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Fränkisch-Crumbach
(Odenwaldkreis)
Jüdische Geschichte / Synagoge
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde (english
version)
In Fränkisch-Crumbach bestand eine
jüdische Gemeinde bis um 1938. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 18.
Jahrhunderts zurück. 1728 lebten 14 jüdische Personen am Ort (6 Männer,
5 Frauen, 3 Kinder), 1761 waren es 6 jüdische Familien (mit den
Familienvätern Jud Isaac Low, Isaac Zadoch, Moses Zadoch, Isaac Mordechai,
Moses Simon, Löw Mordochai). Erst nach 1808 wurden jüdische Familiennamen
angenommen. Häufige Familiennamen waren danach Karlsberg, Neu, Oppenheimer und
Nathan.
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie
folgt: 1830 59 jüdische Einwohner, 1861 91 (5,7 % von insgesamt 1.605),
1871 105 (5,6 % von 1.751), 1880 108, 1895 81 (4,9 % von 1.634), 1910 86 (4,9 %
von 1.762, in 18 Familien mit 22 Schulkindern). Die jüdischen Familien lebten
überwiegend vom Handel mit Vieh und Manufakturwaren. Im 19. Jahrhundert wurden
einige Handlungen und Gewerbebetriebe am Ort eröffnet.
An Einrichtungen bestanden eine Synagoge (s.u.), daneben ein
Schulhaus mit Räumen für die Lehrerwohnung und eine Religionsschule sowie in
einem Badhaus ein rituelles Bad. Die Toten der Gemeinde wurden auf dem jüdischen
Friedhof in
Reichelsheim beigesetzt. Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war
ein Lehrer angestellt, der zugleich als Vorbeter und Schochet tätig war (vgl.
Ausschreibungen unten). Die jüdische Gemeinde gehörte zum (liberalen)
Bezirksrabbinat Darmstadt I.
Im Ersten Weltkrieg fielen aus der jüdischen Gemeinde Leo Karlsberg
(geb. 13.10.1896 in Fränkisch Crumbach, gef. 5.5.1918) und Leopold Karlsberg
(geb. 16.8.1893 in Fränkisch Crumbach, gef. 13.4.1917), gleichfalls der aus Fränkisch-Crumbach
stammende und inzwischen in Frankfurt wohnhafte Simon Oppenheimer (siehe Bericht
unten von 1927).
Seit der Zeit um 1900 hatte große Bedeutung für den Ort die Zigarrenfabrik
von Moritz Oppenheimer, die in den 1920er bis 1930-Jahren etwa 300 Beschäftigte
hatte. Moritz Oppenheimer war von 1913 bis 1929 Mitglied des bürgerlichen
Gemeinderates, Mitbegründer des SPD-Ortsvereins Fränkisch-Crumbach und mit
weiteren kommunalen Aufgaben befasst. 1930-31 war er stellvertretendes Mitglied
im Oberrat (Landesverband der Israelitischen Religionsgemeinden in Hessen). An
weiteren Gewerbebetrieben sind zu nennen: die Viehhandlung der Familie Neu, die
Leder- und Schusterartikelhandlung der Familie Oppenheimer sowie mehrere kleine
Textilläden.
Um 1924, als 57 jüdische Gemeindeglieder gezählt wurden (3,3 % von
insgesamt 1.746 Einwohnern), waren die Gemeindevorsteher Moritz Oppenheimer und
Moritz Karlsberg II. Die jüdischen Kinder (1924 nur zwei) wurden durch Lehrer
H. Sulzbacher aus Groß
Bieberau unterrichtet. 1932 waren die Gemeindevorsteher Simon
Karlsberg (1. Vors.), Moritz Karlsberg II (2. Vors.) und Hugo Oppenheimer (3.
Vors.).
1933 lebten noch 52 jüdische Personen in 12 Familien am Ort (2,9 % von
1.772 Einwohnern). In den folgenden Jahren ist ein Teil der jüdischen
Gemeindeglieder auf Grund der Folgen des wirtschaftlichen Boykotts, der
zunehmenden Entrechtung und der
Repressalien weggezogen beziehungsweise ausgewandert. 1937-38 waren noch neun
jüdische Familien am Ort, danach ging die Zahl durch Auswanderung und Wegzug in andere
Städte (insbesondere Frankfurt am Main) schnell zurück. In die USA konnten 10 Personen emigrieren, nach Venezuela
2, Paraguay 4, Uruguay 3, weitere 11 nach dem übrigen Südamerika. 12 Personen
verzogen innerhalb von Deutschland. Beim Novemberpogrom 1938 wurden
jüdische Wohnungen überfallen, Inneneinrichtungen völlig demoliert, jüdische
Bewohner teilweise schwer misshandelt, darunter ein 66jähriger, körperlich behinderter
Mann die Treppen seines Hauses hinuntergestoßen. 1939 wurden nur noch 8
jüdische Einwohner gezählt. Es handelte sich vor allem um die Familie von
Julius Neu im Gebäude Römersberg 15 (mit Ehefrau Frieda und der Tochter Martha
sowie dem Bruder von Julius: Moses Neu). Im Januar 1940 lebten keine jüdischen
Personen mehr in Fränkisch-Crumbach.
Von den in Fränkisch-Crumbach geborenen und/oder
längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit
umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): David Freitag
(1875), Erna Goldschmidt geb. Neu (1900), Sara Goldschmidt geb. Dornberg (1872),
Leopold Karlsberg (1882), Max Karlsberg (1877), Moses Karlsberg (1865), Ilse
Elisabeth Lang geb. Neu (1909), Frieda Mayer geb. Oppenheimer (1875), Bertha
Oppenheimer (1877), Gustav Oppenheimer (1873), Hannchen Oppenheimer (1871), Ida
Oppenheimer (1885), Leopold Oppenheimer (1873), Löser (Lazarus) Oppenheimer
(1870), Margarete Oppenheimer geb. Kraemer (1892), Moritz Oppenheimer
(1878), Johanna Sommer geb. Karlsberg (1887), [Johanna Strauss geb. Oppenheimer
(1874; herausgenommen, siehe unten)], Emilie Fanny Wolf geb. Dornberg (1874), Flora Wolf geb. Oppenheimer
(1886).
Hinweis: nach den Recherchen des Arbeitskreises "Stolpersteine" in Guntersblum
(mitgeteilt von Fred Trumpler, Guntersblum vom 4.4.2011) hielt sich Johanna Strauss geb. Oppenheimer (geb. 1874 in
Fränkisch-Crumbach)
nach dem 14. Dezember 1938 - von Michelstadt kommend - besuchsweise in
Guntersblum auf und konnte durch Flucht nach Johannesburg, Südafrika entkommen.
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde
Aus der Geschichte der
jüdischen Lehrer
Ausschreibungen der Stelle des Religionslehrers / Vorbeters / Schochet 1877 /
1881 / 1885
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 11. April 1877: "Lehrer-Gesuch.
Die israelitische Religionsgemeinde zu Fränkisch-Crumbach, Großherzogtum
Hessen, sucht einen Lehrer und Vorbeter. Jährliches Einkommen 700 Mark
nebst freier Wohnung und Heizung. Nebenverdienste entsprechend. Auf
Bewerber ledigen Standes wird reflektiert. Bemerkt wird, dass die Stelle
vakant, daher alsbald angetreten werden kann.
