LpB-Rheinland-Pfalz

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Landesweite Netzwerktreffen

Seit 2008 führt die Landeskoordination Rheinland-Pfalz gemeinsam mit vielen Kooperationspartnern unter dem Motto „Mit Courage für Vielfalt!“ ein jährliches Netzwerktreffen in der KZ-Gedenkstätte Osthofen durch. Hierbei treffen sich rund 200 Schülerinnen und Schüler mit begleitenden Lehrkräften einen kompletten Tag zu einem abwechslungsreichem Workshop-, Informations- und Vortragsprogramm  sowie zum gegenseitigen Erfahrungsaustausch.

Diese Netzwerktreffen bieten den teilnehmenden Jugendlichen die Möglichkeit, ihren  Netzwerkpartnern von aktuellen Projekten in ihrer Schule zu berichten und im  Gegenzug neue Anregungen für die künftige Arbeit zu sammeln. Zudem können hier  Kooperationen mit anderen Projektgruppen sowie engagierten Partnerinstitutionen  aus Rheinland-Pfalz angebahnt werden.

Für die begleitenden Lehrkräfte wird jeweils ein thematisch passender Workshop zur  Fortbildung eingerichtet, so z.B. zu den Themen Prävention, Zeitzeugen im Unterricht oder Theaterpädagogik. Zudem besteht die Möglichkeit zum Austausch mit Kolleginnen und Kollegen aus anderen Projektschulen sowie der Landeskoordination.

 

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Regionale Netwerktreffen

Ergänzend zu den landesweiten Treffen veranstaltet die Landeskoordination in unregelmäßigen Abständen auch regionale themenbezogene Treffen, bei denen sich etwa 100 Personen weiterbilden und vernetzen können.

Eine erste Veranstaltung dieser Art fand im Sommer 2010 für die Schulen im südlichen Rheinland-Pfalz unter dem Motto „Aggressionen und Gewalt? Wir tun was!“  am Hans-Purrmann-Gymnasium in Speyer statt. Angeboten wurden ein Coolness-, ein Argumentations- und ein Deeskalationstraining, ein Viet Vo Dao-Workshop und Informationen zum Programm „Prävention im Team“. Nachmittags zeigte die Theatergruppe Ensemble Radiks das Stück „Und dann kam Alex“.

Im Sommer 2012 wurde in der BBS Heinrich-Haus Neuwied ein regionales Treffen für  die im nördlichen Rheinland- Pfalz gelegenen Schulen angeboten. Dieses stand unter dem Motto „Cool&Clever gegen Gewalt“. Neben Workshops zu digitaler Gewalt im Internet, Computerspielen und Gewalt sowie Gewalt im Film wurde auch hier ein Coolnesstraining durchgeführt.


Ein Vortrag befasste sich mit Profilen und Profilierung im Internet. Im Anschluss hatten interessierte Projektgruppen die Möglichkeit, ihre aktuellen Aktivitäten zu präsentieren und mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu diskutieren.

 

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Argumentationstraining

Überall kommen sie vor, sie treffen uns unvorbereitet, machen sprachlos und zuweilen auch wütend. Vorurteile und Stammtischparolen sind allgegenwärtig, nicht nur an Stammtischen, sondern auch im Sportverein, im Urlaub, im Büro und nicht zuletzt in der Schule.


Das Argumentationstraining gegen Stammtischparolen soll Schülerinnen und Schüler sensibilisieren, auf dem Schulhof und auch in der Freizeit genauer hinzuhören, Dinge  zu hinterfragen und einzuhaken, wenn pauschal abwertende Sätze fallen.


Es soll Jugendlichen helfen, den geäußerten Vorurteilen ihre Meinung  entgegenzusetzen und die Diskussion auf sachliches Niveau zu bringen.


Das Training zielt darauf, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Strategien und Methoden aufzuzeigen, wie sie sich in Gesprächsituationen gegen unqualifizierte oder diskriminierende Parolen zur Wehr setzen können. Das nur allzu bekannte Gefühl der  Hilflosigkeit in solchen Situationen soll überwunden werden.

 

Die Methode

Das Argumentationstraining gegen Stammtischparolen ist nicht als Unterrichtseinheit konzipiert, sondern vielmehr als eine Art Werkstatt zu verstehen. Die Trainerin bzw. der Trainer gibt keinerlei Erkenntnisse vor, sondern erarbeitet diese gemeinsam mit den Teilnehmern. Die Inhalte, mit denen gearbeitet wird, werden ebenfalls durch die Jugendlichen eingebracht.

