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Friedhöfe in der Region"
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Memmelsdorf (Gemeinde
Untermerzbach, Kreis Haßberge)
Jüdischer Friedhof
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
Siehe Seite zur Synagoge in Memmelsdorf
(interner Link)
Zur Geschichte des Friedhofes
Die Toten der jüdischen Gemeinde
wurden zunächst in Ebern
beigesetzt. 1835 konnte ein eigener Friedhof in Memmelsdorf angelegt werden.
Die erste Beisetzung war am 8. Juli 1835 (Bärle Frank). Der Friedhof wurde von
einer massiven Steinmauer umgeben. Im westlichen Teil stehen die älteren, im
östlichen die neueren Grabsteine. Etwa 100 Grabsteine sind auf dem Friedhof
erhalten, der eine Fläche von 33,40 ar umfasst. Bereits 1926 wurde der Friedhof
durch Ortsbewohner geschändet.
In den 1950er-Jahren wurde bei einer
Instandsetzung die Friedhofsmauer um ca. 50 m versetzt (vgl. Karte auf
Informationstafel des Friedhofes unten).
1999 wurde der Friedhof geschändet (siehe Bericht unten).
Hinweis: Seit Mai 2014 erinnert in Memmelsdorf und Untermerzbach
(mit Umgebung) ein "Lehrpfad zur Geschichte des Fränkischen
Landjudentums" an die frühere jüdische Geschichte des Ortes. Der
Lehrpfad führt von der ehemaligen Synagoge in Memmelsdorf zum ehemaligen
Bahnhofsgelände in Memmelsdorf und weiter nach Wüstenwelsberg, Gereuth,
Obermerzbach und Untermerzbach zurück nach Memmelsdorf. Auf der Strecke liegen
das Schloss des Schutzherrn der Memmelsdorfer Juden in Gereuth, der jüdische
Friedhof in Untermerzbach, das Schloss Untermerzbach, der sogenannte Judenhof in
Untermerzbach, die Synagoge in Memmelsdorf sowie der jüdische Friedhof in
Memmelsdorf und die so genannten Rückertsteine.
Berichte zur Geschichte des Friedhofs
Die Friedhofschändung 1926
Artikel
in der CV-Monatszeitung (Central-Verein-Monatszeitung) vom Juni 1926:
"Die neueste Friedhofsschändung in Memmelsdorf (Unterfranken). Der
jüdische Friedhof von Memmelsdorf liegt außerhalb des Städtchens am
Waldesrande. Der Bürgermeister stellte dieser Tage fest, dass der
Friedhof geschändet wurde, und benachrichtigte die Jüdische Gemeinde.
Der Vorstand der Jüdischen Kultusgemeinde, Louis Lauchheimer, und der
Religionslehrer, Max Abraham besichtigten die Friedhof und fanden die
Angaben des Bürgermeisters bestätigt.
Wie uns Lehrer Abraham mitteilt, sind vier Grabsteine stark beschädigt
worden. Die eingelegten Glasplatten mit Aufschriften sind durch
Steinwürfe oder - die Verbrecher scheinen sich, obwohl der Friedhof
verschlossen war, Eingang verschafft zu haben - durch Einschlagen mit
einem Hammer oder Beil zertrümmert worden. Die Namen lauten: Levi Frank,
Max Meier, Marie Kohn, Justin Langstädter.
Die Gendarmerie in Untermerzbach wurde sofort benachrichtigt; diese
erstattete Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft in Ebern. Aber niemand
hat, wie uns mitgeteilt wird, die leiseste Vermutung, wer die Täter sein
können. Die Gendarmerie gibt sich die allergrößte Mühe, sie ausfindig
zu machen. Die jüdische Kultusgemeinde hat in dem Bezirksblatt 'Baunach
und Ilzbote' in Ebern für das Ergreifen der Täten eine Belohnung von 50
Mark ausgesetzt.