Fränkisch-Crumbach, 6. April 1877. Der Vorstand." |
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Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 20. Juli 1881: "Die
israelitische Gemeinde Fränkisch Crumbach, Kreis Dieburg, sucht
zum alsbaldigen Eintritt einen Lehrer und Vorbeter ledigen Standes gegen
einen Gehalt von Mark 500 nebst Mark 200 Nebeneinkommen. Freie Wohnung und
Heizung. Reisespesen erhält nur derjenige, der die Stelle erhält. Der
Vorstand J. Oppenheimer III." |
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Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 22. September 1885:
"Die israelitische Religionslehrerstelle zu Fränkisch Crumbach,
Hessen, ist noch nicht besetzt und soll sofort besetzt werden. Bewerber
wollen sich alsbald an den Vorstand wenden. Gehalt 600 Mark nebst Logis
in der neu erbauten Synagoge. Bemerkt wird jedoch, dass nur derjenige
Reisekosten in Anspruch nehmen kann, welcher die Stelle übertragen
bekommt.
Fränkisch-Crumbach, 15. September 1885. Der Vorstand." |
Spendenaufruf des jüdischen Lehrers Gottlieb Lind (1878)
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 30. Januar 1878:
"Einer meiner Jugendlehrer, ein sehr würdevoller Mann, der sein
ganzes Leben dem Wohle der Menschheit widmet und der mich bis zum
Eintritte in meinen Beruf unterrichtete, ist durch lange Krankheit und der
seiner Gattin in die entsetzlichste Lage gekommen. Allen Freunden und
Bekannten in der Nähe und Ferne rufe darum zu, eilet und helfet mir
meinen geliebte, frommen Lehrer erhalten, und seid auch in Eurer Umgebung
tätig, denn hier ist Hilfe sehr notwendig und richtig angewendet. Der
Öffentlichkeit wegen will keinen Namen nennen, wer es aber wünschen
sollte, dem werde es besonders brieflich tun.
Gaben werde gern im Empfang nehmen und in diesem Blatte öffentlich
darüber quittieren.
Lind, israelitischer Prediger und Lehrer in Fränkisch-Crumbach,
Prov. Starkenburg, Kreis Dieburg." |
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Hinweis: der genannte Lehrer soll nach
Angaben der Publikation "Juden in Steinbach" von Müller/Damrath
(siehe Literatur bei Steinbach) Gottlieb
Lied (also nicht Lind) heißen, war 1853 geboren in Crainfeld
und zur Zeit seiner Heirat (am 11.12.1877) mit Mariann geb. Katz aus
Steinbach Lehrer in Fränkisch-Crumbach. Allerdings gab es in
Crainfeld mehrere Familien Lind und nicht Lied, sodass die
Publikation von Müller/Damrath S. 74 an dieser Stelle zu korrigieren
ist. |
Aus dem jüdischen Gemeindeleben
Drei Berichte zum Thema Antisemitismus in Fränkisch-Crumbach
(1892/93)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 4. April 1892: "Fränkisch-Crumbach,
28. März (1892). Auch in unserem Orte, der vor nicht langer Zeit sich
noch des konfessionellen Friedens erfreut hat, erhebt der Antisemitismus
frech sein lügenhaftes Haupt. Mehrere Heißsporne dahier verschrieben
sich den Böckel, und er kam auch gestern und hielt seine Hetzrede im
Saale des Gasthauses 'Zur Sonne', den er für 25 Mark gemietet hatte. Er
gab den unbefangenen Bauern alle alten schön längst bekannten und
vielfach widerlegten antisemitische Verlogenheiten zum Besten, besprach
ausführlich den Xantener Knabenmord und bezeichnete ihn als ein nie zu
sühnendes jüdisches Verbrechen, stachelte nach bekannter antisemitischer
Methode die niedrigsten Leidenschaften des Volkes auf, griff die Regierung
wegen angeblich lauer Handhabung der Justiz den Juden gegenüber an und
verstieg sich zu der kühnen Behauptung, die Lüge sei dem Juden
angeboren, und sie begleite ihn im Leben. (?!) - Merkwürdig! Dr. Böckel,
der dem Talmud, natürlich ohne ihn zu kennen, alles Böse zudichtet,
bestätigt unwillkürlich die Wahrhaftigkeit desselben. Unsere Weise
lehren nämlich im Talmud 'Wer seinen Nächsten aus Bosheit einen Makel
anzuhängen sucht, hängt ihnen vorzüglich seinen eigenen Makel an.' Die
Antisemitenführer scheinen die Verwerflichkeit ihrer Lügengespinste am
Besten zu kennen und dichten deshalb diese schweren Laster den Juden an;
übrigens spekuliert Herr Bückel gar zu viel auf die Vertrauensseligkeit
der Landsleute, denen es doch auch kein Geheimnis bleibt, dass seine
weltbeglückende (?!) Mission nichts weiter als Geschäfts-Reklame ist.
S.W." |
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Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 22. Dezember 1892:
"Reichelsheim i.O. An einem Sonntage im September begegneten 3 junge
Burschen von hier, Anhänger von Böckel, zwischen Reichelsheim und
Eberbach, ein antisemitisches Lied singend, dem jungen israelitischen Handelsmann
Julius Neu von Fränkisch-Crumbach, ohne jegliche Veranlassung fingen
sie sofort an, denselben durch antisemitische Zurufe zu verhöhnen und
dann auch tatsächlich zu misshandeln. Dafür erhielten zwei, welche schon
vorbestraft waren, Gefängnisstrafen von 10 beziehungsweise 8 Wochen und
der dritte, der noch unbestraft war, eine solche von 6 Wochen. Der
Großherzogliche Staatsanwalt hatte 4 beziehungsweise 2 Monate beantragt.
Das sind die Früchte Böckel'scher Aussaat." |
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Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 23. Januar 1893: "Aus der
Provinz Starkenburg. Wie bekannt, wüten die Antisemiten am meisten in Reichelsheim
im Odenwalde. Doch zeigt sich auch hier eine Besserung. Bei der jüngst
stattgehabten Kreistagswahl erhielt der durch seinen Antisemitismus
wohlbekannte Apotheker Mayer nur 3 Stimmen. – In den jüngsten Tagen
waren wieder einmal die Häuptlinge des Antisemitismus, die Herren
Böckel, Hirscher und Roether hier zusammen, um über die im nächsten
Jahre vorzunehmenden Wahlen zum hessischen Landtage – wobei die
Antisemiten bekanntlich die seitherigen Abgeordneten vollständig
beseitigen wollen, zu beraten. – Die 3 Burschen, welche unlängst wegen
Misshandlung eines Israeliten von Fränkisch-Crumbach vom
Schöffengericht Fürth im Odenwald zu 10, 8 und 6 Wochen Gefängnis
verurteilt wurden, haben gegen dieses Urteil Revision eingelegt und kommt
also die Anngelegenheit in Darmstadt zur nochmaligen Verhandlung." |
Anzeige eines Gefallenentodes des Ersten Weltkrieges
(aus der Sammlung von Hans-Peter Trautmann)
Anzeige
in "Die Heimat. Gemeindeblatt der evangelischen Kirchengemeinde
Fränkisch-Crumbach Nr. 2 Mai-Juni 1918 S. 8:
"Den Tod für das Vaterland starben: Musketier Leo Karlsberg,
Viehhändler, ...
