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Einige Quellen und Quellenhinweise zur jüdischen
Geschichte in Durbach und Diersburg (Ortenaukreis)
(die Seite wurde erstellt auf Grund der Recherchen von Franz-Josef Müller, Arbeitskreis
der Heimatforscher Ortenau)
Übersicht:
Eine zusätzliche Seite besteht über "Der
Freiheitskämpfer Fritz Müller in Durbach und der Schriftsteller und Arzt Dr.
Friedrich Wolf" (anklicken)
Durbacher Gemeinderechnung 1805 bis
1807
Hinweis auf die Stammtafeln: Die Namen der Ortsjuden sind in
den Durbacher Rechnungsbüchern und Unterlagen jeweils durch den Zusatz
"Jud" vor oder nach dem Namen kenntlich gemacht. Kürzel für
Vornamen: bei der Judenfamilie Wertheimer steht das Namenskürzel Löw oder Löb
für den alten Vornamen Leopold.
Staufenberger
Gemeinderechnung. Jahrgang 1805, mit älteren Unterlagen aus den Vorjahren
(mit 13 Nennungen) |
Einnahmegeld aus Kapitalzinsen: |
Jud Löw Wertheimer |
Feuerabgabe: ausstehende Brandgulden: |
Hirschel Bodenheimer |
Einnahmegeld: von Ausständen |
Hirschel Bodenheimer der Jahre 1801-1802
Jacob Bodenheimer für Jahr 1802 |
Einnahmen: von Ausständen aus 1803 |
Mathias Marx, Bürgergeld für sich und für
seine Frau/Illental
Jacob Bodenheimer Jud
Hirschel Bodenheimer Jud
Jud Löw Wertheimer der jung |
Einnahmen: aus versteigertem Material |
Jud Jacob Bodenheimer für 100 Backsteine |
Verrechnung: Jahr 1805, Umlegung der
Monatsgelder |
Jud Jacob Bodenheimer
Jud Josef Neuburger
Jud Hirschel Bodenheimer
Jud Löb Wertheimer |
|
|
Staufenberger
Gemeinderechnung. Jahrgang 1806 (mit Einträgen von auswärtigen Juden), |
Einnahmen: vergütete Kriegskosten |
Text: die beiden Juden Meier Behr und
Hirschel Weil zu Kippenheim, Amts Mahlberg, die nach der vorgehenden
Rechnung Fol. 10a für übernommenen Lieferungsschein von Heu und Brot
noch 188 fl. 35 x sind haben heuer bezahlet. |
Ausgabgeld auf Kriegskosten |
dem Jud und Hoffaktor Jakob Hirsch |
|
|
Staufenberger
Gemeinderechnung. Jahrgang 1807 ist unterteilt in einzelne
Rechnungsbereiche (mit 11 Nennungen) |
Einnahmen (Seite 5): Kapitalgeld von
angelegten Weinkaufgeldern |
Jud Löw Wertheimer |
Einnahmen aus Jahrgang 1806 |
Josef Neuburger, für ersteigerte Materialien |
Im Verzeichnis: weitere Monatsgelder
(Kapitalzins) von 1807 |
Jud Jacob Bodenheimer
Hirschel Bodenheimer |
Über Contributations Gelder / Abgaben
für Kriegslasten |
Jud Jacob Bodenheimer
Jud Hirschel Bodenheimer
Jud Josef Neuburger
Jud Löb Wertheimer
die Judenschaft von der Schule (Judenschule) |
Kontrakte mit Landjuden zwischen 1865 und 1895 - Quellen im Staatsarchiv
Freiburg
Anmerkung: Die genannten jüdischen Personen waren als
Handelsleute im Offenburger Umland und der ganzen Region tätig. Bei Maier und
Wilhelm Bodenheimer handelt es sich um Vater Maier und Sohn Wilhelm aus Diersburg.
Ab 1862 finden sich beide durch die bürgerliche Gleichstellung als
Eisenhändler in Offenburg.
