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zu den Synagogen in
Baden-Württemberg
Königheim (Main-Tauber-Kreis)
Jüdische Geschichte / Betsaal/Synagoge
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde (english
version)
In dem im Mittelalter
im Besitz der Grafen von Wertheim befindlichen und danach bis zum Anfang des 19.
Jahrhunderts zum Erzstift Mainz gehörenden Königheim bestand eine jüdische
Gemeinde zunächst im Mittelalter. Bei der Judenverfolgung 1298
wurden auch die Königheimer Juden ermordet. Seit 1422 waren wieder Juden am
Ort. 1496 lebten in Königheim vier jüdische Personen über 15 Jahre.
Die Entstehung der neuzeitlichen Gemeinde geht in die 17. Jahrhundert zurück.
Seit 1647 wurden mehrere Juden in Königheim genannt.
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner
wie folgt: 1825 wurden 67 jüdische Einwohner gezählt, 1833 69, 1838 84,
1841 105, 1864 104, 1871 112. Die höchste Zahl jüdischer Einwohner wurde um
1875 mit 121 Personen erreicht, danach ging die Zahl wiederum zurück: 1880
109 jüdische Einwohner, 1885 102, 1890 94, 1895 80, 1900 81, 1905 77, 1910 71.
An Einrichtungen hatte die jüdische Gemeinde eine Synagoge, eine jüdische
Schule, ein rituelles Bad und (seit 1875) einen Friedhof.
Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war ein Lehrer
angestellt, der zugleich als Vorbeter und Schochet tätig war. Von 1884 bis 1934
war 50 Jahre lang als Lehrer in Königheim Simon Lichtenstetter tätig
(siehe Bericht unten). Seit 1827 gehörte die Gemeinde zum Rabbinatsbezirk Wertheim.
Im Ersten Weltkrieg fielen aus der jüdischen Gemeinde: Julius Groß
(geb. 10.5.1879 in Königheim, gef. 26.5.1915), Unteroffizier Isidor
Lichtenstetter (geb. 28.9.1897 in Königheim, gef. 20.6.1918), Louis
Lichtenstetter (geb. 13.3.1899 in Königheim, gef. 15.7.1918) und Benjamin Stern
(geb. 27.3.1881 in Gissigheim, gef. 1.7.1916). Ihre Namen stehen auf dem
Gefallenendenkmal des jüdischen Friedhofes.
Die jüdischen Händler und Gewerbetreibenden hatten für Königheim eine große
wirtschaftliche Bedeutung.
Bis nach 1933 gab es noch folgende Handels- und Gewerbebetriebe in jüdischem
Besitz: Viehhandlung Hermann und Leo Bauer (Spitzsteiggasse 2), Stoffhandel und
Gemischtwaren Meta und Jakob Bauer (Hartmannsgasse 1), Getreide- und
Landesproduktenhandlung Semmy Block (Hauptstraße 6), Kurz- und Wollwaren
Babette Groß (Langgasse 3, abgebrochen), Stoffhandlung, Konfektion und Grünkernaufkauf
Josef Groß (Hauptstraße 25), Glas- und Porzellanwaren Hermann Heinemann
(Neugasse 2, teilweise abgebrochen), Viehhandlung Benno Sommer (Faktoreigasse
3), Viehhandlung Bernhard Sommer (Plangasse 1, abgebrochen), Metzgerei und
Viehhandlung Bernhard und Philipp Sommer (Hauptstraße 39), Viehhandlung Moses
Sommer (Kapellengasse 1, abgebrochen, Torbogen und Wirtschaftsgebäude
erhalten), Steingut- und Tonwarengeschäft Nanette Sommer (Neugasse 3), Textil-
und Schuhgeschäft Sigmund Stern (Hardheimer Straße 8).
1933 lebten noch 37 jüdische Personen in der Stadt. Durch die)
zunehmenden Repressalien, die Wirkungen des wirtschaftlichen Boykotts und die
zunehmende Entrechtung verzogen alsbald mehrere der jüdischen Einwohner oder
wanderten aus. Die 1939 in Königheim verbliebenen 13 jüdischen Personen wurden
bis Herbst 1940 in das Haus von Moses Sommer (Kapellengasse 1)
zwangseinquartiert.
Von den in Königheim geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen
Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Julius Bauer
(1870), Gerda Blein geb. Gross (1914), Amalie Goldschmidt geb. Marx (1865), Emil
Groß (1885), Regine Hirschberger geb. Stern (1886), Sigmund Marx (1868),
Johanna Rosenfelder geb. Bauer (1876), Sara Rosenfelder (1876), Lina Schulmann
geb. Fredrich (1880), Babette Selig (1868), Albert Sommer (1920), Bernhard
Sommer (1887), Hugo Sommer (1920), Moses Sommer (1886), Regina Sommer (1895),
Leo Stern (1907), Julie Tannenbaum (1907), Erna Weil geb. Stern (1890), Ida Würzburger
geb. Sommer (1889).