Memmelsdorf war 1923 eine Hochburg des Judenhasses. Ob es sich nun bei
dieser rohen Tat um politische Rachakte handelt, ist heute noch nicht zu
sagen. Jedenfalls hat sich die Erregung und Empörung über diese
abscheuliche Tat bis weit in rechtsstehende Kreise hinein bemerkbar
gemacht." |
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 16. Dezember 1926: "Mermmelsdorf,
9. Dezember (1926). Man schreibt uns: Vor kurzem brachte Ihre Zeitung die
Notiz, dass in dem oberfränkischen Dörfchen Memmelsdorf im Itzgrund der
jüdische Friedhof dortselbst geschändet worden ist, indem verschiedene
Grabsteine demoliert wurden. Beim Lesen dieser Mitteilung war ich ganz
erstaunt, da ich an meine Jugendzeit zurückdenken musste, wo gerade
dieser Ort durch die Munifizenz (Großzügigkeit) zweier
Israeliten, der Gebrüder Nordheim aus Hamburg, die aus dem Dörfchen
stammten, in den Stand gesetzt wurden, eine Brunnenleitung zu erhalten.
Die beiden Brüder Nordheim ließen durch die Wasserbaugesellschaft
Bamberg die Leitung herstellen und trugen die entstehenden Kosten ganz
allein. Bei der Einweihung waren die Brüder anwesend. Die Feuerwehr und
sämtliche Einwohner brachten ihnen einen Fackelzug und der damalige
protestantische Pfarrer Baumann hielt eine Begründungsrede. Die Brüder
Nordheim dankten und erwähnten in ihrer Erwiderung, dass sie dies getan,
damit der dortige Friedhof, in dem ihre Eltern liegen, stets in Ehren
gehalten werden soll. Sodann beschenkten die Brüder Nordheim die
Feuerwehr und noch andere Wohltätigkeitsanstalten daselbst mit
reichlichen Geldmitteln. Darum wundert es mich, dass diese Wohltat schon
vergessen ist, wo doch die Einwohner noch heute den Nutzen der Leitung
genießen.'
Der obige Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" wurde
wenig später in der CV-Zeitung aufgegriffen: |
Artikel
in der CV-Zeitung (Central-Verein-Zeitung) vom 31. Dezember 1926:
"Traurige Vergeltung. Zur Friedhofsschändung in Memmelsdorf. Um die
Phantasie unreifer Burschen nicht aufzustacheln und sie nicht zu
abenteuerlichen Wildwesttaten zu veranlassen, haben sich gerade die
maßgebenden Tageszeitungen in ihren Berichten hinsichtlich der in letzter
Zeit wiederholt begangene Eisenbahnfrevel und der gerichtlichen Nachspiele
dazu ganz kurz gefasst. So müsste auch mit den feigen Attentaten gegen
Friedhöfe und Grabsteine verfahren werden. Denn bei diesen Rohheiten -
insbesondere wenn sie sich in engen Dorfgemeinschaften (eben erst wurde
mir ein Fall aus dem mittelfränkischen Ermetzhofen gemeldet) ereignen -
ist die sich damit ausdrückende Judenfeindschaft stark gemischt mit der
Lust, den 'Helden' in Hannover gleichzutun.
Wenn nun hier anschließend die Erinnerung an die länger schon
zurückliegende Friedhofsschändung in Memmelsdorf wachgerufen werden
soll, so geschieht das wegen der erst jetzt bekannt gewordenen eigenartig
gelagerten Verhältnisse in jenem Dorfe.
Über diese gibt folgende, dem 'Israelit' übermittelte Zuschrift
Aufschluss: 'Vor kurzem brachte Ihre Zeitung die Notiz, dass in dem
oberfränkischen Dörfchen Memmelsdorf im Itzgrund der jüdische Friedhof
dortselbst geschändet worden ist, indem verschiedene Grabsteine demoliert
wurden. Beim Lesen dieser Mitteilung war ich ganz erstaunt, da ich an
meine Jugendzeit zurückdenken musste, wo gerade dieser Ort durch die
Munifizenz (Großzügigkeit) zweier Israeliten, der Gebrüder
Nordheim aus Hamburg, die aus dem Dörfchen stammten, in den Stand gesetzt
wurden, eine Brunnenleitung zu erhalten. Die beiden Brüder Nordheim
ließen durch die Wasserbaugesellschaft Bamberg die Leitung herstellen und
trugen die entstehenden Kosten ganz allein. Bei der Einweihung waren die
Brüder anwesend. Die Feuerwehr und sämtliche Einwohner brachten ihnen
einen Fackelzug und der damalige protestantische Pfarrer Baumann hielt
eine Begründungsrede. Die Brüder Nordheim dankten und erwähnten in
ihrer Erwiderung, dass sie dies getan, damit der dortige Friedhof, in dem
ihre Eltern liegen, stets in Ehren gehalten werden soll. Sodann
beschenkten die Brüder Nordheim die Feuerwehr und noch andere
Wohltätigkeitsanstalten daselbst mit reichlichen Geldmitteln. Darum
wundert es mich, dass diese Wohltat schon vergessen ist, wo doch die
Einwohner noch heute den Nutzen der Leitung genießen.' Lehrer S.
