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  Kulturdatenbank Region Trier





Brockscheid
Geisenburg (1)
Befestigungsanlage
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Beschreibung
Lagebezeichnung:
Geisenburg

Geologischer Untergrund:
Unterdevon

Wirtschaftliche Nutzungsart (zum Zeitpunkt d. Vermessung):
Holzung

Befestigungstyp:
Spornburg (mehrere Abschnittswälle)

Fläche:
a) heute sichtbare Grabenfläche: 570 m²
b) Fläche des Wallkörpers: 2780 m²
c) zu Bebauungszwecken nutzbare Innenfläche: 8630 m²
insgesamt: 119,8 ar

Vermessung:
April 1978 (Koch)

Forschungsgeschichte:
Die in der älteren Literatur wiederkehrende Ansicht, daß die Geisenburg bei Brockscheid eine prähistorische Anlage sei, wurde 1887 durch eine Ausgrabung überprüft. Bei dieser Gelegenheit fertigte Ebertz einen Plan, der bei Wackenroder wiedergegeben ist. Es wurden Trockenmauern von zwei annähernd quadratischen Gebäuden, ein auf der Westseite geradliniger und im Süden rechtwinklig umbiegender Mauerzug sowie ein Brunnen freigelegt.

Die bei den Grabungen Hettners geborgene Keramik wird im Bericht in das 12.-16. Jahrhundert datiert.
Nach Wackenroder gehört die Geisenburg mit dem in den Jahren 1340 und 1344 genannten luxemburgischen Schloß (Freudenkoppe) und Freudenburg bei Saarburg zu den Stützpunkten, die König Johann von Böhmen als Graf von Luxemburg erbaute und dessen Sohn Karl 1346 aufgab.

Janssen (13) bemerkt zur Anlage:
"1343 wurde diese Burg durch den Grafen Johann v. Luxemburg errichtet. 1348-1353 wurde sie von Erzbischof Balduin von Trier zerstört und danach nicht wieder aufgebaut."

Funde:
Keramik des 12. bis 16. Jahrhunderts.

Zeitliche Einordnung:
Mittelalterlich.

Beschreibung:
Die Geisenburg liegt 2,2 km westlich von Brockscheid, 60 m über dem Liesertal, auf einem zwischen Bachtälern nach Nordwesten gerichteten Ausläufer eines Bergrückens.
Eine Gegenüberstellung des Grabungsplanes von 1887 mit dem 1978 aufgenommenen Lageplan ermöglicht einen Vergleich und erleichtert durch Buchstabenhinweise, die ineinandergreifenden Befestigungs- und Bebauungslinien zu ordnen.

Von einem 4 bis 5 m breiten Graben geschützt liegt die Hauptburg auf einem ovalen Rund. Hier wurden die Gebäude a (10,33x10,15 m) und b (8,75x8,50 m) sowie der Brunnen teilweise ausgegraben. Eine Umfassungsmauer, die möglicherweise in der Böschungslinie des ovalen Burghügels oberhalb des ringsumlaufenden Grabens steckt, wurde nicht aufgegraben. Gründlich untersuchte man Wallstück A und fand hier die 1,70 m breite Mauer, die 60,50 m in Nord-Süd-Richtung und dann im rechten Winkel nach Osten auf einer Länge von 19,20 m festzustellen war. Eine Randbefestigung auf der Südseite ist in den verschobenen Böschungslinien B auf eine Länge von rd. 40 m und C auf einer Länge von 35 m zu sehen. Die wallähnliche Aufschüttung D mit 30 m Länge, knapp 5 m Breite und 80 cm Höhe schützt die Südseite doppelt, genau wie die Wallrundung E mit 16 m Breite, 2,60 m Höhe und rd. 80 m Länge auf der Nordwestseite. Gegen die nach Osten ansteigende Hochfläche bildet der nach innen gerundete 60 m lange, 9-10 m breite und unterschiedlich hohe Erdwall F ein erstes Annäherungshindernis.

Der Zugang kann bei Höhenpunkt 390,0 m also am Südrand liegen. Hier markieren vielleicht die erhöhten Geländerundungen c und d einen Tordurchlaß. Aufschüttung e bei Höhe 393,9 m deutet einen turmartigen Grundriß an.

Die Nordseite ist sehr steil. Geringen Schutz bietet dagegen die kurze Böschung G auf der Nordseite. Ein Weg jüngeren Datums durchschneidet Wall E, die Rundung des Grabens und Böschungswall E an der Nordseite und hat damit offensichtlich die Befestigungslinie zerstört.

Buchstabe Q bezeichnet am südwestlichen Hang bei Höhe 385,5 m eine Geländesenke, die als Quellmulde beschrieben wird. Durch eine Rinne wird sie hangwärts in Südwestrichtung entwässert.


Lage des Kulturobjekts (Gauss-Krüger-Koordinaten)
R_gk: 2558620
H_gk: 5554940
Koordinaten beziehen sich auf die exakte Lage des Objekts



Karte mit Detailinformationen

Detailkarte

Quelle
Vor- und frühgeschichtliche Burgwälle des Regierungsbezirkes Trier und des Kreises Birkenfeld. Von Karl-Heinz Koch und Reinhard Schindler. Selbstverlag des Rheinischen Landesmuseums Trier 1994.

Bild-Quelle
ohne / ohne

Internet
http://www.landesmuseum-trier.de/ http://www.landesmuseum-trier.de/

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