Weitere Erinnerungen an die jüdische Geschichte: an der westlichen
Gemarkungszone gegen Eiersheim heißt ein Gewann "Judenbuckel". Nach
den Erinnerungen am Ort wurde an dem dortigen steilen Grenzweg bei Bestattungen
in Külsheim
hier der Leichenwagen von den Juden mit vereinten Kräften hinaufgeschoben.
Aus der Geschichte der Gemeinde
Aus der Geschichte der
jüdischen Lehrer
Ausschreibung der Stelle des Lehrers, Vorbeters und
Schochet (1849 / 1884)
Anzeige im "Großherzoglich Badischen Anzeige-Blatt für den
See-Kreis" vom 29. August 1849 (Quelle: Stadtarchiv Donaueschingen): "Die mit einem festen Gehalte von 135 fl. und einem Schulgelde von 48
kr. für jedes die Religionsschule
besuchende Kind, von etwa 26 Schulkindern, nebst freier Wohnung und dem Vorsängerdienste samt den davon abhängigen
Gefällen verbundene Religionsschulstelle bei der israelitischen Gemeinde Königheim,
Synagogenbezirks Merchingen, ist zu besetzen.
Die berechtigten Bewerber um dieselbe werden daher aufgefordert, mit ihren
Gesuchen unter Vorlage ihrer Aufnahmeurkunden und der Zeugnisse über
ihren sittlichen und religiösen Lebenswandel binnen 6 Wochen mittelst des
betreffenden Bezirksrabbinats bei der Bezirkssynagoge Merchingen sich zu melden.
Bei dem Abgange von Meldungen von Schul- und Rabbinatskandidaten können
auch andere inländische befähigte Subjekte, nach erstandener Prüfung
bei dem Bezirksrabbiner zur Bewerbung zugelassen werden." |
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Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 10. Juli 1884:
"Die israelitische Religionslehrer-, Vorsänger- und Schächterstelle
in Königheim, mit einem festen Gehalt von 500 Mark nebst 800 Mark
Nebeneinkommen und freier Wohnung, soll alsbald wieder besetzt werden.
Bewerber wollen sich unter Vorlage von Zeugnissen binnen 14 Tagen anher
melden.
Merchingen, den 7. Juli 1884. Bezirkssynagoge Tauberbischofsheim.
Dr. l. Heilbut." |
Zum Abschied von Lehrer Simon Lichtenstetter (1934)
Anmerkung: Simon Lichtenstetter ist 1865 in Kleinsteinach
geboren. Seine Frau Babette geb. Strauß ist 1862 in Königheim geboren. Die
beiden konnten 1939 noch in die USA emigrieren. Zwei Söhne des Ehepaares sind
im Ersten Weltkrieg gefallen (siehe oben) Ein weiterer Sohn - Julius
Lichtenstetter (geb. 1892 in Königheim) war später Kaufmann in Würzburg, wo
er ein kleines Wäschegeschäft, später die Damenkleider- und Mäntelfabrik
Julius Lichtenstetter führte (1936 in die USA emigriert)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 6. Dezember 1934: "Königheim in Baden, 26. November
(1934). Am 1. Oktober 1934 waren 50 Jahre verflossen, dass Lehrer S.
Lichtenstetter in unserer Gemeinde wirkte. Aus diesem Anlass
veranstaltete die Gemeinde eine Feier, die die Verbundenheit zwischen
Lehrer und Gemeinde in schönster Weise zum Ausdruck brachte. Herr Vorsteher
Sommer sprach Begrüßungs- und Dankesworte im Auftrag der Gemeinde. Herr
Bezirksrabbiner Greilsheimer, Mosbach
würdigte in trefflicher Weise die Verdienste des Jubilars und sprach ihm
den Dank aus für seine treue Hingabe als Erzieher von zwei Generationen,
indem er ihm den Chower-Titel verlieh und im Auftrage des Oberrats der
Israelitischen Badens eine künstlerische Plakette überreichte. Der Bezirks-Älteste,
Herr Leopold Kahn, Wertheim und Lehrer
Kaufmann, Tauberbischofsheim
hielten ebenfalls Ansprachen und dankten für die Bezirkssynagoge und für
den Lehrerverein. Gesänge und Gedichte umrahmten die Feier, zu der
zahlreiche Gäste von auswärts erschienen waren. Zum Schluss dankte der
Jubilar für die ihm erwiesene Ehre. (Alles Gutes) bis 120 Jahre."
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Berichte
zu einzelnen Personen aus der Gemeinde
Zum Tod der aus Königheim stammenden Regine Seelig geb. Freirich (geb. 1836 in
Königheim, gest. 1919 in Bad Salzschlirf)
Anzeige in "Der Israelit" vom 8. Januar 1920: "Unsere
verehrte Mutter und Großmutter
Frau Regine Seelig geb. Freirich
ist heute in hohem Alter sanft entschlafen.
