Marketing
Die Hauptaufgabe des Marketings ist die Erlangung von Wettbewerbsvorteilen durch Ausrichtung aller unternehmerischen Tätigkeiten auf die Bedürfnisse der Kunden bzw. potenziellen Kunden. Dabei rückt der einzelne Kunde immer stärker ins Blickfeld (Customer Relationship Management). Erfolgreiches Marketing setzt damit nicht nur die Beherrschung der Instrumente voraus, sondern verlangt vor allem eine Denkweise, die das Unternehmen aus der Blickrichtung des Kunden betrachtet.
Eine ausgeprägte Handlungsorientierung der Wissensvermittlung im Modul Marketing greift die praktische Nutzanwendung von Marketing- und Vertriebskonzepten auf. Zuerst stehen die Grundlagen der Marktforschung und des strategischen Marketing im Mittelpunkt. Darüber hinaus werden die Instrumente des operativen Marketings wie Produkt- und Sortimentspolitik, Preis- und Vertriebspolitik behandelt. Dieses Grundlagenwissen wird an Beispielen und in Fallstudien umgesetzt.
Mit den Möglichkeiten der Gestaltung einer Marketingorganisation werden weitere Kenntnisse vermittelt, die für die Erarbeitung und Anwendung operativer Marketingkonzepte grundlegend sind. Daneben werden besondere Teilbereiche des Marketings wie Verkaufsförderung, rechtlich relevante Aspekte des Marketing (z.B. Wettbewerbs- und Kartellrecht) sowie Besonderheiten des internationalen Marketing vermittelt.
KE I – Marktforschung
Unter „Marktforschung“ wird der vollständige Prozess der Lösung marktbezogener betriebswirtschaftlicher Probleme durch Gewinnung und Analyse von Informationen über die entsprechenden Absatz- oder Beschaffungsmärkte verstanden. Marktforschung ist ein kontinuierlicher, systematischer, auf wissenschaftlichen Methoden basierender, objektiver Prozess. Die Marktforschung soll auf diese Weise dazu beitragen, Marketing-Entscheidungen rationaler und sicherer zu machen. Sie liefert darüber hinaus Entscheidungshilfen für andere Unternehmensbereiche wie z.B. das Controlling.
Ziel ist die Vermittlung von Kompetenzen zum Aufbau und zur Interpretation einer Markt- und Standortanalyse. Hierbei sind die Erstellung eines Forschungsdesigns, die Festlegung von primären und sekundären Informationsquellen, die Analyse und Interpretation der gewonnenen Daten und deren Präsentation die zentralen Aufgaben.
KE II – Strategische Marketingkonzepte I und II
Grundlage jeder Marketing-Strategie sind die Analyse der Chancen und Risiken des unternehmerischen Umfeldes (Branche, Markt und Wettbewerb) sowie die Beurteilung der eigenen Stärken und Schwächen. Neben der so genannten SWOT-Analyse werden weitere Analyseverfahren (z.B. Lebenszyklusanalyse, Portfolio-Analyse) betrachtet. Die Einbettung möglicher Marketing-Strategien in die Unternehmensstrategie wird diskutiert.
Aufbauend auf der Analyse werden Strategiealternativen unter dem Gesichtspunkt ihres Beitrags zur Erreichung der Unternehmensziele diskutiert.
Im letzten Schritt wird die Umsetzung in funktionsspezifischen Konzeptionen erörtert. Mit Hilfe strukturierter Pläne sollen der Führungsebene und/oder Kapitalgebern die Zielrichtung sowie die Erfolgspotenziale in der taktischen und strategischen Marktbearbeitung durch das Unternehmen erschlossen werden.
Die Ableitung von Marketingzielen aus den Unternehmenszielen sowie die Entwicklung und Umsetzung einer Marketingstrategie aufgrund von Analysen dienen dazu, praktische Handlungskompetenzen zu erwerben. Diese tragen zur Steigerung des Leistungsniveaus in der Markterschließung und -bearbeitung bei.
