Warum Gesundheits- und Sozialwirtschaft?
Durch die veränderte demographische Entwicklung haben sich die Anforderungen an das Gesundheitswesen entscheidend verändert und die betriebswirtschaftliche Betrachtung in sozial- und gesundheitsorientierten Institutionen hat nicht nur stark an Bedeutung gewonnen, sondern sichert häufig das Überleben der Institutionen wie Krankenhäuser, Pflegeheime, Einrichtungen der Behindertenhilfe, Ambulante Dienste, Non-Profit-Organisationen etc.
Des Weiteren nimmt innerhalb des Dienstleistungssektors insbesondere die Nachfrage nach den „personenbezogenen Dienstleistungen“ zu, wodurch sich die Gesundheits- und Sozialwirtschaft insgesamt in den vergangenen Jahren zu einer Wachstumsbranche entwickelt hat. Da in diesen Bereichen die Anforderungen wirtschaftlich zu arbeiten erheblich gestiegen sind und auf absehbare Zeit weiter steigen werden, ist eine fundierte wirtschaftliche Ausbildung bei gleichzeitiger Vermittlung der Besonderheiten von Gesundheits- und Sozialbetrieben erforderlich. Aufgrund der Besonderheiten des Sektors ist ein spezifisches Managementwissen gefragt.
In der Spezialisierung Gesundheits- und Sozialwirtschaft wird auf Grundlage der genannten Anforderungen eine breite betriebswirtschaftliche Ausbildung, ergänzt um gesundheits- und sozialwirtschaftliche Grundlagen, vermittelt. Der Vorteil: In der Gesundheits- und Sozialbranche werden Betriebswirte mit Spezialistenwissen gesucht. Diese Anforderung erfüllen Sie mit einem Abschluss bei uns. Sie können aber auch in jeder anderen Branche als Betriebswirt/in arbeiten.
Aufnahmekapazität
Das Studium Gesundheits- und Sozialwirtschaft mit dem Abschluss Bachelor of Arts wird jedes Semester angeboten und soll von jeweils 70 Studierenden begonnen werden.
Berufsfelder
Der B.A.-Abschluss bildet den ersten berufsqualifizierenden und berufsbefähigenden akademischen Abschluss. Die berufsfeldbezogenen Basisqualifikationen (Fachkompetenz) und Schlüsselqualifikationen (Methoden- und Sozialkompetenz) werden im Studium vermittelt, welches durch einen generalistisch geprägten wirtschaftswissenschaftlichen Teil (70%), Spezialisierungsoptionen in den Anwendungsfeldern der „Gesundheits- und Sozialwirtschaft“ (20%) und den überfachlichen Qualifikationen (10%) gekennzeichnet ist. Im Bereich der Spezialisierung Gesundheits- und Sozialwirtschaft werden die für die im folgenden genannten Berufsfelder notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten vermittelt:
Stationäre und ambulante Einrichtungen:
- Krankenhäuser
- Rehabilitationseinrichtungen
- Alten-, Pflege- und Behindertenhilfeeinrichtungen
- Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen
- Ambulante Dienste
- Praxiskliniken, Medizinische Versorgungszentren
- Integrierte Versorgungseinrichtungen
Sonstige branchenbezogene Unternehmen:
- Pharmaunternehmen, Health Care Industrie, Life Science
- Medizingeräte-/Medizinprodukte-Hersteller
- Unternehmen der Freizeit- und Tourismuswirtschaft
- Unternehmensberatungen
- Wirtschaftsprüfungsgesellschaften
Verbände und andere Träger:
- Öffentliche Verwaltungen
- Kranken- und Rentenversicherungsträger
- Wohlfahrtsverbände und Hilfsorganisationen
- sonstige Non-Profit-Organisationen
Studienziel
In dem Studiengang werden Betriebswirte ausgebildet, die aufgrund ihrer Kompetenz in der Lage sind, eigenverantwortlich betriebswirtschaftliche Aufgabenstellungen interdisziplinär zu bearbeiten und zu lösen. Es werden Generalisten ausgebildet, die Probleme ganzheitlich betrachten lernen.
Darüber hinaus sind die Absolventen in der Lage, Anforderungen der Gesundheits- und Sozialwirtschaft mit Spezialistenwissen umzusetzen. Besonderes Augenmerk wird dabei neben falchlichem Wissen auch auf die Vermittlung von Methodenwissen und sozialen Kompetenzen gelegt.
Das Bachelor-Programm soll die Studierenden dazu befähigen, Vorgänge und Probleme der Wirtschaftspraxis zu analysieren, praxisgerechte Problemlösungen zu erarbeiten und dabei auch internationale sowie außerfachliche Bezüge zu beachten. Die Internationalität der Inhalte wird durch obligatorische Kurse in Wirtschaftsenglisch, englischsprachiger Literatur, der Möglichkeit eines Auslandsemesters und Veranstaltungen mit internationaler Ausrichtung sichergestellt und orientiert sich im Bereich der Aufbaumodule an den Bedürfnissen der jeweiligen Branche.
