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Ingwiller (Ingweiler,
Dep. Bas Rhin /Alsace / Unterelsass)
Jüdische Geschichte / Synagogue / Synagoge
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde (english
version)
In Ingweiler lebten vermutlich bereits im Mittelalter jüdische Personen.
Ein erster Nachweis liegt aus dem Jahr 1347 vor, wonach der Kaiser seine Rechte
und Steuern an den Juden an die Herren von Lichtenberg abgetreten hat.
Die Geschichte der neuzeitlichen jüdischen Gemeinde geht in das 17. Jahrhundert
zurück.
Erstmals werden 1604 Juden in der Stadt genannt. Am Ende des 17. Jahrhunderts
waren es sechs jüdische Familien, 1716 13 Familien, 1766 25, 1784 38 Familien mit zusammen 195 Personen.
Die jüdischen Familien lebten Ende des 18. Jahrhunderts vor allem vom
Viehhandel, andere vom Handel mit anderen Waren aller Art. Auch gab es jüdische
Metzger, dazu einen Handwerker (der Polsterer Jacob Samuel).
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner
wie folgt: 1807 250 jüdische Einwohner (von insgesamt 1602 Einwohnern), 1842 ca.
500 (23 % von insgesamt 2170 Personen), 1846 486, 1861 399, 1866 409, 1900 343,
1905 322, 1910 310.
An Einrichtungen hatte die jüdische Gemeinde eine Synagoge, eine
jüdische Schule (seit 1836 jüdische Konfessionsschule/Volksschule; im Gebäude neben der
Synagoge), ein rituelles Bad und einen Friedhof.
Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war ein Lehrer
angestellt, der zeitweise gleichzeitig als Vorbeter und Schochet tätig war. Doch
gab es längere Zeit sowohl einen Lehrer (Mitte des 19. Jahrhunderts zwei Lehrer) als auch
einen Kantor in der Gemeinde. An
Lehrern werden genannt: um 1846 Moïse Aron Lévi und
Josué Lévi), um 1900 Lehrer A. Meyer (gest. 1901 siehe Bericht unten), um 1918 Lehrer Wahl,
um 1930 Jacques Gugenheim. An
Kantoren werden genannt: um 1918 Kantor Bloch.
Von 1833 bis 1870 hatte die Gemeinde einen eigenen Gemeinderabbiner, so von
1833 bis 1844 Lazare Godschaux, 1867
bis 1875 Rabbiner Simon Lévy (geb. 1838 in
Balbronn, gest. 1898 in
Schirrhofen; Rabbiner Levy erhielt
keine staatliche Entlohnung, sondern wurde von der Gemeinde bezahlt). Später
gehörte die Gemeinde zum Rabbinat Bouxwiller.
An jüdischen Vereinen gab es (Liste von 1905): einen Bikkur Chaulim
(Krankenbesuchsverein), einen Damen-Verein (Ziel: Wohltätigkeit, 1905 unter
Leitung von Frau F. Bloch), einen Handarbeitsverein für Arme "Die Bienen" (1905
unter Leitung von Frl. C. Netter), eine Armenkasse zur Bekämpfung der
Wanderbettelei sowie einen Literaturverein "Prograssion" (1905 unter
Leitung von F. Wohl).
Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts sind zahlreiche Familien in größere
Städte gezogen.
1936 wurden noch 168 jüdische Einwohner in Ingwiller gezählt.
Diejenigen, die in den folgen vier Jahren nicht den Ort verließen, wurden 1940
unter der deutschen Besatzung nach Südfrankreich deportiert.
Von den in Ingwiller geborenen und/oder
längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit
umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Moise Baer (1866), Robert
Bloch (1890), Emile Braun (1876), Eugenie Debre (1861), Esther (Estelle) Dublon
geb. Uhry (1875), Blanche Franck (1888), Robert Gerst (1930), Margot Halbronn
geb. Wolff (1913), Robert Isaac (1918), Laure (Laura) Job geb. Weiss (1881),
Cecile Kahn geb. Uhry (1885), Adolphe Klein (1891), Emma Levy (1879), Mina Lévy
geb. Meis (1884), Salomon Levy (1874), Isaac Loeb (1867), Marguerite Loeb
(1899), Julie May geb. Meis (1903), Michel Metzger (1872), Julius Meyer (1890),
Myriam (Mina) Meyer geb. Netter (1888), Fernand Reblaub (1903), Pierre Reblaub
(1929), Sylvain Reblaub (1899), Emma Samuel (um 1890), Zélie (Celie) Samuel
(1884), Alice Simon geb. Braun (1909), Sarah Stock geb. Metzger (1889), Gédéon
Weil (1893), Henri Weil (um 1915), Fanny Wolf (1889), Clemence Wolff (um 1888),
Fanny Wolff (1910), Maurice Wolff (1878), Berthe Wormser geb. Samuel
(1882).
