männlich und weiblich schuf Gott sie...

"Frauen:Perspektiven"

Drittes Forum zur Bistums-Synode -
Referentinnen und Referenten stellen sich und ihre Frauen:Perspektiven kurz vor

Perspektiv:Gespräche 6 - 9: Frauen in Amt, Leitung und Verantwortung

Elisabeth Neuhaus

In meinem Beitrag geht es darum, Perspektiven für ein Handeln aufzuzeigen, das in einer von der Botschaft des Evangeliums geprägten Haltung gründet.

Voraussetzung für das Entdecken solcher Perspektiven ist die Bereitschaft zur Aufmerksamkeit für die Relevanz Gottes im Führungsalltag. Welche An- und Aufregungen, Zumutungen und Ermutigungen gibt das Evangelium Frauen für die Wahrnehmung ihrer Führungsverantwortung an die Hand?
Wie kann dies mit einer sach- und zielorientierten Arbeitsweise verbunden werden? Schließlich ist darüber nachzudenken, inwieweit (eher weiblich konnotierte?) Führungsinstrumente wie z.B. Partizipation, Transparenz und Ermöglichung verbunden sind mit Entscheidungswillen, klaren Vorgaben und Führungsstärke. Dazu können einige Handlungsgrundsätze Anregung bieten.

Elisabeth Neuhaus

Jahrgang 1966, leitet seit 2014 die Hauptabteilung Pastoral und Verkündigung im Bistum Dresden-Meissen. Sie studierte Theologie, Germanistik und Erziehungswissenschaften in Bonn, absolvierte außerdem eine Ausbildung als Gesprächstherapeutin und Exerzitienbegleiterin. Anderen Frauen in kirchlichen Führungspositionen gibt sie ihre Erfahrungen in Seminaren weiter. Sie hat in der Straffälligenhilfe für Frauen gearbeitet und ist ehrenamtlich als geistliche Begleiterin für Suchende tätig.

Berufliche Stationen:
1994-1995: St. Agatha Krankenhaus Köln: Psychosomatische Abteilung
1995-2001: Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) e.V. Köln: Psychosoziale Arbeit in der Straffälligenhilfe, Koordination ehrenamtlicher Arbeit in der Straffälligenhilfe und im SkF, SkF-Börse für bürgerschaftliches Engagement
2001:   Caritasverband für die Stadt Düsseldorf: Diakonische Motivatorin, Koordination der Netzwerke
2002-2005:  Hauptabteilung (HA) Seelsorge des Erzbischöflichen Generalvikariates Köln: Referentin für Spiritualität und liturgische Bildungsarbeit
2005:   HA Seelsorge des Erzbischöflichen Generalvikariates Köln: Leiterin des Referates Spiritualität
2006-2014:  HA Seelsorge des Erzbischöflichen Generalvikariates Köln: Leiterin der Abteilung Erwachsenenseelsorge; Stellvertretende Leiterin der Hauptabteilung Seelsorge
Seit 2014:  Leiterin der Hauptabteilung Pastoral und Verkündigung im Bischöflichen Ordinariat Dresden

  • Claudia Kunz Switch

    Die deutschen Bischöfe haben sich in ihrer Trierer Erklärung vom 21. Februar 2013 dazu verpflichtet, verstärkt mehr Frauen an den Führungspositionen und Leitungsaufgaben der Kirche zu beteiligen. Bereits heute liegt der Anteil von Frauen auf den Leitungsebenen der bischöflichen Generalvikariate und Ordinariate bei bis zu 19%. Diesen Anteil wollen die deutschen Bischöfe bis 2018 noch deutlich erhöhen.

    Dazu bedarf es konkreter Maßnahmen im Bereich der Nachwuchsgewinnung, der Personal- und Organisationsentwicklung und der Öffentlichkeitsarbeit der Kirche. Denn nach wie vor ist das Bild der Kirche männlich und klerikal geprägt und immer noch haben es leitende Kirchenfrauen schwer als Repräsentantinnen und Stimme der Kirche anerkannt zu werden.

