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zu den Synagogen in
Baden-Württemberg
Zu einer weiteren Seite über die Sanierung des Betsaales in Horb durch die
Förderstiftung "Jüdischer
Betsaal Horb" von 2004-2013" (interner Link)
Horb
am Neckar (Kreis Freudenstadt)
Jüdische Geschichte / Betsaal/Synagoge
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde (english
version)
In der bis zum Anfang des 19. Jahrhundert zur Grafschaft Hohenberg gehörenden
Stadt Horb bestand eine jüdische Gemeinde im Mittelalter, die während
der Judenverfolgung am 20. Dezember 1348 vernichtet wurde. Bei der 1351
genannten Flur "Judengrube" könnte es sich um eine Erinnerung an den
Ort der Verbrennung oder Beisetzung der umgebrachten Juden handeln.
Zu neuen Ansiedlungen kam es zwischen 1396/98 und 1456. Auch seit der Zeit des
Dreißigjährigen Krieges (1628) lebten Juden in Horb (1633: 52 Personen),
jedoch wurden sie Anfang des 18. Jahrhundert (1708) wieder ausgewiesen.
Eine erneute Niederlassung war erst nach 1862 möglich. Zunächst
bildeten die jüdischen Familien eine private Vereinigung; am 1. April 1903
wurde eine selbständige Gemeinde gegründet. Sie bestand bis 1939.
Die Zahl der jüdischen Einwohner entwickelte sich wie folgt: 1864 6 jüdische
Einwohner (0,3 % von insgesamt etwa 1.880 Einwohnern), 1880 65 (2,9 % von
2.237), 1890 101 (4,6 % von 2.187), 1900 134 (5,3 % von 2.527), Höchstzahl 1905
mit 138 Personen; 1925 109 (4,1 % von 2.655).
An Einrichtungen hatte die jüdische Gemeinde eine Synagoge (Betsaal,
s.u.), eine Religionsschule und seit 1904 ein eigener Friedhof.
1913 bis 1936 war Horb Sitz eines Rabbinats, das die israelitischen Gemeinden
des Bezirks Horb (dazu Tuttlingen) und die Gemeinden Rottweil und Reutlingen-Tübingen-Rottenburg
umfasste.
Der einzige in Horb tätige Rabbiner war Dr. Abraham Schweizer (geb. 1875
in Schopfloch, umgekommen 1942 KZ Maly Trostinec):
1900 bis 1913 Rabbiner in Weikersheim
(Rabbinat 1914 aufgelöst), 1913 bis 1936 Rabbiner in Horb, 1936
Ruhestand, nach Stuttgart übergesiedelt, 1938 KZ Dachau, 1941 nach Oberdorf
eingewiesen, von hier 1942 nach Theresienstadt, später nach Maly Trostinec (vgl.
Wikipedia-Artikel).
Im Ersten Weltkrieg fielen aus der jüdischen Gemeinde Eugen Eßlinger
(geb. 5.2.1894 in Horb, gef. 23.10.1918), Hugo Stern (geb. 15.10.1887 in Dettensee,
gef. 20.9.1916) und Siegfried Stern (geb. 9.6.1896 in Dettensee,
gef. 17.9.1918). Ihre Namen stehen auf dem Kriegerdenkmal an der Kirchenmauer
der Stiftskirche.
Um 1924, als zur jüdischen Gemeinde etwa 110 Personen gehörten, waren
die Vorsteher der Gemeinde L. Schwarz sen., H. Tannhauser, Max Schwarz und Willy
Gideon. Zur jüdischen Gemeinde Horb gehörten inzwischen auch die noch in Mühlen
und in Nordstetten
wohnhaften jüdischen Personen (1924 8 beziehungsweise 15 Personen). Rabbiner
Dr. Schweizer erteilte den Kindern der jüdischen Gemeinde den
Religionsunterricht. 1932 war Gemeindevorsteher Siegfried Stern. Zur
Gemeinde gehörten nun auch die im weiteren Umkreis in Calw, Freudenstadt,
Herrenalb und Wildbad lebenden jüdischen Personen. An jüdischen Vereinen
gab es einen Israelitischen Frauenverein. Dieser war besonders rührig im
Blick auf Aktivitäten zugunsten eines Synagogenneubaus (s.u.). Im Schuljahr
1931/32 wurde der Religionsunterricht der Gemeinde von 20 Kindern besucht.
An ehemaligen, bis nach 1933 bestehenden Handels- und Gewerbebetrieben im
Besitz jüdischer Familien / Personen sind bekannt: Textilhaus Fa. Carl
Augsburger, Inh. Jakob Wolfsheimer (Neckarstraße 17), Textilgeschäft Mina
Augsburger (Marktstraße 5), Seifen-, Öl- und Fetthandlung Hermann Bernheim
(Marktstraße 3), Koschere Metzgerei Emil Dampf, dann Leopold Liebmann
(Neckarstraße), Textilgeschäft Josef und Viktor Eßlinger (Schulstraße), Öl-
und Fettgroßhandlung Hermann Gideon (Dammstraße, abgebrochen), Seifenfabrik,
Dampftalgschmelze Willy Gideon (Mühlener Torweg 19-23), Textilgeschäft, Bettwäsche
Salo Gundelfinger (Markstraße 9), Dentist Albert Hanhart (Neckarstraße 49),
Kolonialwarengeschäft Adolf Landauer (Neckarstraße), Viehhandlung Karl
Lemberger (Gutermannstraße , abgebrochen), Wollhandlung Heinrich Levi (Saarstraße
10), Lederhandlung Gebr. Feigenheimer, Inh. Simon Liebmann (Ihlinger Straße
17), Manufakturwaren- und Weißwarenhandlung Gustav Schwarz (Schillerstraße), Jüdisches
Café, Gastwirtschaft und Viehhandlung Sigmund Levi (Schillerplatz,
abgebrochen), Viehhandlung Louis Schwarz (Gutermannstraße 14, abgebrochen),
Viehhandlung Max Schwarz (Mühlener Straße), Mechanische Kleiderfabrik L. Stern
KG., Inh. Heinrich, Sally und Siegfried Stern (Mühlener Torweg 3),
Schuhhandlung und Reparaturwerkstätte Hans, Hermann und Julius Tannhauser
(Neckarstraße, abgebrochen), Viehhandlung Viktor Wälder (Neckarstraße,
abgebrochen), Bankgeschäft Karl Weil (Schillerstraße).
1933 lebten noch 100 jüdische Personen in Horb. Die
nationalsozialistische Hetze wirkte sich in Horb schlimm aus. Schikanen,
Beleidigungen und Repressionen waren alsbald an der Tagesordnung. Fabrikant
Willy Gideon, schwerverwundeter und hochdekorierter Frontoffizier, wurde am 3.
Januar 1934 von der Gestapo völlig willkürlich verhaftet und in das
Amtsgerichtsgefängnis verbracht, musste jedoch vier Tage später auf Druck der
empörten Bevölkerung wieder freigelassen werden. Beim Novemberpogrom 1938 wurde
der Betsaal geschändet und demoliert. Die Schaufenster jüdischer Geschäftshäuser
wurden eingeschlagen. Es kam zu Plünderungen. Seit Ende 1938 wurden die
Lebensbedingungen für die jüdischen Einwohner unerträglich. 1941 wurden die
letzten jüdischen Einwohner nach Rexingen umgesiedelt. Von hier aus wurden bei
den Deportationen seit Ende 1941 25 jüdische Horber deportiert, insbesondere
nach Riga und Theresienstadt.
Nach den Deportationen in der NS-Zeit kamen von den 1933 in Horb lebenden 100 jüdischen
Personen mindestens 28 ums Leben.
Von den in Horb geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen
Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Mina Augsburger (1884),
Pauline Bernheim (1864), Rosalie Dampf geb. Ettlinger (1869), Selma Emanuel geb.
Landauer (1891), Adolf Esslinger (1891), Alice Esslinger geb. Stern (1905),
Helmut Esslinger (1936), Viktor Esslinger (1897), Fanny Fröhlich geb. Landauer
(1872), Selma Gumbel geb. Frank (1882), Amanda Gundelfinger geb. Augsburger
(1881), Mina Interstein geb. Fried (1867), Johanna Landau geb. Stern (1902),
Erich Lemberger (1935), Hilde Lemberger (1909), Lothar Lemberger (1933),
Siegfried Lemberger (1935), Friedrich Levi (1870, unklar ob dieses Horb oder
Horb am Main), Sidonie (Toni) Levi geb. Frank (1897), Sigmund Levi (1873),
Wilhelm Levi (1884), Hemos (Hemor) Neumann (1839), Bonna Schorsch geb. Schwarz
(1876), Ludwig Schwarz 1905), Abraham Schweizer (1875), Heinrich Stern (1875),
Hilda (Hildegard) Stern (1905), Lotte Stern (1914), Siegfried Stern (1872),
Hermine Strauß geb. Rothschild (1886), Fanny Wälder geb. Hirsch (1894), Heinz
Wälder (1925), Ruth Wälder (1922), Viktor Wälder (1884), Anna Zimmern geb.