Brückheimer (Marktbreit)." |
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Mitteilung der der "CV-Zeitung" (Zeitschrift des
"Central-Vereins) vom 28. Januar 1927 im Rückblick auf zahlreiche
Schändungen des Jahres 1926: "Mai 1926. Memmelsdorf
(Oberfranken): Auf dem jüdischen Friedhof wurden auf Grabsteinen
eingelegte Platten zertrümmert." |
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Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 17. Februar 1927: "(Eine
tieftraurige Statistik). Eine erschütternde Liste der
Friedhofsschändungen, in ihm Laufe der letzten zwei Jahre in Deutschland
verübt wurden, wird in der letzten Nummer der C.V.-Zeitung veröffentlicht.
Den Beschmutzungen und Beschädigungen jüdischer Gotteshäuser in München,
Berlin, Potsdam, Kiel und vielen anderen Orten reihen sich die
Friedhofsschändungen, die hier aufgezeichnet sind, an: ...
(darunter): "Mai 1926 (Memmelsdorf, Oberfranken): Auf dem jüdischen
Friedhof wurden auf Grabsteinen eingelegte Platten zertrümmert...". |
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Artikel in der "Jüdischen Wochenzeitung für Kassel, Kurhessen und
Waldeck" vom 8. Juli 1927:
"Tafel der Schmach - 39 jüdische Friedhöfe in Deutschland geschändet.
Berlin. (J.T.A.) 'Der Schild', Zeitschrift des Reichsbundes jüdischer
Frontsoldaten, bringt unter der Überschrift 'Tafel der Schmach' ein
Verzeichnis von 39 Friedhofschändungen, die sich von November 1923 bis
Mai 1927 in Deutschland ereignet haben. Hier die Namen der Orte und die
Daten:
1. Sandersleben
(November 1923), 2. Schneidemühl (Januar 1924), 3. Sandersleben
(März 1924), 4. Rhoden, 5. Wolfhagen
- Hessen (April 1924), 6. Ribnitz
/ Mecklenburg (Mai 1924), 7. Villing (Juli 1924), 8. Regensburg
(August 1924), 9. Hemer (November 1924), 10. Hersfeld
(November 1924, 11. Kleinbardorf bei
Königshofen, 12. Binswangen Bez.
Augsburg (Juni 1924), 13. Hagen i.W. (Juni 1924), 14. Göttingen
(August 1924), 15. Beverungen (Dezember 1924), 16. Köthen
(Mai 1925), 17. Plauen i.V.
(Juni 1924), 18. Alsbach a.d. Bergstraße,
19. Hockenheim / Baden (Januar
1925), 20. Löwenberg (Februar 1926), 21. Pflaumloch
(März 1926), 22. Erfurt (März 1926),
23. Callies (April 1926), 24. Memmelsdorf
/ Oberfranken (Main 1926), 25. Altdamm/Pommern (Oktober 1926), 26.
Breslau (Dezember 1926), 27. Bingen
(Dezember 1926), 28. Ermetzhofen /
Mittelfranken (Dezember 1926), 29. Kuppenheim
/ Baden (Januar 1927), 30. Kerpen / Rheinland (März 1927), 31.
Neviges / Regierungsbezirk Düsseldorf (März 1927), 32.
Hillesheim / Rheinhessen (April 1927), 33. Moers (April 1927), 34.
