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Osthofen (Stadt Osthofen,
Landkreis Alzey-Worms) mit Rheindürkheim (Stadt Worms)
Jüdische Geschichte / Synagoge
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde (english
version)
In Osthofen werden erstmals Mitte des 16. Jahrhunderts
jüdische Einwohner genannt (Baruch
und sein Schwiegersohn Juda). Um 1700 lebten mehrere jüdische Familien in
Osthofen (1722 fünf, 1743 sieben Familien). Sie werden in der Folgezeit alle
als wohlhabend bezeichnet.
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen
Einwohner wie folgt: 1807 13 jüdische Familien, 1828 96 jüdische Einwohner, 1861 125
(etwa 20 Familien; 4,1 % von insgesamt 3.038 Einwohnern), 1871 115, 1880 129
(4,1 % von 3.167), 1885 126, 1900 116. In den ersten Jahrzehnten des 20.
Jahrhunderts ging die Zahl der jüdischen Einwohner im Verhältnis zu einigen
Dorfgemeinden der Umgebung nicht sehr stark zurück.
Zur jüdischen Gemeinde in Osthofen gehörten bereits im 19. Jahrhundert die in Rheindürkheim
lebenden jüdischen Einwohner. Hier wurden 1827 sieben jüdische Einwohner
gezählt, 1830 sechs. Bereits vor 1900 (vgl. im Artikel
von 1897 s.u. und im Handbuch der jüdischen Gemeindeverwaltung 1924/25) nannte
sich die Gemeinde
offiziell "Jüdische Religionsgemeinde Osthofen-Rheindürkheim").
Dieser Gemeinde zugeteilt wurden nach Auflösung von kleineren Gemeinden in der Umgebung
auch die in den dortigen Orten noch lebenden jüdischen Personen, so die
jüdischen Einwohner von Abenheim, Pfeddersheim
und Westhofen.
An Einrichtungen bestanden im 19./20. Jahrhundert eine
Synagoge (s.u.), eine jüdische Schule (Religionsschule), ein rituelles Bad und ein Friedhof.
Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war ein Religionslehrer
angestellt, der zugleich als Vorbeter und Schochet tätig war (vgl. unten
Ausschreibungstexte 1882/1884). Vor 1868 wird ein Lehrer Bender genannt, der in
diesem Jahr nach Darmstadt wechselte (siehe Bericht unten). Die
Gemeinde gehörte zum Rabbinatsbezirk Worms.
Im Ersten Weltkrieg fiel aus der jüdischen Gemeinde Unteroffizier Arthur
Herz (geb. 17.10.1896 in Osthofen, gef. 24.8.1918).
Um 1925, als zur jüdischen Gemeinde in Osthofen noch 89 Personen gehörten (2,0 %
von insgesamt 4.557 Einwohnern, dazu in Rheindürkheim sieben Personen, in Westhofen
fünf Personen) bildeten den
Synagogenvorstand Ludwig Ebert, Julius Emrich und Karl Jöhlinger. 1932
waren die Vorsteher weiterhin Ludwig Ebert und Julius Emrich, als dritter Vorsitzender
wird inzwischen Karl Katz genannt. Als Kantor und Lehrer war Bernhard Grünbaum angestellt.
Er erteilte in Osthofen noch drei jüdischen Kindern den Religionsunterricht.
Von den 1933 am Ort lebenden 80 jüdischen Personen verließ etwa die Hälfte bis 1937 den
Ort. Mehrere wanderten aus, andere verzogen innerhalb von Deutschland (Frankfurt
am Main, Wiesbaden, Mainz und Worms). Sechs Personen konnten nach
Südamerika emigrieren, zwei in die USA. 1937 wurden noch etwa 40 jüdische
Einwohner gezählt. Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge demoliert und
angezündet (s.u.). Die letzten jüdischen Einwohner verließen Ende 1938/Anfang
1939 den Ort.
Vgl. Presseartikel von Hans-Dieter Graf in der "Wormser Zeitung"
vom 9. November 2015: "Ein
Tag voller Terror und Zerstörung. Gedenken. Am 10. November 1938 wurde die
Synagoge in Osthofen niedergebrannt..." (eingestellt als
pdf-Datei)
Im März 1933 wurde in einer leerstehenden Papierfabrik in Osthofen das
erste Konzentrationslager im damaligen Volksstaat Hessen eingerichtet.
Bereits 1933 wurden hier auch zahlreiche Juden aus der näheren und weiteren
Umgebung in "Schutzhaft" genommen, teilweise schwer misshandelt.
