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Friedhöfe in der Region"
Zur Übersicht: Jüdische Friedhöfe in Baden-Württemberg
Stuttgart
Hoppenlau-Friedhof, jüdischer Teil
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
Siehe Seite zur Synagoge in Stuttgart
(interner Link)
Zur Geschichte des Friedhofes
Im
18. Jahrhundert sowie im 19. Jahrhundert bis 1834 wurden die Verstorbenen der Stuttgart jüdischen
Familien/Gemeinde überwiegend in Freudental
und in Hochberg beigesetzt. 1834 wurde ein jüdischer
Friedhof unmittelbar am städtischen Hoppenlau-Friedhof angelegt und bis 1873
belegt (Rosenbergstr. 7, Fläche 13,70 a). Die Erste Beisetzung auf dem Friedhof
war im November 1834. Seit 1874 besteht ein jüdischer
Friedhof als östlicher Teil des Pragfriedhofes.
Aus der Geschichte des Friedhofes
Gedächtnisfeier auf dem Friedhof (1930)
Artikel in der "Gemeindezeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs"
vom 16. August 1930: "Stuttgart. Die Gedächtnisfeier auf dem
Hoppenlaufriedhof. Es war eine Feierlichkeit von tief ergreifender
Wirkung, zu der sich trotz der ungünstigen Witterung eine sehr große
Gemeinde auf dem Hoppenlaufriedhof am Sonntag, den 3. August, versammelt
hatte. Galt es doch, den Männern und Frauen, die hier ihre letzte Ruhestätte
gefunden, eine Weihestunde dankbarer Erinnerung zu widmen. Nachdem
Oberlehrer Adler in ergreifender Weise einen hebräischen Psalm rezitiert
hatte, nahm der Stadtrabbiner das Wort, um die Erschienenen an die uralte
heilige Sitte zu erinnern, gerade heute, am 9. Av, dem Tränentag der
jüdischen Geschichte die Toten zu besuchen. Er erinnerte in seiner Ansprache
daran, was die jüdische Gemeinde Stuttgart und vor allem ihre Wohlfahrtseinrichtungen
den Männern und Frauen verdanken, die hier bestattet sind. Er nannte dabei
die Namen der Führer und Wohltäter der Stuttgarter Gemeinde, die nunmehr
seit beinahe einem Jahrhundert auf dem Hoppenlaufriedhof ruhen. Hat doch die
Gemeinde im Jahr 1833 den alten Friedhof gekauft, nachdem sie sich erst
wenige Jahrzehnte vorher neu konsolidiert hatte. Ihre eigentliche Gründerin
war die Witwe Kaulla, die am 2. November 1797 die Erlaubnis erhielt, hier
ein Geschäftshaus zu gründen. Der erste jüdische Bürger in Württemberg war
Jakob Raphael Kaulla, der 1806 das Bürgerrecht erhielt. 1808 wird zum ersten
Mal die Synagoge in Stuttgart erwähnt. Das Rabbinat wurde 1832 gegründet,
und erst im Jahr darauf ein eigener Friedhof gekauft. Der Redner erinnerte
an die Pflicht dankbarer Pietät, die das Vorsteheramt durch die
Wiederherstellung des leider verfallenen Friedhofs auf sich genommen und
erfreulich durchgeführt. Er bat den toten Brüdern und Schwestern, ein
frommes Ehrengedächtnis zu weihen. Oberlehrer Adler sprach darauf dass
herkömmliche Gedächtnisgebet und den Kaddisch. Die Gemeinde blieb aber noch
längere Zeit auf dem Friedhof, um an einzelnen Gräbern von Männern und
Frauen, die sich besonders um die Gemeinde verdient gemacht haben, in
Andacht zu weilen. Hoffentlich wird der schöne Brauch, am neunten Av die
Toten auf dem Hoppenlaufriedhof zu besuchen, eine bleibende Einrichtung in
unserer Gemeinde." |
Restaurierungsarbeiten auf dem israelitischen Teil des
Hoppenlau-Friedhofes (1932)
Artikel in der "Gemeindezeitung für die Israelitischen Gemeinden
Württembergs"
vom 16. Mai 1932: "Israelitisches Gemeindevorsteheramt
Stuttgart.