Schwarz (1877).
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde
Siehe weitere Seite mit Texten
zur jüdischen Geschichte in Horb
(interner
Link)
Zur Geschichte des Betsaales / der Synagoge
Über das mittelalterliche
Wohngebiet und Einrichtungen dieser Zeit ist nichts bekannt. Das Wohngebiet des
17./18. Jahrhundert lag im Bereich der heutigen "Alten Nordstetter Steige".
Auch aus dieser Zeit wird nichts über Einrichtungen wie einen Betsaal oder eine
Synagoge berichtet.
Im 19. Jahrhundert wurden zunächst die Einrichtungen der
umliegenden jüdischen Gemeinden, insbesondere Nordstettens benutzt. Früh gab
es in den jüdischen Familien Horb Bemühungen, eigene Gottesdienste in den
Privathäusern abhalten zu können. So suchte L. Stern 1872 per Anzeige eine
Torarolle, möglicherweise damit in seinem Hotel oder Privathaus Gottesdienste
stattfinden konnten:
L. Stern sucht eine Torarolle
(1872)
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 8. Januar 1872: "Eine
noch gut erhaltene, wenn auch schon gebrauchte Sefer Tora
(Torarolle), wird zu kaufen gesucht. Franko-Offerten erbittet L. Stern
zur Stadt in Horb (Württemberg)." |
1903 oder schon zuvor konnte ein
Betsaal in Horb im Gebäude Fürstabt-Gerber-Straße 2 (Haus des Viehhändlers
Schwarz, frühere Adresse Ihlinger Straße 2) eingerichtet werden konnte (1903
oder schon zuvor). Dazu wurden in diesem Haus zwei Zimmer in einen kleinen
Betsaal verwandelt, über dessen Aussehen und gottesdienstliches Leben eine
Beschreibung aus den Lebenserinnerungen von Fritz Frank vorliegt. Dieser ist
1886 in Horb geboren und konnte 1935 in das damalige Palästina emigrieren:
"Aus etwa 30 Familien bestehend, besaß die kleine jüdische Gemeinde Horb
nichts, was sich gleichwertig an Größe und Schönheit einer Kirche gegenüberstellen
ließ. Ihre Synagoge, das sind zwei ineinandergehende Stuben über dem Stall des
Viehhändlers Schwarz. Das Gemuhe mischt sich in den Gottesdienst, ohne dass
dies von den Beters, die mit dem Vieh sozusagen groß geworden sind, als Störung
empfunden oder überhaupt wahrgenommen wird. Der Männersaal hat zur Einrichtung
den Schrank mit den Torarollen an der Ostwand, das Betpult mit einer samtenen
Decke und zehn Schulreihen. Rechts und links vom Betpult ist je eine schmale
Bank für die Kinder, die auf diese Weise unter dem Auge gehalten werden und
nicht stören. Der Frauensaal daneben,
mit einem türbreiten Durchbruch, gibt den Blick frei auf Betpult, Vorbeter und
Toraschrank. Einfache Stuhlreihen sind auch hier die ganze Ausstattung. Die Nüchternheit
und Ärmlichkeit beeinträchtigen nicht den Ernst des Gottesdienstes. So wenig
wie die Geräusche aus dem Stall, so wenig lenkt das Leben auf der Gasse, das in
den Betsaal hereindringt, ab, besteht es doch höchstens aus Kinder- und
Weibergeschrei, Bauernfuhren oder dem Doktorswagen. Stimmen und Geräusche, von
denen jeder der Beter, wenn er ihnen Achtung schenkte, wusste, wem sie zugehören.
Jedes Mitglied der Gemeinde hat seinen bestimmten Platz. Hindert Krankheit oder
Reise am Besuch; so bleibt der Platz unbesetzt und nimmt als solcher gewissermaßen
Anteil am Gottesdienst...". Der Betsaal diente am Samstagnachmittag auch
dem Religionsunterricht der jüdischen Kinder der Stadt, die ansonsten die
allgemeinen Schulen besuchten.
Pläne für einen Synagogenneubau gab es vermutlich
schon wenige Jahre nach der Einrichtung des kleinen Betsaals in der Ihlinger
Straße. Ein entsprechendes Bauvorhaben wurde zunächst durch den 1. Weltkrieg
verzögert und danach durch die inflationsbedingte Geldentwertung zunichte
gemacht. Mit den Beschlüssen einer Gemeindeversammlung am 13. November 1926,
die Kaufmann Siegfried Stern geleitet hatte, wurde ein neuer Anlauf genommen.
Sobald als möglich wollte man die Synagoge bauen, zu der bereits Pläne der
Stuttgarter Architekten Dr. Bloch und Guggenheimer vorlagen. Man hatte als
Bauplatz das städtische Grundstück Parzelle 666/10 an der Ecke Karl- und
Lindenstrasse in Aussicht genommen und bat die Stadt um eine unentgeltliche
Abtretung dieses Platzes. Nach den vorgelegten Planentwürfen sollte das
Bauwesen knapp 22 m lang, die breiteste Stelle etwa 9,2, die sonstige Breite 7,3
und die Höhe 8,1 m betragen. Die Baukosten wurden auf 25 000 RM geschätzt und
sollten teils durch die Gemeinde, teils durch eine Sammlung bei auswärtigen
Gemeinden aufgebracht werden. Der Horber Gemeinderat beschloss, die Parzelle Nr.
660/120 an die Israelitische Gemeinde zum Bau eines Gotteshauses zu geben und übertrug
es der Gemeinde Ende 1926 als Schenkung. Als sich jedoch die Amtskörperschaft
Horb ebenfalls für das Grundstück interessierte, um eine Autohalle für das
Sanitätsauto und andere Zwecke zu errichte, bat der Gemeinderat die jüdische
Gemeinde, auf die Schenkung zu verzichten. Im Gegenzug erhielt die jüdische
Gemeinde die Parzelle Nr. 1205/02 im Mühlener Torweg.
Nachdem die Bauplatzfrage geklärt war, konnte die Gemeinde
an die Verwirklichung des Synagogenbaus denken. Die Synagoge sollte ein "Schmuck
der Stadt werden" (GZ IV 16 S. 500). Vorübergehend dachte man 1927 darüber
nach, die Steine der vor dem Abbruch stehenden Synagoge in Dettensee
nach Horb zu fahren und dort beim Bau der neuen Synagoge zu verwenden. Doch
wurde dieser Plan aus Kostengründen fallen gelassen. Man bemühte sich um
Spender, unter anderem durch Zeitungsannoncen (vgl. Gemeindezeitung IV,15 vom
1.11.1927 S. 449) und hatte damit auch einigen Erfolg: der aus Horb stammende
Fabrikant Hermann Schwarz in Kreuzlingen überwies als erster 500 Mark nach
Horb. Die Gemeinde organisierte auch Veranstaltungen zu Gunsten des
Synagogenneubaus. Dazu gehörte der vom Israelitischen Familienverein Horb
durchgeführte "Unterhaltungsabend" am 31. Dezember 1927, dessen
Reinerlös dem Synagogenneubau zugute kommen sollte. Im Hotel "Lindenhof"
wurden an diesem Abend Theaterstücke und Gesangsvorträge dargeboten. Eine große
Anzahl jüdischer Gemeindeglieder aus Horb und der weiteren Umgebung, auch viele
christliche Mitbürger aus Horb waren gekommen und sorgten dafür, dass ein
erfreulich großer Betrag zusammengekommen ist. Trotz solcher Aktivitäten hat
sich der Baubeginn noch um einige Jahre verzögert.
Eine Gemeindeversammlung beschließt den Synagogenbau
(1926)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. Dezember 1926: "Horb (Synagogenbau).
Nachdem die israelitische Gemeinde, die demnächst ihr 25-jähriges
Bestehen feiern kann, Jahrzehnte hindurch ihre Andachten in einem überaus
bescheidenen Mietslokale abgehalten, hat dieselbe nun mit dem schön
längst gehegten Plan eines Synagogenbaues Ernst gemacht. Auf einem ideal
gelegenen Platz, mitten in der Stadt, der vom Gemeinderat in
dankenswertester Weise der israelitischen Gemeinde kostenlos zur
Verfügung gestellt wurde, soll das Synagogengebäude errichtet werden.
Eine unter dem Vorsitz des rührigen Kaufmanns Siegfried Stern am 13.