Siehe Website des
Fördervereins Projekt Osthofen - ehem. Konzentrationslager Osthofen (1933-1934)
und
sowie eine Informationsseite
des NS-Dokumentationszentrums Rheinland-Pfalz
Website der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz mit
Hinweisen auf
digitale Angebote der Gedenkstätte Osthofen
Fotos des ehemaligen Konzentrationslagers Osthofen und der Gedenkstätte auf
der Fotoseite
vom Michael Ohmsen zu Osthofen (von dort auch das Foto links).
Von den in Osthofen geborenen und/oder
längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit
umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Jean Dreifus (1897),
Ludwig Ebert (1867), Adele Eisenmann geb. Hoffmann (1872), Klara Gutmann geb.
Mayer (1871), Flora Elisabeth Heller geb. Herz (1885), Alfred Herz (1906), Kurt
Karl Herz (1909), Berta Joseph geb. Moses (1895), Adolf Kahn (1884), Irene Kahn geb. Weill
(1905), Jose
Kahn (1884), Clementine Klein geb. Herz (1862), Laura Klingenstein geb. Schloss
(1880), Emilie Leopold (1880), Auguste Levi geb. Mann (1880), Otto Mann (1888),
Markus Max May (1877), Emanuel Mayer (1874),
Hermann Mayer (1879), Martha Mayer (1908), Selma Mayer (1906), Katharina Meyer
geb. Herz (1882), Johanna Müller (1891), Jacques (Jacob) Oppenheim (1881), Ruth
Paim (1915), Sofie Rothenberg geb. Klingenstein (1870), Samuel Samuel (1888), Emil Seelig
(1915), Lina Seelig geb. Metzler (1895), Rudolf Seelig (1923), Siegfried Seelig
(1912), Marta
Siegel geb. Ebert (1897), Alfred Weil (1879), Blanche Weil geb. Levy (1908).
Anmerkung: im Blick auf den Geburtsort "Osthofen" kann es u.U. zu
einer Verwechslung mit dem elsässischen Osthofen (Osthoffen) kommen.
Aus Rheindürkheim sind umgekommen: Adolf Kiefer (1886), David Kiefer
(1880), Henriette Kiefer (1882), Herrmann Kiefer (1869), Ludwig Kiefer (1911),
Otto Robert Kiefer (1909), Selma Kiefer (1884), Arnold Lewin (1889), Magdalena
Wolff geb. Page (1890).
Aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde
Aus der Geschichte der jüdischen
Lehrer und der Schule
Ausschreibung der Stelle des Religionslehrers / Vorbeters / Schochet
1882 / 1884
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 25. Oktober 1882:
"Lehrer-Gesuch. Die israelitische Gemeinde Osthofen, Rheinhessen
sucht einen tüchtigen Vorbeter, Schochet und Kinderlehrer zu engagieren,
dessen Eintritt längstens Januar 1883 erfolgen kann.
Der Fixgehalt, der vorerst auf Mark 600 normiert ist, würde sich bei
Prima-Leistungen sukzessive erhöhen; ebenso sind mit der Stelle ziemlich
bedeutende Nebenverdienste verbunden.
Reflektanten belieben sich unter Beifügung von Zeugnissen über
seitherige Tätigkeit, bei unterzeichnetem Vorstand zu melden.
Osthofen im Oktober 1882. Der Vorstand. Jos. Tribus." |
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Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 11. Februar 1884:
"Annonce. Die Gemeinde Osthofen (Rheinhessen) sucht zur
sofortigen Besetzung der Stelle einen Lehrer, der die Funktionen eines
Vorbeters und Schochets mit zu versehen hat.
Fester Gehalt Mark 600-700. Nebeneinkünfte circa 400-400.
Offerten und Beifügung von Zeugnisabschriften beliebe man an den Vorstand
der israelitischen Gemeinde zu richten.
P.S. Russen und Polen haben nicht nötig, sich zu melden. L. Leopold." |
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Zu den Hohen Feiertagen suchte
die jüdische Gemeinde regelmäßig einen Hilfsvorbeter, aus den
Jahren 1900 bis 1913 finden sich u.a. die folgenden
Anzeigen in der
Zeitschrift "Der Israelit": |
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1900 |
1901 |
1902 |
1904 |
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1907 |
1908 |
1909 |
1911 |
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1913 |
1925 |
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Lehrer Bender wechselt von Osthofen nach Darmstadt
(1868)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 6. Mai 1868:
"Rheinhessen. Der Lehrer Bender, welcher seither in der Gemeinde
Osthofen als Kantor und Lehrer fungierte, und mit Eifer und Treue sein Amt
ausübte, ist nun dem Rufe der orthodoxen Gemeinde Darmstadt
gefolgt.