Nach 1945 kehrte ein Teil der
Überlebenden zurück. 1969 hatte die jüdische Gemeinde etwa 100 Mitglieder.
Die Gemeinde gehörte nun zum Rabbinat
Saverne. Seit den 1970er-Jahren ging die Zahl der jüdischen
Einwohner stark
zurück.
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde
Aus der Geschichte der
jüdischen Lehrer und der Schule
Über den Aufbau der Israelitischen
Volksschulen im Elsass mit Informationen zur Schule in Ingweiler (1839)
Anmerkung: im nachfolgenden Beitrag geht es um das Problem, dass in Ingweiler
zwar inzwischen eine "sehr gut geleitete israelitische Schule" besteht, dass jedoch nicht
alle Eltern ihre Kinder zum Schulbesuch anhalten. Nun werden Regelungen
getroffen mit in Aussicht gestellten Strafen, falls Eltern der Pflicht nicht
nachkommen, ihre Kinder bis zur Bar Mizwah-Feier in die Schule zu schicken.
Artikel
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 3. August 1839: "Ingweiler,
(Arrond. de Saverne, Dep. des Niederrheins), 17. Juni. (Privat Mitteilung
verspätet). Der Eifer, der Sie belebt, für alles, was die Schulbildung unter
unserem Glaubensgenossen befördern kann, vereinigt mit der Unparteilichkeit,
welche alle Artikel der Allgemeinen Zeitung des Judentums an den Tag legen,
ermutigen mich, Ihnen die Abschrift zweier, von unserem Konsistorium
ausgegangenen Schreiben zu übersenden, welche die Sorgfalt dieser Behörde
für die geistigen Interessen ihrer Anvertrauten beweisen. Sie erlauben mir
aber zur Einleitung einige erklärende Worte. Nach dem 9. Artikel des
Gesetzes vom 28. Juni 1833 ist jede Gemeinde verpflichtet, wenigstens
eine Primairschule zu unterhalten. Aber in dem Falle, wo die
Lokal-Verhältnisse es erlauben, soll die Geistlichkeit besondere Schulen
errichten können, welche einer der vom Staat anerkannten Glaubensparteien
gewidmet wären.
So hat überall, wo eine beträchtliche israelitische Bevölkerung existiert,
die Regierung, immer von den Ansichten allgemeiner Duldung geleitet, für
notwendig erachtet, diese mit einer Spezialschule zu versehen. Diese Schule
genießt, ohne eine Ausnahme, aller der Vorteile, welche das Gesetz den
befindlichen Schulen bewilligt. Die Gemeinde von Ingweiler besitzt
unter diesem Titel eine sehr gut geleitete israelitische Schule.
In jedem Arrondissement ist ein oberes Comité zur Überwachung der Schulen
eingesetzt. Dieses Comité, zusammengesetzt aus den höchsten Notabilitäten,
sowohl der Magistratur als der Administration, zählt in seinem Schoße einen
Pfarrer und einen Chorführer der anderen, durch das Gesetz anerkannten
Kulte. Fast alle von einem Geiste der Duldung für die Israeliten belebt,
machen die Comités fortgesetzte Anstrengungen, um die Zahl unserer Schulen
zu vermehren. Dies ist der Stand der französischen Gesetzgebung über den
Primair-Unterricht. Ich füge noch zu weiterer Belehrung das hinzu, was über
die israelitischen Schulen das Annuaire du Bas-Rhin, ein jährlich unter den
Auspizien der Präfektur erscheinendes Werk, enthält: 'die neue Gesetzgebung
über den Primair-Unterricht hat glückliche Veränderungen in der
Ausnahmsverwaltung (régime exceptionel), unter welche die israelitischen
Schulen gestellt waren, herangebracht. Viele von ihnen sind von dem Herrn
Minister des öffentlichen Unterrichts unter dem Titel von Gemeinde Schulen
autorisiert, undVorteile, welche Ihnen das Gesetz vom 28. Juni 1833 gewährt.