November stattgehabte Gemeindeversammlung hat einstimmig den Beschluss
gefasst, sobald als möglich mit dem Synagogenbau zu beginnen, der durch
die Pläne der bekannten Stuttgarter Architekten Bloch und Guggenheim
schon vorbereitet ist. Neben dem Vorsteheramt, bestehend aus den Herren Siegfried
Stern, Hermann Tannhauser, Willy Gideon, Max Schwarz, und Rabbiner Dr. Schweizer,
wurde noch eine Bau-Kommission gewählt (die Herren Wolfsheimer, Liebmann,
Hanhart und Wälder), die besonders die Finanzierung des Bauwerks in die
Wege leiten soll. Man hofft auf einen namhaften Beitrag von Seiten des
israelitischen Oberrats, sowie auf die Bereitwilligkeit des Herrn Hermann
Hirsch in Dettensee, der die dortige,
längst verlassene Synagoge der Horber Gemeinde in liebenswürdiger Weise
zu überlassen gedenkt. Da die Synagoge in Horb im traditionellen Stile
erbaut wird, und der Gottesdienst darin in althergebrachter Form
abgehalten wird, ist es ein besonders verdienstliches Werk, zur Förderung
dieses Heiligtums mitzuwirken." |
Spende zum Synagogenbau von Fabrikant Hermann Schwarz (Kreuzlingen,
1927)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 16. Mai 1927: "Horb am Neckar.
Der aus Horb stammende Fabrikant Hermann Schwarz in Kreuzlingen
(Schweiz) hat seine Anhänglichkeit und Gebefreudigkeit von Neuem wieder
bewiesen, indem er zum Synagogenbau die reiche Gabe von 300 Mark gestiftet
hat. Schwarz hat besonders in der Kriegszeit der hiesigen Armen häufig
gedacht und wiederholt große Schenkungen an die hiesige Stadtgemeinde
gelangen lassen, wofür ihm die Stadtgemeinde öffentlich den Dank
ausgesprochen hat. Seine Stiftung als 1. Gabe zum bevorstehenden
Synagogenbau hat bei allen Israeliten hier große Freude wachgerufen,
wofür ihm die ganze Gemeinde den herzlichsten Dank ausspricht. Möchten
auch andere aus dem Schoße der Gemeinde hervorgegangene Glaubensbrüder
diesem edlen Beispiel nachahmen." |
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Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. Juni 1927: "Horb. Die hochherzige
Spende des Herrn Fabrikanten Hermann Schwarz von Kreuzlingen
(Schweiz) zum Synagogenbau-Fonds beträgt (nicht 300 Mark wie in voriger
Nummer zu lesen, sondern) 500 Mark. Möge das schöne Vorbild bald
Nachahmer finden." |
Für den Neubau einer Synagoge hat die Stadt einen
Bauplatz zur Verfügung gestellt (1927)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 16. November 1927: "Horb. Der geplante
Neubau einer Synagoge in Horb findet überall begeisterte und
freudige Zustimmung. Die Gemeinde, die 120 Seelen zählt, besitzt kein
eigenes Gotteshaus. Der gemietete Betsaal ist ihr gekündigt. ein
geeigneter anderer Saal ist nicht vorhanden. So ist der Bau eines
Gotteshauses zur Aufrechterhaltung des Gottesdienstes ein unabweisbares
Bedürfnis geworden. Die Stadtgemeinde Horb hat in hochherziger Weise der
Gemeinde einen schönen und günstig gelegenen Bauplatz kostenlos zur
Verfügung gestellt. Aber die Gemeinde ist zu schwach, den Bau eines
Gotteshauses aus eigenen Mitteln zu bestreiten. Sie wendet sich deshalb an
alle Glaubensgenossen, besonders an die, welche aus Horb stammen, mit der
Bitte ihren Plan durch Spenden zu fördern. Die Architekten
Regierungsbaumeister Dr. Bloch und Guggenheimer haben bereits die Pläne
des Neubaus, der ein Schmuck der Stadt zu werden verspricht, entworfen.
Helfe jeder beim Aufbau des neuen Gotteshauses. Es gibt ja kaum etwas Schöneres,
als einer Gemeinde zu einem Gotteshause und damit dem Judentum zu einer
neuen Stätte der Gottesverehrung zu verhelfen." |
Unterhaltungsabend des Israelitischen Familienvereins
zu Gunsten des Synagogenneubaus (1928)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 16. Januar 1928: "Horb am Neckar.
Unterhaltungsabend des Israelitischen Familienvereins zu Gunsten des
Synagogenneubaues. Am 31. Dezember veranstaltete der hiesige
Israelitische Familienverein in den Räumen des Hotels Lindenhof einen
Unterhaltungsabend, dessen Reinerlös dem Baufonds des in Horb geplanten
Synagogenneubaues zufließen sollte. Freunde aus Rexingen,
Nordstetten, Mühringen,
Baisingen, Haigerloch,
Rottweil und Stuttgart
hatten es sich nicht nehmen lassen, an dieser Veranstaltung teilzunehmen.
Besonders erfreulich aber war die Teilnahme einer großen Reihe
christlicher Mitbürger von Horb, an ihrer Spitze Oberamtmann Bushart -
ein schönes Zeugnis der friedlichen Zusammenarbeit aller Bekenntnisse in
unserer Stadt. Der Abend wurde mit einem stimmungsvollen Prolog, den Hans
Tannhauser verfasst und den Frl. Elsa Stern eindrucksvoll
vortrug, eingeleitet. Der Vorsitzende des Vereins, Dentist Hanhart,
schilderte hierauf in geschickter Weise das ernste Ziel und den heiligen Zweck
des festlichen Abends. Nach einem Gesangsvortrag von Frau Dr. Hammel
und Frl. Minna Levy wurde der dreiaktige Schwank 'Der keusche
Lebemann' überaus anmutig und eindrucksvoll zum Vortrag gebracht,. Alle
Mitspielenden boten treffliche Leistungen, sodass der Erfolg des Stückes
sehr groß war.
Nach einer kurzen Pause folgte mit einer Tombola ein bunter Abend mit Tanz
und einer Überfülle reizender Aufführungen. Der Vorsteher der
Israelitischen Religionsgemeinde, Siegfried Stern, sprach daher in
aller Namen, als er dem Familienverein für die Veranstaltung des Unterhaltungsabends
dankbare Anerkennung zollte. Der Abend hatte auch finanziell einen
außerordentlichen Erfolg, sodass ein erfreulich großer Betrag dem
Synagogenbaufonds zugeführt werden konnte. |
In der Stuttgarter Ausstellung für kirchliche Kunst
ist ein Modell für eine Synagoge in Horb zu sehen (1930)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. August 1930: "Stuttgart.
Regierungsbaumeister O. Bloch hat bei dem Züricher
Synagogen-Wettbewerb einen 4. Preis erhalten. Dieses Projekt ist zurzeit
in der jüdischen Abteilung der Stuttgarter Ausstellung für kirchliche
Kunst zu sehen. Ebendaselbst sind Modelle des gleichen Architekten für
eine Synagoge in Horb, sowie für eine solche der Israelitischen
Religionsgesellschaft in Stuttgart ausgestellt, die sicher das besondere
Interesse unserer Leser finden werden." |
Die nationalsozialistische Machtübernahme 1933 hat die
Verwirklichung der Pläne zunichte gemacht. Mitte Oktober 1934 teilte das
israelitische Vorsteheramt dem Bürgermeisteramt mit, dass das Vorhaben der
Erbauung eines Gotteshauses aufgegeben worden sei. Man wolle einen Betsaal in
einem anderen inzwischen erworbenen Anwesen in der Ihlinger Straße einrichten.
Doch auch dazu ist es nicht mehr gekommen.
Der Synagogenbau soll im Preßburger'schen Haus
verwirklicht werden (1934)
Artikel in der "Gemeinde-Zeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs" vom 1. Dezember 1934: "Horb. Synagogenbau.
Man schreibt uns: Was seit 30 Jahren der neu entstandenen Gemeinde immer
vor Augen geschwebt, wird nun Wirklichkeit. Die rührige und umsichtige
Gemeindeverwaltung hat das am Eingang der Stadt gelegene Preßburger'sche
Haus erworben, um darin den längst ersehnten Synagogenbau erstehen zu
lassen. Sämtliche Spender von hier und auswärts, die zu dem löblichen,
guten Werke beigetragen haben, mögen hiefür den himmlischen Lohn ernten.
Sie haben dazu beigetragen, dass eine Stätte geschaffen werde, wo der
heilige Name des Weltenschöpfers angerufen wird, wo das gebeugte Gemüt
innere Erhebung finden möge, nd der betende Mensch seine ungestörte
Andacht verrichten könne, eine Stätte, in der die Versittlichung durch
die Macht des Glaubens und der Religion, durch das ewig lebendige Wort der
Thora gepflegt wird." |
Am Morgen des 10. November 1938 wurde der bisherige
Betsaal demoliert, die Inneneinrichtung zerstörte. SA-Männer hatten den Raum
ausgeräumt und die Einrichtung auf der Straße verbrannt. Auch eine Schulklasse
der Oberschule beteiligte sich auf Geheiß ihres Lehrers an den Zerstörungen
und dem Heraustragen und Zertrampeln von Schriften und Leuchtern.