Der Vorstand seiner Gemeinde gab seiner Dankbarkeit und Anerkennung für
dessen musterhafte Amtsführung einen Ausdruck, indem er am letzten Tag
von Pessach nach Beendigung des Gottesdienstes dem Herrn Bender einen
silbernen Pokal überreichte. - Aber auch außerhalb des engen Kreises
seiner Gemeinde, wurden diesem tüchtigen Jugendbildner in dankender
Anerkennung seiner Lehrtätigkeit aufs liebevollste begegnet.
Die orthodoxe Gemeinde Darmstadt hat eine sehr glückliche Akquisition an
Herrn Bender gemacht - er ist ganz der Mann der Schule, und er wird gewiss
seine jetzige Gemeinde einer gedeihlichen Entfaltung entgegenführen, und
die Sympathien dafür zu beleben bestrebt sein." |
Bildung eines Unterrichtsbezirks Osthofen -
Rhein-Dürkheim, Herrnsheim, Abenheim und Gundheim (1904)
Artikel im
"Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 5. Februar 1904: "Worms. Das Großherzogliche Ministerium plant die definitive Anstellung
israelitischer Religionslehrer, welche ein den Volksschullehrern gleiches
Gehalt beziehen und dieselben Rechte genießen sollen, sobald sie wöchentlich
20 Stunden Religionsunterricht erteilen. Die nötigen Mittel sollen von
den Gemeinden, die zu dem betreffenden Bezirk gehören, aufgebracht
werden. An die Vorstände der israelitischen Gemeinden des Kreises Worms
ist bereits der ausgearbeitete Plan gesandt worden. Nach ihm sind die
Gemeinden in vier Unterrichtsbezirke eingeteilt und zwar: 1. Alsheim,
Gimbsheim, Eich und
Hamm; 2. Osthofen, Rhein-Dürkheim, Herrnsheim, Abenheim und
Gundheim; 3. Hessloch, Monzernheim, Eppelsheim,
Gundersheim und
Westhofen; 4. Monsheim,
Hohen-Sülzen, Nieder-Flörsheim,
Wachenheim, Mölsheim, Pfeddersheim
und Pfiffligheim. Die Gemeinden Heppenheim
a.d.W. und Offstein sollen der Gemeinde Worms zugeteilt werden. Bis
zum 1. Februar müssen die Gemeinden dem Kreisamte Worms Bericht erstattet
haben." |
Berichte zu einzelnen Personen
aus der Gemeinde
Zum Tod von Gütche Mayer (1878)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 13. Februar 1878:
"Osthofen, 28. Januar (1878). In dem seltenen Alter von 100 Jahren
verschied gestern sanft die Witwe des Feitel Mayer hier, namens Gütche.
Bis zur letzten Zeit war sie im Besitz ihrer vollen
Verstandeskräfte." |
Zur Goldenen Hochzeit der Eheleute J. Löbenstein und Frau (1885)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 23. April 1885:
"Osthofen. (Rheinhessen). Am Rosch Chodesch Ijar (1. Ijar =
16. April 1885) feierten die Eheleute Herr J. Löbenstein und dessen
Gemahlin das seltene Fest ihrer goldenen Hochzeit. Die Eheleute haben
bereits beide das 76. Lebensjahr zurückgelegt und erfreuen sich des
besten Wohlseins. Möge sie der Allmächtige noch viele Jahre im Kreise
ihrer Familie gesund und zufrieden erhalten. Lehrer Müller." |
Kriegsteilnehmer Siegfried May erhält 1914 das Eiserne
Kreuz
Meldung
im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 6. November
1914: "Osthofen. Siegfried May erhielt das Eiserne Kreuz" |
Zum Tod von Simon Hirsch (1891)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 12. Februar 1891:
"Osthofen. Eines unserer angesehensten Gemeindemitglieder, Herrn
Simon Hirsch, haben wir heute zur letzten Ruhe begleitet. Ein sehr großer
Leichenzug, wie ihn Osthofen noch selten gesehen, legte Zeugnis ab von der
großen Achtung, in welcher der Verstorbene bei Israeliten und Christen
stand. Er war ein frommer Jehudi und erzog auch seine Kinder in seinem
Sinne. Herr Rabbiner Dr. Stein aus Worms hielt ihm die Grabrede, in
welcher dieser das Leben des Verstorbenen als Mensch, als Bürger und als
Israelit schilderte." |
Anzeigen
jüdischer Gewerbebetriebe und Einzelpersonen
Anzeige von Isaak Kiefer aus Rheindürkheim (1891)
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 4. Mai 1891:
"Israelitisches Mädchen, im Kochen gründlich bewandert,
sucht Stellung in kleiner Familie, auch als Haushälterin. Gute Behandlung
Hauptsache.
