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Kulturdatenbank Region Trier Traben-Trarbach / Traben Lorettahaus |
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English Translation Automatic translation by translate.google.com Click here. Traduction francaise Traduction automatique de translate.google.com Cliquez ici. Als Ansichtskarte versenden: Hier können Sie die Bilder dieses Kulturobjekts an Freunde und Bekannte als elektronische Ansichtskarte versenden. Beschreibung Das Stilempfinden der Gründerzeit um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert war nicht geprägt durch eine klare Formensprache (wie z. B. bei Gotik oder Romanik). Vielmehr herrschte eine gewisse Beliebigkeit vor, bei der man sich willkürlich auf frühere Epochen bezog (Eklektizismus). Die nachfolgend beschrieben Gebäude (Hotel zur Post mit" Winzereck", Kaiserliches Postamt von 1908 und Lorettahaus) sind Beispiele für den nationalbewussten romantischen Historismus dieser Zeit. Lorettahaus: Nach der historischen Gestalt ist der gesamte Häuserkomplex benannt. Die verwitwete Gräfin Loretta von Sponheim, geb. von Salm, hatte im 14.Jahrhundert den mächtigen Erzbischof und Kurfürsten Balduin von Trier in einem kühnen Handstreich festsetzen lassen und ihm ihre Bedingungen zu seiner Freilassung aufgezwungen. Im Gegensatz zu den benachbarten Häusern ist die Fassade dieses Gebäudes völlig symmetrisch gestaltet (Es handelt sich eigentlich um ein Doppelhaus, was sich durch zwei getrennte Treppenhäuser im Innern ergibt). Der Mittelteil des vierstöckigen Gebäudes tritt ab dem zweiten Geschoss als hoch aufragender Giebel aus der Frontpartie hervor und bildet dadurch einen übereinander liegenden zusammengehörigen Erkervorbau. Weithin lesbar leuchtet die Schrift, die Hermann Falkenhagen (Bürgermeister von 186269) als Widmung seiner 1911 erschienenen Erzählung "Loretta" vorangestellt hatte: "Das Grauen der Geschichte deckt manchen Edelstein, Enthüllt strahlt er im Lichte von neuem hell und rein". Im Erdgeschoss betritt man das Gebäude durch eine zentrale, säulengetragene Vorhalle, die früher mit einem prächtigen, handgeschmiedeten Doppeltor verschlossen werden konnte. Rechts und links der Eingangshalle sind Ladengeschäfte. Optischer Mittelpunkt der Fassadengestaltung ist die Partie oberhalb der Eingangshalle. Das Auge fällt zunächst auf ein mosaikartig gestaltetes Porträt der Gräfin mit den darunter eingemeißelten Jahreszahlen ihrer Regierungszeit von 1322 bis 1331 (Da es kein historisch-authentisches Bild von ihr gibt, handelt es sich hier also um eine idealistische Vision ihrer Physiognomie.). Das gilt genauso für die unterhalb ihres Bildnisses befindliche Skulptur des Erzbischofs, der (mit den Insignien seiner Würde: Bischofsstab und Mitra) gerade dabei ist, die Urkunde des "Sühnevertrages" mit einem Federkiel zu unterzeichnen. Umrahmt wird das "Doppelporträt" der beiden Kontrahenten von zwei symbolhaften Gestalten des ausgehenden Mittelalters, nämlich links von einem geharnischten Ritter und rechts von einer adeligen Edelfrau mit Jagdfalken. Die seitlichen Erkerflächen zeigen links von Loretta das rot-silberne Wappen-Schachbrett der Hinteren Grafschaft Sponheim und rechts von ihr das elterliche Wappen ihrer Familie derer von Salm mit den zwei silbernen Salmen aus ihrer Heimat, den nördlichen Vogesen. Unterhalb dieser Personenbildnisse und oberhalb des Hauptbogens zum Mitteleingang des Gebäudes gibt es ein durch die Architektur des Gebäudes geteiltes Wandgemälde, nämlich das Landschaftspanorama der damaligen Uferszenerie von Trarbach mit Stadtbefestigung und Grevenburg in ihrer ursprünglichen Ansicht. Seitlich neben diesem Bild prangen die Ortswappen der benachbarten, ebenfalls ehemaligen sponheimischen Orte. Links (moselabwärts) Enkirch (= röm. Anchiriacum) mit goldenem Anker und rechts (stromauf) Wolf (mit Wolfskopf und Wolfsangel). Die kunsthistorische Bedeutung des "Lorettahauses" führte 1986 zur "Unterschutzstellung" unter das Denkmalschutz- und -pflegegesetz als Kulturdenkmal.Alles in allem also ein erzählfreudiger Gebäudekomplex, der den heute Lebenden viel aus unserer ereignisreichen Vergangenheit zu erzählen weiß und die in vielen Gegenden seit alters her bekannte Tradition fortsetzt, dass nämlich Hausfronten (Fassaden; engl.: face = Antlitz) sprechende Gesichter sein können, die dem Vorübergehenden etwas zu sagen haben, ihn informieren und manchmal vielleicht auch moralisch belehren wollen. Lage des Kulturobjekts (Gauss-Krüger-Koordinaten) R_gk: 2580186 H_gk: 5535476 Koordinaten beziehen sich auf die exakte Lage des Objekts Karte mit Detailinformationen Detailkarte Quelle Richard Ochs; Traben-Trarbacher Häuser mit sprechenden Gesichtern; Jahrbuch Bernkastel-Wittlich 2002 Bild-Quelle Richard Ochs; Traben-Trarbacher Häuser mit sprechenden Gesichtern / Richard Ochs; Traben-Trarbacher Häuser mit sprechenden Gesichtern Internet http://www.traben-trarbach.de/ Sehenswürdigkeiten im Umkreis von: 2 km 5 km 10 km 15 km 20 km Suche nach verwandten Sehenswürdigkeiten: Alle Sehenswürdigkeiten der Kategorie Bau- und Kunstdenkmale/Wohn- und Wirtschaftsgebäude/Bürgerliche Wohn- und Wirtschaftsgebäude Alle Sehenswürdigkeiten in der Gemeinde Traben-Trarbach Alle Sehenswürdigkeiten der Epoche Historismus / Jugendstil Die Datenbank zum Mitmachen: Sie haben weitere Informationen und/oder Bilder zu diesem Kulturdenkmal oder zu anderen Kulturdenkmälern in der Region Trier. 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