Für das Vaterland ließen ihr Leben: Musketier Leo Karlsberg,
Viehhändler, Sohn des Viehhändlers Löser Karlsberg zu Fränkisch-Crumbach. Er
fiel durch Artilleriegeschoss am 5. Mai im Alter von 22 Jahren, 'ein
tapferer und unerschrockener Soldat'." |
Untersagung der Ausübung der Handelstätigkeit für
jüdische Unternehmen (1937)
(aus der Sammlung von Hans-Peter
Trautmann)
Anzeige vom 14. Mai 1937: "Untersagung der Ausübung der
Handelstätigkeit wegen Unzuverlässigkeit.
Lpd. Die Landesbauernschaft Hessen-Nassau teilt mit: Im Gebiet der
Landesbauernschaft Hessen-Nassau ist im Jahre 1936/37 folgenden Betrieben
wegen Unzuverlässigkeit die Handelserlaubnis entzogen worden: 1. Gebrüder
Karlsberg, Viehhandlung, Fränkisch-Crumbach. (Entzug der
Handelserlaubnis - Entscheidung des Provinzialausschusses der Provinz
Starkenberg vom 21.10.1936). 2. Gustav Sternberg, Viehhändler, Herborn
(Dillkreis), Hauptstraße 105a. (Entzug der Handelserlaubnis für Vieh,
Fleisch, rohe Häute und Felle - Verfügung des Landrats von Dillenburg
vom 24.10.1936). 3. Ludwig Oppenheimer, Neckarsteinach.
(Ablehnung der Legitimationskarte für 1936 - Entscheidung des
Provinzialausschusses Starkenburg vom 7.10.1936 und für 1937 -
Entscheidung des Kreisamtes Heppenheim a.d.B.) ... 6. Firma
Gärtner und Blum, Nierstein am Rhein
(Entzug der Handelserlaubnis wegen Verstoßes gegen das Weingesetz. Urteil
des Landgerichts Mainz - Große Strafkammer). 7. S. Heymann Söhne,
Mainz, Breidenbacherstraße 25 (Entzug der Handelserlaubnis wegen
Verstoßes gegen das Weingesetz - Urteil des Landgerichts Mainz. Große
Strafkammer).... Die Firmen zu 1,2,3,6 und 7 sind sämtlich jüdische
Firmen." |
Anzeigen
jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen
(aus der Sammlung von Hans-Peter Trautmann)
Todesanzeige für Karoline Karlsberg geb. Oppenheimer
(1926)
Todesanzeige
vom 7. September 1926 für Frau Karoline Karlsberg Witwe geb. Oppenheimer
(geb. 7. Februar 1848, gest. 7. September 1926):
"Heute entschlief unsere geliebte Mutter, Schwiegermutter,
Schwägerin, Großmutter und Urgroßmutter
Frau Karoline Karlsberg Witwe geb. Oppenheimer
nach segensreichem Leben im Alter von 88 Jahren.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Moritz Karlsberg II. Fränkisch Crumbach.
Die Beerdigung findet am Dienstag, um 10 1/2 Uhr vormittags, vom
Trauerhause aus statt". |
Traueranzeige für Isaac Oppenheimer (1931)
Anmerkung: Isaac Oppenheimer ist 1864 geboren und am 14. Juli 1931
gestorben.
Anzeige
im "Darmstädter Tagblatt" vom 15. Juli 1931:
"Heute morgen um 4 Uhr verschied plötzlich mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel
Isaac Oppenheimer.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Johanna Oppenheimer, geb. May.
Fränk.-Crumbach, den 14. Juli 1931.
Die Beerdigung findet am Donnerstag, mittags um 1 Uhr statt."
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Verlobungsanzeige für Hedwig Löwenstein und Richard
Neu (1932)
Anzeige
im "Darmstädter Tagblatt" vom 16. Februar 1932:
"Hedwig Löwenstein - Richard Neu.
Verlobte.
Partenheim (Rheinhessen) - Fränkisch-Crumbach
(im Odenwald)" |
Berichte/Dokumente zu einzelnen Personen aus der Gemeinde
Auszeichnung mit der Hessischen Tapferkeitsmedaille" für
den Weltkriegsteilnehmer Ludwig Neu (1916)
(aus der Sammlung von Hans Peter Trautmann)
Anzeige
im "Die Heimat" - Gemeindeblatt der evangelischen
Kirchengemeinde Fränkisch-Crumbach - Kirch-Beerfurth, Nr. 3, Mai 1916, 8.
Jahrgang, Seite 11: "Auszeichnungen: ... Die Hessische Tapferkeitsmedaille
haben erhalten: Ludwig Neu, Kaufmann von Fränkisch-Crumbach, ..." " |
Über den im Ersten Weltkrieg gefallenen Simon Oppenheimer
(1927)
(aus der Sammlung von Hans Peter Trautmann)
Anmerkung: Simon Oppenheimer. 1877 geboren in Fränkisch-Crumbach,
Kaufmann und verheiratet in Frankfurt/Main, gefallen 1915 als Unteroffizier im
Reserve-Infanterie-Reg. 116, 6. Kompanie in Gobin, Russisch-Polen, durch
Schrapnellschuss (vgl.
https://de.wikipedia.org/wiki/Schrapnell).
Artikel
in "Die Heimat" - Gemeindeblatt der evangelischen Kirchengemeinde
Fränkisch-Crumbach - Kirch-Beerfurth Nr. 9. Jan.-Gebr. 1915, 6. Jahrgang S.
35: "Gefallen ist außer den früher Genannten niemand, Der Ort, in dessen
Nähe Georg Keil gefallen ist, heißt Bruneville bei Sedan. Der Kaufmann
Simon Oppenheimer (Frankfurt) ist bei Gobin in Russisch-Polen durch
einen Schrapnellschuss tödlich verletzt worden." |
|
Artikel
in der "Hessischen Landeszeitung" vom 7. September 1927: "50er-Treffen
in Fränkisch-Crumbach.
Fränkisch Crumbach, 5. September (1927). Die Zusammenkunft der 1877
geborenen und jetzt 50-jährigen gestaltete sich zu einer würdigen
Wiedersehensfeier. Am Samstagabend fand sich ein Teil der Kameraden wie
angekündigt zu einem kurzen Zusammensein im Gasthaus Georg Vogel 2. ein,
wobei Herr Stadtsekretär Caprano aus Darmstadt eine würdige Ansprache
hielt. Zur Hauptfeier am Sonntagnachmittag im Gasthaus zur 'Linde' (Phil.