Ihre Anzahl vermehrt sich, und ist nicht fern davon, den Bedürfnissen der
Bevölkerung zu entsprechen. Das Konsistorium beschäftigt sich damit mit
Tätigkeit; unterstützt auf seinem Wege durch die Comités der Arrondissements
und durch die höhere Behörde können seine fortgesetzten Anstrengungen mit
einem vollständigen Erfolge gekrönt zu werden nicht verfehlen.' -
Kommen wir nun zu dem speziellen Falle, welcher den Gegenstand dieses
Schreibens ausmacht. Das Comité des Arrondissements von Bouxwiller
(Buchsweiler), in dessen Kreis sich unsere Schule befindet, bemerkte ungern,
daß |
mehrere
Schüler, bevor sie die nötigen Kenntnisse, um mit Nutzen in das praktische
Leben einzutreten, erlangt, die Schule verließen. Der Geist unserer
Institutionen widersetzt sich jeder Zwangsmaßregel, um den Eltern zu
verbieten, ihre Kinder zu früh der Schule zu entziehen. Indessen betrügt
sich das Comité mit Recht über diese schuldige Nachlässigkeit der
Familienväter, und wandte sich an die geistliche Behörde, um alle ihre
Aufmerksamkeit auf diesen Missbrauch zu lenken, indem es sie aufforderte,
religiöse Mittel, die ihr zur Disposition ständen, anzuwenden, um dem mit
Wirksamkeit abzuhelfen. Die beiden Schreiben, von denen ich eine getreue
Abschrift einsende, werden ihnen zeigen, dass das Konsistorium handelte, und
dass es getan, was in diesem Bezug möglich gewesen ist.
Mögen die Worte des Konsistoriums ihre volle Wirksamkeit haben! mögen Sie
vor allem jener unglücklicherweise noch zu zahlreichen Klasse von
Landbewohnern die Augen öffnen, welche sich nicht fürchten, die moralische
und materielle Zukunft der Jugend zu gefährden, indem sie sie der Wohltat
eines guten Unterrichts berauben, um sie in dem zartesten Alter zu
Beschäftigungen anzuwenden, welche nur das Loos eines älteren Geschlechts
sein sollten. A....z.
Bezirk Straßburg Israelitisches Konsistorium. Reg.D. No. 3206. Dem Herrn
Commissaire surveillant bei der Synagoge zu Ingweiler.
1. Straßburg, 1. Mai 1839. 'Der Herr Präsident des oberen Komités des
Primärunterrichts zu Buchsweiler hat
uns einen Missbrauch angezeigt, welcher unsere ernsteste Aufmerksamkeit auf
sich gezogen, und zu dessen Ausgleichung wir ihre ganze Unterstützung
fordern. Es geht aus dem Bericht des Herrn Schuleninspektors des Kantons
hervor, dass die israelitische Gemeindeschule zu Ingweiler sich durch den
Abgang der Kinder im frühesten Alter bemerkbar macht, indem die Eltern sie
zu früh mit ihren Angelegenheiten beschäftigen. Sie sind sehr schuldig und
nachlässig, diese Eltern, welche ihre heiligsten Pflichten nicht besser
erfüllen; sie begreifen nicht, dass, indem sie ihre Kinder des
Elementarunterrichtsberauben, findet sich ihre Zukunft gefährdet, und
unsicher in allen moralischen und materiellen Interessen. Die KinnHeißt sie
unfähig die gesellschaftlichen und religiösen Pflichten auszuüben, machen,
und wir würden unsere Mission untreu sein, wenn wir länger den Übelstand
duldeten, der den Israeliten ihrer Gemeinde vorgeworfen wird. Nach
reiflicher Beratung der wirksamsten Mittel, diesem Skandal ein Ende zu
machen, sind wir bei der Betrachtung stehen geblieben, dass jeder
Israeliten, der nicht in dem, was seine Religion lehrt und ihm befiehlt,
unterwiesen ist, Unwürdig ist, zu der Feier der gottesdienstliche in
Verrichtungen, wenigstens derer, durch die er öffentlich zu der Zahl der
Gläubigen zugelassen wird, Zutritt zu erhalten. Wir beauftragen Sie daher
mein Herr, den Aufruf zur Vorlesung des heiligen Gesetzes, bei Gelegenheit
der religiösen Mündigkeit (Bar Mizwa), allen denen Kindern zu
verweigern, welche nicht regelmäßig und unterbrochen die Schule besucht
haben, von dem Alter ankommt. Lassen werden, bis zu dem von 13 Jahren; wir
ermächtigen sie außerdem, von allen Ehren und Rechten, deren die Gläubigen
im Inneren der Synagoge genießen, die Familienväter auszuschließen, welche
es vernachlässigen ihre Kinder zur Schule zu schicken.
Durchdrungen von der Pflicht, mit unseren Anstrengungen die aufgeklärten und
freisinnigen Ansichten unserer Regierung zu unterstützen, erwarten wir von
Ihnen einen unbegrenzten Eifer in den Maßregeln, welche wir hiermit
genommen. Bringen Sie, mein Herr, zu unserer Kenntnis die Anordnungen,
welche sie getroffen haben werden, um die Vorschriften dieses Schreibens
auszuführen, welches sie am nächsten Sabbat nach Empfang im Tempel bekannt
machen werden“.
