Der Kreis Ahrweiler ist wie kein zweiter Landkreis im Lande Rheinland-Pfalz durch die Vielfalt seiner Bodennutzung geprägt. Diese wiederum ist beeinflußt von den natürlichen Produktionsbedingungen, die sich aus der unterschiedlichen Höhenlage, dem Klima, der Wärme und den Niederschlägen, der Bodengüte und der Hängigkeit des Geländes ergeben.
Die Topographie ist durch die beiden Extreme: die Hohe Acht mit 747 über N.N. und dem Rheinniveau bei Rolandswerth mit 51 m Meereshöhe gekennzeichnet.
Naturräumlich können 3 verschiedene Gebiete voneinander abgegrenzt werden. Es sind dies die Eifel, die fast das gesamte Gebiet des Landkreises einnimmt, die Niederungen am Rhein und an der unteren Ahr sowie das Gebiet der Gemeinde Grafschaft, das einen Ausläufer der Kölner Bucht darstellt.
Bedingt durch die schlechten Böden und starke Hangneigung in der Eifel nimmt der Wald mit 51% mehr als die Hälfte der gesamten Fläche des Landkreises Ahrweiler ein, wobei die prozentualen Anteile der Waldfläche erheblich zwischen den einzelnen Verbandsgemeinden und Städten variieren.
Einen Überblick über die landwirtschaftliche Situation im Kreisgebiet geben die nachfolgenden Tabellen/Grafiken:
Vorstehende Tabellen/Grafiken geben nur einen kleinen Einblick in die landwirtschaftliche Situation des Kreises. In der Öffentlichkeit wird die Bedeutung der Landwirtschaft häufig allein an der Zahl der Erwerbstätigen oder an der Wertschöpfung gemessen. Die Bruttowertschöpfung der Landwirtschaft und Forstwirtschaft im Kreis Ahrweiler hat mit 1,4 % nur untergeordnete Bedeutung. Eine derartige Betrachtungsweise führt jedoch zu verzerrten Einschätzungen, da die wirkliche Bedeutung der Landwirtschaft für die Volkswirtschaft erst in Verbindung mit den ihr vor- und nach gelagerten Wirtschaftsbereichen erkennbar wird, wobei im Kreis Ahrweiler Land- und Forstwirtschaft zentrale Bedeutung hat. In unserer vom Fremdenverkehr geprägten Region werden von der Landwirtschaft, gewissermaßen beiläufig, Aufgaben mit erfüllt, die die Vielfältigkeit und somit die Attraktivität der Landschaft für den auswärtigen Besucher erhalten und steigern. Hier sei nur an den Steillagenweinbau an der Ahr oder die Offenhaltung der Landschaft, insbesondere der Eifeltäler, erinnert, um zwei Beispiele zu nennen. Gerade der Wechsel von offenen Flächen, Wald und Wiesen, der Terrassen an der Ahr machen den Reiz der Landschaft aus und sind neben den bekannten Mineralquellen und Kurstädten das Kapital des Kreises. Diese Leistungen der Landwirtschaft tragen nicht nur zur Förderung des Fremdenverkehrs bei, sondern sie erfüllen im besonderen Maße auch die heutige Forderung der Gesellschaft nach einer abwechslungsreichen, landwirtschaftlich und ökologisch intakten Fläche. Gerade hier setzt der Landkreis Ahrweiler auch Zeichen, die vorzüglich ins Bild der Gesundheits- und Fitneßregion passen. Von der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche des Kreises werden über 5000 Hektar ( ca. 25%) nach umweltschonenden Gesichtspunkten bewirtschaftet, allein von der Grünlandfläche mit 3608 Hektar mehr als 36 %.