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Friedhöfe in der Region"
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Schweinshaupten (Gemeinde
Bundorf, Kreis Hassberge)
Jüdischer Friedhof
(erstellt unter Mitarbeit von Elisabeth Böhrer)
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
Siehe Seite zur Synagoge in Schweinshaupten
(interner Link)
Zur Geschichte des Friedhofes
Der jüdische Friedhof in
Schweinshaupten wurde 1832 angelegt (erste Beerdigung in diesem Jahr am 15.
November 1932: Wilhelmine Friedmann, die im Alter von 20 Jahren gestorben ist).
Bis zu diesem Jahr begrub die israelitische Kultusgemeinde ihre Toten auf dem jüdischen
Friedhof in Ebern. Auf Geheiß der bayerischen Staatsregierung musste sich
die Gemeinde Schweinshaupten einen eigenen Friedhof zulegen (nach dem jüdischen
Personenstandsbuch bzw. den Angaben des evangelischen Pfarrers "aus Furcht
vor der Cholera"). Es sind 119 Grabsteine erhalten, von denen viele sehr stark
verwittert sind. Die letzte Beisetzung war im Januar 1940 von Mathilde Neumann
geb. Seemann, die am 11. Januar 1940 im Alter von 85 Jahren verstorben ist. Die Friedhofsfläche umfasst 19,80 ar. Der Friedhof ist mit einem
Drahtzaun eingefriedet.
Der Friedhof wurde am 2. Weihnachtsfeiertag 1948 durch zwei Jugendliche aus
umliegenden Dörfern geschändet. Zu Beginn der 1950er-Jahre wurde der Friedhof
instandgesetzt.
In der Nähe des Friedhofes befindet sich auf einem Felsbrocken seit 1986 eine Gedenktafel
zur Erinnerung an die jüdische Gemeinde in Schweinshaupten.
Lage des Friedhofes
Der Friedhof liegt östlich des Ortes auf einer kleinen
Anhöhe am Waldrand. Erreichbar über einen Feldweg, der gegenüber dem kommunalen Friedhof
beginnt, von dort bis
zum Waldrand.
Fotos
Fotos der oberen drei
Fotoreihen:
Jürgen Hanke, Kronach |
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Blick auf den Friedhof |
Das Eingangstor |
Gedenkstein |
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Teilansichten des
Friedhofes |
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Grabstein für Regina
Seitenbach
(gest. 1933) |
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Fotos von 2007
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 27.5.2007) |
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Blick auf den Friedhof |
Eingangstor |
Hinweistafel |
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Teilansichten des
Friedhofes |
Gedenkstein unterhalb des
Friedhofes |
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Grabstein für
"Elchanan bar Mordechai
HaKohen", gest. Schemini Atzeret
(19. Oktober 1916) und beigesetzt an
Simchat Tora 5677 /20. Oktober 1916)
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Links: Seitenverkehrt eingefügte
Inschriftentafel; rechts: Foto
horizontal gespiegelt und dadurch lesbar (doch mehrere Buchstaben
aus unbekannten Gründen falsch geschrieben): "Hier ruht / eine
wackere
Frau / die Pracht ihres Ehemannes / eine g'ttesfürchtige Frau / Ester
Tochter /
des Jizchak, sie starb am 19./Schewat (5)664* / Ihre Seele sei
eingebunden
in den Bund des Lebens" (*5. Februar 1904) |
Grabstein für Regina
Seitenbach
(gest. nach der hebräischen Inschrift
am 5. Adar 5693 = 3. März 1933)
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Erinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte
Dezember 2009:
Die Dokumentation von Cordula Kappner zu den
jüdischen Friedhöfen im Kreis Haßberge wird im Internet zugänglich
gemacht |
Foto
links von Ulrike Langer: Die Dokumentationen über die jüdischen
Friedhöfe im Kreis Haßberge sind am kommendem Jahr (2010) auf der
Homepage des Hauses der Bayerischen Geschichte zu finden. Mitarbeiter
Wolfgang Jahn (links) gab die Unterlagen aus dem Archiv von Cordula
Kappner (rechts) zurück.
Artikel (ger) in der "Main-Post" vom 28. Dezember 2009 (Artikel):
"KREIS HASSBERGE - Jüdische Grabmäler im Kreis Haßberge im Internet abrufbar.
Haus für Bayerische Geschichte griff dazu auf die umfangreiche Dokumentation von Cordula Kappner zurück.
Seit 26 Jahren befasst sich Cordula Kappner mit der jüdischen Geschichte des Landkreises Haßberge. Sie hatte interessierte Personen gebeten, sämtliche Grabsteine auf den jüdischen Friedhöfen in der Region zu dokumentieren. Diese Sammlung wird kommendes Jahr auf der Internetseite des Hauses für Bayerische Geschichte in Augsburg für Jedermann einzusehen sein.
Laut Kappner gibt es im Kreis Haßberge acht, mittlerweile geschlossene jüdische Friedhöfe. Wie alle geschlossenen jüdischen Friedhöfe in Bayern unterstehen sie dem Landesverband der Israelitischen Kultusgemeinde. Die Grabsteine sind überwiegend in Hebräisch beschriftet. Ende des 19. Jahrhunderts finden sich auf ihrer Rückseite aber auch Inschriften auf Deutsch, im 20. Jahrhundert auch auf der Vorderseite.