Die Mitglieder des Konsistoriums: Unt. Louis Ratisbonne, Präsident.
Armand Aron, Groß-Rabbine, Vice-Präsident. Benoit Samuel. Bernhard Holf.
2. Bezirk Straßburg Reg. D. No. 3207. Dem Herrn Präsidenten des oberen Komités des Primärunterrichts zu Bouxwiller.
'"Wir haben das Schreiben empfangen, mit welchem sie uns den 17. April
diesen Jahres beehrt haben, indem sie uns mit dem frühen Abgang der Zöglinge
von der israelitischen Schule zu Ingwiller bekannt gemacht, was sie der
Sorglosigkeit der Eltern, welche ihre Kinder zu früh zu ihren eigenen
Geschäften anwenden, zuschreiben. Tief betrübt durch einen Missbrauch,
welcher in so hohem Grade die Zukunft der uns Anvertrauten gefährdet, haben
wir unseren Delegierten bei der Synagoge zu Ingwiller die Anwendung eines
der wirksamsten Mittel, die in unserer Macht stehen, vorgeschrieben, nämlich
ff. (wie oben). Wir hoffen, dass diese Maßregeln die Wirkung hervorbringen,
welche unsere vereinigten Wünsche herbeirufen.
Wir bezeugen Ihnen, mein Herr, den Ausdruck unserer Dankbarkeit für die
wohlwollende Aufmerksamkeit, welche sie für den Unterricht unserer Jugend
haben ff.
Straßburg, 14. Mai 1839. Die Mitglieder des Konsistoriums."
|
Zum Tod des Lehrers A. Meyer, 1900/1901 Lehrer in Ingweiler
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 14. Februar 1901: "Ingweiler
(Elsass), im Februar (1901). Ein imposanter Leichenzug bewegte sich am
Mittwoch, den 31. Januar durch die Straßen unseres Städtchens dem jüdischen
Friedhofe zu. Galt es doch unserem so jung verstorbenen Lehrer A. Meyer
das letzte Geleite zu geben. Trotzdem er kaum ein Jahr in unserer Gemeinde
gewirkt hatte, erfreute er sich doch der allgemeinen Liebe und Achtung.
Seiner Bahre folgte die ganze jüdische Gemeinde und die Lehrer des
Kantons Buchsweiler. Am Grabe sprachen die Herren Rabbiner Dr.
Weill - Buchsweiler und Kreisschulinspektor Gasser -
Zabern, welche beide
das frühe Hinscheiden des braven Mannes und tüchtigen Lehrers beklagen.
Herr Meyer wurde nur 39 Jahre alt. Er hinterlässt eine trauernde Witwe
mit vier unmündigen Kindern. Gott tröste sie!" |
Aus
dem jüdischen Gemeinde- und Vereinsleben
Gründung eines Literaturvereines "Progressia" (1903)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 2. April 1903: "Ingweiler
(Elsass). Ein neuer Literaturverein wurde vor einigen Wochen von unserer
Jugend unter dem Namen 'Progressia' ins Leben gerufen. Unser verehrter
Herr Rabbiner Dr. Weill - Buchsweiler hat uns regelmäßige Vorträge
zugesagt. Am ersten Vortragsabend sprach derselbe über 'Jüdisches Wissen
überhaupt'." |
Zur Gründung eines jüdischen Handarbeitsvereins (1904)
Artikel
im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 23. Dezember 1904:
"Ingweiler
(Elsass). Nachahmenswert! In unserer Gemeinde hat sich eine Anzahl junger
Damen zu einem Handarbeitsverein zu Gunsten der jüdischen Auswanderer aus
dem Osten Europas zusammengefunden. Der Reinertrag wird dem Hilfskomitee für
jüdische Auswanderer in Basel zur Verfügung gestellt werden. Zur Präsidentin
wurde Fräulein Zelie Netter, zur Kassiererin Fräulein Irma Uhry gewählt." |
Vortrag von Dr. med. Haußmann in
der Gemeinde (1909)
Artikel in "Jüdischer Volksbote" vom April 1909 S. 67: "Ingweiler.
