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Friedhöfe in der Region"
Zur Übersicht: Jüdische Friedhöfe in Baden-Württemberg
Freistett (Stadt Rheinau,
Ortenau-Kreis)
Jüdischer Friedhof
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
Siehe Seite zur
Synagoge in Neu-Freistett (interner
Link)
Zur Geschichte dieses Friedhofes
Die Toten der jüdischen
Gemeinde (Neu-)Freistett wurden zunächst in Kuppenheim
beigesetzt.
1816 wurde ein eigener Friedhof im Gewann "Hungerfeld"
an der heutigen B 36 /Flurstück 1400/1, Fläche 29,4 ar) angelegt, auf den in den
folgenden über 120 Jahren auch die
verstorbenen Juden aus Rheinbischofsheim,
Kehl (bis 1924),
Bodersweier und Lichtenau
beigesetzt wurden. Der älteste vorhandene Grabstein stammt von Löw Reichmann aus
dem Jahr 1817.
Auf dem Friedhof befindet sich ein Gefallenendenkmal für die im
Ersten Weltkrieg aus Lichtenau gefallenen jüdischen Gemeindeglieder.
Die letzte Beisetzung war die Bestattung von Gustav Bloch aus
Rheinbischofsheim im Januar 1939,
der in Folge der schweren Misshandlungen, die er während seiner Inhaftierung im
Zusammenhang mit dem Novemberpogrom 1938 erlitt, verstorben ist.
Eine Friedhofschändung gab es erstmals im April 1931:
Meldung
in der Zeitschrift des "Centralvereins" (CV-Zeitung) vom 11.
Dezember 1931 in einem Jahresrückblick auf Friedhofschändungen in Deutschland 1931: "Freistett
in Baden. Die Tannenhecke, die den Israelitischen Friedhof umzäunt, wurde
am 21. April 1931 von zwei 19 Jahre alten Burschen in Brand gesetzt. Der
Haupttäter ist eifriger Anhänger der Nationalsozialisten." |
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Meldung
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 13. Mai 1931: "Eine
weitere Friedhofschändung fand dieser Tage in Freistett in Baden
statt. Dort wurde die Tannenhecke, die den Friedhof umzäunt, in Brand
gesteckt. Mit diesen zwei Fällen hat die Zahl der Friedhofsschändungen
in Deutschland 120 erreicht." |
Lage des Friedhofes
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Links: Lage des jüdischen Friedhofes Freistett
(durch
Pfeil markiert)
(Topographische Karte aus den 1970-er-Jahren)
Stadtplan Rheinau zu Freistett: hier
anklicken |
Link zu den Google-Maps
(der grüne Pfeil markiert die Lage des Friedhofes)
Fotos
Der Friedhof im Frühjahr
2021
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 2.6.2021) |
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Informationstafel |
Blick von der
Informationstafel zum Friedhof |
Eingangstor mit
Hinweistafeln |
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Teilansicht des
Friedhofes
- vom Eingang gesehen der südliche Teil
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Grabstein links der
Mitte für Lippmann Wertheimer
von Kehl (1840-1907), rechts davon für
Leopold Roos,
Kaufmann aus Lichtenau
(1843-1906) |
Gefallenendenkmal zur
Erinnerung
an die aus Lichtenau gefallenen
vier jüdischen Kriegsteilnehmer |
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Grabstein Mitte für
Lisette Vogel (1856-1935)
und Emilie Vogel (1850-1936), rechts für David Cahnmann von
Rheinbischofsheim (1870-1932) |
Grabstein Mitte wie
links für
David Cahnmann (1870-1932), rechts
dahinter für Moritz Reich (1881-1931) |
Grabstein für Isidor
Bensinger von Bodersweier
(1869-1932), rechts für Samuel Roos von
Lichtenau
(1847-1929) und Bonet Roos geb. Roos (1858-1937) |
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Grabstein Mitte
(Hintergrund) für Helene Bloch
geb. Palm aus
Rheinbischofsheim (1848-1930),
Hannchen Wertheimer aus
Bodersweier und
Rosa Hammel aus Neufreistett (1858-1929) |
Grabstein für Siegfried
Roos aus Lichtenau
(1867-1929): "Wenig und böse waren die
Tage der Jahres meines Lebens" (1. Mose 47.9)
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Teilansicht des älteren
Teiles,
(Rückseiten der Grabsteine)
im Vordergrund Kindergrabsteine
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Teilansicht des älteren