Eitel, nicht Eibel) hatte sich zur festgesetzten Stunde der weitaus
größte Teil aller Altersgenossen mit Angehörigen eingefunden. Von Nah
und Fern waren sie an die Stätte ihrer Kindheit geeilt, um mit seit
Jahrzehnten nicht wiedergesehenen Freundinnen und Freunden alte
Erinnerungen, Zeiten der Kindheit, nochmals wachzurufen. Die
Begrüßungsansprache hielt Herr Georg Fornoff aus Remscheid. Er gedachte
in erster Linie der toten Kameraden, insbesondere des im Kriege gefallenen
und von allen Kameraden liebgewonnenen und geehrten ehemaligen
Mitschülers Herrn Simon Oppenheimer. Zu Ehren der leider zu früh
Heimgegangenen spielte die Musik das Lied 'Ich hatt' einen Kameraden',
während alle Anwesenden sich von ihren Sitzen erhoben. Die ergreifenden
Worte des Herrn Fornoff, die der ganzen Feier so recht die Weihe verliehen,
rührten verschiedene Teilnehmer zu Tränen. Es sprachen ferner noch Herr
Georg Born aus Groß-Zimmern, sowie Herr Oppenheimer aus Darmstadt. Der
anschließende gemütliche Teil, der bei Kaffee und Kuchen, sowie einem
anschließenden gemeinsamen Abendessen stattfand, bot vielen Anwesenden
die langersehnte Gelegenheit, alte Erinnerungen auszutauschen. Die Stunden
des Zusammenseins, sie flogen nur zu rasch dahin, wenn auch ein großer
Teil der Jugendfreunde und Freundinnen bis in die Nacht hinein versammelt
blieben. Man trennte sich in den allgemeinen Wunsche, in zehn Jahren sich
wieder zur Feier des 60ten einzufinden. Zur späteren Erinnerung wurden
alle anwesenden 50er im Bilde noch festgehalten. Am Schlusse sei noch Herr
Georg Bangert erwähnt, er hat sich besonders um das Zustandekommen der
Feier verdient gemacht. Hinsichtlich der in der Linde gefundenen Aufnahme
war man eines Lobes. Boten doch Küche und Keller das
Beste." |
Wirtschaftliche Not mit Auswirkungen für die
Zigarrenfabrik Oppenheimer u. Söhne (1932)
(aus der Sammlung von Hans-Peter Trautmann)
Artikel
in der "Hessischen Landeszeitung" vom 14. Februar 1932: "Fränkisch-Crumbach,
13. Februar (1932). Die wirtschaftliche Not zwingt eines unserer
größten Unternehmen im Orte, die Zigarrenfabrik J. Oppenheimer u.
Söhne, den Betrieb wieder für einige Zeit stillstehen zu lassen. Die Erwerbslosenzahl
unseres Ortes wird dadurch um ungefähr 50
vermehrt." |
Kennkarten
aus der NS-Zeit |
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Am 23. Juli 1938 wurde
durch den Reichsminister des Innern für bestimmte Gruppen von
Staatsangehörigen des Deutschen Reiches die Kennkartenpflicht
eingeführt. Die Kennkarten jüdischer Personen waren mit einem großen
Buchstaben "J" gekennzeichnet. Wer als "jüdisch"
galt, hatte das Reichsgesetzblatt vom 14. November 1935 ("Erste
Verordnung zum Reichsbürgergesetz") bestimmt.
Hinweis: für die nachfolgenden Kennkarten ist die Quelle: Zentralarchiv
zur Erforschung der Geschichte der Juden in Deutschland: Bestände:
Personenstandsregister: Archivaliensammlung Frankfurt: Abteilung IV:
Kennkarten, Mainz 1939" http://www.uni-heidelberg.de/institute/sonst/aj/STANDREG/FFM1/117-152.htm.
Anfragen bitte gegebenenfalls an zentralarchiv@uni-hd.de |
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Kennkarten
zu Personen,
die in Fränkisch-Crumbach geboren sind |
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KK (Darmstadt-Stadt
1939) für David Freitag
(geb. 6.7.1875 in Fränkisch-Crumbach), Lehrer
a.D., wohnhaft Darmstadt,
am 27.9.1942 ab Darmstadt
in das Ghetto Theresienstadt deportiert, am 28.10.
1944 in das Vernichtungslager Auschwitz, ermordet. |
KK (Frankfurt 1939) für
Erna Goldschmidt
geb. Neu (geb. 12.7.1900 in Fränkisch-Crumbach),
wohnhaft Frankfurt am Main, deportiert
(Osttransport) und umgekommen.
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KK (Mainz 1939) für
Sara Goldschmitt
geb. Dornberg (geb. 12.9.1872 in Fränkisch-
Crumbach), wohnhaft Mainz, am 27.9.1942 ab
Darmstadt in das Ghetto Theresienstadt
deportiert, wo sie am 26.2.1944 umgekommen ist.
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KK (Westerburg 1939)
für Adelheide Heilberg
geb. Oppenheimer (geb. 22.8.1865
in Fränkisch-Crumbach) |
KK (Strälen 1939) für
Malche Hoffstadt
geb. Neu (geb. 4.6.1865 in
Fränkisch-Crumbach) |
KK (Erbach 1939) für Babette
Joseph
(geb. 15.1.1867 in
Fränkisch-Crumbach) |
KK (Darmstadt-Stadt
1939) für Gerta Kahn
geb. Oppenheimer (geb. 17.2.1902
in Fränkisch-Crumbach) |
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Kennkarte (Dieburg 1939)
für Lazarus
gen. Löser Karlsberg (geb. 9.4.1865
in Fränkisch-Crumbach)
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KK (Darmstadt-Stadt
1939) für Leopold Karlsberg
(geb. 5.6.1882 in Fränkisch-Crumbach),
Kaufmann, wohnhaft Darmstadt, am 25.3.1942
ab Mainz-Darmstadt in das Ghetto Piaski
deportiert und umgekommen. |
KK (Frankfurt 1940) für
Marx Karlsberg (geb.
15.8.1877 in Fränkisch-Crumbach), Handelsmann,
wohnhaft in Reinheim und Frankfurt, am
22.11.1941 ab Frankfurt nach Kowno (Kauen)
deportiert und umgekommen. |
KK (Frankenthal 1939)
für Elisabeth Lang
geb. Neu (geb. 17.8.1909 in Fränkisch-Crumbach),
wohnhaft Lambsheim, am 22.10.1940 deportiert in
der Internierungslager Gurs, am 11.9.1942 in
das Vernichtungslager Auschwitz, ermordet. |
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KK (Bendorf 1939) für Amalie
Meyer
geb. Karlsberg (geb. 17.6.1871
in Fränkisch-Crumbach |
KK (Eisenach 1939) für Betti
Meyer
geb. Wolgert (geb. 5.2.1894 in
Fränkisch-Crumbach), Buchhalterin |
KK (Erbach 1939) für
Frieda Meyer
geb. Oppenheimer (geb. 6.9.1875
in Fränkisch-Crumbach) |
KK (Dieburg 1939) für
Julius Neu
(geb. 1.9.1870 in
Fränkisch-Crumbach) |
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KK (Dieburg 1939) für Moses
Neu
(geb. 5.6.1876 in Fränkisch-Crumbach)
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KK (Darmstadt-Stadt
1939) für Bertha Oppenheimer
geb. Karlsberg (geb. 9.11.1869), wohnhaft Lorsch;
am 25.3.1942 ab Mainz-Darmstadt in das
Ghetto Piaski deportiert und umgekommen.