Näheres bei Herrn Isaak Kiefer, Rheindürkheim bei
Worms." |
L. Herz Söhne suchen Lehrmädchen / Lehrjunge für ihr
Manufaktur-, Kurz- und Modewarengeschäft (1900 / 1902 / 1904)
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 28. Mai 1900: "Für
unser Manufaktur-, Kurz- und Modewarengeschäft suchen ein Lehrmädchen
aus anständiger Familie. Familienanschluss; Kost und Logis im
Hause.
L. Herz Söhne, Osthofen in Rheinhessen." |
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Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 21. Juli 1902:
"Für unser Manufaktur- und Modewarengeschäft suchen per 1. Oktober
einen jungen Mann, aus achtbarer Familie, in die Lehre. Kost und
Logis im Hause.
L. Herz Söhne, Osthofen am Rhein." |
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Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 11. Februar 1904: "Lehrmädchen
und Lehrjunge aus guter Familie, per baldigst für unser Manufaktur-
und Moderwaren-Geschäft bei freier Station und Familienanschluss
gesucht.
L. Herz Söhne, Osthofen in
Rheinhessen." |
Berichte von 1933 über die ersten Verhaftungen jüdischer und nichtjüdischer
Personen und Verbringung in das KZ Osthofen
Anmerkung: Berichte über das KZ Osthofen waren in der jüdischen Presse
1933 noch möglich, jedoch durfte dies mit keinerlei Kritik an den Maßnahmen
der Nationalsozialisten verbunden sein.
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 29. Juni 1933: "Neue
Demonstrationen in Mainz. Mainz, 28. Juni (1933). In der vergangenen Nacht
kam es hier, nach der T.U., zu neuerlichen Demonstrationen der
Bevölkerung vor den Wohnungen verschiedener bekannter Personen. Der geistliche
Rat Karitasdirektor Alois Strempel, ein früherer Stadtrat und mehrere
jüdische Einwohner wurden in Schutzhaft genommen. Strempel wurde wieder
freigelassen. Die in Schutzhaft genommenen Personen wurden sämtlich dem
Konzentrationslager in Osthofen zugeführt. |
Im nachfolgenden Bericht wird eine wörtliche Zitierung des antijüdischen
Polizeiberichtes vorgenommen. |
Artikel
in der "Jüdischen Rundschau" vom 1. September 1933: "Der
Polizeibericht meldet aus Worms: "Am 26. August wurde durch die
Staatspolizeistelle in Worms und Umgebung eine größere Anzahl Juden in
Polizeihaft genommen und dem Konzentrationslager Osthofen zugeführt.
Diese Maßnahme war zur Abwehr notwendig, weil sich das Judentum in
letzter Zeit in herausfordernder Weise gegen den Staat und seine
Einrichtungen benahm. So ist es u.a. in der Nähe von Worms vorgekommen,
dass Juden zwei SA-Männer in Uniform angepöbelt und geschlagen haben.
Ferner haben sich Juden erlaubt, durch herausfordernde Redensarten den
nationalsozialistischen Staat verächtlich zu machen. In letzter Zeit
wurde auch wiederholt festgestellt, dass Juden sich an christlichen
Mädchen in sittlicher Beziehung vergangen haben. Ein weiterer Grund zu
dem Erlass der getroffenen Maßnahme war der, dass nach der Lügenmeldung
einer in Straßburg erscheinenden Zeitung 300 jüdische Familien sich im
Konzentrationslager Osthofen befänden und dort den schwersten Misshandlungen
ausgesetzt sein sollen. Die Polizeidirektion warnt letztmals vor
unüberlegten Handlungen gegenüber dem Staat und seinen Einrichtungen. Im
Wiederholungsfalle muss bei solche Entartungen zu noch schärferen
Maßnahmen gegriffen werden." |
Sonstiges
Erinnerungen an die Auswanderungen im 19. Jahrhundert:
Grabstein in New York für Betty Davidson aus Osthofen (1833-1916)
Anmerkung: das Grab befindet sich in einem jüdischen Friedhof in NY-Brooklyn;
der Geburtsname von Betty Davidson wird nicht mitgeteilt.
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Grabstein für
"my beloved husband
and our dear father Joseph Davidson.
Born in Rodenberg ... July 13, 1829.
Died May 9, 1897" und
"our beloved mother Betty Davidson.
Born in Osthofen - Hessen-Darmstadt
March 10, 1833,
Died June 13, 1916". |
Grabstein in New York für Clara Minzesheimer aus
Osthofen (1839-1915)
Anmerkung: das Grab befindet sich in einem jüdischen Friedhof in
NY-Brooklyn; der Geburtsname von Clara Minzesheimer wird nicht
mitgeteilt.