Bad Salzschlirf, 27. Dezember 1919, im Namen der Hinterbliebenen
Carl Seelig, Frankfurt am Main Sandweg 33. " |
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Artikel
in "Der Israelit" vom 22. Januar 1920: "Frankfurter
Berichte. Frau Regina Seelig - sie Ruhe in Frieden.
Eine schlichte, aber wackere Frau, die zu den besten in unserer
Israelitischen Religionsgesellschaft gehört hat, ist von hinnen gegangen.
Sie lebte in stillen und einfachen Verhältnissen, aber ihr Wirken entbehrte
doch einer gewissen schlichten Größe nicht, von der die Außenwelt allerdings
nicht viel erfuhr. Die Jugendeindrücke, unter denen sie aufgewachsen ist,
waren bestimmend für die ganze Zukunft. Frau Regina Seelig wurde zu Königheim in Baden geboren. Ihre
Angehörigen gehörten zu dem Kreise des durch seine hohe Frömmigkeit und
tiefe Weisheit weltberühmten Balschem von
Michelstadt. Ihre Mutter hatte das Glück, in ihrer Jugend in dem Hause
dieses seltenen Mannes einige Jahre leben zu dürfen und sein Leben und
Lehren auf sich wirken zu lassen. Seine tiefe Lebensauffassung, deren
tägliche Zeugin sie jahrelang war, hat sie auch auf die Tochter vererbt.
Diese selbst hat einen Teil ihrer Jugend im Hause ihres frommen Oheims
Lazarus Freyrich in Altona verlebt und verkehrte viel in dem Hause des
gefeierten Jakob Ettlinger das Gedenken an den Gerechten ist zum Segen.
Nach ihrer Vermählung mit Herrn Lazarus Seelig siedelte sie nach
Mannheim über. Die Ehe war reich mit
Kindern gesegnet, auf deren Erziehung im echt jüdischen Geiste sie im Verein
mit ihrem Garten hohe Sorgfalt verwendete. Die Erziehungsweisheit der beiden
Gatten hat gute Früchte gezeitigt, denn ihre Kinder wurden tüchtige Männer
und Frauen, und die Greisin durfte " |
das
beglückende Bewusstsein hinüber nehmen, dass ihre Söhne und Töchter in
Geschäft und Beruf wie auch in ihrer sittlichen und religiösen
Lebensauffassung dem Beispiel des Elternhauses Ehre machen. Frau Seelig fand
aber auch noch außerhalb des Hauses ein Feld, ihre jüdische Begeisterung zu
betätigen. Sie wurde in Mannheim Mitglied und dann Vorsteherin der Chewra
Kadischa und setzte diese Liebestätigkeit später, als sie schon ziemlich
betagt als Witwe nach Frankfurt
übersiedelte, hier in unserer Gemeinde mit Hingebung und Selbstlosigkeit
fort. Wie viele Nächte hat die Heimgegangene, nicht achtend ihrer
Bequemlichkeit und Gesundheit, am Bette schwer Kranker durchwacht, wie
vielen entschlafenden Frauen hat sie ihre heilige Tätigkeit geweiht! Im
Alter von 80 Jahren siedelte sie nach Salzschlirf in das Kurhaus
ihrer Tochter (Villa Waldschlösschen) über, wo sie, von allen Kurgästen
wegen ihrer geistigen Regsamkeit und Teilnahme für weltliche und jüdische
Dinge bewundert und verehrt, noch vier Jahre lebte. Noch vor wenigen Wochen
bildete sie den Mittelpunkt einer ziemlich Simchas-Tora-Feier, bei der einer
der Gäste das vorbildliche Leben dieser begeisterten Ischa Hamischpacha
feierte, umringt von ihren Kindern, die sie als ihren köstlichen
Familienschatz mit Liebe und Ehrfurcht umgaben. So ist sie 84 Jahre alt nach
einem trotz ihres schlichten Verlaufs beneidenswerten Leben heimgegangen.
A.W."
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Anmerkungen:
- Regine Seelig geb. Freirich ist geboren am 12. Januar 1836 in Königheim
als Tochter des Goldhändlers Isak Freirich und seiner Frau Jette geb.
Rosenfeld (aus Merchingen; Quelle Familienregister 1836 siehe unten).
