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Speicher
Leiköppchen
Befestigungsanlage
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Beschreibung
Lagebezeichnung:
Leiköppchen, Leybusch

Geologischer Untergrund:
oberer Buntsandstein

Wirtschaftliche Nutzungsart (zum Zeitpunkt d. Vermessung):
Holzung

Befestigungstyp:
Höhenrandburg (Abschnittswall)

Fläche:
a) heute sichtbare Grabenfläche: 740 m²
b) Fläche des Wallkörpers: 600 m²
c) zu Bebauungszwecken nutzbare Innenfläche: 2260 m²
insgesamt: 36,0 ar

Vermessung:
Januar 1977 (Koch)

Forschungsgeschichte:
Als "Schloßruine hinter einem Graben, auf dem Leikopf" beschreibt Heydinger diese Befestigung. Durch einen Probeschnitt wurde im Wall 1926 eine Trockenmauer festgestellt. Hier fand man spätmittelalterliche Scherben. In der Publikation Ortskunde Trier-Mettendorf beschreibt Steinhausen zunächst den Wall, verweist dann unter der Überschrift "Burgus?" auf eine römerzeitliche Benutzungsperiode, indem er viele spätrömische Einzelfunde angibt. Die Schlußbemerkung zu diesem Kapitel lautet: "Die Lage spricht nicht für einen Wohnbau; man wird, wie bei dem Sülmer Wall und dem Schanzkopf bei Schleidweiler, an einen spätrömischen Burgus denken müssen, der den ohne Zweifel wichtigen Übergang über die Kyll bei der markanten Talweitung Pfalzkyll sperrte."

Zahlreiche mittelalterliche Funde bedeuten für Steinhausen auf dem Leiköppchen auch eine mittelalterliche Wehranlage.

1938 besichtigt Dehn diesen Platz und fand römische und mittelalterliche Keramik. Er vermutet genau wie Steinhausen eine römische und eine mittelalterliche Nutzungsphase.
Viele wichtige Funde hat auch Gilles zusammengetragen, und er datiert die Anlage in die 2. Hälfte des 3. Jahrhunderts, die constantinische und valentinianische Zeit.

Sage:
Der Veröffentlichung Heydinger entnehmen wir u. a. auch eine Sage über 12 Räuber, die Schloß Pfalzkyll/Kyllpfalz bedrängten, "elf davon entkamen dem Arme der Gerechtigkeit, der zwölfte wurde gefangen genommen und im Brathaus zu Röhl lebendig in einem Kessel in Oel gebraten, daher der Hausname. Er bekannte, in dem Schlosse lägen drei goldene Uhren und bei einem Baume mit dürrem Ast in dem den Burg umgürtenden Wald 30 000 Taler".

Eine andere Sage erzählt, daß hier der älteste von drei Heidenbrüdern gewohnt habe, der jeden Morgen mit mächtigem Hörn die anderen Brüder zur Jagd rief:

"Das Tal erschallt, der Gau erwacht
Vom Rufen der drei Brüder,
Noch einmal hallt das Hörn zur Jagd
Von allen Kuppen nieder."


Funde:
Römische Keramik.

Zeitliche Einordnung:
Römische Befestigung und mittelalterliche Wehranlage.

Beschreibung:
Südlich von Philippsheim wird eine Bergkuppe aus mittlerem Buntsandstein mit Lagebezeichnung Leiköppchen -nach der Tranchot-Karte Leybusch - in weitem Bogen von der Kyll umflossen.
Am nördlichen Rand dieser Kuppe finden wir die mit Wall und Graben befestigte Stelle.

Durch zwei Steinbrüche, an der Nordwest- und an der Ostseite, wurde die Anlage um die Jahrhundertwende erheblich zerstört, so daß man heute den eigentlichen Gesamtumfang nicht mehr erkennt.

Der Graben, in seiner Ausschachtung von unterschiedlicher Tiefe und Breite, verläuft parallel zum Wall. Er beginnt an der Ostseite mit 4 m, verbreitert sich bis zur ersten Biegung auf 6 m, erreicht im Mittelabschnitt fast 10m Breite und l m Tiefe, um dann nach leichtem Abrücken vom Wall im Bogen mit ungefähr gleichen Maßen am nordwestlichen Steinbruch zu enden. Hier im Nordwesten entstand durch das Abrücken eine dem Wall vorgelagerte Berme auf einer Länge von 20 m. Der Wall scheint an den beiden Steinbruchrändern abgebaut zu sein. Auf der Ostseite ist dies am deutlichsten sichtbar. Im Mittelabschnitt verläuft der Wall gerade in Ost-West-Richtung. Hier erreicht er eine Höhe, die bis zu 3 m mißt. Auch die Breite, die zwischen 9 und 11 m liegt, erscheint beachtlich. Das nach Nordwesten abbiegende Wallstück ist etwas schwächer im Aufbau. Eine deutliche Wallabsenkung auf der Ostseite kann man mit großer Wahrscheinlichkeit als Torgasse ansprechen.

Dicht hinter dem Wall liegt ein runder Steinhaufen von 30m Durchmesser, in dem, durch einen Absatz in nördlicher Richtung abgestuft, ein sicherlich zweigeteiltes, altes Gemäuer zu finden ist.


Lage des Kulturobjekts (Gauss-Krüger-Koordinaten)
R_gk: 2545200
H_gk: 5534950
Koordinaten beziehen sich auf die exakte Lage des Objekts



Karte mit Detailinformationen

Detailkarte

Quelle
Vor- und frühgeschichtliche Burgwälle des Regierungsbezirkes Trier und des Kreises Birkenfeld. Von Karl-Heinz Koch und Reinhard Schindler. Selbstverlag des Rheinischen Landesmuseums Trier 1994.

Bild-Quelle
ohne / ohne

Internet
http://www.landesmuseum-trier.de/ http://www.landesmuseum-trier.de/

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