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Dittenheim (VG
Altmühltal, Kreis Weißenburg-Gunzenhausen)
Jüdische Geschichte / Synagoge
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
In Dittenheim bestand bis um 1880 eine
jüdische Gemeinde, die zeitweise als Sitz eines Distriktrabbinates von Bedeutung
für die jüdischen Gemeinden in
der Umgebung war. Ein erster
Nachweis jüdischer Einwohner liegt aus dem Jahr 1773 vor, als die jüdische Gemeinde
Dittenheim die Gemeinde in Treuchtlingen
bei der Anlage eines jüdischen Friedhofes (jüdischer
Friedhof Treuchtlingen) unterstützte. Auf diesem wurden in der Folgezeit
auch die in Dittenheim verstorbenen jüdischen Personen beigesetzt.
Unter den Rabbinern sind u.a. bekannt: Joseph Gugenheimer (gest. zwischen
1828 und 1831 in Dittenheim): war zunächst Unterrabbiner der Würzburger
Ritterschaft mit Sitz in Niederwerrn,
seit ca. 1805 Rabbiner in Dittenheim. Vermutlich war sein direkter Nachfolger
der unten genannte Rabbiner Uri Veitel.
An eigenen Einrichtungen hatte die jüdische Gemeinde eine Synagoge
(s.u.), eine
Religionsschule und ein rituelles Bad. Zur Besorgung religiöser Aufgaben der
Gemeinde war bis 1851 ein eigener Rabbiner angestellt. Das Rabbinat
wurde durch eine vorhandene Rabbinatsstiftung finanziert. Am 8.
November 1851 starb der letzte Dittenheimer Distriktsrabbiner Uri Veitel (siehe
Bericht unten). Das Rabbinat in Dittenheim wurde trotz der
Überlegungen, hier einem Rabbinatskandidaten eine Stelle zu verschaffen,
nicht wieder besetzt. Kritische Stimmen von außen, die sich gegen die
"epidemische Auflösungs- und Anschließungssucht" im Blick auf
das bayerische Rabbinatswesen wendeten (siehe Artikel von 1851 unten), fanden
in Dittenheim wenig Gehör. Trotz der vorhandenen
Rabbinatsstiftung wollte sich die Gemeinde einem anderen Rabbinat
anschließen. Von der Regierung wurde den Wünschen der
Gemeinde entsprochen und 1853 Rabbiner Aron Grünbaum aus Ansbach
zum Rabbinatsverweser ernannt. Dieser sollte zunächst drei Jahre
Rabbinatsverweser sein. Nach Ablauf der dreijährigen Vertretungszeit durch Rabbiner
Grünbaum aus Ansbach wurde das Rabbinat Dittenheim nicht mehr neu besetzt. Zur
weiteren Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde stellte die
Dittenheimer Gemeinde nun einen
Religionslehrer an, der zugleich als Vorbeter und Schochet tätig war (siehe
Ausschreibungen der Stelle unten).
In den 1870er und 1880er-Jahren sind die jüdischen Familien
aus Dittenheim allesamt abgewandert, vermutlich zu einem großen Teil nach
Ansbach und andere Städte. 1887 lebte nach einem Bericht aus Gunzenhausen keine
jüdische Person mehr in Dittenheim.
Auch wenn bereits 1887 keine jüdischen Personen mehr in Dittenheim lebten, sind
dennoch mehrere der zuvor hier geborenen jüdischen Personen in der NS-Zeit
umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"); Hannchen Theilheimer, geb. 1873 in Dittenheim, von Gailingen aus nach
Gurs deportiert und 1941 in Recebedou umgekommen; Pauline Bella Weglein geb.
Theilheimer (geb. 1862 in Dittenheim, wohnhaft in Ulm, 1942 in das Ghetto
Theresienstadt deportiert, wo sie am 3. Januar 1843 umgekommen ist).
