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Kettwig (Neuer Friedhof in Heiligenhaus) 59 Inschriften (1891-1940)

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ID hlh-20
Lizenz Creative Commons Attribution-BY 4.0 International Licence [CC BY]
Zitation Digitale Edition ─ Jüdischer Friedhof Kettwig (Neuer Friedhof in Heiligenhaus), hlh-20: http://steinheim-institut.de/cgi-bin/epidat?hlh-20

Name

Awraham ben Schmuel (Abraham S. ­Joseph) [24.03.1906]            

Diplomatische Transkription und Übersetzung

Hier ruht
mein lieber Gatte
unser guter Vater
Abraham S. ­Joseph
geb. 12. Februar 1832 5
gest. 24. März 1906.
 Postament
‎‏פ״נ‏‎ Hier ist begraben,
‎‏איש אמונים הולך תמים‏‎ ›ein Mann von Treue‹, ›lauter wandelnd‹,
‎‏מעשיו היו טובים ושלמים‏‎ seine Taten waren gut und vollkommen,
‎‏שמו הוא נודע לשבח׃‏‎ 10 sein Name ist bekannt zu Lob,
‎‏הוא אברהם בר שמואל‏‎ es ist Awraham, Sohn des Schmuel,
‎‏נפטר ביום כ״ז אדר‏‎ verschieden am 27. Adar
‎‏ונקבר ביום א׳ ניסן‏‎ und begraben am 1. Nissan.
‎‏תנצב״ה‏‎ Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens.

 

 Zl 8: Spr 20,6 | Zl 8: Ps 15,2

Kommentar

Datierung Geboren Sonntag, 12.02.1832; gestorben Schabbat, 24.03.1906 ; begraben am dritten Tag
Auffallend ist, dass im Text die Angabe fehlt, dass es sich bei dem Sterbedatum um einen Schabbat handelte.
Die Eulogie dieser Grabinschrift wurde vermutlich aus Vorlagen kombiniert, die sich in einem der beliebten Kompendien jüdischer Gebete und Bräuche um Krankenbesuch, Sterben und Tod finden. Z. B. finden sich die ersten beiden und die vierte Zeile der Eulogie in der ersten Musterinschrift in S. Baers "Tozeoth Chajim" (hier S. 340, Nr. 1). Die dritte Zeile steht dort in der zweiten Musterinschrift (S. 340, Nr. 2).

Stilmittel

Reim auf -im in Zln 8 u. 9.

Beschreibung

Zustand 2013 Der gute Zustand des Steins hat sich seit 1986 nicht verändert.

Zur Person

Abraham lebte mit seiner Familie in der Ringstr. 58, ehem. Laupendahler Str. 174 und betrieb einen Getreidehandel. Der Sohn Hugo wurde am 10. November 1941 von Essen nach Minsk deportiert, wo er auch starb (diehe Listen der Deportationen in: Schröter, Geschichte, S. 373). Hulda starb laut Eintrag im Gedenkbuch in Treblinka. Arthur fiel bereits während des 1. Weltkriegs (Die Jüdischen Gefallenen des deutschen Heeres, S. 257).

Zur Familie

Vater: Samuel Joseph (Kettwig-vor-der-Brücke, Grabstein Nr. ket-0016)
Mutter: Eva Joseph geb. Simon (Kettwig, Grabstein Nr. ket-0003)
Geschwister: Benjamin Joseph (Grabstein Nr. hlh-0015)
Joseph S. Joseph (Grabstein Nr. hlh-0041)
Marianne Levy (Grabstein Nr. hlh-0002)
Jakob Joseph (Grabstein Nr. hlh-0032)
Johanna Joseph (Grabstein Nr. hlh-0027)
Simon Josepf (Essen-Werden, Grabstein Nr. wrd-0230)
Ehefrau: Johanne (Grabstein Nr. hlh-0038)
Kinder: Adele (Grabstein Nr. hlh-0048)
Emilie (Grabstein Nr. hlh-0053)
Hulda
Arthur
Hugo

Links zu personenbezogenen Onlinedatenbanken

Hugo Joseph ─ Gedenkbuch: Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945, 889585
Hulda Joseph ─ Gedenkbuch: Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945, 889587

Quellen / Sekundärliteratur

Reichsbund jüdischer Frontsoldaten (Hrsg.), Die jüdischen Gefallenen des deutschen Heeres, der deutschen Marine und der deutschen Schutztruppen 1914-1918, eine Gedenkbuch, Berlin 1932.
Baer, Seligman, Tozeoth Chajim-Vollständiges Gebet- und Erbauungsbuch zum Gebrauch bei Kranken, Sterbenden, während der Trauer und auf dem Friedhofe, Rödelheim 1871.
Schröter, Hermann, Geschichte und Schicksal der Essener Juden, Essen 1980.

Fotografien

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Epigraphisches Bildarchiv, Steinheim-Institut

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Nathanja Hüttenmeister, Carmen Wedemeyer

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Zitation der Inschrift

Digitale Edition ─ Jüdischer Friedhof Kettwig (Neuer Friedhof in Heiligenhaus), hlh-20
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(letzte Änderungen - 2014-09-08 14:28)

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