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zu den Synagogen in
Baden-Württemberg
Berwangen (Gemeinde Kirchardt,
Kreis Heilbronn)
Jüdische Geschichte / Betsaal/Synagoge
Es besteht eine weitere Seite
mit einigen Erinnerungen an Abraham und Elsa Gutmann
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde (english
version)
In dem bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts zum Ritterkanton Kraichgau gehörenden
und im Besitz der Familien von Helmstatt und von Berlichingen befindlichen
Berwangen bestand eine jüdische Gemeinde bis 1940. Ihre Entstehung geht in die Zeit
des 17./18. Jahrhundert zurück. Erstmals wird 1719 von Juden am Ort
berichtet. 1722 werden Jud Feißel und die Jüdinnen Sara und Rosel genannt,
1725 Hertz sowie Feißel und Wolf.
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner wie
folgt: 1825 120 jüdische Einwohner (15,1 % von insgesamt 798 Einwohnern), 1833
124, 1838 143, 1841 161, um 1861 Höchstzahl von 194, 1864 177, 1875 138 (14,3 %
von insgesamt 968 Einwohnern), 1880 146, 1885 152, 1890 141, 1900 138 (14,7 %
von insgesamt 936), 1905 124, 1910 119. Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts ging
die Zahl der jüdischen Bewohner durch Ab- und Auswanderung zurück.
An Einrichtungen bestanden eine Synagoge (s.u.), eine Religionsschule
(Schulhaus neben der Synagoge), ein rituelles Bad (hinter Hausener Straße 20)
und ein Friedhof.
Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war ein Religionslehrer
angestellt, der zugleich als Vorbeter und Schochet tätig war. Über viele Jahre
prägte das jüdische Gemeindeleben Lehrer A. Levy, der 1881 (in Nachfolge von
Lehrer Samuel Ries) die Stelle in Berwangen antrat und bis zu seiner
Zurruhesetzung 1925 in Berwangen wirkte. Die Gemeinde gehörte zunächst zum
Rabbinatsbezirk Sinsheim, seit 1827 zum Rabbinatsbezirk Bretten.
Im Ersten Weltkrieg fielen aus der jüdischen Gemeinde: Max Emanuel (geb.
14.5.1877 in Steinhardt, gef. 31.5.1918), Vize-Wachtmeister Julius Falk (geb.
19.3.1895 in Gernsbach, vor 1914 in Gernsbach wohnhaft, gef. 22.8.1917), Edgar
Kirchheimer (geb. 13.11.1893 in Berwangen, gef. 31.10.1914), Isak Kirchheimer,
Max Kirchheimer (geb. 20.2.1895 in Berwangen, gef. 5.12.1914), Unteroffizier
Siegfried Levy (geb. 30.4.1897 in Berwangen, gef. 15.7.1918), Arthur Reichert
(geb. 19.3.1898 in Berwangen, gef. 20.5.1917), Isaac Vollweiler (geb. 28.3.1888
in Berwangen, gef. 23.12.1915), Ludwig Weil (geb. 27.6.1895 in Berwangen, gef.
17.4.1917). Ihre Namen finden sich auf dem Gefallenendenkmal der Gemeinde. Außerdem
sind gefallen: Moritz Kirchheimer (geb. 28.8.1886 in Berwangen, vor 1914 in
Saarbrücken wohnhaft, gef. 25.7.1917), Salomon Kirchheimer (geb. 19.4.1874 in
Berwangen, vor 1914 in Stuttgart wohnhaft, gest. an der Kriegsverletzung im März
1920).
Um 1924, als noch 59 Personen der jüdischen Gemeinde angehörten (6,9 %
von insgesamt etwa 850 Einwohner), waren die Vorsteher der Gemeinde Bernhard
Hirsch, Siegmund Kirchheimer, F. Falk und Leopold Traub. Den Religionsunterricht
der schulpflichtigen jüdischen Kinder erteilte an der Volksschule Berwangens
der bereits genannte Religionslehrer A. Levy. An den höheren Schulen wurde der
Unterricht durch Religionslehrer Samuel Bravmann aus Eppingen erteilt. An jüdischen
Vereinen bestanden der Israelitische Männerverein (Chevroth Bikur Cholim,
1924/32 unter Leitung von Aron Kirchheimer I; Zweck und Arbeitsgebiet: Unterstützung
Hilfsbedürftiger und Kranker), der Begräbnisverein (Aufgabe:
Instandhaltung des Friedhofes) unter Leitung von Ferdinand Hahn, der Verein Chevroth
Noschim (1932 Leitung Julchen Falk, Zweck und Arbeitsgebiet: Unterstützung
Hilfsbedürftiger und Kranker) und der Israelitische Frauenverein (gegründet
ca. 1830, 1932 Leitung Frieda Weil, Zweck und Arbeitsgebiet: Unterstützung
Hilfsbedürftiger und kranker Frauen; 1932 12 Mitglieder). Außerdem bestand -
nach dem Bericht zur Goldenen Hochzeit von Lehrer Levy und seiner Frau (siehe
unten) zeitweise ein Interkonfessioneller Frauenkreis.
