Das ProfilPASS-System:
Anwendungen und Perspektiven
Mit dem "ProfilPASS" eröffnet sich eine neue Möglichkeit, eigene Kompetenzen und Potentiale – auch ohne formelle Zertifikate – anschaulich nachzuweisen.
Neben Lerninhalten aus der Schulzeit und der Zeit der Berufsausbildung werden sich die Menschen fortlaufend ergänzende Fähigkeiten und Kompetenzen aneignen müssen, um die zukünftige arbeitsmarktpolitische Herausforderung annehmen zu können. Der Nachweis der eigenen Kompetenz und die Transparenz erreichter Qualifikationen gewinnen dabei zunehmend an Bedeutung.
Für die Schule gibt es Zeugnisse – für andere Tätigkeitsfelder hingegen gibt es keine offiziellen Zertifikate. Und genau diese Lücke will der ProfilPASS schließen. Der ProfilPASS ist ein System zur Dokumentation der auf unterschiedlichsten Wegen erworbenen Kompetenzen. Jeder einzelne kann mit kompetenter Beratung im ProfilPASS seine Fähigkeiten aufzeichnen, die während der Erwerbstätigkeit oder Arbeitslosigkeit, in der Berufsausbildung, im Ehrenamt, in der Freizeit und in der Familientätigkeit erlangt wurden. Diese Stärken zu kennen, nutzt nicht nur dem Einzelnen bei der weiteren beruflichen und privaten Lebensplanung. Ein solches Wissen hilft auch den Unternehmen, indem es bisher unerkannte Mitarbeiterpotenziale transparent macht und so einen zielgerichteten Einsatz am Arbeitsplatz ermöglicht.
Der ProfilPASS wurde im Rahmen des Programms „Lebenslanges Lernen“ der Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung (BLK) initiiert und als Modellprojekt durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und den Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert. Entwickelt wurde der ProfilPASS vom Deutschen Institut für Erwachsenenbildung Bonn, dem Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung Frankfurt und das Institut für Entwicklungsplanung und Strukturforschung (IES) an der Universität Hannover.
Der „ProfilPASS“ ist in den fünf Jahren seiner Entwicklung zu einem umfassenden System der Kompetenzbilanzierung geworden. Er trägt dazu bei, die persönlichen Bildungschancen zu fördern. Über 7.000 ausgegebene ProfilPÄSSE dokumentieren den erfolgreichen Einsatz des ProfilPASS-Systems in vielfältigen Bereichen. Zudem wird der ProfilPASS zwischenzeitlich vom renommierten W. Bertelsmann-Verlag aufgelegt und vertrieben.
Im Rahmen der vom Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur Rheinland-Pfalz durchgeführten bundesweiten Abschluss-veranstaltung zum Modellprojekt „ProfilPASS“ haben Bildungsministerin Doris Ahnen, Kornelia Haugg vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, Karola Büchel als Vorsitzende des Landesbeirats für Weiterbildung Rheinland-Pfalz sowie die Präsidentin des Deutschen Volkshochschul-Verbandes, Frau Prof. Dr. Rita Süssmuth, die Entwicklung, Bedeutung und Chancen des ProfilPASSes besonders hervorgehoben.
Workshops zu Zukunftsperspektiven der Kompetenzentwicklung mit dem ProfilPASS sowie eine Projektmesse, mit der die interessierte Öffentlichkeit über weitere, ähnlich angelegte Projekte der Bildungseinrichtungen informiert wurden, komplettierten die Abschlussveranstaltung am 12. März 2007 in Mainz.
Der ProfilPASS für Erwachsene wird ergänzt durch einen "ProfilPASS für junge Menschen". Dieser richtet sich an Jugendliche im Alter zwischen 13 und 25 Jahren und bereitet diese Zielgruppe besser als bisher auf den Übergang in die Arbeitswelt und auf ergänzende Bildungswege vor.