    In diesem Workshop soll anhand von Daten, Fakten und Erfahrungen ein realistischer Blick auf Führungsfrauen, die im Auftrag des Bischofs arbeiten, gewonnen werden. In einem weiteren Schritt werden die zentralen theologischen und pastoralen Herausforderungen benannt, um mehr Leitungspositionen in der Kirche für Laien und insbesondere auch für Frauen zu öffnen. Dabei wird es auch um eine theologische Klärung des Leitungsbegriffs in der Kirche sowie um die Zusammenarbeit in den pastoralen Teams der Kirche vor Ort gehen. Und schließlich sollen Perspektiven und Optionen für eine Kirche entwickelt werden, in der Frauen und Männer partnerschaftlich auf allen Ebenen zusammen arbeiten und gemeinsam das Bild der Kirche prägen.

    Dr. Claudia Kunz (Bonn)

    Theologin, Geschäftsführerin der Kommission für  Frauen in Kirche und Gesellschaft (Unterkommission der Pastoralkommission) und der Kommission für Geistliche Berufe und Kirchliche Dienste innerhalb der Deutschen Bischofskonferenz

    geboren 1957 in Werl/Westfalen
    Studium der Katholischen Theologie in Bochum, Tübingen und Regensburg
    Promotion zum Dr. theol. an der Universität Regensburg mit der Arbeit „Schweigen und Geist. Biblische und patristische Studien zu einer Spiritualität des Schweigens“ (1996)
    1984-1999    Referentin in der Jugend- und Erwachsenenbildung (Detmold)
    1999-2003     Leiterin eines Geistlichen Zentrums (Detmold)
    2003-2004     Mentorin für Theologiestudierende (Paderborn)
    seit 2004       Geschäftsführerin der Kommission für Geistliche Berufe und Kirchliche Dienste (IV) der Deutschen Bischofskonferenz in Bonn und zusätzlich
    seit 2006    Geschäftsführerin der Kommission für Frauen in Kirche und Gesellschaft (Unterkommission der Pastoralkommission) der Deutschen Bischofskonferenz

  • Gabriele Rüttiger Switch

    • Frauen in kirchlichen Führungspositionen sind Realität. Tendenz steigend.
    • Frauen müssen für Führungsaufgaben qualifiziert werden – Männer auch.
    • Kirchliche Führungspositionen in den Bereichen Bildung, Caritas und Soziales oder Recht werden schon seit Jahren auch mit Frauen besetzt. Aber was ist mit der Besetzung von Führungspositionen z.B. in den Bereichen Pastoral, Grundsatzfragen und Strategie, Personal - also Bereiche, wo das „Amt“ ins Spiel kommt?
    • Kann eine Frau überhaupt den Kardinal vertreten
      In der Gesellschaft – und damit nicht nur innerkatholisch - gibt es noch immer eine starke Kleriker-Bezogenheit
    • Unsere inneren Bilder von der Mutter Kirche und ihren Repräsentanten sind i.d.R. männlich geprägt.
    • Lebe die Normalität, denn es ist normal, als Frau eine Führungsposition innerhalb der Kirche zu haben. 

    Dr. Gabriele Rüttiger

    Studium der Pädagogik, Theologie und Sozialpädagogik in Bamberg und Benediktbeuern. Ausbildung zur Pastoralreferentin in der Diözese Würzburg. Promotionsstudium in Pastoraltheologie an der Julius-Maximilian-Universität in Würzburg.

    Die beruflichen Schwerpunkte nach dem Pastoralkurs und während des Promotionsstudiums waren der Religionsunterricht und die Schulpastoral. Gerade in der Schulpastoral wurde Rüttiger im bayrischen Raum Vorreiterin für ein neu zu entwickelndes pastorales Handlungsfeld. Neben ihrer pastoralen Basisarbeit an der Maria-Ward-Realschule in Würzburg war sie aufgrund ihrer Mitarbeit am Jugendpastoralinstitut Benediktbeuern als Referentin für schulpastorale Themen, als Fachbegleiterin von Projekten in der Schulsozialarbeit und Schulpastoral und als Autorin vielfältiger Artikel tätig. In diese Jahre fällt auch ihre Mitarbeit als Beraterin in der Jugendkommission der Deutschen Bischofskonferenz.