Die gemeinsam entwickelten Strategien werden im Rollenspiel praktisch erprobt und anschließend ausgewertet.

Das Training ist inhaltlich und methodisch an Jugendliche angepasst und beinhaltet zahlreiche interaktive Elemente. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten am Ende des Trainings eine Handreichung mit den wesentlichen Eckpunkten zum Thema. Allerdings sind die durch die Gruppe selbst erarbeiteten Ergebniss natürlich viel wichtiger. Die Materlialien des Trainingstages werden der Gruppe zur weiteren Verwendung überlassen.

 

Vor Ort werden benötigt

  • Ein Stuhlkreis, der während des kompletten Zeitraums nutzbar ist (Bibliothek, Aula o.ä.)
  • Rückzugsmöglichkeiten für Kleingruppen (Schulcafé, Stillarbeitsraum usw.)
  • Flipchart oder Pinnwand
  • Flipchartpapier oder Papierbögen (A3 oder größer)
  • Overhead
  • und vor allem gute Laune
  • Die weiteren benötigten Materialien werden von der Trainerin bzw. dem Trainer zur Verfügung gestellt.

 

 

Organisatorische Details

  • Das Training dauert in der Regel einen kompletten Tag (z.B. 8-16 Uhr), neben mehreren kleinen Pausen ist eine Mittagspause von mindestens 45 Minuten vorgesehen.
  • Die Gruppe sollte mindestens 10, maximal 20 Personen umfassen. Die Teilnahme ist ab frühestens 14 Jahren zu empfehlen.
  • Bei vorheriger Rücksprache kann auf thematische Wünsche Rücksicht genommen werden.
  • Das Angebot ist für die Schulen kostenlos, es fallen keinerlei Fahrt- und Honorarkosten an.
  • Bitte beachten Sie, dass wir das Trainng nur für bereits bestehende oder in Entstehung befindliche Projektschulen anbieten. Es eignet sich insbesondere für die dort aktiven Projektgruppen/ Arbeitsgemeinschaften/ Schülervertretungen.

 

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Gedenkstätte Hinzert

Anfang Oktober 1939 wurde in Hinzert bei Trier ein Polizeihaftlager für straffällig gewordene Arbeiter am sogenannten Westwall eingerichtet. Es trug die offizielle Bezeichnung „SS-Sonderlager Hinzert“.


Nach Auflösung der Polizeihaftlager am Westwall im Frühsommer 1940 und der Unterstellung des SS-Sonderlagers Hinzert unter die Inspektion der Konzentrationslager (IKL) diente das Lager als „Durchgangslager“, insbesondere für luxemburgische, belgische, französische und niederländische Häftlinge auf ihrem Leidensweg nach Buchenwald, Natzweiler oder Dachau. Im Zuge des Krieges wurden jedoch auch Gefangene aus Osteuropa in Hinzert gefangen gehalten. Die Häftlinge wurden in Arbeitskommandos in der näheren Umgebung oder in Außenlagern eingesetzt. Insgesamt wurden mindestens 321 Häftlinge gezielt ermordet oder starben infolge von Misshandlungen. Bei Aufgabe des Lagers im März 1945 wurde ein Teil der Häftlinge auf den Marsch nach Buchenwald getrieben, andere Häftlinge blieben bis zur Befreiung durch die Amerikaner im Lager.


Seit 1994 gibt es ein Informationssystem, das die „Stätten der Unmenschlichkeit“ im Umfeld des ehemaligen Lagers ausweist und erläutert.


2005 konnte neben dem seit 1946 bestehenden Ehrenfriedhof ein Informations- und Begegnungshaus eingeweiht werden, in dem eine Dauerausstellung unter anderem die Geschichte des Lagers, das Leid der Häftlinge sowie den Lageralltag darstellt.


Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gedenkstätte bieten nach Voranmeldung kostenlose Führungen und weitere Besucherprogramme für Jugend- und Erwachsenengruppen an, die individuell auf die Wünsche der Gruppe ausgerichtet werden können. Für Schulklassen und Jugendgruppen aus RLP besteht die Möglichkeit, einen Fahrtkostenzuschuss zu beantragen. Daneben werden Fachtagungen, Vorträge, Lehrerfortbildungen, Wanderungen zu den „Stätten der Unmenschlichkeit“ und vieles mehr angeboten. Kostenlose Führungen für Einzelbesucher finden in verschiedenen Sprachen zu festen Terminen an Wochenenden statt.