Das Gebäude des ehemaligen Betsaales ist bis heute
erhalten. Die Lage des Betsaales ist an den Fenstern immer noch deutlich
erkennbar. Eine Gedenktafel ist angebracht. Seit 2005 besteht die "Förderstiftung Jüdischer
Betsaal Horb". Von ihr wird derzeit (2011/13) eine Restaurierung des
Betsaales durchgeführt.
Siehe weitere Seite zur Restaurierung des Betsaales
Horb.
Fotos
Historische Fotos:
Historische Fotos sind nicht bekannt, eventuelle
Hinweise bitte an den Webmaster von "Alemannia Judaica":
Adresse
siehe Eingangsseite |
Fotos nach 1945/Gegenwart:
Foto um 1965
(Quelle: Sauer s. Lit. Abb. 63) |
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Recht das Haus des Betsaals,
stadteinwärts gesehen |
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Fotos um 1985:
(Fotos: Hahn) |
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Das Haus Fürstabt-Gerber- Straße 2.
Der Betsaal war im
Erdgeschoss hinter
den Fenstern ohne Fensterläden |
Das Gebäude
stadteinwärts gesehen |
Hinter diesen Fenstern im
Erdgeschoss lag der Betsaal |
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Fotos 2003:
(Fotos: Hahn) |
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Ansicht wie 1985 |
Eine Gedenktafel
ist angebracht |
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Vermutlich Abschrankung
zwischen
Frauen- und Männerbereich im Betsaal
(auf dem Dachboden des
Gebäudes) |
Das Gebäude
von der
Straßenseite |
Blick stadteinwärts |
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Foto Februar 2008
(Foto: Hahn) |
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Fotos Anfang
September 2011
(erhalten von Heinz Högerle) |
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Fotos
vom "Tag der Europäischen Kultur" am 4. September 2011, als der
Platz vor dem Haus des ehemaligen Betsaales
nach dem 1942 umgekommenen früheren Horber Rabbiner Dr. Abraham
Schweitzer benannt wurde (vgl. Berichte unten). |
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Erinnerungsarbeit
vor Ort - einzelne Berichte
Februar 2009:
Bald auch
Stolpersteine in Horb? |
Artikel von Gabriele Weber in der
"Neckar-Chronik" vom 3. Februar 2009 (Artikel)
"Bald auch Stolpersteine in Horb? Lebendige Erinnerungskultur und Geschichtsbewusstsein könnten so wachsen
Der Rexinger Synagogenverein und Bürgermeister Peter Rosenberger zeigen sich interessiert, auch in Horb eine Stolperstein-Initiative in Erinnerung an Opfer des Naziregimes zu gründen. Jupp Klegraf vom Initiativkreis Stuttgart-Nord informierte am Sonntagabend vor 80 Gästen in der ehemaligen Synagoge in Rexingen über die Aktion.
Rexingen. Rüdiger Vitt vom Nordstetter Ortsarchiv war am Sonntag in Rexingen anwesend. Er hatte einst die Vita des gebürtigen Nordstetter Juden Ludwig Levi ermittelt. Gegen das Vergessen wurde für Levi im Oktober in der Stuttgarter Leuschnerstraße, seinem letzten selbst gewählten Wohnort, ein solcher Betonstein mit Messingplatte und eingravierten Daten ebenerdig auf öffentlichem Grund eingelassen. Harald Weiß aus Tübingen dokumentierte in einem in Rexingen auch gezeigten Film, wie der Kölner Künstler Gunter Demnig, der ursprüngliche Begründer der
'Stolperstein'-Aktion, den Stein einmauert. Zugegen waren bei der Aktion in Stuttgart Rosenberger, Vitt und Barbara Staudacher vom Synagogenverein.
Das Stolpern ist im Sinne von Innehalten und Erinnern zu verstehen. 'Wenn du es lesen willst, musst du eine Verbeugung
machen,' so Demnig. Zur kurzen Vita auf der Platte gehören die Ergebnisse der Recherchen, die in einem Archiv zusammengetragen sind und beim Verlegungsakt verlesen werden. Jupp Klegraf, ehemaliger Bezirksvorstand Stuttgart-Nord:
'Wir wissen viel über abstrakte Zahlen, von sechs Millionen Opfern.' Doch die Info über das Einzelschicksal, am ehemaligen Wohnort verlesen, bringe unschätzbare neue Erfahrungen,
'was man mit der abstrakten Zahl von sechs Millionen nicht vermitteln kann'. Dies beweise die Resonanz mit zunehmendem Zulauf. Es waren Juden, politisch Andersdenkende, Sinti und Roma, Zeugen Jehovas, Homosexuelle und Behinderte, die in zwölf Jahren Rassenideologie, Ausgrenzung und NS-Terror ermordet wurden. Für sie gibt es meist kein Grab. Mit den Steinen sollen sie
'aus der Vergessenheit geholt werden und einen Platz mitten unter uns
erhalten'.
Synagogen-Vereinsvize Heinz Högerle informierte, es seien in Horb über 120 Personen zu recherchieren; von zehn liegen Biografien vor.
'Es ist ein riesiger Berg zu bewältigen. Wir brauchen Helfer.' Er legte eine Liste für Ehrenamtliche aus, die sich zu einem ersten Austausch treffen sollen. Klegraf meinte auf Anfrage von Högerle, dass Gunter Demnig wohl binnen einem halben Jahr für eine erste Verlegeaktion kommen könnte. 100 Euro kostet ein in der Regel von Spendern finanzierter Stein, davon gehen 95 Euro an Demnig für seine Arbeit.
Högerle möchte bei Interesse einen offiziellen Antrag an den Gemeinderat auf Verlegung auf öffentlichem Raum (Gehweg) stellen. In Stuttgart förderte OB Schuster und die Stadtverwaltung bereits die Anfänge. Freunde, Nachbarn, Mitschüler der Opfer, Hausbesitzer und Schulen initiieren und engagieren sich. Geschichtsbewusstsein und lebendige Erinnerungskultur wachsen. 99 % der Hausbesitzer sind mit der Verlegung einverstanden. Nur drei Farbschmierereien waren bisher zu verzeichnen.
Demnig ('Kunstprojekt für Europa') hat seit 2003 über 16 500 Steine in über 350 Kommunen in Deutschland, 12 in Österreich, in den Niederlanden und Ungarn verlegt. Bald sollen die Ersten in Tschechien, Polen, Norwegen, Frankreich und der Ukraine folgen. In Stuttgart wurden dank 15 Initiativkreisen (für 23 Stadtteile) in den vergangenen 5 Jahren in 218 Aktionen rund 400 Steine verlegt." |
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Februar 2010:
Auch in Horb werden mit Beschluss des
Gemeinderates "Stolpersteine" verlegt |
Artikel in der "Neckar-Chronik"
vom 25. Februar 2010 (Artikel):
"Die Horber sollen stolpern - Stadt unterstützt das Projekt 'Stolpersteine' und übernimmt die Grabarbeiten.
Horb möchte die Erinnerung an von den Nationalsozialisten in Konzentrationslager deportierte Einwohner bewahren. Der Gemeinderat hat dem
'Stolpersteine'-Projekt mehrheitlich zugestimmt.
Horb. Bei einer Gegenstimme und einer Enthaltung hat der Gemeinderat am Dienstag beschlossen, das Projekt
'Stolpersteine' zu unterstützen. Die Stadt wird die Grabarbeiten für die Einbringung der Steine in die Gehwege übernehmen.
'Mit den Stolpersteinen sollen die Opfer des Nationalsozialismus zurückgeholt werden in die Gemeinden, wo sie zum letzten Mal freiwillig gelebt
haben', sagte Heinz Högerle vom Rexinger Synagogenverein, der das Projekt im Gemeinderat vorgestellt hat.
Stolpersteine erinnern an von den Nationalsozialisten ermordete Juden, Sinti und Roma, Behinderte, Zeugen Jehovas, Homosexuelle, Widerstandskämpfer und politisch Andersdenkende, sagte Högerle. Der Initiator des Projekts, der Künstler Gunter Demnig, hat in über 480 Gemeinden in Europa bisher über 16 500 Stolpersteine verlegt. Stolpersteine sind Betonwürfel mit einer Länge von zehn Zentimetern, die in den Gehweg eingelassen werden. Auf der Messingoberfläche sind der Name, das Geburtsjahr und das Schicksal des ermordeten früheren Bewohners eingraviert.
Voraussetzung für die Herstellung von Stolpersteinen sind Bürger, die die Biografien von NS-Opfern recherchieren und Kontakt zu den Angehörigen aufnehmen. Die Steine werden von Privatpersonen gestiftet und gehen in das Eigentum der Gemeinde über. Bei der Verlegung eines Stolpersteins werde die Biografie des ehemaligen Bewohners verlesen.
'Jede Verlegung ist deshalb eine kleine Gedenkstunde für den Deportierten', sagte Högerle. Ein
'Erinnerungsbuch' im Internet soll alle biografischen Angaben sammeln.
Stolpersteine seien eine gute Möglichkeit zur Erinnerung, sagte Oberbürgermeister Peter Rosenberger, der bereits bei einer Steinlegung in Stuttgart dabei war.