- Der genannte "Oheim" (= Onkel) Lazarus Freirich ist im März 1882 in Altona
gestorben und wurde am 23. März 1882 im jüdischen Friedhof Bornkampsweg
beigesetzt (neben ihm ruht seine Frau Gutchen geb. Guttmann, beigesetzt am
24. Juni 1890).
- zu Rabbiner Jakob Ettlinger siehe
https://de.wikipedia.org/wiki/Jakob_Ettlinger
- Der Ehemann Lazarus Seelig (geb. 26. August 1837 in
Binau, gest. 13. August 1896 in Mannheim
und beigesetzt im jüdischen Friedhof
https://www.marchivum.de/de/juedischer-friedhof/c2-b-07-01-seelig-lazarus) |
Zum Tod von Marx Marx (1923)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 28. Juni 1923: "Dieburg,
25. Juni (1923). Im Alter von fast 94 Jahren starb hier Marx Marx, der vor
Jahresfrist aus seiner Heimat Königheim in Baden hergezogen ist,
um den letzten Teil seines heiteren Lebensabends im Hause seiner Tochter,
Witwe Goldschmidt, zu verleben. Ein rüstiger und äußerst
geistesfrischer Greis, so schritt er in unseren Reihen, allbeliebt,
anspornend und beispielgebend in seiner schlichten Frömmigkeit, mit
seinem Eifer für die Religion, seiner Freude an jeder Mizwo-Tat. Zu den
ersten gehörte er stets in der Synagoge, von der ihn Wind und Wetter
nicht abhielten, so wie ihn das hohe Alter nicht daran hinderte, alle
Fastentage gewissenhaft zu halten. Ein ehrwürdiger Patriarch, der auf ein
langes Leben reiches Tätigkeit und echter Jüdischkeit zurückblickte,
ist mit ihm von uns gegangen, und bei der Überführung nach Königheim,
die seinem letzten Wunsche gemäß am Sonntag vor sich ging, fehlte keiner
von der hiesigen jüdischen Gemeinde, und auch die nichtjüdische Bevölkerung
war stark vertreten. Herr Lehrer Kaufmann, sowie der erste
Gemeindevorsteher, Herr Abraham Löb, sprachen ergreifende Worte des
Abschiedes und der Verehrung an den Heimziehenden, dessen Andenken uns
unvergesslich bleibt. Die Bestattung fand am Montag in Königheim,
ebenfalls unter großes Beteiligung statt." |
Sonstiges
Erinnerungen an die Auswanderungen im 19. Jahrhundert:
Grabstein in New York für Louis Gross
aus Königheim (1857-19..)
Anmerkung: das Grab befindet sich in einem jüdischen Friedhof in NY-Brooklyn.
Die Jahreszahl seines Todes ist nicht richtig lesbar.
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Grabstein
für
"Our beloved brother Louis Gross
Born in Königheim Baden Dec. 17, 1857
Died July 19,19--" |
Zur Geschichte des Betsaales / der Synagoge
Nach einem Ratsprotokoll vom 7.
Dezember 1728 besuchten die Königheimer Juden bis 1726 die Synagoge in Gissigheim.
Bis um 1675 habe es jedoch in Königheim auch schon eine "Judenschule"
gegeben.
1726 wollten die Königheimer Juden jedoch wieder eine
eigene Synagoge und trafen sich seither im Haus des Juden Esel. Aus früheren
Zeiten hatten sie noch eine Torarolle, die sie für die Gottesdienste verwenden
konnten Zu diesen luden sie immer wieder den Vorsänger aus Gissigheim ein, da
sie selbst zu wenige Juden waren, um einen solchen in Königheim anzustellen.
1728 gab es Streit um die Königheimer Judenschule, da sich die Nachbarn über
das Geschrei und andere Ungemach wegen der Judenschule bei der Ortsherrschaft
beschwerten. Der Rat der Gemeinde stellte fest, dass auch in Külsheim
und (Tauber-)bischofsheim die
Juden ihre Gottesdienste feiern konnten. Da aber in Königheim seit 50 Jahren
keine Gottesdienste mehr stattgefunden hatten, man die geistliche Obrigkeit um
Erlaubnis nachsuchen müsse. Das Ergebnis dieses Streits ist nicht überliefert.
1780 wird berichtet, dass in Königheim ein Betsaal in einem Privathaus bestand.
1791 wird dies bestätigt; damals waren 12 jüdische Familien am Ort.
Anfang 1825 stellte die jüdische Gemeinde den Antrag zum
Bau einer neuen Synagoge; man war mit dem Zustand des bisherigen
Betsaales nicht mehr zufrieden. Das Bezirksamt genehmigte im April 1825 den Bau
von Synagoge und einem rituellen Bad und erwartete die Herstellung von beidem "binnen
Jahresfrist". Der Vorsteher der jüdischen Gemeinde Bärmann Sommer erklärte
gegenüber der Behörde, dass man aus eigenen Kräften die Synagoge nicht bauen
könne. Man bitte darum, eine Kollekte bei Glaubensgenossen durchführen zu
können. Da auch das Bezirksamt wusste, dass die Königheimer Juden "notorisch
alle arm" seien, wurde die Kollekte – allerdings erst Anfang September 1826 -
vom Direktorium des Main- und Tauberkreises genehmigt. Die Gemeinde musste noch
zwei Gemeindebevollmächtigte bestimmen, die die Kollekte durchführen könnten. 1827 konnte sich die Gemeinde nicht einigen, welchen
Bauplatz man verwenden solle. Vorsteher Hirsch Groß bat darum, dass diese Frage
von einem Bauverständigen des Bezirksamtes geklärt werden solle. Dieser
bestimmte als Grundstück einen Garten des Johann Joseph Zimmermann. Der Ertrag
der bis dahin durchgeführten Kollekte bei den auswärtigen Gemeinden erbrachte
nur etwa 250 Gulden. Durch Umlagen unter den eigenen Mitgliedern konnte die
Gemeinde bis 1829 1.350 Gulden ansparen. Es wurde deutlich, dass dies nicht zum
Neubau einer Synagoge ausreichen werde. So beschloss die Gemeinde im April 1829,
ein schon bestehendes Haus in Königheim für 2.500 Gulden zu kaufen und dieses
zu einer Synagoge umzubauen. Umbau und Einrichtung konnten nach dem Voranschlag
von Zimmermeister Diemer von Tauberbischofsheim für 252 Gulden vorgenommen
werden. Nachdem der Gemeinde im Juni 1831 eine Kapitalaufnahme von 1.050 Gulden
genehmigt worden war, konnte der Umbau noch 1831 durchgeführt werden. Insgesamt
entstand durch den Umbau im Vordergebäude am Brehmbach eine israelitische
Schule mit Lehrerwohnung; im hinteren Teil die Synagoge. Auch ein rituelles
Bad wurde eingerichtet.