Teile
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Grabstein für Josef
Kaufmann (Lichtenau,
1862-1935), Arthur Kaufmann (1897-gefallen 1915),
mit Gedenkinschrift für die in Auschwitz ermordeten
Siegfried Kaufmann (1895), Meta Kaufmann (1901)
und Ruth Kaufmann (1929) |
Grabstein für den
Hauptlehrer a.D. aus
Lichtenau Lazarus Lehmann
(1841-1926; war
seit 1862 Lehrer in Lichtenau; weitere
Informationen zu ihm in der Seite zu
Lichtenau)
sowie für seine Frau Fanny geb. Withan |
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Grabstein für Lehrer
Daniel Levy aus
Rheinbischofsheim (1848-1917,
war seit etwa 1882
Lehrer in Rh.) und seine Frau Hannchen geb.
Kahnmann (1854-1932) und Tochter Mina verh.
Podeswa (1872-1917); weitere Informationen
zu ihm in der Seite zu
Rheinbischofsheim |
Links der Mitte
Grabstein für Ida Kahn
geb. Weil (1863-1915)
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Teilansicht im älteren Teil.
Die Grabsteine sind relativ gut erhalten;
viele tragen die klassischen Symbole
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Teilansichten
im älteren Teil des Friedhofes |
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Rechts Grabstein mit
"Levitenkanne"
für David Bar Elieser HaLevi |
Grabstein für Gustav
Roos aus Lichtenau
(1867-1919) und Julie Roos geb. Maier
aus Sandhausen (1871-1931) |
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Der Friedhof im Sommer
2003
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum: 1.9.2003) |
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Blick zum
Friedhof |
Eingangstor |
Blick auf den Friedhof vom
Lärmschutzwall
der nahen Bundesstraße |
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Blick von der Friedhofsmauer |
Teilansicht |
Teilansicht |
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Teilansicht |
Auffallend mächtiger
Grabstein mit
Symbol der ineinandergelegten Hände
als Zeichen inniger
Verbundenheit |
Teilansicht |
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Segnende Hände
der Kohanim |
Segnende Hände auf linker
Hälfte
des Doppelgrabsteines |
Grabstein für Marx Kaufmann
und
Zippora geb. Roos aus Lichtenau |
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Grabstein für Jakob Bensinger
und
Pauline geb. Stern aus Kehl |
Grabstein für den Lichtenauer
Vorbeter
und Lehrer Tobias Eisenmann
aus Hainstadt (gest. 1862) |
Denkmal für die im Ersten
Weltkrieg aus
Lichtenau gefallenen jüdischen Männer |
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Denkmal für die 1942
deportierten
Jenny und Julchen Hammel (aus Freistett) |
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Ältere Fotos
(Fotos: Hahn, entstanden Mitte der 1980er-Jahre)
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Eingangstor zum jüdischen
Friedhof Freistett |
Teilansichten
des Friedhofes |
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Teilansichten |
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Grabstein für Marx Kaufmann
(1829-1912)
und
Zippora geb. Roos (1836-1910) aus Lichtenau |
Denkmal für die 1942
deportierten Jenny
und Julchen Hammel (aus Freistett) |
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Segnende Hände
der Kohanim |
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Gedenkstein für die Gefallenen
des Ersten Weltkrieges aus Lichtenau |
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Erinnerungsarbeit vor
Ort - einzelne Berichte
September 2017:
Über den jüdischen Friedhof in
Freistett |
Artikel von Ellen Matzat in "Baden online.de"
vom 18. September 2017: "Jüdischer Friedhof in Freistett. Judenfriedhof
ist Totenstätte und Mahnmal zugleich
Der 1817 angelegte jüdische Verbandsfriedhof in Freistett war über 120 Jahre
lang Begräbnisstätte für Juden aus Neufreistett, Lichtenau,
Rheinbischofsheim und Bodersweier. Er erinnert an das jüdische Leben, das
mit den Nationalsozialisten abrupt endete.
