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Kulturdatenbank Region Trier Niersbach / Wenzelhausen Ehemalige Hütte Wenzelhausen |
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English Translation Automatic translation by translate.google.com Click here. Traduction francaise Traduction automatique de translate.google.com Cliquez ici. Als Ansichtskarte versenden: Hier können Sie die Bilder dieses Kulturobjekts an Freunde und Bekannte als elektronische Ansichtskarte versenden. Beschreibung Grundlage der Eisenhüttenindustrie in der südlichen Eifel ist der vielfach nestartig vorkommende Braun- oder Toneisenstein, eine Anreicherung des Eisens durch Verwitterung (Fe(2) zu Fe(3)) besonders an den Stellen, wo im Untergrund Kalkschichten vorhanden sind. Das gelöste Eisen wird in Verbindung mit dem Kalk chemisch umgesetzt und in den Oberflächenschichten als Brauneisenstein abgesetzt. Brauneisensteinvorkommen finden sich in der südlichen Eifel im Bereich zwischen Kyll und Salm und westlich der Kyll in einem schmalen Streifen zwischen Welschbillig im Süden und Masholder im Norden. Schon zur Römerzeit wurden diese Erzvorkommen bergbaulich genutzt, dies beweisen zahlreiche Funde von Schlackenstellen bei Zemmer und Orenhofen. Auch im Mittelalter wurden diese Vorkommen ausgebeutet und meist an Ort und Stelle in kleineren Hüttenwerken verarbeitet. Hütte Wenzelhausen Im Jahre 1536 hatte sich in dem Wenzelhausen benachbarten Heidweiler Wilhelm von Broy eine Eisenhütte errichtet. ... Im Jahre 1743 verpachtete das Stift St. Simeon zu Trier die obere Binsfelder und die sogenannte unterste (Lonesbacher) Mühle an Anton Burg von Wenzelhausen und Ehefrau Apollonia Valerius auf 12 Jahre. Beide stammten aus dem Forsthaus "auf der Hütten" zu Wenzelhausen. Ludwig von Pidoll, dessen Familie (Gottfried von Pidoll) 1704 die nahegelegenen Hütte in Eisenschmitt erworben hatte und der 1745 die Eichelhütte in Eisenschmitt erworben hatte, errichtete im Jahre 1766 einen weiteren Hochofen bei Wenzelhausen. Die neue Hütte gehörte verwaltungsmäßig zur Eichelhütte. Das Wer war einige Jahre in Betrieb, verfiel dann jedoch, so daß von Pidoll 1787 an den gräflich von kesselstatt schen Amtmann Bochholtz in Dodenburg den Antrag zur Errichtung eines neuen Gebäudes stellte. ... Die neue Hütte nebst einer Pochmühle wurde noch im gleichen Jahr gebaut. Es wurde ein Kanal gegraben, um von der kesselstatt schen Mühle Wenzelhausensen aus mittels Wasserkraft die Pochmühle zu betreiben. Das Werk bestand aus einem Hochofen, einem Pochwerk und einer Wohnung für den Faktor. In der Folgezeit gab es verschiedene Streitigkeiten um den Wasserlauf zur Pochmühle, die jedoch mit dem Einmarsch der Franzosen 1794 gegenstandslos wurden. Die Hüttenwerke des Adels wurden konfisziert; die Quinter Hüttenwerke wurden überdies vollständig zerstört. Auch Wenzelhausen zerfiel infolge dieser unruhigen Zeiten. Es wurde jedoch schon bald von einem gewissen Herrn Morin in Betrieb genommen. Ludwig von Pidoll wurde auch weiterhin als "Hüttenherr" bezeichnet. Die Eichelhütte und mit ihr die Hütte Wenzelhausen blieben bis 1802 im Besitz der Familie von Pidoll. Im Jahre 1808 wurde die gesamte Anlage, "les forges et usines de Wentzelhausen" vor Notar Laeis in Bitburg verkauft. Als Eigentümer