Bestand |
Nr. |
Jahr |
Personennamen mit Inhalt |
|
|
|
|
A 18/1 |
103 |
1865 |
Maier Bodenheimer gegen Sixtus Riedinger aus
Zunsweier |
A 18/1 |
106 |
1868/71 |
Wilhelm Bodenheimer, Offenburg gegen Heinrich
Lurk, Dorf Bühl |
A 18/1 |
197 |
1879 |
Salomon Bodenheimer gegen Marianna Koger,
Nesselried |
A 18/1 |
109 |
dto. |
Maier Bodenheimer und Wilhelm Bodenheimer auf
Offenburg gegen Leonhard Stettenbenz |
A 18/1 |
110 |
dto. |
Maier Bodenheimer und Wilhelm Bodenheimer aus
Offenburg gegen Anselm Held aus Oberweier |
A 18/1 |
113 |
1868/69 |
Maier Bodenheimer in Diersburg gegen Lorenz
Anselment aus Waltersweier |
A 27/1 |
356 |
1882/83 |
Maier Bodenheimer gegen Adelheid Zapf aus
Zunsweier |
A 27/1 |
361 |
1890 |
Wilhelm Bodenheimer gegen Karl Banz aus
Offenburg |
A 27/1 |
367 |
1894/95 |
Israel Bodenheimer gegen Karl Benz aus
Offenburg |
A 27/1 |
370 |
1885/1886 |
Wilhelm Bodenheimer gegen Josef Okenfuß aus
Grißheim |
Pfandbuch Nesselried 1867-1874 - Landjuden aus der Umgebung
(Eintragungen meist mit
Vollstreckungsverfügung)
Zu den Namen vergleiche die Zusammenstellung aus dem Protokollbuch
der Viehverkäufe Teil 1 sowie das "Pfandbuch 1875" unten, worin
die beiden Metzgermeister Heinrich Bodenheimer (gest. 1872) und Simon
Bodenheimer aus Offenburg gleichfalls genannt sind. Auch der Handelsmann Wilhelm
Bodenheimer aus Offenburg taucht 1876 und 1877 in zwei Fällen auf. Im Protokollbuch
Viehverkäufe Teil 1 ist 1829 bereits der Vater Maier Bodenheimer aus
Diersburg eingetragen, dessen Sohn Wilhelm ab 1863 in Offenburg wohnt. Sohn
Wilhelm Bodenheimer trägt den Zusatz M.S. als Kennzeichnung für Maiers Sohn.
Im Pfandbuch 1867 bis 1874 geht es um größere Summen. Eine Forderung von 300
fl. (Gulden) entsprechen einem kleinen einstöckigen Wohnhaus. Anmerkung:
Umrechnung von 1875: 800 fl. (Gulden) entsprechen 1371,43
Goldmark.
Heinrich Bodenheimer,
Handelsmann aus Durbach, Metzgermeister (gest. 09. Dezember 1872) |
Register |
Datum |
Summe |
Schuldner |
Nr. 62, Seite 134 |
17. Juni 1870 |
122 fl. 39 Kr. |
Heinrich Leible aus Unternesselried, mit
Rückstand von 1862 nebst 5 % Zins |
Nr. 66, Seite 152 |
07. Februar 1871 |
78 fl. 49 Kr. |
Eheleute Ignaz Burle mit Euphrosina Koger,
ONR mit 4 Rechnungsposten von 1870 nebst Zinsen |
Nr. 81, Seite 199 |
21. Dezember 1871 |
314 fl. 12 Kr. |
Eheleute Ignaz Burle aus Obernesselried mit 5
Rechnungsposten von 1871 nebst 5 % Zinsen |
Nr. 93, Seite 234 |
06. April 1872 |
770 fl. |
Eheleute Windelin Müller und Magdalena
Seitz, Nesselried |
|
|
|
|
Sohn Salomon Bodenheimer, aus
Offenburg, als bevollmächtigter Erbe von Heinrich Bodenheimer, Durbach
und der Witwe Babette geb. Wertheimer in Offenburg |
Nr. 119, Seite 332 |
27. Dezember 1872 |
423 fl. 12 Kr. |
Eheleute Ignaz Burle mit 2 Rechnungsposten
von 1872 nebst 5 % Zinsen |
Nr. 133, Seite 368 |
16. Juni 1873 |
536 fl. 20 Kr. |
Eheleute Wendelin Müller mit 2
Rechnungsposten von 1871/1872 nebst 5 % Zinsen |
Nr. 161, Seite 457 |
31. Januar 1874 |
170 fl. 30 Kr. |
Eheleute Ignaz Burle, mit Forderung aus einem
Kauf von 1873 nebst 5 % Zinsen |
Nr. 186, Seite 524 |
5. September 1874 |
418 fl. |
Eheleute Ignaz Burle, mit 3 Rechnungsposten
des Jahre 1873/1874 nebst 5 % Zinsen |
Nr. 216, Seite 606 |
23. März 1875 |
1.371,43 Mark |
Eheleute Ignaz Burle eine Forderung aus dem
Jahr 1875 nebst 5 % Zinsen |
|
|
|
|
Wilhelm Bodenheimer M.S.
