
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Sonstige Dokumente |
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1946 an einer Mauer in
Frankershausen:
"20. April 1946 - Frankershausen - Wir
kommen
wieder" |
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Links und Literatur
Links:
Quellen:
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Zu Frankershausen sind vorhanden):
HHStAW 365,201 Register der jüdischen Familien von Frankershausen
mit Angabe von Geburtsdaten und Herkunftsort 1738 - 1831
https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v4607209
HHStAW 365,198 Geburts-, Trau- und Sterberegister der Juden von
Frankershausen 1825 - 1852: Geburtsregister 1825 - 1852,
Trauregister 1827 - 1851, Sterberegister 1826 - 1851; enthält auch Allendorf/Werra
https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v4971247
HHStAW 365,199 Geburts-, Trau- und Sterberegister der Juden von
Frankershausen 1852 - 1864: Geburtsregister 1852 - 1863,
Trauregister 1853 - 1863, Sterberegister 1852 - 1864; enthält auch Allendorf/Werra
https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v4607210
HHStAW 365,200 Geburts-, Trau- und Sterberegister der Juden von
Frankershausen 1863 - 1910: Geburtsregister 1863 - 1910,
Trauregister 1864 - 1904, Sterberegister 1864 - 1910; enthält auch Allendorf/Werra
https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v4971248
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Literatur:
| Paul Arnsberg: Die jüdischen Gemeinden in Hessen. Anfang -
Untergang - Neubeginn. 1971. Bd. I S. 192-193. |
| ders.: Die jüdischen Gemeinden in Hessen. Bilder -
Dokumente. S. 54 (Foto von 1946). |
| Keine Abschnitte zu Frankershausen bei Thea Altaras: Synagogen in Hessen. Was geschah seit
1945? 1988 und dies.: Das jüdische Rituelle Tauchbad und: Synagogen in
Hessen. Was geschah seit 1945 Teil II. 1994. |
| Studienkreis Deutscher Widerstand (Hg.):
Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der
Verfolgung 1933-1945. Hessen II Regierungsbezirke Gießen und Kassel. 1995 S.
224. |
| Pinkas Hakehillot: Encyclopedia of Jewish
Communities from their foundation till after the Holocaust. Germany Volume
III: Hesse - Hesse-Nassau - Frankfurt. Hg. von Yad Vashem 1992
(hebräisch) S. 546. |
| Karl Kollmann / Thomas Wiegand: Spuren einer
Minderheit. Jüdische Friedhöfe und Synagogen im Werra-Meissner-Kreis.
Hrsg. von der Historischen Gesellschaft des Werralandes. Kassel 1996. S. 86 u.ö. |
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Beitrag
über die Familie Plaut: Elisabeth S. Plaut: The Plaut Family. Tracing
the Legacy. Edited by Jonathan V. Plaut
When Elizabeth S. Plaut began tracing her husband’s family roots forty
years ago, she had no idea how this undertaking would change her life and
turn her into a serious genealogist. A trained researcher, she corresponded
with hundreds of people around the world to glean information about the
various branches of the family; scoured cemetery files, archives, and other
available sources; and maintained copious files brimming over with her notes
and charts. Beginning with her quest to find the roots of her husband’s
branch of the family from Willingshausen, Germany -many years before
genealogy became popular - Elizabeth Plaut discovered families in dozens of
small villages in Germany. She tracked the relationships between more than
11,000 people and separated the branches according to the many cities where
the families originated. Impressive in its scope and in Elizabeth Plaut’s
meticulous commitment to detail, The Plaut Family: Tracing the Legacy will
be of immense value to all those interested in knowing more about their
roots. 7" x 10" 420 pp. softcover $45.00. Vgl.
http://www.avotaynu.com/books/Plaut.htm.
Family Trees Organized by German Town of Ancestry: Bodenteich, Bovenden,
Falkenberg, Frankershausen, Frielendorf, Geisa, Gudensberg, Guxhagen,
Melsungen, Obervorschuetz, Ottrau, Rauschenberg, Reichensachsen, Rotenburg,
Schmalkalden, Wehrda, Willingshausen.
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Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the
Holocaust".
First published in 2001 by NEW
YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright © 2001 by Yad
Vashem Jerusalem, Israel.
Frankershausen
Hesse-Nassau. Jews lived there from the 17th century, many bearing the surname
Plaut. They opened a synagogue in 1855 and numbered 96 (10 % of the total) in
1861 and 33 in 1933. Only 14 Jews remained on Kristallnacht (9-10
November 1938). By 1941 all had left.
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