1932 waren die Gemeindevorsteher B. Hirsch (1. Vors.), Aron Kirchheimer I
(2. Vors.). F. Falk war Schriftführer der Gemeinde. Damals gab es noch zwei
schulpflichtige jüdische Kinder in der Gemeinde.
An ehemaligen, teilweise bis nach 1933 bestehenden Handels- und
Gewerbebetrieben jüdischer Eigentümer sind bekannt: Kolonialwaren- und
Schuhgeschäft Max Emanuel (Badersgasse 3), Kolonialwarengeschäft Falk Falk (Hausener
Straße, abgebrochen), Viehhandlung Leopold/Nathan Frank (Badersgasse,
abgebrochen), Kaufmann Abraham Gutmann (Badersgasse 4, bis 1973 jüdisches
Wohnhaus), Zigarrenfabrik Kahn & Wolf (Hausener Str.15), Viehhandlung
Bernhard Hirsch (Badersgasse 7), Mehl- und Getreidehandlung Josua Hochherr
(Salinenstraße 1, abgebrochen), Viehhandlung Aron Kirchheimer I (Maiersgasse
4), Viehhandlung Aron Kirchheimer II (Hausener Straße, abgebrochen), Metzgerei
Gerson Kirchheimer (Hausener Straße, abgebrochen), Händler und Landwirt
Leopold Kirchheimer (Salinenstraße 40, vgl. Biographie
Leopold Kirchheimer im Karlsruhe Gedenkbuch), Metzgerei Salli Kirchheimer
(Neubaugasse 4), Viehhandlung Siegmund Kirchheimer (Entengasse, abgebrochen),
Stoffe und Kurzwaren Albert Traub (Hausener Straße 4), Viehhandlung Viktor
Vollweiler (Hausener Straße, abgebrochen), Viehhandlung Aron Weil (Neubaugasse
1), Pferdehandlung Marum Weil (Lindengasse 8).
1933 lebten noch 33 jüdische Personen in Berwangen. Auf Grund der
zunehmenden Repressalien und der Folgen des wirtschaftlichen Boykotts verzogen
mehrere der jüdischen Einwohner in andere Städte oder wanderten aus. 18 von 21
Auswanderern konnten in die USA emigrieren, zum Teil zu Verwandten und
Bekannten, die in den 1920er-Jahren ausgewandert waren. 1936 wurde den jüdischen
Viehhändlern die Handelserlaubnis entzogen. Beim Novemberpogrom 1938
wurde die Synagoge zerstört (s.u.). Auch das Mobiliar ausgewanderter Juden, das
zum Teil in der Schule abgestellt war, wurde zerschlagen oder auf dem Sportplatz
verbrannt. Die erreichbaren Juden wurden mit Gummiknüppeln geschlagen. Am 22.
Oktober 1940 wurden die letzten neun jüdischen Einwohner nach Gurs deportiert.
Von ihnen überlebten die Eheleute Abraham und Elsa Gutmann in französischen
Lagern und Hospitälern (vgl. Seite
mit Erinnerungen an Abraham und Elsa Gutmann).
Von den in Berwangen geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen
Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Sarah Adler (1868),
Irma Billigheimer geb. Hochherr (1901, später Karlsruhe), Lina van Elkan geb. Levy (1888), Berta
Feder geb. Kirchheimer (1873), Gerda Frank (1910), Sophie Frank geb. Kahn
(1864), Ernst Goldschmidt (1898), Karoline Goldschmidt geb. Vollweiler (1888),
Rosa (Recha) Grünebaum geb. Reichert (1891), Albert Hahn (1880 oder 1886),
Bernhard Hochherr (1870), Ferdinand Hochherr (1873), Gustav Hochherr (1872, Foto
des Grabsteines in Gurs siehe unten),
Moritz (Moses) Hochherr (1867), Simon Hochherr (1882), Sarah Kirchhausen geb.
Hochherr (1868), Aron Kirchheimer (1866), Arthur Kirchheimer (1890), Flora
Kirchheimer geb. Herbst (1907), Josef Kirchheimer (1883, später Hannover),
Joseph Kirchheimer (1882, später Berlin), Julius Kirchheimer (1889), Salli
Kirchheimer (1884, später Künzelsau), Salli Kirchheimer (1878, später
Eppingen - Karlsruhe), Salli Kirchheimer (1894, später
Karlsruhe), Sigmund Kirchheimer
(1885), Zerline (Lina) Kirchheimer geb. Manasse (1872), Helene Klaus geb.
Kirchheimer (1898), Recha Koeppl geb. Levy (1884), Sarah Lang geb. Kahn (1867),
Sara Lehmann geb. Kirchheimer (1871), Babette Levi geb. Hahn (1863), Berta
Lieber geb. Weib (1886), Selma Lion geb. Vollweiler (1891), Klara Maier geb.
