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Bornheim-Hersel 34 Inschriften (1854-1908)

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ID hrs-34
Lizenz Creative Commons Attribution-BY 4.0 International Licence [CC BY]
Zitation Digitale Edition ─ Jüdischer Friedhof Bornheim-Hersel, hrs-34: http://steinheim-institut.de/cgi-bin/epidat?hrs-34

Name

[26.6.1854] Matche T. Jizchak, G. Mordechai / Martha Kappel geb. Bock                

Diplomatische Transkription und Übersetzung

‎‏פ״ט‏‎ Hier ist geborgen
‎‏האשה חשובה וצנועה‏‎ die Frau, angesehen und züchtig,
‎‏מרת מאטכה בת כ״ה יצחק‏‎ Frau Matche, Tochter des geehrten Herrn Jizchak,
‎‏אשת כ״ה מרדכי מהערשל‏‎ Gattin des geehrten Herrn Mordechai aus Hersel,
‎‏נפטרת ביום ב׳ א׳ דר״ח תמות (!)‏‎ 5 verschieden am Tag 2, 1. Neumondstag Tammus,
‎‏ונקברת בש״ט ג׳ ב׳ ר״ח תמות (!)‏‎ und begraben mit gutem Namen (Tag) 3, 2. Neumondstag Tammus,
‎‏תרי״ד לפ״ק תנצב״ה‏‎ 614 der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens

Kommentar

Datierung Gestorben Montag, 26.6.1854
Vgl. den formalen Aufbau der Inschrift und ihre einzeilige Eulogie mit Nr. 33, ebenfalls von 1854.
Dieses Grabmal ist das älteste erhaltene auf diesem Friedhof. Er ist Martha Kappel geb. Bock gewidmet, die sehr wahrscheinlich die erste war, die hier bestattet wurde. Ihr Neffe, Simon Bock, der am 23.2.1852 in Hersel starb, wurde noch auf dem Friedhof in Bornheim (Bor 102) begraben. Aus den 28 Monaten, die zwischen beider Tod lagen, gibt es keine Sterbeurkunden Herseler Juden.
Die unterschiedlichen Angaben zum Alter des Friedhofs faßte Pracht zusammen. Zerletts nicht belegte Datierung auf 1848 trifft nicht zu, weil der vier Jahre später verstorbene Herseler Simon Bock sicherlich hier begraben worden wäre. Eickelpoth, die sich auf Schulte und Diamant bezieht, die wiederum keine Quellen nennen, verzeichnet das Jahr 1853. Wird das Alter eines Friedhofs mit der ersten Bestattung gleichgesetzt, so ist hier das Jahr 1854 zu nennen.
Zln 5/6: Der Monatsname Tammus wurde mit (‎‏ת‏‎) taw statt sain (‎‏ז‏‎) geschrieben. Vermutlich war ein samech (‎‏ס‏‎) beabsichtigt, das allerdings auch nicht korrekt wäre. Bekanntlich wird ein unbetontes taw (t), das meist am Wortende vorkommt, in der aschkenasische Aussprache wie ein s ausgesprochen. In der hier verwendeten Schreibweise bekommt das Wort aber zusätzlich (unbeabsichtigt?) die Bedeutung "Du wirst sterben".

Beschreibung

Maße 167 x 65 x 15 cm.
Beschreibung Hochrechteckige, sich leicht nach oben verjüngende Stele mit geschweiftem Flachbogenabschluß; umlaufender, zweifach gefaster Rahmen, das Schriftfeld ist vertieft. Die Inschrift ist rechtsbündig, Einleitungs- und Schlußformel zentriert. Geschlängelter Pfeil als Abkürzungszeichen über der Einleitungsformel und dem Todesjahr. Vgl. mit Nrn. 26, 29, 30 von 1859 und Nr. 33 von 1854 und vgl. mit Bor, Nrn. 109 und 110 von 1846 und Bor, Nr. 102 von 1852.
Zustand leicht verwittert und beschädigt.

Zur Person

Martha, auch Mada Kappel geb. Bock, wurde am 20.6.1774 (laut Heiratsurkunde des Sohnes Philipp ca. 1769, nach der Angabe in der Sterbeurkunde, die ihr Sohn Jacob Philipp machte, ca. 1764) in Hersel geboren. Am 14.7.1802 heiratete sie dort Markus Kappel. Sie starb daselbst am 26.6.1854.
Ihr Gatte, der Pferdehändler Marcus Kappel, war ein Sohn von Philipp Coppel und Veronica Marcus, die vor 1802 verstarb.

Zur Familie

Vater: Isaac Bock (bor-0100)
Mutter: Sara Bock geb. Deutz (bor-0101)
Gatte: Markus Kappel, auch Marcus Philipp, Dahlen 20.11.1771 - vor 1831 im Rhein verunglückt und in Xanten begraben
Kinder: Isaac Kappel, geb. in Hersel am 22.12.1802, Eheschließung mit Carolina David daselbst am 17.3.1836; Rosette Kappel, geb. in Hersel am 6.8.1804, Eheschließung mit Israel Löwenstein daselbst am 7.1.1831; Helene Bock geb. Kappel (hrs-0017), Saara Kappel, 8 Jahre alt, gestorben am 4.9.1819 in Hersel; Lazarus Kappel, ledig, Hersel 22.12.1805 - 15.5.1840; Jacob Philipp Kappel, Hersel ca. 1809, gest. nach 1863
Schwiegertochter: Sibilla Kappel geb. Mayer (hrs-0033)

Quellen / Sekundärliteratur

Hersel H 17/X (14.7.1802); H 1/8131; H 11/1836; H 17/1842
Hersel S 47/1819; S 36/1840; S 44/1854
Diamant, S. 23
Eickelpoth, Ulla, in: Linn, Katalog, S. 369
Pracht, Jüdisches Kulturerbe, Bd. I, S. 520; Schulte, Niederrhein, S. 298, Nr. 1; Wolff, Juden in Bornheim, in: Heimatblätter 98/99, S. 104; Zerlett, Juden am südlichen Vorgebirge, in: Linn, Katalog, S. 332-345, hier S. 340; Zerlett, in Linn, Katalog, S. 603

Fotografien

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Zitation der Inschrift

Digitale Edition ─ Jüdischer Friedhof Bornheim-Hersel, hrs-34
URL: http://www.steinheim-institut.de/cgi-bin/epidat?id=hrs-34
(letzte Änderungen - 2008-11-11 14:19)

 

Steinheim-Institut
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