Der Judenfriedhof liegt im Gewann Hungerfeld auf der linken Seite an der
L 87 kurz vor dem Freistetter Kreisel. Hier sind 604 Personen bestattet. Die
letzte Beerdigung war die von Gustav Bloch im Januar 1939, der in Folge der
schweren Misshandlungen, die er während seiner Inhaftierung in der
Reichspogromnacht erlitt, verstarb. Der älteste Grabstein stammt von Löw
Reichmann von 1817. Auf einem jüdischen Friedhof ist die dauerhafte
Totenruhe verbindlich. Die Besucher legen statt Blumen kleine graue Steine
auf das Grab. Dieser Brauch könnte bis zum nomadischen Ursprung der
Israeliten zurückgehen. Mit Bezug zu seinem lebensbejahenden Charakter und
der Messias-Erwartung wird der jüdische Friedhof – nach einem jiddischen
Ausdruck – auch 'guter Ort' genannt. Auf einem jüdischen Friedhof sollen
Männer eine Kopfbedeckung tragen und der Friedhof soll nicht an einem Sabbat
besucht werden.
Nach altem Brauch. Um niemanden scheintot zu begraben, wurde früher
das Grab drei Tage bewacht. Beim Tod eines Verwanden war es auch in
Freistett für die nächsten Verwandten Brauch, gemeinsam 'Schiwe' zu sitzen,
das heißt sieben Tage auf Sitzgelegenheiten ohne Lehnen sitzen und dabei
keine Schuhe tragen, nicht schminken, baden oder Haare schneiden. Es war
eine religiöse Pflicht, Danach folgten die 'Schloschim', 30 Tage, an denen
man bis auf gewisse Einschränkungen sein normales Leben wieder aufnehmen
sollte. Am Todestag wird jedes Jahr die 'Yahrzeit' begangen und eine 24
Stunden brennende Kerze entzündet. Weil im Tode alle Menschen gleich sind,
finden sich bis Mitte des 18. Jahrhunderts gleichförmige Grabsteine. Der
älteste jüdische Grabsteintypus ist ein schmuckloser, rechteckiger
Grabstein, 'Mazewa' genannt, oft mit Rundbogenabschluss. Seit dem 17.
Jahrhundert tragen viele Grabsteine charakteristische Symbole. In Freistett
findet man am häufigsten die 'segnenden Hände', oft mit berührendem Daumen
und gespreizten Fingern, die den aronitischen Segen symbolisieren. Eines der
größten Gräber ist das Familiengrab des Religionslehrers und Vorsängers
Daniel Levy, der von 1848 bis 1917 in Rheinbischofsheim am Schlossplatz 8
lebte. Er bekam 1914 vom Großherzog eine goldene Verdienstmedaille und seine
Erben richteten die Daniel-Levy-Stiftung bei der damaligen Realschule in
Rheinbischofsheim ein, die 1936 in das allgemeine Gemeindevermögen von
Rheinbischofsheim übernommen wurde.
Zwei aus der Reihe. Auf dem Freistetter Judenfriedhof gibt es zwei
besondere Gedenksteine. Einer der beiden ist für die im ersten Weltkrieg
gefallenen Lichtenauer Juden, der zweite für die Schwestern Jenny und
Julchen Hammel, die 1940 in das Internierungslager nach Gurs in Frankreich
deportiert wurden und später in Ausschwitz ermordet wurden. Aus Freistett
und Rheinbischofsheim sind insgesamt 27 Juden in verschiedenen KZs und
Internierungslager ums Leben gekommen.
Der Friedhof wird seit Jahren von Familie Lasch von der Silverranch im
Auftrag des Landes gepflegt. Sie ist der Schlüsselbesitzer und unter Tel.
