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in Kassel
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Seiten mit Texten zur jüdischen Geschichte in Kassel:
- Berichte aus dem jüdischen Gemeinde- und
Vereinsleben im 19./20. Jahrhundert
- Berichte über die Rabbiner, die
jüdischen Lehrer und weitere Kultusbeamte sowie die jüdische Schule und
das Lehrerseminar
- Berichte zur
Geschichte des Israelitischen Waisenhauses in Kassel
- Berichte zu einzelnen Personen aus der
jüdischen Gemeinde (diese Seite)
- Zur Seite über den jüdischen Friedhof in
Kassel-Bettenhausen
Kassel (Kreisstadt)
Texte/Berichte zur jüdischen Geschichte der Stadt
Hier: Berichte zu einzelnen Personen aus
der jüdischen Gemeinde im 19./20. Jahrhundert
Die nachstehend wiedergegebenen Texte mit
Beiträgen zur jüdischen Geschichte in Kassel wurden in jüdischen Periodika
gefunden.
Bei Gelegenheit werden weitere Texte eingestellt.
Hinweis: ein großer Teil der Texte dieser Seite konnte
noch nicht abgeschrieben, kann aber durch Anklicken der Textabbildungen gelesen
werden.
Übersicht:
Berichte
zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde
Wohltätigkeitsstiftung von Jeremias Rothfels
(1842)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 29. März
1842: "In Kassel hat ein israelitischer Bürger namens Jeremias
Rothfels (früher Rothschild) sich nicht nur um seine Gemeinde -
sondern um die ganze Stadt durch eine seltene Wohltätigkeit verdient
gemacht. Er gründete zum Andenken an seine verstorbene Gattin eine
Stiftung mit der Bestimmung, dass das Einkommen im Betrage zu 400 Thaler
jährlich zunächst zur Beschaffung der Hausmiete unter 20 verlassene Arme
so verteilt werde, dass immer zehn Präbenden den Armen der israelitischen
und zehn den Armen der christlichen Gemeinde zukommen sollen." |
Zur Beisetzung des Musketiers Appel aus Naumburg
in Kassel
(1847)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 30. August 1847: "Kassel, 7. August (1847). Das
Frankfurter Journal enthält von hier aus folgenden bittern Artikel:
'Folgender Fall erregt hier außerordentliches Aufsehen. Unter fünf
Soldaten, die an einem schweren gastrischen Fieber gestorben, befand sich
auch einer, der sich zur mosaischen Religion bekannte. Kaum hatten die
Vorsteher der israelitischen Gemeinde Kunde davon erhalten, als sie auch
alles aufboten, um die Bestattung des Leichnams nach jüdischem Ritus zu
erwirken. Es ist ihnen auch gestattet worden; obgleich es gar vielen nicht
einleuchten will, was die Vorsteher bewegen konnte, zu verhindern, dass
der Verstorbene mit militärischen Ehren zur Erde bestattet werde. Der
einfache Grund mag wohl darin zu suchen sein, dass sie nicht wissen, was
sie tun, indem die hiesige israelitische Gemeinde nun schon seit fünf
Jahren ohne Seelsorger, man kann nicht sagen besteht, sondern vegetiert.
Wo dem Israeliten es gestattet ist, in den Reihen der vaterländischen
Krieger zu stehen, da soll er im Leben und im Tode auch die gleichen Rechte
genießen. So lange Einzelne das nicht begreifen, und wenn sie selbst sich
Vorsteher nennen, so sind sie nicht reif zur Emanzipation mit ihren
christlichen Mitbürgern oder das Blatt hat sich gewendet, die
Unduldsamkeit gegen Andersglaubende herrscht bei ihnen; sie sind nicht
mehr die Unterdrückten, sondern die Unterdrücker.'" |
|
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 6. September 1847: "Kassel, 12. August (1847).
Das Frankfurter Journal enthält folgende Berichtigung des in voriger
Nummer mitgeteilten Artikels: 'Der wahre Sachverhalt ist folgender: In dem
vom Regimentskommando des 1. (Leib-)Infanterieregiments, welchem der
Verstorbene angehörte, an den Vorstand der israelitischen Gemeinde
gemachten schriftlichen Anzeige vom erfolgten Ableben des Musketiers
Appel aus Naumburg, israelitischer
Religion, wurde demselben zugleich eröffnet, dass in Folge höchster
Ordre die Beerdigung der Soldaten israelitischen Konfession der
betreffenden israelitischen Gemeinde obliege und nicht durch das Regiment
zu geschehen habe usw. Hiernach musste die Beerdigung auf dem
israelitischen Friedhofe von den Glaubensgenossen des Verstorbenen
übernommen werden. Dem Sarge folgte aber nichtsdestoweniger der
Hauptmann, der Feldwebel, mehrere Unteroffiziere und ein großer Teil der
Kameraden des Verstorbenen, um demselben die letzte Ehre zu erweisen.
Dieses ist die einfache und zuverlässige Darstellung jenes Vorganges."
|
Zum Tod des Publizisten Dr. Jakob Pinhas
(1862)
Artikel
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 1. Januar
1862: "Kassel, 9. Dezember. Gestern starb infolge eines
Gehirnschlages Dr. phil. Jakob Pinhas im 73. Lebensjahre. Fast ein
halbes Jahrhundert wirkte der Verblichene als Publizist, von 1813 - 1850 als
verantwortlicher Herausgeber der Kassel'schen Allgemeinen Zeitung, von 1854
- 1860 als Redakteur der Kasseler Zeitung.
(Auch für diese Zeitung hat der Verblichene von Zeit zu Zeit Beiträge
geliefert, so noch in Nummer 35 und 36 dieses Jahrgangs den Aufsatz:
'Zuständigkeit der Rabbinen zu Gutachten in weltlichen oder Staatszwecken'.
Überhaupt war Dr. Pinhas für die jüdische Angelegenheit Hessens auch als
Mitglied des Provinzial-Vorsteheramtes tätig." |
Über die Stipendienstiftung von Bankier Samson Selig
Goldschmidt (1865)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 18. Januar
1865: "Kassel, im Januar. Von der Besprechung der ältesten
Wohltätigkeitsanstalt unserer Gemeinde in diesen Blättern Chewrat Bikkur
Cholim uGemillut Chassodim, gehen wir sofort zu der der jüngsten
Stiftung über, welche ein verehrungswertes Mitglied derselben im
verflossenen Jahre errichtet hat. Der hochherzige Stifter, Herr Bankier
Samson Selig Goldschmidt, - der sich als langjähriger Vorstand unserer
Gemeinde namhafte Verdienste um dieselbe erworben - hat, von der Überzeugung
ausgehend, dass 'das Judentum, von der Wissenschaft und Forschung beleuchtet
und getragen, sich darin aufbaut und stets kräftiger entwickelt', die
bedeutende Summe von 25.000 Thalern bestimmt, aus deren Zinsen solchen
unbemittelten Jünglingen und Jungfrauen Stipendien verliehen werden sollen,
welche sich einer Wissenschaft, einer Kunst oder einem sonst entsprechenden
Lebensberuf gewidmet haben. Je gewöhnlicher es zu geschehen pflegt, dass die
Reichen sich zu solchen großherzigen Stiftungen erst in ihrem letzten willen
für die Zeit nach ihrem Ableben entschließen, umso anerkennenswerter
ist es, dass Herr Goldschmidt sich hierzu schon bei Lebzeiten bewogen
fand, und knüpfen wir den Wunsch an diesen Bericht, dass Herr Goldschmidt
respektive das Kuratorium in der Wahl der Stipendiaten immer glücklich sein
und dieselbe immer auf würdige Subjekte fallen möge; und dass Herrn Herrn
Goldschmidt noch viele Jahre das Glück beschieden werde, sich an dem
Segen zu erfreuen, den sein mildes Herz durch jene großartige Stiftung im
Kreise des Judentums hervorzurufen und für ewige Zeiten zu begründen
beabsichtigt hat.
Wie sehr die Bestimmungen des betreffenden Statuts auf jüdischer
Basis beruhen, davon mag folgender Auszug aus demselben Zeugnis geben.
In dem § 6 des Statuts setzt der geehrte Stifter 1) ein Stipendium auf
3 bis 5 aufeinanderfolgende Jahre von 150 Thalern jährlich aus zum Studium
jüdischer Theologen.
2) Ein jährliches Stipendium von 150 Thalern auf vier Jahre für Medizin oder
Jurisprudenz studierende Jünglinge.
3) Ein jährliches Stipendium von 150 Thalern (ebenfalls auf mehrere Jahre)
für das Studium einer philosophischen, technischen oder landwirtschaftlichen
Disziplin.
4) ein Stipendium von 100 Thalern auf drei Jahre an einen solchen Jüngling
oder eine solche Jungfrau, welche sich einer Kunst (Musik, Malerei,
Bildhauerkunst) widmen. Dasselbe kann auch als Reisestipendium verwandt
werden.