Weil (1890), Hilda Manasse geb. Frank (1893), Joseph Metzger (1860), Albert
Reichert (1895), Sofie Schnurmann geb. Vollweiler (1874), Hedwig Schwab geb.
Vollweiler (1889), Nathalie Thannhauser geb. Hochherr (1880), Alfred Traub
(1909), Berta Traub geb. Hahn (1884), David Vollweiler (1878), Ferdinand
Vollweiler (1881, später Karlsruhe), Gerson Vollweiler (1873), Ludwig (Louis) Vollweiler (1877),
Salomon Vollweiler (1875), Theodor Vollweiler (1880, später Karlsruhe), Zilly (Cilly) Vollweiler
(1888), Aron Weil (1864), Liebmann Wolf (1872, später Karlsruhe).
Im Februar 2012 sprach sich der Gemeinderat der Gemeinde Kirchardt
einstimmig dafür aus, ein Projekt der derzeitigen Berwanger Konfirmandengruppe
zu unterstützen. Ziel ist es, zwei Gedenksteine für die aus der
Gemeinde im Oktober 1940 deportierten jüdischen Einwohner aufzustellen: ein
Gedenkstein in Berwangen, der andere in der zentralen Gedenkstätte
in Neckarzimmern. Am Volkstrauertag im November 2013 wurde der
Gedenkstein während der Feierstunde auf dem Friedhof eingeweiht (Bericht
in der Heilbronner Stimme, Kraichgau vom 18. November 2013).
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde
Aus der Geschichte der
jüdischen Lehrer
Zurruhesetzung des langjährigen Lehrers A. Levy (1925)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 15. Januar 1925:
"Berwangen, 4. Januar (1925). Unser langjähriger Lehrer, Herr Levy,
ist auf sein Ansuchen von dem Badischen Oberrat am 1. Dezember wegen
leidender Gesundheit in den Ruhestand versetzt worden. Eine angebotene
Abschiedsfeier hat derselbe abgelehnt." |
75. Geburtstag von Lehrer Levy (1925)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 2. Juli 1925: "Berwangen,
24. Juni (1925). Herr Lehrer Levy - Berwangen, beging am 7. Juni seinen
fünfundsiebzigsten Geburtstag. (Alles Gute) bis 100". |
Goldene Hochzeit von Lehrer Levy und Minna geb.
Ries (1929)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 9. Juli 1929:
"Berwangen bei Heilbronn, 8. Juli (1929). Unser früherer Lehrer,
Herr Levy, und seine Frau Minna geb. Ries, jetzt in Frankfurt am Main,
Börneplatz 4, begingen am 7. Juli das seltene Fest der Goldenen
Hochzeit.
Als Herr Levy vor 48 Jahren sein Amt hier antrat, war unsere Gemeinde noch
eine stolze und stattliche und er fand hier reichliche Betätigung. Er war
ein tüchtiger, begabter und erfolgreicher Schulmann, der auch immer die
Anerkennung seiner Vorgesetzten fand. Er war ein meisterhafter
Toravorleser und durch die Einführung eines einstimmigen Gemeindegesanges
gestaltete er den Gottesdienst zu einem würdigen und erhebenden.
Als er vor einiger Zeit sein goldenes Amtsjubiläum unter Anteilnahme der
ganzen Gemeinde feierte, ehrte ihn die Gemeinde und auch die Bezirkslehrerschaft
durch wertvolle Geschenke.
Frau Levy, eine Tochter unseres unvergesslichen Lehrers Ries, erfreute
sich durch ihr bescheidenes, freundliches und gefälligen Wesens
allgemeiner Beliebtheit bei der gesamten Einwohnerschaft. Das Jubelpaar
übte Gastfreundschaft in reichem Maße. Selten fehlte ein Armer an ihrem
Tische und Herr Levy war ein Fürsorgernder Minderbemittelter im geheimen
und seine Frau gehörte dem Vorstande des interkonfessionellen
Frauenvereins seit seiner Grund an.
Bei deren Wegzug nach Frankfurt am Main lehnten sie in ihrer
Bescheidenheit die geplante Abschiedsfeier ab.
Möge ihnen noch ein langer sonniger Lebensabend beschieden sein. (Alles
Gute) bis 120 Jahre." |
Aus dem jüdischen Gemeindeleben
Beleidigungsprozess vom dem Großherzoglichen
Oberlandesgericht Karlsruhe - der Antisemitismus macht sich bemerkbar
(1894)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 29. Januar 1894:
"Aus Baden. Dieser Tage wurde ein Beleidigungsprozess durch das
Großherzogliche Oberlandesgericht Karlsruhe beendet, der auch für die
Leser Ihres geschätzten Blattes nicht ohne Interesse sein dürfte.
