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Steinbach am Donnersberg (VG
Winnweiler, Donnersbergkreis)
Jüdische Geschichte / Synagoge
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde (english
version)
In Steinbach bestand eine jüdische
Gemeinde bis 1938/40. Ihre Entstehung geht mindestens in die Zeit des 18.
Jahrhunderts zurück. 1780 waren bereits elf jüdische Familien am Ort.
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Zahl der jüdischen Einwohner
wie
folgt: 1801 60 jüdische Einwohner (13,2 % der Gesamteinwohnerschaft), 1808
79, 1825 111 (18,5 %), 1837 107 (von 720 Einwohnern), 1875 75, 1900 24.
Seit 1854 gehörten auch die im benachbarten Börrstadt
lebenden jüdischen Personen / Familien zur Gemeinde in Steinbach.
Allerdings lebten dort nur bis in die 1880er-Jahre jüdische
Personen.
1809/10 werden die folgenden jüdischen Familienvorstände in Steinbach
genannt: David Allmon (Allemann, Metzger), A. Breitstuhl (Breudenstuhl,
Viehhändler), Samuel Brünhild (Pottaschehändler), Isaac Levi Eichelstein,
Abraham Freiberg (Händler), Benjamin Freiberg (Pottaschehändler), Henri
Freiberg (Viehhändler), Aron Joseph Maitag (Metzger), Aron Rheinstrom, David
Strauß, Samuel Strauß (Pottaschehändler).
Über die jüdischen Familien 1828, die Berufe der Familienvorsteher und
in welchen Häusern sie lebten: siehe einen Abschnitt
aus der Ortschronik (pdf-Datei).
An Einrichtungen bestanden eine Synagoge (s.u.), eine jüdische
Schule (in einem Schulhaus, das nach 1954 abgebrochen wurde), ein rituelles Bad
(in einem Badhäuschen neben der Synagoge, 1957 abgebrochen) und ein Friedhof.
Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war ein Lehrer
angestellt, der zugleich als Vorbeter und Schochet tätig war (siehe unten
Ausschreibung der Stelle von 1894). Erster Lehrer an der jüdischen Schule war ab
1831 S. Frenkel. Um 1870/75 wird Lehrer Jakob Frank genannt. Die Gemeinde gehörte zum Bezirksrabbinat Kaiserslautern.
Um 1924, als zur Gemeinde noch 17 Personen gehörten (2,5 % von
insgesamt etwa 680 Einwohnern), waren die Gemeindevorsteher Benjamin Strauß und
Jacob Rubel. 1932 wird als Religionslehrer der damals noch drei
jüdischen Schulkinder in Steinbach Lehrer Nathan Eschwege aus Rockenhausen
genannt. Bekannte jüdische Familiennamen am Ort waren - teilweise noch bis nach
1933 - Rubel, Strauß, Eichhold, Weil, Moses, Mann u.a.m. Mehrere Familien
hatten Handlungen / Läden am Ort (Viehhandlungen, u.a. von Benjamin Strauß,
der auch eine kleine Landwirtschaft hatte; Getreidehandlung-, Futter- und
Düngemittelhandlung der Familie Rubel, Textilienhandlung
u.a.).
1933 lebten noch 22 jüdische Personen am Ort. In
den folgenden Jahren ist ein Teil von ihnen auf Grund der Folgen des wirtschaftlichen Boykotts,
der zunehmenden Entrechtung und der
Repressalien weggezogen beziehungsweise ausgewandert. Am 20. August 1935
verabschiedete der Gemeinderat eine "Stellung zur Judenfrage", in der
formuliert wurde: "1.) Der Zuzug nach Steinbach a.Dbg. wird Juden in
allen Fällen verweigert. 2. Juden dürfen in Steinbach a.Dbg. keinerlei
Liegenschaften und Grundstück erwerben noch pachten. 3.) Jeder persönliche und
geschäftliche Verkehr eines Volksgenossen mit Juden ist volksschädigend und
untersagt. Wer dem zuwiderhandelt, erhält von der Gemeinde weder Arbeit, noch
Lieferungsaufträge, noch Unterstützung. 4.) Juden betreten auf eigene Gefahr
das Dorf und haben keinerlei Hilfe zu erwarten."
