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Hüttengesäß (Gemeinde
Ronneburg, Main-Kinzig-Kreis)
Jüdische Geschichte / Synagoge
(erstellt unter Mitarbeit des Ronneburger Geschichts- und
Heimatvereins e.V.)
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde (english
version)
In Hüttengesäß bestand eine jüdische
Gemeinde bis 1938. Ihre Entstehung geht in die Zeit des 18. Jahrhunderts
zurück.
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner
wie
folgt: 1831 31 jüdische Einwohner, 1861 38 (3,6 % von insgesamt 1.042
Einwohnern), 1871 42 (4,1 % von 1.018), 1885 50 (4,9 % von 1.015), 1895 54 (5,1
% von 1.050), 1905 45 (4,0 % von 1.128, in elf Familien). Die jüdischen
Familien waren als Händler und Kaufleute tätig. In der zweiten Hälfte des 19.
Jahrhunderts eröffneten mehrere von ihnen Läden am Ort. Von 1904 bis 1914 gab
es eine jüdische Bäckerei.
An Einrichtungen bestanden eine Synagoge (s.u.), eine jüdische Schule
(Religionsschule; den allgemeinen Unterricht erhielten die jüdischen Kinder in
der evangelischen Volksschule) und ein rituelles Bad. Die Toten der jüdischen
Gemeinde wurden auf dem jüdischen Friedhof
in Langenselbold beigesetzt (vgl. unten: Bericht zu Raphael Lind 1923). Zur
Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war - zumindest zeitweise - ein
Lehrer angestellt, der zugleich als Vorbeter und Schochet tätig war. Ansonsten
wurde der Unterricht (und auch das Schächten) durch auswärtige Lehrer
übernommen, Mitte der 1920er-Jahre durch Lehrer Sally Stern aus Hochstadt.
Teilweise wurden die Aufgaben auch ehrenamtlich übernommen: von Joseph
Blumenthal wird 1929 berichtet, dass er 40 Jahre lang ehrenamtlich als Vorbeter
in Hüttengesäß tätig war und von 1926 bis 1929 auch den Religionsunterricht
erteilt hat (siehe Bericht unten). Die Gemeinde gehörte zum Rabbinatsbezirk
Hanau.
Um 1924, als zur Gemeinde 49 Personen gehörten (3,9 % von insgesamt 1.239
Einwohnern, in 13 Familien), war Gemeindevorsteher Isaak Heß (siehe Berichte
unten zu seinem 74. und 75. Geburtstag 1933/34). Damals gab es
vier schulpflichtige jüdische Kinder in der Gemeinde, die ihren
Religionsunterricht durch den bereits genannten Lehrer Sally Stern erhielten.
1932 war Gemeindevorsteher weiterhin Isaak Heß (1936 feierte er sein
50-jähriges Amtsjubiläum als Gemeindevorsteher, siehe Bericht unten).
1933 lebten noch 34 jüdische Personen in Hüttengesäß (2,8 % von
insgesamt 1.209 Einwohnern, in zehn Familien). Von den jüdischen Familien
betrieb eine Landwirtschaft, die übrigen waren Kolonialwaren- und
Textilhändler oder Hausierer. In
den Jahren nach 1933 sind alle jüdischen Einwohner auf Grund der Folgen des wirtschaftlichen Boykotts,
der zunehmenden Entrechtung und der
Repressalien weggezogen (vor allem nach Frankfurt) beziehungsweise ausgewandert
(mindestens eine Frau). Nach dem Novemberpogrom 1938 gab es noch fünf
jüdische Personen in Hüttengesäß; 1939 haben auch diese den Ort
verlassen.