5) ..." |
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Anzeige der Samson Selig und Julie Goldschmidt'schen
Stipendienstiftung (1873)
Anzeige
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 18. November
1873: |
Zum Tod von Jeremias Rothfels
(1874)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 6. Januar
1874: |
|
Moritz
Kaufmann vermachte ein größeren Betrag zugunsten von Juden und Christen (1877)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 16. Oktober 1877: "In Kassel vermachte der jüngst
verstorbene Moritz Kauffmann 60.000 Mark zur Verteilung der Zinsen
an Juden und Christen." |
Über
den Sanitätsrat Dr. Benedikt Schilling (geb. 1810 in Kirchhain, gest. 1879 in
Kassel)
Benedikt
Stilling zählt zu den "Wegbereitern der
naturwissenschaftlich-medizinischen Moderne". Besondere Schwerpunkt
hatte er im Bereich der Gehirn-Rückenmarksforschung, der Lehre vom
vasomotorischen Nervensystem und der Einführung neuer Methoden in der
mikroskopischen Technik. Über seinen Lebenslauf informieren die
nachstehenden zeitgenössischen Berichte.
Zwei Söhne Benedikt Stilling waren gleichfalls hervorragende Mediziner:
der Ophtalmologe Jakob Stilling (geb. 1842 in Kassel, gest. 1915 in
Strassburg) sowie der Pathologe Heinrich Stilling (geb. 1853 in
Kassel, gest. 1911 in Lausanne).
Über alle drei informiert das "Biographische Lexikon zur
Portraitsammlung des Anatomen Robert Wiedersheim": Website.
Von hier auch das Portrait von Benedikt Stilling.
Vgl. auch den Wikipedia-Artikel
"Benedikt Stilling". |
|
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 20. November 1878: "Kassel, 6.
Oktober (1878). Die Hallberg’sche illustrierte Zeitschrift ‚Über Land
und Meer’ bringt in ihrer neuesten Nummer einen Artikel über die im
September hier stattgefundene Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte
nebst einem wohlgetroffenen Bildnis und einer biographischen Skizze des
derzeitigen 1. Geschäftsführers, Geheimen Sanitätsrats Dr. B. Stilling.
Wir entnehmen dem Artikel die folgende Stelle, welche unsere Leser
interessieren dürfte: ‚Dr. Benedikt Stilling wurde am 22. Februar 1810
in Kirchhain bei Marburg, einem kleinen Landstädtchen des damaligen Kurfürstentums
Hessen, geboren, besuchte vom Jahre 1824-28 das Gymnasium zu Marburg und
studierte daselbst als einer der hervorragendsten Schüler, welche überhaupt
auf jener Universität ihren Bildungsgang eröffneten, in den Jahren
1828-1832 Medizin und Chirurgie. Seine Richtung war schon auf der
Universität eine streng wissenschaftliche und würde er die Universitätslaufbahn
beibehalten haben, wenn nicht die Engherzigkeit der damaligen Anschauungen
und Verhältnisse ihm einen solchen Lebensweg unmöglich gemacht hätten,
da er Jude war. Er ließ sich später als praktischer Arzt und Chirurg zu
Kassel nieder, wurde daselbst alsbald zum Landgerichtswundarzt ernannt und
erwarb sich in dieser Tätigkeit bald einen Ruf, welcher die Grenzen
seiner engeren Vaterlandes, Deutschlands und Europas überflügelte, denn
neben seiner ausgiebigen Berufstätigkeit als Arzt arbeitete er in seinen
Mußestunden an den höchsten Problemen der anatomischen Wissenschaft, nämlich
der Erkenntnis des menschlichen Gehirns und des Rückenmarks. Fast alles,
was wir heutzutage über diese wichtigen Organe Positives wissen, stammt
von Stilling her und wurden auch seine bezüglichen Leistungen von den
verschiedenste Akademien Europas durch Ernennung zum Ehrenmitgliede und
Verleihung der höchsten wissenschaftlichen Preise bestätigt, während
die deutsche Kathedergelahrtheit und das verbissene Professorentum der
Universitäten dem jungen Gelehrten die Anerkennung versagten, ja sogar
geflissentlich seine bedeutenden Leistungen totgeschwiegen. Seine immer
neue und immer erfolgreichere Tätigkeit aber, die rasch aufeinander
folgenden epochemachenden Entdeckungen, welche er auf genanntem Gebiete in
den Jahren 1834 bis in die neueste Zeit machte, zwangen seinen Neidern die
schließliche Anerkennung ab, welche in der Wahl zum ersten Präsidenten
der hochansehnlichen Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte
gipfelte. Aber nicht nur in der theoretischen Medizin, auch in der
praktischen Heilkunde leistete Stilling Unschätzbares. So stammen von ihm
die ersten Verbesserungen zu der wichtigen Operation der Eierstocksgeschwülste
her. Durch die Veröffentlichung seiner Methode, welche später englische
Gelehrte nacherfanden, wurde Tausenden von Frauen das Leben gerettet. |
Weiter
stammt von ihm die Erfindung der Umschlingung der Arterien ohne Anwendung
von Fäden bei arteriellen Blutungen, die Operation der Blasenstein- Zertrümmert,
die operativen Heilungen der Strikturen, und vieles Andere. Der berühmte
Chirurg Nélation äußerte sich einst über eine der Stilling’schen
Operationsmetholden: ‚C’est le plus grand pas qu’a jamains été
fait dans l’ovariotomie. Die französische Akademie verlieh den Erfinder
der betreffenden Operationsmethode im Jahre 1870 den ‚Grand prix
Barbies’, nachdem ihm früher mehrere Male für seine anatomischen
Arbeiten der ‚prix Montyon’ zuerkannt worden war. Trotz mannigfacher
Anerbietungen im Laufe seines Lebens konnte sich Stilling nicht entschließen,
angesehene Staatsstellen und Professuren unter der Bedingung anzunehmen,
dass er zum Christentum übertreten solle. Seinem ernsten Charakter
widerstrebte es, durch das Beispiel des Religionswechsels einer veralteten
kulturfeindlichen Engherzigkeit Vorschub zu leisten.
Trotzdem er demnach einer hervorragenden äußeren Stellung
entbehrte, wusste er doch einzig und allein durch seine Leistungen der
deutschen Gelehrtenwelt die Hochachtung abzuringen, die ihm nun
allenthalben gezollt wird und welche er auch durch die ganz vortreffliche,
einzig in ihrer Art dastehende Geschäftsführung der 51. Versammlung
deutscher Naturforscher und Ärzte in neuem und erhöhtem Maße sich
erworben hat. Vornehmlich durch sein tätiges und umsichtiges Eingreifen
entwickelte sich während der Dauer der Versammlung ein jedem Teilnehmer
unvergessliches Bild wissenschaftlicher Tätigkeit und herzlichen
Entgegenkommens, ein nachahmenswertes Beispiel für alle künftigen
gleichartigen Versammlungen." |
Zum Tod von Sanitätsrat Dr. Benedikt
Stilling (1879)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 5. Februar 1879: "Kassel, 29. Januar
(1879). Unsere Stadt hat ihren derzeitig berühmtesten Mitbürger
verloren. Geheimer Sanitätsrat Dr. Benedikt Stilling, welcher noch in der
letzten Naturforscherversammlung so geistig frisch präsidierte, nachdem
er bereits Monate lang krank daniedergelegen. Aus der kleinen Landstadt
Kirchhain gebürtig, war er in Mitte der dreißiger Jahre als praktischer
Arzt in Kassel zugelassen worden. Da es ihm als Juden damals nicht leicht
gemacht wurde, so hatte er es nur seiner überlegenen Ausbildung zu
danken, dass er bald einer der gesuchtesten Ärzte wurde. Sein von Jahr zu
Jahr zunehmender wissenschaftlicher Ruhm verbreitete sich aber früher im
Auslande als bei uns. Im Allgemeinen wurde man hier mit seiner Größe
erst gelegentlich der Naturforscherversammlung bekannt. Jetzt freilich fühlte
jedermann, dass es schwer sein wird, die Lücke, die sein Tod
hinterlassen, wieder auszufüllen." |
Der Geheime Sanitätsrat Dr. Stilling und seine klare Haltung zum Judentum (1879)
Artikel in "Der Israelit" vom 12. Februar 1879: "Aus
Kurhessen, 8. Februar. Die jüngste Nummer ihres geschätzten Blattes
brachte eine Korrespondenz aus Kassel über den verstorbenen geheimen
Sanitätsrat Doktor Stilling, wonach derselbe in den 1830er-Jahren zur
ärztlichen Praxis zugelassen worden sei. Es ist dies indes nicht ganz
richtig; es war für die Herren an der Kasseler Regierung vielmehr keine
Wahl, ihn an der Ausübung der ärztlichen Praxis zu hindern, so gern dies
geschehen wäre.
Über den Verstorbenen ist in der letzten Zeit so viel geschrieben worden,
dass es unnütz wäre, auch in ihrem Blatte noch über seinen Ruhm etwas zu
bringen, aber in den Rahmen desselben dürften doch die nachstehenden Zeilen
passen, namentlich was der Verewigte vom lieben Rischus (Judenhass,
Antisemitismus) zu ertragen hatte, und wie er es mit wahrem Kiddusch
Haschem (Heiligung des Gottesnamens, gemeint Bekenntnis zu seinem Glauben)
ertragen hat.
Nachdem in Kurhessen die Emanzipation der Israeliten schon verfassungsmäßig
garantiert war, machte Stilling ein sehr glänzendes Examen und konnte man
nicht umhin, ihm eine Staatsstelle zu geben, was auch geschah, in dem er als
Landgerichtswundarzt für das linke Fuldaufer in Kassel angestellt wurde.