'Die Stolpersteine zwingen den Betrachter zum Innehalten', sagte Rosenberger. Diese Entschleunigung stehe Horb gut.
'Das ist ein hervorragendes Projekt, das Einzelschicksale in den Mittelpunkt
stellt', sagte CDU-Stadtrat Andreas Bronner im Namen seiner Fraktion. Für informativ, wichtig und sinnvoll halte die FD/FW die Stolpersteine, sagte der Fraktionsvorsitzende Dr. Alfred
Seifriz. 'Das Bedürfnis in der Bevölkerung zur Aufarbeitung der Geschichte ist
da', sagte er.
'Die Stolpersteine setzen auch ein Zeichen gegen Rechtsextremismus', ergänzte Stadtrat Thomas Mattes für die SPD-Fraktion. Mit der Unterstützung des Projekts leiste Horb einen Beitrag dafür, dass das furchtbare Leid, das der Nationalsozialismus verursacht habe, nicht in Vergessenheit gerate.
'Es ist wichtig, dass Schüler in das Projekt eingebunden werden und Geschichte anhand von Einzelschicksalen
erfahren', meinte FD/FW-Stadträtin Dr. Margarete Rebholz. Die Stolpersteine seien eine Möglichkeit, aus der Geschichte zu lernen. Seiner Stimme enthalten hat sich Cihan
Polat. 'Ich kann nicht sagen, ob dieses Projekt richtig oder falsch ist', sagte der
OGL-Stadtrat.
Gegen die Unterstützung des Projekts hat 'Republikaner'-Stadtrat Rodolfo Panetta gestimmt...
Die Umsetzung des Projekts hat in Horb bereits begonnen: Seit Ende Januar recherchieren mehrere Rexinger die Biografien von Juden aus Rexingen. Auch in anderen Ortsteilen gibt es Nachforschungen. Das Stadtarchiv recherchiert zu NS-Opfern, die in der Kernstadt gelebt haben. Parallel dazu erstellen Schüler des Martin-Gerbert-Gymnasiums, die bei der Gemeinderatssitzung anwesend waren, seit Anfang des Schuljahres Seminararbeiten zu deportierten
Horbern. 'Insgesamt werden derzeit die Biografien von mehr als 40 Personen
recherchiert', sagte Heinz Högerle. Das Projekt habe eine große Dynamik. Problematisch sei, dass man über die Schicksale vieler NS-Opfer nur wenig wisse. Die ersten Stolpersteine sollen 2011 im Rahmen des Grünprojekts verlegt werden.'" |
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Oktober 2010:
Der Platz vor dem Haus mit dem Betsaal soll in
"Dr.-Abraham-Schweizer-Platz" umbenannt werden |
Artikel von Andreas Ellinger in der
"Neckar-Chronik" vom 21. Oktober 2010 (Artikel):
"Ein Platz in der Stadtgeschichte
Zu Ehren des Rabbis Dr. Abraham Schweizer.
Der Platz vor dem ehemaligen jüdischen Betsaal in Horb soll nach Dr. Abraham Schweizer benannt werden. Doch wer ist Abraham Schweizer? Dass er den Mitgliedern des Städtebau- und Sanierungs-Ausschusses am Dienstag kein Begriff war, bestätigte Barbara Staudacher und Heinz Högerle von der Förderstiftung
'Jüdischer Betsaal' in ihrem Vorhaben, Abraham Schweizer mit der Platz-Benennung wieder ins Gedächtnis zu rufen.
Högerle: 'Der Mann ist heute nicht mehr bekannt – in den 20er- und 30er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts war er
stadtbekannt.' In der Festschrift zum 700-jährigen Jubiläum der Stadt sei Schweizer mit einem Beitrag über
'Die Israeliten in Stadt und Bezirk Horb' vertreten gewesen. Jahrzehnte lang habe er zu den Honoratioren gehört. Högerle stellte fest:
'Er ist aus der Öffentlichkeit verschwunden. Heute haben wir nicht einmal mehr ein Bild von ihm. Das ist das, was die Nazis wollte: Auslöschen.'
Abraham Schweizer war von 1913 bis 1936 Rabbiner in Horb. Er war der erste und letzte Rabbiner der Stadt. Nachdem die jüdische Gemeinde in Mühringen geschrumpft und die Horber Gemeinde gewachsen war, kam der Rabbinats-Sitz 1913 nach Horb.
Schweizer wohnte in seiner Horber Zeit gegenüber dem Betsaal, in der Isenburger Straße 5.
'Als Rabbiner des größten Rabbinatsbezirks in Württemberg gehörte er über 20 Jahre zu den geistlichen Würdenträgern von Horb, er hat das religiöse Leben der Stadt mitgeprägt.' Das schreiben Barbara Staudacher und Heinz Högerle in ihrer Bitte an Oberbürgermeister Peter Rosenberger, den Platz zwischen Betsaal und ehemaligem Wohnhaus nach dem Rabbiner zu benennen.
Abraham Schweizer war am 3. Februar 1875 in Schopfloch bei Dinkelsbühl als Sohn eines Kaufmanns geboren. Er besuchte die Lyzeen in Schwabach und Esslingen sowie nach einem weiteren Umzug das Karls-Gymnasium in Stuttgart. Nach dem Abitur im Jahr 1896 studierte er in Würzburg und Berlin, im Juli 1900 promovierte er in Tübingen. Als Rabbiner und zuvor als Vikar war er bis 1913 in Weikersheim tätig.
Abraham Schweizer war Vorstandsmitglied im Verein Württembergischer Rabbiner und Mitglied der Stuttgart-Loge. 1917 erhielt er das Charlottenkreuz. Das Internet-Lexikon
'Wikipedia' schreibt über diese Auszeichnung: 'Das Charlottenkreuz wurde am 5. Januar 1916 von König Wilhelm II. von Württemberg gestiftet und konnte allen Personen verliehen werden, die sich im Felde oder in der Heimat besondere Verdienste um die Pflege der Verwundeten und Erkrankten oder auf dem Gebiet der allgemeinen Kriegsfürsorge erworben
hatten.'
Verheiratet war der Rabbiner mit Zerline Schweizer, geborene Bamberger. Sie lebte von 1880 bis 1913. Der Sohn des Ehepaars, Arno, wurde in Auschwitz getötet.
1936 wurde Abraham Schweizer pensioniert. Er blieb in Horb, bis ihn Nazis am 10. November 1938 verhafteten – am Tag nach der
'Reichspogromnacht'. Vom 12. bis 29. November war er nach Recherchen von Heinz Högerle und Barbara Staudacher im Konzentrationslager Dachau gefangen. Nach seiner Entlassung zog er nach Stuttgart.
'Im Herbst 1941 wurde er nach Oberdorf am Ipf zwangsevakuiert und von dort am 23. August 1942 nach Theresienstadt deportiert. Am 29. September kam er ins Vernichtungslager Maly Trostinek in Polen und wurde dort
ermordet.'
Der Städtebau- und Sanierungs-Ausschuss sowie der Verwaltungs- und Technische Ausschuss des Gemeinderats haben empfohlen beziehungsweise beschlossen, dass der Platz vor dem jüdischen Betsaal Horb künftig
'Dr. Abraham Schweizer Platz' heißen soll. Auswirkungen auf die Postanschrift der umstehenden Gebäude gibt es keine. Eine Tafel mit seinen Lebensdaten soll an Abraham Schweizer erinnern." |
Hinweis:
Die öffentliche Benennung des Platzes wird am "Europäischen Tag der jüdischen
Kultur" am 4. September 2011 um 14 Uhr sein. |
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August 2011:
Veranstaltungen zum Europäischen Tag der
Jüdischen Kultur am 4. September 2011 in Horb und Umgebung |
Artikel in vom August 2011 (Artikel): "Einblicke in "Erbe und Modernität".
Horb/Rottenburg-Baisingen. Unter dem Motto "Erbe und Modernität" findet am Sonntag, 4. September, der Europäische Tag der Jüdischen Kultur statt.
Seit mehr als zehn Jahren findet am ersten Sonntag im September ein internationaler Gedenktag statt, an dem sich Synagogen, Gedenkstätten, Friedhöfe und Museen in rund 30 Ländern beteiligen.
In Baden-Württemberg und im Elsaß erinnern auch dieses Jahr am 4. September zahlreiche Veranstaltungen an die Geschichte und die Traditionen und Bräuche der jüdischen Gemeinden auf beiden Seiten des Rheins, wobei auch Einblicke in das aktive Leben der jüdischen Gemeinden heutzutage, wie zum Beispiel der jüdischen Gemeinde Ulms, gewährt werden.
Baisingen und Horb beteiligen sich ebenfalls an dem Gedenktag. So wird der Förderverein Synagoge Baisingen zwischen 14 und 16 Uhr Führungen in der Synagoge veranstalten und zwischen 15.30 und 17.30 Uhr über den jüdischen Friedhof mit seinen über 400 Grabsteinen führen.