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Grabstein für
"My Beloved Husband and our Dear Father
David Minzesheimer
Born in Stebbach - Baden July 22,
1823
Died Aug. 14, 1892"
und für "Beloved Wife and Mother
Clara Minzesheimer
Born in Osthofen - Germany Oct. 15, 1839
Died Jan 5, 1915". |
Zur Geschichte der Synagoge
Im 18. Jahrhundert war
sicher ein Betsaal vorhanden.
- Nach Angaben in der Dokumentation des Landesamtes (s.u. Lit. S.
308-309) wurde 1817 eine Synagoge erbaut, die bis zur Errichtung der
neuen Synagoge 1875 genutzt wurde. Über die erste Synagoge sei nichts mehr
bekannt. Die 1875 erbaute Synagoge war demnach (vgl. Fotos unten) ein
kleiner Ziegelbau in der heutigen Friedrich-Ebert-Straße. Auch über sie
sei bis heute nur wenig bekannt.
- Nach Arnsberg (s.u. Lit. Bd. II S. 191)) soll die jüdische
Gemeinde Osthofen etwa seit dem Jahre 1800 eine eigene Synagoge besessen
haben; der Gottesdienst fand bis 1845 nach altem Ritus statt, später mit
geringfügigen Abänderungen.
Die Angaben von Arnsberg lassen sich besser in Verbindung bringen mit dem, was
aus den nachfolgenden Artikeln von 1897 in der Zeitschrift "Der
Israelit" zur Synagogengeschichte und dem gottesdienstlichen Leben
hervorgeht: anlässlich der Zentenar-(Jahrhundert-)feier (1896?) wurde
demnach vom Vorstand ein Harmonium zum Begleiten einiger Gesänge des
Synagogenchores und deutscher Hymnen der Gemeinde angeschafft, was freilich die
heftige Reaktion eines konservativ-orthodoxen Gemeindemitgliedes oder einer der
Osthofener Gemeinde nahestehenden Person hervorrief, der die Einführung des
Harmoniums und deutscher Gesänge offenbar ein Gräuel darstellte. In seinem
kritischen Artikel fasst er daraufhin alles Mögliche zusammen, was er aus
seiner einsichtigen Sicht an problematischen Zuständen in der Gemeinde
wahrnimmt.
Falls tatsächlich 1896 eine Zentenarfeier stattgefunden hat, wurde die Synagoge
um 1796 erbaut, aber - mit Blick auf das auf dem Foto Erkennbare - sehr
wahrscheinlich in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts umfassend erneuert.
Berichte hierzu konnten freilich noch nicht gefunden werden.
Nachstehend der Artikel des konservativ-orthodoxen Kritikers und die Antwort der
Gemeindevorsteher von 1897:
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 13. Mai 1897:
"Osthofen bei Worms, 6. Mai (1897). Die Sucht, ins jüdische
Gotteshaus Reformen zu bringen, nimmt die Gestalt der Karikaturen an, wie
solches die aus 15 bis 16 Mitgliedern zählende hiesige Gemeinde beweist
und zum diesmaligen Pessachfeste es sich gezeigt hat. - Es wurde nämlich
seitens des Vorstandes ein altes und verstimmtes Harmonium für 75 Mark
angeschafft, das den Zweck haben soll, den Gottesdienst zu verschönern.