Bald hatte er dortselbst infolge seiner Geschicklichkeit die stärkste
ärztliche Praxis, wodurch er seinen christlichen Kollegen, mit wenigen
Ausnahmen sehr im Wege war, was auch wohl die Veranlassung wurde, dass er
plötzlich, ohne seinen Willen und Wissen, als Physikus nach Eiterfeld
einem kleinen Städtchen in der Provinz Fulda versetzt wurde.
Da ihm indess von dem Vater des letzten Kurfürsten schon früher die Ausübung
der ärztlichen Praxis durch ganz Kurhessen gestattet worden war, wovon die
Herren am Kasseler Obermedizinalkollegium wohl keine Kenntnis hatten, schlug
er die neue Stelle aus, und praktizierte in Kassel fort, indem er auf seinen
Staatsgehalt verzichtete.
In der ersten Zeit seiner Anstellung wollte Stilling eine wissenschaftliche
Reise nach Paris machen, um Einrichtungen der dortigen Spitäler etc. kennen
zu lernen und bat bei seinem Gesuche um Urlaub die Regierung um einen
Staatszuschuss zu seinen Reisekosten; das Rischus (Judenhass,
Antisemitismus) war aber so groß, dass ihm, als er auf den Zuschuss aus
Staatsmitteln verzichtete, und die Reise auf eigene Kosten unternehmen
wollte, Schwierigkeiten bereitet wurden, indem man ihm längere Zeit den
Urlaub verweigerte.
Als sein Ruhm im Ausland schon begründet war, und als er auf alle mögliche
Weise durch Diplome als Ehrenmitglied von Akademien, Orden, unter anderem
vom Kaiser von Österreich, vom König Louis Philipp von Frankreich, vom König
von Belgien etc. ausgezeichnet worden, offerierte ihm der bekannte Minister
Hassenpflug, welcher auch in den 1830er-Jahren ein Ministerportfeuille in
Kurhessen inne hatte, eine Professur an der Landesuniversität Marburg oder
Sitz im Obermedizinalkollegium zu Kassel, natürlich unter der schönen
Bedingung, dass er Christ werden solle, was er mit Entrüstung zurückwies,
indem er sagte, dass sein größter Stolz der sei, Jude zu sein.
Bei mehreren Vakanzen im Obermedizinalkollegium wurde Stilling dem
Kurfürsten vorgeschlagen, aber weil Jude nicht angenommen. Trotz allem
diesen sah Stilling im Kurfürsten doch stets den Landesherrn und verehrte
ihm sei eines seiner besten Werke, welches er demselben mit einem
prachtvollen und kunstreichen Einband versehen, überreichte.
Als in den letzten Regierungsjahren des Kurfürsten ein demselben sehr
nahestehendes Familienmitglied erkrankte und die behandelnden Ärzte keine
Heilung verschaffen konnten, Stilling mit der Behandlung betraut wurde, und
diesem nach verhältnismäßig kurzer Zeit die Heilung gelang, bei ihm
angefragt wurde, was ihm am genehmsten sei, ob ihm Seine Königliche Hoheit
einen Orden gebe oder ihn als Obermedizinalrat ernenne, war er stolz genug,
Orden sowohl wie Titel auszuschlagen und nichts anzunehmen.
Wo es galt, für das Judentum einzutreten, schreckte Geheimer Rat Stilling
vor nichts zurück und wusste dafür einzutreten; so hatte er sich nach dem
1870er-Kriege bei Gelegenheit eines ausgeübten Judenhasses direkt an Seine
Majestät den deutschen Kaiser Wilhelm gewandt, der auch in seiner bekannten
Gerechtigkeitsliebe die höchste Entscheidung nach Stilling's Wunsche traf." |
Anzeige der Samson Selig und Julie Goldschmidt'schen
Stipendienstiftung in Kassel (1880)
Anzeige in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 6. Januar 1880: |
Zum Tod von Rechtsanwalt und Notar Justizrat Jakob
Hirsch (1895)
Artikel
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 16. August
1895: |
Goldene Hochzeit von Manus Katzenstein und Frau
(1898)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 29. September
1898: |
Jubiläum von Salomon Hoffa im israelitischen Krankenverein
(1903)
Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt"
vom 25. Dezember 1903: "Kassel, 21. Dezember. Der hiesige
israelitische Krankenpflegeverein, der bereits über 130 Jahre besteht, hatte
zu einem Festmahl am Samstagabend seine Mitglieder in das Hotel Meier
eingeladen, die der Aufforderung zahlreich entsprachen. Galt ist doch, dass
50-jährige Jubiläum eines der verdientesten Mitglieder, des Herrn Salomon
Hoffa, zu begehen, der zugleich über 20 Jahre Vorsitzender des Vereins ist.
Das Mahl nahm einen sehr angeregten Verlauf, und in den mannigfachen
Trinksprüchen wurden die Verdienste werktätiger Menschenliebe, die der
Jubilar in den fünf Jahrzehnten in hingebendster Weise geübt, gebührend
gepriesen.
Eine andere Feier fand tags zuvor in der Wohnung des Herrn Hoffa statt. Eine
prächtig ausgestattete Adresse, welche die Wirksamkeit des Jubilars in
beredten Worten anerkennt, wurde vom Vorstand des oben gedachten Vereins
überreicht. Möge es dem wackeren schlichten Mann noch lange beschieden sein,
in dem ihm liebgewordenen Kreise zum Wohle seiner Glaubensgenossen und zu
seiner eigenen Befriedigung zu wirken." |
Kolonnenführer Rudolf Nußbaum wird ausgezeichnet
(1905)
Artikel
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 17- Februar
1905: "Herr Rudolf Nußbaum, Kolonnenführer der Freiwilligen
Sanitätskolonne vom Roten Kreuz in Kassel, ist vom Kaiser mit der
Roten Kreuzmedaille II ausgezeichnet worden. " |
Zum Tod des Industriellen und früheren Stadtrates Martin
Wallach (1905)
Artikel
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 3. März
1905: "In Kassel ist der frühere Stadtrat Martin Wallach
im 78. Lebensjahr gestorben. Als Begründer der dort so blühenden
Exportindustrie von Gummi-, Guttaperchawaren, chirurgischen, chemischen und
physikalischen Instrumenten, hat er für seine Vaterstadt bedeutende
Verdienste sich erworben." |
Zum Tod von Auguste Alsberg
(1907)
Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt"
vom 22. März 1907: "Kassel. Frau Auguste Alsberg,
hochgeschätzt durch ihre gemeinnützige Tätigkeit, die mit der Verleihung der
Roten Kreuz-Medaille ihre Anerkennung fand, ist gestorben." |
Rechtsanwalt Dr. Arnthal wurde zum Notar ernannt
(1907)
Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt"
vom 24. Mai 1907: "Kassel. Rechtsanwalt Dr. Arnthal
wurde zum Notar ernannt. " |
Zum Tod des Wohltäters Ludwig Mond
(1909)
Artikel im "Frankfurter Israelitischen Familienblatt"
vom 17. Dezember 1909: "Kassel. Dieser Tage verschied
in London im 72. Lebensjahr Ludwig Mond, Ehrendoktor der Universität
Heidelberg und Generaldirektor der Firma Brunner, Mond und Co., des größten
Alkaliwerkes der Welt. Mond schenkte 1890 der Stadt Kassel 100.000 Mark zur
Errichtung einer 'Henriette Mond-Stiftung' für Erholungs- und Kurbedürftige
ohne Unterschied des Glaubens. Die hiesige königliche Bildergalerie erhielt
seinerzeit einen echten Lukas Cranach von ihm zum Geschenk. Auch die
jüdische Gemeinde wurde von ihm großzügig bedacht, indem er ihr 100.000 Mark
zur Errichtung einer Stiftung für arme hilfsbedürftige Juden gab." |
Stiftung für die jüdische Universitätsbibliothek in
Jerusalem durch Simon Strauß
(1920)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 27. Februar 1920: "Kassel, 20. Februar. Eine
Stiftung für die jüdische Universitätsbibliothek in Jerusalem hat Herr
Simon Strauß errichtet. Die Stiftung, welche mit 10.000 Mark
begründet wurde, soll eine Spezial-, Friedensbibliothek werden. Diese
Sammlung wird außer den eigentlichen Friedensbestrebungen die humane Ethik
und Rechtsphilosophie sowie Völkerrecht umfassen. Es ist zu wünschen, dass
Herr Strauß recht viele Nachahmer findet, die den Idealen und Interessen,
die ihnen vorschweben, in dieser Weise auch in Jerusalem eine Stätte
bereiten. Manche Gelehrte und Künstler, Kaufmann oder industrieller wird
gern bereit sein, in ähnlicher Weise Sondersammlungen auf seinem Gebiet zu
stiften, um so zu zeigen, dass das gegebene Beispiel auf fruchtbaren Boden
gefallen ist. Herr Strauß hat sich bereit erklärt, seine Stiftung nach
Bedarf zu erhöhen." |
Zum
Tod des langjährigen Gemeindevorstehers Moritz Heß (1920)
Artikel in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom
20. August 1920: "In Kassel ist im 75. Lebensjahr Herr Moritz
Heß verschieden. Der Verstorbene hat dem Vorstand der Synagogengemeinde
mehrere Jahrzehnte, davon lange Jahre als Vorsitzender, angehört. Nach
seiner Amtsniederlegung wurde er zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Anlässlich
seines 70. Geburtstages wurde von Mitgliedern der Gemeinde eine Moritz
Heß-Stiftung ins Leben gerufen, die der Heilung von Kriegsschäden dienen
soll. Es entsprach dem bescheidenen Charakter des Verstorbenen, dass er sich
jede Grabrede verbeten hatte, sodass Landrabbiner Dr. Walter nur ein
Gebet verrichtete. Mitglieder des Gemeindevorstandes und Vorsteheramtes
trugen den Sarg zur Gruft." |
Zum Tod von Moses Rosenbaum
(1922)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 16. Februar
1922: "Kassel, 9. Februar. Im noch nicht vollendeten 60.