Nachdem im Jahre 1930 auf dem jüdischen Hoppenlaufriedhof 22 Denkmäler, die
sich im Laufe der Jahrzehnte so stark geneigt hatten, dass sie teilweise der
Gefahr des Umstürzens nahe waren, aufgerichtet worden sind, hat die
Gemeindeverwaltung nun auch die Beschriftung eines großen Teils der
Grabsteine erneuern lassen. Außerdem wurden die Wege und Grabflächen in
Ordnung gebracht. Der Friedhof, der sich nun wieder in einem schönen,
gepflegten Zustand befindet, ist für die Mitglieder der Gemeinde täglich
vormittags bis 12 Uhr und nachmittags von 1 - 5 Uhr zugänglich. Auf dem
allgemeinen Hoppenlaufriedhof, der in diesen Stunden geöffnet ist, befindet
sich eine Glocke für den Friedhofswärter, der Anweisung hat, den Besuchern
auf Wunsch unseren Friedhof zu öffnen.
Rothschild." |
Die Lage des Friedhofes
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Lage des jüdischen Teiles des
Hoppenlau-Friedhofes im
Stadtplan Stuttgart: oben anklicken und unter
"Behörden
und öffentliche Einrichtungen" weiterklicken zu
"Hoppenlaufriedhof*". Der jüdische Teil ist mit
Stelensymbolen
auf der Seite der Reithalle eingetragen. |
Link zu den Google-Maps
(die Lage des Friedhofes ist durch den Pfeil markiert)
Größere Kartenansicht
Fotos
Historisches Foto:
(Quelle: Jüdische Friedhöfe und Gotteshäuser in
Württemberg. Hg. vom Oberrat der Israeliten in Württemberg 1932)
Neuere Fotos
Der Friedhof im
Frühjahr 2008
(erstellt von
Martin Allgeier, Herrenberg) |
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Blick über den Friedhof;
dieses Foto
auch in hoher
Auflösung |
Grabmal für
Rabbiner Dr. Joseph
von Maier (1799-1873); dieses Foto
auch in hoher
Auflösung |
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Der Friedhof im
Herbst 2003 bzw. im Oktober 2004
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 19.9.2003 bzw. 3.10.2004*) |
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Hauptweg durch den Friedhof |
Teilansicht |
Teilansicht |
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Grabmal für Rabbiner Dr. Joseph
von Maier (1799-1873), war 40 Jahre
lang im Dienst der Stuttgarter
jüdischen Gemeinde |
Grabmal für Dr. Samuel
Dreifus
und Henriette geb. Benedikt. Dreifus war
Arzt und Bankier,
langjähriger erster
Vorstand der Israelitischen Waisen- und Erziehungsanstalt
Wilhelmspflege Esslingen |
Grabmal für Samuel Herz
(1807-1872),
Fabrikant; sein Grabmal wurde im
Neu-Renaissance-Stil
gestaltet
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Grabstein für Max Arnold,
gest. mit 18
Jahren. Die abgebrochene Säule steht
für das zu früh
beendete Leben |
Grabstein-Sarkophag für
Bernhard Herz
(1804-1873), Hofjuwelier |
"Steinsarkophag" im
Bereich
der Familiengrabstätte Kaulla* |
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Fotos von 1996
(Fotos: Hahn)
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Hinweisstein am Eingang zum
Israelitischen Friedhof |
Der Hauptweg
durch den
Friedhof |
Teilansicht |
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Teilansicht
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Grabmal für Josef Wolf von Kaulla und
Sara geb. von Hirsch, Tochter des
Hofbankiers Jakob von Hirsch
auf Gereuth |
Detail des Grabstein von
Joseph Wolf
von Kaulla und Sara geb. von Hirsch
mit den Adelswappen der
Familie
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Grabstein
(Pultstein mit Buchplatte) für Anton Feist Mayer, Leiter eines
Erziehungsinstitutes; das Buch zeichnet ihn als gelehrten Menschen aus |
Grabstein für den Bankier
Joseph Benedict |
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Grabmal für
Rabbiner Dr.
