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Traben-Trarbach / Traben
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Beschreibung
Erbaut 1901-03 (Moselfränkischer Jugendstil).

Jugendstil in Traben-Trarbach
Von Ines Wagemann

Stadt- und Wirtschaftsgeschichte. Die Doppelstadt Traben-Trarbach besteht aus zwei ursprünglich eigenständigen Orten rechts (Trarbach) und links (Traben) der Mittelmosel. Traben wird 820 zum ersten Male urkundlich erwähnt, der Nachbarort hingegen erst 1144. Die Gemarkung von Traben dehnte sich zu beiden Seiten des Flusses aus. Sie war vorwiegend landwirtschaftlich orientiert. Trarbach entstand in einem Bachtal. Die Bebauungsgrenze schob sich erst langsam zur Mosel vor. Nach 1233 wurde die Siedlung zum Hauptort der Hinteren Grafschaft Sponheim. Sie erhielt zwar kein Stadtrecht, habe aber die Aufgaben eines Verwaltungszentrums zu erfüllen. 1557 wurde die Reformation eingeführt. Mit der Besetzung des Rheinlandes durch die französischen Revolutionstruppen (1794) wurde die Region neu gegliedert. Trarbach wurde Sitz eines Bürgermeisters (Maire) und mit Traben und einigen Hunsrückgemeinden zu einer Verwaltungseinheit zusammengeschlossen. Die Mairien Trarbach und Enkirch bildeten den Kanton Trarbach. Die Institution der Bürgermeisterei wurde von der preußischen Verwaltung, der ab 1814 die linksrheinischen Gebiete unterstanden, übernommen und in der Gemeindeordnung für die Rheinprovinz (1845) bestätigt. Die territoriale Gliederung änderte sich allerdings: Jetzt gehörten neben Traben und Trarbach auch Enkirch, Burg und Starkenburg zu der Bürgermeisterei. 1856 wurde Trarbach die Rheinische Städteordnung verliehen. Der Ort war in seiner inneren Struktur von jeher ein städtisches Gebilde. Dies zeigte sich besonders in der Vielfalt der hier ansässigen Gewerbebetriebe und in der dominierenden Stellung des Kaufmannstandes.

Traben nahm im Laufe des 19. Jahrhundert allmählich an wirtschaftlicher Bedeutung zu. Das vorwiegend agrarisch strukturierte Gebiet mit dem Schwerpunkt des Weinbaus begann für die Trarbacher Weinhändler interessant zu werden. Spätestens nach dem Trarbacher Stadtbrand von 1857 wurde die Abwanderung namhafter Weinhändler nach Traben augenscheinlich. Dort begründeten sie einen Weingroßhandel, welcher der Gemeinde zu einem ungeheuerlichen Aufschwung gegenüber dem Nachbarort verhalf. Der Stadtbrand, der 1879 in Traben ausbrach, konnte ein weiteres Wachstum nicht aufhalten. Sowohl im Bevölkerungszuwachs als auch in der Steigerung des Steueraufkommens überflügelte Traben die Stadt Trarbach im Laufe der neunziger Jahre des 19. Jahrhundert Das neue Weingesetz von 1892, das den Zusatz von Zucker ohne Nachweis seines Anteils erlaubte, mag hierfür förderlich gewesen sein. Gleichzeitig prosperierte der Handel durch die Anbindung des Territoriums an Preußen. Als protestantische Enklave im Erzbistum Trier wurden die Verbindungen zu anderen protestantischen Ländern und Gebieten gepflegt.

Infolge des wirtschaftlichen Aufschwungs wuchs in Traben auch das politische Selbstbewusstsein. Mit der Auflösung der Landbürgermeisterei Trarbach (1884) erhielt Traben eine eigene Bürgermeisterei, die aber in Personalunion mit der Stadt Trarbach verwaltet wurde.
Erst zehn Jahre später gelang es Traben, einen eigenen Bürgermeister zu bekommen und damit Vereinigungsbestrebung mit Trarbach entgegenzutreten.
Nach zähen Verhandlungen wurde der Beschluss zur Vereinigung der beiden Orte zu einem Gemeinwesen schließlich doch gefasst. Der entsprechende Vertrag wurde am 26. März 1904 unterzeichnet.

Bauliche Entwicklung
Durch die Stadtbrände (1857 und 1879) wurden die alten Ortskerne von Traben und Trarbach nahezu vollständig zerstört. Am Ende des 19. Jahrhundert setzte eine rege Bautätigkeit ein. Diese ging mit dem wirtschaftlichen Aufschwung der beiden Moselorte einher. Vor allem in Traben wurde zu Beginn des 20. Jahrhundert ein Großteil der öffentlichen Institutionen in neuen Gebäuden untergebracht. Die Serie begann mit dem Trabener Rathaus (1900). Es folgten der neue Bahnhof (1904) und die Post (1908). In Trarbach waren es das Gymnasium (1905) und das Kurhaus Wildstein (1901, Anbau 1905/07). Die Bauten sind stilistisch dem Historismus und der moselländischen Fachwerkarchitektur verpflichtet.
Schon um 1812 war der Bau einer Moselbrücke erwogen worden. Die Diskussion setzte jetzt erneut ein.
Neben der Stadt Trarbach hatte besonders die Regierung in Koblenz Interesse an dieser Verkehrsverbindung. Der Brückenbau (1898/99) wurde weitgehend von der Stadt Trarbach und dem Regierungsbezirk Koblenz finanziert.

http://www.traben-trarbach.de/


Lage des Kulturobjekts (Gauss-Krüger-Koordinaten)
R_gk: 2580077
H_gk: 5535528
Koordinaten beziehen sich auf die exakte Lage des Objekts



Karte mit Detailinformationen

Detailkarte

Quelle
Trierischer Volksfreund 26.03.91/ Internet

Bild-Quelle
© Helge Rieder, Konz, 2000 / © Beate Tuerk, Enkirch. beatuerk@web.de

Internet
http://www.traben-trarbach.de/

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