In Horb wird der Platz, der sich vor dem in diesem Jahr renovierten jüdischem Betsaal befindet, um 14 Uhr nach dem letzten Horber Rabbiner, Abraham Schweizer, umbenannt.
Des weiteren steht der Betsaal zur Besichtigung offen." |
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Eingestelltes
Dokument: "Zur Benennung des Platzes vor dem Jüdischen
Betsaal in Horb nach Rabbiner Dr. Abraham Schweizer am Sonntag, 4.
September 2011. Rede von Michael Theurer, MdEP, erster Vorsitzender
des Träger- und Fördervereins Ehemalige Synagoge Rexingen".
Eingestellt
als pdf-Datei. |
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September 2011:
Auch im Geburtsort von Rabbiner Dr. Abraham
Schweizer wird die Benennung des Platzes in Horb wahrgenommen |
Artikel in der "Fränkischen Landeszeitung" (Lokal:
Dinkelsbühl) vom September 2011: "Platz-Benennung nach gebürtigem
Schopflocher. Schopfloch / Horb (pm/bi) - In der am östlichen Rand des
Schwarzwalds liegenden Stadt Horb am Neckar wurden Leben und Wirken des
aus Schopfloch stammenden Juden Dr. Abraham Schweizer auf besondere Weise
gewürdigt, denn der Platz vor der dortigen ehemaligen Synagoge trägt
jetzt seinen Namen (Foto)...." Zum weiteren Lesen des Artikels
bitte Textabbildung anklicken. |
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November 2011:
In Horb und Stadtteilen wurden
"Stolpersteine" verlegt |
Artikel von Marion Tischbein im
"Schwarzwälder Boten" vom 28. November 2011: "Stolpersteine
erinnern an Juden.
Horb - Zum 70. Jahrestag der Deportation von 53 Rexinger Juden 1941
nach Riga wurden am Samstag an verschiedenen Orten im Horber Stadtgebiet
die ersten Stolpersteine für die in der NS-Zeit ermordeten Bürgerinnen
und Bürger gelegt..."
Link
zum Artikel - auch eingestellt
als pdf-Datei |
Zum selben Ereignis liegt auch ein Artikel
aus der "Neckar-Chronik" vom 28. November 2011 vor: "Gegen
das Vergessen - Stolpesteine erinnern an das Schicksal einstiger
jüdischer Mitbürger..."
Link
zum Artikel - auch eingestellt
als pdf-Datei. |
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März
2012: Jahreshauptversammlung des
Träger und Fördervereins "Ehemalige Synagoge Rexingen"
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Artikel von Peter Morlok im
"Schwarzwälder Boten" vom 16. März 2012: "Synagogenverein
setzt Zeichen.
Horb-Rexingen. Auf ein Jahr voller Aktionen blickte der Träger- und
Förderverein 'Ehemalige Synagoge Rexingen' bei seiner
Jahreshauptversammlung zurück..."
Link
zum Artikel |
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August 2012:
Landesrabbiner Wurmser besucht Horb und den
ehemaligen Betsaal |
Artikel im "Schwarzwälder Boten"
(Horb) vom 2. August 2012: "Landesrabbiner beeindruckt von vielen
jüdischen Spuren.
Horb. Im Mittelpunkt eines Besuchs von Landesrabbiner Netanel Wurmser standen die Visitation der jüdischen Friedhöfe in Mühlen, Horb und Rexingen und die Besichtigung des jüdischen Betsaals in Horb.
Das geistliche Oberhaupt der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württembergs (IRGW) war vom Träger- und Förderverein Ehemalige Synagoge Rexingen, kurz: Synagogenverein, eingeladen worden..."
Link
zum Artikel. |
Artikel von Michael Zerhusen in der
"Südwestpresse" (Neckar-Chronik) vom 2. August 2012: "Ein
neues 'Haus des Lebens'. Landesrabbiner Netanel Wurmser besucht
Betsaal-Gebäude und jüdische Friedhöfe..." |
Link
zum Artikel |
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September 2012:
Weitere Verlegung von "Stolpersteinen"
in Horb und Stadtteilen |
Artikel in der "Neckar-Chronik"
(Südwest Presse, Lokalteil Horb) vom 18. September 2012: "Stolpersteine für Horber Bürger
Im Gedenken an Opfer der Nazi-Diktatur: Am Samstag wurde an die Schicksale von 15 Menschen erinnert
Nicht jeder Stolperstein, der am Samstag in Horb verlegt worden ist, erinnert an frühere jüdische Bürger. Der erste Stein, den der Kölner Künstler Gunther Demnig am Samstag in der Hirschgasse ins Straßenpflaster legte, war für die junge christliche Horberin Maria Leins..."
Link
zum Artikel |
Artikel von Marion Tischbein im
"Schwarzwälder Boten" vom 16. September 2012: "Menschen-Schicksale
dem Vergessen entrissen..."
Link
zum Artikel . |
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Oktober 2014:
Rückblick: Tagesexkursion: Jüdische Spuren rund um Horb am 25.
Oktober 2014 |
Das Evangelische Bildungszentrum Hospitalhof und das Katholische Bildungswerk Stuttgart
führten gemeinsam im Oktober eine Tagesfahrt auf jüdischen Spuren rund um Horb
durch.
Jüdische Spuren rund um Horb am Neckar - Tagesfahrt - Sa 25.10.14, 8:00 - 19:00 Uhr
- Horb am Neckar 49,00 € (Fahrt mit dem Reisebus, Führungen, Reiseleitung)
Das Rabbinat Mühringen/Horb war Anfang des 19. Jahrhunderts das größte Rabbinat in Württemberg. Bedeutende Rabbinerpersönlichkeiten waren für die jüdischen Gemeinden des Rabbinats verantwortlich, jüdische Kaufleute und Viehhändler spielten im wirtschaftlichen Leben eine wichtige Rolle. Für die jüdischen Familien war die Gegend am Oberen Neckar Heimat.
Ihre Geschichte(n) werden wir auf dieser Tagesfahrt an verschiedenen Stationen aufzuspüren versuchen.
In Nordstetten ist 1812 Berthold Auerbach geboren, der im 19. Jahrhundert zu den meistgelesenen Schriftstellern Deutschlands gehörte. Dort besuchen wir das Auerbach-Museum im Schloss und spazieren zu seinem Geburtshaus und Grab. Weitere Stationen sind der kürzlich renovierte jüdische
Betsaal in Horb am Neckar, der heute Gedenkstätte und Museum beherbergt, sowie die
ehemalige Synagoge in Rexingen. Auf der Rückfahrt besichtigen wir die
ehemalige Synagoge in Rottenburg-Baisingen, wo vor allem die Funde der Genisa (Sammlung religiöser Gebrauchsgegenstände) und eine ausführliche Dokumentation der Lebensgeschichten Baisinger Juden bemerkenswert sind.
Kooperation mit: Ev. Bildungszentrum Hospitalhof - Anmeldung und Informationen bei:
Katholisches Bildungswerk 0711/7050600 E-Mail: info@kbw-stuttgart.de
Website www.kbw-stuttgart.de
Direktlink zur Veranstaltung: http://www.kbw-stuttgart.de/veranstaltungen/251014-juedische-spuren-rund-um-horb-am-neckar-/
. |
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Bis 20. Dezember
2014: Ausstellungen im Jüdischen Betsaal Horb:
Zum Ersten
Weltkrieg und zur jüdischen Schule in Rexingen |
"Mein Herz gab ich dem Vaterland"
Über vier Jahre wütete der Erste Weltkrieg und hinterließ Verheerungen und Opferzahlen in bis dahin ungekanntem Ausmaß. Zurück blieb eine
"verlorene Generation", traumatisiert durch die Kriegserlebnisse im Schützengraben, konfrontiert mit Leid, Verlust und Elend an der
"Heimatfront".
Die Ausstellung zeigte in einem lokalen Teil besonders das Schicksal jüdischer Soldaten aus Horb, Rexingen, Mühringen, Nordstetten und Mühlen. Wer waren die Männer, die für Kaiser und Vaterland in den Krieg zogen und wie war ihr weiteres Schicksal?
Der Rexinger Fliegerleutnant Joseph Zürndorfer schrieb in seinem Testament:
"Ich bin als Deutscher ins Feld gezogen, um mein bedrängtes Vaterland zu schützen. Aber auch als Jude, um die volle Gleichberechtigung meiner Glaubensbrüder zu
erstreiten."
Anhand von Biografien, Feldpostbriefen, Fotos, Tagebuchauszügen, von Schlagzeilen und Anzeigen in der Horber Presse vermittelt dieser Teil die besondere Tragik dieses Krieges und seiner Folgen für die jüdischen Bürger.
In einem allgemeinen Teil, der von der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg erstellt wurde,
wurde mit zeitgenössischen Bildern und Zeugnissen der Kriegsalltag der Menschen gezeigt. Dabei werden besonders das Erleben und die Perspektive von Kindern und Jugendlichen im Krieg dargestellt.