1936 wurden noch 21 jüdische Einwohner am Ort gezählt, 1938 19, 1938
18. Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge verwüstet (s.u.); die
jüdischen Wohnungen wurden von Männern aus Rockenhausen und Winnweiler
(darunter Angestellte des Landratsamtes und der Sparkassen) sowie einem SA-Mann
von Steinbach überfallen und demoliert. Die jüdischen Männer wurden verhaftet
und bis zum Januar 1939 im KZ Dachau festgehalten (Simon Strauß vom 12.
November 1938 bis zum 17. Januar 1939). 1939 konnten noch die beiden
Familien Berthold und Ferdinand Rubel in die USA emigrieren. Von der Familie Luitpold
Mann und Frau Regina geb. Hein konnten die drei jüngeren Kinder (Erich, Herbert
und Edith) mit einem Kindertransport Deutschland verlassen und schließlich in
die USA emigrieren. Die letzten sieben
jüdischen Einwohner (Simon Strauß, Ludwig Mann, Luitpold Mann, Regina Mann,
Benjamin Strauß, Hanny Strauß und Erich Mann) wurden im Oktober 1940 nach Gurs in Südfrankreich
deportiert. Von ihnen hat nur Erich Mann überlebt, der 1948 in die USA
emigriert ist.
Von den in Steinbach geborenen und/oder
längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit
umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Ludwig Mann (1921), Luitpold Mann (1888), Regina Mann geb. Hein
(1887), Benjamin Strauß (1873), Henny Strauß geb. Wertheim (1905),
Julius Strauss (1871), Simon Strauß (1901).
Die obige Zusammenstellung der Namen ist möglicherweise unvollständig, eine
Unsicherheit besteht im Blick auf Julius Strauss; sicher bestätigt sind für
Steinbach am Donnersberg die Angehörigen der Familie Mann (Ortschronik S. 370
sowie Mitteilung von Ruth Miller vom 12.12.2014) sowie Benjamin Strauß, Henny
Strauß geb. Wertheim und Simon Strauß (Ortschronik S. 370). Eine Recherche in den
angegebenen Listen ist nur teilweise möglich, da zwischen den verschiedenen
Orten "Steinbach", in denen es jüdische Gemeinden gab (Steinbach am
Glan, Steinbach bei Schwäbisch Hall, Steinbach
bei Gießen, Steinbach bei Lohr) nicht ausreichend differenziert
wird.
Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde
Aus der Geschichte der
jüdischen Lehrer
Nennung von Lehrer S. Frenkel in
Steinbach (ab 1831; 1841)
Artikel in "Israelitische Annalen" vom 15. Januar 1841: "Rabbinatsbezirk Kaiserslautern
1) Winnweiler, J. Strauss, 7. März 1830.
2) Alsenz, B. Weinschenk, 28. August 1830.
3) Odenbach, Is. C. Kampe, 16.
Februar 1831.
4) Otterberg, J. Lehmann, 11. Juni 1831
(Nach dessen Versetzung J. Asser, jetzt gestorben, und an dessen Stelle
jetzt Mandel.)
5) Steinbach, S. Frenkel, 11.
August 1831.
6) Münchweiler, J. Strauß, 15.
Januar 1832.
7) Kirchheimbolanden, Adler,
28. Juli 1832 (an dessen Stelle später der ebenfalls wackere Jakob
Sulzbacher).
8) Kaiserslautern, A. Kahn, 23.
Mai 1833 (später Walz).
9) Hochspeyer, H. Rothschild, 4.
August 1833 (später in Niederhochstadt und jene Stelle ist noch unbesetzt).
10) Gauersheim, B. Feistmann, 30.
Dezember 1834 (gestorben)
11) Börrstadt, Jos. Abr. Blum, 20.
Februar 1836 (versetzt nach Hagenbach, und hier B. Alexander).
12) Rockenhausen, M. Eigner, 28.
Oktober 1837.
13) Niederkirchen, M. Salomon, 11.
Oktober 1837.
14) Marienthal, Isaac Lob, 18. März
1838 (später J. Frank, pensioniert unterm 23. August 1838, für ihn S.
Wolff)." |
Ausschreibung der Stelle des Religionslehrers / Vorbeters / Schochet
1894, dazu Ausschreibung der Stelle eines Hilfsvorbeters für die Hohen
Feiertage (1887)
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 5. September 1887:
"Für Rosch-haschonoh und Jom-Kippur suche einen Vorbeter. J.