KE III – Vertriebsmanagement I (Angebotspolitik)
Vorrangiges Ziel der Angebotspolitik (Produkt- und Sortimentspolitik) ist das Streben nach Wettbewerbsvorteilen durch ein Leistungsangebot, das die Kundenbedürfnisse besser, preisgünstiger oder schneller befriedigt als die Konkurrenzangebote.
Es wird aufgezeigt, welche Schritte im Rahmen eines Innovationsprozesses zu durchlaufen sind - von der Analyse des bestehenden Programms bzw. Sortiments, über die Ideensuche, Ideenauswahl, die Entwicklung von Marketingkonzepten, über Tests bis zur Einführung neuer Produkte. In diesem Zusammenhang soll gezeigt werden, dass es darauf ankommt, ein Sortiment zu finden, mit dem sich die unternehmerischen Ziele am besten auf dem Markt realisieren lassen.
Anhand von Beispielen werden Markenbildung, Markenschutz und Markenführung sowie die Veränderung bestehender Produkte (Produktvariation oder -differenzierung) und die Kriterien einer rechtzeitigen Eliminierung diskutiert.
KE IV – Vertriebsmanagement II (Gegenleistungspolitik, Vertriebspolitik)
Die Gegenleistungs-/Preispolitik muss sich wie alle Marketinginstrumente an der Produkt- und Pro-grammpolitik ausrichten. Ein exklusives Produkt wird von einer Hochpreisstrategie und ein Massenprodukt von einer Niedrigpreisstrategie begleitet werden. Die Preispolitik ist ein sehr sensibles Instrument, da Preisveränderungen kurzfristig umgesetzt und in der Regel sofort erkannt werden und unmittelbare Reaktionen der Verbraucher darauf erfolgen können.
Zwischen der Forderung, einerseits Gewinne zu erzielen und andererseits Marktanteile durch steigende Absatzmengen zu gewinnen, besteht ein Zielkonflikt. Lösungsansätze zu diesem Konflikt werden vermittelt und der Zusammenhang zwischen strategischer (langfristig zielorientierter) und operativer (kurzfristig situationsorientierter) Preispolitik erläutert.
Das Instrument der Preisdifferenzierung wird mit seinen Chancen und Gefahren dargestellt. Ebenso wird gezeigt, wie Preisdifferenzierung mit anderen Marketing-Instrumenten kombiniert werden kann und welche Rolle die Konditionen (Rabatte, Skonti, Boni, Garantien und Absatzkredite) spielen.
Die Distributionspolitik befasst sich mit den Absatzwegen eines Produktes, die Absatzorganisation mit der Vertriebsorganisation im eigenen Unternehmen (z.B. Vertriebsabteilung, Außendienstmitarbeiter, Verkaufsbezirke). Die Vertriebslogistik befasst sich mit Gestaltung und Optimierung logistischer Pro-bleme wie Transport, Lagerung oder Standortfragen.
Nach einem einführenden Überblick über die Entscheidungsbereiche in der Distributionspolitik werden deren Ziele und Instrumente dargelegt. Die Vor- und Nachteile des direkten und indirekten Absatzes werden erörtert. In diesem Zusammenhang wird auch auf die modernen Formen des Vertriebes (z.B. Franchising und E-Commerce) eingegangen.
KE V – Vertriebsmanagement III (Marketing-Organisation)
Organisationen sind soziale Systeme. Unternehmens- und Marketing-Organisationen sind so zu strukturieren, dass sie die Erreichung der Marketing-Ziele ermöglichen, indem sie die Umsetzung der Marketing-Strategien unterstützen.
In diesem Zusammenhang werden Aufbau- und Ablauforganisation, Strukturen und Prozesse der Marketing-Organisation dargestellt. Es wird diskutiert, wie Stellen zu bilden sind und welche Organisationsformen zur Erreichung der Marketingziele geeignet erscheinen.
Dabei wird ein besonderes Gewicht auf die Organisation des Vertriebs (z.B. Key-Account-Management) gelegt. Gleichfalls werden temporäre Organisationsformen (Projektmanagement) erörtert.