Von den in Hüttengesäß geborenen und/oder
längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit
umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Ernestine Fanny Abraham
geb. Lind (1865), Gertrud Adler (1929), Rosa Adler geb. Blumenthal (1894),
Hannchen Appel geb. Lind (1867), Bernhard Blumenthal (1863), Joseph Hamburger
(1874), Arnold Hess (1900), Emma Liesel Hess (1921), Isidor Hess (1891), Josef
Hess (1917), Julius Hess (1884), Sitta Hess geb. Hess (1895), Klara Kauthal
(1875), David Lind (1872), Moses Lind (1877), Paula Lind (1906), Salomon Lind
(1875), Rosalie Löwenthal geb. Hess (1889), Flora Markus geb. Reiß (1908),
Sally Münz (1876), Samuel Münz (1873), Hilda Nußbaum geb. Blumenthal (1892),
Selma Nußbaum geb. Blumenthal (1891), Jette Reiß geb. Lind (18709), Charlotte
Rosenberg (1922), Gustav Rosenberg (1893), Helga Rosenberg
(1924).
Hinweis: in Dahn
erinnert in der Schäfergasse 8 ein "Stolperstein" an Selma Nußbaum
geb. Blumenthal, Frau von Ludwig Nußbaum, geboren am 6. August 1891 in Hüttengesäß,
wohnhaft in Dahn in der Schäfergasse 8 (ehemalige Judengasse). Sie ist 1934 mit ihrer Familie nach Frankfurt/Main verzogen. Selma Nußbaum wurde am 11. Juni 1942 mit ihrem Mann von Frankfurt/Main in ein Vernichtungslager im Osten deportiert, wo sie umgekommen ist. |
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde
Aus der Geschichte der
jüdischen Lehrer und der Schule
Zuschuss der bürgerlichen Gemeinde zum
Religionsunterricht der jüdischen Kinder (1907)
Meldung
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 22. August 1907:
"Langenselbold, 15. August (1907). In der Synagogengemeinde Hüttengesäß,
wo die israelitischen Kinder die evangelische Volksschule besuchen,
erhält die dortige israelitische Gemeinde seit diesem Jahre auf ein vom
Synagogenvorsteher Heß eingereichtes Gesuch zu den Kosten von 300 Mark
für Religionsunterricht einen Zuschuss von 100 Mark, obwohl nur 8
israelitische Kinder vorhanden sind. - Als Zeichen seiner Liebe zur alten
Heimat spendete Herr George Strauß zu New York zum Erweiterungsbau der
hiesigen (sc. Langenselbolder) Synagoge 1.000 Mark." |
Berichte aus
dem jüdischen Gemeinde- und Vereinsleben
Die Gemeinde Hüttengesäß sucht einige rituelle
Gegenstände (1934)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 12. April 1934:
"Hanau, 28. März (1934). Besitzer entbehrlicher (aber noch
brauchbarer) Talesim, Tefillos und Chumoschim werden gebeten, solche Herrn
Provinzialrabbiner Dr. Gradenwitz in Hanau für die Gemeinde Hüttengesäß
im Bezirk Hanau zur Verfügung zu stellen." |
Berichte zu
einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde
Jahrestag des Todes von Raphael Lind (1923)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 8. November 1923:
"Hüttengesäß bei Hanau, 4. November (1923). Der diesjährige 14.
Cheschwan (24. Oktober 1923( war für unsere Gemeinde anlässlich der
ersten Jahrestages für den Kaufmann und Gemeindevorsteher Raphael
Lind - das Andenken an den Gerechten ist zum Segen - ein besonders
ernster Tag. Mit besonderer Wegmut, aber auch mit stolzen Gefühlen
gedachten wir noch der von Herrn Lehrer Ehrenreich in Langenselbold
an seinem Grabe gesprochenen Worte für den achtundachtzigjährigen
Greise, welche in dem Verse ausklangen (Jesaja 40,31): (aber die auf den
Ewigen hoffen,) treiben Schwingen, gleich den Adlern, sie rennen und
ermüden nicht, sie gehen und ermatten nicht. Gleich Adlerschwingen
erneuerten sich auch mit jedem Tage seine Geistesschwingen für die Ideale
des Judentums. Nicht besser können die in seinem Sinne erzogenen acht
Kinder als auch die Gemeinde das Andenken des ehemaligen echt jüdischen
Recken ehren, als wenn sie in seinem vorbildlichen Geiste weiterwirken und
die heilige Flamme des jüdischen Eiferers in hellstem Glanze
weiterstrahlen lassen. Das Andenken an den Gerechten ist zum Segen.