Krefeld (April 1927), 35. Richelsdorf /
Bezirk Kassel (April 1927(, 36. Ansbach
(April 1927), 37. Regensburg (Mai
1927(, 38. Aufhausen bei Bopfingen
(Main 1927), 39. Rülzheim / Rheinpfalz
(Mai 1927)." |
Die Friedhofschändung 1999
Artikel in: Der Landesverband der
Israelitischen Kultusgemeinden in Bayern. 14. Jahrgang Nr. 80 vom September
1999 S. 21 (Beitrag von Michael Trüger): "Friedhofsschändung.
Unbekannte Täter haben den geschlossenen Friedhof der einstigen
jüdischen Gemeinde Memmelsdorf/ Unterfranken geschändet. Auf dem Guten
Ort, der sich abgelegen in einem Waldstück befindet wurden drei Mazzewot
(Grabsteine) samt Sockel umgeworfen und gingen zu Bruch. An einem anderen
Grabstein wurde die Inschriftentafel zerstört. In einem weiteren Fall
hatten die Täter einen Holzkeil zwischen den Sockel und oberen Stein
getrieben, um auch diesen Stein zu zerstören, was jedoch nicht gelang.
Die Tatzeit wird zwischen dem 18. und 26. Juli vermutet. Der Landesverband
der Israelitischen Kultusgemeinden in Bayern erstattete bei der
zuständigen Polizei-Inspektion Anzeige gegen unbekannt." |
Lage des Friedhofes
Der Friedhof ist schwer zu finden. Er liegt etwa 2,5 km
vom Ort entfernt auf einer Anhöhe im Wald in der Nähe der Ortschaft Wiesen.
Fotos
(Fotos: Jürgen Hanke, Kronach)
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Eingangstor zum Friedhof |
Blick über den Friedhof |
Älterer Grabstein mit Schofar |
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Grab von Laura Wormser und
Arthur Nordheimer nach der
Schändung im Juli 1999 |
Grab von Ricka Langstädter
nach
der Schändung
im Juli 1999 |
Grabstein für den
Oberrealschüler
Simon Frank
(1914-1928) |
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Grabstein für
Mordechai
Lippmann (gest. 1846) |
Grabstein für Emil Haas mit
Levitenkanne
(religiöser Name: Mendel Bar
Menachem Halevi) |
Grabstein für Herrmann
Nordheimer
(1862-1930) |
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Grabstein für
Laura Wormser (1885-1920) und den Gefallenen des Ersten Weltkrieges
Arthur
Nordheimer (1897-1916); rechts Vorderseite des Steines. Die Aufnahmen
wurden nach
Wiederherstellung des Steines gemacht (s.o. links Foto nach
der Schändung) |
Grabstein für Benno
Nordheimer
(1859-1928) mit Schofar |
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Fotos vom Oktober
2022
(Fotos: Jürgen Hanke, Kronach) |
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Umfassungsmauer |
Umfassungsmauer |
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Blick auf den Friedhof
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Die Hinweistafel |
Erinnerungsarbeit vor Ort - einzelne Berichte
Dezember 2009:
Die Dokumentation von Cordula Kappner zu den
jüdischen Friedhöfen im Kreis Haßberge wird im Internet zugänglich
gemacht |
Foto
links von Ulrike Langer: Die Dokumentationen über die jüdischen
Friedhöfe im Kreis Haßberge sind am kommendem Jahr (2010) auf der
Homepage des Hauses der Bayerischen Geschichte zu finden. Mitarbeiter
Wolfgang Jahn (links) gab die Unterlagen aus dem Archiv von Cordula
Kappner (rechts) zurück.
Artikel (ger) in der "Main-Post" vom 28. Dezember 2009 (Artikel):
"KREIS HASSBERGE - Jüdische Grabmäler im Kreis Haßberge im Internet abrufbar.
Haus für Bayerische Geschichte griff dazu auf die umfangreiche Dokumentation von Cordula Kappner zurück.
Seit 26 Jahren befasst sich Cordula Kappner mit der jüdischen Geschichte des Landkreises Haßberge. Sie hatte interessierte Personen gebeten, sämtliche Grabsteine auf den jüdischen Friedhöfen in der Region zu dokumentieren. Diese Sammlung wird kommendes Jahr auf der Internetseite des Hauses für Bayerische Geschichte in Augsburg für Jedermann einzusehen sein.
