Produktionsmanagement
Die Produktion ist ein wichtiges Glied im Wirtschaftskreislauf. Nur wenn Produkte effektiv und kostenbewusst hergestellt werden – unter Berücksichtigung aller wesentlichen technischen, ökonomischen und organisatorischen Aspekte – können sie auch vertrieben und verkauft werden. Allerdings erfordern die stetigen technologischen und organisatorischen Entwicklungen und eine verstärkte Globalisierung mit den damit verbundenen weitreichenden Folgen von allen Unternehmen - und besonders von den Mitarbeitern mit Führungsfunktionen - eine kontinuierliche Neuorientierung und Weiterbildung.
Angesichts der Bedeutung ganzheitlicher Ansätze zur Problemlösung sind Mitarbeiter in Führungspositionen im Bereich der Produktion verstärkt auf ein Verständnis für den Zusammenhang von ökonomischen und technischen Problemen angewiesen. Das gilt sowohl in großen Unternehmen, aber auch verstärkt in kleinen und mittleren Unternehmen mit ihrem geringeren Grad an Arbeitsteilung und fachlicher Spezialisierung der Führungskräfte. Mehr denn je geht es heute darum, Führungskräfte im Bereich der Produktion bezüglich der neuen Herausforderungen auszubilden. Thematisch findet daher eine Konzentration auf betriebswirtschaftliche und technische Aspekte von Unternehmen statt.
KE I – Produktionsorganisation
Die industrielle Produktion ist zunehmend gekennzeichnet durch eine globale Arbeitsteilung und eine Fertigung in Produktionsnetzwerken. Standortvorteile in Deutschland beruhten in der Vergangenheit auf dem hohen Bildungsniveau von Facharbeitern und Ingenieuren, aber auch auf der leistungsstarken Industrie mit großer Kompetenz im Bereich der Automatisierung. Diese Stärken schwinden derzeit im Vergleich zu anderen Nationen. Wenn Deutschland auch in Zukunft ein interessanter Standort für Produktionsunternehmen sein soll, dann müssen die oft zitierten Rahmenbedingungen auf der Kostenseite verbessert und die Innovationsfähigkeit von Produktionsmethoden gestärkt werden.
Wichtig ist hierbei die Fähigkeit zur Gestaltung von Produktionsprozessen und Produktionsstrukturen unter Berücksichtigung der Produktionsqualität. Damit setzt der wirtschaftliche Erfolg nicht nur die Beherrschung technischer Lösungen voraus, sondern auch die richtige Produktionsorganisation. Der Blick für betriebliche Zusammenhänge soll geöffnet sowie insbesondere methodische und fachliche Lösungskompetenz aufgebaut werden. Folgende Instrumente werden hierzu eingesetzt: verschiedene Analysemethoden (z.B. Nutzwert- oder ABC-Analyse); Anordnung von Fertigungssystemen; Netzplantechnik zur Termin- und Kostenplanung; Programmierte Bedarfsermittlung, Bestell- und Losgrößenrechnung; Beschäftigungsglättung, Reihenfolgeplanung, Rüstzeitoptimierung.
KE II – Arbeitsgestaltung
Der Mensch ist nach wie vor ein wichtiger Faktor bei der Produktion. Aus diesem Grunde ist es aus ethischen aber auch wirtschaftlichen Gründen notwendig, die Arbeit zu bewerten und so zu gestalten, dass zum einen die Mitarbeiter gefahrlos tätig werden können und zum anderen die Wirtschaftlichkeit nicht leidet.
Im Rahmen der Veranstaltung wird sich mit den Beurteilungskriterien körperlicher Belastung und Beanspruchung, dem Einfluss der Arbeitsumwelt auf den Menschen mit den Beispielen Lärm, Beleuchtung, Klima, mechanische Schwingungen und gefährliche Stoffe, der Gestaltung von Arbeitsplätzen und Arbeitsaufgaben, der Arbeitszeit sowie den rechtlichen Rahmenbedingungen auseinandergesetzt. Typische Rechen- und Fallbeispiele aus der Arbeitswelt dienen hier zur Unterstützung.
KE III – Projektmanagement
Der Erfolg von Projekten hängt wesentlich von der Güte des Managements ab. Wesentliche Ziele des Projektmanagements bestehen darin, die Produktivität zu erhöhen, die Qualität sicherzustellen und vorgegebene Kosten- und Zeitrahmen einzuhalten.
Die Aufgaben, Prozesse, Methoden und Werkzeuge des Projektmanagements werden vorgestellt.