wurden im April des Jahres 1810 die Herren Tioliere und Neyrand genannt. Diese führten in den Jahren 1810/11 mit der kesselstatt sehen Gutsverwaltung einen Prozeß über die mittlerweile aufgelaufenen rückständigen Zinsen und Renten. Wie aus einem "statistischen Tableau" des Jahres 1807 hervorgeht, hat die Hütte Wenzelhausen noch bis zum selben Jahre produziert. Als Eigentümer des Betriebes wurde ein Herr Wendel angegeben, der auch selbst den Betrieb leitete. Karl Wendel war Hüttenbesitzer der Eichelhütte bei Himmerod. Die Produkte der Hütte wurden in den Hüttenwerken Laschmitt (Eisenschmitt), Eichelhütte und Malberg weiterverarbeitet. Das Werk produzierte also nur Halbfertigprodukte, die in den Stammwerken weiterverarbeitet werden mußten. Die Erzgruben der Hütte Wenzelhausen lagen auf den Gemarkungen der Gemeinden Zemmer, Orenhofen, Herforst und Gindorf. Als Bezugsquellen des Kohlholzes wurden die Wälder der näheren Umgegend angegeben. Aber auch an dem Kohlholz des weiter entfernt liegenden Hauen Waldes, der sich auf trierischem Boden befand (zw. Salmrohr und Pohlbach), war die Hütte Wenzelhausen im 18. Jahrhundert interessiert. ... Steinkohle wurde nicht zur Feuerung verwendet. Die Aufbereitung der Erze ergab nach einmaligem Waschen wobei ein Gewichtsverlust von 1/3 zu verzeichnen war, 2/3 Stab und Kongregationen, woraus man noch 20-25% Roheisen gewann. 1 Wagen Roherz (cirka 1 Tonne) betrug nach der Waschung cirka 2/3 Tonnen und nach dem Guß noch cirka 20-25%. Die durchschnittliche Ausbeute der Roherze ergab nach der Verarbeitung cirka 13-16% Roheisen pro Tonne. In 24 Stunden wurden cirka 20 Wagen (Charagen) Erz verarbeitet, was für cirka 2 Güsse reichte. Der Preis von 50 kg gewaschenem Erz betrug 25 Centimes für die Erze von Zemmer und Herforst und 27 Centimes für andere Erze. Die Betriebszeit des Werkes war 8 Monate im Jahr, was wohl die zeitweise äußerst geringe Wasserführung des Dörbaches bedingte. Um dies einigermaßen auszugleichen, wurden mehrere Weiher oberhalb der Mühle angelegt, die auch Wasserreserven für die Mühle bereithielten. Die Beschäftigtenzahlen wiesen damals 4 gelernte (selbstständige) Arbeiter und ein Tagelöhner aus. Der Betrieb bestand aus l Hochofen (1807). Der Verbrauch an Holzkohle betrug 700 000 kg pro Jahr, mit dem cirka 350 000 kg Masseleisen oder auch Block-, bzw. Ganzeisen genannt, ein minderwertiges Eisen, hergestellt wurde. Dieses Eisen wurde relativ schlecht bezahlt, da es zumeist erst weiterverarbeitet werden mußte. ... die Produktion der Hütte beschränkte sich auf minderwertiges Masseleisen, was auf die Dauer für die Hütte im Hinblick auf die Erreichung von größerer Selbständigkeit und Ausbau keinerlei Vorteil bedeutete. Ob in Wenzelhausen in den folgenden Jahren die Produktion wieder aufgenommen wurde, ist fraglich, da in der Tranchot-Karte, Blatt 192 Binsfeld, aufgenommen im Jahre 1811, der Hof Wenzelhausen als mehrere einzeln stehende Gebäude und eine Mühle verzeichnet wird. Das Hüttenwerk ist allerdings als "außer Betrieb" eingetragen. Am 26. April 1818 veröffentlichte das Bergamt Düren folgenden Konzessionsvertrag: "Johann Stephan Marcellin, Hüttenmeister, wohnhaft zu Eichelhütte, Gemeinde Eisenschmitt,..,für sich und im Namen der Erben Tioliere, Wilhelm Neyrand und Claudius Marie Neyrand, sämtlich wohnhaft zu St. Chament, Departement Loire in Frankreich, und Miteigentümer jeder für ein Drittel der Stabhämmer und Hochöfen Eichelhütte und des Stabhammers Kleinhämmerchen im Kreise Wittlich, des Hochofens zu Wenzelhausen im Kreis Trier und des Stabhammers und Hochofens zu Malberg, Kreis Bitburg". 