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Geilenkirchen 119 Inschriften (1780-1942)

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TEI P5

Projekt

Die Dokumentation der jüdischen Friedhöfe im Kreis Heinsberg wurde von Johannes Maximilian Nießen erstellt. Gefördert durch die Geschwister-Zabel-Stiftung wurde diese Dokumentation im Frühjahr 2019 bearbeitet und in epidat aufgenommen. Neben dem Friedhof in Geilenkirchen sind auch die Friedhöfe in

Erkelenz

Gangelt

Heinsberg

Randerath

Schwanenberg

und Wassenberg dokumentiert worden.

Lage

Der jüdische Friedhof in Geilenkirchen befindet sich an der Heinsberger Straße, Ecke An der Linde.

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Geschichte

Der jüdische Friedhof in Geilenkirchen (PRACHT [1997]: 616 m2; WASSEN [1985]: 543 m2) an der Heinsberger Straße / Ecke An der Linde ist mit 118 Grabsteinen (und einem Gedenkstein) der größte jüdische Friedhof im Kreis Heinsberg. Seine erste Erwähnung in den Katasterunterlagen erfährt der Friedhof 1823 als "Kulturart jüdischer Kirchhof", wenngleich der älteste erhaltene Grabstein auf das Jahr 1780 datiert (Geilenkirchen: Grabstein 99). Die letzte Bestattung von Friederike Gottschalk (geb. Roos) fand 1937 (Geilenkirchen: Grabstein 54) statt. Nach der Progromnacht wurde der Friedhof geschändet und zur Zeit des Nationalsozialismus verkleinert. Während des Zweiten Weltkrieges wurde auf einem Teil des Friedhofs außerdem ein Löschteich angelegt. In den Jahren 1963, 1964 und 1968 wurden einige Grabmale geschändet. Seit dem 16.03.1983 steht der Friedhof auf der Denkmalliste der Stadt Geilenkirchen (vgl. PRACHT [1997] 435f., WASSEN [1985] 172f., http://www.limburg-bernd.de/DenkGei/Nr.%2013.htm).

Literatur

Die jüdischen Gefallenen des deutschen Heeres, der deutschen Marine und der deutschen Schutztruppen 1914-1918. Ein Gedenkbuch, hrsg. vom Reichbund jüdischer Frontsoldaten, Berlin 1932

FRENKEN, Wilhelm: Vom gelben Ring zum gelben Stern Die Geschichte der Juden im Heinsberger Land, in: Heimatkalender des Kreises Heinsberg (1980), 103-118.

JEHLE, Manfred: Die Juden und die jüdischen Gemeinden Preußens in amtlichen Enquten des Vormärz, 4 Teile (Einzelveröffentlichungen der Historischen Kommission zu Berlin 82), München: De Gruyter / Saur 1998, S. 1316.

Klosa, Jürgen: Zur Geschichte der Juden in Übach-Palenberg, in: Heimatkalender des Kreises Heinsberg 2003, 148 - 154.

Landscheidt, Helmut / Bey, Guido: Schicksale der Juden aus Übach-Palenberg. Ausgegrenzt, ausgeliefert, ausgelöscht (Vereinsschrift des Vereins für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e.V. im Kreis Heinsberg), Übach-Palenberg: Typoskript 2. Auflage 2013.

NIEREN, Karl-Heinz: Juden in Geilenkirchen Auf Spurensuche in der Stadt. Ein Gang durch Geilenkirchens jüdische Vergangenheit, hrsg. v. INITIATIVE ERINNERN GEILENKIRCHEN, Geilenkirchen 2014.

NIESSEN, Johannes Maximilian: 'Zeuge dieser Hügel und Zeugin diese Stele' (Gen 31:52). Die hebräischen Sprachdenkmäler auf den jüdischen Friedhöfen im Kreis Heinsberg, in: Heimatkalender des Kreises Heinsberg (2016), 109-122.

NOHN, Christoph: Die Geilenkirchener Synagoge. Aspekte eines vernichteten Gotteshauses, in: Heimatkalender des Kreises Heinsberg (2016) 123-151.

NOHN, Christoph: "Randerath - zur Charakteristik seiner jüdischen Gemeinde in preußischer Zeit", in: Heimatkalender des Kreises Heinsberg 2020, 87-110.

NOHN, Christoph: Salomon Frenkel. Lebensbild eines prominenten Mitglieds der ehemaligen jüdischen Gemeinde Geilenkirchen, in: Heimatkalender des Kreises Heinsberg (2017) 96-103.

PETERS, Dieter: Land zwischen Rhein und Maas. Land tussen Rijn en Maas. Genealogische Daten von jüdischen Friedhöfen in der ehemaligen Rheinprovinz und der niederländischen Provinz Limburg, Kleve: Eigenverlag MOSAIK-Archiv 1993, hier: 154-156.

PRACHT, Elfi: Jüdisches Kulturerbe in Nordrhein-Westfalen. Teil I: Regierungsbezirk Köln (Beiträge zu den Bau- und Kulturdenkmälern im Rheinland, Bd. 34.1), Köln: J.P. Bachem Verlag 1997, hier: 435f.