Nun dürfte man annehmen, dass das Gotteshaus jeden Tag in
vorgeschriebener Art und Weise der Tradition gemäß benützt wird. Ja
weit gefehlt! Nicht einen Tag, außer samstags, wird es geöffnet und dann
noch hält es schwer Minjan zu bekommen. Vom Brennen des ewigen Lichtes
ist keine Rede, und dass die paar vorhanden Sforim (Torarollen) 'poßel'
(z.B. auf Grund eines Fehlers oder ihres Zustandes unbrauchbar) sind, das
kümmert keinen Menschen. Wen trifft nun, ist die berechtigte Frage, die
Schuld, dass solche Zustände in solch kleiner Gemeinde einreißen
können? Wohl keinen als die Herren Bezirksrabbiner, die sich von ihrem
Wohnsitz aus um die kleineren Gemeinden ihres Bezirks gar nicht kümmern
und fünf gerade sein lassen. - Im ferneren die sogenannten
Religionslehrer, die den Lehrer, Chasen (Vorbeter), Schochet (Schächter),
Schammes (Synagogendiener) etc. spielen und bei ihrem kargen Gehalt auf
Sporteln sehen müssen, die ihnen nicht werden möchten, wenn sie nicht
nach der Pfeife der Herren von der Verwaltung tanzten und sagen müssten,
ich gehe mit euch! - Dass der Religionsunterricht dabei im Argen liegt,
dass das Koschere bei den jüdischen Metzgern noch mehr als trefe
(d.i. nach jüdischen Gesetzen nicht essbar) ist, dass den jüdischen
Frauen ungeporschtes (d.i. vom Schächter nicht richtig behandeltes)
Hinterviertel als koscher Fleisch verabfolgt wird, das stört keinen
Menschen, und dass nun das oben gedachte Harmonium von jüdischen Händen
an Feiertagen bearbeitet wird, wird selbst von solch einem Lehrer gut
geheißen. Dass bei solcher Handlungsweise unsere Tradition ganz und gar
vergessen wird, und dass Lieder in anderer Sprache als in der jüdischen
in der Synagoge zu Gehör gebracht werden, hat zur Folge, dass die
Bessergesinnten mit der Zeit solchem Gebaren fern bleiben und die
leerstehenden Synagogen sich noch vermehren werden. Um dem vorzubeugen,
wäre es in der Tat am Platze, wenn die Herren Bezirksrabbiner von Seiten
des Staates angewiesen würden, ihren Bezirk wenigstens viermal im Jahre
zu bereisen, um nach dem rechten zu sehen, wenn für die Religionsschule
Stunden und Lehrpläne festgesetzt würden, nach welchen die Lehrer zu
unterrichten hätten, und den Herren Bezirksrabbinern müsste ins Gewissen
geredet werden, diese Reisen zu machen, ohne das Verlangen nach Diäten zu
stellen. Unterbleibt aber der richtige Religionsunterricht und dessen
Revisionen, dann ist zu befürchten, dass das Judentum für die jüngere
Geschichte verloren geht." |
|
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 24. Mai 1897:
"Osthofen bei Worms, 18. Mai (1897). Unter Berufung auf § 11 des
Pressegesetzes erhalten wir die folgende Zuschrift, welche wir, obschon
dieselbe vieles in dem erwähnten Berichte Enthaltene unwidersprochen
lässt, und Anderes nur bestätigt, dennoch hier zum Abdruck bringen
wollen: 'Wir würden es unter unserer Würde halten, den Artikel 'Osthofen
bei Worms, 6. Mai' in der zweiten Beilage zu Nr. 38 dieses Blattes zu
erwidern, wäre es nicht unsere Pflicht, keine irrigen Meinungen über die
hier herrschenden Verhältnisse aufkommen zu lassen. Der Artikelschreiber
schildert die hiesigen religiösen Zustände in einer Weise, die
'himmelschreiend' ist. Er fühlt sich berufen, seine warnende Stimme in
einer Zeitung, die über die ganze Erde verbreitet, als abschreckendes
Beispiel zum Nutzen und Frommen aller Juden ertönen zu lassen, ohne es
mit der Wahrheit genau zu nehmen. Was ist die Ursache? Zur
Verherrlichung der Zentenarfeier wurde ein Harmonium in der
hiesigen Synagoge aufgestellt, auf welchem auch am Pessachfeste einige
Gesänge des Synagogenchors und eine deutsche Hymne begleitet wurde. Dies
entsprach jedenfalls den religiösen Gefühlen (?! Red.) der großen
Mehrheit unserer Gemeinde und gestaltete den Gottesdienst würdevoller und
andächtiger. (?! Red.) - Bezüglich der anderen Anklagen können wir uns
kurz fassen, wir weisen dieselben als unwahr zurück. Kein einziges Sefer
(Torarolle) ist 'poßel' (unbrauchbar). Der Religionsunterricht
wird vorschriftsmäßig erteilt, wie dies durch wiederholte Prüfungen des
Herrn Bezirksrabbiners festgestellt wurde.
Die Mitteilung, dass es bei jüdischen Metzgern hier mehr wie trefe
ist, stützt sich ganz allein auf einige anonyme Anklagen, die seitens
unseres verehrten Herrn Bezirksrabbiners sofort mit aller Strenge
untersucht wurden. Die erste öffentliche Anklage ergab, dass ein
minderjähriger Metzgerbursche (Christ), der wegen Unterschlagungen
entlassen wurde, Verbreiter der Gerüchte war.
Über das gegen unseren verehrten Herrn Bezirksrabbiner Dr. Stein in Worms
Vorgebrachte, dem von Seiten des 'Artikelschreibers' klar gemacht werden
soll, welche Pflichten demselben obliegen, brauchen wir keine Worte der Erwiderung.
