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Blick auf den Friedhof |
Das Eingangstor -
im Hintergrund
die Burgruine Ehrenburg |
Oberer Bereich des
Friedhofes
nahe der Burgruine |
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Links der Grabstein für
Nathan Katz (s.u.) |
Grabstein mit
Symbolik:
Eichenlaub und Eisernes Kreuz
(Soldatengrab) |
Umgestürzte
Grabsteine |
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Grabstein für Nathan Katz
(19.3.1840 - 27.3.1917) |
Viele der erhaltenen
Grabsteine sind zerbrochen oder ohne Inschriftentafel |
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Reste der
Grabsteininschrift für Rieka
(oder Rikke, Rieke) Heldmann geb. Lustig
(3.2.1848 Unsleben - 6.5.1918 Arnstadt) |
Grabstein für Seline
Dörnberg
gest. 10.3.1864 in Plaue |
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Im oberen Bereich
des Friedhofes mit einer Reihe noch stehender oder wieder aufgestellter
Grabsteine |
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Grabsteine aus dem
19. Jahrhundert mit traditionell hebräischer Beschriftung |
Zerbrochene
Inschriftenplatte
"Hier ruht eine tüchtige Frau..." |
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Umgestürzte
Grabsteine und Grabsteinfragmente |
Symbolik: Hand
mit aufgeschlagenem
Notenbuch, nach Angaben von Jörg Kaps Grabstein für Hermann
Ehrlich (1815 Gleicherwiesen - 1879
Arnstadt; Lehrer, Kantor und
Zeitungsherausgeber in Berkach; Foto
rechts in hoher Auflösung) |
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Grabstein für Jakob Jonas
(geb. 1835, gest. 1882?) |
Grabstein für
Nanny Grünthal
geb. Meyerhoff
(geb. 1853 in Potsdam, gest. 1881) |
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Nur noch
fragmentarisch lesbare Grabsteine und Grabsteinfragmente |
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Grabstein für
Elieser Ben Uri HaKohen mit Symbol der
"segnenden Hände der Kohanim" |
Grabstein
für Leopold Katzenstein
(geb. 1857 Aschenhausen,
gest. 1912 Arnstadt) |
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6./8.
April
2011: Friedhofsaktion mit einer
Schülergruppe -
der Grabstein von Hermann Ehrlich konnte eindeutig bestimmt werden (Fotos
und Bericht von Jörg Kaps, Arnstadt)
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Die Schülergruppe
(Teil einer 8. Klasse des Gymnasiums Arnstadt)
bei der Reinigungsaktion am
6. April 2011 |
Fragmente
einer
Inschriftentafel |
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Der Grabstein
für Hermann (Naftali) Ehrlich mit der von ihm selbst bestimmten
Grabsteininschrift (rechts Abschrift der letzten Seite seines Tagesbuches,
Quelle: Leo Baeck Institut New York) mit den Bestimmungen für seine
Grabsteininschrift: "Naftali Ehrlich / Treu in allen seinen Thaten, /
Dem Nächsten gern bereit zu rathen / Lieder schrieb er für den Dienst
des / Herrn / Lehrte Jugend bis zum Alter gern / Gott war sein Licht und
Zuversicht!" |
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Grabstein für
Hermann Ehrlich
(Symbol und obere Zeilen
der hebräischen Inschrift)
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Weitere
Schülergruppe bei der Reinigungsaktion am 8. April 2011
im Gespräch mit Rabbiner
Konstantin Pal aus Erfurt |
Ein Plan des
Friedhofes
wird erstellt |
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Nach Abschluss der
Arbeiten - Ansichten des Friedhofes |
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April 2011:
Pressebericht über die
Friedhofsaktion 2011 |
Foto
links von Hans-Peter Stadermann: Celine (links) und Ulrike aus der Klasse 8c des Arnstädter Gymnasiums packten auf dem jüdischen Friedhof in Plaue mit zu.
Artikel von Antje Köhler in der "Thüringer Allgemeinen" vom 9.
April 2011 (Artikel):
"Schüler aus Arnstädter Gymnasium nutzten Projektwoche.
