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30. Juli 2024

Landkreis fördert Ziegenzucht und Schneiderei in Ruanda

Ziegenzucht und Schneiderei – zwei Grundpfeiler für ein solides Einkommen für Familien im ruandischen Sektorenverbund Kirehe. Ein entsprechendes Projekt förderte der Freundschaftskreis „Landkreis Mainz-Bingen-Sektorenverbund Kirehe“ jetzt mit 9673 Euro.

Mit Ziegenzucht und Nähmaschinen sollen die Einkommender Menschen in Kirehe gesichert werden. Der Landkreis hat seit vielen Jahren eine Partnerschaft mit dem Sektorenverbund in Ruanda und fördert über den Freundschaftskreis immer wieder Projekte vor Ort.
Mit Ziegenzucht und Nähmaschinen sollen die Einkommender Menschen in Kirehe gesichert werden. Der Landkreis hat seit vielen Jahren eine Partnerschaft mit dem Sektorenverbund in Ruanda und fördert über den Freundschaftskreis immer wieder Projekte vor Ort.
Kirehe 3

Finanziert werden damit je eine weibliche Ziege für 15 Familien und Nähmaschinen für 15 Frauen, die damit ein eigenes kleines Unternehmen gegründet haben.

„Wir freuen uns, dass wir mit diesem Geld rund 30 Familien einen Grundstock legen konnten, um sich künftig wirtschaftlich unabhängig zu machen und damit ihre Grundversorgung zu sichern. Und damit nicht genug. In unserer Mitgliederversammlung im Juli 2024 haben wir beschlossen, dass der Freundschaftskreis gemeinsam mit dem Landkreis Mainz-Bingen das Schneiderei-Projekt weiter stärkt. Wir wollen dafür werben, dass diese Frauen Produkte auch für uns herstellen und wir diese dann zum Beispiel auf Weihnachtsmärkten anbieten oder zu besonderen Anlässen verschenken können“, sagte die Landrätin des Kreises Mainz-Bingen, Dorothea Schäfer.


In Kirehe leben viele mittellose Familien, die in den letzten Jahren von der Regierung in Sozialbauten umgesiedelt wurden, um sie vor der Obdachlosigkeit zu bewahren. Die Gründe für die extreme Armut der Menschen sind sehr unterschiedlich: Einige leiden an psychischen Krankheiten, es gibt viele alleinerziehende Mütter, andere wiederum sind Senioren ohne Familien und damit ohne Einkommen. Obwohl der Bezirk die Menschen dort durch die Bereitstellung von Unterkünften unterstützt, haben diese aber aufgrund fehlender Einkommensquellen Mühe, ihre Grundbedürfnisse zu bestreiten. Für die Kinder besteht zudem die große Gefahr, dass sie nie zur Schule gehen oder die Schule abbrechen müssen, weil ihre Eltern das Schulgeld nicht aufbringen können.

Deshalb wurden 15 bedürftige Familien ausgewählt, die jeweils eine weibliche Ziege erhalten. Diese Ziege wird durch Verpaarung Nachwuchs gebären, der dann verkauft werden kann, wobei ein weibliches Jungtier in der Familie verbleibt, um die Produktion in der nächsten Generation zu steigern. Die Kosten für die Fütterung und die medizinische Versorgung der Ziegen in den ersten sechs Monaten werden vom Projektpartner übernommen. Der Sektor wird Land für den Bau des Ziegenstalls zur Verfügung stellen und die Ziegenzucht mit aufbauen. Ergänzend werden die Besitzer mit den notwendigen Fähigkeiten in der Landwirtschaft und in grundlegenden Kenntnissen der Geschäftsführung geschult.

Darüber hinaus haben sehr viele Frauen großes Interesse an dem Schneidereihandwerk. Allerdings fehlt ihnen das Geld, um Nähmaschinen zu kaufen. Der Kirehe-Sektor wandte sich daher an das Partnerschaftsbüro in Kigali mit der Bitte, dieses Scheider- und Ziegenprojekt in Kirehe zu unterstützen, um damit die Menschen in die Lage zu versetzen, eine Schneiderei zu gründen. Insgesamt 15 Frauen haben daher eine Nähmaschine erhalten, um so dauerhaft ein solides Familien-Einkommen zu erwirtschaften. Eine Genossenschaftseinheit auf Sektoren-Ebene wird das Nähprojekt der Frauen begleiten und kontinuierlich überwachen. Zudem hat Katharina Krings, Mitarbeiterin des Referats für Entwicklungspolitik der Staatskanzlei des Landes Rheinland-Pfalz ihre volle Unterstützung zugesagt.

„Ich finde es wirklich toll, dass wir dieses kleine Projekt umsetzen konnten und 30 Familien damit helfen, sich selbst zu versorgen. Und jetzt wollen wir unsere Kommunen, Schulen und Unterstützer anwerben, die uns helfen, das Projekt weiter zu unterstützen“, sagt die zuständige Partnerschaftsbeauftragte Ricarda Kerl.
Aufgrund des günstigen Klimas besteht ein großes Potenzial für Viehwirtschaft in Ruanda, dem Partnerland von Rheinland-Pfalz. Aktuell besitzen in Ruanda 76 Prozent der landwirtschaftlichen Haushalte Vieh. Insbesondere die Ziegenzucht ist beliebt. Insgesamt beläuft sich der Ziegenbestand in Ruanda auf 1,9 Millionen, wobei ein Haushalt durchschnittlich 3,1 Tiere besitzt. Der Distrikt Kirehe – Partnerdistrikt des Landkreises Mainz-Bingen – ist ein idealer Standort für die Ziegenzucht. Derzeit gibt es in Kirehe über 200.000 Ziegen und fast 250 kommerzielle Ziegenfarmen.