(Maiers Sohn), Handelsmann aus Offenburg, Sohn des Maier Bodenheimer aus
Diersburg |
Nr. 125, Seite 351 |
3. Februar 1873 |
50 fl. |
Wilhelm Geiler aus einem Darlehen des Jahres
1864, Forderung von 1869 nebst 4 % Zinsen |
Nr. 195, Seite 552 |
2. Januar 1875 |
349,26 Mark |
Wilhelm Geiler aus 3 Rechnungsposten von 1874
nebst 5 % Zinsen |
|
|
|
|
Simon Bodenheimer, aus
Offenburg |
Nr. 200, Seite 565 |
16. Januar 1875 |
800 fl. |
Eheleute Johann Lott und Theresia Haas aus
Forderung von 1873 nebst 5 % Zinsen |
|
|
|
|
Pfandbuch Nesselried 1875-1879
Anmerkung: Es handelt sich bei diesem Pfandbuch um ein Buch
mit insgesamt 674 Schriftseiten, worin insgesamt 212 Fälle des Nesselrieder
Pfandgerichts im Zeitraum zwischen dem 6. August 1875 und dem 21. Juni 1879
behandelt werden. Unter den jüdischen Personen erscheinen Heinrich Bodenheimer,
Metzgermeister (gest. 1872 in Durbach), Wilhelm Bodenheimer M.S. (Maiers Sohn =
Sohn des Maier Bodenheimer aus Offenburg), Maier Bodenheimer, der Alte aus
Diersburg, Simon Bodenheimer, Metzgermeister in Offenburg und Salomon
Bodenheimer. Nähere Informationen
zu den Familien Bodenheimer und Wertheimer siehe bei den Genealogien hierzu.
Witwe des Heinrich
Bodenheimer, Babette geb. Wertheimer, Offenburg
Heinrich Bodenheimer, Metzger (1816 - 1872, verheiratet seit 5. November
1842) |
Nummer |
Seite |
Datum |
Schuldner |
13 |
28 |
07. März 1876 |
gegen Eheleute Ignaz Burle und Euphrosina
geb. Koger |
77 |
219 |
4. August 1877 |
gegen Johann Zoller |
148 |
455 |
13. November 1877 |
gegen Michael Benz, Illental |
|
|
|
|
Wilhelm Bodenheimer, Sohn des
Maier Bodenheimer, Offenburg |
45 |
117 |
07. Dezember 1876 |
gegen Johann Zoller |
65 |
181 |
20. Mai 1877 |
gegen Johann Zoller |
|
|
|
|
Simon Bodenheimer,
Metzgermeister, Offenburg |
33 |
84 |
20. Juli 1876 |
Liquidität Bernhard Brudy und Ignaz Burle,
Nesselried |
36 |
90 |
05. August 1876 |
Fall Pflugwirt Hoferer aus Oberkirch und
Ignaz Burle |
43 |
111 |
18. Oktober 1876 |
Liquidität Ignaz Sieb aus Appenweier gegen
Eheleute Ignaz Burle |
44 |
114 |
23. November 1876 |
gegen Eheleute Ignaz Burle und Euphrosina
geb. Koger |
70 |
197 |
30. Juni 1877 |
gegen Eheleute Ignaz Burle |
76 |
216 |
04. August 1877 |
gegen Eheleute Wilhelm Geiler und Viktoria
geb. Ruf |
95 |
277 |
09. Januar 1878 |
gegen Eheleute Ignaz Burle |
123 |
367 |
29. Mai 1878 |
gegen Eheleute Ignaz Burle |
Pfandbuch Nesselried
1875 mit Landjuden
Im Pfandbuch erscheinen mehrere Handelsleute aus den Familien
Bodenheimer und Wertheimer. Dazu erscheinen weitere israelitische Handelsleute
aus der Region: Abraham Hammel von Offenburg, Leopold Hammel von
Neufreistett,
David Hammel von Neufreistett, Löb Kaufmann I von
Lichtenau (1877), Nathan
Kahnheimer von Rheinbischofsheim, Lazarus Krailsheimer von
Offenburg, Kallmann
Kahn aus Bruchsal (1877), Isaak Weil aus Schmieheim und Samuel Weil aus