Lebensjahre verschied heute infolge eines Herzschlages Moses Rosenbaum.
Mit ihm ist ein Mann dahingegangen, dessen ganzes Leben Gott geweiht war;
solche Gottesfürchtigen werden immer seltener. Kaum fehlte er bei
einem Gottesdienst, stets unterstützt er alle jüdischen Institutionen mit
vollen Händen, immer geben im Verborgenen beachtend. Das Andenken
dieses wahrhaften Jehudi und guten Menschen wird stets in seiner Heimat und
darüber hinaus fortleben. Seine Seele sei eingebunden in den Bund des
Lebens." |
50-jährige Tätigkeit von Alexander Fiorino als
Kurator am Waisenhaus (1925)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 5. März
1925: "Kassel, 26. Januar. Am 27. Januar dieses Jahres blickt Herr
Alexander Fiorino auf eine 50-jährige segensreiche Wirksamkeit als
Kurator am hiesigen Waisenhaus zurück. 15 Jahre war er Schriftführer und
seit dem Tode des Landrabbiners Dr. Prager das Andenken an den Gerechten
ist zum Segen im Jahre 1906 ist er Vorsitzender des Kuratoriums. Er ist
sehr besorgt um das körperliche Gedeihen und die geistige Ausbildung der
Zöglinge, seine Sorge hört aber mit ihrem Austritt aus der Anstalt nicht
auf." |
80. Geburtstag von Hanchen Adler geb. Wertheim
(1925)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 5. März
1925: "Kassel, 27. Januar. Am 24. Januar beging Frau Hanchen Adler
geb. Wertheim in seltener Rüstigkeit ihren 80. Geburtstag." |
70. Geburtstag von Lehrer und Schriftsteller Isaac Herzberg
(1927)
Vgl. auch Wikipedia-Artikel
https://de.wikipedia.org/wiki/Isaak_Herzberg; Isaak Herzberg starb am 6.
November 1936 in Kassel.
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 2. Juni
1927: "Kassel, 6. Mai. Der bekannte Lehrer und Schriftsteller
Isaak Herzberg, früher in Bromberg, jetzt in Kassel, vollendet am 18.
Juni sein 70. Lebensjahr. Isaak Herzberg wurde am 18. Juni 1857 in
Aurich (Ostfriesland) geboren, besuchte
hier die jüdische Volksschule und bezog dann 1872 die jüdische
Lehrerbildungsanstalt zu Hannover, die er nach bestandener Lehrerprüfung
Ostern 1875 wieder verließ. Der junge, kaum 18 Jahre alte Lehrer kam zuerst
nach Lingen (Ems), wo er eine Volks- und Religionsschule neu zu begründen
hatte. Sodann kam er nach Meppen und Diepholz, woselbst er überall das Amt
eines israelitischen Volksschullehrers, Vorbeters und Predigers versah.
Während seines Aufenthaltes in Meppen trat Herzberg zuerst in die größere
Öffentlichkeit als Mitarbeiter und später als Redakteur des damals in Bonn
erschienenen Blattes 'Der israelitische Bote'. Im Jahre 1886 wurde Herzberg
nach Hohensalza (Inowrazlaw) berufen. Die mit einem solchen Stellenwechsel
vom Westen Deutschlands nach dem Osten verbundenen Schwierigkeiten hat
Herzberg bald überwunden. Seine hervorragende schriftstellerische Begabung
führte dazu, dass er ihn Hohensalza die Schriftleitung des dortigen
Tageblattes übernahm. Außerdem wurde er Mitarbeiter sämtlicher Poesner und
Bromberger, sowie verschiedener andere auswärtiger politischer
Zeitschriften. Am 1. Juni 1890 übersiedelte Herzberg dann als erster
Religionslehrer an die Bromberger Gemeinde Religionsschule. In Bromberg
wusste Herzberg sich allmählich eine hervorragende Stellung im Gemeindeleben
zu erringen. Er begründete einen jüdischen Männergesangverein, wurde in den
Vorstand fast sämtlicher Vereine gewählt, und führte mehrere Jahre den
Vorsitz im Jugendverein, der sich mit Beginn der polnischen Herrschaft
auflöste.
Die Hauptbedeutung Herzbergs aber liegt auf schriftstellerischem Gebiete,
auf dem er eine ganz außergewöhnliche, fruchtbare Tätigkeit entfaltet hat.
Wir nennen von seinen pädagogischen Schriften: 1. Ez Chajim.
Hebräische Lesefibel 2. Vokabularium zum Gebetbuch, Übungsbuch für den
ersten Unterricht im Übersetzen, 4. Saron. Neue israelitische
Jugendbücherei, 6 bände. Von seinen Geschichtswerken, die er in
Gemeinschaft mit Rabbiner Dr. Heppner, früher in Koschmin, jetzt in
Breslau, herausgibt, sind zu nennen: 1. Aus Vergangenheit und Gegenwart der
Juden und der jüdischen Gemeinden in den Posener Landen, bisher 23 Hefte, 2.
Geschichte der Juden in Bromberg, 3. Geschichte der Juden in Posen, 4.
Geschichte der Juden in Hohensalza. An belletristischen Schriften
sind von Herzberg nicht weniger als 22 erschienen. Wir nennen davon: 'Auf
falschen Faden', 'Hillel, der Babylonier', 'Moses Mendelssohn', 'Die Schuld
der Väter', 'Zwei jüdische Eintagskönige im alten Polen', 'Die
Tscherkessenbraut', 'Vergeltung', Ringende Gewalten' und verschiedene
andere. Unendlich groß ist die Zahl seiner Abhandlungen verschiedenen
Inhalts, die in den jüdischen Zeitschriften erschienen.
Seit dem Jahre 1921, wo Herzberg infolge des Herrschaftswechsel seine
Stellung aufgeben musste, lebt er in Kassel im wohlverdienten Ruhestand,
sich einer vollen körperlichen und geistigen Rüstigkeit erfreuen. Alles
Gute bis 120." |
|
Artikel
in der "Jüdischen Wochenzeitung für Kassel, Kurhessen und Waldeck" vom 17.
Juni 1927:
Hinweis: der Text ist derselbe wie oben im "Israelit".
|
Zum Tod von Frau H. Heinemann
(1925)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 3. September
1925: "Kassel, 24. August. Im 95. Lebensjahre verstarb hier
Frau H. Heinemann, eine der ältesten Einwohnerinnen Kassels, die sich
bis kurz vor ihrem Lebensende körperlicher Rüstigkeit und geistiger
Regsamkeit erfreute. Sie erfreute sich der nicht allzu häufig vorkommenden
Würde einer Ururgroßmutter." |
50. Geburtstag von Rechtsanwalt Dr. Josef Katzenstein
(1926)
Artikel in der "Jüdisch-liberalen Zeitung"
vom 12. Februar 1926: "Kassel (50. Geburtstag von
Rechtsanwalt Katzenstein). Rechtsanwalt Dr. Josef Katzenstein, der
langjährige Vorsitzende des Gemeinde-Ältesten-Kollegiums, beging unter
mancherlei Ehrungen und Aufmerksamkeiten seinen 50. Geburtstag. Im
preußischen Landesverband jüdische Gemeinden gehört Dr. Katzenstein als
Vertreter für Hessen an.