Aus
der Geschichte der jüdischen Gemeinde
Aus der Geschichte
des Rabbinates in Dittenheim
Zum Tod des letzten Distriktrabbiners Uri Veitel (1851)
Anmerkung: Rabbiner Uri Löw Veitel (geb. 1784 in Dittenheim, gest. 1851
ebd.): studierte an der Fürther Jeschiwa (Rabbinatsdiplom 1818); 1824
Rabbinatsverweser in München, 1827 Rabbinatsverweser in Bayreuth, wurde jedoch
von der Regierung nicht bestätigt, da er kein Universitätsstudium und keine
Staatsprüfung hatte; dennoch von der Fürther Gemeinde zum Oberrabbiner
gewählt; 1829 Staatsprüfung in München; die erneute Wahl 1829 zum
Oberrabbiner in Fürth wurde von der Regierung wiederum nicht bestätigt; 1830
als "Theolog" in München, seit 1833 Rabbiner in Dittenheim.
Artikel
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 15. Dezember
1851: "Am 3. Oktober starb in Lehrberg im 60ten Jahre der tüchtige,
vielgeprüfte Lehrer, Herr Marx Gotthelf, Bruder des Redakteurs des
'Eilboten', und am 8. November im 65ten Jahre der Distriktsrabbiner Herr
Uri Veitel in Dittenheim. Nach einem sehr bewegten Leben hatte der
Letztere bei einem mäßigen Einkommen und einem überaus glücklichen
Familienleben den Hafen der Ruhe gefunden und wahrhaft fromm und bieder
und einer mäßigen Reform zugetan, besonders auch wegen seiner
Uneigennützigkeit, die Liebe seiner Gemeinden und die Achtung Aller sich
erworben, während Ersterer fortwährend mit dem Elend und der
Kleinlichkeit zu kämpfen hatte. In beiden Fällen hatte der Distriktsrabbiner
Herr Grünbaum aus Ansbach durch extemporierte Vorträge dem gerechten
Schmerz würdigen Ausdruck gegeben, sich selbst aber viele Herzen aufs
Neue gewonnen.
Da der Distrikt Dittenheim in dem seltenen Fall ist, eine
erhebliche Stiftung zum Rabbinatsgehalte zu besitzen, so wird hier nach
Umfluss des der Witwe zu gewährenden einjährigen Nachsitzes ein
Rabbinatskandidat eine Stelle finden. Schwabach aber ist bereits
angeschlossen, d.h. die das Rabbinat Schwabach gebildet habenden Gemeinden
sind, mit Ausnahme Thalmessingens
(Thalmässing), das sich an Sulzbürg angeschlossen,
dem Rabbinate Oettingen definitiv zugeteilt, dass allmählich ein kleines
Bistum zu werden scheint." |
Die Dittenheimer jüdische Gemeinde möchte sich einem
anderen Rabbinat anschließen (1851)
Artikel
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 9. August 1851:
"Bayern, Ende Juli. Was ich von dem Mangel an israelitischen Schulamtskandidaten
bei uns mitteilte, das kann ich nunmehr als Reiseerfahrung auch aus
Württemberg, auf die Gefahr hin, Ihrem wackern Korrespondenten aus jenem
Lande ins Handwerk zu pfuschen, berichten. In dem dortigen Landesseminar
zu Esslingen befindet sich seit drei Jahren kein israelitischer Seminarist
mehr, weshalb die Oberkirchenbehörde die Aufforderung ergehen ließ, dass
sich geeignete Jünglinge dem Schulfache wieder widmen mögen. Im Notfalle
will man Ausländer berufen. Auch Rabbinatskandidaten sind dort nicht mehr
vorhanden, während bei uns Überfluss an diesem Artikel ist. Eine
Rabbinatsstelle ernährt bei uns immer ihren Mann anständig, und einmal
zu ihr gelangt, ist man völlig Herr seiner Zeit, genießt eine achtbare
Stellung und kann verdienstlich wirken, was bei Lehrern nur in letzterer
Beziehung der Fall ist. Während aber das israelitische württembergische
Kirchen- und Schulwesen vor dem unsern schon das voraus hat, dass dessen
Diener nicht durch Wahlen auf breitester Grundlage, sondern durch
Ernennung platziert werden, krankt unser Rabbinatswesen überdies noch an
der epidemischen Auflösungs- und Anschließungssucht. Davon wird jedoch
in Folge des unermüdlichen Eifers eines reichen Mannes das Rabbinat Wassertrüdingen
eine Ausnahme machen. Dasselbe wird dem Sohne des verstorbenen Rabbiners
Buttenwieser zuteil werden. Dittenheim etc. aber ist trotz seiner Stiftung
anschließungslustig." |
Rabbiner Grünbaum aus Ansbach wird auf drei Jahre zum