07844/624 für Interessierte erreichbar."
Link zum Artikel |
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August 2019:
Führung über den jüdischen
Friedhof |
Artikel von Ellen Matzat in
"Baden online.de" vom 19. August 2019: "Rheinau. Der Judenfriedhof in
Freistett ist 202 Jahre alt
Eine Führung von Gerd Hirschberg über den Freistetter Judenfriedhof stieß
auf großes Interesse. Erfreut war er, dass jeder Mann daran gedacht hatte,
eine Kopfbedeckung zu tragen.
Der Freistetter Judenfriedhof existiert seit 1817. Vorher mussten Juden in
Bodersweier, Rheinbischofsheim, Neufreistett und Lichtenau zu einer
Beerdigung einen etwa siebenstündigen Weg mit dem Fuhrwerk nach
Kuppenheim zurücklegen. Bis sich der
evangelische Pfarrer von Rheinbischofsheim bei den Fürsten beschwerte und
die Hanauer Juden einen eigenen Friedhof anlegen mussten. Da sie dies erst
ablehnten, zog sich der Grundstückskauf und das Anlegen 26 Jahre hin, von
1790 bis 1816. All dies erfuhren Interessierte von Gerd Hirschberg, der über
den Freistetter Judenfriedhof führte.
Auch Kehler Juden. Das Grundstück des Judenfriedhofs in Freistett
gehört bis heute der Israelitischen Religionsgemeinschaft Baden. Ab 1862,
als Juden in Baden das volle Staatsbürgerrecht bekamen, durften Juden auch
in Kehl leben. Deren Verstorbene wurden bis 1924 ebenfalls in Freistett
beerdigt. Ab 1924 wurde auf dem Kehler Friedhof eine jüdische Abteilung
eingerichtet. Im Hanauerland gab es vorher schon Juden, weil die Grafen von
Hanau-Lichtenberg ihnen gegen Schutzgeld Niederlassungsrechte zugestanden.
Auf einem jüdischen Friedhof sind die Gräber nicht eingefasst. Die
Grabsteine sind in jiddischer Sprache und hebräischen Schriftzeichen
beschriftet. Auf fast allen findet man das Symbol für 'Hier ruht' oder 'Hier
liegt' sowie eine Abkürzung für 'seine/ihre Seele sei eingeschlossen in den
Kreislauf des Lebens', ein Spruch aus der Johannesoffenbarung. Zusätzlich
steht auf den meisten Grabsteinen das hebräische Wort 'Amen'.
Segnende Hände. 'Im Judentum gibt es, ähnlich wie im Christentum, den
Glauben an die Auferstehung, bei der der Verstorbene aufgeweckt wird, wenn
der Messias kommt', erklärte Hirschberg. Oft waren auf der Rückseite der
neueren Gräber deutsche Texte zu sehen. Viel war das Symbol der segnenden
Hände 'Kohen', zu sehen, was bedeutet, dass die Begrabenen Angehörige der
Sippe Kohen (hebräisch Priester) sind, die den Priesterdienst in Jerusalem
innehatten. Daher hießen die Leute Kahn, Kahnmann, Kohn oder Kahnstein.
Weitere oft benutzte Symbol sind Kanne und Krug, sie bedeuten Zugehörigkeit
zur Sippe, die mit dem Tempeldienst der Leviten in Jerusalem zu tun hat.