Unterhalb der Ehrenburg in Plaue liegt ein alter jüdischer Friedhof. Etwas versteckt, unter großen Bäumen. Es soll auch Einheimische geben, die ihn nicht kennen.
Plaue. Anders die neun Mädchen und Jungen der Klasse 8c des Staatlichen Gymnasiums in Arnstadt, die sich jetzt in ihrer Projektwoche um die Pflege des Areals kümmerten. Anne-Kathrin, Runa und Jan holten ihre Mitschüler vom Bahnhof ab, zeigten ihnen den Weg. Dann räumten sie auf, harkten große Mengen Laub von Wegen und Gräbern, das die Stadtverwaltung abholte.
Mit dabei Jörg Kaps von der Stadtjugendpflege. Er hat durch umfangreiche Forschungen viel über das Schicksal jüdischer Mitbürger in Arnstadt herausgefunden und möchte mehr junge Menschen für das Thema interessieren. Deshalb hielt der Sozialarbeiter in der Projektwoche auch einen Vortrag. Zudem bereitet er die Verlegung der nächsten Stolpersteine vor, insgesamt 19 sollen am 20. Juni in der Fleischgasse 1a und in der Rankestraße 1 in den Boden eingelassen werden.
Bis Arnstadt ab 1924 einen eigenen jüdischen Friedhof erhielt, begrub man die Mitglieder der Gemeinde in Plaue. Dieser Friedhof wurde bereits 1826 angelegt, vier Steinstufen führen zum Eingangtor hinauf. Es sind noch etwa 25 Grabsteine aus dem 19. und 20. Jahrhundert erhalten, meist verwittert oder auch zerbrochen. "Eigentlich müssten hier über 30 Steine stehen", weiß Kaps. Offenbar sind einige irgendwann nachts weggeholt worden.
Jörg Kaps konnte bei diesem Arbeitseinsatz das von ihm schon länger in Plaue vermutete Grab von Hermann Aaaron Ehrlich eindeutig identifizieren. Der Stein lag auf der Erde, die deutsche Inschrift nach unten gekehrt. Hermann Ehrlich war ein bekannter Lehrer und Kantor. Er gab eine Zeitung heraus, von ihm stammt auch ein Stadtplan von Arnstadt. Jörg Kaps hat Kontakt zu einigen Nachfahren, die unter anderem in Buenos Aires leben. Mit Sicherheit, so Kaps, werde man sich weiter um diesen alten Friedhof kümmern." |
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Juli 2012:
Friedhofspflege durch Schüler im Sommer 2012 |
Artikel von Hans-Peter Stadermann in der
"Thüringer Allgemeinen" vom 10. Juli 2012: "23 Schüler
aus Arnstadt pflegten jüdischen Friedhof in Plaue...."
Link
zum Artikel |
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Juli
2014: Friedhofspflege durch Schüler
im Sommer 2014 |
Artikel von Antje
Köhler in der "Thüringer Allgemeinen" vom 15.Juli 2014: "Schüler
pflegen Friedhöfe und säubern Treppenhäuser.
Arnstadt (Ilmkreis). Sozialer Tag hatte gestern am Gymnasium Arnstadt
Premiere. Projekt in Plaue wird von einer 8. Klasse
weitergeführt..."
Link
zum Artikel |
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Artikel von
Klaus-Ulrich Hubert in "inSüdthüringen.de" (bzw. "Freies
Wort" Ilmenau) vom 17. Juli 2014: "Dem Vergessen entrissen
Seit vier Jahren bewahren Gymnasiasten und ihre Lehrer aus Arnstadt einen jüdischen Friedhof in Plaue im Ilm-Kreis vor weiterem Verfall und Vergessen..."
Link
zum Artikel |
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August 2019:
Jüdischer Friedhof in Plaue
wird in 2020 saniert |
Artikel von Britt
Mandler in der "Thüringer Allgemeinen" vom 16. August 2019: "Jüdischer
Friedhof in Plaue wird im kommenden Jahr saniert
Plaue. Die Gemeinde will mit Fördermitteln umfangreiche
Instandsetzungsarbeiten ausführen lassen. Dafür müssen allerdings einige
Bäume weichen.