 

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Gedenkstätte Osthofen

In den Gebäuden einer ehemaligen Papierfabrik entstand kurz nach der Machtübernahme der NSDAP das KZ Osthofen, wo von Frühjahr 1933 bis Sommer 1934 Gegner des NS-Regimes, allen voran Mitglieder der KPD, der SPD und der Gewerkschaften, aber auch Juden, Zeugen Jehovas, Sinti und weitere politisch aktive Menschen gefangen gehalten wurden. In Spitzenzeiten waren in Osthofen bis zu 450 Menschen gleichzeitig inhaftiert, insgesamt waren in der kurzen Zeit des Bestehens rund 3.000 politische Gegner in Haft.


Am Beispiel des ersten und sehr früh eingerichteten Konzentrationslagers des damaligen Volksstaates Hessen wird deutlich, was die Nationalsozialisten seit Beginn von Hitlers Amtszeit anstrebten. Die Ausschaltung der Gegner und Ausgrenzung ganzer Gruppen bis hin zur Vernichtung. Zwar wurde in Osthofen noch kein Häftling getötet, doch die Gefangenen wurden menschenunwürdig behandelt und misshandelt. Einige der Inhaftierten wurden nach Schließung des Lagers erneut verfolgt und in andere Lager verschleppt.


Heute ist die ehemalige Fabrik ein Ort des Gedenkens, der Dokumentation und Erforschung sowie der pädagogischen Vermittlung für das Land Rheinland-Pfalz. Im Mittelpunkt steht die Dauerausstellung „Nationalsozialismus in Rheinland-Pfalz“.


Sie zeigt die Geschichte der Konzentrationslager in Osthofen und Hinzert und gibt einen Einblick in die Thematik Verfolgung und Widerstand während der NS-Zeit im Bereich unseres heutigen Bundeslandes. Im Dokumentationszentrum werden seit 1994 systematisch Dokumente, Fotos, Zeitzeugenberichte und weitere Medien gesammelt. Seit 2002 steht im Obergeschoss der Gedenkstätte ein Lesesaal zur Verfügung, wo Bestände aus Bibliothek und Archiv eingesehen werden können. Das  Dokumentationszentrum eignet sich auch für Jugendliche und Studierende zur Recherche und Forschung im Rahmen von Referaten, Facharbeiten und Projekten. Neben Praktikumsplätzen stehen seit 2011 zwei FSJ-Plätze zur Verfügung.


Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gedenkstätte bieten nach Voranmeldung kostenlose Führungen und weitere Besuchsprogramme für Jugend- und Erwachsenengruppen an, die individuell auf die Wünsche der Gruppe ausgerichtet werden können. Für Schulklassen und Jugendgruppen aus RLP besteht die Möglichkeit, einen Fahrtkostenzuschuss zu beantragen. Daneben werden  Fachtagungen, Vorträge, Lehrerfortbildungen und vieles mehr angeboten. In der  Gedenkstätte werden jedes Jahr mehrere Sonderausstellungen mit entsprechenden Begleitangeboten präsentiert.

 

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Gemeinsam statt einsam

Das Netzwerk der Schulen mit Courage basiert nicht nur darauf, dass Jugendliche aus eigenem Antrieb aktiv werden und Verantwortung tragen, sondern auch, dass sie sich untereinander kennenlernen, austauschen, gemeinsame Projekte entwickeln und voneinander profitieren. Dementsprechend bietet die Landeskoordination interessierten Schülergruppen der Projektschulen auch außerhalb der regelmäßigen Netzwerktreffen die Möglichkeiten, sich zu treffen und Erfahrungen auszutauschen.


Jugendlichen aus Schulen, die sich neu für das Projekt interessieren, kann neben der Beratung durch die Landeskoordination auf Wunsch auch der Kontakt zu projekterfahrenen Schülerinnen und Schülern in ihrer Region vermittelt werden. Viele Jugendliche und Lehrkräfte sind auf Anfrage gerne bereit, Ergebnisse ihrer Arbeit vorzustellen und ihr Wissen alleine oder gemeinsam mit der Landeskoordination in Workshops und Beratungsgesprächen an Schulen oder bei Jugendkongressen und Tagungen weiterzugeben. Auch die Möglichkeit, in einer SOR-SMC-Projektgruppe zu hospitieren und sich dadurch mit den Aktivitäten und Strukturen an einer erfahrenen Projektschule vertraut zu machen, kann durch die Landeskoordination vermittelt werden.