Eichhold, Steinbach am Donnersberg." |
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Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 30. Juli 1894: "Die
Vorbeter- und Religionslehrerstelle in der israelitischen Kultusgemeinde
Steinbach am Donnersberg soll alsbald mit nachverzeichneten
Gehaltsbezügen besetzt werden.
1) als der Kultuskasse 500 M. 2) Nebendienste für Schächten etc.
150 Mark. Summa 650 Mark.
Bewerber wollen ihre Gesuche, mit den nötigen Zeugnissen belegt, bei dem
Vorstande der Gemeinde bis 7. August nächsthin einreichen.
Steinbach, den 22. Juli 1894. Der Vorstand: Ferdinand Rubel." |
Zum Tod von Lehrer Jakob Frank (zeitweise - vermutlich um 1870/75 - Lehrer in
Steinbach, gest. 1928)
Anmerkung: die Zeit des Wirkens von Jakob Frank in Steinbach ergibt sich aus
der Rückrechnung: 1898 trat er in den Ruhestand, zuvor war er über 20 Jahre,
also bis vor 1878 Lehrer in Albersweiler, davor war er Lehrer in Steinbach.
Artikel
in der "Bayerischen Israelitischen Gemeindezeitung" vom 15.
Januar 1929: "Ein Gedenkblatt einem teuren Freunde. Am Tag
nach dem Sukkot-Fest (8. Oktober 1928) geleitete ein stattliches
Trauergefolge in dem pfälzischen Dörfchen Rockenhausen die sterblichen
Überreste von Lehrer Jakob Frank zur letzten Ruhe. Als Sohn eines
plälzischen Volksschullehrers in Marienthal 1844 geboren, besuchte er das
Lehrerseminar Kaiserslautern und
wirkte 35 Jahre als Volksschullehrer in den Orten Altdorf,
Steinbach am
Glan und Albersweiler (Orte, deren
Lehrerstellen heute längst aufgelöst sind), am letzteren Orte über 2
Dezennien stets in vorbildlicher, diensteifriger, gewissenhafter Weise. Im
Jahre 1898 wurde er infolge Krankheit pensioniert, konnte sich aber in der
Ruhe wieder so erholen, dass ihm noch die Gnade ward, 30 Jahre im Kreise
seiner Familie, zuletzt im Hause einer verheirateten Tochter, genießen zu
dürfen. In dieser Zeit konnte er der Beschaulichkeit seiner
Lieblingsbeschäftigung sich ungestört widmen, dem jüdischen Studium.
Sein innig religiöser Sinn, seine Herzensfrömmigkeit führten ihn dazu,
täglich für sich und gar oft mit gleichgesinnten Kollegen und Freunden
zu 'lernen'. Dazu war er umso mehr befähigt, da er von Jugend auf im
frommen Elternhaus 'gelernt' hatte, und auch deshalb, weil er über ein
umfassendes Allgemeinwissen, große Belesenheit und meisterhafte
Beherrschung der Sprache verfügte. Neben dem umfassenden Wissen waren es
sein gerader, schlichter Sinn, sein menschenfreundliches Wesen, sein
gutes, stets heiteres Gemüt, die ihn besonders auszeichneten. So wirkte
er anregend und fördernd als Lehrer, Liebe ausstreuend und Zuneigung
erntend. Er war ein ganzer Mann, der in Beruf und Leben sich überall
herzliche Zuneigung und Freundschaft erworben hatte, die über das Grab
hinaus reicht. In herzlichen Worten gedachten seiner bei seinem Hingange
die beiden Rabbiner: Dr. Baron (Kaiserslautern)
und Dr. Meyer (Pirmasens). Als
Kollege und seinerzeitiger Amtsnachfolger sprach Oberlehrer Haymann (Rodalben)
dem lieben Dahingegangenen den Abschiedsgruß, ihn als waren Freund,
hilfsbereiten Amtsgenossen und idealen Lehrer feiernd. Von weit her waren Schüler
und Freunde erschienen, ihm die letzte Ehre zu erweisen. Er hat Segen
verbreitet, darum wird sein Andenken auch in Segen erhalten
bleiben. H.R." |
Zur Geschichte des Betsaal/der Synagoge
Zunächst war ein Betraum in einem der jüdischen
Häuser oder eine ältere Synagoge vorhanden. Am 27. April 1807 kaufte
die jüdische Gemeinde von der Bauernfamilie Gehrmann (der letzte männliche
Gehrmann hatte sich nach Breunigweiler verheiratet) für 600 Gulden ein vor 1700
gebautes zweigeschossiges Wohnhaus (Fachwerkgebäude) in der Kirchgasse, um
darin im Obergeschoss eine Synagoge einzurichten. Daneben wurde ein
Badehäuschen für das rituelle Bad erstellt. 1842/43 wurde die Synagoge
gründlich renoviert. Um die Kosten aufzubringen, wurde eine von der Regierung
genehmigte Kollekte in den
jüdischen Gemeinden Bayerns durchgeführt. Auch konnte man eine Spende des Frankfurter
Bankiers Baron Anselm Meyer von Rothschild verbuchen; dieser ließ per
Postkutsche zweihundert Gulden aus Frankfurt nach Steinbach bringen.