1886 brannte die Synagoge mit einer benachbarten
Scheuer ab, was zu einem großen finanziellen Problem für die israelitische
Gemeinde wurde, zumal auf dem abgebrannten Gebäude noch eine Hypothekenschuld
von 1.700 Mark lastete. Die Baukosten einer neuen Synagoge wurden auf etwa
10.500 Mark geschätzt, während die Versicherung nur 5.600 Mark ersetzte.
Damals bestand die Königheimer Gemeinde aus 24 Haushaltungen mit zusammen 104
Personen. Da die Gemeinde nicht imstande war, die Kosten alleine aufzubringen,
bat sie wiederum um Durchführung einer Kollekte, die genehmigt wurde. Überraschend
schnell konnte man den Neubau durchführen. Im
Juli 1886 erstellte Bauführer Keim aus Königshofen die Pläne für den Neubau.
Im August 1886 erfolgte die Baugenehmigung eines Synagogenbaus an derselben
Stelle wie das abgebrochene Gebäude. Bis zum Dezember 1887 war der Bau
weitgehend fertig; die restlichen Arbeiten wurden bis zum Sommer 1888
abgeschlossen. Zum Wiederaufbau hatten Spenden auswärtiger jüdischer Personen
beigetragen, wie aus den in der Zeitschrift "Der Israelit" mehrfach
bescheinigten Spenden deutlich wird:
Spendenbescheinigungen zum Wiederaufbau der Synagoge in der
Zeitschrift "Der Israelit"
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 12. Oktober 1886:
"Zum Aufbau der abgebrannten Synagoge in Königheim (Aufruf vom
Synagogenrathe daselbst.). Von Ungenannten 15 Mark." |
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Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 4. November 1886: "An
Herrn Synagogenrat D. Strauss in Königheim: zum Aufbau der abgebrannten
Synagoge daselbst 15 Mk. - Pf." |
Nur 50
Jahre blieb die Königheimer Synagoge Mittelpunkt jüdischen Gemeindelebens in
der Stadt.
In der Pogromnacht im November 1938 wurde die Königheimer
Synagoge geplündert; die Torarollen und anderes Inventar wurden auf dem
Sternplatz (sc. vor dem Gasthaus Stern) verbrannt. Das Gebäude selbst blieb stehen und kam in den Besitz der
Gemeinde Königheim. Im März 1945 ging das Gebäude beim Einmarsch der
amerikanischen Truppen durch Panzergeschosse in Flammen auf und wurde völlig
zerstört. Der Platz wurde mit einer Filiale der Städtischen Sparkasse
Tauberbischofsheim neu bebaut (Münzgasse 2/Hauptstrasse). Seit 1985 erinnert am
(ehemaligen) Gebäude der Post (Münzgasse 2) eine Gedenktafel an die Synagoge.
Sie wurde auf Grund der Initiative einer Klasse der örtlichen Grund- und
Hauptschule angefertigt. Inzwischen ist das auf dem Synagogenplatz stehende Gebäude
zu einem Wohnhaus mit Geschäft umgebaut.
Fotos
Historische Pläne/Foto:
(Quelle der Pläne: GLA Karlsruhe 380/4143)
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Plan des Grundstückes am
Brehmbach.
Zur Synagoge und zur Israelitischen Schule
kam man über die
Brehmbachbrücke
durch einen Synagogenhof. Rechts eine
Remise, vermutlich
zur Unterstellung
des Leichenwagens. |
Längsschnitt durch das
Synagogengebäude. Vom Synagogenhof
her führte an der Ostwand eine
Treppe
in den gewölbten Keller. |
Querschnitt durch das
Synagogengebäude von Osten gesehen.
Rechts das Schulhaus. Dazwischen
hinter
dem Eingang die Treppe zur Frauenempore. |
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Plan des Betsaales und dem
(gemeinsamen)
Eingangsbereich zur Synagoge und
zum Schul- und Lehrerhaus. |
Die Synagoge von Osten
gesehen; rechts
das israelitische Schul- und Lehrerhaus;
der gemeinsame
Eingang lag dazwischen. |
Die Synagoge von Osten
gesehen.