Die Absolventen sind in der Lage, ihre Kenntnisse und Fähigkeiten in allen Betrieben des Gesundheits- und Sozialsektors einzusetzen, vom Krankenhaus über die verschiedenen sozialen Einrichtungen bis hin zu Krankenversicherungen oder Freizeit- und Bildungseinrichtungen.
Studieninhalte
In den Basismodulen wird eine breite betriebswirtschaftliche Grundlagenausbildung mit bestimmten Pflichtmodulen belegt. Hier besuchen Sie bspw. die Vorlesungen "Einführung in Ökonomie und Recht", "Marketing und Unternehmensführung", "Volkswirtschaftslehre", "Personalwirtschaft", "Controlling", "Kosten- und Leistungsrechnung", "Investition und Finanzierung", "Angewandte Mathematik", "Recht", "Steuern", "Informatik", "Externe Rechnungslegung", "Statistik" sowie überfachliche und internationale Module.
In den Aufbaumodulen der Gesundheits- und Sozialwirtschaft werden spezifische Inhalte vermittelt, die eine branchenspezifische Berufsfeldorientierung ermöglichen. Hier besuchen Sie die Module:
- Grundlagen des Gesundheits- und Sozialwesens,
- Krankenversicherungsmanagement,
- Organisationsentwicklung in der Gesundheits- und Sozialwirtschaft,
- Sozialrecht, Sozialpolitik und Sozialwirtschaft,
- Management sozialer Betriebe sowie
- Krankenhausmanagement
Im Rahmen des Wahllehrangebotes können Sie sich auf bestimmte Bereiche spezialisieren.
Studiendauer
3 Jahre (6 Semester), darin inbegriffen:
- eine Praxisphase im Umfang von 13 Wochen.
- Studienabschluss: Abschlussthesis (Final Thesis)
Das Studienjahr besteht aus dem Sommersemester (Beginn Anfang April) und dem Wintersemester (Beginn Anfang Oktober). Ein Semester besteht jeweils aus zwei Halbsemestern mit Prüfungsphase.
Nach bestandenen Prüfungen wird der international anerkannte akademische Grad „Bachelor of Arts“ verliehen. Der Bachelorabschluss bildet einen ersten berufsqualifizierenden akademischen Abschluss. Damit ist es den Absolventen möglich, am konsekutiven Studienprogramm „Master of Arts“ (M.A.) oder dem berufsbegleitenden MBA-Fernstudienprogramm (Master of Business Administration) teilzunehmen.
Praxisphase
Für das Studium ist im 6. Semester eine Praxisphase von 13 Wochen vorgesehen. Diese kann in einem Unternehmen im In- oder Ausland oder alternativ an einer ausländischen Hochschule (z.B. an einer der Partnerhochschulen im Ausland) absolviert werden.
In einem weiteren Studienabschnitt (im 5. Semester) kann der Studierende zwischen einer zusätzlichen Praxisphase und einem Angebot der Hochschule wählen.
Internationalisierung
- Studium mit europäischer Komponente
Studierende, die keinen Auslandsaufenthalt planen, erhalten während ihres Studiums Kenntnisse über die europäische Integration und die europäischen Gemeinschaftsangelegenheiten. Die Studierenden sollen ferner Grundkenntnisse erwerben über die europäischen Strukturen und die Europäische Union als Lebensrahmen eines europäischen Bürgers. Die fachliche Ausbildung wird unterstützt durch interkulturelle Kommunikation, Fachfremdsprachen, Landeskunde oder internationale Projektarbeit und Fallbeispiele.
- Studium mit Auslandsaufenthalt
Studierende können einen Teil des Studiums im Ausland verbringen, mit dem Ziel, Auslandserfahrung zu sammeln, die fachliche Kommunikationsfähigkeit in einer anderen Sprache zu stärken und sich in praktischer interkultureller Kompetenz weiter zu entwickeln. Die Studierenden können dabei an ausländischen Hochschulen studieren oder ein Praktikum im Ausland machen. Ein Kreditpunktesystem, das studienbegleitend die herkömmlichen Zwischen- und Abschlussprüfungen ersetzt, erlaubt den Transfer der Studienleistungen im In- und Ausland. Derzeit verfügt der RheinAhrCampus über Verträge mit 27 internationalen Partnerhochschulen rund um den Globus, so z.B. in den USA, Kanada, China, Australien, Südkorea, Frankreich, Spanien, Italien, Benelux, Polen, im Baltikum oder in der Türkei.