Wir wünschen dem verdienten jüdischen Führer für sein weiteres Leben alles
Gute." |
Berta Rosenbaum ist neue Gemeindeschwester
- Umfrage in der Gemeinde zum gemischten Chor im Synagogengottesdienst
(1926)
Artikel in der "Jüdisch-liberalen Zeitung" vom
15. Januar 1926: "Kassel. (Chor und Orgel). Die hiesige
Gemeinde hat seit dem 1. Januar wieder eine Gemeindeschwester eingestellt
und zwar ist Fräulein Berta Rosenbaum aus Breslau in dieser
Eigenschaft tätig. - Der israelitische Gemeindeverein hat an die Besuche der
Synagoge in der unteren Königstraße eine Rundfrage gerichtet, um die
Stimmung für oder gegen den gemischten Chor, dessen Einrichtung von vielen
Seiten gewünscht wurde, zu erforschen. Dass der gemischte Chor zur
würdigeren Ausgestaltung des Gottesdienstes mit Orgel beitragen kann, dürfte
unzweifelhaft erscheinen." |
85. Geburtstag von Alexander Fiorino
(1927)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 23. Juni
1927: "Kassel, 12. Juni. Seinen 85. Geburtstag beging in seltener
Frische Herr Alexander Fiorino. Er gehört seit langem dem Vorstand
der 'Humanität' und dem Kuratorium des Israelitischen Waisenhauses an und
erfreut sich in jüdischen wie christlichen Kreisen höchsten Ansehens als
Kenner von Kunstwerken wie als Publizist und Dolmetscher." |
Zum Tod von Fabrikant Moritz Lieberg
(1927)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 30. Juni
1927: "Kassel, 26. Juni. Im Alter von 76 Jahren verschied hier
der Fabrikant Moritz Lieberg, der sich großer Beliebtheit in allen
Kreisen erfreute. 17 Jahre war er Gemeindeältester und 6 Jahre
Kreisvorsteher. Außerdem war er Präsident der Sinailoge." |
Max Sichel und Max Weißner wurden in das Kuratorium des
Israelitischen Waisenhauses gewählt
(1927)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 15. Dezember
1927: "Kassel, 11. Dezember. Als neue Mitglieder in das
Kuratorium des Israelitischen Waisenhauses wurden gewählt die Herren Max
Sichel und Max Weißner." |
80. Geburtstag von Ottilie Wolf
(1927)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 15. Dezember
1927: "Kassel, 12. Dezember. Ihren 80. Geburtstag beging in
seltener Rüstigkeit Frau Ottilie Wolf dahier." |
95. Geburtstag des Bäckers und Konditors Isaak Oppenheim
(1927)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 16. Juni
1927: "Kassel, 29. Mai. In körperlicher Rüstigkeit und
geistiger Frische beging am Donnerstag der frühere Bäcker und Konditor
Isaak Oppenheim seinen 95. Geburtstag. Er ist der älteste jüdische
Einwohner und zweitälteste der Stadt." |
70. Geburtstag von B. Grünebaum
(1927)
Anmerkung: die Hebräische Buchhandlung B. Grünebaum war in Kassel in der
Bahnhofstraße 7.
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 22. Dezember
1927: "Kassel, 19. Dezember. Am Schabbat Chanukka kann
Herr B. Grünebaum seinen 70. Geburtstag begehen. Fast 50 Jahre weilt
er in unserer Gemeinde, geschätzt und geehrt von so vielen Menschen, die mit
ihm privat und geschäftlich zu tun haben. Sein Leben ist köstlich gewesen,
denn sein Inhalt war Mühe und Arbeit in dem von ihm erwählten, hohen
religiösen Sinn erfordernden Beruf als Sofer*, den er mit
gewissenhafter Befolgung aller religiösen Vorschriften ausübte. Als Fachmann
und jüdischer Mensch blieb er sich treu, kam er doch als ganz junger Mensch
in das Haus von Samson Rafael Hirsch* - das Andenken an den Gerechten ist
zum Segen - in Frankfurt am Main, für den er lange Jahre die Ketuwot
(Schriften) schrieb und konnte sehen, wie Hirsch an seinem
Pentateuchkommentar arbeitet. Der Geist Samson Rafael Hirschs beseelte
Grünebaum sein Leben lang.
Im Herbst 1878 war es, als er hier die hebräische Buchhandlung gründete und
er ist damit ein Kulturfaktor geworden, denn seine Firma erfreut sich im In-
und Auslande hohen Ansehens. Seine Kunsterzeugnisse werden auf allen
jüdischen Ausstellungen gezeigt. Es gibt kaum ein jüdische Buchhandlung, sei
es im In- oder Auslande, die nicht die Kunsterzeugnisse des Jubilars
vertreibt in Porzellan, Metall und so weiter. Wo es gilt, Wohltätigkeit
zu üben, ist unser Jubilar stets gern dabei. Seit der Eröffnung der Synagoge
Rosenstraße amtierte er dort sehr oft als ehrenamtlicher Vorbeter und wie er
die Gemeinde ... und zur Andacht stimmt, wird ihm nie vergessen sein. So
dient er immer der Allgemeinheit. Möge dem schlichten, wahrhaften Menschen
ein recht gesunder Lebensabend beschieden sein. Alles Gute bis 120."
*Anmerkungen: - Sofer, siehe
https://de.wikipedia.org/wiki/Sofer
Zu Samson Raphael Hirsch siehe
https://de.wikipedia.org/wiki/Samson_Raphael_Hirsch |
Beispiel für die Lieferungen der
Hebräischen Buchhandlung B. Grünebaum von 1903: |
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 22. Januar 1903: "Hoof
(Bezirk Kassel), 17. Januar (1903). Unsere Synagoge erhielt zu Schabbos
Chanukoh (Schabbat am Chanukkafest = 27. Dezember 1902) ein prachtvoll
ausgestattetes Parochet sowie Decken für Schulchan und Omed
(die Vorlesetisch und -pult). Während dieses vom Wohltätigkeitsverein Chewra
Gemilut Chasodim gespendet wurde, schenkte unser verehrtes
Gemeindemitglied, Herr H. Goldschmidt, zwei äußerst elegante
Thora-Mäntelchen, welche nebst ersterem aus dem Atelier des Herrn B. Grünebaum,
hebräische Buchhandlung, Kassel, hervorgingen und durch feinste,
eleganteste, sowie sorgfältigste Ausführung unsere vollste Zufriedenheit
fanden. Moses Goldschmidt." |
Werbung für das Hotel Emanuel in Kassel
(1927)
Anmerkung: Das Hotel Emanuel lag an der Bahnhofstraße 1 (Adressbuch 1923:
"Hotel und Restaurant Emanuel"); es war für seine gute koschere Küche berühmt
und bis 1933 ein Feier-Mittelpunkt jüdischen Lebens in Kassel. 1933 trafen die
antijüdischen Maßnahmen der Nationalsozialisten auch Samuel de Jong, der
daraufhin noch 1933 in die Niederlande zurückging.
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 22. Dezember
1927: "Das Hotel Emanuel in Kassel, Besitzer S. de Jong,
bietet durch völlige Renovierung nunmehr allen Ansprüchen des verwöhntesten
reisenden Publikums Befriedigung, so dass es zu den führenden jüdischen
Hotels gehört und auf einen regen Besuch in der kommenden Reisezeit hofft." |
Oberregierungsrat Dr. Hohenstein (jüdisch) wird
Polizeipräsident (1928)
Anmerkung: Dr. Adolf Hohenstein ist am 7. März 1881 als Sohn einer
jüdischen Familie in Boppard am Rhein geboren.
Er begann seine Karriere bei der Polizei 1922 als Justitiar im Polizeipräsidium
in Berlin. Ab 1926 arbeitete er als Oberregierungsrat im Polizeipräsidium
Elberfeld (Rheinland). 1928 wechselte er als Polizeipräsident nach Kassel.
Hohenstein war von 1920 bis 1922 Mitglied der SPD. Von den Nationalsozialisten
wurde er als Inkarnation des verhassten "Systems von Weimar" als
"Juden Hohenstein" bekämpft. 1933 emigrierte Hohenstein in die Tschechoslowakei
und 1935 nach Südafrika, wo er nach als Rechtsanwalt in Tabora tätig war
und 1937 gestorben ist.
Vgl. Seite
des Bundesarchivs Berlin zu Adolf Hohenstein.
Artikel in der "Jüdisch-liberalen Zeitung" vom
24. Februar 1928:"Kassel. (Der neue Polizeipräsident). Zum
Nachfolger des in den Ruhestand getretenen Polizeipräsidenten Freiherrn
von Korff ist Oberregierungsrat Dr. Hohenstein, der Vertreter des
Polizeipräsidenten in Elberfeld, ernannt worden. Dr. Hohenstein entstammt
einer rheinischen jüdischen Familie und war früher auch im Berliner Polizeipräsidium
tätig." |
84. Geburtstag von Bertha Sternfeld - 70. Geburtstag von Georg
Mendershausen (1928)
Anmerkung: der Kaufmann Georg Mendershausen (geb. 1858 in Nienburg,
Salzlandkreis als Sohn von Moritz Mendershausen und der Emilie geb. Löwenthal)
wurde 1942 in das Ghetto Theresienstadt deportiert, wo er 1942 umgekommen ist.
2015 wurde für ihn und seine gleichfalls im Ghetto Theresienstadt 1942
umgekommene Frau Therese geb. Abrahahm in der Kölnischen Straße 88 in Kassel je
ein "Stolperstein" verlegt, vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Stolpersteine_in_Kassel.
Genealogische Informationen siehe
https://www.geni.com/people/Georg-Mendershausen/6000000018321295322
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 5. Juli
1928: "Kassel, 25. Juni. Ihren 84. Geburtstag beging in größter
Rüstigkeit Frau Witwe Berta Sternfeld.
Kassel 25. Juni. Seinen 70. Geburtstag beging in bester Frische
Georg Mendershausen, Inhaber des bekannten Schuhgeschäfte." |
Zum Tod von Betty Grünthal geb. Regensberg
(1928)
Anmerkung: Genealogische Informationen für Betty Grünthal geb. Regensberg siehe https://www.geni.com/people/Betty-Grünthal/6000000077665859079.