Bl." |
Zum Tod von Josef Blumenthal (1929)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 7. Februar 1929: "Hüttengesäß,
26. Januar (1929). Einen schweren, unersetzlichen Verlust erlitt die
hiesige Kultusgemeinde durch den Heimgang des Kaufmanns Josef
Blumenthal. Mit ihm ist einwahrhaft frommer Jehudi, der die Satzungen
unserer heiligen Religion in der vollkommensten Weise erfüllte, von uns
gegangen. Er war ca. 40 Jahre als Vorbeter im Ehrenamte in hiesiger
Gemeinde tätig, In den letzten drei Jahren ersetzte er sogar den
Religionslehrer, um die heranwachsende Jugend der jüdischen Religion zu
erhalten. An seiner Bahre schilderte Herr Provinzialrabbiner Dr.
Gradenwitz - Hanau den Verstorbenen in warmen Worten vor einer großen
Trauerversammlung als einen treuen Jehudi und einen edlen und gerechten
Menschen, der sich auch in der politischen Gemeinde während des Krieges
große Verdienste erworben hat. Seine Seele sei eingebunden in den Bund
des Lebens." |
Zum 74. Geburtstag von Isaak Heß I (1933)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 30. November 1933: "Hanau,
27. November (1933). Herr Isaak Heß I, Hüttengesäß
(Kreis Hanau), begeht am 1. Dezember seinen 74. Geburtstag. Herr Heß ist
seit vielen Jahren erster Vorsteher und Ehrenvorbeter der Gemeinde und
hält durch seine tiefe Frömmigkeit und Tatkraft die kleine Gemeinde in
Jüdischkeit aufrecht. Wir wünschen ihm weiteres Wirken in frischer
Gesundheit. (Alles Gute) bis 120 Jahre." |
Zum 75. Geburtstag von Isaac Heß (1934)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 29. November 1934:
"Hüttengesäß, 26. November (1934). Herr Isaac Heß wird
dieser Tage 75 Jahre alt. Herr Heß, seit langen Jahren erster Vorsteher
und ehrenamtlicher Vorbeter, hat seine ganze Kraft eingesetzt, die alte
kleine Gemeinde in gut jüdischen Bahnen zu erhalten. Möge Gott
ihm die Kraft geben, es noch lange zu tun, in einem heiteren Lebensabend
in rüstiger Gesundheit. (Alles Gute) bis 120 Jahre."
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50-jähriges Amtsjubiläum von Gemeindevorsteher Isaak
Heß I. (1936)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 16.
September 1936: "Hanau, 10. September (1936). Herr Isaak Heß
I., Hüttengesäß, Kreis Hanau, feiert am 19. September im Alter
von 77 Jahren sein 50-jähriges Amtsjubiläum als Vorsteher der
Jüdischen Gemeinde. Wir wünschen ihm weitere segensreiche
Wirksamkeit. (Alles Gute) bis 120 Jahre." |
Anzeigen jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen
Anzeige des Waren-, Frucht- und Mehlgeschäftes Simon
Münz (1887)
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 22. Dezember 1887:
"Für mein gemischtes Waren-, Frucht- und Mehlgeschäft suche ich
einen jungen Mann, der namentlich mit Landkundschaft umzugehen versteht.
Schabbat
und Jom Tow streng geschlossen. Simon Münz in Hüttengesäß bei
Hanau." |
Zur Geschichte der Synagoge
Zunächst war vermutlich ein Betraum in einem der
jüdischen Häuser vorhanden.
Eine Synagoge wurde 1817 auf den Fundamenten eines älteren
Gebäudes erstellt. 1842 bis 1845 wurde das Gebäude renoviert und
erweitert. Der Betraum im Obergeschoss hatte 14 Männer- und acht Frauenplätze.
