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Gerolstein
Wüstung Mühle von Sarresdorf
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Beschreibung
1809 zeigt die Tranchot-Karte Blatt154 Gerolstein auf dem Südufer der Kyll, gegenüber von Sarresdorf, zugehörige Mühle. Sie wurde im Lauf des 19. Jahrhundert aufgegeben.

> Die Entwicklungsgeschichte der Mühlen
Die Geschichte der Mühlen beginnt mit dem Anbau von Getreide durch sesshaft gewordene Nomaden. Verbunden mit dem Anbau von Getreide ist die Notwendigkeit der Zerkleinerung des Getreides, die anfangs mit Hilfe sogenannter "Reibsteine" geschah: auf einem flachen Bodenstein wird mit einem zweiten, abgerundeten Stein das Getreide zerrieben. Etwa um 4000 v. Chr. ist in Altbabylon und später auch bei den Ägyptern und Assyrern diese frühe "Mahlstein - Technik" nachweisbar

Auf einer nächsten Stufe der Mahltechnik-Entwicklung finden sich Mörser, in denen das Getreide zerstampft wird. Mörser und Reibsteine werden auch heute noch in weiten Teilen der Dritten Welt angewendet.

Aus diesen Mörsern entwickeln sich allmählich sog. Trog- bzw. Handmühlen ("Querne", bei denen in einem gleichmäßig ausgehöhlten Bodenstein ein Drehstein mittels eines Handgriffs in drehende und damit reibende Bewegung versetzt wird.

In einer nächsten Entwicklungsstufe finden sich durch Tierkraft angetriebene Mühlen. Der Dreh- oder Läuferstein wird mit einer Deichsel ausgerüstet, und in einem immerwährenden Kreislauf dreht das Tier den Läuferstein auf dem Bodenstein und zermahlt dabei das Getreide zwischen beiden Steinen. Anstelle der Tiere wurden, nicht nur unter römischen Kaisern, vielfach auch Menschen für diese Arbeit eingesetzt. Der Handel mit "Mühlensklaven" war im alten Rom weit verbreitet.

Die nächste Stufe in der Entwicklung der Mühlentechnik stellt die
Erfindung des Wasserrades dar. Rund 3000 Jahre v. Chr. legten die
Sumerer im Zweistromland Mesopotamien Felder mit Bewässerungsgräben an, Basis einer frühen Hochkultur. Treträder zum Schöpfen von Wasser auf die Felder sind bereits 1200 v. Chr. in Mesopotamien verbreitet. Aus diesen Treträdern wird, wahrscheinlich um 300 v. Chr., ein von Wasserkraft getriebenes Wasserschöpfrad entwickelt, die sog. "noria". Damit macht sich der Mensch zum ersten Male in seiner Entwicklungsgeschichte die Naturkraft zunutze. Das Wasserrad wird alsbald von den Römern übernommen und weiterentwickelt. Der römische Architekturschriftsteller Vitruv beschreibt 10 v. Chr. erstmals den Funktionsmechanismus einer "molina", einer Wassermühle. Dieser Meilenstein der Technikgeschichte tritt mit der Ausbreitung des römischen Reiches alsbald seinen Siegeszug als damalige "high technology" durch ganz Europa an.

Als erste Wassermühle Germaniens wurde um 370 n. Chr. vom römischen Dichter Ausonius eine Mühle erwähnt, die wahrscheinlich an der Kyll, einem Nebenfluss der Mosel, gelegen war. Das Vordringen der Wassermühlen bis in den Nordseeraum vollzieht sich cirka bis 800 n. Chr. Unter Karl dem Großen (768-814) und seinen unmittelbaren Nachfolgern gewinnt die Müllerei immer mehr an Bedeutung. Karl richtet bei seinem Königshöfen Wassermühlen ein. Von ihm stammt auch das erste "Mühlenregal", eine Festlegung des geltenden Mühlenrechtes (wie Bannmühlen, Mahlzwang, Wasserrechte usw.). Im Osnabrücker Land gab es im übrigen eine Vielzahl solcher Hofmühlen. Einige Jahrhunderte nach den Wassermühlen kamen die Windmühlen auf. Über ihre Herkunft gehen die Meinungen stark auseinander. Die älteste bekannte Windmühle Mitteleuropas befindet sich um 870 in der Abtei Croyland in England. Auf das 11. Jahrhundert schätzt man die ersten Windmühlen in Deutschland. Die älteste Form der Windmühle in Deutschland ist die sog. "Bockwindmühle" (auch "Deutsche Mühle" genannt). Später kommen andere, leistungsfähigere Mühlentypen hinzu, insbesondere die sog. "Holländerwindmühlen".

Das allmähliche Ende der Hochzeit der Wind- und Wassermühlen wird im Zuge der Industriellen Revolution im 19. Jahrhundert durch die Erfindungen der Dampfmaschine, des Verbrennungsmotors und des Elektromotors eingeläutet. Vollautomatisierte Großmühlen mit diesen naturkraftunabhängigen Antriebsarten breiten sich immer mehr aus und bilden mit ihrer um ein Vielfaches größeren Ausbaukapazität für die Wind- und Wassermühlen eine übermächtige Konkurrenz. In den entwickelten Industrieländern der Erde sind Wind- und Wassermühlen nahezu vollständig von modernen Großmühlen verdrängt worden.


Lage des Kulturobjekts (Gauss-Krüger-Koordinaten)
R_gk: 2546570
H_gk: 5565280
Koordinaten beziehen sich auf die exakte Lage des Objekts



Karte mit Detailinformationen

Detailkarte

Quelle
Janssen,W.: Studien zur Wüstungsfrage im fränkischen Altsiedelland zwischen Rhein, Mosel und Eifelnordrand. 2 Bände. Text u. Katalog, 1975.

Bild-Quelle
ohne / ohne

Internet
http://www.gerolstein.de/

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