Betty Grünthal ist am 22. April 1853 in Hofgeismar geboren als Tochter von Moses
Regensberg (gest. 1859) und Amalia (Malchen) geb. Zuckerberg. Sie war
verheiratet mit Salomon Grünthal (1851-1929).
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 9. August
1928: "Kassel, 18. Juli. Im gesegneten Alter von über 75
Jahren hauchte am 5. Tamus (= 23. Juni 1928) Frau Betty Grünthal geb.
Regensberg ihre reine Seele aus.
Mit ihr ist eine Frau dahingegangen, die den echten Typ des jüdischen Weibes
im edelsten Sinne des Wortes verkörperte. Gleich unserer Erzmutter Sarah,
von der unsere Weisen aus den Worten 'Das Leben Saras währte
hundertsiebenundzwanzig Jahre!' (1. Mose 23,19) sinnvoll leeren, dass sie im
höchsten Alter sich dieselben Tugenden bewahrt hatte wie in ihren mittleren
und Kinderjahren, so hat auch sie ein Charakterbild von seltener Größe
hinterlassen: nach außen harmonisch abgeschlossen und innerlich
ausgeglichen; von frühester Kindheit bis ins späte Alter war sie sich immer,
durch alle Prüfungen des Lebens hindurch die gleiche geblieben, - so steht
ihr Bild, das Bild einer Persönlichkeit heute vor Allen, die sie kannten und
die es kaum fassen können, wie so viel Schönheit nicht mehr sein soll...
Das Schicksal hatte sie schon früh mit dem Kampf ums Dasein vertraut
gemacht, denn bereits mit sechs Jahren wurde sie durch den Verlust ihres
Vaters zum Broterwerb angehalten, um der zurückgebliebenen Mutter das Los
tragen zu helfen. Wenn man sie Jugenderinnerungen ausplaudern hörte,
erzählte sie zu gern mit dem ihr eigenen Stolz, wie sie als Schülerin
Handarbeiten während der Unterrichtsstunden anfertigte, um sie während der
freien Zeit verkaufen zu können. Zwar hat der Lehrer es oft bemerkt, aber er
wusste, weshalb er die Unachtsamkeit seiner Schülerin ungestraft ließ.
Mit 23 Jahren heiratete sie den Schlossermeister S. Grünthal, dem sie
eine treue Lebensgefährtin wurde. In ihrer Eigenschaft als Frau und Mutter
hatte sie Gelegenheit, sich in ihrer ganzen Größe zu entfalten. Mit eisernem
Fleiß und einer Selbstverleugnung ohnegleichen half sie ihre Manne die Last
der Familie - der Ehe entsprossen fünf Kindern - zu tragen, indem sie eine
eigene Schneiderei gründete, die sie schnell zu großem Ansehen brachte.
Jedes einzelne Wort der salomonische Hymne an das jüdische Weib (sc.
Sprüche 31,10-31) ließ sich auf diese Frau anwenden. Aus fremdem Munde
konnte man es oft hören, wie sie des Nachts aufstand, mit der rechten Hand
arbeitete sie an der Spindel und in der linken trug sie ein Kind, das sie am
Busen nährte. Das waren für sie Selbstverständlichkeiten und wenn sie ab und
zu davon sprach, dann geschah das, um die Kinder und Enkel anzuspornen, im
gleichen Sinne zu leben, keinen Augenblick unnütz verstreichen zu lassen,
getreu den Worten des Psalmisten: unsere Tage lehr uns zählen.
Als vor mehr als 20 Jahren kindliche Dankbarkeit sie zur Aufgabe ihres
Geschäftes veranlasste, war für sie der Arbeit lange nicht genug getan. Sie
erfüllte bis zu allerletzt hingebungsvoll ihren jüdischen Beruf, Priesterin
des Hauses zu sein und ihr Heim zu einem Heiligtum zu gestalten, in dem sich
jeder behaglich fühlen musste, weil man sofort den Eindruck hatte, dass hier
eine liebevolle, umsichtige Hand gewaltet hatte.
Die Hinterbliebenen wird das Bewusstsein trösten, dass mit ihr nur das zu
Grabe getragen wurde, was sterblich an dir war. Das, was sie an
Unsterblichem geschaffen hatte, ist viel zu groß, als dass es nicht noch auf
Generationen, beispielgebietend und ehrfurchtheischend zugleich, fortwirken
müsste. Ihre Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens. " |
85. Geburtstag von Meier Goldschmidt
(1928)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 20. September
1928: "Kassel, 6. September. Am 12. September begeht Herr
Meyer Goldschmidt im hiesigen Altersheim in bester Rüstigkeit seinen 85.
Geburtstag." |
88. Geburtstag von Minna Rosenbaum
(1928)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 27. September
1928: "Kassel, 19. September. In körperlicher und geistiger Frische
Beginn am zweiten Tag Rosch ha-Schana Frau Witwe Minna Rosenbaum
dahier ihren 80. Geburtstag. Sie erfüllte alle religiösen Vorschriften noch
heute." |
50-jähriges Bestehen der Korsettfabrik W. und G. Neumann
(1928)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 25. Oktober
1928: "Kassel, 12. Oktober. Die Korsettfabrik W. und G. Neumann
feierte gestern ihr 50-jähriges Bestehen. Die Fabrik hat in Deutschland und
im Ausland außer zwei Fabriken über 350 Filialen und Verkaufsstellen. " |
25-jähriges Bestehen der Firma Louis London - 70.
Geburtstag von Rosa Rosenbach - Auszeichnungen des Roten Kreuzes für Bankier
Paul Wertheim und Justizrat Dr. Rothschild - 50-jähriges Bestehen der Firma
Gerson Weißner (1928)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 25. Oktober
1928: "Kassel, 12. Oktober. Die Firma Louis London, Sport-
und Herren Artikel, kann heute auf ein 25-jähriges Bestehen zurückblicken.
Kassel, 12. Oktober. Ihren 70. Geburtstag begeht am 16. Oktober Frau
Rosa Rosenbach in bester Rüstigkeit und geistiger Frische.
Kassel, 12. Oktober. Bei den Festlichkeiten des Roten Kreuzes wurden
auch zwei Mitglieder unserer Gemeinde ausgezeichnet. Im Namen des
Oberpräsidenten überreichte Herr Vizepräsident Volkhardt Herrn Bankier
Paul Wertheim das Ehrenzeichen für besondere langjährige Verdienste um
das Rote Kreuz. Herr Generalleutnant Föst überreichte im Namen des
Zweigvereins vom Roten Kreuz Herrn Justizrat Dr. Rothschild das
Ehrenkreuz vom Roten Kreuz.
Kassel, 12. Oktober. Am 1. Oktober feierte die in ganz Deutschland
bekannte Firma Gerson Weißner ihr 50-jähriges Bestehen." |
80. Geburtstag von Süßmann Kaufmann
(1928)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 8. November
1928: |
Die einzige streng rituelle jüdische Bäckerei hat
geschlossen (1928)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 8. November
1928: |
70. Geburtstag von Hermann Oppenheim
(1928)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 22. November
1928: |
Zum Tod von Leopold Weingarten
(1928)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 20. Dezember
1928: |
80. Geburtstag von Dina Meyer
(1928)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 27. Dezember
1928: "Kassel, 19. November. Ihren 80. Geburtstag beging
gestern in größter Rüstigkeit und Geistesfrische Frau Dina Meyer
dahier." |
81. Geburtstag von Josef Goldschmidt
(1928)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 27. Dezember
1928: |
Goldene Hochzeit von Josef Spangenthal und Emma geb. Heinemann
(1929)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 3. Januar
1929: "Kassel, 24. Dezember. Die Mitglieder unserer hiesigen
jüdischen Gemeinde haben das Glück, am kommenden Sonntag, den 30. dieses
Monats ein seltenes Fest miterleben zu dürfen: die goldene Hochzeit der
Eheleute Josef Spangental und Frau Emma geb. Heinemann, hier. Herr
Spangenthal verdient in vollem Maße diese Anteilnahme, denn sein ganzes
langes und segensreiches Leben war und ist dem Wohle der jüdischen
Allgemeinheit gewidmet; einer großen Anzahl von Chewraus hat er als
ehrenamtliches Vorstandsmitglied jahrelang seine Dienste in uneigennütziger
Weise, aus reiner jüdischer Pflichterfüllung heraus zur Verfügung gestellt;
seine ganze Kraft und sein gutes Herz hat er von jeher bereitwilligst der
jüdischen Wohltätigkeit geliehen. An sich selbst hat er dabei stets die
strengsten Ansprüche gestellt; so versäumte er zum Beispiel niemals den
Gottesdienst morgens früh.
In seinem Wirken unterstützt ihn seine vortreffliche Gattin, die
vorbildliche Mutter ihrer Kinder, und gleichzeitig die echte jüdische
Hausfrau. In ihrem Wirkungskreis arbeitet sie in gleich schöner Weise wie
ihr Mann zum Wohle nicht nur ihrer engeren Familie, sondern auch der
jüdischen Allgemeinheit. Sie hat es auf diese Weise auch verstanden dem
Haushalt ein echt jüdisches Gepräge zu verleihen und selten schönes,
harmonisches Familienleben zu ermöglichen.