Rabbinatsverweser in Dittenheim bestimmt (1853)
Artikel
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 10. Januar 1853:
"Von Seiten der königlichen Regierung von Mittelfranken ist Herr
Rabbiner Grünbaum in Ansbach bis zum Ausgang des desfallsigen Wirren zum
Verweser der Rabbinate Dittenheim und Wassertrüdingen ernannt
worden." |
|
Artikel
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 14. Februar 1853:
"Bayern, Ende Januar (1853). Der Rekurs der Gemeinde Schwabach und
Konsorten gegen die Regierungsverfügung, welche den Anschluss an ein
außerkreisliches Rabbinat nicht gestatten wollte, war von dem beabsichtigten
Erfolg. Das königliche Staatsministerium hat dies erlaubt. Wahrscheinlich
als Konsequenz ist auch die Verwesung des Rabbinats Wassertrüdingen
durch einen anderen Rabbinen außer dem Regierungsbezirk auf erhobene
Beschwerde nunmehr, jedoch nur noch bis Ende Juni gestattet worden.
Desgleichen auch eine von den betreffenden Gemeinden erbetene dreijährige
Verwesung des Rabbinats Dittenheim durch Herrn Rabbiner Grünbaum in
Ansbach. Sie sehen, wir werden sehr gnädig behandelt. Die Freiheit der
jüdischen Kirche und ihre Unabhängigkeit vom Staate ist eine Wahrheit
geworden!" |
Aus der Geschichte der
jüdischen Lehrer
Ausschreibungen der Stelle des Lehrers, Vorbeters und
Schochet 1865 / 1870 / 1872
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 4. Oktober
1865:
"In der israelitischen Gemeinde Dittenheim, Königliches
Bezirksamt Gunzenhausen, ist die Religionslehrerstelle, verbunden mit
Vorsängerdienst und Privat-Deutschunterricht, unter jährlichem fixen
Gehalt von 300 Gulden nebst freier Wohnung und Nebenakzidenzien vakant.
Bewerber werden freundlichst ersucht, sich alsbald an den Unterzeichneten
schriftlich zu wenden. Raphael L. Theilheimer,
Kultusvorsteher". |
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Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 31. August 1870: "In
der Israelitischen Gemeinde Dittenheim, Bezirksamt Gunzenhausen, wird ein
Religionslehrer, Vorbeter und zugleich im Deutschen gut ausgebildeter
Lehrer aufzunehmen gesucht mit einem fixen Gehalt von 350 Gulden, freier
Wohnung und nicht unbedeutenden Nebenverdiensten. Wünschenswert wäre,
wenn derselbe mit der Schächterfunktion betraut wäre, wodurch auch
dessen Gehalt wesentlich verbessert wird.
Gefälligste Offerten mit Zeugnissen werden von Unterzeichnetem
freundlichst direkt entgegen genommen. Philipp Theilheimer,
Vorstand." |
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Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 7. August 1872:
"Annonce.
Die unterfertigte Gemeinde sucht einen Religionslehrer, der
zugleich Vorbeter ist. Der fixe Gehalt beträgt jährlich 350 Gulden und
150 Gulden Nebenverdienste ohne Schechitah. Bewerber, welche den
Schächterdienst, der jährlich nahe an 100 Gulden abwirft, übernehmen
können, erhalten den Vorzug. Meldungen mit Zeugnissen an
Philipp Theilheimer, Kultusvorsteher. Dittenheim bei Gunzenhausen
im Juli 1872." |
Aus dem jüdischen Gemeindeleben
In Dittenheim lebenden keine jüdischen Personen mehr
(1887)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 3. November 1887: "Gunzenhausen,
(Bayern), 30. Oktober 1887. Am 24. Oktober dieses Jahres wurde dem
hiesigen israelitischen Kultusvorstand Anzeige erstattet, dass am
genannten Tage morgens der Krämer Leibel Fragner aus Krakau (Österreich)
76 Jahre alt, wie aus dessen Reisepass ersichtlich, beim Kaffeetrinken vom
Schlage getroffen, verschieden sei. Es reisten sofort einiger Mitglieder
der hiesigen israelitischen Gemeinde nach Dittenheim, wo der Genannte
verschieden ist und wo keine Israeliten wohnen; man versäumte nicht,
alle Anordnungen zur Bestattung des Toten am hiesigen israelitischen
Friedhofe anzuordnen; es wurde auch ein israelitischer Wächter von hier requiriert.