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KK (Dieburg 1939) für Gustav
Oppenheimer
(geb. 22.1.1873 in Fränkisch-Crumbach), wohnhaft
Mannheim und Worms, am 27.9.1942 ab Darmstadt
in das Ghetto Theresienstadt deportiert und
dort umgekommen. |
KK (Heppenheim) für Hannchen
Oppenheimer
(geb. 8.12.1871 in Fränkisch-Crumbach),
wohnhaft Lorsch, am 27.9.1942 ab Darmstadt
in das Ghetto Theresienstadt deportiert
und dort umgekommen. |
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KK (Dieburg 1939) für Ida
Oppenheimer (geb.
20.12.1885 in Fränkisch-Crumbach), wohnhaft
Mannheim, Worms und Bendorf, am 27.7.1942 ab
Trier-Köln in das Ghetto Theresienstadt deportiert, am
23.1.1943 in das Vernichtungslager Auschwitz, ermordet. |
KK (Darmstadt-Stadt)
für
Joseph Oppenheimer (geb. 16.7.1877
in Fränkisch-Crumbach), Kaufmann
|
KK (Dieburg 1939) für Max
Oppenheimer
(geb. 11. Mai 1873 in
Fränkisch-Crumbach)
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KK (Frankfurt 1939)
für
Meier Oppenheimer (geb. 1.1.1867
in Fränkisch-Crumbach), Handelsvertreter
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KK (Dieburg 1939) für Moritz
Oppenheimer
(geb. 14.11.1878 in Fränkisch-Crumbach), wohnhaft
zuletzt Mannheim, am 22.10.1940 in das
Internierungslager Gurs deportiert, am 17.8.1942
in das Vernichtungslager Auschwitz, ermordet. |
KK (Frankfurt 1940) für
Rebecca Reis geb. Oppenheimer
(geb.6.11.1880 in Fränkisch-Crumbach)
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KK (Bad Homburg 1939)
für Johanna Sommer
geb. Karlsberg (geb. 26.8.1887 in Fränkisch-
Crumbach), wohnhaft Bad Homburg v.d. Höhe,
am 11.6.1942 ab Frankfurt in das Vernichtungslager
Sobibor deportiert, ermordet. |
KK (Mainz-Land 1939)
für Johanna Strauß
geb. Oppenheimer (geb. 13.4.1874
in Fränkisch-Crumbach), wohnhaft
Guntersblum; deportiert an unbekannten
Deportationsort und umgekommen |
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KK (Bad Schwalbach 1939)
für Emilie Fanny Wolf geb.
Dornberg (geb. 10.9.1874 in Fränkisch-Crumbach),
wohnhaft Bad Schwalbach und Frankfurt; am 15.9.1942
ab Frankfurt in das Ghetto Theresienstadt deportiert, am
16.5.1944 in das Vernichtungslager Auschwitz, ermordet. |
KK (Mainz) für Frieda
geb. Flora Wolf
geb. Oppenheimer (geb. 7.5.1886 in
Fränkisch-Crumbach)
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Über Familie Moritz und Margarete
Oppenheimer
Zigarrenfabrikant Moritz Oppenheimer
(vgl. Kennkarte oben) ist
1878 als Sohn des Gründer des Zigarrenfabrik in Fränkisch-Crumbach -
Isaak Oppenheimer - geboren. Es genoss - wie bereits oben berichtet - im Leben des Ortes und
der jüdischen Gemeinde höchstes Ansehen: 1913 bis 1929 war er Mitglied
des örtlichen Gemeinderates; er war Mitbegründer des SPD-Ortsvereines
Fränkisch-Crumbach und mit weiteren kommunalen Aufgaben befasst.
Verheiratet war er in zweiter Ehe seit 1924 mit der aus Mannheim stammenden Margarete (Grete) geb.
Krämer (geb. 1892). Das Ehepaar hatte sechs Kinder: Ernst, Werner, Hannah, Ruth
(geb. 1929), Michael und Feodora. Moritz Oppenheimer musste auf Grund der
Folgen der Weltwirtschaftskrise 1929 seine Zigarrenfabrik bereits zum 1.
Februar 1933 schließen. Nach dem
Novemberpogrom 1938 (siehe Bericht unten von Ruth David) wurde er mit
seinem Sohn Ernst in das
KZ Buchenwald verschleppt. Er kam gesundheitlich schwer angeschlagen
zurück. Ab Januar 1939 konnte Margarete Oppenheimer die Leitung des
jüdischen Waisenhauses in Mannheim (R 7,24) übernehmen. Seitdem wohnte
die Familie in Mannheim. Sohn Werner war inzwischen nach Argentinien
emigriert; sein Bruder Ernst konnte in die USA emigrieren. Die Töchter Hannah und Ruth konnten über einen
Kindertransport im Juni 1939 nach England verbracht werden. Moritz und
Margarete Oppenheimer sind mit den beiden jüngsten Kindern Michael und
Feodora am 22. Oktober 1940 nach Gurs deportiert worden. Dort wurden die
beiden Kinder gerettet. Moritz und Margarete Oppenheimer wurden 1942 nach
Auschwitz deportiert und
ermordet.
Zur Familie weitere genealogische Angaben: https://www.geni.com/people/Moritz-Oppenheimer/6000000038346439941 |
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Links: Kennkarte (Dieburg 1939) für Margarethe
Oppenheimer geb. Krämer
(geb. 8.5.1892 in Mannheim) |
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Oben: Ehepaar
Margarete (Grete) und Moritz Oppenheimer mit Tochter Feodora (geb. 1934)
in Mannheim 1939.
Grete Oppenheimer war seit Januar 1939 Leiterin des
Israelitischen Waisenhauses in Mannheim. Zusammen mit ihrem Mann Moritz, der
krank aus dem KZ Buchenwald zurückkam, betreute sie etwa 15 Waisenkinder.
Mit zwei ihrer Kinder - Michael und Feodora - und den etwa 15
Waisenkindern wurde das Ehepaar am 22. Oktober 1940 nach Gurs deportiert.
1942 wurde das Ehepaar nach Auschwitz deportiert und ermordet. Michael und
Feodora wurden gerettet. |
Oben: Ruth L. David
geb. Oppenheimer (jeweils 2.von rechts), die 1929 geborene Tochter von
Grete und Moritz Oppenheimer berichtet an der Georg-August-Zinn-Schule im
Oktober 2004 in Reichelsheim. Zusammen mit Hilde Katzenmaier - Autorin
eines Buches zur jüdischen Geschichte in Fränkisch-Crumbach- , gab Ruth David mit Auszügen aus ihrem Buch, "Ein Kind unserer Zeit", teilweise erschütternde Einblicke in das Leben jüdischer Familien im
Nazi-Deutschland. |
Fotos: links aus
Volker Keller: Bilder vom jüdischen Leben in Mannheim 1988 S. 93; die
beiden Fotos oben aus der Website der Georg-August-Zinn Schule in
Reichelsheim (fotos: koe; Quelle). |
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Im nachfolgenden
Zeitzeugenbericht berichtet die 1929 geborene Tochter Ruth David geb.