(Elsass). In dem vollbesetzten Saale des Hotel Wormser sprach auf Einladung
der hiesigen Ortsgruppe der 'Freien Vereinigung' Herr Dr. med. Haußmann
aus
Straßburg über die 'Medizin des Talmud'. Die Mitglieder der Ortsgruppe und
des Literaturvereins, letztere zum Teil mit ihren Damen, waren in großer
Anzahl erschienen. Das Publikum folgte dem sehr interessanten und
gemeinverständlich gehaltenen Vortrag mit großem Interesse und spendete dem
liebenswürdigen Redner am Schlusse seiner einstündigen Ausführungen
lebhaften Beifall. Namens der Ortsgruppe dankte Herr Löb dem Referenten und
erläuterte dann an der Hand des Jahresberichtes die edlen Bestrebungen und
Ziele der 'Freien Vereinigung'. Der Abend hat auch bei sonst indifferenten
Leuten, wie aus Unterhaltungen zu konstatieren war, Anerkennung und
Begeisterung geweckt und den Interessen des überlieferten Judentums reiche
Förderung gebracht. " |
Gründung einer israelitischen
Jugendgruppe (1918)
Artikel in "Die Blätter" vom September 1918 S. 11: "In
Elsass-Lothringen arbeitet mit anerkennenswertem Eifer die
Straßburger Jugendgruppe, der es wohl bald gelingen wird, noch einige
weitere Gruppen ins Leben zu rufen. Die neu gegründete Jugendgruppe
Ingweiler im Elsass kann trotz ihres kurzen Bestehens auch schon auf recht
nette Erfolge zurückblicken. " |
Über die "Vertiefung jüdischer
Bildung" unter der israelitischen Jugend (1918)
Artikel in "Die Blätter" vom September 1918 S. 15: "Ingweiler
im Elsass. Die Juden der elsässischen Landgemeinden sind im Großen und
Ganzen in religiöser Hinsicht noch ziemlich konservativ. Deshalb fiel die
Anregung, die Ende Juni von Herrn Rabbiner Dr. Debré,
Rappoldsweiler ausging, in der Art
der Agudas Jisroel Jugendgruppen auch hier einen Zusammenschluss der jungen
Leute zwecks Vertiefung ihrer jüdischen Bildung zu erstellen, auf
fruchtbaren Boden. – In einer von der gesamten hiesigen Jugend besuchten
öffentlichen Versammlung hat Herr Rabbiner Dr. Debré Zweck und Ziel der
Agudoh erörtert. Und die darauf folgende Eintragung in die Mitgliederliste
fast aller Beiwohnenden legte dafür Zeugnis ab, dass die hiesige Jugend an
der Hand ihres geliebten Führers Debré, Sinn und Lust hat, dessen hohen
Bestrebungen zu folgen.
Eines wusste jeder: Lernen, das jüdische Wissen vergrößern. tat Not. Mit
wahrem Feuereifer beteiligten sich alle Mitglieder, 14 Knaben und 23
Mädchen, an den Unterweisungsabenden, in die sich Herr Dr. Debré und Herr
Lehrer Wahl teilen. Dieser führt uns anhand des Lehrbuches von Rat in
die hebräische Sprache ein jener unterrichtet uns in seinen ungemein
interessanten und fehlenden Ausführungen in diversen Teilen des jüdischen
Schrifttums. – Wir lernten unter anderem einige Semiraus (Semiroth) kennen
und unter Leitung unseres Vorsängers, des Herrn Bloch singen.
Zur Zeit haben wir bei Herrn Dr. Debré das Schemauneh-Esrei
(18-Bitten-Gebet) zu erklären und übersetzen begonnen, und wir hoffen in
kurzer Zeit, dank der aufopfernden Tätigkeit unserer geschätzten Herren
Lehrer, einen tieferen Einblick in die reiche Wissenschaft unseres Judentum
zu gewinnen.
Die Jugend will jedoch nicht allein arbeiten: auch auf Geselligkeit und
Unterhaltung hat sie ihr gutes Recht. So unternahmen wir im Verein mit der
Schwestergruppe Straßburg einen Ausflug nach Schloss Lichtenberg, der zur
allgemeinen Zufriedenheit schön und harmonisch ausfiel. – Diesen Winter
dürften wohl gesellige Abende und Vereinsfestlichkeiten dazu beitragen,
unsere Jugend wieder für jüdische Freuden zu gewinnen. "
|
Gründung einer Ortsgruppe der Misrachi-Bewegung
(1920)
Artikel
im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 16. Januar
1920: "Aus der Misrachi-Bewegung.
Ingweiler. Hier hat sich mit Paul Loeb, Lucien Bloch und Benjamin
Lemmel als Vorstand einer Ortsgruppe gebildet." |
Berichte zu
einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde
Lucian Uhry aus Ingwiller
studiert mit prominenten Mitstudierenden im Jüdisch-Theologischen Seminar in
Breslau (1894)
Dr. Lucian Uhry (geb. 1872 in Ingwiller, gest. 1951 in
Mulhouse) wurde 1899
Rabbiner in Fegersheim, 1905 in
Schlettstadt; 1940 Exil im Limogenes; nach Kriegsende Rückkehr ins Elsass,
wo er dann zum Rabbiner in Mulhouse ernannt
wurde.