Ausweislich der gerichtlichen Feststellungen und Beweisergebnisse hatte
nämlich bei einer am 11. Mai dieses Jahres in Berwangen stattgefundenen
konservativen Parteiversammlung, welche von Einwohner von Berwangen und
anderen Orten, Christen und Juden besucht war, Röder, der nichtbadische
Redakteur der 'Badischen Landpost' in seinem Vortrag den Juden den Vorwurf
der Bewucherung der Bauern gemacht.
Ein Jude, Ferdinand Hahn, wollte hierauf erwidern, wurde aber von dem
Gemeinderat Martin Beck aus Stebbach mit erhobenem Stocke und mit den
Worten: 'Du hältst das Maul, sonst schlag ich Dir auf den Kopf' daran
verhindert, worauf der Metzger Nathan Kirchheimer von Berwangen dem Beck
gegenüber äußerte: 'Der ist auch ein Wucherer, der hat ein Rind um 50
Mark zu teuer verkauft; ist das nicht auch gewuchert?' Beck hatte, wie
weiter festgestellt, dem Nathan Kirchheimer von Berwangen ein Rind, für
welches dieser ursprünglich nur 260 Mark geboten hatte, um 302 Mark
verkauft, bei dessen Weiterverkauf dieser 40 Mark einbüßte.
Beck erhob Klage gegen Metzger Nathan Kirchheimer wegen Beleidigung beim
Schöffengerichte. Das Schöffengericht sprach den Angeklagten, der durch
den Rechtsanwalt Frühauf von Karlsruhe vertreten war, frei. Gegen dieses
Urteil legte der Privatkläger Berufung ein beim Großherzoglichen
Landgerichte Karlsruhe. Die Ferien-Strafkammer des Großherzoglichen
Landgerichts verurteilte den Angeklagten kostenfällig zu einer Geldstrafe
von 20 Mark, eventuell 4 Tage Haft mit Befugnis des Anklägers, dieses
Urteil auf Kosten des Angeklagten im amtlichen Bezirksverkündigungsblatt
einmal zu veröffentlichen. |
Gegen dieses Urteil legte der Angeklagte Revision ein beim
Großherzoglichen Oberlandesgericht in Karlsruhe. Es handelt sich nämlich
in allen Instanzen um die Auslegung des § 193 des Strafgesetzbuches. Der
Strafsenat des Großherzoglichen Oberlandesgerichts unter Teilnahme des
Großherzoglichen Senatspräsidenten Dr. von Stösser, der Gr.
Oberlandesgerichtsräte Koos, Schember, Loes und Rothweiler hat nun das
Urteil des Großherzoglichen Landgerichts aufgehoben und das Urteil des
Schöffengerichts wieder hergestellt unter Zugrundelegung folgender
Entscheidungs-Gründe:
Bei dieser Sachlage hat das Schöffengericht von dem § 193 Strafgesetzbuch
eine richtige Anwendung gemacht, wenn es den Angeklagten von der Anklage
der Beleidigung freisprach. Hatte der Angeklagte von dem hier maßgebenden
Standpunkte verständiger und billiger Beurteilung der Verhältnisse und
Anforderungen des Lebens aus als Israelit und Teilnehmer der Versammlung,
schon ein berechtigtes Interesse daran, die Juden gegen den ihnen in
dieser Allgemeinheit gemachten Vorwurf und insbesondere in der Richtung zu
verteidigen, dass Wucher nicht bloß bei Juden vorkommt, so war er zur
Wahrung dieses Interesses umso mehr berechtigt, nachdem einer seiner
Glaubensgenossen, bei dem Versuche einer Erwiderung, von dem Privatkläger
in brutaler Weise vergewaltigt worden war, und er durfte dies, obgleich
die Insulte nicht ihm persönlich widerfahren, mit Rücksicht auf das, ihm
selbst nahe angehende Interesse der Abwehr auch dann tun, wenn er durch
die Art und Weise seiner Abwehr den Privatkläger verletzte. Umstände,
welche darauf schließen lassen, dass der Ankläger über den Zweck der
Verteidigung hinausgehend, die Absicht hatte, den Privatkläger zu
beleidigen, sind nicht festgestellt oder sonst ersichtlich und ein schon
formell beleidigender Charakter kann, wie das Schöffengericht mit Recht
annimmt, seiner Äußerung umso weniger beigemessen werden, als er durch
die Art und Weise, wie er seine Äußerung unter Bezugnahme auf ein wahres
Vorkommnis tatsächlich substanziierte, zu erkennen gab, dass er den
Privatkläger nicht generell als einen Wucherer hinstellen, sondern nur
eine einzelne bestimmte Handlung desselben als unter den Wucherbegriff
fallend bezeichnen wollte, deshalb ist Angeklagter kostenlos
freizusprechen." |
Berichte zu
einzelnen Personen aus der Gemeinde
92. Geburtstag von Fanni Ries geb. Fröhlich, Witwe des
Lehrers Samuel Ries (1908)
Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 24.
