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Siehe http://www.realnetworks.com Beschreibung Dreischiffige Pseudobasilika, 1. Hälfte 14. Jahrhundert, spätgotischer Chor, romanischer Westturm frühes 13. Jahrhundert, im 16. Jahrhundert erhöht, Stumm-Orgel von 1877/78, Abschluss der Außenrenovierung 2002, Orgel 2003 überholt. (Deutsche Stiftung Denkmalschutz, 2003. http://tag-des-offenen-denkmals.de/programm) Ehemals St. Matthäus. Bauteile aus dem 13.-16. Jahrhundert Reich verziertes Sakramenthäuschen, 15. Jahrhundert Steinkanzel 1716. Kleiner Torbau auf dem Friedhof 18. Jahrhundert (Dehio) Nach einer in ihrem historischen Wert allerdings umstrittenen Urkunde vom 4. April 633 n.Chr. schenkte der fränkische König Dagobert I. dem Kloster St. Maximin vor Trier das königliche Land zwischen Ruwerbach und Hochwald, zu dem auch das Hofgut "Talovanc" gehörte. König Heinrich V. bestätigte am 8. August 1112 der Abtei, die zu den ältesten und reichsten in Deutschland gehörte, seine Besitzrechte "in Talevangero marca". In einer Bulle des Papstes Innocenz II. vom 6. Mai 1140 wird erstmals eine "ecclesia in Talefangh" erwähnt. Auf den Grundmauern dieser ersten Kirche, die der Sage nach den Flammen zum Opfer gefallen sein soll, wurde die heutige Kirche in Etappen erbaut. Zuerst wurde - nach altem Brauch wohl von der Gemeinde - der Turm errichtet. Zwei an der Nord- und Ostseite 1961 wiederentdeckte Schallfenster mit romanischen Bögen und Kapitellen erlauben eine Datierung um 1220-30. Dann wurde - wohl durch den Abt von St. Maximin als Zehntherrn - um 1300 das dreischiffige Kirchenschiff mit seinen gotischen Gewölben und Fenstern erbaut. Schließlich um 1450 der hochgotische, das Schiff überragende Chor, in dem links ein kunstvolles Sakramentshäuschen der Kueser Steinmetzschule angebracht ist. Der Turm erhielt im 16. Jahrhundert über einem Ringbogenfries sein heutiges Glockengeschoss mit 4 Doppelfenstern, die mit Kleeblättern verziert sind. Der steile, achteckige Turmhelm wurde zu Beginn des 18. Jahrhunderts neu errichtet. Im Inneren stiftete 1716 der Dhronecker Amtmann Fr. Chr, Heusner eine prächtige Sandsteinkanzel, in die Bibelworte zum Predigtamt eingemeißelt sind. Mitte des 18. Jahrhunderts wurde die Emporen eingebaut. Eine ältere Orgel aus dem Jahre 1750 wurde 1877 durch die heutige Orgel auf der zweiten Empore unter dem Gewölbe ersetzt, erbaut von der Sulbacher Orgelbauerfamilie Stumm. Die bunten Fenstergläser im Chor wurden 1901 von der Pfarrerfamilie Fröhlich gestiftet. Der Taufstein (1957) und die bronzebeschlagene Eingangstür (1977) stammen von Bildhauer Klaus Rothe. Die mittelalterlich-katholische Kirche war dem Evangelisten Matthäus geweiht, woran noch die traditionell am Sonntag nach Matthäi (21. September) gefeierte "Märker Kirmes" erinnert. Da der Abt von St. Maximin als Geistlicher die weltliche Herrschaft nicht selbst ausüben durfte, bestellte der für die Mark Thalfang einen Vogt. Seit dem 25. Dezember 1223 übte das Geschlecht der Wild- und Rheingrafen von der Burg Dhronecken die weltliche Herrschaft aus. Nach anfänglich abwartender Haltung erklärten sich die Grafen nach dem Augsburger Religionsfrieden (1555) offen für die Reformation. Nach dem Tod des katholischen Leutpriesters führte Wild- und Rheingraf Otto in Thalfang die Reformation durch. Er setzte einen evangelischen Pfarrer ein, erbaute ein Pfarrhaus und richtete eine Pfarrschule ein, in der die Kinder anhand von Luthers Kleinem Katechismus Lesen und Scheiben, christlichen Glauben und christliches Leben lernten. Im dreißigjährigen Krieg wechselte auch die Thalfanger Kirche mehrfach den Besitzer, der Westfälische Friede (1648) setzte aber die Wild- und Rheingrafen wieder in ihre alten Rechte ein. 1699 wurde den Katholiken ein Mitbenutzungsrecht eingeräumt, von dem man sich 1897 freikaufte; es kam zum Bau der katholischen Kirche. 1797 beseitigten die französische Revolutionstruppen die alte geistliche und weltliche Herrschaft. Das Kloster St. Maximin wurde aufgehoben, die Mark Thalfang kam zu Frankreich, 1815 dann zu Preußen. Die evangelische Kirche gehört seitdem zur Evangelischen Kirche im Rheinland, Kirchenkreis Trier. Rings um die Kirche befand sich bis zum Jahre 1831 ein von einer Mauer umfasster Friedhof. Den Eingang bildete eine um 1700 errichtete barocke Torhalle mit offenem Dachstuhl, der "Rost" - sogenannt wohl wegen der letzten "Rast", die der von den Dörfern kommende Leichenwagen hier vor der Beerdigung hielt. In ihm hängen noch einige alte Grabplatten. (Pfr. W. Krause, "Evangelische Kirche Thalfang") Lage des Kulturobjekts (Gauss-Krüger-Koordinaten) R_gk: 2571862 H_gk: 5513627 Koordinaten beziehen sich auf die exakte Lage des Objekts Karte mit Detailinformationen Detailkarte Quelle Pfarrer W. Krause, "Evangelische Kirche Thalfang" Bild-Quelle © Dorothea Witter, Konz, 2000 / © Dorothea Witter, Konz, 2000 Sound-Quelle Historische Orgeln im Landkreis Bernkastel-Wittlich; OnLine Records, Classic Edition, OnLine Studios Monschau, 2002. classic@online-studios.de Internet: http://www.online-records.de Internet http://thalfang.de/ Sehenswürdigkeiten im Umkreis von: 2 km 5 km 10 km 15 km 20 km Suche nach verwandten Sehenswürdigkeiten: Alle Sehenswürdigkeiten der Kategorie Bau- und Kunstdenkmale/Sakralbauten/Evangelische Kirchen Alle Sehenswürdigkeiten in der Gemeinde Thalfang Alle Sehenswürdigkeiten der Epoche Undatiert Die Datenbank zum Mitmachen: Sie haben weitere Informationen und/oder Bilder zu diesem Kulturdenkmal oder zu anderen Kulturdenkmälern in der Region Trier. Wir freuen uns über alle weiteren Informationen. Bitte senden Sie uns eine e-mail an kulturdatenbank@web.de |
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