Wer unseren in allen Kreisen der Bevölkerung hochgeachteten und
hochgeehrten Herrn Rabbiner kennt, wer weiß, mit welcher
Gewissenhaftigkeit und Sorgfalt derselbe für das Wohl seiner einzelnen
Gemeinden wacht und sorgt, und wie derselbe gerade in unserer Gemeinde
aufs uneigennützigste 'diätenfrei' jederzeit nach dem Rechten sieht, der
bildet sich sein Urteil. Wir weisen Alles, was in jenem Artikel gegen
unsern hochverehrten Herrn Rabbiner geschrieben steht, mit voller
Entrüstung zurück.
Der Vorstand der israelitischen Religionsgemeinde Osthofen-Rheindürkheim:
Ludwig Leopold, L. Hirsch, Albert Joseph." |
Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge demoliert, von der Osthofener
SA mit Rebholz in Brand gesetzt
und bis auf die Umfassungsmauern zerstört.
In den 1950er-Jahren wurde die Ruine
abgebrochen und an ihrer Stelle ein Wohnhaus errichtet. In unmittelbarer Nähe
wurde am 9. November 1983 am evangelischen Gemeindehaus
(Friedrich-Ebert-Straße 60) eine Gedenktafel
angebracht.
Adresse/Standort der Synagoge: Friedrich-Ebert-Straße
74 (rückwärtig auf dem Grundstück),
alte Adresse Hauptstraße 53.
Fotos
(Foto obere Zeile: Buch "und dies ist die
Pforte..." S. 209; zweite Fotozeile: Hahn, Aufnahmedatum 29.3.2005;
dritte und vierte Fotozeile - Fotos von Anfang Juli 2011: Michael Ohmsen; vgl.
Website von M. Ohmsen mit Fotoseite
zu Osthofen)
Die Synagogenruine 1953 |
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Ausschnittsvergrößerung des
Fotos links |
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Die Gedenktafel von 1983
am evangelischen Gemeindehaus |
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Inschrift
der Gedenktafel: "Zur Erinnerung an unsere jüdischen Mitbürger,
die in der Zeit
von 1933-.1945 von Nationalsozialisten ermordet oder
vertrieben wurden.
Die Synagoge in der Friedrich-Ebert-Strasse, das Gotteshaus der jüdischen
Gemeinde Osthofen
wurde am 10. November 1938 frevelhaft zerstört.
(hebräisch und deutsch): Friede werde allen Völkern." |
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Standort der Gedenktafel |
Die Gedenktafel |
Abbildung der Synagoge auf
Gedenktafel |
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Das
Grundstück
der ehemaligen Synagoge
(Foto: Michael Ohmsen, Juli 2011) |
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Blick auf das
Grundstück der nicht mehr bestehenden Synagoge
(Friedrich-Ebert-Straße 74). Die Synagoge stand rückwärtig auf dem
Grundstück, das
neu bebaut wurde (Gebäude rechts im Hintergrund). Es sind noch Mauerreste
vorhanden.
Eine Gedenktafel am Synagogengrundstück konnte bislang nicht angebracht
werden. |
Erinnerungsarbeit
vor Ort - einzelne Berichte
März 2023: Auf
den Spuren der Vorfahren |
Artikel
von Christine Bausch in der "Allgemeinen Zeitung" vom 1. April 2023: "Reise
zu den jüdischen Vorfahren am Altrhein. Phyllis Brasch Librach,
Journalistin aus St. Louis, hat in Alsheim, Gimbsheim, Osthofen und Worms
die Geschichte ihrer Familie neu entdeckt..."
Zum Lesen des Artikels bitte Textabbildung anklicken.
|
Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Paul Arnsberg: Die jüdischen Gemeinden in Hessen. Bd. 2. S.
191-192. |
| Pinkas Hakehillot: Encyclopedia of Jewish
Communities from their foundation till after the Holocaust. Germany Volume
III: Hesse - Hesse-Nassau - Frankfurt. Hg. von Yad Vashem 1992
(hebräisch) S. 48-49. |
| Manfred Helmes: Gedenkstättenarbeit in Osthofen:
die Arbeit des Fördervereins Projekt Osthofen e.V. In: SACHOR. Beiträge zur Jüdischen Geschichte und zur Gedenkstättenarbeit
in Rheinland-Pfalz Heft Nr. 7 - 2/94 (4. Jahrgang) S. 22-23). Online
eingestellt (pdf-Datei). |
| Angelika Arenz-Morch: "Zur Erziehung ist eine
längere Schutzhaft nötig". Das Konzentrationslager des Volksstaates
Hessen im rheinhessischen Osthofen. In: SACHOR. Beiträge zur jüdischen
Geschichte in Rheinland-Pfalz. Ausgabe 1/1995 Heft. Nr. 9 S. 46-64. Online
zugänglich (pdf-Datei).