Jene hießen Levi, Löw oder Levison. Weitere Symbole waren Widderhorn,
Gänsefeder, Kranz, abgeknickte Rosen oder Palmwedel. Das Bestatten von
Ehepaaren war eigentlich ein Verstoß. Trotzdem gibt es in Freistett einige
Grabsteine für Eheleute. 'Zu Beginn haben sich die Juden sehr an ihre Regeln
gehalten', erklärte Hirschberg. Dazu gehörte auch, dass die Menschen im Tod
daran denken sollten, dass sie gleich sind. Daher sollten alle Juden im
selben Totenhemd und schmucklosen Sarg begraben werden und dieselben
Grabsteine erhalten, was schon sehr früh nicht eingehalten wurde. 'Je neuer
die Grabsteine werden, desto mehr wurde sich den Sitten auf christlichen
Friedhöfen angeglichen, gerade auch in Freistett', sagte Hirschberg. Das
älteste Grab ist von Löw Reichmann von 1817. Das größte Grabmal gehört
Religionslehrers Daniel Levi. Als er 1917 verstarb, stifteten seine
Nachkommen den jährlichen Preis für besonders strebsame Schüler. Im Dritten
Reich wurde das Geld kassiert und ins Rheinbischofsheimer Gemeindeeigentum
überführt. Auf Anregung von Gerd Hirschberg wurde dieses Jahr erstmals
wieder der Daniel-Levi-Preis an eine Abiturientin verliehen, die sich für
besonders soziales Verhalten auszeichnete.
Aktueller denn je. Auf Levis Grab ist unter anderem das Zitat aus
einem Psalm 'Suchet den Frieden und jage ihm nach' zu lesen, der dieses Jahr
die Jahreslosung der evangelischen Kirche ist. Einzigartig für einen
Judenfriedhof ist in Freistett der Grabstein mit Kreuzen. 'Ich kann mir nur
vorstellen, dass dies ein nicht abgeholter, dafür günstiger Grabstein war,
und man nicht gesehen hat, dass Kreuze drauf sind', interpretierte
Hirschberg. Eine weitere Besonderheit ist der Gedenkstein an die gefallenen
Lichtenauer Soldaten im Ersten Weltkrieg, der bis zur Verwüstung der
Lichtenauer Synagoge auf deren Vorplatz stand. Er wurde von privat
versteckt. Die Namen der Gefallenen aus den anderen Ortschaften sind auf den
jeweiligen Kriegerdenkmälern zu finden.
Metalltafeln abmontiert. Hinterlassenschaften des Dritten Reichs
waren an Grabsteinen zu sehen, an denen die Beschriftung fehlt. Metalltafeln
und Buchstaben wurden damals abmontiert und eingeschmolzen. Ansonsten wurde
auf dem Freistetter Friedhof recht wenig zerstört.
Oft haben Juden bei der Beerdigung ein Säckchen mit Erde aus Israel unter
den Kopf gelegt bekommen, damit sie in Erde aus Israel bestattet wurden.
Statt Blumen bringen Juden Steine mit. 'Mich interessiert die jüdische
Geschichte, weil es auch viele Juden mit meinem Namen gab, der aus dem
Slawischen stammt', sagte Bernhard Lederer aus Kappelrodeck. 'Das war sehr
lebendig', freuten sich die Freistetter Waltraud und Werner Morgentaler, die
geschichtlich sehr interessiert sind. Am Abend vor der Führung hatte
Hirschberg im 'Roten Ochsen' berichtet, wie die Juden nach Deutschland und
ins Hanauerland kamen. "
Link zum Artikel |
|
August 2020:
Auf den Spuren der jüdischen
Geschichte - Gerd Hirschberg bietet Radtouren an
|
Artikel
von Ellen Matzat in der "Kehler Zeitung" vom 31. Juli 2020:
"Steinerne Zeugen einer reichen Kultur. Mit dem Rad jüdische
Wurzeln in der Region erkunden - das bietet Historiker Gerd Hirschberg am
Sonntag bei zwei Touren durchs Hanauerland an. Dabei wird auch das Grauen
der NS-Zeit deutlich... "
Zum Lesen des Artikels bitte Textabbildung anklicken.
|
Links und Literatur
Links:
Quellen:
Literatur:
| Gerd Hirschberg: Die Geschichte der jüdischen
Gemeinden Neufreistett und Rheinbischofsheim. Ein Erinnerungs- und
Materialbuch. Freistett 2015 318 S.
Das Buch ist für 12.-- € erhältlich in den Rathäusern Freistett und
Rheinbischofsheim, im städtischen Archiv und in der Stadtbibliothek. E-Mail
der Stadtverwaltung: mailpost@rheinau.de
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