Schmieheim. Nachstehend eine Zusammenstellung zu den Personen mit Familiennamen
Bodenheimer, Wertheimer und Bernheimer:
Meier Bodenheimer von
Offenburg und Sohn Wilhelm Bodenheimer |
Nummer 75, Seite 213 |
Datum: 24. Juli 1877 |
Nummer 203, Seite 648 |
Datum: 30. April 1879 |
Nummer 207, Seite 658 |
Datum: 15. Mai 1879 |
Nummer 209, Seite 661 |
Datum: 15. Mai 1879 |
|
|
Salomon Bodenheimer,
Handelsmann aus Offenburg |
Nummer 91, Seite 267 |
Datum: 11. Dezember 1877 |
Nummer 150, Seite 460 |
Datum: 13. November 1878 |
|
|
Samuel Wertheimer,
Handelsmann von Bühl |
Nummer 59, Seite 159 |
Datum: 05. März 1877 |
Nummer 90, Seite 264 |
Datum: 26. November 1877 |
Nummer 104, Seite 307 |
Datum: 12. Februar 1878 |
als Cehsionär der Bodenheimer
und Bernheimer in Offenburg |
|
|
Ferdinand Wertheimer,
Handelsmann von Offenburg für Lazarus Krailsheimer in Offenburg |
Nummer 97, Seite 285 |
Datum: 19. Januar 1878 |
Nummer 98, Seite 288 |
Datum: 19. Januar 1878 |
Nummer 140, Seite 424 |
Datum: 13. September 1878 |
|
|
Max Bernheimer von Offenburg |
Nummer 113, Seite 338 |
Datum: 16. März 1878 |
Nummer 157, Seite 486 |
Datum: 20. November 1878 |
Nummer 188, Seite 601 |
Datum: 12. Februar 1879 |
|
|
Salomon Bodenheimer und Max
Bernheimer |
Nummer 73, Seite 205 |
Datum: 13. Juli 1877 |
|
|
Sandel Bernheimer, in Offenburg |
|
Seite 79, Seite 229 |
Datum: 04. Oktober 1877 |
Weitere
Quellen zu einzelnen Familien
I) Quellen zur Geschichte der Nachkommen der Brüder Hirschel und Jakob Bodenheimer |
Quellen zur Linie
des 1) Heinrich (Hirschel) Bodenheimer (geb. 1832-1817)
2) Sohn Emanuel
3) Enkel Heinrich / Metzger, Bäcker (starb 1872)
4) Ur-Enkel Moritz / Dirigent im Musikverein
5) Ur-Ur-Enkel Julius / Schnapshändler (geb. 1890) |
Quelle: Der Ortenauer Bote Nr. 78 /
7.Juli 1866, S. 537 Nr. 79 / auf S. 545
Hier: Heinrich Bodenheimer, Metzger aus Durbach und Verkaufsanzeige für
Weinverkauf |
Quelle: Heft der Arbeitsloseninitiative
Ortenau e.V. vom April 1988 mit Beitrag von Jürgen Stude: Das
Novemberpogrom / Deportation 1940 S. 20-21
Hier: Vater Moritz (geb. 1856 / 84 Jahre alt) und Sohn Julius Bodenheimer
(geb. 1890 / 50 Jahre alt) wurden mit Ehefrauen und Schwester deportiert. |
Quelle: Der Ortenauer Bote Nr. 228 /
29.September 1928 S. 19 Ausflug Musikverein Durbach ins
Murgtal:
Dirigent Moritz Bodenheimer und Vorstandschaft |
|
Quellen zur Linie
des 1) Jakob Bodenheimer (1738-1827)
2) Sohn Israel / der Vorsteher
3) Enkel Josef / der Metzger und II. Ehe mit Theresia Haberer
4) Ur-Enkel Israel / der Inhaber eines Möbelhauses |
Quelle: Der Alte
Offenburger Nr. 1672 / 8. August 1931,
Titelseite
Hier: ein Remake des Jahres 1810 mit Salzstreit zwischen Israel
Bodenheimer, Durbach und Hr. Billet, Offenburg
< siehe Durbacher Ghetto II vom 12. September 1926 / der Patriarch > |
Quelle: Der Ortenauer Bote Nr.