Kappner hat sämtliche Grabdenkmäler im Kreis fotografiert. 16 Ordner umfasst ihre Dokumentation. Die Unterlagen über die Grabsteine in
Burgpreppach, Ermershausen,
Kleinsteinach, Limbach,
Memmelsdorf, Schweinshaupten und
Untermerzbach hat das Haus für Bayerische Geschichte in Augsburg eingescannt und für den Internetauftritt vorbereitet.
Der wissenschaftliche Mitarbeiter Wolfgang Jahn übergab neulich die Dokumente wieder an Kappner, die diese in ihrem Privatarchiv im Schloss Gleisenau aufbewahrt. Evamaria Brockhoff, die für den Internetauftritt des Hauses für Bayerische Geschichte verantwortlich, ist, hatte die Unterlagen vor zwei Monaten erhalten.
'Christoph Dörr aus Ebelsbach hat die Ordner nach Augsburg gefahren', sagt Kappner. Sie fügt an, dass die Dokumentation über die 1083 Grabsteine im jüdischen Friedhof in
Ebern von Schülern der dortigen Realschule ebenfalls an sie übergeben wurde.
'Auch diese Arbeiten werden ins Internet gestellt.'
Es sei geplant, in den ersten Monaten des Jahres 2010 die Präsentation online bereitzustellen, teilt Jahn mit. Er berichtet, dass soeben der Band 39 der
'Hefte zur Bayerischen Geschichte und Kultur' mit dem Titel 'Der gute Ort. Jüdische Friedhöfe in
Bayern' von Professor Christoph Daxelmüller erschienen sei. Zudem dokumentiere das Haus der Bayerischen Geschichte im Internet alle jüdischen Friedhöfe in Bayern sowie die KZ- und DP-Friedhöfe.
Kappner erwartet sich durch den Internetauftritt vermehrt Anfragen von jüdischen Familien über ihre Angehörigen im Kreis Haßberge:
'Dazu sind meine Unterlagen aus den 36 Ausstellungen, die ich zwischen 1983 und 2009 organisiert habe, sehr
wichtig.' Da die Dokumente über die jüdische Geschichte in den Haßbergen und, dank der Zusammenarbeit mit dem Kreisheimatpfleger aus dem Landkreis Rhön-Grabfeld, Reinhold Albert, im Osten des Grabfelds einen großen Umfang aufwiesen, sei sie froh, dass sie jetzt einen zweiten Raum im Schloss Gleisenau nutzen kann.
'Dafür bin ich der Gemeinde Ebelsbach und Bürgermeister Walter Ziegler
dankbar.'" |
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Link: Internetportal
des "Hauses der Bayerischen Geschichte": Jüdische Friedhöfe in
Bayern" mit Bildern und Texten zu allen bestehenden und abgegangenen
jüdischen Friedhöfe sowie den KZ- und DP-Friedhöfen |
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September 2011:
Führung über den jüdischen Friedhof durch
Cordula Kappner zum Tag des offenen Denkmals |
Artikel in der "Main-Post" vom 4.
September 2011 (Artikel):
"SCHWEINSHAUPTEN. Friedhof mit 119 Grabsteinen
Jüdischer Friedhof öffnet (lf) Am Tag des offenen Denkmals, Sonntag, 11. September, findet eine Führung über den jüdischen Friedhof in Schweinshaupten statt. Sie beginnt um 11 Uhr, der Friedhof ist bis 16 Uhr geöffnet. Cordula Kappner, ab September in Haßfurt zu erreichen, leitet die Führung über den Friedhof.
Der jüdische Friedhof in Schweinshaupten ist ein kleiner Friedhof, mit nur 119 Grabsteinen. Die erste Beerdigung dort war im Jahr 1832. Bis zu diesem Jahr begrub die israelitische Kultusgemeinde ihre Toten auf dem jüdischen Friedhof in Ebern. Auf Geheiß der bayerischen Staatsregierung musste sich die Gemeinde einen eigenen Friedhof zulegen, wegen der „Cholera“, wie der evangelische Pfarrer in das jüdische Personenstandsbuch schrieb (heute im Staatsarchiv Würzburg einzusehen).
Am 11. Januar 1940 starb Mathilde Neumann in Schweinshaupten im Alter von 85 Jahren. Sie war die Letzte, die auf dem Friedhof begraben wurde. Ein gnädiges Schicksal hatte ihr die Deportation in das Getto Theresienstadt erspart. Eine Urenkelin von ihr ist heute in Hannover verheiratet.
Im Jahr 1839 lebten 31 jüdische Familien in Schweinshaupten, 100 Jahre später war niemand mehr von ihnen da.
Männliche Besucher des jüdischen Friedhofs werden gebeten, eine Kopfbedeckung zu tragen. Parkmöglichkeiten bestehen in der Dorfmitte, in der Nähe des christlichen Friedhofs. Von dort ist ein kurzer Fußweg zum jüdischen Friedhof einzuplanen, der am Ortsausgang Richtung Birkenfeld liegt." |
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Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Israel Schwierz: Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens
in Bayern. 1988 S. 112. |
| Michael Trüger: Der jüdische Friedhof in
Schweinshaupten.
In: Der Landesverband der Israelit. Kultusgemeinden in Bayern. 9. Jahrgang
Nr. 64 vom Dezember 1994 S. 23. |
| Publikation: "Die jüdischen Friedhöfe im
Landkreis Haßberge". Hrsg. vom Landkreis Haßberge Neubearbeitung
2014. Online
einsehbar (pdf-Datei). |
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