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Friedhöfe in der Region"
Zur Übersicht: Jüdische Friedhöfe in Baden-Württemberg
Hohebach (Gemeinde Dörzbach,
Hohenlohe-Kreis)
Jüdischer Friedhof
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
Siehe Seite zur Synagoge in Hohebach (interner
Link)
Zur Geschichte dieses Friedhofes
Die Toten der jüdischen Gemeinde Hohebach wurden bis 1741 in Unterbalbach,
danach in Weikersheim und seit 1852 auf einem eigenen Friedhof an der Ailringer
Straße (Fläche 18,91 a) beigesetzt. Schon einige Jahre vorher hatte
Handelsmann Mäntle Wolf Strauß aus Hohebach Weinberge im Bereich des späteren
Friedhofes gekauft, einen Teil davon verkaufte er 1852 an die
"Israelitische Friedhofsgemeinde", zu der in den folgenden Jahren die
Judenschaft in Hohebach, Ailringen,
Mulfingen, Dörzbach,
Hollenbach, Laibach
und Altkrautheim gehören sollte (später auch
Künzelsau). Noch im gleichen
Jahr wurde der Friedhof umzäunt und feierlich eingeweiht.
Am 8. März 1852 ist als erste Fanni Strauß, die 17-jährige Tochter des Mäntle Wolf Strauß hier
beigesetzt worden.
Friedhofregister zur Beisetzung von Fani Strauß:
"Fani Straus, die Tochter des Mendle Wolf Straus, welcher diesen
Friedhof als Weinberg an dem daran betheulichten Bezirk verkaufte, und
wurde nach Gottes Wohlgefallen seine Tochter Fani das erste Opfer in
diesem Friedhof, welche am Freitag Nacht an Purim den 5. März 1852 in dem
Zirkel ihrer Eltern und Familie und gute Freunde sich noch freute und am
Samstag früh um 4 Uhr den 6. März schon als Leichnam sich befunden muss
und wurde als erstes Opfer in ihres Vaters gewesenen Weinberg am Montag
den 7. März 1852 mit großer Leichenbegleitung und schöner Grabrede und
großer Trauer mit Gottes Willen beerdigt." |
Die letzte Beisetzung war im Januar 1940 von der in Dörzbach
verstorbenen Judit Julchen Stern.
Aus der Geschichte des Friedhofes
Zum Tod von David Furchheimer (1933) - eines der ersten Opfer der
NS-Zeit - beigesetzt in Hohebach
Die beiden Künzelsauer Kaufleute Max Ledermann und
David Furchheimer waren die ersten Opfer der NS-Zeit in Künzelsau. Max Ledermann
starb vor
Aufregung über die durch SA-Leute und die Schutzpolizei durchgeführten
antijüdischen Maßnahmen am 20. März 1933. Jüdische Häuser waren als reine
Schikane nach Waffen durchsucht worden. Der jüdische Lehrer Julius Goldstein wurde auf das Rathaus gebracht und dort
schwer misshandelt. Ledermann erlitt beim Anblick des halbtot
geschlagenen Lehrers einen Herzschlag, an dem er starb.
Kaufmann David Furchheimer (geb. 1882, in Künzelsau, Keltergasse 54) starb am
28. März 1933 an Suizid und wurde im Friedhof in Hohebach beigesetzt.
Im nachfolgenden Bericht wird auf die Ursache der beiden Todesfälle -
vermutlich aus Sorge über mögliche Konsequenzen gegenüber der Zeitschrift
"Der Israelit" - mit keinem Wort eingegangen.
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 7. April 1933: "Künzelsau, 1. April (1933) - es
wird hier nur der auf David Furchheimer bezogene Abschnitte wiedergegeben,
der ganze Abschnitt siehe bei Künzelsau:
Noch während der Trauerwoche verschied Herr David Furchheimer,
Kriegsteilnehmer 1914-18 am 28. März und fand am nächsten Tage seine
Ruhestätte unweit seiner Mutter auf dem Bet Olam (Friedhof) zu Hohebach.
Auch er war ein treues, nie versagendes Gemeindemitglied. Seine strenge
Reellität in Verbindung mit seinem ruhigen, vornehmen Wesen ließen ihn
zahlreiche Freunde gewinnen, was auch bei der Bestattung zum Ausdruck kam.