Dezember 1908: "Berwangen. Fanni Ries geb. Fröhlich, Witwe des
Lehrers Samuel Ries, feierte in körperlicher und geistiger Rüstigkeit
ihren 92. Geburtstag." |
Arthur und Sally Kirchheimer werden als Soldaten
ausgezeichnet (1916)
Artikel
im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 14. Juli 1916:
"Berwangen (Baden). Arthur Kirchheimer erhielt die badische
Verdienstmedaille, Sally Kirchheimer die badische Tapferkeitsmedaille.
Beide sind Söhne des Herrn Leopold Kirchheimer." |
Über das Leben und Schicksal von
aus Berwangen stammenden jüdischen Personen
Anmerkung: über die folgenden, in der NS-Zeit umgekommenen / ermordeten
Personen finden sich teils ausführliche Biographien im online zugänglichen "Gedenkbuch
für die Karlsruhe Juden".
Erinnerung an die Deportation in das
südfranzösische Internierungslager Gurs im Oktober
1940: Grabstein für Gustav Hochherr in Gurs
Grabstein
im Friedhof des ehemaligen Internierungslagers Gurs für
Gustav Hochherr,
geb. am 2. März 1872 in Berwangen, später wohnhaft in
Heidelberg,
am 22. Oktober 1940 nach Gurs deportiert, wo er am 21. Dezember 1941
umgekommen ist. |
Zur Geschichte des Betsaals/der Synagoge
1749 wird ein "Judenschulmeister"
genannt, was dafür spricht, dass damals bereits ein Betsaal in einem der
jüdischen Häuser vorhanden war.
Im Mai 1770 gab die Ortsherrschaft der Herren von Helmstatt
der Judenschaft in Berwangen "auf deren untertäniges Bitten [...] die gnädige
Erlaubnis, eine Judenschule oder Synagoge erbauen zu dürfen". Die Synagoge
wurde 1771 auf einem Gartengrundstück, das die beiden Schutzjuden Gerson
Löw und Victor Joseph von der Herrschaft zu diesem Zweck geschenkt bekommen
hatten, nach dem Vorbild der Synagoge in Neckarbischofsheim erbaut. Freiherr
Christoph von Helmstatt formulierte die genauen Konditionen für den Bau und die
Unterhaltung der Synagoge. Bauholz und das jährliche Birkenreisig zum Schmuck
der Synagoge am Wochenfest wurden von der Herrschaft geliefert, dafür mussten
die Juden seitdem neben dem Schutz- und Zungengeld (Abgabe für jedes
geschlachtete Stück Vieh) jährlich acht Gulden Synagogengeld bezahlen. Um
dieses Synagogengeld gab es noch 1824 einen Rechtsstreit zwischen der
Ortsherrschaft und der jüdischen Gemeinde. Da damals im Großherzogtum Baden
noch nicht alle in früheren Jahren praktizierten Abgaben abgeschafft
beziehungsweise neu geregelt waren, stand das Grundherrliche Rentamt der Herren
von Helmstatt auf dem Standpunkt, dass die jüdische Gemeinde immer noch die
acht Gulden jährlich bezahlen müsse. Die Gemeinde hatte freilich schon 1813
diese Abgabe sistiert. Nach Rechnung der Ortsherrschaft schuldete die
Judenschaft für die vergangenen elf Jahre dem Rentamt inzwischen 88 Gulden abzüglich
der Wertes des Birkenreisigs, das 1821 bis 1823 von der Herrschaft nicht mehr
zum Schmuck der Synagoge geliefert worden war. Es blieb ein Rest von 83 Gulden
und 28 Kreuzer. Die jüdische Gemeinde war ihrerseits nicht zum Zahlen bereit.
Mit neuen Gesetzgebungen im Großherzogtum 1828 wurde das Problem gelöst.
Seitdem waren solche Abgaben wie das Synagogen- und Zungengeld nicht mehr an die
früheren Ortsherrschaften zu leisten.
Mitte der 1830er-Jahre erwies sich die Berwanger
Synagoge als zu klein und nicht mehr zeitgemäß. Die Gemeinde diskutierte
lebhaft über die Frage, was zur Verbesserung der Situation unternommen werden
konnte. Zunächst entschied man mehrheitlich, dass die bisherige Synagoge
erweitert und insgesamt erneuert werden sollte. Schreinermeister Georg Kupper
hatte detaillierte Pläne für die auszuführenden handwerklichen Arbeiten
angefertigt und die Kosten für Erweiterung der Synagoge auf 820 Gulden
berechnet. Der Hauptposten waren die Schreinerarbeiten, da man auch einen neuen
Toraschrein (aus Eiche oder Kirschbaum lackiert) für 90 Gulden,
einen Almemor für 45 Gulden und neue Bankreihen (128 Gulden) anfertigen
lassen wollte. Die Arbeiten wurden auf dem Berwanger Rathaus am 25. Juni 1838
versteigert und möglichst preiswerte Angebote von Handwerkern eingeholt. Alle
Arbeiten hätten dann auch in Auftrag gegeben werden können, wenn es sich nicht
plötzlich der jüdische Gemeindevorsteher Joseph Hahn anders überlegt hätte.