Rechts der Eingang
(wie auf Plan links). |
Fotos nach 1945/Gegenwart:
Fotos 2003:
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 22.9.2003) |
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Links das Gebäude Münzgasse
2, wo die
ehemalige Synagoge stand; dem
Brehmbach zu stand das
"Israelitische
Schulhaus" (vgl. Karte oben) |
Die Gedenktafel ist (völlig
unauffällig)
rechts in der Nähe des Regenrohres
angebracht
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Die Gedenktafel |
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Andernorts entdeckt:
im jüdischen Friedhof Offenburg
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Grabstein für Louis
Gross
(10.5.1876 Königheim - 23.6.1927 Offenburg) |
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Erinnerungsarbeit vor
Ort - einzelne Berichte
Dezember 2018:
Gedenkstunde zum Novemberpogrom
1938 mit Buchvorstellung |
Artikel von Harald Fingerhut im "Mannheimer
Morgen" (Fränkische Nachrichten) vom Dezember 2018: "Königheim. Gegen das
Vergessen Erste Gedenkstunde in Königheim zur Reichspogromnacht mit
Vorstellung des Buchs 'Plötzlich abgeholt' und Plakat-Ausstellung / Dunkles
Kapitel der Dorfgeschichte beleuchtet. 'Ich bin Königheimer israelitischen
Glaubens".
Das erste Gedenken in Königheim an die Reichskristallnacht 1938 bildete in
der Aula der Kirchbergschule den Rahmen für die Präsentation des Buchs
'Plötzlich abgeholt' von Burkard Gassenbauer.
Königheim. Das Vorhaben war ambitioniert und schien von vorneherein
zum Scheitern verurteilt. 'Angesichts des 80. Jahrestags der
Reichspogromnacht hatte sich der Heimatverein auf Anregung seines
Schriftleiters Burkard Gassenbauer vor etwa drei Jahren entschlossen, eine
Gedenkfeier durchzuführen', blickte der Vorsitzende des Heimatvereins,
Lothar Achstetter, am Freitag in der mit über 100 Gästen voll besetzten Aula
der Königheimer Kirchbergschule zurück. Mit einer kleinen Ausstellung anhand
weniger Fotos und Dokumente sollte ein Einblick in die Geschichte der
jüdischen Gemeinde gegeben werden. 'Es wäre tatsächlich eine ganz kleine
Ausstellung geworden, denn Material und Quellenlage waren äußerst dürftig',
stellte Achstetter fest. 'Dies mussten auch schon die Autoren des
Heimatbuchs – Helmut Kappler und Pfarrer Franz Gehrig – erfahren, weshalb im
Buch nur sehr wenig über die Königheimer Juden steht und über die
Kristallnacht zum 10. November 1938 sowie die Verschleppung der letzten in
Königheim lebenden Juden im Oktober 1940 keine Informationen enthalten
sind.' 'Trotz der schwierigen Quellenlage hielt Burkard Gassenbauer an dem
Plan fest, eine Ausstellung zu konzipieren', schilderte der Vorsitzende des
Heimatvereins. 'Drei Faktoren spielten ihm bei seinen umfangreichen
Nachforschungen in die Karten: Internet, Digitalisierung des Archivmaterials
sowie ein Umdenken bei älteren Königheimer Bürgern.' Zu Zeiten der
Entstehung des Heimatbuchs habe man über die Ereignisse während der
nationalsozialistischen Diktatur nicht sprechen wollen, mittlerweile hätten
die noch lebenden Zeitzeugen ihre Erinnerungen im Gespräch mit Burkard
Gassenbauer geteilt. 'Schließlich hatte Gassenbauer in rund 1400 Stunden
oder umgerechnet 175 Arbeitstagen so viel Informationen zusammengetragen,
dass er nicht nur genug Stoff für eine Ausstellung, sondern auch für ein
Buch hatte', sagte Achstetter und stellte fest. 'Das Werk ist eine wichtige
Ergänzung zum Königheimer Heimatbuch.' Neue Informationsquellen zur
jüdischen Geschichte habe Thomas Weich, der das einstige Gasthaus 'Zum
güldenen Löwen' erfolgreich saniert hat, erschlossen. Auch die Spurensuche
vom ehemaligen Lehrer Roland Weich für Artikel der Schülerzeitung
'Kirchbergschelle' in den 1970er Jahren, das Material des mittlerweile
gestorbenen Vorstandsmitglieds Rolf Barth und die Ergebnisse der Königheimer
Schülerin Eva Uihlein und ihrer Mitschülerin Mareike Teichmann für eine
Seminararbeit hätten wichtige Erkenntnisse geliefert.