Schließlich werden die Anforderungen, die an eine Marketing-Organisation zu stellen sind, entwickelt sowie Thesen zum „Funktionieren“ von Organisationen aufgestellt und kommentiert.
KE VI – Operatives Marketing – Kommunikationspolitik, Verkaufsförderung
Die Kommunikationspolitik wird anhand ihrer strategischen und operativen Elemente erörtert. Dabei erfolgt eine Einordnung in die Systematik der Marketing- bzw. Unternehmensziele. Das gesamte Spek-trum von strategischer bis operativer Kommunikationspolitik wird vermittelt. Dabei werden die kommunikationspolitischen Maßnahmen an Güter bzw. Dienstleistungen sowie B2B- oder B2C-Märkte angepasst. Strategische und operative Kommunikationskonzepte können analysiert und selber entwickelt werden.
Im Anschluss folgt die Darstellung der Verkaufsförderung als absatzorientiertes Marketinginstrument, das auf preispolitische, kommunikationspolitische, distributive und produktpolitische Marketingelemente zurückgreift, dabei jedoch die kurzfristige Stimulation des Absatzes bezweckt. Die verkaufsfördernden Elemente des Marketingmix werden so miteinander kombiniert, dass einerseits eine absatzfördernde Wirkung erzielt, andererseits mittel- und langfristige Marketingziele nicht unterlaufen werden.
In Bezug auf die Kommunikationspolitik sowie auf die Verkaufsförderung werden schließlich die Gemeinsamkeiten und Unterschiede für Güter und Dienstleistungen sowie in B2B- und B2C-Märkten erläutert und diskutiert.
KE VII – Internationales Marketing
Die Herausforderungen an eine marktgerechte Unternehmensführung in einer sich zunehmend internationalisierenden Wirtschaftswelt stehen in dieser Kurseinheit im Fokus. Aufbauend auf die Konzepte des Marketing wird sich auf die Aspekte konzentriert, die im Falle einer Internationalisierung der Vermarktung von Produkten und Dienstleistungen in einem anderen Umfeld als dem Heimatmarkt angepasst werden müssen. Ziel ist die strategische Analyse des Umfelds eines Unternehmens, die Herausarbeitung der strategischen Erfolgsfaktoren für die Internationalisierung des Marketing-Mix inklusive der Unterschiede, die es bei der Internationalisierung zu beachten gilt. Hierzu zählen die Ableitung der Vorgehensweise eines Unternehmens zur Internationalisierung des Marketing-Mix, die Umsetzung eines internationalen Marketingkonzepts und die Analyse von (ausschließlich) englischen/amerikanischen Fallstudien wie z. B. von der Harvard Business School.
KE VIII – Spezielles Recht Marketing
Im Rahmen wirtschaftlichen Handelns ist es von entscheidender Bedeutung, grundlegende rechtliche Kenntnisse auf dem Gebiet des Marketing- bzw. Medienrechtes zu erlangen. Immer komplexere Vorgänge mit einer Verflechtung in Europa und der ganzen Welt lassen es wichtig werden, einen Überblick über rechtliche Probleme des Marketing als wirtschaftliches Handeln zu besitzen.
Die Instrumentarien und Gestaltungsformen des Marketing werden durch gesetzliche Regelungen in vielfacher Weise beschränkt und geregelt. Die Kenntnis des Marketingrechts spielt deshalb bei der Entwicklung von Marketingstrategien eine wesentliche Rolle.
Grundlegende Kenntnisse des speziellen Rechts im Marketing sowie Kenntnisse im Wettbewerbs- und Kartellrecht sowie bei gewerblichen Schutzrechten sollen vermittelt werden. Anhand einer beliebigen gewerblichen Internet-Seite wird aufgezeigt, welche rechtlichen Probleme im Bereich des Marketing entstehen können. Hierbei wird vorrangig auf die Probleme innerhalb des Domainrechts, von E-Commerce, unlauterem Wettbewerb, Markenrecht und Urheberrecht eingegangen.