- Bei beiden Trauerfeierlichkeiten sprach in Vertretung des erkrankten
Ortskollegen Oberlehrer Kulb, Öhringen,
tief empfundene Worte des Nachrufes. Sein (bzw. ihr) Verdienst möge
uns schützen. Amen." |
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Die Lage des Friedhofes
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Lage des jüdischen Friedhofes Hohebach
(durch
Pfeil markiert)
(Topographische Karte aus den 1970er-Jahren) |
Fotos
Historisches Foto
(Quelle: Jüdische Friedhöfe und Gotteshäuser in
Württemberg. Hg. vom Oberrat der Israeliten in Württemberg 1932)
Neuere Fotos
(die nachfolgenden Fotos der ersten fünf Fotoreihen wurden von Eva Maria Kraiss und Marion
Reuter (gestorben 2007) erstellt. Ein großer Teil davon ist in ihrem Buch:
Bet Hachajim. Haus des Lebens. Jüdische Friedhöfe in Württembergisch Franken. Künzelsau 2003 veröffentlicht. Die Verwendung dieser und weiterer Fotos für publizistische Zwecke bedürfen der Genehmigung. Informationen bei
Eva Maria Kraiss E-Mail)
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Blick auf den Friedhof |
Blicke vom
Friedhof auf Hohebach |
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Im Vordergrund (Grabsteine mit
schwarzer Platte
in Reihe 2, Nr. 51-53 für - von links) Samuel
Straus und
Mina geb. Stern (gest. 1923/1929),
Joseph Gutmann und Karoline geb. Stern
(gest. 1925/24) sowie Ida Marx geb. Heumann
(1840-1924) |
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Die das Aussehen des
Friedhofes
prägenden Gräberreihen |
Teilansichten des
Friedhofes |
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Grabsteine vorne in Reihe 5,
Nr. 164-166 für
(von links) Lazarus Straßburger (1819-1860),
Lazarus
Rothschild von Dörzbach (gest. 1860
mit 'segnenden Händen' der Kohanim)
und
Hanna Wertheimer aus Dörzbach (1810-1860) |
Grabsteine vorne in Reihe 2,
Nr. 40-41 für
(von links) Babette Eichberg aus Hengstfeld
(1831-1914) und
Karoline Stern (1827-1914),
Bola Rosenfeld (gest. 1916) und Joel Stern
(gest. 1916) |
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Grabstein der ersten auf dem
Friedhof
beigesetzten Person: Fanni Strauß,
die 17-jährige Tochter des Mäntle Wolf Strauß
(gest. 7. März 1852( |
Schön gestalteter Grabstein
für Jakob Rosenthal
(1893-1905), gest. im Alter von 12 Jahren
im
Diakonissenhaus Hall ("ein zärtlich
geliebter Knabe...") |
Grabstein für J.L. Dangel,
Schullehrer aus
Dörzbach, 1815-1895 (gemeint ist Lehrer Isack
Sänger, pens. Schullehrer aus Dörzbach; war
seit 1865 Lehrer in Hohebach, 1882 pensioniert) |
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Grabstein für Lehrer Isack
Sänger -
von
der anderen Seite aufgenommen |
Detail aus dem
Grabmal von
Jakob Rosenthal (1893-1905) |
Ausschnitt aus
einer
Grabinschrift |
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Doppelgrabstein; die linke
Hälfte mit dem
Symbol des Beschneidungsmessers: beigesetzt
ist hier Jakob
Gutmann aus Aufhausen,
Vorbeter und Mohel in Hollenbach
(1787-1859)
und seine Frau Esther (1788-1859) |
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Nachfolgende
Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 22.9.2003 - der Friedhof ist nach dem heißen Sommer
2003 völlig ausgetrocknet |
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Eingangstor |
Blick über den Friedhof |
Kindergräber |
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Teilansicht |
Blick vom oberen Teil |
Teilansicht |
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Grabstein für Jette Sänger
geb. Neu
aus Dörzbach (1820-1905) |
Gedenkstein für die in der
NS-Zeit
ermordeten Hohebacher Juden |
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Ältere Fotos
(Fotos: obere Zeile von Hahn, entstanden Mitte der
1980er-Jahre; mittlere und untere Zeile von R. Klotz um 1970)
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Eingangstor zum Friedhof |
Teilansicht des Friedhofes |
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Teilansichten des
Friedhofes |
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Grabstein für Salli
Samuel Löb Bär, gest.
im Alter von 9 Wochen am 1.12.1889
(Reihe 7 Nr.
276) |
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Links und Literatur
Links:
Quellen:
Literatur:
| Bamberger, Naftali Bar Giora: Memor-Buch. Die jüdischen Friedhöfe
im Hohenlohekreis. Hg. vom Landratsamt Hohenlohekreis. 2 Bände. 1104
Seiten. 2002 (Dokumentation aller Friedhöfe und Grabsteine von
Berlichingen, Hohebach, Krautheim, Laibach, Öhringen). |
| Eva
Maria Kraiss/Marion Reuter: Bet Hachajim. Haus des Lebens.
Jüdische Friedhofe in Württembergisch Franken. Künzelsau 2003. ISBN
3-89929-009-7.
(Kommentar des Webmasters: Außerordentlich schöner und
informativer Bild- und Textband mit hervorragenden Fotos der Friedhöfe in
Berlichingen, Braunsbach, Crailsheim, Creglingen, Dünsbach, Hohebach,
Krautheim, Laibach, Michelbach an der Lücke, Niederstetten, Öhringen,
Steinbach, Weikersheim) |
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