'Geschichte ist Verpflichtung'. 'Wer aus der Geschichte nicht lernt,
ist dazu verdammt sie zu wiederholen', zitierte Bürgermeister Ludger Krug
den Philosophen George Santayana und hob hervor: 'Geschichte ist
Verpflichtung, im Hier und Jetzt Verantwortung zu übernehmen'. Deshalb sei
der Heimatverein mit seinem Anliegen, eine Gedenkfeier zum 80. Jahrestag der
Reichspogromnacht auszurichten, bei der politischen Gemeinde auf offene
Ohren gestoßen. 'Gerade angesichts der aktuellen gesellschaftlichen Lage mit
den immer mehr aufkommenden rechtsextremen Tendenzen, genügt es nicht, sich
zu erinnern. Man muss auch den Mut haben, sich für eine Gesellschaft der
Vielfalt und Toleranz einzusetzen. Es darf keinen Platz für Ausgrenzung
geben.' 'Es ist ein wichtiges Buch zu einem wichtigen Zeitpunkt', hob Thomas
Weich in seinem Grußwort hervor. 'Es würde keine tauberfränkische Kultur
geben ohne die Juden, die hier gelebt und die Region mitgeprägt haben.' Dies
sei ihm bei seinen Nachforschungen bewusst geworden. So habe ein aus
Königheim geflüchteter Jude zu ihm gesagt: 'Ich bin ein Königheimer
israelitischen Glaubens'. Das habe ihn tief beeindruckt, denn 'so wie er das
sagte, passte zwischen Königheim und israelitischen Glauben kein Blatt
Papier'. Das Buch 'Plötzlich abgeholt' stellte Pfarrer Johannes Ghiraldin
vor und ging dabei besonders auf die Geschehnisse von der Reichspogromnacht
1938 bis zur Deportation der letzten Juden nach Gurs, dem Vorhof zur Hölle,
ein. 'Die Synagoge wurde in der Reichspogromnacht zwar nicht zerstört, aber
geplündert, und die Einrichtungsgegenstände wurden vor dem Gasthaus Stern
verbrannt', blickte Ghiraldin zurück. 'Zudem wurden die Königheimer Juden,
auch die Kinder, barfuß durch die Brehmbach getrieben.' Dabei seien nicht
nur Nazi-Schergen von außerhalb am Werk gewesen, auch Königheimer hätten
sich aktiv beteiligt. Daraufhin hätten viele Juden Königheim und Deutschland
verlassen. Die 13 Personen, die nicht weggegangen sind, wurden bis zur ihrer
Deportation nach Gurs im Jahr 1940 über ein Jahr lang in einem Haus in der
Kapellengasse eingesperrt. Insgesamt sind 25 Juden aus Königheim bekannt,
die durch den Holocaust ums Leben gekommen sind. 'Das Buch ist eine
umfassende, beeindruckende Chronik des jüdischen Lebens und Leidens in
Königheim über mehrere Jahrhunderte', lobte Johannes Ghiraldin, einer der
profundesten Kenner des Judentums in der Region. 'Beginnend mit den ersten
Spuren im zwölften Jahrhundert über antisemitische Anfeindungen und eine
Ausreisewelle im 19. Jahrhundert bis zum Holocaust, werden viele Fakten
zusammengetragen und Lebensgeschichten spannend erzählt.'
Das Cover des Buchs ziert die Collage 'Survival Struggle' (Überlebenskampf)
der amerikanischen Künstlerin Caren Sommer-Lazar. Ihre Vorfahren stammen aus
Königheim. Sie und ihr Cousin Steve Miller haben mit ihren Informationen
beträchtlich zum Entstehen des Buchs beigetragen. Sie konnten zwar nicht bei
der Gedenkfeier dabei sein, übermittelten aber Grußworte, die Gabriele
Achstetter vorlas. 'Diese Veranstaltung ist für mich bitter-süß', beschreibt
Caren Sommer-Lazar ihre Gemütslage. 'Als Kind hatte ich jahrelang mit dem
Verlust zu kämpfen, meinen Großvater, Großtanten, Großonkel und Cousins, die
Opfer des Holocausts geworden sind, nicht zu kennen. Deshalb danke ich dem
Autor Burkard Gassenbauer und dem Heimatverein, dass sie meinen Vater Rolf
Sommer als einen der verlorenen Söhne Königheims und die Mutter meines
Cousins Steve Miller als eine verlorene Tochter von Königheim in Erinnerung
bringen.' Für die musikalische Umrahmung sorgte Geigerin Johanna Behr."
Link zum Artikel |
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Juni 2019:
Nachkommen jüdischer Familien
auf Spurensuche der Familiengeschichte |
Artikel von Klaus Reinhart im "Mannheimer
Morgen" (Fränkische Nachrichten) vom 24. Juni 2019: "Tauberbischofsheim.
Familie aus den USA zu Gast Die Wests aus Virginia besuchten das
Tauberbischofsheimer Limbach-Haus und die Wenkheimer Synagoge. Auf
Spurensuche in der Heimat
Familie West aus Virginia ist momentan auf Spurensuche in Tauberfranken und
hat unter anderem die Synagoge in Wenkheim
und das Limbach-Haus besichtigt.