88 / 16. April 1921
Hier: Todesanzeige des Israel Bodenheimer (geb. 1853-1921), verstarb mit
68 Jahren / Inhaber Möbelgeschäft
ebd. Nr. 91 / 20. April 1921; hier die Danksagung |
Quelle:
Standesamt Offenburg Sterbeeintrag Nr. 26 / vom 13. Februar
1890
Hier: Josef Bodenheimer, 74 Jahre alt (geb. 1814-1890), Ehemann (2. Ehe)
der Theresia Haberer |
|
|
II) Quellen zur Stammfamilien Wertheimer |
Quellen zur Linie
des Leopold (Löw) Wertheimer im Ortsteil Hilsbach
1) Vater Leopold, der alt
2) Sohn Samuel (geb. 1781-1864)
3) Enkel Leopold (geb. 1834)
4) Ur-Enkel Ferdinand Wertheimer (geb. 1841) |
Quelle: Der Ortenauer Bote Nr.
14 / 1. April 1820 S. 53 und Nr. 15 / 8. April 1820 S. 57
Hier: Löb Wertheimer aus Durbach, war bereits im Jahr 1813 in Gant
geraten. Es folgten Versteigerungen. |
Israelitisches
Standesbuch - Hinweis auf eine wichtige Quelle
Hinweis:
im Staatsarchiv Freiburg findet sich im Bestand der Badischen
Standesbücher (Bestand L 10) unter Nr. 3674 ein von der
Katholischen Gemeinde geführte Standesbuch, das ausschließlich
die Ortsjuden Durbachs betrifft (mit Verzeichnis der Geburten,
Hochzeiten usw.).
Link
zu dieser Archivalieneinheit, die online durchgesehen werden
kann. |
Besondere Ereignisse aus den
Familien Bodenheimer und Wertheimer
1871 |
ist Simon Bodenheimer gefallen, Soldaten im
1870er-Krieg Deutschland gegen Frankreich 1870/71 |
1890 |
stirbt Josef Bodenheimer, ein Jude aus
Durbach |
1901 |
Selbstmord (Meldung im Ortenauer Boten
Ausgabe Nr. 149 vom 29. Juni 1901): "Der ledige Handelsmann Sadoc Wertheimer
1841-1901/60 Jahre alt von hier, Selbstmord im Wald im Zinken Durbach
Hespengrund, an einem jungen Eichenbaum erhängt. Keiner habe sich um ihn
gekümmert". |
1930:
vor der NS-Zeit: Die Verdienste von Moritz Bodenheimer um den Musikverein Durbach werden
öffentlich gewürdigt
Delegiertentag des Militärvereins - Unterhaltung durch
die Musikkapelle unter Moritz Bodenheimer (1930)
Artikel
vom 1. April 1930: "Durbach, 31. März (1930). Am gestrigen Sonntag
fand im Gasthaus zur 'Eintracht' der Delegiertentag des Militärvereins
statt. Der große Saal war bis zum letzten Platze besetzt. Von nah und
fern waren die Kameraden gekommen, um der Gauversammlung anwohnen zu
können. Herr Direktor Bauer von Offenburg begrüßte die Anwesenden und
gab seiner Freude Ausdruck, eine solch stattliche Anzahl von Kameraden
versammelt zu sehen. Sodann erfolgte der Vereinsjahresbericht des
Gaupräsidenten. Herr Kamerad Hoppe von Offenburg gab hierauf den
Rechenschaftsbericht. Unter vielen Ansprachen flogen die Stunden schnell
dahin. Für Unterhaltung sorgte die hiesige Musikkapelle unter der
bewährten Stabführung ihres Dirigenten, Herrn M. Bodenheimer,
schneidige Märsche, sowie ein guter Tropfen Durbacher, brachten die
nötige Stimmung unter die Anwesenden. Erst gegen Schluss der Versammlung
bot sich unserem Gemeindeoberhaupt Gelegenheit, die Erschienenen im Namen
der Gemeinde im schönen Durbachtale begrüßen zu können. Zum Abschluss
der Versammlung sang man das Deutschlandlied und zum Gedächtnis der
Gefallenen das Lied vom guten Kameraden. Herr Gaupräsident Bauer dankte
dem Ortsverein für die gute Aufnahme. Herrn Bürgermeister Wörner für
die wohlgemeinten Begrüßungsworte, sowie der Musikkapelle und ihrem
Dirigenten für ihre vorzüglichen Leistungen." |
Ehrung für den langjährigen Dirigenten
des Musikvereins Moritz Bodenheimer (1930)
Artikel
vom Mai 1930: "Durbach,1. Mai (1930). Ehrung. Herr Bäckermeister
Moritz Bodenheimer in Durbach-Tal feierte gestern die Vollendung des 74.