Mit einem großen Schritt überwindet Bürgermeister Jörg Thamm (CDU) die
schiefen Stufen, die auf die nächste Ebene des jüdischen Friedhofs führen.
Schon oft war er auf diesem kleinen, umzäunten Gelände, am Hand der
Ehrenburg gelegen. 'Das ist unser Erbe, zu dem wir uns auch bekennen
sollten', sagt Thamm. Nur war es jahrelang ein Kraftakt, den Friedhof
halbwegs in Schuss zu halten. Eigentümer der Fläche, auf der ab 1826 bis
1924 Juden aus Plaue, Arnstadt und Ilmenau bestattet wurden, ist die
Jüdische Landesgemeinde. Die Stadt half bei der Grünpflege, richtete auch
umgekippte Grabsteine vor Jahren wieder auf. Zudem absolvierten oft Schüler
unter Leitung des Sozialarbeiters Jörg Kaps hier Arbeitseinsätze.
Mittlerweile ist das aber zu gefährlich. Denn auf dem Friedhof stehen
riesige Bäume, aus denen immer häufiger dicke Äste herausbrechen.
Stützmauern sind marode, überall lauern Stolperfallen. Daher ist Jörg Thamm
glücklich, dass es der Stadt gelungen ist, aus Mitteln der Parteien- und
Massenorganisationen der ehemaligen DDR Gelder für die Friedhofssanierung
zur Verfügung gestellt zu bekommen.
200.000 Euro fließen in das Vorhaben, einen Eigenanteil müssen weder die
Stadt noch die Jüdische Landesgemeinde bezahlen. Um die notwendigen Anträge
kümmert sich das Büro für Stadtentwicklung, das Plaue auch bei seinen
Städtebauförderungsprojekten unterstützt. Nun nimmt das Vorhaben Gestalt an:
Die PSL Landschaftsarchitekten wurden verpflichtet, eine Sanierungsplanung
zu erstellen. Gestern nahm Andrea Ziegenrücker den Friedhof in Augenschein.
Sie bringt reichlich Erfahrung auf diesem Gebiet mit, führte unter anderem
schon Projekte auf dem jüdischen Friedhof in Erfurt und an der Mikwe durch.
Interessiert sah sie sich auf dem Gelände in Plaue um. Etliche der Bäume
müssen wohl gefällt werden, so ihre erste Einschätzung. Sie sind teils
abgestorben, nicht mehr standfest oder zersprengen mit ihren Wurzeln Mauern
und Grabsteine. Ehe die Säge angesetzt wird, werden freilich die
Umweltbehörden ins Boot geholt. Wacklige Grabsteine sollen wieder befestigt
werden. Marode Stützmauern müssen ersetzt, die Treppenstufen erneuert
werden. Auch geht es Wildwuchs an den Kragen. In den nächsten Wochen soll
eine Detailplanung erstellt werden, saniert wird voraussichtlich im
kommenden Jahr. Bis dahin soll es auch einen Vor-Ort-Termin mit Jörg Kaps
geben, der Auskunft zu fast allen Toten geben kann, die hier ihre letzte
Ruhestätte gefunden haben. Nur eines ist nicht geplant: Die teils arg
verwitterten Grabsteine werden nicht aufgearbeitet. 'Jüdische Grabstätten
sind ewig', erklärt Andrea Ziegenrücker. Die dazugehörigen Grabsteine aber
sind es nicht. Daher wurden sie oft in Sandstein gehauen – wohl wissend,
dass die Inschriften eines Tages nicht mehr lesbar sein werden. Auch, wenn
die letzte Bestattung schon lange zurückliegt – Angehörige gibt es noch
immer. Sie besuchen den kleinen Friedhof regelmäßig. Und platzieren kleine
Steine auf den Grabsteinen. Sie sind ein Symbol dafür, dass die Verstorbenen
nicht vergessen sind."
Link zum Artikel |
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