Oppenheimer über die Zeit nach 1933:
Dem Holocaust entkommen. Lesung mit Ruth David an der
Georg-August-Zinn-Schule Reichelsheim (Oktober 2004).
Reichelsheim. Zu einer außergewöhnlichen Lesung strömten Schülerinnen und Schüler der Reichelsheimer Georg-August-Zinn-Schule in einen bereits überfüllten Klassenraum. Der Grund war Ruth L. David, geborene Oppenheimer. Sie hatte ihre Freundin Hilde Katzenmaier mitgebracht, die besonders schmerzende Passagen aus ihrem Buch vorzulesen übernahm.
Die Buchautorin, 1929 in Fränkisch-Crumbach geboren, war gekommen, um von ihrer Kindheit als jüdisches Mädchen in der Nachbargemeinde zu berichten. Seit einigen Jahren besucht die in den USA lebende Autorin hessische Schulen und liest aus ihrem Buch "Ein Kind unserer Zeit". Das erste Mal tat sie dies in der Georg-August-Zinn-Schule in Reichelsheim.
Über das große Interesse der Schülerinnen und Schüler freute sich nicht nur Ruth David, sondern auch der Schulleiter Richard Reinhold, der sie ganz herzlich begrüßte. So wichtig Bücher auch seien, können sie niemals authentische Berichte von Zeitzeugen ersetzen, betonte der Schulleiter.
Frau David war gerade vier Jahre alt als Hitler an die Macht kam. Von nun an hörte
sie zu Hause oft das Wort "Auswanderung. Aber warum auswandern? Ihr
Vater, Moritz Oppenheimer, war ebenfalls hier geboren und stammte aus
einer alt eingesessenen deutschen Familie. Er war zur dieser Zeit als
Sozialdemokrat im örtlichen Gemeinderat. Es schien als sei die Familie völlig
integriert. Auch der Großvater, der um 1870 in Fränkisch-Crumbach eine
Zigarrenfabrik gegründet hatte, war hier geboren. Aber Verwandte hatten
sich bereits für Südamerika entschieden, wohin auch Ruths Bruder Werner
ausreisen, Boden urbar machen und die Familie nachholen sollte.
Ab 1933 veränderte sich das Leben in dem kleinen Odenwald-Dorf schlagartig: Das Bild Hitlers war nun überall zu sehen, immer mehr Menschen liefen in braunen Uniformen herum, und Hakenkreuze, wohin das Auge blickte. "Sie lösen heute noch bei den Überlebenden
ein Schaudern aus, so Ruth David. Von deutsche Häusern prangten
Hakenkreuz-Fahnen. Juden war dies verboten, so dass man so ein jüdisches
Haus gleich von weitem erkennen konnte.
Ruth Oppenheimer wird 1935 im Alter von sechs Jahren in Fränkisch-Crumbach
eingeschult. Sie begreift sehr schnell, dass sie anders ist. Während alle Klassenkameraden beim Betreten des Lehrers aufstehen und den Arm zum Hitler-Gruß in die Höhe reißen, muss Ruth als einzige Jüdin sitzen bleiben. Aber nach bereits einem halben Jahr endet für sie die Schulzeit in der Volksschule. Die Nationalsozialisten im Odenwald wollten besonders "fortschrittlich" sein und ihre Schulen schnell "judenfrei" haben.
Nach dem Rausschmiss aus der Schule bemühen sich die Eltern, die Kinder irgendwo anders unterrichten zu lassen. In
Höchst wird eine kleine Schule eingerichtet, die die jüdische
Gemeinde finanziert. Es waren etwa 35 Kinder aus dem ganzen Odenwald,
berichtet Ruth David, die zum Teil mit einem alten zum "Schulbus
umgebauten Auto nach Höchst gefahren wurden. Ihr Schulweg führt von
Reichelsheim nach Fränkisch-Crumbach, über Brensbach und Höllerbach
nach Höchst. Ein Erlebnis blieb ihr besonders im Gedächtnis haften, als
ein NSDAP-Mann ihren Schulweg blockierte und mit einer Motorkurbel sämtliche
Scheiben ihres Autos einschlug. Oft wurde der 'Judenbus' mit Steinen
beworfen.
Im Alter von neun Jahren muss die kleine Ruth Oppenheimer die schlimmsten Ängste ihres Lebens durchleiden. In der Nacht vom 10. November 1938, der sogenannten
'Reichspogromnacht',
in Fränkisch-Crumbach mit eintägiger Verspätung, wurde sie von einem
donnernden Klopfen gegen die Haustür geweckt. Die Schläge einer Axt und
das Splittern von Holz waren zu hören, unmenschliche Schreie. Sie flüchtet
sich mit ihrer Schwester Hannah in panischer Angst über eine Treppe
hinunter in den Innenhof des Hauses, wo sie sich in dem Auto des Vaters
versteckt halten. Frierend mit nur einem dünnen Nachthemd bekleidet
kauern sie auf dem Rücksitz bis der Tumult im Haus aufhört. Als sich die
Schwestern ins Haus zurück trauen, finden sie die ganze Einrichtung zerstört.
Hasserfüllte Nazis hatten Vater und Bruder Ernst zusammengeschlagen und
dann mitgenommen. Sämtliches Mobiliar war kurz und klein geschlagen. Den
geliebten und schwerbehinderten Onkel Gustav hatte die Nazibande samt
Rollstuhl die Treppe hinunter gestoßen, das Gesicht der Tante war fürchterlich
zugerichtet. Zu keinem Zeitpunkt in ihrem Leben, so Ruth L. David, habe
sie so schreckliche Angst verspürt wie damals. Ruth war wohl noch zu
klein, aber ihre ältere Schwester Hannah erinnert sich noch gut daran,
dass viele Nachbarn zugeschaut haben.
Danach war klar, dass sie hier nicht mehr länger bleiben konnten. Die Familie Oppenheimer versucht nun, in einer Stadt anonym unterzukommen. Die
Mutter, Grete Oppenheimer, hatte noch Beziehungen nach Mannheim und konnte dort als
Leiterin des jüdischen Waisenhauses arbeiten. Ihre Familie konnte ebenfalls dort wohnen. Immer noch hofften sie auf eine Ausreise in die USA, aber die Warteliste der jüdischen
Antragsteller war lang. Ruths Eltern unternahmen alles, um ihre vier
Kinder zu retten. England machte in dieser Zeit ein "wunderbares
Angebot, so die Zeitzeugin, wonach jüdische Kinder ohne Pass , ohne Visum
und ohne Geld für bestimmte Zeit einreisen konnten. Zunächst reiste
Ruth, dann ihre Schwester Hanna mit dem Kindertransport nach England.
Besonders still war es im Klassenzimmer als Hilde Katzenmaier das jüdisches Gebet vorlas, mit dem Ruths Eltern sie am Vorabend ihrer Abreise in eine ungewisse Zukunft segneten. Sie sollten sich nie mehr wieder sehen.