Er stimmte im Juli 1838 gegen die Ausführung der Arbeiten und sorgte damit zunächst
einmal für eine mehrjährige Verzögerung. Er war für eine andere Lösung, für
die die Mehrheit der Gemeinde jedoch lange nicht zu erwärmen war, nämlich den
völligen Neubau der Synagoge an derselben Stelle wie die bisherige. Mehrere
Beschwerden von Gemeindegliedern in den folgenden Jahren nützten nichts. Erst
1844 übergab man dem Salinenwerkmeister Fritschi von Rappenau, der damals
gerade auch mit dem Bau der Rappenauer Synagoge beschäftigt war, alle Pläne,
damit er sich auch Gedanken zum Neubau einer Synagoge in Berwangen machen
konnte. Seine Pläne fanden Gefallen in der Gemeinde, auch wenn die Kosten mit
mindestens 4.500 Gulden veranschlagt wurden. Ende Dezember 1844 entschied
sich die Berwanger Judenschaft für den Bau nach Fritschis Plänen und holte die
Genehmigung für den Bau bei den Behörden ein, die auch im Februar 1845
vorlagen. Danach konnte mit dem Bau begonnen werden. Das Baugrundstück lag an
der Badersgasse (die Synagoge auf dem Grundstück zwischen Badersgasse 2 und 4).
Bei der Inneneinrichtung berücksichtigte Fritschi inzwischen die neuen
Vorschriften, dass es keine beweglichen Pulte mehr in der Synagoge geben sollte,
sondern feste, von Nord nach Süd ausgerichtete Bankreihen. Der Almemor sollte
nun nicht mehr in der Mitte des Betsaales der Männer stehen, sondern mehr dem
Toraschrein zu. Die Kosten für den Bau der Synagoge wurden teilweise auf die
Gemeindeglieder umgelegt, teilweise durch Kapitalaufnahmen – großenteils von
Gemeindegliedern selbst - gedeckt.
1859 war eine größere Renovierung im Inneren der
Synagoge nötig, die einen Aufwand von mehreren hundert Gulden erforderte. Auch
diese Gelder wurden durch Umlagen und Kapitalaufnahmen beschafft. Im Februar
1863 waren noch 800 Gulden nicht zurückgezahlt. Nachdem damals deutlich wurde,
dass mehrere Gemeindeglieder einen Wegzug von Berwangen planten, beschloss die
Gemeinde, dass jeder aus der Gemeinde Wegziehende seinen Anteil an der Schuld
bezahlen müsse.
Neugestaltung des Gottesdienstes - der jüdische Lehrer
von Berwangen studiert die Gottesdienste in Bühl (1864)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 8. November 1864: "Bühl, im Oktober. Die 'Badische
Landeszeitung' Nr. 215 schreibt von hier: Wo immerhin das Gute gedeihet,
verdient es zur Aufmunterung aller Gutgesinnten zur allgemeinen Kenntnis
gebracht zu werden. Die hiesige israelitische Gemeinde hat unter der
Leitung ihres Rabbiners, Herrn Schott, seit 6 Jahren ihren Gottesdienst
nach dem Vorbilde der Mannheimer Agende umgestaltet, sodass Chorgesang mit
Begleitung einer Physharmonika, responsenreicher Vortrag mehrerer
hebräischer Gebetstücke, deutsche Gebete und Predigt, bei der Stille und
Ruhe, woran sich die Gemeinde gewöhnt hat, ein harmonisches, Andacht
erweckendes Ganzes bilden. Schon viele Fremde, welche dem hiesigen
Gottesdienste beiwohnten, haben auch versichert, sich noch nirgends so wie
in der hiesigen Synagoge erbaut zu haben, und sprachen es laut aus, dass
sie sich glücklich schätzen würden, wenn in ihrer Gemeinde eine
ähnliche Verbesserung eingeführt würde. Aber alles Gute reift langsam,
doch es reift, und wir können mit Vergnügen berichten, dass nicht nur
bereits in einigen Synagogen des Bühler Rabbinatsbezirks, zum Beispiel in
Rastatt, Gernsbach,
Hörden und Rheinbischofsheim,
ein schöner Anfang zur Hebung des Gottesdienstes gemacht worden ist,
sondern dass unser Beispiel auch in der Ferne Nachahmung findet. So zum
Beispiel hat die israelitische Gemeinde zu Ladenburg
sich schon vor einigen Jahren die hiesige Synagogenordnung zur Nachahmung
erbeten und dieselbe auch eingeführt, und in neuester Zeit sandten zwei
Gemeinden des Rabbinatsbezirks Sinsheim, Berwangen
und Neidenstein, auf Anregung ihres
würdigen Geistlichen, des Herrn Konferenz-Rabbiners Geismar, ihre
Lehrer hierher, um sowohl den Sabbat- als den Werktagsgottesdienst zu
studieren und ihn dann in ihren Synagogen einzuführen. So bricht sich das
wahrhaft Gute allenthalben Bahn; dem schönen, selbstlosen Beispiele des
greisen Herrn Rabbiners Geismar aber, der nicht ansteht, die Schöpfung
eines jüngeren Berufsgenossen anzuerkennen und als Vorbild zu empfehlen,
zollen wir unsere aufrichtigste Anerkennung und
Hochachtung." |
Die Synagoge in Berwangen blieb gottesdienstliches Zentrum
der Gemeinde bis 1938. Beim Novemberpogrom 1938
wagte es die zur Zerstörung nach Berwangen gekommene SA-Truppe nicht, das
Haus wegen der angrenzenden Bebauung anzuzünden. Die SA-Leute zerstörten
dennoch die Synagoge,
holten das eingelagerte Mobiliar ausgewanderter Juden aus dem benachbarten
Schulgebäude und verbrannten es auf dem Sportplatz. Die greifbaren jüdischen
Bewohner des Ortes wurden
mit Gummiknüppeln zusammengeschlagen und die Häuserwände jüdischer Wohnungen
mit Parolen beschmiert.