In der Gedenkstätte KZ Osthofen besteht nach Absprache mit der Landeskoordination parallel zu den zahlreichen anderen pädagogischen Angeboten die Möglichkeit, kostenlose betreute zielgruppenspezifische Begegnungsprojekttage zu realisieren, an denen Delegationen mehrerer Schulen teilnehmen können. Neben der Erkundung des historischen Ortes können unterschiedliche thematische und methodische Schwerpunktsetzungen je nach Interesse der Teilnehmerinnen und Teilnehmer erfolgen. Die Jugendlichen können beispielsweise von vergangenen Aktivitäten an ihrer Schule berichten, aktuelle Planungen vorstellen und gemeinsam darüber nachdenken, Kooperationen anbahnen, schulübergreifend neue Ideen entwickeln oder sich gemeinsam zu einem Detailthema fortbilden.

 

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Sinti und Roma

Die still gehaltene Minderheit in Europa

Ungarn: Das Haus einer Roma-Familie wird mit einem Molotov-Cocktail beworfen. Als der Vater und sein fünfjähriger Sohn herausrennen, werden sie erschossen. Die Mutter versteckt sich im Haus, sie erleidet schwere Verbrennungen. Insgesamt zwanzig Fälle von Brandanschlägen sind während der letzten Jahre in Ungarn dokumentiert worden. 2009 fielen sechs Roma einer rassistisch motivierten Mordserie zum Opfer. In den Medien aber hört man wenig über die Umstände, unter denen Roma -auch in Deutschland! - leiden. Von der Bevölkerung ausgegrenzt führen sie ein Leben geprägt von Vorurteilen und Diskriminierung. Eine Chance auf Akzeptanz sehen sie oft nur in der Leugnung ihrer Wurzeln.

 

Die Methode

Die Schülerinnen und Schüler sollen auf die Reise der Roma mitgenommen werden, von ihren Wurzeln im nördlichen Indien über die Verfolgung im Dritten Reich bis hin zur momentanen, kritischen Situation in mehreren europäischen Staaten.


Während dieser Geschichte werden die Mythen und Stereotypen über „Zigeuner“ aufgezeigt und gemeinsam mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern entdeckt, wie wenig Aussagen man über „die Roma“ – oder eine andere Gruppe von Menschen – eigentlich treffen kann. Dabei soll gegenüber Alltagsrassismen sensibilisiert und zum persönlichen Engagement motiviert werden.

Die Jugendlichen sollen Ideen und Konzepte entwickeln, wie im persönlichen Umfeld kleine Aktionen große Wirkung erzielen können.

 

Organisatorische Details

  • Vortrag

Hier ist die Teilnehmerzahl beliebig. In einer Doppelstunde wird über die Geschichte sowie die aktuelle Lage der Roma berichtet. Trotz der Dominanz des erzählenden Charakters unter Zuhilfenahme von Bild und Film wird das Publikum mit Fragen einbezogen.

  • Workshop

Mit idealerweise 15 - 25 Jugendlichen lässt sich die Thematik entweder über eine Doppelstunde oder aber auf bis zu vier Stunden ausbreiten. Im ersten Teil des Workshops dominiert der erzählende Charakter, wobei immer wieder Bild und Film eingesetzt werden. Im Anschluss daran sind die Jugendlichen jedoch selbst aktiv, diskutieren über Vorurteile, arbeiten in Kleingruppen und entwerfen Konzepte für persönliches Engagement. Dabei werden über den gesamten Zeitraum die Schülerinnen und Schüler mit eingebunden, Vorschläge und Ideen sind erwünscht, die Pausen werden nach Wunsch eingebaut.

 

Beide Angebote sind für die Schulen kostenlos, es fallen keinerlei Fahrt- und Honorarkosten an. Sie gelten nur für Projektgruppen an bestehenden oder in Entstehung befindlichen Projektschulen.

 

Vor Ort werden benötigt

  • Ein Raum mit ausreichenden Sitzmöglichkeiten
  • Beamer und Leinwand
  • Papierbögen (A3 oder größer)
  • Motivation und Spaß
  • Die weiteren bnötigten Materialien werden vom Referenten zur Verfügung gestellt.

 

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Islam und Ich

Im Herbst 2012 führte die Landeskoordination Rheinland-Pfalz mit Unterstützung der Bundeskoordination eine Multiplikatorenfortbildung zum Thema „Jugendkulturen zwischen Islam und Islamismus“ sowie einen entsprechenden Schülerworkshop in der Gedenkstätte KZ Osthofen durch. Nach einem theoretischen Input hatten die Jugendlichen dort die Möglichkeit, ihre Ideen kreativ umzusetzen und unter Anleitung eines Künstlers eigene Graffitis zu entwerfen und aufzusprayen.

 

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