Es werden noch genannt: Dr. Victor Marx (geb. 1872 in
Bad Homburg v.d.H. als Sohn des
Kaufmanns Moritz Marx und der Mélanie geb. Weill, aufgewachsen in
Oberbronn, gest. 1944 in Périgueux):
Studium in Breslau; 1899 bis 1909 Rabbiner in Westhoffen, 1910 Rabbinatsassessor
mit Filialgemeinde in Straßburg; 1937 übernahm er zusätzlich das Rabbinat
von Lingolsheim und war außerdem Hospitalseelsorger in Straßburg; 1939 zog er
sich mit einem großen Teil der Straßburger Gemeinde nach Périgueux in der
Dordogne zurück.
Prof. Dr. Ismar Elbogen: siehe
https://de.wikipedia.org/wiki/Ismar_Elbogen;
Dr. Julius Zimels (geb. 1872 in Brody, Österr.-Ungarn, gest. 1955
in Israel): studierte in Breslau; 1902 stellvertretender Rabbiner in Chemnitz,
1904 bis 1912/13 stellvertretender Rabbiner und Religionslehrer in Karlsruhe,
seit 1912/13 Stadtrabbiner in Freiburg, Konferenzrabbiner des Oberrates der
Israeliten in Baden; 1935/36 Ruhestand; 1936 Emigration nach Palästina.
Prof. Dr. Felix Perles: siehe
https://de.wikipedia.org/wiki/Felix_Perles
Artikel
in "Bericht des Jüdisch-Theologischen Seminars Fraenkel'scher Stiftung"
(Breslau) Jahrgang 1894 S. III: "Das Seminar zählt gegenwärtig 42 Hörer. Neu
eingetreten sind im vergangenen Jahre: Ismar Elbogen aus Breslau,
Julius Zimels aus Danzig, Viktor Marx aus
Oberbrunn (Elsass), Felix Perles aus
München, Lucian Uhry aus Ingweiler (Elsass). " |
Über den in seiner Kindheit und Jugendzeit in Ingwiller aufgewachsenen Lazare
Isidor, Großrabbiner von Frankfurt (Artikel von 1888)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 11. Oktober 1888:
Zum Lesen des Artikels bitte Textabbildungen anklicken |
|
Zum Tod von Bankier Theodor Meyer (1904)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 2. Mai 1904: "Ingweiler. Hier verstarb plötzlich Herr
Bankier Theodor Meyer. Derselbe war eine allseitig beliebte und
geachtete Persönlichkeit. Seit zwei Jahren war er Vorstand der hiesigen
Gemeinde und Mitglied des Konsistoriums für das Unter-Elsass; außerdem
gehörte er seit Jahren dem Gemeinderat an". |
Abraham Bloch und Joseph Weil werden bei den Gemeinderatswahlen als
Gemeinderäte gewählt (1908)
Artikel
im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt" vom 10. Juli 1908:
"Straßburg. Die Gemeinderatswahlen haben auch eine stattliche
Anzahl Juden in die Stadtparlamente gebracht. Wir verzeichneten in der
vorwöchentlichen Nummer bereits eine Anzahl Namen. Es wurden ferner
gewählt:
Marc Blum, Max Frank und Fritz Meyer in Straßburg;
Gilbert Meyer, Abraham Bloch und Joseph Weil in Ingweiler;
David Levy in Dettweiler;
Nathan Heller in Brumath; Leo Ginsburger
in Uffheim; Dr. Leon Weill und
Arthur Moch in Hagenau;
Bernhard Baer und Leopold Klotz in Sulz
u.W.; Achille gen. Elie Weil in Bollweiler;
Jakob Schwab und Leon Bloch in Winzenheim;
Adrian Bloch und Ferdinand Dreyfus in Mülhausen;
Emil Weill in St. Ludwig;
Salomon Heimerdinger und Emile Picard in Grussenheim;
Silvani Beer und August Levy in Saarburg; Tuteur und Leiser
in Metz; Leopold Blum und Julien Levy in Umlingen, Felix Barth
in Forbach; Marcel Cahen und
Levy Aron in
Püttlingen." |
Zur Geschichte der Synagoge
1776 wird erstmals eine Synagoge genannt. Sie stand in der Hintergasse
(heutige Rue du 22 novembre)
1809 konnte die jüdische Gemeinde Ingwillers die Überreste des ehemaligen
Schlosses der Grafen von Lichtenberg erwerben. Über den ehemaligen Kellerräumen
errichtete sie 1822 ein Gebäude im Stil des 18. Jahrhunderts, von dem ein Teil
als Betsaal diente. Erst im Jahre 1870 wurde das Gebäude zu einer Synagoge
umgebaut (mit Einbau einer Frauenempore). 1883 wird vom Besuch des Kaiserlichen
Statthalters des Reichslandes Elsass, Feldmarschall von Manteuffel berichtet:
Der Statthalter des Reichslandes,
Feldmarschall von Manteuffel besucht Ingweiler und die Synagoge (1883)
Artikel
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 26. Juni 1883: "Aus
dem Elsass, im Juni (Privatmitteilung). Wir können es mit Befriedigung
hervorheben, dass der kaiserliche Statthalter des Reichslandes,
Feldmarschall von Manteufel sich in konfessioneller Beziehung vollständiger
Gleichachtung der Kultur befleißigt. Vor kurzem zum Beispiel passierte er
das Städtchen Ingweiler und besuchte, begleitet von einem großen Gefolge
höherer Beamten. Selbstverständlich empfing ihn die Gemeindeverwaltung mit
aller Ehrfurcht; junge Mädchen überreichten ihm Blumensträuße, und die
Gemeinde äußerte auf jede mögliche Weise ihren Dank für die Achtung, die der
höchste Vertreter des Kaisers der Gemeinde erwiesen hatte." |
1891-92 wurde die Synagoge in
westlicher Richtung vergrößert und 1903 mit einer Kupferkuppel ausgestattet. Die
Ausschreibung der Arbeiten geschah Ende 1889. Von staatlicher Seite wurde ein
Zuschuss von 7.200 Mark zu den geschätzten 19.000 Mark zugesagt.
