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Schankweiler
Chronik der Gemeinde Schankweiler
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Beschreibung
Abgelegen vom rasanten Verkehr der Durchgangsstraßen, liegt still und malerisch im herrlichen Enztal der kleine Ort Schankweiler. Die Häuserreihe zieht sich vom Nordhang des Ferschweiler Plateaus bis hinab ans Flussbett der Enz, und reiche Obstanlagen verleihen dem Dorf eine schöne Umrahmung. Für die Erwanderung der Ferschweiler Hochebene und die Erforschung ihrer vorgeschichtlichen Kultstätten ist die geographische Lage von Schankweiler besonders geeignet.

Die Geschichte des Ortes ist älter als seine geschriebenen Zeugnisse. Vor allem die Gräberfunde in der
unmittelbaren Umgebung von Schankweiler liefern den Beweis für eine frühe, vorgeschichtliche Besiedlung dieses Raumes. Aus der Zeit der Schnurkeramiker, von 1900 bis 1600 v. chr., wurde 1965 ein Steinkistengrab mit Seelenloch aufgedeckt, das als Beigabe einen schnurkeramischen Becher barg. In der Nähe dieses Grabes wurde auch eine Siedlung aus der Zeit der Hallstattkultur ( um 800 v. Chr.) nachgewiesen. Auf einen etwa drei Morgen großen Trümmerfeld mit Hypokaustenziegeln und Sandsteinquadern am Rohrbach, nahe der Nusbaum - Schankweiler Banngrenze, Flur "unter der Hal, haben die Römer ihre Spuren hinterlassen.

Für die Anwesenheit der Franken zeugen ein ausgedehntes Gräberfeld und verschiedene Einzelgräber. So dürfen wir wohl mit Recht annehmen, daß der Schankweiler Raum wenigstens seit der Jungsteinzeit kontinuierlich besiedelt war.

Die erste namentliche Erwähnung des Dorfes Schankweiler erfahren wir durch eine Schenkungsurkunde aus dem Jahre 721, da die ältere Bertrada und ihr Sohn, direkte Aszendenten der Gemahlin König Pipins, ihren geschlossenen Besitz Crencchovillare im Bedgau an der Prüm dem Kloster Echternach schenken ( Wampach I 2 Nr. 33 ).

Im frühen Mittelalter gehörte Schankweiler ebenso wie Holsthum der luxemburgischen Herrschaft Burscheid, die Maria von Burscheid ihrem Gemahl Hermann von Weiher zu Nickenich zugebracht hatte. Die Tochter derselben, Margaretha von Weiher, vermählte sich 1496 mit Diedrich von Metternich, Amtmann zu Wittlich und Sinzig und Mannsrichter zu Prüm, aus der Linie Sommerberg. Dadurch kam die Herrschaft Burscheid an das alte Rittergeschlecht der von Metternich. Als der Mannstamm dieser Linie im Jahre 1699 mit dem Freiherrn Wolfgang Heinrich von Metternich erlosch, erhielt die jüngere Tochter desselben, die mit dem Freiherrn Karl Kasper Hugo von Metternich von der Linie Müllenark vermählt war, die Herrschaft Burscheid. Ihr Sohn Hugo Franz Wolfgang Freiherr von Metternich, Herr zu Müllenark, Rammelshoven, Vernich, Neckarsteinach, Esch und Burscheid, starb 1753 als der letzte Mann der Müllenarker Linie und hinterließ nur drei Töchter. Bei der Auflösung des Deutschen Reiches gehörte die Herrschaft Burscheid oder doch wenigstens ein Teil derselben der Familie der Freiherrn Schenk von Schmittburg, welche solchen wahrscheinlich durch Vermählung mit einer Tochter des Heinrich Hartard von Metternich erworben hatten ( Eifilia illustrata ). Die jeweiligen Besitzer der Herrschaft hatten auch immer sowohl das Zehntrecht als auch das Patronat der Pfarrei Schankweiler. In einem ersten Visitatiosbericht von 1570 wird der Pfarrort noch Hoiltzwiler genannt, doch ist dieser Name von späterer Hand durchgestrichen und mit "Schunkwiler überschrieben. Von 1658 an heißt der Ort dann immer Schankweiler. Im Jahre 1658 wurde die hier wie anderswo herrschende Sitte, den halben Samstag zu feiern, durch den Visitator abgestellt ( de Lorenzi ).

Schankweiler hatte acht Vogteien ( Stockhäuser ), die zum teil heute noch erkennbar sind. Nach der Neugliederung des Reiches bestand die Bürgermeisterei Schankweiler nur aus den Gemeinden Holsthum und Schankweiler mit Holsthumerberg und Rohrbachermühle. Mit rund 213 Einwohnern ist die Bevölkerungszahl von Schankweiler während der letzten 130 Jahre ziemlich konstant geblieben.

Die dem hl. Michael geweihte Kirche stammt aus dem Jahre 1680. Der helmlose Turm mit Treppengiebeldach ist jedoch erst 1729 angebaut worden.

Eine im Jahre 1762 neu erbaute Kapelle auf der Höhe des Ferschweiler Plateaus, bekannt unter dem Namen "Schankweiler Klause, ist im Anhang dieses Wanderführers unter "Kult- und Kulturdenkmäler (26) näher beschrieben.

Das Luftbild stammt aus dem Jahr 1969.


Lage des Kulturobjekts (Gauss-Krüger-Koordinaten)
R_gk: 2527566
H_gk: 5529079
Koordinaten beziehen sich auf die Ortslage



Karte mit Detailinformationen

Detailkarte

Quelle
Homepage der Verbandsgemeinde Irrel. 2002.

Bild-Quelle
© Helge Rieder, Konz, 2000 / Bildarchiv zur Kunst und Architektur http://www.fotomr.uni-marburg.de/

Internet
http://www.irrel.de/tourismus/index.htm http://www.irrel.de/tourismus/index.htm

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