Die Ausstellung "Mein Herz gab ich dem Vaterland" ist jeden Samstag und Sonntag von 14.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Museum Jüdischer Betsaal Horb, Fürstabt-Gerbert-Straße 2, beim Ihlinger Tor in Horb am Neckar. Eintritt frei. Anmeldung für Gruppen auch unter der Woche über
verlagsbuero@t-online.de
Weitere Informationen: Gruppen und Schulklassen nach Vereinbarung. Kontakt über Tel. 0 74 51 / 62 06 89.
Das Museum im ehemaligen Jüdischen Betsaal ist leicht mit öffentlichen
Verkehrsmitteln zu erreichen. Vom Horber Bahnhof zu Fuß in ca. 5 Minuten.
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Die Ausstellung "Alef, Bet, Gimel, Dalet - Die jüdische Schule in
Rexingen" ist zu denselben Zeiten wie die die Ausstellung zum Ersten Weltkrieg
zu sehen (siehe oben) |
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November
2016 - 2017:
Ausstellung über die Ausgrenzung und Verfolgung von Juden im Oberen
Nagoldtal zwischen 1933-1945 |
Links
Flyer zur Ausstellung "War da was bei uns?" Die Ausgrenzung und
Verfolgung von Juden im Oberen Nagoldtal zwischen 1933-1945. Die
Ausstellung wurde erarbeitet von SchülerInnen der Realschule Nagold und war
zu sehen vom 27. November 2016 bis 8. Januar 2017 im Museum Jüdischer
Betsaal Horb. Dazu wurden Vorträge gehalten von SchülerInnen über "Jüdischer
Viehhandel im Oberen Nagoldtal" und über "Verfolgung von Behinderten und
sog. 'Asozialen' im Oberen Nagoldtal. |
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Dezember 2017 -
März 2018: Ausstellung "Menorah"
im Jüdischen Betsaal Horb |
Informationsblatt zur Ausstellung Menorah
- Licht und Leuchter im jüdischen Leben (eingestellt als pdf-Datei
oder Bilddatei links anklicken) |
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April 2018:
Über die Erinnerungsarbeit in
Rexingen und Horb |
Artikel von Alexandra Feinler im
"Schwarzwälder Boten" vom 19. April 2018: "Horb a. N. Freier Eintritt nur
durch Zuschüsse möglich
Auf ein besonderes Jahr blickt der Träger- und Förderverein ehemalige
Synagoge Rexingen, denn heuer wird das 80-jährige Bestehen von Shavei Zion
gefeiert.
Horb-Rexingen. In der israelischen Gemeinde leben noch einige Nachkommen
von Rexingern. Bei der Hauptversammlung schaute der Vorstand auch auf die
zahlreichen Veranstaltungen, Ausstellungen und weitere Aktionen im
vergangenen Jahr. Vorsitzender Oberbürgermeister Peter Rosenberger hob den
besonderen jüdischen Themenweg hervor, nannte die Ausstellung zu Chanukka
und weitere Termine im jüdischen Betsaal in Horb. Besonders gelungen seien
die Aufkleber des Jugendgemeinderats, der in der Horber Stadt Aufkleber mit
rechten Inhalten unter diesen 'Toleranz'-Aufklebern verschwinden lassen
wolle.
Der Bildungsreferent Benedict von Bremen zählte rund 2400 Besucher, die sich
die ehemalige Synagoge und den jüdischen Betsaal in Horb im vergangenen Jahr
angeschaut hätten. Knapp 700 Schüler hätten sich Ausstellungen im jüdischen
Betsaal, in der ehemaligen Synagoge und dazu noch die jüdischen Friedhöfe
angeschaut. Beliebt sei die Laubhütte von Margarita Rozenberg gewesen, die
von zahlreichen Gästen bestaunt wurde. 45 Nachfahren von ehemaligen Juden
aus Rexingen und der Region seien im vergangenen Jahr zu Besuch gewesen. Sie
kamen aus Canada, Israel, Argentinien, Frankreich und anderen Ländern. 'Wir
pflegen aktuell Kontakt zu den Nachfahren der Juden aus der Region bis in
die dritte Generation hinein', erklärte Benedict von Bremen.
Dank an die Stadt. Barbara Staudacher dankte der Stadt Horb, dem
Landkreis Freudenstadt und dem Land Baden-Württemberg für die Zuschüsse,
denn nur so könnten die Ausstellungen im jüdischen Betsaal weiterhin bei
freiem Antritt angeboten werden. Vorstandsmitglied Andrea Dettling aus
Gärtringen nannte Workshops, die Erweiterung der jüdischen
Familien-Datenbanken und das Einscannen von sämtlichen Bildern, der ehemals
in Rexingen lebenden Juden. Über den stellvertretenden Vorsitzenden Heinz
Högerle sei der Verein auf sie Geschichtsstudentin Jasmin Hopfer gekommen,
die sich mit großem Engagement in die Themen eingearbeitet habe, die
Deportierten-Liste durchgegangen sei und daher ein Dankeschön vom Verein
erhielt. Erfolgreich sei auch das Jahr aus Sicht des Kassierers Gernot
Schlager gewesen, denn er nannte einen Mitgliederzuwachs von zehn Personen
auf 178. Die Spenden hätten etwas abgenommen, denn 2016 hatte Ehrenmitglied
Michael Theurer die Geldgeschenke aus seiner Hochzeit gespendet.
Zahlreiche Unterstützer. Dennoch habe der Verein zahlreiche
Unterstützer und erhalte Zuschüsse, womit Gernot Schlager ein Plus vermelden
konnte. Das Geld werde gebraucht, denn die ehemalige Synagoge in Rexingen
soll umgebaut werden. Der Oberbürgermeister und Vorsitzende freute sich
besonders, dass zwei Tage zuvor die Zusage aus dem Leader-Projekt für die
Fördersumme von 210.000 Euro eingegangen sei. 'Wir müssen uns beeilen, denn
bis März 2018 muss der Umbau fertig sein', erklärte Rosenberger, dass daher
nun die Ausschreibungen vorgenommen werden würden. Dennoch könne das
Obergeschoss der ehemaligen Synagoge Rexingen genutzt werden, weshalb ein
Konzert im September dort stattfinden werde. Weitere Termine nannte Barbara
Staudacher, wie die Reise zum 80-jährigen Bestehen nach Shavei Zion, den
Jahrestag im November, die Ausstellung 'Flüchtiges Glück' ab Juni im
jüdischen Betsaal und viele weitere. Zum Geburtstag '80 Jahre Shavei Zion'
hatte Heinz Högerle einen Vortrag mit Bildern zusammengestellt. Die
Geschichte seit dem 13. April 1938 bis heute wurde zusammengefasst."
Link zum Artikel |
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November 2019:
Die Horber "Stolpersteine" werden
geputzt (u.a. von der SPD-Bundespolitikerin Sasika Esken)
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Artikel von Peter Morlok im "Schwarzwälder
Boten" vom 11. November 2019: "Die Horber "Stolpersteine" glänzen wieder
Horb. Der 9. November verdeutlicht wie kaum ein anderer Tag im Jahr,
wie nahe Freude und Trauer beieinanderliegen können. Als vor 30 Jahren die
Mauer fiel, jubelten die Menschen, doch dieser Tag ist gleichzeitig mit
einem Datum verknüpft, das als einer der schwärzesten Tage in Deutschland
gilt. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 brannten die Synagogen.
Sie brannten in Baden, in Württemberg und Hohenzollern sowie im gesamten
Deutschen Reich. Sie brannten in Österreich und in der Tschechoslowakei und
eine brannte auch in Horb. Der 9. November ist der Tag, an dem organisierte
Schlägertrupps jüdische Geschäfte und Gotteshäuser in Brand setzten. Es ist
der Tag, an dem tausende Juden misshandelt, verhaftet oder getötet wurden.
Spätestens an diesem Tag konnte jeder in Deutschland sehen, dass
Antisemitismus und Rassismus bis hin zum Mord staatsoffiziell geworden
waren. Diese Nacht war das offizielle Signal zum größten Völkermord in
Europa. Gunter Demnig, ein deutscher Künstler, hatte es sich zur Aufgabe
gemacht, vor jedem Haus, in dem eine Familie oder eine Person lebte, die von
den Nazis aus den unterschiedlichsten Gründen heraus ermordet wurde, einen
seiner 'Stolpersteine' zu setzen. Ein Stolperstein, der an die Menschen, die
in diesem Haus gelebt hatten, erinnert. Die zehn Zentimeter großen
quadratischen Gedenksteine, aus Messing gegossen, sind Mahnmale,
Erinnerungen und stumme Botschafter wider dem Vergessen. Sie sind keine
Entschuldigung für etwas Unvorstellbares, sondern sie sind einfach eine
Geste gegenüber jedem einzelnen Naziopfer jener Zeit. Dass diese Steine, vor
allem ihre Inschriften, mit der Zeit verdrecken und unleserlich werden ist
der Natur der Sache geschuldet. Die Menschen laufen meist achtlos darüber
weg, der Zahn der Zeit nagt am Metall und die klimatischen Veränderungen tun
ihr übriges. Deshalb ist es ganz gut, wenn man die Stolpersteine ab und zu
reinigt. Eine recht kleine Gruppe aus der Horber SPD, darunter Viviana
Weschenmoser, Jérôme Brunelle und Thomas Mattes sowie die
Bundestagsabgeordnete Saskia Esken machten sich auf den Weg, die
Stolpersteine zu putzen. Esken putze an diesem Tag lieber zuhause an der
Basis, als in der Bundeshauptstadt Berlin auf den Putz zu hauen, sagte sie.