    Nach dem Promotionsstudium arbeitete Rüttiger ab 1994 als Akademische Rätin in der Praxisbegleitung von Studenten/innen der Religionspädagogik an der Fakultät für Religionspädagogik und Kirchliche Bildungsarbeit der KU Eichstätt-Ingolstadt, Abt. München. Ab WS 2000 übernahm sie an der Fakultät als Akademische Oberrätin das neu geschaffene Fach Jugend- und Schulpastoral, dazu auch das Studienfach Spiritualität. Als im Herbst 2002 im Schulreferat der Erzdiözese München und Freising der Fachbereich Schulpastoral neu errichtet wurde, wechselte Rüttiger in die Erzdiözese. Dort baute sie in den folgenden Jahren zusammen mit einer wachsenden Mitarbeiterzahl den Bereich Schulpastoral aus. Dazu kam im Laufe der Jahre der neue Schwerpunkt Ganztagsschule. Ein zentrales Projekt, das für ganz Bayern entwickelt und inzwischen auch von anderen außerbayrischen Diözesen übernommen wurde, war die Entwicklung und Etablierung der Krisenseelsorge im Schulbereich (KiS).

    Ende 2010 berief sie Erzbischof Reinhard Kardinal Marx als zukünftige Leiterin des Ressorts Grundsatzfragen und Strategie im Erzbischöflichen Ordinariat München, dem sie seit Januar 2012 als Ordinariatsdirektorin vorsteht.

  • Anne-Kerrin Gomer Switch

    Gleichgestellt in Führung gehen – ein Projekt des Deutschen Caritasverbands

    Ausgangslage und Handlungsbedarf

    • Über 80 Prozent der Caritas-Mitarbeitenden sind Frauen, aber 74 Prozent der Positionen in Vorständen und Aufsichtsorganen sind durch Männer besetzt.
    • Von 27 Diözesan-Caritasverbänden werden derzeit nur drei von einer Frau geleitet.
    • Zentrale Gremien in der Caritas sind männlich dominiert (z.B. Frauenanteil von 14 Prozent im Caritasrat).
    • Beschluss der 11. Delegiertenversammlung der Deutschen Caritasverbands:
      „Die Delegiertenversammlung erwartet von den Unternehmen der Caritas, dass sie Maßnahmen zur Erhöhung des Frauenanteils in ihren Vorständen, Geschäftsführungen und Aufsichtsgremien ergreifen. Hierzu wird insbesondere eine Quotenregelung empfohlen.“

    Von 2012-2014 hat der Deutsche Caritasverband im Rahmen des ESF-geförderten Projekts „Gleichgestellt in Führung gehen“ unter Mitwirkung von fünf Pilotstandorten unterschiedlicher verbandlicher Ebenen Maßnahmen erprobt, die Voraussetzungen für die Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositionen schaffen sollten. In diesem Rahmen wurden sowohl Personalentwicklungsmaßnahmen zur Förderung der Aufstiegskompetenz von Frauen (Fortbildung und Mentoring) als auch Elemente geschlechtergerechter Organisationsentwicklung zur Veränderung von Führungs- und Unternehmenskulturen etabliert. Weitere Bestandteile des Projekts unter Mitwirkung der Fortbildungsakademie des DCV waren der Aufbau eines Netzwerks von Führungsfrauen der Caritas und verbandliche Öffentlichkeitsarbeit.

    Geschlechtergerechtigkeit als Zukunftsaufgabe der Caritas: Fünf Thesen

    1. Die Schaffung von mehr Geschlechtergerechtigkeit nützt Frauen, Männern und Organisationen: Frauen erhalten vermehrt Chancen zum Aufstieg, Männer profitieren von verbesserten Vereinbarkeitslösungen, Unternehmen und Verbände gewinnen motivierte MitarbeiterInnen und kreative Lösungen für Zukunftsfragen durch gemischte Führungsteams.
    2. Geschlechtergerechtigkeit ist kein kurzfristig erreichbares Ziel: Stattdessen ist es auf den langen Atem aller Beteiligten angewiesen, auf ein klares Bekenntnis der Leitungsebene („top down“), aber auch auf die engagierte Arbeit dem Anliegen verbundener AkteurInnen („bottom up“).
    3. Bekenntnisse allein genügen nicht: Um die Gleichstellung von Männern und Frauen zu erreichen, muss der Ist-Stand differenziert erhoben und analysiert werden, um daraus messbare Ziele abzuleiten, deren (Nicht-)Erreichung überprüft werden kann.
    4. Geschlechtergerechtigkeit ist eine Kulturfrage: Wer langfristig etwas verändern will, muss sich fragen, welche Geschlechterrollenstereotype nicht nur, aber gerade auch in einem katholischen Arbeitsumfeld unser Handeln prägen und wie dem zu begegnen ist.
    5. „Gender“ als Oberbegriff von Gleichstellungsbemühungen hat das Potenzial, Geschlechterverhältnisse in Organisationen in ihrer Mehrdimensionalität zu erfassen und so für Veränderung zugänglich zu machen.