Im Juni 1939 kommt die zehnjährige Ruth in England an, drei Monate später beginnt Hitler den Krieg. Von nun an ist es sehr schwierig, in Briefkontakt mit den Eltern zu bleiben. Das Ehepaar Oppenheimer wird mit ihren zwei jüngsten Kindern
(sc. Michael und Feodora) in das südfranzösische Lager Gurs deportiert. Die Geschwister werden von französischen Widerstandskämpfer versteckt und gerettet. Ihre Eltern treten im August 1942 ihre letzte Reise an – nach Auschwitz, wo sie umgebracht
werden.
Manch einer der jugendlichen Zuhörer kämpfte mit den Tränen als der letzte Brief von Ruth L. Davids Mutter vorgelesen wurde, der trotz Postzensur im Lager Gurs die verzweifelte Sehnsucht nach ihren Kindern zum Ausdruck bringt.
In dem Transport, der das Ehepaar Oppenheimer in das Vernichtungslager Auschwitz brachte, befanden sich insgesamt 1000 Menschen. Nur drei überlebten. Als der Krieg 1945 zu Ende war, wartete Ruth mit 23 anderen Mädchen in ihrem englischen Asyl auf Nachricht von den Eltern. Nur ein Mädchen bekam Post. Insgesamt wurden anderthalb Millionen jüdische Kinder vergast, verbrannt, erschossen oder für medizinische Experimente missbraucht, etwa 10.000 Kinder wurden wie Ruth L. David gerettet.
Ruth David beendete ihre Lesung mit einem Kompliment an die Schülerinnen und Schüler, die außerordentlich aufmerksam ihrer Lebensgeschichte gelauscht hatten. Viele Fränkisch-Crumbacher waren unter ihnen. Sie versicherte, dass es ihr viel Freude bereitet habe, an die GAZ zu kommen und auf soviel Interesse zu stoßen. Die Schülerinnen Pelin Duran und Gülten Yildiz überreichten sowohl Ruth L. David als auch ihrer Freundin Hilde Katzenmaier einen Blumenstrauß."
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Weitere Berichte zu
Veranstaltungen mit Ruth L. David: Seite
des Arbeitskreises Zwingenberger Synagoge
Bericht über eine Lesung in der Buber-Schule
Heppenheim |
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Titelseiten des Buches von Ruth L. David (s. Lit.):
die beiden deutschen Auflagen sowie rechts die englische Ausgabe |
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Tafel
am ehemaligen jüdischen Waisenhaus R 7,24 in Mannheim mit Erinnerung an
Familie Oppenheimer (pdf-Datei)
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Weitere
Informationen zum jüdischen Waisenhaus Mannheim und der Familie
Oppenheimer auf einer Info-Seite zur Stadtgeschichte jüdisches Mannheim
Von hier auch das Foto links: die Kinder der Familie Oppenheimer
(Foto von 1938). Die beiden ältesten Söhne, Ernst und Wernern emigrierten
in die USA beziehungsweise nach Argentinien. Die beiden mittleren Töchter
Hannah und Ruth kamen mit einem Kindertransport nach England. Die beiden
jüngsten Kinder, Michael und Feodora wurden nach Gurs deportiert, dort
aber rechtzeitig vor der weiteren Verschleppung gerettet (Foto:
Stadtarchiv Mannheim - ISG, Bildsammlung KF 041516). |
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Hinweis auf eine Publikation zu
Margarete Oppenheimer geb. Krämer, zweite Ehefrau von Moritz Oppenheimer und
Mutter von Ruth L. David usw.. Zu Margarete ist 2018 ein Buch
erschienen, das von Barbara Linnenbrügger erstellt wurde. Hinweis auf ein
Gespräch mit der Autorin dieses Buches, in dem dieses auch selber
vorgestellt wird:
Juliane Brumberg: Tragik für die jüdischen Kinder und ihre Eltern.
In:
https://www.bzw-weiterdenken.de/2018/04/tragik-fuer-die-juedischen-kinder-und-ihre-eltern/
(Beitrag auch
als pdf-Datei eingestellt)
Barbara Linnenbrügger: Lebenslinien zwischen Kaiserreich und
Holocaust. Ingrid Lessing Verlag 2018. ISBN 978-3-929931-33-4. 25 €.
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Weitere Dokumente zu den Cigarrenfabriken J.
Oppenheimer & Söhne
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Geschäftliche
Postkarte der Cigarren-Fabriken
J. Oppenheimer & Söhne in Fränkisch-Crumbach
(Quelle: Privatarchiv Jürgen Göttmann, Fränkisch-Crumbach)
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Belegschaft der Zigarrenfabrik von Moritz Oppenheimer ca. 1928.
Links: Moritz Oppenheimer; an der Haustür steht seine
Schwester
Ida Oppenheimer, geb. 20.12.1887 in Fränkisch-Crumbach,
deportiert am 23.01.1943 nach Ausschwitz (für tot erklärt).
(Quelle: PrivatarchivJürgen Göttmann, Fränkisch-Crumbach) |
Verpackungstüte für eine Zigarre
("Stumpen")
der Fa. J. Oppenheimer & Söhne, Fränkisch-Crumbach.
(Quelle: Privatarchiv Rudolf Becker, Fränkisch-Crumbach)
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Zur Geschichte der Synagoge
Im 18. Jahrhundert besuchten die jüdischen Familien in
Fränkisch-Crumbach zunächst die Synagoge in Reichelsheim. Im Oktober 1744 wird
berichtet, dass die jüdischen Familien bereits seit 5 Jahren am Sabbat im Ort
zusammenkommen, "aber keine ordentliche 'Schule' abhalten". Man wollte
auch in Fränkisch-Crumbach einen Betsaal zur Abhaltung von Gottesdiensten
haben. Torarollen wurden angeschafft. Im Haus der Familie Zadoch konnte man sich
zu den Gottesdiensten treffen. Zunächst gab es Widerstände von Seiten der
Ortsherrschaft, doch wurde schließlich die Abhaltung der Gottesdienste
erlaubt.
Eine neue Synagoge wurde 1873/74 erbaut. Es handelte sich um einen Saalbau mit
Satteldach giebelseitig (Ostgiebel) zum Verlauf der Straße mit einer
rechteckigen Grundflüche von etwa 8 mal 13 Metern. Der Betsaal hatte eine
zweiseitige Empore. An der Südseite war das Schulhaus angebaut mit der
Schulstube im Erdgeschoss und einer kleinen Wohnung im Obergeschoss. Neben
diesem wiederum lag das Badehaus mit der Mikwe auf einer Grundfläche von 2,5
mal 4 Metern und eigenem Eingang. Der Straßengiebel der Synagoge hatte einst
zwei hohe Rundbogenfenster mit einem erkerartigen Vorbau an der Stelle des
Tora-Schreines.
Ausschreibung von
Bauarbeiten für den Synagogenbau (1873)
(Anzeige erhalten aus der Sammlung von Hans-Peter Trautmann) |
Anzeige
aus dem "Intelligenzblatt für den Kreis Lindenfels" Nr. 7 von
1873:
"[Fränkisch-Crumbach.] Submission über Vergebung von
Bauarbeiten.