Kollekte zur Reparatur der Synagoge in Steinbach (1842)
Artikel
im "Intelligenzblatt von Unterfranken und Aschaffenburg des Königreichs
Bayern 21. Juni 1842: "18. Juni 1842. An die fürstlich
Löwensteinische Regierungs- und Justizkanzlei zu Kreuzwertheim, und an
sämtliche Distrikts-Polizeibehörden.
(Dad Gesuch der israelitischen Gemeinde Steinbach in der Pfalz um
Bewilligung einer Kollekte zur Reparatur ihrer Synagoge betreffend betreffend).
Im Namen Seiner Majestät des Königs.
Seine Majestät der König haben allergnädigst zu gestatten geruht, dass
zur Aufbringung des Bedarfes für die Reparatur der Synagoge zu Steinbach in
der Pfalz eine Kollekte bei den israelitischen Glaubensgenossen in den
Regierungsbezirken diesseits des Rheines veranstaltet werden dürfe.
Die Distrikts-Polizei-Behörden werden beauftragt, diese Kollekte bei
sämtlichen israelitischen Kultusgemeinden durch die Kultusvorsteher
vornehmen zu lassen und den Ertrag binnen 4 Wochen an das Expeditions-Amt
der unterfertigten königlichen Stelle einzusenden, zugleich aber auch das
Resultat berichtlich anher anzuzeigen.
Würzburg, den 9. Juni 1842. Königliche Regierung von Unterfranken und
Aschaffenburg, Kammer des Innern. B.V.d.Pr. Freiherr von Strauß,
Direktor Hübner."
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Artikel
im "Intelligenzblatt von Unterfranken und Aschaffenburg des Königreichs
Bayern vom 8. Oktober 1842: "(30. September 1842) (Das Gesuch der
israelitischen Gemeinde Steinbach in der Pfalz um Bewilligung einer Kollekte
zur Reparatur ihrer Synagoge betreffend).
Im Namen Seiner Majestät des Königs.
Mit Bezug auf das Ausschreiben vom 9. Juni laufenden Jahres Nr. 26226 -
22988 Seite 403 des Intelligenzblattes wird das Ergebnis der Kollekte
nachstehend zur öffentlichen Kenntnis gebracht.
Würzburg den 26. September 1842.
Königliche Regierung von Unterfranken und Aschaffenburg, Kammer des Innern.
B.V.d.Pr. Freiherr von Strauß, Direktor.
Schwemmer, Sekretär."
Aus der Übersicht gehen die Erträge der Sammlung der einzelnen
Behörden/Ämter hervor. |
Hinweis: die oben gezeigten Dokumente
beziehen sich nur auf die Sammlung in Unterfranken und Aschaffenburg.
Weitere Erträge gab es aus den anderen Regierungsbezirken Bayerns und der
Pfalz. |
Unmittelbar nach Abschluss der Kollekte dürften die Arbeiten zur Instandsetzung
der Synagoge durchgeführt worden sein.
Beim Novemberpogrom 1938 kamen der Leiter des Kreiskrankenhauses
Rockenhausen (Dr. Maxon) und ein Arzt aus Winnweiler (Dr. Asthausen) nach
Steinbach, um die Synagoge niederzubrennen. Das wurde jedoch nicht umgesetzt, da
das Erdgeschoss von der nichtjüdischen Familie Wolf bewohnt war. Darauf wurden die
Inneneinrichtung und die Ritualien aus der Synagoge auf die Straße geworfen,
mit Benzin überschüttet und verbrannt.