Laut Kappner gibt es im Kreis Haßberge acht, mittlerweile geschlossene jüdische Friedhöfe. Wie alle geschlossenen jüdischen Friedhöfe in Bayern unterstehen sie dem Landesverband der Israelitischen Kultusgemeinde. Die Grabsteine sind überwiegend in Hebräisch beschriftet. Ende des 19. Jahrhunderts finden sich auf ihrer Rückseite aber auch Inschriften auf Deutsch, im 20. Jahrhundert auch auf der Vorderseite.
Kappner hat sämtliche Grabdenkmäler im Kreis fotografiert. 16 Ordner umfasst ihre Dokumentation. Die Unterlagen über die Grabsteine in
Burgpreppach, Ermershausen,
Kleinsteinach, Limbach,
Memmelsdorf, Schweinshaupten und
Untermerzbach hat das Haus für Bayerische Geschichte in Augsburg eingescannt und für den Internetauftritt vorbereitet.
Der wissenschaftliche Mitarbeiter Wolfgang Jahn übergab neulich die Dokumente wieder an Kappner, die diese in ihrem Privatarchiv im Schloss Gleisenau aufbewahrt. Evamaria Brockhoff, die für den Internetauftritt des Hauses für Bayerische Geschichte verantwortlich, ist, hatte die Unterlagen vor zwei Monaten erhalten.
'Christoph Dörr aus Ebelsbach hat die Ordner nach Augsburg gefahren', sagt Kappner. Sie fügt an, dass die Dokumentation über die 1083 Grabsteine im jüdischen Friedhof in
Ebern von Schülern der dortigen Realschule ebenfalls an sie übergeben wurde.
'Auch diese Arbeiten werden ins Internet gestellt.'
Es sei geplant, in den ersten Monaten des Jahres 2010 die Präsentation online bereitzustellen, teilt Jahn mit. Er berichtet, dass soeben der Band 39 der
'Hefte zur Bayerischen Geschichte und Kultur' mit dem Titel 'Der gute Ort. Jüdische Friedhöfe in
Bayern' von Professor Christoph Daxelmüller erschienen sei. Zudem dokumentiere das Haus der Bayerischen Geschichte im Internet alle jüdischen Friedhöfe in Bayern sowie die KZ- und DP-Friedhöfe.
Kappner erwartet sich durch den Internetauftritt vermehrt Anfragen von jüdischen Familien über ihre Angehörigen im Kreis Haßberge:
'Dazu sind meine Unterlagen aus den 36 Ausstellungen, die ich zwischen 1983 und 2009 organisiert habe, sehr
wichtig.' Da die Dokumente über die jüdische Geschichte in den Haßbergen und, dank der Zusammenarbeit mit dem Kreisheimatpfleger aus dem Landkreis Rhön-Grabfeld, Reinhold Albert, im Osten des Grabfelds einen großen Umfang aufwiesen, sei sie froh, dass sie jetzt einen zweiten Raum im Schloss Gleisenau nutzen kann.
'Dafür bin ich der Gemeinde Ebelsbach und Bürgermeister Walter Ziegler
dankbar.'" |
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Link: Internetportal
des "Hauses der Bayerischen Geschichte": Jüdische Friedhöfe in
Bayern" mit Bildern und Texten zu allen bestehenden und abgegangenen
jüdischen Friedhöfe sowie den KZ- und DP-Friedhöfen |
Links und Literatur
Links:
Literatur:
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Israel Schwierz: Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens
in Bayern. 1988 S. 88-89. |
|
Michael Trüger: Der jüdische Friedhof in
Memmelsdorf.
In: Der Landesverband der Israelit. Kultusgemeinden in Bayern. 15. Jahrgang
Nr. 84 vom Dezember 2000 S. 13.
|
| Publikation: "Die jüdischen Friedhöfe im
Landkreis Haßberge". Hrsg. vom Landkreis Haßberge Neubearbeitung
2014. Online
einsehbar (pdf-Datei). |
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