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Bitburg
Sankt Peter
Katholische Pfarrkirche
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Beschreibung
Eine Peterskirche entstand schon um 600 für die Franken, die sich nach der Völkerwanderung in Bitburg niedergelassen hatten, wird aber erst 1030 urkundlich genannt.

Ein einschiffiger Bau mit Ostturm wurde 1914 abgebrochen. Wegen des Ersten Weltkrieges kam ein bereits geplanter Neubau in neoromanischen Formen nicht mehr zur Ausführung. Seit 1950, als die Einwohnerzahlen Bitburgs sprunghaft angewachsen waren, wurde eine zusätzliche Pfarrkirche zu Liebfrauen unabdingbar. Lag die alte Peterskirche südlich von den römischen Stadtmauern beim jetzigen Petersplatz, entschied man sich 1953 für den heutigen Standort an der Prälat-Benz-Straße, die später nach dem Erbauer der Kirche benannt wurde. Sie wurde 1956 bis 1958 nach Plänen des Bitburger Architekten Hans Geimer errichtet.

Der neue Standort berücksichtigte die Entwicklung der Stadt nach Südosten und vermied ein zu nahes aneinander rücken der Peterskirche an die alte Liebfrauenpfarrkirche. Der Kirchbau wurde zusammen mit dem gleichzeitig errichteten Pfarrhaus als Pfarrzentrum konzipiert. Dieses wurde 1984 um ein Pfarrheim erweitert.

Die geräumige Kirche ist ein Rechteckbau. Sie schließt mit leicht eingezogenem Chor und ist nicht orientiert, sondern nach Westen gerichtet. Neben der Straßenfassade steht leicht abgerückt von ihrer Nordostecke der Glockenturm. Der Turm und das geräumige Schiff sind Betonbauteil, die mit heimischem gelben Kalkstein verkleidet sind. Der Glockenturm mit seinen sechs Geschossen verjüngt sich. Hohe Schallarkaden reichen bis unmittelbar unter das "bügelförmige" Dach. Ihre betongerahmten Felder bilden die einzige Gliederung. Seitlich angeordnete, vom Boden bis fast zum Dach durchstoßende Fensterelemente aus gegenläufigen Dreiecken in Beton und ein wieder mit "Bügeldach" schließendes Vordach über dem Hauptportal gliedern die Eingangsfassade. Das zweiflügelige Hauptportal aus Bronze wurde, wie das darüber liegende Bogenfeld, 1980 vom Oberkailer Bildhauer Johann Baptist Lenz geschaffen. Es zeigt auf den Türflügeln Szenen aus dem Petrusleben, im Tympanon den auferstandenen Christus mit Aposteln. Nur die westliche Seitenwand wird von schartenartigen Fenstern unter der Traufe gegliedert. Die fast unmerklich gebrochene Rückwand des Chors ist fensterlos, der Altarraum wird durch Glaswände in gleicher Struktur wie die Fensterbahnen der Eingangsseite belichtet.

In Fortsetzung der zur Front gelegenen Taufkapelle - sie wirkt mit ihrer verglasten Außenwand wie ein Gelenk zum Glockenturm - schließt an den hohen, mit Flachtonne gewölbten Schiffsraum ein fünfjochiges niedriges Seitenschiff an. Es wird von flachen Quertonnen überwölbt. Sein westliches Joch beherbergt den Tabernakel, den Altar für die Werktagsgottesdienste und eine Sitzmadonna aus der letzten Phase der Gotik.

Der große Tischaltar im Hauptschiff besteht wie das fünfstufige Podest aus dunklem Marmor. Seine Größe und der deutlich erhöhte Standort weisen ihn als vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil entstanden aus. Nach der Liturgiereform wurde er um einige Meter nach vorne gezogen. Das große Altarkreuz aus Metall mit Mosaikbesatz löst sich von konventionellen Darstellungsweisen. Der Künstler Ernst Rasche, der es Mitte der 1970er-Jahre schuf, sieht in ihm den Auferstandenen, der sich der Gemeinde zuwendet ("sozialer Christus").

Unter dem rechten Teil der Empore befindet sich die Grablege des Kirchengründers, Prälaten und langjährigen Pfarrers Matthias Benz. Dort steht ein spätgotisches Sandsteinretabel mit Reliefs einer Kreuzigungsszene und zweier Heiliger, möglicherweise sind es St. Petrus und St. Maximin. An der linken Chorwand findet sich die lebensgroße Sitzfigur des Kirchenpatrons aus Bronze. Sie wurde 1985 von Hermann Isenmann gegossen. Eine ähnliche kleine Petersstatuette, die 1962 in Bitburg ausgegraben wurde, regte zum Guß dieser Statue an. Die Empore trägt eine große, dreimanualige Orgel, deren Prospekt im Umriß klassischen Vorbildern folgt. Die großflächigen Glasfenster - 1958 nach Entwürfen von Rudi Schillings geschaffen - beleben den ansonsten etwas nüchtern wirkenden Raum. In der Reduktion auf das Wesentliche folgt der Bau in Struktur und Einrichtung dem von der liturgischen Bewegung geprägten Kirchbaustil der 1950er Jahre.


Lage des Kulturobjekts (Gauss-Krüger-Koordinaten)
R_gk: 2537701
H_gk: 5537265
Koordinaten beziehen sich auf die Flurkarte



Karte mit Detailinformationen

Detailkarte

Quelle
Michael Berens: Die Kirchen und Kapellen des Bitburger Landes. Beiträge zur Geschichte des Bitburger Landes. Sondernummer 8/9 1992. Fotos: Heinz Drossard.

Bild-Quelle
Heinz Drossard in: Michael Berens: Die Kirchen und Kapellen des Bitburger Landes. / ohne

Internet
http://www.bitburg.de/

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