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Friedhöfe in der Region"
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Treuchtlingen (Kreis
Weißenburg-Gunzenhausen)
Jüdischer Friedhof
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
Siehe Seite zur Synagoge in
Treuchtlingen (interner Link)
Zur Geschichte des Friedhofes
Die Toten der jüdischen Gemeinde wurden zunächst in Pappenheim oder
Bechhofen beigesetzt. Ein eigener jüdischer Friedhof in Treuchtlingen wurde 1773 angelegt. Damals konnte die jüdische Gemeinde des Ortes mit Unterstützung der Gemeinden
Markt Berolzheim und Dittenheim ein Grundstück zur Anlage eines Friedhofes erwerben. Die Inschrift an dem 1779 fertig gestellten Taharahaus beinhaltet die Jahreszahl der Gründung des Friedhofes. Der Friedhof wurde 1857 und 1929 erweitert. Vom Eingang aus gesehen liegen vorne links einige Kindergräber und die von vorne nach hinten immer älteren Grabsteine. In der NS-Zeit beziehungsweise im Zweiten Weltkrieg wurde der Friedhof durch Schändungen und Bombentreffer verwüstet. Nach 1945 wurde er wieder instandgesetzt.
1990 ist ein Mahnmal zur Erinnerung an die Treuchtlinger Opfer der NS-Zeit errichtet worden.
Text auf Tafel am Friedhof: "Das Mahnmal im jüdischen Friedhof. Hier im Judenfriedhof in der Uhlbergstraße steht seit dem 9. November 1990 ein Mahnmal zur Erinnerung an das den ehemaligen jüdischen Bürgern von Treuchtlingen angetane Unrecht. Das nach einem Entwurf des einheimischen Künstlers Franz Peter Burger aus Treuchtlinger Marmor gehauene Denkmal hat die frei gestaltete Form der Menora, ein wichtiges Symbol der Judentums. Der Künstler hat versucht, den siebenarmigen Leuchter der jüdischen Liturgie mit dem Lebensbaum in Verbindung zu bringen. Die eine Seite zeigt die ursprüngliche Funktion der Menora in Form des Kandelabers, die andere Seite symbolisiert mit Hilfe der Blätter die Hoffnung des Lebensbaums, der auch in der jüdischen Tradition eine große Rolle spielt. Beide Teile werden getrennt und verbunden durch eine kleine Flamme. Sie deutet auf das unermessliche Leid, das jüdischen Mitbürgern angetan wurde. Zugleich versinnbildlicht die Flamme Heilung, Läuterung und neues Leben und soll damit einen Hinweis geben auf ein friedvolles und gedeihliches Miteinander der Menschen. Das Licht der Menora soll helfen, einen gerechten Weg zu finden, der die Würde, das Recht und die Freiheit eines jeden Menschen, gleichgültig welcher Religion und Abstammung, unantastbar lässt."
Ende Juli 2012 wurde der Friedhof durch zwei Jugendliche geschändet; die beiden Täter wurden gefasst (siehe Presseartikel unten).
Lage des Friedhofes
Der Friedhof liegt heute mitten in einem Wohngebiet an der Uhlbergstraße.
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Lage des jüdischen Friedhofes
Treuchtlingen auf dem dortigen Stadtplan: links anklicken
und über das
Verzeichnis der "Behörden und öffentl. Einrichtungen" zu
"Friedhof, jüd.". |
Link zu den Google-Maps
(der grüne Pfeil markiert die Lage des Friedhofes)
Größere Kartenansicht
Fotos / Darstellungen
(Historische Darstellung aus: Siehe der Stein schreit aus der
Mauer. Geschichte und Kultur der Juden in Bayern. 1989 S. 234; Fotos: Hahn, Aufnahmedatum: 30.7.2006)
Historische Darstellung |
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Ansicht von
Treuchtlingen mit dem jüdischen Friedhof (links). Die Lithographie von
Heinrich Pöller entstand um 1870 (Original im Heimatmuseum
Treuchtlingen): der im Westen
von Treuchtlingen gelegene Friedhof ist
bereits ummauert, auch das Taharahaus ist zu
erkennen. Während der
Friedhof ursprünglich weit außerhalb der Stadt, nähern sich ein
Neubaugebiet aus der Mitte des 19. Jahrhunderts bereits dem
Friedhof. |
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Historische Karten
(aus der Sammlung von Peter Karl Müller, Kirchheim/Ries) |
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Historische Karte
von Treuchtlingen (1916 verschickt) mit Ansicht des Friedhofes
(Ausschnittsvergrößerung rechts) |
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Historische Karte
von Treuchtlingen (1950er-Jahre?) mit Ansicht des Friedhofes
(Ausschnittsvergrößerung rechts) |
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Fotos des
jüdischen Friedhofes 2006 |
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Eingangstor |
Blick vom Eingang zu dem 1990
aufgestellten Mahnmal |
Tafel mit Erläuterungen zur
Geschichte der
jüdischen Gemeinde und zum Denkmal |
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Rechts des Eingangs. Die
letzte
Erweiterungsfläche von 1929, die
weitgehend unbelegt geblieben
ist. |
Blick auf die Seite
links des
Eingangstores |
Teilansicht der
belegten
Fläche |
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Grab für Isac Oberndorfer
aus
Ellingen |
Blick auf den Friedhof
von der
Uhlbergstraße |
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Neue Hinweistafel
zum jüdischen Friedhof
(Foto erhalten von Walter E. Keller) |
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Neuere Presseartikel
Juli 2012:
Friedhofschändung - die Täter werden
gefasst |
Artikel in nordbayern.de vom 7. August 2012:
"Jüdischer Friedhof in Treuchtlingen geschändet
Zwei Jugendliche sollen sechs Grabsteine umgeworfen haben.
Treuchtlingen - Nach einer Friedhofsschändung in Treuchtlingen hat die Kripo Ansbach zwei Tatverdächtige ermittelt: Zwei junge Männer sollen am 28. Juli sechs Grabsteine auf dem jüdischen Friedhof von Treuchtlingen umgeworfen haben. Ein Grabstein wurde dabei zerstört.
Wie die Polizei mitteilte, hatten zunächst Unbekannte die Grabsteine bereits Ende Juli umgestoßen. Ein Grabmal war dabei zu Bruch gegangen. Bemerkt wurden die Schäden allerdings erst rund eine Woche später am Nachmittag des 5. August.
Die Kriminalpolizeiinspektion Ansbach hatte daraufhin umfangreiche Untersuchungen aufgenommen - und konnte nach einer engen Zusammenarbeit mit der Polizeiinspektion Treuchtlingen am Dienstag zwei Verdächtige präsentieren. Es handelt sich dabei um zwei 15 und 16 Jahre alte Teenager aus dem Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen.
Einer der beiden Verdächtigen hat die Tat bereits gestanden. Offensichtlich waren beiden bei der Tatausführung angetrunken. Für die Polizei liegen derzeit keine Erkenntnisse darüber vor, dass die Tat politisch motiviert gewesen sein könnte. Gegen die beiden Jugendlichen wird nun wegen Störung der Totenruhe, Gemeinschädlicher Sachbeschädigung und Hausfriedensbruch
ermittelt. Der Gesamtsachschaden beläuft sich nach ersten Schätzungen auf knapp 2000 Euro."
Link
zum Artikel |
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Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Israel Schwierz: Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens
in Bayern. 1988 S. 184-185. |
| Michael Trüger: Der jüdische Friedhof in
Treuchtlingen.
In: Der Landesverband der Israelit. Kultusgemeinden in Bayern. 10. Jahrgang
Nr. 65 vom März 1995 S. 18-19. |
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