Planung von Strategischen Geschäftseinheiten (SGE)
Ziel strategischer Planung im Gastgewerbe ist es, die Leistungsbereiche eines Gastgewerbebetriebes so zu gestalten, dass jeder für sich und alle in ihrer Gesamtheit zufriedenstellende Gewinne hervorbringen und ein angemessenes Wachstum realisiert wird. Die verschiedenen Leistungsbereiche werden als Strategische Geschäftseinheiten (SGE) betrachtet.
Die unterschiedlichewn SGE müssen, damit sie sich nicht gegenseitig negativ beeinflussen zunächst in einer Gesamtunternehmensstrategie eingebunden werden.
1. Grundauftrag des Unternehmens:
- Firmengeschichte (Ziele, Politik, Leistungen in der Vergangenheit)
- Situation der wirtschaftlichen Umwelt mit Chancen und Risiken, die erkannt und berücksichtigt werden müssen.
- die Ressourcen des eigenen Betriebes
- besondere Fähigkeiten und Kompetenzen des Eigenunternehmens
> hieraus resultieren die Grundsätze, was der Gast letztlich im Betrieb erwarten darf!
Aus der Erarbeitung dieses Unternehmensgrundauftrages erfolgt die Ableitung der Unternehmensphilosophie. Hier wird festgehalten, dass sich alle Teilbereiche des Unternehmens in den wesentlichen Punkten abgestimmt am Markt verhalten.
2. Definieren von Strategischen Geschäftseinheiten
Die Geschäftsfelder eines Betriebes werden anhand der Märkte definiert, die man bearbeitet und der Produkte, mit denen man diesd tun will.
Notwendig ist eine marktorientierte Definition der Geschäftsfelder.
- an wen richten wir unser Angebot?
- auf welchem Markt wollen wir agieren?
- welche Produkte bieten wir an?
- wie gestalten wir die Produkte, damit die Gäste sie abnehmen?
Eine SGE umfasst ein einzelnes oder mehrere verwandte Geschäftsfelder, die selbst geplant werden können.
Beispiele: Beherbergungsbereich: Zielgruppen Individualreisende, Gruppenreisende, Seminar- und Tagungsteilnehmer, Urlauber, ...
Verpflegungsbereich: A-la-carte-Restauration mittags; abends, Bar, Cafe oder Bankett
Eine SGE hat einen eigenen Kreis identifizierbarer Konkurrenz.
Eine SGE bedarf der Verantwortlichkeit eines Mitarbeiters/Inhabers. Nur wenn Verantwortung getragen wird, kann unternehmerisch gehandelt werden.
Portfolioplanung:
Zuerst wird jede SGE auf Attraktivität des Marktes sowie die Position im Wettbewerb gegenüber anderen Betrieben eingeschätzt. Dies kann sehr gut über eine Bewertungsmatrix erfolgen:
Muster einer Beispiels-SGE/Marktattraktivität
Zudem muß weiter hiernach die Wettbewerbssituation analysiert werden. Hier muß ein Stärken-Schwäche-Profil erarbeitet werden:
Muster einer Beispiels-SGE Wettbewerbsstellung
Die gefundenen Ergebnisse sind abschließend in eine Marktattraktivitäts/Wettbewerbsstellung-Matrix einzutragen. So ist auf einen Blick erkennbar, wie die verschiedenen SGE zu bewerten sind.
Muster Marktattraktivitäts/Wettbewerbsstellung-Matrix
Mit einem Vergleichsblick auf die Lebenszyklusfelder ist dann ablesber, mit welcher Position man es zu tun hat. Hieraus sind Handlungskonzepte abzuleiten. Falsche Zielsetzungen und Strategien bringen aus dem Gleichgewicht. Man kann nicht von allen SGE die gleiche Wachstumsrate verlangen. Jede Geschäftseinheit verfügt über ein individuelles Entwicklungspotential.