Ausschreibung der Bauarbeiten zum
Umbau und zur Reparatur der Synagoge (1889)
Anzeige in der "Israelitischen Wochenschrift" von 1889 S. 277: "Montag,
25. November, vormittags 10 Uhr, sollen im Gemeinde Hause zu Ingweiler
die Bauarbeiten zum Umbau und zur Reparatur der Synagoge veranschlagt
zu 13505,06 M. vergeben werden. Zur Einsicht liegen Pläne, Kostenanschlag
und Bedingungen bei dem unterzeichneten Herrn Liewer, Vorsteher der
israelitischen Gemeinde Ingweiler und H. Hannig, Kommunalbaumeister in
Zabern, bereit.
Zabern im Elsass, 5. November 1889. Der Kommunalbaumeister H.
Hannig." |
Staatliche Unterstützung zum Bau
der Synagoge (1890)
Mitteilung in den "Populär-wissenschaftlichen Monatsblättern" vom 1. Februar
1890: "Zu dem Bau der Synagoge in Ingweiler, deren Kosten sich
auf 19.000 DM belaufen, hat die Regierung 7200 M beigesteuert." |
Einweihung der Synagoge (1891)
Artikel
in der "Israelitischen Wochenschrift" vom 1. Oktober 1891: "Ingweiler.
Über die Einweihung der hiesigen neuen Synagoge, der fast die gesamte
Einwohnerschaft unseres schönen Vogesenstädtchens teilgenommen, will ich nur
das Wesentlichste berichten. In dem Festzuge, der vom Rathause aus sich
bewegte, befanden sich die Vertreter der kaiserlichen Regierung, die höheren
Beamten, die Stadtverwaltung, der Kreisdirektor Dr. Bickell (vgl.
https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_Bickell) und unser
Reichstagsabgeordneten Dr. Höffel aus
Buchsweiler (vgl.
https://de.wikipedia.org/wiki/Johannes_Hoeffel). Bei dem
Gottesdienste, welcher durch die schönen Gesänge des Synagogenchors von
Straßburg unter Leitung des Herrn Roos und Heinemann
verherrlicht wurde, hielt zunächst Herr Rabbiner Levy (gemeint:
Rabbiner Simon Lévy, s.o.), als ehemaliger Rabbiner der
Festgemeinde eine Ansprache. Die Weihe vollzog Herr Oberrabbiner Weill.
Nach dem Chorgesang hielt der Gemeinderabbiner Dr. Netter (gemeint:
Rabbiner Dr. Nathan Netter in Bouxwiller)
die Festpredigt. Darauf das Gebet für seine Majestät den Kaiser
erfolgte. Nach einem erhebenden Schlussgesang war die Weihefeier gegen 12
Uhr beendet. Bei dem darauf stattfindenden Festessen, an welchem sich auch
die Ortsgeistlichkeit beteiligte, brachte Herr Oberrabbiner Weill den
ersten Toast auf den Kaiser aus. Herr Kreisdirektor Dr. Bickell
tröstete auf das stetige gute Einvernehmen der in Ingweiler bestehenden drei
Konfessionen, worauf die fröhliche Festesstimmung noch weitere Tischreden
erzeugte. Das schöne Fest wird Jung und alt noch lange in Erinnerung
bleiben." |
|
Mitteilung
in den '"Populär-wissenschaftlichen Monatsblättern" vom 1. Dezember
1891: "In Hamburg wurde am 23. September eine neue Synagoge an
der Ellerntorbrücke in feierlicher Weise eingeweiht. Auch in
Ritschenwalde und in Ingweiler fanden Synagogeneinweihungen
statt."