Unmittelbar nach den Ereignissen beim
Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge abgebrochen; auf dem Grundstück befindet sich heute
ein Garten mit Holzlager sowie eine Garage. Wenige Mauerreste gehören zur
ehemaligen Synagoge.
Das an die Synagoge angebaute Gebäude der ehemaligen jüdischen Schule
mit der Lehrerwohnung im ersten Stock blieb 1938 erhalten, obwohl auch ihr
Abriss geplant war. In der früheren Lehrerwohnung lebte damals eine
nichtjüdische Familie.
Adresse der Synagoge: Badergasse (1932
Adresse: Hausener Straße 45)
Fotos /
Pläne
Historische Karten
von Berwangen
(erhalten von Oskar Föller) |
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Das
Synagogengebäude ist mit einem roten Pfeil markiert |
Plan von Berwangen
(Gebäudebestand von 1934 nach Einschätzungsverzeichnis)
mit Eintragung
der jüdischen Einrichtungen
(veröffentlicht in der "Festschrift zur Einweihung der
renovierten Berwanger
Heilig-Kreuz-Kirche - 28. November 2004" S. 10) |
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Die mit Markierungen versehenen Pläne wurde zur Verfügung gestellt
von Dr. Oskar Föller, Lebenszentrum Adelshofen. Eingetragen sind links: Nr. 2
Synagoge und jüdisches Schulhaus (1845, Synagoge 1939 abgebrochen), Nr. 8
Jüdisches Badhaus (Lb.-Nr. 162 von 1777/1845), Nr. 9 Jüdisches
Schlachthaus (hinter dem Haus von 1637 = Maiergasse 4); ein weiteres
jüdisches Schlachthaus ist im Ausschnitt rechts mit gelber Farbe
eingetragen (= jüdisches Schlachthaus - Neubaugasse 2). |
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Plan der
ehemaligen Synagoge
und des Schulhauses |
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Der Plan zeigte
deutlich, wie jüdisches Schulhaus und Synagogengebäude eng
zusammengebaut waren. Der Zugang zum Betsaal und zur Frauenempore erfolgt
durch
das Schulhaus, in dem sich im 1. Stock die Lehrerwohnung
befand
(Plan im August 2010 neu überarbeitet von Dr. Oskar Föller). |
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Historische Fotos:
(Quelle: Hahn, Erinnerungen und Zeugnisse 1988 S. 232;
Angerbauer/Frank, Jüd. Gemeinden in Kreis und Stadt Heilbronn S. 231) |
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Die Synagoge in Berwangen -
Aufnahme vor 1938 |
Die zerstörte Synagoge
(Steinhaufen vor
der ehemaligen jüdischen Schule)
(Foto vermutlich 1950er-Jahre). Deutlich
sichtbar die Zugänge sowohl zum
Betsaal
wie zur Frauenempore vom Schulhaus her. |
Elsa Gutmann, die 1945
wieder
nach Berwangen zurück gekommen ist,
mit einem Nachbarn
(1950er-Jahre), vgl.
