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Welschbillig / Helenenberg
Kirche auf dem Helenenberg (2)
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Beschreibung
Geosteter Saalbau aus barockem Schiff und spätgotischem Chor. Der Chorraum ist ein ausgezeichnetes Zeugnis für die Spätgotik im Trierer Land. Den dreijochigen Chor mit Fünfachtelschluss öffnen zwischen den getreppten, giebelbekrönten Strebepfeilern überwiegend dreibahnige,
horizontal von Maßwerkbändern unterteilte Maßwerkfenster.

Das Innere überspannt ein Sterngewölbe, dessen Ausmalung die Jahreszahl 1518 in einem Kappenfeld angibt. Die Dienste sind am Chorschluß als Wandsäulen ausgebildet und weiden ansonsten von Konsolen abgefangen. Teil der originalen Ausstattung ist ein 1525 bezeichnetes, im Steinmetzschmuck reich durchgearbeitetes Sakramentshaus mit schlankem, mehrgeschossigem Turmaufbau. Hierin Figuren der Hospitalheiligen Helena, Valentinus und Elisabeth. Der Altar mit geschnitztem Flügelaufsatz mit den Figuren der zwölf Apostel beidseitig einer Mondsichel Madonna, 1897 erworben. In einem Fenster integriert als Rest der Glasbildfenster des frühen 16. Jahrhundert das Brustbild des hl. Valentinus (neue Kirchenfenster von 1903 und 1965). Die Ausmalung wurde nach den Resten der ersten Ausmalung bei der Renovierung 1981 rekonstruiert. Das Programm der Wappen an den Schlußsteinen des Gewölbes verknüpft die ursprüngliche Ausführung mit denen aus der Geschichte als Waisenhaus.

An der Nordseite hat sich ein spätgotischer, ursprünglich
zweigeschossiger Gebäudeteil eingeschossig erhalten. Der als Sakristei genutzte quadratische Saal mit vierteiligem Kreuzgewölbe über Mittelsäule wird als Kapitelsaal gedeutet.

Für das im Gesamtentwurf von 1740 einbezogene, 1747 begonnene und erst 1787 vollendete Kirchenschiff wird der Baumeister Gottfried Scheidweiler aus Mainz benannt, der wohl als Bauführer wirkte. Einzelformen und Konzeption weisen auf den Architekten Christian Kretschmar.

Zusammen mit der angenommenen Turmfassade und dem steilen barocken Schiff ergibt sich eine kunstgeschichtlich bedeutsame Synthese aus den zeitgenössisch hervorragenden Bauten der Abteikirche Himmerod und der Trierer Stiftskirche St. Paulin.

Das dominierend auf den barocken Klosterneubau abgestimmte Kirchenschiff ist ein steil aufragendes Langhaus zur vier kreuzgratgewölbten Jochen.
Der Außenbau mit Sandsteingliederungen (Pilaster, kräftig profiliertes Kranzgesims, eigenwillige Fensterformen). Die dreigeschossige, durch einen flachbogig vorgezogenem Werksteinrisalit opulent herausgehobene Westfassade wird neuerdings als Turmfassade angesehen. Turm und
Werksteingiebel wurden 1844 bis zur Dachkontur abgetragen. Reste des auf mächtigen Stützen aufsitzenden Turmes sind im Innern erhalten. Ein Turm an der Südseite
zwischen Schiff und Chor wurde anscheinend nachträglich im 19. Jahrhundert errichtet.

Das Innere wurde 1894 durch Geschoßeinbauten verstellt. 1953 wurde die Kirche um ein Joch des barocken Schiffs vergrößert und 1987 als Pfeilerhalle mit Empore umgestaltet. Erhalten hat sich die ursprüngliche, an den Klosterflügel anstoßende, kreuzgratgewölbte, dreischiffige und dreijochige Vorhalle mit mächtigen Pfeilerstellungen.


Lage des Kulturobjekts (Gauss-Krüger-Koordinaten)
R_gk: 2539243
H_gk: 5524732
Koordinaten beziehen sich auf die exakte Lage des Objekts



Karte mit Detailinformationen

Detailkarte

Quelle
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Band 12.2 Kreis Trier-Saarburg. Wernersche Verlagsgesellschaft mbH, Worms. ISBN 3-88462-110-6 (1. Auflage 1994)

Bild-Quelle
© Helge Rieder, Konz, 2003 / © Helge Rieder, Konz, 2003

Video-Quelle
© Helge Rieder, Konz, 2003

Internet
http://www.trier-land.de/

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