Anmerkung: Ritschenwalde: das heutige Ryczywół (deutsch 1875–1919 und
1939–1945 Ritschenwalde) ist ein Dorf und Sitz der gleichnamigen
Landgemeinde in Polen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ryczywół_(Oborniki); zur jüdischen
Geschichte
https://www.jüdische-gemeinden.de/index.php/gemeinden/p-r/2254-ritschenwalde-posen
|
Im 2. Weltkrieg wurde die Synagoge unter der deutschen Besatzung von
Nationalsozialisten geplündert.
Nach 1945 konnte sie wieder restauriert und eröffnet werden. Eine letzte
umfangreiche Renovierung fand 2011 bis 2013 statt.
Adresse/Standort der Synagoge: Cour de Château,
67340 Ingwiller
Fotos
(Neuere Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 13.5.2004)
Historische Ansichten |
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Historische
Ansichtskarte; rechts Ausschnittsvergrößerung: die Synagoge |
Karte mit Ansicht der Synagoge |
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Gesamtansichten
von Ingwiller mit Eintragung des Standortes der Synagoge |
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Neuere Fotos |
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Erinnerung an die
frühere jüdische Geschichte der Stadt:
die "Judegass" (Rue des
Juifs) |
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Die Synagoge in
Ingwiller |
Drei Innenaufnahmen der
Synagoge:
hier
anklicken |
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Besichtigung
der
Synagoge in Ingwiller bei der
Jahrestagung der "Alemannia
Judaica" am 30. Oktober 2011
(Fotos: Hahn) |
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Auf dem Weg
zur Synagoge |
Die
Synagoge von der Ostseite: links die beiden Eingänge (links zur
Frauenempore, rechts Männereingang); auf dem rechten Foto
ist die Nische des Toraschreines erkennbar |
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Begrüßung
durch einen der derzeit nur wenigen jüdischen Einwohner
Ingwillers mit Einführung in die Geschichte der Synagoge |
Historische
Foto
der Synagoge |
Die Gruppe vor
dem
Aufgang zur Synagoge |
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Im Garten
erhalten: die früheren
Toiletten zur Synagoge |
Blick auf die
Synagoge
von Westen |
Eingemauert: obere
Teile des
Toraschreins der alten Synagoge |
Blick zur Kuppel
mit
einer alten Uhr |
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Das
Foto oben in hoher Auflösung |
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Aufgang
zur Synagoge mit eingemauerten Gebotstafeln |
Eingang
zum Betsaal mit Inschrift:
"Dies ist das Tor zum Ewigen,
Gerechte gehen durch es hinein"
(Psalm 118,20) |
Torarolle
der jüdischen
Gemeinde Ingwiller
von 1956
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Waschbecken
vor dem Betsaal |
Im
Betsaal - oben ist die Frauenempore erkennbar |
Einige
der Torarollen im Toraschrein |
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Torarolle der
Gemeinde zur
Erinnerung an die Opfer der Schoa |
Die
Torarolle ist mit einer Mappa (Torawimpel) eingewickelt
(Wikipedia-Artikel) |
Beim
Aufrollen
einer Mappa |
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Blick zum
Toraschrein - im Vordergrund ein Chanukka-Leuchter |
Die Gruppe
vor
dem Toraschrein |
Blasen eines
Schofar |
Tafel mit Namen
der in der Shoa aus Ingwiller Umgekommen |
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Rückweg von der
Synagoge |
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Links und Literatur
Links:
Literatur:
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Michel
Rothé / Max Warschawski: Les Synagogues d'Alsace et leur Histoire.
Ed. 'Chalom Bisamme' Jerusalem 1992. S. 31.87.
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Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the
Holocaust".
First published in 2001 by NEW
YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright © 2001 by Yad
Vashem Jerusalem, Israel.
Ingwiller
(German Ingweiler) Bas-Rhin dist. The Jewish presence dates from 1604. At the
end of the 17th century, there were six Jewish families. In 1784 there were 38
Jewish families (195 persons). From 1776 they maintained a synagogue. Half of
the Jews in Ingwiller traded in livestock. In 1805, the Jewish population
numbered 400, and peaked at 550 in the middle of the 19th century. A new
synagogue was founded in 1822 and an elementary school in 1836. By the end of
the 19th century there was a drop in population due to emigration. The Germans
expelled the 166 Jews in Ingwiller to the south of France, together with the
rest of Alsace-Lorraine Jews. Twelve Jews were deported to concentration camps.
The synagogue was looted and the cemetery was destroyed. In 1969, the community
consisted of fewer than 100 persons.
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