Im Erdgeschoss lagen zwei Schulräume, im Keller die Mikwe (rituelles Bad).
Vermutlich war auch die Lehrerwohnung im Gebäude untergebracht.
1934 kam es zu einem Einbruch in der Synagoge - siehe Bericht http://www.digam.net/index.php?dok=3286&h%5B0%5D=diebs&PHPSESSID=024f11cecf44e8b7c02f02d27ae36a30
Beim Novemberpogrom 1938
wurde die Synagoge aufgebrochen, die Einrichtung zerstört beziehungsweise
geplündert. Die Torarollen wurden im Hüttengesäßer Backhaus in der Langstraße
und andere Einrichtungsgegenstände auf dem Gelände des Wasserhochbehälters in
der Marienstraße verbrannt. Das Synagogengebäude kam in den Besitz einer
nichtjüdischen Familie, die es zu einem Wohnhaus umbaute. Beim Umbau wurde das
Gebäude als frühere Synagoge durch die Verkleidung des Fachwerks usw.
unkenntlich gemacht. Das ehemalige Synagogengebäude ist als Wohnhaus erhalten.
Adresse/Standort der Synagoge:
Schulstraße 6
Fotos
(Quelle: Altaras s. Lit. 1988 S. 152; Pläne,
historisches Familienfoto und aktuelles Foto erhalten
von Reiner Erdt, Geschichts- und Heimatverein Ronneburg e.V. www.ronneburghistory.de)
Pläne der Synagoge
(Skizze: Klaus Altmannsperger 2-1999) |
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Obergeschoss mit Synagoge
(eingeschossiger
Betsaal mit zwei Bereichen für Männer und
Frauen) sowie
Schlafzimmer des Hausmeisters
(ursprünglich wohl für einen Lehrer
gedacht) |
Erdgeschoss mit der Mikwe,
Wohnküche
des Hausmeisters (ursprünglich wohl
für einen Lehrer gedacht),
Waschküche und Stall |
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Das Gebäude der
ehemaligen Synagoge um 1985 |
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Von der früheren
Synagoge ist durch die Umbauten zum Wohnhaus
nichts mehr zu erkennen |
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Das Gebäude
der
ehemaligen Synagoge 2010 |
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Es wurden in den
vergangenen Jahren keine wesentlichen baulichen Veränderungen
mehr vorgenommen |
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Familienfoto |
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Hochzeit von Louis
und Selma Nussbaum in Hüttengesäss am 19. September 1921 |
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Jüdische Wohnhäuser
in Hüttengesäß
(Quelle: Plan und Beschriftung mit
freundlicher Genehmigung übernommen
aus der Website des Geschichts- und
Heimatvereins Ronneburg e.V. - Seite
"Juden in
Ronneburg-Hüttengesäß"
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Die ehemaligen jüdischen Wohnhäuser (vgl.
Nummerierung im Plan): 1. Langstraße № 13, Jsaak + Fanny Heß;
2. Langstraße № 26. David + Adelheid Heß, Isidor + Regina Heß, Tochter Sitti;
3. Langstraße № 32. Gottlieb + Bertha Lind, Nathan Lind; 4. Langstraße № 36. Julius + Rosa Heß, Joseph Heß + Emma;
5. Schulstraße № 5. Joseph + Jette Blumenthal, Adolf + Rosa Adler; 6. Schulstraße № 6.Synagogen- Gemeinde (Später gekauft von Andreas Weitzel =
"Andreese"): 7. Langstraße № 47. Bernhard + Elise Blumenthal, Theodor + Julie Blumenthal;
8. Feldstraße № 1. Gustav + Minna Rosenberg; 9. Langstraße № 53. Joseph + Emma Hamburger, Max Hamburger;
10. Altwiedermuser Str. № 9. Simon + Bertha Hamburger; 11. Schmiedeberg 13. David + Bertha Lind;
12. Kirchstraße № 14, Sally + Emma Münz, Samuel Münz; 13. Kirchstraße № 8. Max + Jette Reis. |
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Erinnerungsarbeit
vor Ort - einzelne Berichte
Juli 2012:
In Ronneburg werden "Stolpersteine"
verlegt |
Artikel in HanauOnline.de vom 30. Juni 2012:
"Öffentliche Verlegung von 'Stolpersteinen' in Ronneburg..."