Joseph von Maier
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Menora des Grabmales von
Rabbiner Dr. J. von Maier
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Grabstein für Max Arnold,
gest. mit
18 Jahren. Die abgebrochene Säule steht
für das zu früh
beendete Leben |
Links und Literatur
Links:
Quellen:
Hinweis
auf online einsehbare Familienregister der jüdischen Gemeinde Stuttgart |
In der Website des Landesarchivs
Baden-Württemberg (Hauptstaatsarchiv Stuttgart) sind die Personenstandsregister
jüdischer Gemeinden in Württemberg, Baden und Hohenzollern
einsehbar: https://www2.landesarchiv-bw.de/ofs21/olf/struktur.php?bestand=5632
Zu Stuttgart sind vorhanden:
J 386 Bü. 533 Stuttgart Geburten 1866 - 1870 http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-446753
J 386 Bü. 534 Stuttgart Geburten 1878 - 1887 http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-446754
J 386 Bü. 535 Stuttgart Geburten 1871 - 1875 http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-446755
J 386 Bü. 536 Stuttgart Geburten 1875 - 1878 http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-446756
J 386 Bü. 537 Stuttgart Proklamationsschein, Geburtsregister,
Eheregister, Familienbuch, Schutzpockenimpfschein, verschiedene Urkunden,
Entlassungsschein 1869 - 1871 http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-446757
J 386 Bü. 538 Stuttgart Eheschließungen Trauungsurkunden 1875 -
1878 http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-446758
J 386 Bü. 539 Stuttgart Eheregister, Geburtsregister, Schulzeugnis,
verschiedene Urkunden, Impfschein 1872 - 1874 http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-446759
J 386 Bü. 540 Stuttgart Eheschließungen 1873 - 1874 verschiedene
Urkunden http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-446760
J 386 Bü. 541 Stuttgart Eheschließungen 1880 - 1887 http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-446761
J 386 Bü. 542 Stuttgart Eheschließungen 1888 - 1893 http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-446762
J 386 Bü. 543 Stuttgart Eheschließungen 1891 - 1937 http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-446763
J 386 Bü. 544 Stuttgart Sterbefälle 1891 - 1895 http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-446764
J 386 Bü. 545 Stuttgart Geburten 1875 - 1901 - Einbruchsversicherung
- Verzeichnis schulpflichtiger Kinder 1854 http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-446765
J 386 Bü. 546 Stuttgart Leichenscheine 1913 - 1950 http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-446766
J 386 Bü. 547 Stuttgart Eheschließungen 1894 - 1897
Bescheinigungen aus verschiedenen Orten http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-446767
J 386 Bü. 548 Stuttgart Eheschließungen 1908 - 1907
Bescheinigungen aus verschiedenen Orten http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-446768
J 386 Bü. 549 Stuttgart Eheschließungen 1898 - 1905
Bescheinigungen aus verschiedenen Orte http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-446769
J 386 Bü. 550 Stuttgart Geburten 1852 - 1867, Eheschließungen 1832
- 1867, Sterbefälle 1834 - 1867 http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-446770
J 386 Bü. 551 Stuttgart Familienbuch 1794 - 1814 http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-446771
J 386 Bü. 552 Stuttgart Geburten 1864 - 1869 http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-446772
J 386 Bü. 553 Stuttgart Trauscheine, Proklamationsscheine,
verschiedene Urkunden, Sonntagsschul-Entlassschein, Auszüge aus den
Registern http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-446773
J 386 Bü. 554 Stuttgart Eheschließungen 1832 - 1859 verschiedene
Trauungsurkunden http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-446774
J 386 Bü. 555 Stuttgart Familienbuch 1856 - 1863 Impfscheine,
Entlassscheine, Geburtsscheine, Eheregister http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-446775
J 386 Bü. 556 Stuttgart Eheschließungen 1851 - 1860 http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-446776
J 386 Bü. 557 Stuttgart 1864 - 1865 Eintritt ins Bürgerrecht,
Verschiedene Urkunden, Bürgerbrief, Schulentlassschein, Trauscheine,
Eheregister http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-446777
J 386 Bü. 558 Stuttgart 1868 - 1869 Geburtsregister, Eheregister,
Impfscheine, verschiedene Urkunden, Schulentlassungsscheine,
Bürgerbrief http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-446778
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Hinweis auf
die Dokumentation der jüdischen Grabsteine in Baden-Württemberg des
Landesdenkmalamtes Baden-Württemberg |
Im Bestand https://www2.landesarchiv-bw.de/ofs21/olf/struktur.php?bestand=24368
auf der linken Seite bei "Stuttgart" über das
"+" zu den einzelnen Grabsteinen.
Zum Hoppenlaufriedhof Israelitischer Teil sind
207 Grabsteine dokumentiert (mit Fotos)
Zum Pragfriedhof Israelitischer Teil sind 2373 Grabsteine dokumentiert
(mit Fotos) |
Im Bestand EL 228 b I Bü. 11 finden sich zu
den jüdischen Friedhöfen in Stuttgart - Hoppenlaufriedhof, Pragfriedhof,
Hauptfriedhof Steinhaldenfeld, Friedhof Bad Cannstatt -
Belegungspläne Belegungspläne http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=2-1878336 |
Literatur:
|
Joachim Hahn (unter Mitarbeit von Rolf Decrauzat, Richard Klotz
und Hermann Ziegler): Hoppenlau-Friedhof, israelitischer Teil. Reihe:
Friedhof in Stuttgart Bd. 2 (bzw. Reihe: Veröffentlichungen des Archivs der
Stadt Stuttgart Bd. 40). Stuttgart 1988. 102 S. ISBN 3-608-91512-5. |
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