Ziel ist die Sensibilisierung für die in der Abwicklung von Projekten auftretenden Probleme. Die in der Praxis des Projektmanagements relevanten Werkzeuge sollen kennengelernt und die Fähigkeit erlangt werden, die für das jeweilige Einsatzfeld geeigneten Verfahren auszuwählen und anzuwenden.
KE IV – Planspiel Produktionsmanagement
Die Produktion ist eine zentrale Funktion in einem Industrieunternehmen, da hier das Leistungsverhalten wesentlich bestimmt wird.
Das hier verwendete Instrument „TOPSIM“ wird im Rahmen der Präsenzphase gespielt und bildet als Unternehmensplanspiel eine Brücke zwischen betriebswirtschaftlicher Theorie und betrieblicher Praxis.
Das Planspiel stellt eine realistische, modellhafte Abbildung eines Industrieunternehmens dar und bietet damit für die Teilnehmer die Möglichkeit des schnellen und nachhaltigen Sammelns von praxisrelevanten Erfahrungen für das Management der Produktion. Denken und Handeln in Prozessen, Effektive Produktionsplanung, Kostenbewusste Produktion bzw. Personal- und Materialmanagement sind die zentralen Themen. Des Weiteren sind natürlich auch Beschaffungsmanagement und Logistik Bestandteile dieses Planspieles.
KE V – Fabrikplanung
Der Einsatzbereich eines MBA-Absolventen erstreckt sich über nahezu die gesamte Kette der Leistungserstellung von Industrie- und Dienstleistungsunternehmen. Angesichts der zunehmenden Dynamik sowohl bei der Globalisierung als auch bei dem Zusammenschluss von Unternehmen werden vermehrt Fabrikplanungsaufgaben auf Unternehmen zukommen. Es gilt z. B. zu klären, an welchen Standorten produziert werden soll, wie die Fabriken in zehn Jahren aussehen werden oder welche Technologieinnovationen antizipiert werden müssen.
Die grundlegenden Vorgehensweisen und Methoden der Fabrikplanung werden erläutert. Dazu werden die in der Fabrikplanung eingesetzte Methoden und die Vorgehensweisen bei Fabrikplanungsaufgaben vorgestellt. Die Methoden und Vorgehensweisen folgen dabei dem Fabrikplanungsprozess: angefangen von der Zielplanung, über die Vor- und Grobplanung bis hin zur Feinplanung und Inbetriebnahme werden die wesentlichen Theorien und Methoden vorgestellt und eingeübt.
KE VI – Planspiel Fabrikplanung
Die in der Kurseinheit „Fabrikplanung“ erworbenen Kenntnisse werden anhand des Planspiels in die Praxis umgesetzt.
Reale Fabrikplanungsaufgaben beanspruchen bei ihrer Bearbeitung angefangen von der Zielplanung bis hin zum Fabrikbetrieb viele Personenjahre an Aufwand. Da die ersten Phasen der Fabrikplanung (Standortplanung und Generalbebauungsplanung) deutlich seltener vorkommen als die Strukturplanung wird in diesem Planspiel der Schwerpunkt auf die späteren Phasen gelegt.
Insbesondere die (Um-)Gestaltung der Produktion und von Produktionsbereichen soll eingeübt werden. Um die Zusammenhänge bei vernetzten Strukturen transparent zu verdeutlichen, wird im Planspiel ein Tool zur Simulation von vernetzen Warteschlangen eingesetzt.
KE VII – Produktionslogistik
Produktion als Gesamtheit aller Prozesse zum Herstellen und marktgerechten Bereitstellen von Erzeugnissen bzw. Leistungen ist die zentrale Funktion eines Industrieunternehmens, da hier das Leistungsverhalten wesentlich bestimmt wird.
Es wird eine ganzheitliche Betrachtung vorgenommen, was den Materialfluss im Unternehmen sowie den darauf bezogenen Informationsfluss einschließt. Damit ist die Gesamtheit der Produktionshaupt- und -hilfsprozesse einschließlich der Abgrenzung zu Lieferanten und Kunden zu untersuchen. Dies erfordert eine zielgerechte Auswahl der Logistikmodule, eine optimierte Gestaltung der Fertigung sowie eine Koordination der in ihr ablaufenden Prozesse.
Die Innerbetriebliche Produktionslogistik und deren Beitrag zur betrieblichen Leistungserstellung wird dargestellt. Die Grundlagen der Beschaffung, der Lagerung, der Kommissionierung, der Verpackung, der Förderung, der Materialflussplanung und -steuerung sowie die innerbetriebliche Entsorgung sind Bestandteile der Veranstaltung. Typische Rechen- und Fallbeispiele aus dem Bereich der Produktion und der Produktionslogistik werden betrachtet, bearbeitet und anschließend diskutiert.