Lebensjahres. Aus diesem Anlass veranstaltete die hiesige Musik ein
kleines Konzert und gab ihrem verehrten langjährigen Dirigenten, der
trotz seines hohen Alters noch in rüstiger Weise seines Amtes waltet, ein
Ständchen. Das Verwaltungsratsmitglied, Herr Josef Lauinger, brachte im
Auftrag der Musik dem Jubilar die Glückwünsche dar. Auch an dieser
Stelle unsere herzlichsten Glückwünsche!" |
1939:
Dokument
aus der NS-Zeit - die Verdienste von Moritz Bodenheimer um den Musikverein
Durbach werden ignoriert
Eine der über viele Jahre
wichtigsten Personen in der Geschichte des Musikvereins in Durbach war Moritz
Bodenheimer.
Angaben zu seiner Person:
Moritz Bodenheimer, von Beruf Bäckermeister in Durbach (genannt
"Judenbeck") ist 1856 geboren und war seit 1888 mit Rosa geb.
Bloch verheiratet. Er war nahezu 30 Jahre aktives Mitglied im
Musikverein Durbach, insbesondere als Dirigent 1885 bis 1890 und von 1923
bis 1933; dazu war er Vorstand im Männergesangverein Durbach und Mitglied
in der Ortsfeuerwehr bis 1933.
Im Mai 1938 konnten die Eheleute Bodenheimer im Salmen (Offenburg) ihre
Goldene Hochzeit feiern. Das Ehepaar hatte sieben Kinder, darunter Julius
Bodenheimer, geb. 1890, Schnapshändler im Reb-Ort Durbach; war
Mitglied in der Ortsfeuerwehr, Geschäftsführer in der
Winzergenossenschaft (WG Durbach) ab Gründungsjahr 1928 bis 1933; von
1914 bis 1918 war er als Soldat im Ersten Weltkrieg.
Moritz und Rosa Bodenheimer wurden im Oktober
1940 deportiert und sind 1943/44 in Frankreich umgekommen; Sohn Julius
wurde in Auschwitz ermordet. |
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Rechts: die Durbacher Musiker 1925;
der Mann hinter der Trommel: Moritz Bodenheimer |
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Rechts: Presseartikel zum 70. Bestehen des Musikvereins Durbach im
"Offenburger Tageblatt" vom 25. August 1939. Im Artikel
werden die Verdienste von Moritz Bodenheimer völlig ignoriert; das Fotos
von 1925 (siehe oben) wird übernommen, aber Moritz Bodenheimer mit
einer Lyra übermalt ! |
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Rechts:
Berichterstattung zum 100. Bestehen des Musikvereins Durbach im
"Offenburger Tageblatt" vom 18. Juli 1969. Das Foto von
1925 wird korrekt übernommen; über Moritz Bodenheimer ist innerhalb des
Abschnittes zu lesen: "...Das Jahr 1923 brachte einen erneuten
Vorstandswechsel. Rebstockwirt Josef Baumann wurde dieses Amt übertragen.
Ebenso folgte ein Wechsel in der Leitung. Moritz Bodenheimer, der
schon von 1885 bis 1890 die Musiker dirigierte, übernahm erneut die
musikalische Leitung. Er hatte die Kapelle bald so weit geschult, dass sie
an Preiswettspielen teilnehmen und auch Erfolge erringen konnte. Doch die
politischen Ereignisse im Jahre 1933 machten einen erneuten
Dirigentenwechsel erforderlich. Max Golling aus Offenburg leitete mit viel
Erfolg die Kapelle unter Vorsitzendem Georg Lauinger weiter..." |
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