Tauberbischofsheim/Wenkheim. Besuch aus den USA in Tauberfranken: Skip West
aus dem Bundesstaat Virginia befindet sich zurzeit zusammen mit Frau und
Kindern auf einer Europareise. Dabei besucht er auch Stätten seiner
jüdischen Vorfahren (Heumann), die ihre Wurzeln in
Impfingen und Königheim haben.
Ihm liegt es am Herzen, seinen Kindern zu zeigen, in welchem Land ihre
Großeltern und Urgroßeltern lebten und wie dort heute mit der jüdischen
Kultur umgegangen wird.
Sachkundige Führung. Nachdem sie in
Tauberbischofsheim unter der
sachkundigen Führung von Kerstin Haug-Zademack das Limbach-Haus mit der
geschichtlichen Darstellung des jüdischen Lebens in Tauberbischofsheim
besichtigt hatten, ging die Fahrt mit der Gastfamilie nach Wenkheim, wo
Synagoge, Mikwe und der jüdische Friedhof unter Leitung von Hans-Jörg
Ghiraldin besichtigt wurden."
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Links und Literatur
Links:
Quellen:
Literatur:
| Franz Hundsnurscher/Gerhard Taddey: Die jüdischen Gemeinden in Baden.
1968. S. 157ff. |
| Germania Judaica II,1 S. 442; III,1 S. 650-651. |
| Franz Gehrig/Helmut Kappler: Königheim. Alter Marktflecken
und Weinort. Hg. Gemeinde Königheim. 1986. |
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Burkart
Gassenbauer: Plötzlich abgeholt. Die Geschichte der jüdischen
Gemeinde in Königheim. Hrsg. vom Heimatverein Brehmbachtal Königheim 2018.
Website des Heimatvereins Brehmbachtal ist im Aufbau:
www.heimatverein-brehmbachtal.de
Bestellung über Kontaktanschrift: Heimatverein Brehmbachtal e.V.
Vorsitzender Lothar Achstetter Spitzsteige 2 97953 Königheim
Tel. 09341-3849. |
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Joseph
Heinemann (1866-1951): My life, 1866-1936: My ordeal, 1936-1946.
deutsch: Mein Leben, mein Erleben. Erschien: Estate of J. Heinemann c. 1992.
89 S.
Online einzusehen.
Anmerkung: Joseph Heinemann ist am 25. April 1866 in Königheim
geboren als Sohn von Marum (Maier) Heinemann (1835 Königheim - 1905
Königheim) und der Rosa (Rösele) geb. Metzger (1836
Berlichingen - 1907 Königheim).
Joseph Heinemann heiratete 1891 in Düsseldorf Henrietta geb. Gugenheim
(geb. 1866 in Zweibrücken, gest.
1933 in Düsseldorf), mit der er drei Kinder hatte: Fritz (Fred) Heinemann
(1894 Düsseldorf - 1993 London), Hugo Heinemann (1900 Düsseldorf -
1943 ermordet in Auschwitz) und Walter Julius Heinemann (1896
Düsseldorf - 1944 ermordet in Auschwitz). Joseph Heinemann starb am 21.
Dezember 1951 in Northwood, England. Vgl.
http://sternmail.co.uk/sld/getperson.php?personID=I554&tree=SLtree und
https://www.geni.com/people/Joseph-Heinemann/6000000017995546217.
In Hamburg (Hellwigstraße 96) wurde für Walter Heinemann ein "Stolperstein"
verlegt, ausführliche Familiengeschichte zu den Heinemanns von Björn Eggert:
Walter Heinemann (pdf-Datei bzw.
https://www.stolpersteine-hamburg.de/en.php?&LANGUAGE=EN&MAIN_ID=7&p=91&BIO_ID=401).
Zu Hugo Heinemann
http://sternmail.co.uk/sld/getperson.php?personID=I567&tree=SLtree.
Abbildungen
aus oben genanntem Buch von Joseph Heinemann |
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Julius
Heinemann
(1866-1951) |
Henriette
Heinemann
geb. Gugenheim (1866-1933) |
Stammhaus
der Familie Heinemann in Königheim,
erbaut von Marum Heinemann 1760 |
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Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the
Holocaust".
First published in 2001 by NEW
YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright © 2001 by Yad
Vashem Jerusalem, Israel.
Koenigheim Baden. The 13th century community was destroyed
in the Rindfleisch massacres of 1298. Jews settled again in the early 15th
century but a community was only formed after the Thirty years War (1618-48). A
synagogue was built in 1831 and a cemetery
was consecrated in 1875. In the 1830s, a Jewish elementary school began
operating. The Jewish population grew to 121 in 1875 (total 1,838) and then
declined steadily to 37 in 1933. By the end of 1938, 20 had emigrated and seven
moved to other German cities. On Kristallnacht (9-10 November 1938), the
synagogue was vandalized and in September 1939 the 13 remaining Jews were
confined to a single house under virtual arrest until the deportations to the
Gurs concentration camp on 22 October 1940. In all, 15 Jews were deported, three
survived.
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