1939/40 war das Synagogengebäude von der Ortsgemeinde beschlagnahmt und
bis 1945 als Unterkunft für Kriegsgefangene aus Polen und der Ukraine
verwendet, die tagsüber bei den Bauern des Ortes arbeiten mussten. 1949/50 wurde
das Gebäude an die Jüdische Kultusgemeinde der Rheinpfalz rückübertragen.
Diese vermietete das Gebäude und verkaufte es am 27. März 1953 für
4.600 DM an den Landwirt August Kissinger, der bereits zuvor im Obergeschoss des
Betsaales Getreide gelagert hatte. 1957 wurde die ehemalige Synagoge vom
neuen Besitzer abgebrochen, damit sein Hof erweitert werden konnte.
Eine Anfrage der Jüdischen Kultus-Vereinigung der Rheinpfalz nach der
Beschädigung der Synagoge beim Novemberpogrom 1938 wurde mit Schreiben vom
10. September 1958 durch die Gemeindeverwaltung Steinbach dahingehend
beantwortet, dass nur die Kerzenlampen in der Synagoge beschädigt worden
seien.
Adresse/Standort der Synagoge:
Kirchstraße
Fotos
(Quelle: Landesamt s.Lit. S. 360)
Plan des Pfarrdorfes
Steinbach
mit Eintragung der Synagoge |
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Der Plan ist von 1829. Die
Synagoge
hat die Gebäude-Nummer 90 (Pfeil) |
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Fotos der Synagoge
bzw. des Synagogengebäudes sind noch nicht vorhanden;
über Zusendungen
oder Hinweise freut sich der Webmaster der "Alemannia Judaica";
Adresse siehe Eingangsseite. |
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Tafel am Bürgerhaus zur
Erinnerung an
die Familie Rubel: die
Jakob Rubel-Gedenkstätte
(Foto: Michael Ohmsen, vgl. Fotoseite von
M. Ohmsen mit Fotos aus
Steinbach) |
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Text der Tafel:
"Jakob Rubel, geboren 1859 in Steinbach, errichtete 1913 an dieser
Stelle ein Getreidemagazin. Seine Söhne Ferdinand und Berthold betrieben
einen florierenden Landhandel. Nach der sogenannten 'Reichskristallnacht'
flohen Ferdinand und Berthold, beide Veteranen des 1. Weltkrieges, vor der
Verfolgung der Nationalsozialisten mit ihren Familien nach New York.
Ferdinand Rubel fühlte sich seiner Heimat Steinbach und deren Bürger im
Laufe seines erfüllten Lebens stets verbunden. Er hat deren Mut in der
schrecklichen Zeit der Verfolgung nie vergessen. Die Gemeinde Steinbach
erwarb das Anwesen 1978. 1980 Fertigstellung des Festplatzes. Einweihung
des Bürgerhauses am 29./30. August 1981. Gestiftet von Joel und Evelyn
Umlas geb. Rubel, Tochter von Ferdinand Rubel (1900) und Else Rubel geb.
Jakob (1911-1979), aus Rockenhausen. |
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Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Alfred Hans Kuby (Hrsg.): Pfälzisches Judentum
gestern und heute. Beiträge zur Regionalgeschichte des 19. und 20.
Jahrhunderts. 1992. |
| Otmar Weber: Die Synagogen in der Pfalz von 1800 bis heute. Unter
besonderer Berücksichtigung der Synagogen in der Südpfalz. Hg. von der
Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Pfalz in Landau. 2005.
S. 151. |
| Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz/Staatliches Konservatoramt
des Saarlandes/ Synagogue Memorial Jerusalem (Hg.): "...und dies
ist die Pforte des Himmels". Synagogen in Rheinland-Pfalz und dem
Saarland. Mainz 2005. S. 359 (mit weiteren Literaturangaben). |
Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the
Holocaust".
First published in 2001 by NEW
YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright © 2001 by Yad
Vashem Jerusalem, Israel.
Steinbach
am Donnersberg Palatinate. The Jewish population was 60 in 1804,
91 in 1848; and 75 (total 693) in 1875. The community maintained a synagogue
and cemetery (the latter established in 1850). In 1932, 22 Jews remained,
dwindling to six in 1939. They were deported to the Gurs concentration camp in
October 1940. At least five Jews perished in the Holocaust.
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