REUTER, Ursula: Jüdische Gemeinden vom frühen 19. bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande VIII.8), Bonn: Habelt-Verlag 2007, S. 42.

SCHMIDT, Peter: Signal und Aufbruch. Die Kampfzeit der NSDAP im Kreise Geilenkirchen- Heinsberg, in: Heimatkalender Kreis Geilenkirchen-Heinsberg (1938), 23-30.

WASSEN, Hermann: Der siebenarmige Leuchter. Geschichte der Geilenkirchener Juden, in: Heimatkalender des Kreises Heinsberg (1985), 163-178.

WENSKY, Margret: Geilenkirchen (Rheinischer Städteatklas. Lieferung VIII, Nr. 47), Köln: Rheinland-Verlag 1985, S. 8f.

Archivalische Quellen

NIEREN, Karl-Heinz (Bearb.): Sterbefälle. Jüdische Bürger in Geilenkirchen. 1840-1937, Typoskript Geilenkirchen: o.J., o.S.

NIEREN, Karl-Heinz (Bearb.): Sterbefälle. Jüdische Bürger in Geilenkirchen 1876-1933 (Auszug), Typoskript Geilenkirchen: o.J., o.S.

NIEREN, Karl-Heinz (Bearb.): Sterberegister Geilenkirchen 1798-1875 (Juden), Typoskript Geilenkirchen: o.J., o.S.

Aktenvermerk: Betr.: Umgestaltung des Jüdischen Friedhofes in Geilenkirchen, Geilenkirchen 24.07.1967 [Stadtarchiv Geilenkirchen].

Bruch, Raimund / Wyrsch, Rudolf, in: Stadt verurteilt die Grabschändung. Ein Brief an die jüdische Kultusgemeinde des Landes, in: Geilenkirchener Volkszeitung vom 27.05.1968, S. 14.

Bruch, Raimund / Wyrsch, Rudolf, in: Die Stadt distanzierte sich. Friedhofsschändungen lösten Empörung aus, in: Rur-Wurm Nachrichten vom 29.05.1968, S. 9.

Hahn, Manfred: Für die jüdischen Bürger in Geilenkirchen: Mit dem Brand der Synagoge begann vor 40 Jahren der lange Leidensweg. Ein SA-Kommando aus Köln Viele Juden legten Weltkriegs-Orden an, in: Geilenkirchener Nachricht vom 09.11.1978 [mit einem Foto eines jüdischen Begräbniszuges durch Geilenkirchen, vermutlich aus den 1930er Jahren].

Schmitz, W.: Die Juden- und ihr Friedhof. Eine aus Geilenkirchen verschwundene Menschengruppe, in: Geilenkirchener Volkszeitung vom 26.03.1953.

Schuldei, Norbert: Die Grabsteine des Geilenkirchener Judenfriedhofes weisen nach Jerusalem. Mit 117 erhaltenen Gräbern ist er der größte im Kreis Heinsberg, in: Rur-Wurm Nachrichten vom 04.11.1983.

Sechs Denkmäler auf dem jüdischen Friedhof Geilenkirchen umgeworfen, in: Geilenkirchener Volkszeitung vom 25.05.1968, S. 14.

Stadtarchiv Geilenkirchen: Brief von Alex Goedhardt an Bürgermeister [Johannes] Plum (Geilenkirchen), Roermond 01.12.1949.

Stadtarchiv Geilenkirchen: Brief von Julius Gottschalk an Stadtdirektor Güsgens (Geilenkirchen), Eindhoven 11.11.1952.

Stadtarchiv Geilenkirchen: Sammlung Hermann WASSEN

Viele junge Leute wollten jüdischen Friedhof sehen. 'Tag der offenen Tür' war ein unerwarteter Erfolg, in: Geilenkirchener Volkszeitung bzw. Rur-Wurm Nachrichten vom 08.11.1983 [mit einem Foto des Friedhofs von Toni Wolters].

Präsentation des Geilenkirchener Friedhofs auf KuLaDig

Hinweis

Zwei Grabmale wurden vom jüdischen Bildhauer Adam Wolff aus Krefeld gestaltet. Er widmete sich spätestens ab den 1880er Jahren der Bild- und Steinhauerei. Werke von ihm sind am ganzen Niederrhein zu finden. Er selbst liegt auf dem neuen jüdischen Friedhof in Krefeld begraben (Krefeld, neuer Friedhof: Grabstein Nr. 241).

Edition

Johannes Maximilian Nießen, für epidat bearbeitet von Anna Martin

Fotografie

Johannes Maximilian Nießen, Hermann Wassen

Förderer

Das Projekt wurde gefördert durch die Geschwister-Zabel-Stiftung.

Zitation der digitalen Edition

Digitale Edition - Jüdischer Friedhof Geilenkirchen (1780-1942 / 119 Einträge)
URL: http://www.steinheim-institut.de/cgi-bin/epidat?id=gei

 

Steinheim-Institut
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