Seite mit
Erinnerungen an Abraham
und Elsa Gutmann |
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Auf Grund von
Beschreibungen von Zeitzeugen und dem (siehe links oben) einzigen
erhaltenen historischen Foto mit der Synagoge hergestellte
Rekonstruktionen von Schul- und Synagogengebäude (erstellt von Dr. Oskar
Föller, nochmals überarbeitet im Januar beziehungsweise im Oktober 2012). Entgegen einer früheren Annahme gliederten vier hohe
Rundbogenfenster und nicht drei oder fünf die Fassade zur Badersgasse. |
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Das
Gebäude der Mikwe
(rituelles Bad) |
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Das Foto von einem Waschtag in Berwangen
wurde um 1925/1926 erstellt. Es ist aufgenommen im Hof der Familie
Hartmann in Richtung Süd-/Südost. Auf dem Bild sind unter anderem zu
sehen: Marie Hartmann (links) und sitzend ihre Schwester. Im Hintergrund
steht das jüdische Badhaus in der Nähe der Synagoge. Quelle: Festkalender 1993 zum 1200-jährigen Jubiläum Berwangens mit historischen
Aufnahmen (Scan erhalten von Dr. Oskar Föller). |
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Fotos nach 1945/Gegenwart:
Fotos um 1985 (Fotos: Hahn): |
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Foto aus derselben Perspektive
wie das historische Foto oben. Das
ehemalige jüdische Wohnhaus
steht noch - wo die Synagoge stand,
ist jetzt
ein Gartengrundstück |
Blick von der Badersgasse auf das ehemalige Synagogengrundstück
(Gartengrundstück im Vordergrund und Garage) |
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Ehemaliges jüdisches
Schulhaus
(mit Lehrerwohnung im 1. Stock), an das
die Synagoge angebaut
war. |
Ehemaliger Eingang zur ehemaligen
jüdischen Schule
wie auch zur Synagoge
(vgl. Plan oben) |
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Fotos 2003:
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 15.9.2003) |
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Blick über das
Synagogengrundstück
(Garagen) zur ehemaligen
jüdischen Schule |
Die ehemalige
jüdische Schule |
Blick zurück zum
Synagogengrundstück |
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Die
jüdischen Schlachthäuser in Berwangen (Informationen nach P. Wanner
s. Lit. S. 94): bereits in den 1920er und 1930er-Jahren wurden die
jüdischen Schlachthäuser in Berwangen kaum noch benutzt - ihre
Einrichtung war nicht mehr zeitgemäß und der Fleischbedarf der nur noch
wenigen jüdischen Familien in Berwangen relativ gering. Dafür
schlachtete der christliche Kronenwirt in seiner Metzgerei koscher: der
jüdische Lehrer (zugleich als Schochet ausgebildet) schächtete das Vieh
und der Kronenwirt verarbeitete das Fleisch |
Das Schlachthaus in der
Neubaugasse 2
(neue Fotos von Oskar Föller,
Aufnahmedatum 11.5.2008) |
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Älteres Fotos des
Gebäudes |
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Das Schlachthaus
in
der Maiergasse 4
von Norden und Osten |
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Haus Maiergasse
4
(Foto rechts: Blick von Südosten,
hinten das früher für sich allein
stehende jüdische Schlachthaus) |
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Historische
Ansichtskarten
von Berwangen
aus der Zeit um 1900
(erhalten von Oskar Föller) |
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Auf
beiden Karten wird das Warenhaus von Mina Kirchheimer
hervorgehoben. Auf der
rechten Karte - Foto rechts unten - ist am linken Bildrand das jüdische
Schulhaus
zu erkennen. |
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Haus
des früheren Kaufhauses von Mina Kirchheimer 2012
(Fotos: Oskar Föller, August 2012) |
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Das
Haus Salinenstraße 39/40 hat sich nur wenig verändert. Teilweise zugemauert sind allerdings
die Schaufenster und der
frühere Eingang in das Warenhaus. |
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Links und Literatur
Links:
Quellen:
Literatur:
| Franz Hundsnurscher/Gerhard Taddey: Die jüdischen Gemeinden in Baden.
1968. S. 43-44. |
| Wolfram Angerbauer/Hans Georg Frank: Jüdische Gemeinden in Kreis und Stadt
Heilbronn. 1986. S. 46-50. |
| Peter Wanner: Erinnerungen an die jüdische
Gemeinde von Berwangen, in: Berwangen Bockschaft Kirchardt. Ein 2.
Heimatbuch 1993 S. 88-98. |
| Joseph Walk (Hrsg.): Württemberg - Hohenzollern -
Baden. Reihe: Pinkas Hakehillot. Encyclopedia of Jewish Communities from
their foundation till after the Holocaust (hebräisch). Yad Vashem Jerusalem
1986. S. 272-273. |
| Joachim
Hahn / Jürgen Krüger: "Hier ist nichts anderes als
Gottes Haus...". Synagogen in Baden-Württemberg. Band 1: Geschichte
und Architektur. Band 2: Orte und Einrichtungen. Hg. von Rüdiger Schmidt,
Badische Landesbibliothek, Karlsruhe und Meier Schwarz, Synagogue Memorial,
Jerusalem. Stuttgart 2007. |
Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the
Holocaust".
First published in 2001 by NEW
YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright © 2001 by Yad
Vashem Jerusalem, Israel.
Berwangen Baden. The Jewish
settlement dates from the late 18th century and rose steadily in the 19th
century to 146 in 1887 (15 % of the total). A synagogue and cemetery were
inaugurated in 1845. In 1933, 33 Jews remained. In 1933-38, 13 left for the
United States. Another 12 left in 1939-40 after the synagogue and Jewish homes
were vandalized on Kristallnacht (9-10 November 1938). The last eight
Jews were deported to the Gurs concentration camp on 22 October 1940.
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