Zur Erbauung einer Synagoge für die israelitische Gemeinde zu
Fränkisch-Crumbach sollen folgende Arbeiten und Lieferungen auf dem
Submissions-Weg vergeben werden:
1) Maurerarbeit, veranschlagt zu 567 fl. 38 kr. 2) Steinhauerarbeit,
veranschlagt zu 492 fl. 24 kr.
3) Zimmerarbeit, veranschlagt zu 873 fl. 36 kr. 4) Dachdeckerarbeit,
veranschlagt zu 347 fl. 12 kr.
5) Schreinerarbeit, veranschlagt zu 466 fl. 54 kr. 6)
Schlosserarbeit, veranschlagt zu 104 fl. - kr.
7) Glaserarbeit, veranschlagt zu 190fl. - kr. 8) Weißbinderarbeit,
veranschlagt zu 482 fl. - kr.
Die Lieferung von 116 Cubik-Meter rauhen Steinen, 45000 Stück
Backsteinen, 16 Cubik-Keter Kalk, 50 Cubik-Meter reinem Sand und einer
Tonne Cement.
Der Voranschlag, Bedingungen und Zeichnungen liegen bei dem
unterzeichneten Vorstand von heute an zur Einsicht offen.
Die Offerten sind versiegelt mit der Aufschrift: 'Submission für
Bauarbeiten und Lieferungen' bis zum 27. Januar d.J., Mittags 12
Uhr, bei unterzeichnetem Vorstand portofrei einzureichen, in welchem
Termine die Eröffnung der Submissionen erfolgen kann.
Fränkisch-Crumbach, den 20. Januar 1873. Der israelitische Vorstand:
Isaack Oppenheimer II." |
Nur gut 60 Jahre war die Synagoge Mittelpunkt des jüdischen Gemeindelebens in
Fränkisch-Crumbach. Die NS-Zeit setzte dieser Geschichte ein Ende. Nur
bis 1936 konnten in der Synagoge Gottesdienste
abgehalten werden. Danach wurde das Gotteshaus auf Grund der schnell zurückgegangenen
Zahl der jüdischen Einwohner geschlossen. Im Frühjahr 1938 wurde das
Synagogengebäude an den anliegenden Kinobesitzer verkauft und entging damit der
Zerstörung beim Novemberpogrom. Die Ritualien wurden nach Darmstadt verbracht.
Das Synagogengebäude wurde zur Verwendung als Kino völlig umgebaut, wobei der
Synagogensaal um etwa das Doppelte verlängert wurde. Dabei wurden das
Schul-/Lehrerhaus und das kleine Badehaus abgebrochen. Auch im Inneren erfolgt
durch Abbruch der Empore und des Treppenhauses eine völlige Veränderung. Durch
das Zumauern der Fenster ging der ursprüngliche Charakter des Gebäudes als
eines bisherigen Bethauses völlig verloren.
Am 10. November 1991 wurde gegenüber der ehemaligen Synagoge ein Gedenkstein
gesetzt.
Adresse/Standort der Synagoge: Erbacher Straße 11
Fotos
(sw-Foto oben aus Altaras 1988 S. 168; Fotos: Hahn 18.6.2006)
Die ehemalige Synagoge |
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Blick auf die ehemalige
Synagoge
(Ostgiebel) um 1985 |
Das Gebäude der ehemaligen
Synagoge
(Ostgiebel) |
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Gedenkstein gegenüber der
ehemaligen Synagoge |
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Text des
Gedenksteines: "Shalom - Friede. Das Haus gegenüber diente der
jüdischen Gemeinde Fränkisch-Crumbach bis 1936 als Synagoge. Zum
Gedenken
der verfolgten und ermordeten Juden - Zur Mahnung für die
Lebenden." |
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Ehemalige jüdische
Zigarrenfabrik Oppenheimer & Söhne
mit Hinweistafel |
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Inschrift der
Tafel: "Ehemalige jüdische Zigarrenfabrik J. Oppenheimer &
Söhne. In diesem Haus lebte und arbeitete der jüdische Mitbürger Moritz
Oppenheimer von 1900 bis 1939 mit seiner Familie. Seine Zigarrenfabrik gab
vielen Crumbachern Arbeit und Brot. Durch sein soziales Engagement und
sein politisches Handeln machte er sich um die Gemeinde besonders
verdient. Er war ein vorbildlicher Repräsentant der ehemaligen jüdischen
Gemeinde in Fränkisch-Crumbach. 1942 wurden Moritz Oppenheimer und seine
Frau Margarete in Auschwitz von den Nazis ermordet. Die Gemeinde
Fränkisch-Crumbach". |
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Neuere Fotos der ehemaligen
Synagoge
(Fotos: Bernhard Kukatzki,
Aufnahmedatum: Anfang 2012) |
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Blick auf die
ehemalige Synagoge
(Ostgiebel) |
Gedenkstein gegenüber
der
ehemaligen Synagoge |
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Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Paul Arnsberg: Die jüdischen Gemeinden in Hessen. Anfang -
Untergang - Neubeginn. 1971. Bd. I S. 185-187. |
| Thea Altaras: Synagogen in Hessen. Was geschah seit
1945? 1988 S. 168. |
| dies.: Das jüdische Rituelle Tauchbad und: Synagogen in
Hessen. Was geschah seit 1945 Teil II. 1994. S. 142. |
| Hilde Katzenmeier: Geschichte der Juden in
Fränkisch-Crumbach. 1994. Inhaltsangabe
als pdf-Datei 2. erw. Auflage Fränkisch-Crumbach 2007.
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| Studienkreis Deutscher Widerstand (Hg.):
Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der
Verfolgung 1933-1945. Hessen I Regierungsbezirk Darmstadt. 1995 S. 249-251. |
| Pinkas Hakehillot: Encyclopedia of Jewish
Communities from their foundation till after the Holocaust. Germany Volume
III: Hesse - Hesse-Nassau - Frankfurt. Hg. von Yad Vashem 1992
(hebräisch) S. 290-291. |
| Ruth
L. David: Ein Kind unserer Zeit. Erinnerungen eines jüdischen
Mädchens an Deutschland und an das englische Exil, Dipa Verlag 1996 177 S. ISBN
10-376380396. (links: Titelbild der 1. Auflage)
2. Auflage Thrun-Verlag Wiesbaden 2005. ISBN 10-3980951332. Website
des Thrun-Verlages. |
| dies.
(englische Ausgabe): Child of Our Time: A Young Girl's Flight from the
Holocaust. 2003. ISBN 10 1-86064-789-8 |
| dies.: "Im Dunkel so wenig Licht...". Briefe
meiner Eltern vor ihrer Deportation nach Auschwitz. Thrun-Verlag Wiesbaden
2008. ISBN 10-3980951359. Website
des Thrun-Verlages
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Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the
Holocaust".
First published in 2001 by NEW
YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright © 2001 by Yad
Vashem Jerusalem, Israel.
Fraenkisch-Crumbach
Hesse. Jews lived there from the early 18th century and numbered 105 (2 % of the
total) in 1871, declining to 52 (3 %) in 1933. Between January 1933 and December
1939 all the Jews left, at least half emigrating to the United States and Latin
America.
vorherige Synagoge zur ersten Synagoge nächste Synagoge
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