Weit über die Grenzen Kassels hinaus schlagen dem Jubelpaare die Herzen der
Kinder und Kindeskinder, Verwandten und Freunden entgegen; alle haben nur
den einen Wunsch, dass der liebe Gott den Eheleuten Spangenthal noch viele
Jahre ungetrübten Glückes, in voller körperlicher und geistiger Frische
schenken möge." |
70. Geburtstag von Clara Mosbacher geb. Gotthelft
(1929)
Artikel in der "Jüdisch-liberalen Zeitung"
vom 8. Februar 1929: "Kassel (70. Geburtstag). Frau
Clara Mosbacher geb. Gotthelft, Witwe des 1927 verstorbenen Fabrikanten
B. Mosbacher, beging dieser Tage in körperlicher und geistiger Gesundheit
ihren 70. Geburtstag. Als Vorstandsmitglied des Schwesternbundes hat sie
viele Jahre die gemeinnützigen Interessen des Vereins mit Eifer vertreten.
Und auch das von der Organisation begründete Mädchenheim tatkräftig
gefördert. Künstlerischen Bestrebungen brachte die Greisin stets erhöhtes
Interesse entgegen; auch der Musik, die sie früher mit Vorliebe pflegte,
gehörte ihre besondere Aufmerksamkeit." |
75. Geburtstag des früheren Opernsängers Sigmund
Weltlinger (1929)
Artikel in der "Jüdisch-liberalen Zeitung" vom
22. Februar 1929: "Kassel. (75. Geburtstag). Am 16. Februar
beging der frühere Opernsänger am hiesigen Staatstheater, Siegmund
Weltlinger, in körperlicher Rüstigkeit und Geistesfrische seinen 75.
Geburtstag. Als Sohn eines Kantors in Mähren geboren hatte der Jubilar
frühzeitig Interesse für alle religiösen Fragen und es allen Anfechtungen
zum Trotze bis auf den heutigen Tag erhalten. Sein glänzendes Stimmmaterial
wies ihm den Weg zur Oper; als Heldentenor hat er seine Zuhörer zu
begeistern und zu rühren gewusst. Wenn er sich trotzdem schon frühzeitig vom
Bühnenleben zurückzog, so mögen nicht zuletzt auch politische (d.h.
antisemitische) Gründe dazu Anlass gegeben haben, weil man ihm, dem
hervorragenden Vertreter seines Fachs, den Vertrag nicht erneuern wollte.
Jüdischen Fragen hat Weltlinger stets besondere Aufmerksamkeit gewidmet; er
gehörte auch dem Ältesten-Kollegium der Gemeinde mehrere Jahre an und hat
sich besonders für Hebung des Chorgesang beim Gottesdienst einzusetzen
versucht. Auch als Gesangspädagoge hat Weltlinger ausgezeichnete Erfolge
erzielt. Die zahlreichen Schüler und Freunde des Jubilars gaben ihrer
Verehrung für den Künstler und Menschen durch mancherlei Aufmerksamkeiten
beredten Ausdruck." |
75. Geburtstag von Emilie Israelowitz und 80. Geburtstag von
Jacob Neuhause (1929)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 28. Februar
1929: "Kassel, 11. Februar. Ihren 75. Geburtstag beginnen Frau
Emilie Israelowitz gestern in größter Gesundheit und Geistesfrische.
Kassel, 11. Februar. Seinen 80. Geburtstag beging in bester Frische
Jacob Neuhaus im Israelitischen Altersheim." |
Zum Tod von Rechtsanwalt Dr. Joseph Katzenstein
(1929)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 4. Juli
1929: "Kassel, 24. Juni. Von einem schweren Verlust wurde unsere Gemeinde
betroffen. An einem Herzschlage verschied im Alter von 53 Jahren
Rechtsanwalt Dr. Josef Katzenstein, der mehr als 20 Jahre Vorsitzender des
Gemeindeältestenkollegiums gewesen ist. In allen Kreisen der Stadt,
jüdischen wie nichtjüdischen, war der Verstorbene im höchsten Maße angesehen
und beliebt. Eine unübersehbare Menschenmenge geleitet die sterblichen
Überreste des Entschlafenen zu Grabe, an dem eine Reihe von berühmten
Männern unserer Stadt die Verdienste des Verstorbenen würdigten. Die
Gemeindeältesten beschlossen in ihrer letzten Sitzung als besondere Ehrung
die Kosten des Begräbnisses auf die Gemeinde zu übernehmen. Seine Seele
sei eingebunden in den Bund des Lebens." |
80. Geburtstag von David Bornstein - 75. Geburtstag
von Justizrat Dr. Max Rothfeld (1929)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 27. Juni
1929: "Kassel, 9. Juni. Seinen 80. Geburtstag beginn in
körperlicher Rüstigkeit und geistiger Frische Herr David Bornstein,
hier.
Kassel, 10. Juni. Seinen 75. Geburtstag feierte Herr Justizrat Dr. Max
Rothfeld in geistiger und körperlicher Frische. Er ist seit Jahren
Vorsitzender des 'Vereins gegen Verarmung', stellvertretender Vorsitzender
zur Beschäftigung Arbeitsloser, Schriftführer im Frauenbildungsverein, der
'Gesellschaft für Gemeinwohl', des Roten Kreuzes, des Arbeiter
Bildungsvereins, der ihn vor langer Zeit zum Ehrenmitglied ernannte. Er
begleitet seit über 40 Jahren das Amt des Vorsitzenden des Vorsteheramtes
der Israeliten und noch viele Organisationen. Mit Liebe und Sachlichkeit hat
er für die Aufrechterhaltung des Bestandes der Gemeinden, der jüdischen
Schulen und des überkommenen Kultus Vieles getan." |
Zum Tod von Franz Rosenzweig (1929)
Artikel in der "Jüdischen Wochenzeitung für Kassel, Kurhessen und
Waldeck" vom 13. Dezember 1929: "Franz Rosenzweig.
Der Geschichtsschreiber der jüdischen Gemeinde Kassels hat bisher mit
peinigender Wucht empfunden, dass diese Gemeinde zwar alt, zwar stark, zwar
eigenartig, vielleicht gar beispielhaft im Gesamtbild der deutschen
Judengemeinden war, dass ihr aber, um an und für sich bedeutungsvoll zu
erscheinen, die große fruchtbare jüdische Persönlichkeit fehlte.
Heute, über dem frischen Grabe eines Toten, darf es gesagt werden: Einen
Großen hat diese Gemeinde hervorgebracht, ein Richtungweisender ist aus
ihrem Schoß erwachsen, ein einziger hat sie über ihre Beschränkungen und
Engen hinausgehoben und ihr, wie Mendelssohn einst Dessau, einen Kranz
aufgesetzt, auf dessen Würde sie nun achten muss: Franz Rosenzweig.
Aus dieser Stadt, ihrer ästhetischen Atmosphäre, ihrer milden Landschaft,
ihrem historischen Häusermeer ist er emporgestiegen; diese Stadt hat dem
Reifenden die ersten Berührungen mit dem Vermächtnis der Vergangenheit, mit
dem Reichtum der Gegenwart, mit dem verlockenden Schatz der Zukunft geboten;
- im Haus der Eltern die sagenhafte Gestalt des alten Holzschneiders und
stillen Gelehrten Adam Rosenzweig, in seinem geliebten Friedrichsgymnasium
die klassischen Sprachen, sein Deutsch und seine Geschichte, im festlichen
Saal des Museum Fridericianum sein erstes Publikum, die Hörer Kassels, die
'Humanität'.
In der Hingabe und In der Zurückhaltung ist Franz Rosenzweig, von den
Geheimnissen des Genies umwittert, unendlich anziehend, unendlich abwehrend,
durch unsere Reihen gegangen, königliche Gaben austeilend und noch
beherrschend, wenn er dem gern gewährten Vorrechte zu herrschen, entsagte.
Studium und Krieg haben ihn aus Kassel fortgeführt, haben für ihn viele
Bindungen an Heimisches, an Besitz der Kunst und der Musik gelockert. Nur
wie ein fremder wundersamer Wanderer erschien er an den Feiertagen noch im
Tempel, auffallend schon durch die Andacht seiner Teilnahme, mehr noch durch
die Unerschrockenheit seines Wagnisses, in immer höhere Sphären der
Weltweisheit sich zu erheben und dennoch in immer tiefere Schächte der
Frömmigkeit sich zu versinken.
Nach weiten Schwingungen seines Weges, aus der Begegnung mit dem Krieg im
Osten und auf dem Balkan, Begegnungen mit Idealismus und Realismus,
Begegnungen auch mit Christentum und Mohammedanismus, nach dem
Zusammentreffen mit dem verehrten Lehrer Hermann Cohen und dem
bewunderten Rabbiner Nehemjah Nobel haben sich die Nötigungen zur sichtbaren
Fixierung seiner Daseinsart, seines Formwillens und seiner Lehrgesinnung
zusammengefunden, um den Entschluss seiner Ansiedlung in Frankfurt in ihm
auszulösen, wo er Haus, Familie und Lehrstätte gründete.