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| Jürgen Hust: Ausstellung über das
Konzentrationslager in Osthofen. Ein Projekt der Berufsbildenden Schule III
- Wirtschaft Worms. In: SACHOR. Beiträge zur Jüdischen Geschichte und zur Gedenkstättenarbeit
in Rheinland-Pfalz. Hrsg. von Matthias Molitor
und Hans-Eberhard Berkemann in Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für
politische Bildung Rheinland-Pfalz. Erschienen im Verlag Matthias Ess in Bad
Kreuznach. 7. Jahrgang, Sonderheft Nr. 1 S. 28-29. Online
eingestellt (pdf-Datei). |
| Wolfgang Schultheis: Die Gedenkstätte - Ehemaliges
KZ Osthofen und die Einbindung in den Unterricht der Schulen. In: SACHOR. Beiträge zur Jüdischen Geschichte und zur Gedenkstättenarbeit
in Rheinland-Pfalz. Hrsg. von Matthias Molitor
und Hans-Eberhard Berkemann in Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für
politische Bildung Rheinland-Pfalz. Erschienen im Verlag Matthias Ess in Bad
Kreuznach. 7. Jahrgang, Sonderheft Nr. 1 S. 28-29. Online
zugänglich (pdf-Datei).
|
| Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz/Staatliches Konservatoramt
des Saarlandes/ Synagogue Memorial Jerusalem (Hg.): "...und dies
ist die Pforte des Himmels". Synagogen in Rheinland-Pfalz und dem
Saarland. Mainz 2005. S. 308-309 (mit weiteren Literaturangaben). |
| Hans-Dieter Graf: Ein
Tag voller Terror und Zerstörung. Gedenken. Am 10. November 1938 wurde die
Synagoge in Osthofen niedergebrannt...". Artikel in der
"Wormser Zeitung" vom 0. November 2015 (eingestellt als
pdf-Datei) |
| Reihe "Gedenkarbeit in Rheinland-Pfalz" der
Landeszentrale für
politische Bildung Rheinland-Pfalz Band 14: "Nicht in der Art, wie man
ein KZ eigentlich kennt" – Die Pädagogik in der Gedenkstätte KZ Osthofen.
"Nicht in der Art, wie man ein KZ eigentlich kennt", dieses Zitat eines
Osthofener Bürgers aus einem Film des Südwestfunks über die Gedenkstätte KZ
Osthofen aus dem Jahr 1988 wurde als Titel für diesen Band gewählt, weil
solche Aussagen im Arbeitsalltag des Pädagogischen Dienstes der Gedenkstätte
immer wieder auftauchen. Viele Besucherinnen und Besucher haben bestimmte
Vorstellungen, wenn sie den Begriff "Konzentrationslager" hören. Sie denken
an Gaskammern, Vernichtung, Krematorien und Tote. Zum Erstaunen vieler hat
es das alles im KZ Osthofen nicht gegeben. Diese Irritation nutzen die
pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als Ansatzpunkt für ihre
Arbeit. Im vorliegenden Band, der von den pädagogischen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern gemeinsam erarbeitet wurde, werden die vielfältigen
Möglichkeiten aufgezeigt, die Besucherinnen und Besucher in der Gedenkstätte
haben um sich ihr zu nähern und sich mit ihrer Geschichte
auseinanderzusetzen. Das pädagogische Angebot der Gedenkstätte geht weit
über „klassische“ Führungen hinaus, es beinhaltet Führungen zu verschiedenen
Themen, Projekttage mit unterschiedlichen Schwerpunkten, Ferienworkshops und
Angebote im Bereich der neuen Medien. Zudem gibt es in diesem Band Beiträge
über besondere Besuchergruppen wie beispielsweise Grund- und
Förderschulklassen, einen Blick in das Gästebuch der Gedenkstätte, aber auch
auf die Tätigkeit als Guide in einer KZ-Gedenkstätte. Der Band ist für
Interessierte kostenlos über die Gedenkstätte erhältlich. |
Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the
Holocaust".
First published in 2001 by NEW
YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright © 2001 by Yad
Vashem Jerusalem, Israel.
Osthofen. Established in
1722, the community numbered 129 (4 % of the total) in 1880, with Jews from
Abenheim and Rheinduerkheim augmenting its membership. The community adopted a
Liberal form of worship in 1897. It gradually declined, numbering 62 in 1933.
The district's first Nazi concentration camp was set up there (May 1933 -
December 1934) and by 1939 all the Jews had left.
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