3 Jahre später, am 26. April 1821, wurde die Versteigerung der Hüttenwerke der Erben Tioliere und Neyrand öffentlich bekanntgegeben. Ansteigerer waren die Gebrüder Krämer aus St. Ingbert an der Saar. Sie erwarben am 01.09.1821 von der Fa. Gebrüder Neyrand, Johann und Stephan Marcellin und Erben Tiolliere die Hüttenwerke Malberg, Eichelhütte und Wenzelhausen nebst den dazugehörigen Erzgrubenkonzessionen. Die Hütte Wenzelhausen war inzwischen schon gänzlich verfallen. Der Niedergang der Eisenhüttenindustrie in unserem Raum Nach dem Wiener Frieden im Jahre 1815 wurden die Rheinlande nach cirka 21-jähriger Besetzung durch Frankreich von diesem losgetrennt und dem Königreich Preußen zugesprochen. Die Eifeler Eisenhütten verloren nun einen großen europäischen Absatzmarkt, da Frankreich und auch die Niederlande eine Schutzzollpolitik betrieben, um der eigenen Industrie vor ausländischen Produkten zu günstigeren Preisen zu verhelfen. Als weitere Erschwernis kam die Überschwemmung des europäischen Marktes mit billigen englischen Eisenerzerzeugnissen hinzu. Die Kontinentalsperre, die in der napoleonischen Zeit aufgebaut worden war, war nun nicht mehr vorhanden. Die Folge hiervon war, daß die Preise fielen und nur noch die größeren und moderneren Betriebe diesem Konkurenzdruck standhalten konnten. Auch spielten Faktoren, wie Nähe zu den Absatzmärkten, Transportkosten und Rohstoffbeschaffung eine wichtige Rolle. Die Vorkommen der südlichen Eifel waren für eine Massenförderung auf Grund ihrer nestartigen Lage, ihrer geringen Mächtigkeit und dem geringen Erzgehalt nicht geeignet. Neben vielen anderen Hochöfen in der Eifel und auch in anderen Gebieten des Deutschen Reiches wurde auch Heidweiler ausgeblasen. Bömmels gibt als Daten für die Schließung der beiden Werke die Jahre 1815 und 1816 an. Lage des Kulturobjekts (Gauss-Krüger-Koordinaten) R_gk: 2552200 H_gk: 5533540 Koordinaten beziehen sich auf die exakte Lage des Objekts Karte mit Detailinformationen Detailkarte Quelle Günter Hesse, Andreas Wisniewski: Wittlich-Land. Geschichte einer Verbandsgemeinde zwischen Vulkaneifel und Mosel. Hrsg. Verbandsgemeinde Wittlich-Land 1990. Bild-Quelle Hesse, Wisniewski: Wittlich-Land. Geschichte einer Verbandsgemeinde zwischen Vulkaneifel und Mosel / ohne Internet http://www.vg-wittlich-land.de/ Sehenswürdigkeiten im Umkreis von: 2 km 5 km 10 km 15 km 20 km Suche nach verwandten Sehenswürdigkeiten: Alle Sehenswürdigkeiten der Kategorie Archäologische Denkmale/Wirtschaft, Gewerbe und Verkehr/Rohstoffgewinnung und -verarbeitung Alle Sehenswürdigkeiten in der Gemeinde Niersbach Alle Sehenswürdigkeiten der Epoche Renaissance Die Datenbank zum Mitmachen: Sie haben weitere Informationen und/oder Bilder zu diesem Kulturdenkmal oder zu anderen Kulturdenkmälern in der Region Trier. Wir freuen uns über alle weiteren Informationen. Bitte senden Sie uns eine e-mail an kulturdatenbank@web.de |
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