Dem schöpferisch jugendlichen Geist war die höchste Wirkungsmöglichkeit
erschlossen, Zugang in alle Gänge der jüdischen Gemeinschaft gebahnt, Helfer
aus nahezu allen Lagern jüdischer wie außerjüdischer Geistigkeit bereit - da
brach das unbegreifliche Geschick mit heillosem Siechtum über den Blühenden
herein und alles schien im Augenblick verloren.
Aber erst jetzt entwickelte der reizbare, stolze und seiner selbstsichere
Mensch die ganze Fülle seiner inneren Kraft: so als ob er nicht krank wäre,
auf Heilung hoffend, solange sie möglich schien, leitete Franz Rosenzweig
durch Jahre hindurch allein mit der bezwingenden Klarheit und Macht seines
Verstandes, seines Wissens und seines Herzens, mit der traumhaften
Sicherheit seiner Menschenkenntnis und Vorstellungsgabe eine große
weitschichtige Schule, eine beträchtliche Schar höchst eigenwilliger Lehrer,
eine immer anwachsende Zahl von Schülern und Freunden. Er lebte das Gesetz
vor - und das Gesetz stützte alle Tage seines Lebens.
Und als schließlich das Lehrhaus seine Hallen schloss, nachdem es die Höhe
seiner Vorbildlichkeit erreicht hatte, da hatte Rosenzweig inzwischen
ansteigend von Arbeit zu Arbeit, von historischer Darstellung zu
philosophischer Begründung, von kritischem Bericht zu erschließender
Belehrung das pädagogische Problem aus dem Äußeren ins Innere gekehrt, er
begann, bewundert viel und viel gescholten, als ein vollendeten Beherrscher
deutscher Sprache die neue Übersetzung der Bibel aus dem Geiste der
jüdischen Existenz.
Aus dieser mühevollen Arbeit ist er fortgegangen. Er hat als
Geschichtsphilosoph, Pädagoge und Jude ein Werk von historischen Maßen
ausgeführt; er hat die Bibelverdeutschung bis tief in die zweite Hälfte
vorgetrieben, um sie nun Martin Buber allein zu überlassen.
Nehmen wir es als ein Symbol, dieses gewaltige Fragment! Er ist nicht fertig
geworden mit seiner Arbeit, nicht abgeschlossen in seiner Erkenntnis, nicht
starr in seinem Glauben, nicht tot in seinem Leben. Er, der durch Jahre
Sterbende, hat sich in stetig erweitertes, ständig befreiteres Leben
hineingelebt, er ist umso fester und entspannter in seiner Zuversicht
geworden, je offener und friedvoller er aller Botschaft gegenüber stand.
Er ist früh von uns gegangen und er wird erst jetzt anfangen, uns zu fehlen.
Aber wir werden ihn immer vor uns herziehen sehen nach jenem Psalmenspruch,
den er so liebte, reitend, der Wahrheit zu Ehren!
Rudolf Hallo." |
|
Anzeige
in der "Jüdischen Wochenzeitung für Kassel, Kurhessen und Waldeck" vom 13.
Dezember 1929: |
Zum Tod von Carl Gotthelft
(1931)
Artikel in der "Jüdisch-liberalen Zeitung"
vom 4. Februar 1931: |
David Ullmann von der Agudas Jisroel ist nach Frankfurt
verzogen (1934)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 8. November
1934: |
80. Geburtstag von Georg Mendershausen
(1938)
Artikel
im "Jüdischen Gemeindeblatt Kassel" vom 24. Juni
1938: |
Anzeigen jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen
Anzeige
des Farben- und Material-Geschäftes von Louis Rosenzweig (1864)
Anzeige in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 18. Oktober 1864: "Ich suche für mein Farben- und
Material-Geschäft einen jungen Mann, der in einem ähnlichen Geschäft
gelernt oder serviert hat, sowie einen Lehrling aus anständiger, wenn
auch unbemittelter Familie. Offerten und Zeugnisse franco.
Louis Rosenzweig in Kassel
(Hessen):" |
Anzeige der Spirituosen-Fabrik von M. Schwarzschild
(1874)
Anzeige in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 29. September 1874: |
Anzeige des Toraschreibers B. Grünebaum
(1878)
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 11. Dezember
1878: |
Anzeige der Lederhandlung M. Oppenheim & Söhne
(1880)
Anzeige in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 20. Januar 1880: |
Anzeige des Herren-Garderobe- und Aussteuer-Geschäftes
Jacob Goldschmidt (1884)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 3. März
1884: |
Anzeige des Israelitischen
Töchter-Pensionates Heine (1885)
Anzeige in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums"
vom 31. März 1885: |
Verlobungs-
(und Heirats-)Anzeige von Adolf Neuhaus und Grete Emanuel sowie Siegfried
Idstein und Ruth Emanuel (1927/28)
Anmerkung: aus Kassel stammten Grete Emanuel und Ruth Emanuel, vermutlich
Schwestern.
Anzeige in der "Jüdischen Wochenzeitung für Kassel, Kurhessen und
Waldeck" vom 6. Mai 1927:
"Statt Karten
Grete Emanuel - Adolf Neuhaus Ruth Emanuel - Siegfried
Idstein
Verlobte Göttingen Rotestraße 32 Kassel
Reuterstraße 13 Bad Homburg v.d.H. Promenade
14". |
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Anzeige in der "Jüdischen Wochenzeitung für Kassel, Kurhessen und
Waldeck" vom 20. Januar 1928:
"Statt Karten. Siegfried Idstein Ruth Idstein geb.
Emanuel Vermählte
Bad Homburg Kassel.
Trauung am 22. Januar 1928, nachmittags 1 1/2 Uhr im Hotel Braunschweig,
Bad Homburg." |
Verlobungsanzeige
von Edith Rosenbaum und Prof. Simon Kassewitz sowie Geburtsanzeige ihrer Tochter
Eva-Marianne (1929 / 1930)
Anzeige in der "Jüdischen Wochenzeitung für Kassel, Kurhessen und
Waldeck" vom 11. Januar 1929:
"Edith Rosenbaum - Professor Simon Kassewitz
Studienrat
Verlobte
Kassel Moltkestraße 9 -
Pforzheim (Baden) Untere Au
45.
Zuhause: Sonntag, 3. Februar 1929." |
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Anzeige in der "Jüdischen Wochenzeitung für Kassel, Kurhessen und
Waldeck" vom 25. April 1930:
"Eva-Marianne. Die glückliche Geburt eines gesunden Mädels
zeigen hocherfreut an
Professor Kassewitz und Frau Edith geb. Rosenbaum.
Pforzheim, den 24. April 1930.
Bertholdstr. 24, z.Zt. Trudpert-Krankenhaus." |
Sonstiges
(Dokumente aus der Sammlung von Peter Karl Müller, Kirchheim / Ries; die
Anmerkungen auf Grund der Recherchen von P.K. Müller)
Postkarte
an Louis Kreielsheimer,
Cigarrenfabrik in Kassel (1922) |
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Die Postkarte an Herrn Louis Kreielsheimer,
Cigarrenfabrik in Kassel, wurde versandt am 18. Februar 1922 von Ludwig
Kohlberger in Wilhelmshütte (Dautphetal) (mit Poststempel der Bahnpost,
Bahnstrecke Kreuztal / Nordrhein-Westfalen - Marburg, die über
Wilhelmshütte führt). Louis Kreielsheimer (geb. 1864 als Sohn von Lazarus Kreielsheimer und
seiner Frau Johanna/Hanna) war verheiratet mit Mathilde Kreielsheimer geb.
Kaufmann
Das Ehepaar liegt begraben auf dem jüdischen Friedhof in
Kassel (Foto des Grabsteines dort).
Kinder: Carl Kreilsheimer (geb. 1900, gest. 1951 USA), Kurt Samuel
Kreielsheimer (geb. 1903; Dipl-Ing., seit 1932 am Heinrich-Hertz-Institut
Berlin, emigrierte 1934 nach Norwegen, danach über Großbritannien nach
Neuseeland; 1978 noch in Auckland/Neuseeland) und Hanna verh. Liffmann
(geb. 1907, gest. in Rookwood, New South Wales, Australien).
Quelle: http://www.geni.com/people/Louis-Kreielsheimer/351192537230005252 |
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Briefumschlag
von
Fa. Adolf Gumpert & Co. (1923) |
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Es handelt sich um einen Briefumschlag von Adolf Gumpert &
Comp., versandt nach Küps am 7. August 1923.
Der Text auf dem Umschlag dokumentiert die umfangreiche Produkt-Palette
des Geschäfts von Adolf Gumpert in der Marktgasse in Kassel.
Adolf Gumpert wurde am 24. Januar 1879 in Niedenstein geboren. Am 9. Dezember 1906
heiratete er Frieda Katz - Stiefel (geb. 6. Oktober 1882 in Rauschenberg).
Adolf und Frieda Gumpert lebten in Kassel in der Moltkestraße 7. Sie führten ein
Geschäft für Haushaltswaren- und Küchengeräte in der Königsstraße 44, später im Graben 42.
Adolf und Frieda Gumpert emigrierten am 30. Juli 1938 nach Mailand in Italien.
Quellen: http://jinh.lima-city.de/gene/gumbert/The_descendants_of_Itzig_Gumbert_from_Hoof-1.htm
http://www.uni-kassel.de/gis/Kassel_19u20Jh/1930_Thiele.html
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