Aus dem Artikel: "Am Beispiel der Familie Adler (vorher Blumenthal) in der Schulstraße 5 wird sehr deutlich, wie sich die Maßnahmen der Nazi-Gewaltherrschaft auf die jüdischen Einwohner ausgewirkt haben: Josef Blumenthal
('Mattches Josef') und Frau Jette geb. Münz hatten vier Töchter (Selma, Hilde, Rosa, Recha) und den Sohn Max. Josef war bis zu seinem Tod im Jahre 1929 über 40 Jahre Vorbeter in der jüdischen Gemeinde und hat sich auch in der politischen Gemeinde große Verdienste erworben. Er hatte über viele Jahre sein Geschäft mit Lebensmitteln, Textilien und Schuhwaren geführt, das er nach der Heirat der Tochter Rosa (1926) an seinen Schwiegersohn Adolf Adler übergab.
Nach 1933 geriet die Familie sehr bald in wirtschaftliche Schwierigkeiten; 1935 musste das Geschäft ganz aufgegeben werden. Direkt nach den gewaltsamen Ausschreitungen vom 9./10.11.1938 mussten sie nach Frankfurt fliehen. Dort lebte die Familie in bedrückenden Verhältnissen bis sie dann am 11.11.1941 in das Ghetto Minsk deportiert wurden. Bei Auflösung des Ghettos im Juli 1943 wurden Adolf, Rosa und Tochter Gertrud ermordet, während Berthold als 15-Jähriger zunächst zur Zwangsarbeit in das KZ Budzyn und ab August 1944 in das KZ Flossenbürg kam. Am 24. April 1945 wurde er von der US-Army befreit. 1946 konnte er nach den USA auswandern. Er war durch die KZ-Zeiten traumatisiert und in seiner Gesundheit stark geschädigt. Am 24.5.2010 ist er in New York verstorben."
Link
zum Artikel
Anmerkung: es wurden am 2. Juli 2012 sechs Stolpersteine vor den
Häusern Kirchstraße 14 und Schulstraße 5 in Hüttengesäß verlegt; anschließend in
Altwiedermus fünf Stolpersteine vor drei Häusern. Weitere Informationen
und Fotos in der Website des Geschichts- und Heimatvereins Ronneburg
e.V.: Seite
über "Stolpersteine in Ronneburg - Hüttengesäß und
Altwiedermus". |
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Links und Literatur
Links:
Quellen:
Literatur:
| Paul Arnsberg: Die jüdischen Gemeinden in Hessen. Anfang -
Untergang - Neubeginn. 1971. Bd. I S. 405-406. |
| Thea Altaras: Synagogen in Hessen. Was geschah seit
1945? 1988 S. 152. |
| dies.: Das jüdische Rituelle Tauchbad und: Synagogen in
Hessen. Was geschah seit 1945 Teil II. 1994. Keine weiteren Informationen. |
| dies.: Neubearbeitung der beiden Bände. 2007² S. 334-335.
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| Studienkreis Deutscher Widerstand (Hg.):
Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der
Verfolgung 1933-1945. Hessen I Regierungsbezirk Darmstadt. 1995 S. 221-222. |
| Pinkas Hakehillot: Encyclopedia of Jewish
Communities from their foundation till after the Holocaust. Germany Volume
III: Hesse - Hesse-Nassau - Frankfurt. Hg. von Yad Vashem 1992
(hebräisch) S. 445-446. |
Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the
Holocaust".
First published in 2001 by NEW
YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright © 2001 by Yad
Vashem Jerusalem, Israel.
Huettengesaess
Hesse-Nassau. The community built a new synagogue in 1842 and numbered 42 (5 %
of the total) in 1895. None of the 34 Jews living there in 1933 remained in
1938.
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