    Anne-Kerrin Gomer

    studierte von 2007 bis 2013 Soziologie und Psychologie an den Universitäten Freiburg und Bordeaux. Seit 2014 ist sie Referentin für Geschlechtergerechtigkeit beim Deutschen Caritasverband e.V. und leitete dort das Projekt „Gleichgestellt in Führung gehen“ in seiner Abschlussphase. Anne-Kerrin Gomer lehrt Geschlechterforschung und Methoden qualitativer Sozialforschung an der Universität Freiburg, der Evangelischen Hochschule Freiburg und der Dualen Hochschule Villingen-Schwenningen. Sie ist Mitglied der AG Gender, eines interdisziplinären Netzwerks von NachwuchswissenschaftlerInnen an der Universität Freiburg.

  • Hoffmann-Bethscheider Switch

    • Akzeptanzproblematik
      - Fehlende Akzeptanz von Männern gegenüber Frauen in Führungspositionen
      - Fehlende Anerkennung/ Unterschätzung der weiblichen Leistung durch Männer
      - Durchsetzungsfähigkeit in Männerdomänen
    • Problem der eigenen weiblichen Selbstwertunterschätzung
    • Bedeutung und Wichtigkeit eines starken Selbstvertrauens in der weiblichen Rolle
    • Selbstwertstärkung durch den göttlichen Glauben
    • Führungsstiltypen
    • Verhältnis Frau-Mann und die Möglichkeiten einer guten Zusammenarbeit
    • Eigene Erfahrungen in Bezug auf Frauen in politischen Ämtern

    Cornelia Hoffmann-Bethscheider

    Geboren wurde ich 1968 in Quierschied. Ich stamme aus einem sozialdemokratischen Elternhaus. In meiner Jugend gehörte meine sportliche Leidenschaft dem Tischtennis. Beim ATSV Saarbrücken spielte ich in der Bundesligaabteilung. Seit 1994 bin ich mit Jürgen Bethscheider verheiratet und habe einen 18-jährigen Sohn namens Jonas. Zu meinen Hobbies zählen Lesen, Yoga, meditatives Laufen, Reiki und andere spirituelle Energiearbeit.

    Ausbildung und beruflicher Werdegang

    Nach der Grund- und Hauptschule Wemmetsweiler besuchte ich das Illtalgymnasium in Illingen, wo ich 1988 Abitur machte. Es folgte ein Jurastudium an der Universität Saarbrücken, Nancy und an der Verwaltungshochschule Speyer. Nach meinem zweiten Staatsexamen 1996 erwarb ich besondere Kenntnisse im Steuerrecht und wurde zugelassene Rechtsanwältin.

    Von 1999 bis 2011 war ich Mitglied des Saarländischen Landtages.

    Seit 1.4.2011 bin ich Landrätin des Landkreises Neunkirchen. Ergänzend hierzu bin ich seit September 2014 Vorsitzende des Landkreistages Saarland und damit auch Mitglied im Verfassungs- und Europaausschuss des DLT und Mitglied im Rat der Gemeinden und Regionen Europas (RGRE)

    Politik

    Seit 1985 bin ich Mitglied der SPD und zur Zeit Vorsitzende des Ortsvereins Uchtelfangen und des Kreisverbandes Neunkirchen. Von 1994 bis 2002 war ich Mitglied im Merchweiler und von 2004 bis 2009 im Illinger Gemeinderat. Dem Ortsrat Wemmetsweiler gehörte ich von 1999 bis 2002 an. Zwischen 1999 und 2011 war ich Mitglied des Landtages und davon neun Jahre Stellvertretende Fraktionsvorsitzende. Von September 2009 bis 31.03.2011 war ich Mitglied im Kreistag Neunkirchen und übte das Amt der Ersten Beigeordneten aus.
    Seit 01.04.2011 bin ich Landrätin des Landkreises Neunkirchen.