Am folgenden Tage wurde hier die Leiche der Erde übergeben, woran sich
zahlreiche Glaubensgenossen auch vom benachbarten Orte Berolzheim
beteiligten. Da der Verlebte außer seinem Reisepasse irgendeinen Brief
oder sonstige Belege nicht hatte, so würde es möglich, dass durch diese
Zeilen dessen Verwandten Auskunft erteilt werden könnte." |
Berichte
zu einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde
Über einzelne Personen aus den Familien Rosenfelder,
Theilheimer und Waldmann
1833 bis 1847 wird in Oettingen mehrfach der
Handelsmann Hirsch Samuel Rosenfelder aus Dittenheim genannt.
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1877 heiratet
Amalie geb. Rosenfelder aus Dittenheim in Kriegshaber Samuel Löffel.
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In
Gunzenhausen war seit 1885 wohnhaft der 1866 in Dittenheim geborene Gustav
Theilheimer, Sohn von Raphael Löw Theilheimer, dessen Frau Therese geb. Bauer
1869 in
Dittenheim geboren ist. Auch seine Frau Rosa geb. Waldmann, die Tochter von
Veiß Nathan Waldmann und Regina geb. Steiner ist in Dittenheim geboren (1869;
das Foto links ist das Hochzeitsfoto von Gustav und Rosa, Quelle). Nach
den Erinnerungen von Nachkommen der Familie Theilheimer gehörten Gustav und
Rosa Theilheimer zu den letzten jüdischen Einwohnern Dittenheims, die den Ort
verließen. |
Zur Geschichte der Synagoge
Eine
Synagoge - vermutlich aus dem 18. Jahrhundert - war vorhanden. Sie wurde 1840
umfassend renoviert und orientierte sich dabei an der kurz zuvor abgeschlossenen
Synagogenrenovierung in Steinhart, wie aus
einem Bericht aus Steinhart vom Oktober 1840 hervorgeht:
Steinhart (Mittelfranken, Anm. damals noch Steinhard,
die Gemeinde wechselte erst vor wenigen Jahrzehnten mit der Auflösung des
Landkreises Gunzenhausen von Mittelfranken nach Schwaben). In Nummer 27
Ihres sehr geschätzten Blattes findet sich Seite 391 eine Notiz über
Synagogen-Reform in der Gemeinde Dittenheim, bei welcher Gelegenheit von den
Nachbargemeinden auf eine wegwerfende Weise abgesprochen wird, dies veranlasst
mich, folgende Zeilen zur Berichtigung jenes Artikels einzusenden.
Wenn ich auch weit entfernt bin, die zum Lobe jener Gemeinde angeführten
Tatsachen in Abrede stellen zu wollen, so kann ich doch, ohne unbescheiden zu
sein, sagen, dass nicht minder auch in hiesiger Gemeinde, seit einer geraumen
Zeit, ein reger Eifer für alles Gute und Zeitgemäße, auf eine für jeden
Menschenfreund höchst erfreuliche Weise sich kund gegeben hat. So sind hier
zwei Vereine ins Leben getreten, die sich Unterstützung der Armen und Kranken
und Beförderung armer Jünglinge zu einem ordentlichen Handwerke zur Pflicht
gemacht haben. Das Bedürfnis einer Synagogen-Reform längst fühlend, suchte
man durch einzelne Einrichtungen manche Missbräuche abzustellen. Umso williger
kam man im vorigen Jahre der Aufforderung des königlichen Landgerichts, die
Synagogen-Ordnung von Mittelfranken einzuführen, entgegen und scheute die
beträchtlichen pekuniären Opfer nicht, um unsere Synagoge auch in ihrem
Inneren zeitgemäß und ihrer hohen Bestimmung würdig auszustatten, was auf
eine so befriedigende Weise gelungen ist, dass Jeder welcher unsere Synagoge
früher kannte, jetzt beim Eintritt in dieselbe sich von deren freundlichem
Anblick überrascht fühlt. Gleichzeitig hat sich aus der männlichen
Schuljugend und mehreren erwachsenen Jünglingen ein Sänger-Chor gebildet,
welcher sich seit der Wiedereröffnung unserer renovierten Synagoge (d.i. am 6.