Dort fanden am Samstag einige Gedenkfeiern statt. Am Samstagvormittag machte
sich die Gruppe unter Führung von Heinz Högerle vom Rexinger Synagogenverein
auf den Weg, um die Stolpersteine, die es in der Horber Kernstadt gibt, zu
putzen. Ob das aus Leipzig stammende Politurmittel 'Elsterglanz' oder die
Schmirgelpaste 'Putzstein' das erste Mittel der Wahl war, das blieb den
Putzern überlassen.
125 Menschen wurden deportiert. Treffpunkt war der Jüdische Betsaal,
und natürlich nutzen sowohl die Kommunal- als auch die Bundespolitikerin
diese Chance, um ihre politischen Gedanken zu diesem Thema zu äußern. Zum
Kampf gegen die faschistische, antisemitische Gewaltbereitschaft rief
Weschenmoser auf, und Esken fügte an, dass man sich von den 'alten Männern'
im Bundestag und anderswo nicht die Erinnerungskultur verbieten lasse.
Högerle ging auf die Ereignisse der Reichspogromnacht in Horb ein. Er
erinnerte daran, wie ein Lehrer samt seinen Schülern in die hiesige Synagoge
einbrachen, randalierten und für großen Sachschaden sorgten. Als auf Geheiß
einer Amtsperson wenigsten die Thorarolle an den Rabbi zurückzugeben war,
schmiss einer der Schüler diese durch die geschlossene Scheibe in das
Arbeitszimmer des Rabbiners. 'Horb wurde durch die Deportation von 125
Jüdinnen und Juden aus Rexingen und weitere Vertreibungen ›judenfrei‹
gemacht', so Högerle in seinen Ausführungen. Dann ging’s los zum
Arbeitseinsatz. Erster Halt war in der Neckarstraße das Haus mit der Nummer
46. Hier wohnten einst Viktor und Fanny Wälder mit ihren Kindern Ruth und
Heinz Simon, die alle in Auschwitz ermordet wurden. Nahezu unbemerkt von den
Passanten und den Autofahrern, die an diesem Samstagmorgen geschäftig
unterwegs waren, wurden diese Gedenksteine gereinigt. Dies war mehr als nur
ein der Tätigkeit geschuldeter Kniefall vor den Opfern der Nazizeit, und
Heinz Högerle hofft, dass dies in Horb und den Stadtteilen vielleicht
irgendwann zur Tradition werden könnte und sich noch mehr politische,
kirchliche und private Organisationen am 9. November ganz praktisch durch
eine Reinigungsaktion an die Opfer nach der Novemberpogrome von 1938
erinnern."
Link zum Artikel |
Links und Literatur
Links:
| Website der Stadt Horb am
Neckar |
|
Zur Seite über den jüdischen Friedhof Horb
(interner Link) |
| Anmerkung:
Horb am Neckar sollte nicht verwechselt werden mit Horb am Main in
Oberfranken (Marktzeuln), wo sich
eine von Elieser Sussmann um 1730 ausgemalte Synagoge befand, die heute im Israel
Museum in Jerusalem zu sehen ist (Foto links).
Seite
zur Synagoge in Horb am Main (interner Link) |
| Zur Seite Förderstiftung "Jüdischer
Betsaal Horb" (interner Link) |
| Horb: Kultur- und Museumsverein, Postfach 1147, 72151 Horb, E-Mail,
Internet. |
| Internetseite der Grund- und Hauptschule
Horb-Altheim - Wandertag "Auf den Spuren der Landjuden - von Altheim
nach Eyach"; Adresse der Schule: Horb-Altheim:
Grund- und Hauptschule, Hindenburgstraße 53, 72160 Horb-Altheim, E-Mail,
Internet. |
Literatur:
| Paul Sauer: Die jüdischen Gemeinden in Württemberg und
Hohenzollern. 1966. S. 108-110. |
| Germania Judaica III,1 S. 573-574. |
| Artikel zum Horber Synagogenbau in: Gemeindezeitung (GZ) für die
israelitischen Gemeinden Württembergs. 3. Jg. Nr. 17 vom 1.12.1926 S. 392;
4. Jg. Nr. 16 vom 16.11.1927 S. 499-500; 4. Jg. Nr. 19 vom 1.1.1928. |
| Hans Peter Müller: Die Juden in der Grafschaft Hohenberg, in: Der Sülchgau
25 (1981) S.36-43. |
| Fritz Frank: Verschollene Heimat, in: Jüdisches Leben in
Deutschland. Selbstzeugnisse zur Sozialgeschichte im Kaiserreich. Stuttgart
1979. |
| Martin-Gerbert-Gymnasium Horn / Otto-Hahn-Gymnasium Nagold (Hg.):
Schattenrisse. Eine Annäherung an die Geschichte der jüdische Gemeinde von
Horb am Neckar 2000. |
| Joseph Walk (Hrsg.): Württemberg - Hohenzollern -
Baden. Reihe: Pinkas Hakehillot. Encyclopedia of Jewish Communities from
their foundation till after the Holocaust (hebräisch). Yad Vashem Jerusalem
1986. S. 76-79. |
| Joachim
Hahn / Jürgen Krüger: "Hier ist nichts anderes als
Gottes Haus...". Synagogen in Baden-Württemberg. Band 1: Geschichte
und Architektur. Band 2: Orte und Einrichtungen. Hg. von Rüdiger Schmidt,
Badische Landesbibliothek, Karlsruhe und Meier Schwarz, Synagogue Memorial,
Jerusalem. Stuttgart 2007. |
| Karl-Hermann
Blickle und Heinz Högerle: Juden in der Textilindustrie.
Dokumentation der Tagung des Gedenkstättenverbundes Gäu-Neckar-Alb am 10.
Oktober 2010 in Hechingen. Barbara Staudacher Verlag Horb-Rexingen
2013. ISBN 978-3-928213-19-6.
Hierin der Beitrag Heinz Högerle: Die 'Arisierung' der Kleiderfabrik
Stern K.H. in Horb am Neckar. S. 123-145. |
|
Vom Leben in Horb am Neckar. Die
jüdische Gemeinde und ihr Friedhof. Hrsg. vom Stadtarchiv Horb und vom
Träber- und Förderverein Ehemalige Synagoge Rexingen. Dritter Band der Reihe
"Jüdische Friedhof der Stadt Horb". Festeinband. Fadenheftung, 413 S., 2019.
ISBN 978-3-95505-118-5. € 30,00.
Der dritte Band in der Reihe „Jüdische Friedhöfe der Stadt Horb“
beschreibt, wie sich in einem Zeitraum von etwa 80 Jahren in Horb inmitten
einer überwiegend katholischen Nachbarschaft eine vielfältige
schwäbisch-jüdische Kultur entwickelte. Umfangreiche Recherchearbeiten im
Stadtarchiv bilden die Grundlage, auf der 32 Autor*innen diese Geschichte
erzählen. In enger Zusammenarbeit mit dem Rexinger Synagogenverein ist eine
fundierte Dokumentation zur Entstehung, Blüte und Vernichtung der jüdischen
Gemeinde in Horb entstanden. |
Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the
Holocaust".
First published in 2001 by NEW
YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright © 2001 by Yad
Vashem Jerusalem, Israel.
Horb Wuerttemberg. The 14th century community
was destroyed in the Black Death persecutions of 1348-49. The Jewish settlement
was renewed in the second half of the 19th century and numbered 134 (5 % of the
total) in 1900. Jewish merchants controlled factories, business establishments,
and a bank and were a dominant factor in the town's commercial life while social
relations with the local population were satisfactory. In 1933, 100 Jews
remained. Window were broken and the house of prayer desecrated by Hitler Youth
on Kristallnacht (9-10 November 1938). Sixty Jews managed to emigrate; 25
were expelled to their deaths in Riga* and the Theresienstadt and the rest died
locally.**
*Encyclopedia reads "Kiev"
**Encyclopedia ends with the notice: "After the war the richly designed
wooden synagogue dating to 1733 was moved from Horb to the Städtisches Museum
in Bamberg, which loaned it to the Israel Museum, Jerusalem".
This wooden synagogue ist not from this Horb am Neckar, but from Horb am
Main!
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