    Vielfältiges ehrenamtliches Engagement

    Ich bin u.a. im Stiftungsrat der Stiftung Demokratie, Mitglied der Europäischen Akademie  Otzenhausen, bei der IGMetall, ver.di, in der AWO, im ASB,  in der Lebenshilfe, bei Attac, im Kinderschutzbund und in vielen Kultur-, Sport- und karitativen Vereinen.

  • Sr. M. Scholastik Jurt OP Switch

    „Bei Euch aber soll es nicht so sein“

    Ich bin nicht die, die das Sagen hat, nicht die, die weiß, die mehr weiß als jene Frauen, mit denen sie Tag für Tag unterwegs ist. Keine meiner Mitschwestern hat nach meiner Pfeife zu tanzen, und Macht und Amtsgewalt habe ich auf keine Weise. Oh doch, schon, ich hätte sie. Ich könnte bestimmen, meinen eigenen Willen durchsetzen, die alles entscheidende Stimme geben, stets vorne stehen, Privilegien nutzen, aber: „Bei Euch soll es nicht so sein“, sagt uns Jesus auf den Kopf zu (Matthäus 20,26)

    Als Priorin  -  im Dominikanerinnenorden eben nicht Oberin, führe ich: Führen ist auch Leiten, ist auch Begleiten. Führen als Geführte. Als Betende. Die Generalpriorin ist die Erste der Gemeinschaft, jedoch weder in der Rangordnung, noch im Vorrecht noch etwa in der Heiligkeit. Sie ist die erste, die hört, horcht, die ge-horcht. Sie versucht es, manchmal auch mühevoll: das Hören auf jede ihrer Mitschwestern, auf die Herausforderungen im Heute des täglichen Lebens, im Ausschauhalten nach GOTTES Weisungen, die uns hinausführen in das noch nicht Gehabte, immer auch in Land, das wir nicht kennen, in Aufgaben, die uns heute gezeigt werden, und die verlangen, unseren Grundauftrag neu zu übersetzen für die Menschen und mit ihnen. Generalpriorin sein heißt auch Geschäftsführerin sein, das auch.

    Sie ist nicht die Wächterin über Gesetze und das Einhalten von Regeln, sondern ihr Dienst ist das Zusammenführen und Einsammeln, das Ermutigen und Fördern, dann und wann auch das Anfragen  - immer auf dem gemeinsame Weg mit GOTT und zu IHM. Ihre Aufgabe ist, jeder, von der Novizin bis zur Greisin, zu helfen, dass Entfaltung und Reifung möglich werden und Einheit wächst ohne Konformität. Freiheit ohne Beliebigkeit. Rückbindung ohne infantiler Abhängigkeit. Und die vielleicht schönste Führungsaufgabe ist der Versuch, den Platz freizuhalten, der einzig allein Gott zukommt  -  und darin Gottesfrauen zu sein.

    Sr. M. Scholastika Jurt

    1965 in der Schweiz geboren: nicht allein - da gibt es Peter, mein Zwillingsbruder, er war etwas schneller, ich vor der Geburt nur geahnt. Ein Jahr später kam sie noch, Martha, meine Schwester • in der Familie bald schon die Macht einer Krankheit erlebt und die damit verbundene Wucht der Ohnmacht, der Griff der Angst oft um Leben und Tod • gleichzeitig die Kraft der Freude und des Humors erfahren, stärker als der Tod  •  die Schule besucht, sie geliebt bis zum Schluss • Studium zur Primarlehrerin • 4 Jahre Unterricht aus Leidenschaft für die Kinder • 1990 Eintritt in die Gemeinschaft der Arenberger Dominikanerinnen aus Leidenschaft für GOTT • 1998 Ewige Profess • Stopp: mit 16 Jahren überwältigt vom Leben, überwältigt von der Liebe. ER war plötzlich DA. Dieser GOTT • Leise, zarte Freundschaft. Starke Liebe. Antwort mit dem Leben und ihr gelebter Versuch bis heute • Und weil es scheinbar auch interessiert: im Kloster Studium in Gemeindepastoral  •  Ausbildung in Geistlicher Begleitung und Exerzitienleitung (IMS) • Noviziatsleiterin • Priorin • seit 2009 Generalpriorin unserer Gemeinschaft • Und: Synodale.


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