September 1839) beeifert, an Sabbat- und Festtagen durch angemessenen
Choral-Gesang die Gemeinde zur Andacht zu stimmen. Schließlich muss ich mir die
Bemerkung noch erlauben, dass es dem verehrten Einsender obiger Notiz entgangen
zu sein scheint, dass aus seiner Gemeinde (gemeint: Dittenheim) eine Deputation Sachkundiger sich hier
her begab, um von unserer Synagoge Einsicht zu nehmen und nach diesseitigem Plane die dortige Synagoge herstellen zu lassen; somit hat Steinhart, nicht aber
Dittenheim, für diese Gegend das gute Beispiel gegeben. |
Bei der
Renovierung der Dittenheimer Synagoge wurden unter anderem Subsellien
(Bankreihen) statt der bis dahin vorhandenen beweglichen Betständer
eingestellt. Im Bericht der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 4.
Juli 1840 wird aus Dittenheim berichtet:
Artikel
in der Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 4. Juli 1840: "Dittenheim (Mittelfranken). Die Konfirmation die
bei kleinen Gemeinden noch zu den selteneren Erscheinungen in unseren Gegenden
gehört, ist bei der hiesigen durch den Distriktsrabbinen Veitel eingeführt
worden. Überhaupt geschieht hier mehr für Verbesserung des Kultus als in der
ganzen Umgegend. So ist z.B. in der neuen Synagogen-Ordnung für Mittelfranken
vorgeschrieben: dass man die Synagogen-Stände durch Subsellien ersetzen, oder
wenigsten die Stände sämtlich gegen Osten kehren und befestigen soll. Die
hiesige Gemeinde ging nun mit dem guten Beispiele voran, ließ Subsellien
errichte, die Tribüne zweckmäßig abändern, und überhaupt das Innere der
Synagoge, so gut es sich hier nur tun ließ, einem Gotteshause angemessen,
herstellen. |
Über die weitere Geschichte der Dittenheimer Synagoge ist nichts bekannt.
Vermutlich wurde sie nach Wegzug der jüdischen
Gemeindeglieder um 1880 geschlossen und das Gebäude verkauft.
Adresse/Standort der Synagoge: nicht bekannt
Fotos
Fotos und Darstellungen zur
jüdischen Geschichte in Dittenheim sind noch nicht vorhanden;
über Hinweise oder Zusendungen freut sich der Webmaster der "Alemannia Judaica"; Adresse siehe Eingangsseite. |
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Links und Literatur
Links:
Literatur:
| kein Artikel zu Dittenheim in: Baruch Z. Ophir/Falk Wiesemann: Die
jüdischen Gemeinden in Bayern 1918-1945. Geschichte und Zerstörung. 1979. |
| kein Artikel zu Dittenheim in: Israel Schwierz: Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens in
Bayern. Eine Dokumentation der Bayerischen Landeszentrale für politische
Bildungsarbeit. A 85. 1988. |
| Kein Artikel zu Dittenheim in: Pinkas Hakehillot: Encyclopedia of Jewish
Communities from their foundation till after the Holocaust. Germany -
Bavaria. Hg. von Yad Vashem 1972 (hebräisch)
|
| Die Erwähnungen zu Dittenheim in Kriegshaber und
Oettingen in: Dokumentation
zur Geschichte und Kultur der Juden in Schwaben. I/1. Archivführer
(Aichach - Augsburg). Bearbeitet von Doris Pfister. Hg. von Peter Fassl.
August 1993. Online
zugänglich (Suchfunktion nach Dittenheim) |
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