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Vallendar (Kreis
Mayen-Koblenz)
Jüdische Geschichte / Synagoge
Übersicht:
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde (english
version)
In dem seit Beginn des 13. Jahrhunderts den Grafen von
Sayn gehörenden Ort Vallendar lebten jüdische Personen vereinzelt bereits im Mittelalter.
1333 stellte Graf Engelbert II. einem (weiteren?) Juden in Vallendar einen
Schutzbrief aus. Im 15. Jahrhundert erfolgten mehrere Aufnahmen durch den
Erzbischof von Trier, dem inzwischen ein Teil von Vallendar gehörte. 1486 wird
der bedeutende jüdische Tierarzt Ytzinger der Junge von Kronberg in Vallendar
genannt; 1487-93 lebte mindestens eine jüdische Person, 1499 mindestens zwei
jüdische Familien in der Stadt (mit drei Männern, vier Frauen und Gesinde).
Mehrfach werden im 15. Jahrhundert nach Vallendar benannte Juden in anderen
Städten genannt (u.a. 1498 in Rhens). Auch in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts lebten mehrere
jüdische Familien in Vallendar.
Die Entstehung der neuzeitlichen jüdischen Gemeinde geht in das 18.
Jahrhundert zurück. 1781 werden vier jüdische Familien genannt. Gegen Ende
des 18. Jahrhunderts waren es zehn bis zwölf Familien mit zusammen etwa 50
Personen. Im 19. Jahrhundert nahm die Zahl der jüdischen Einwohner weiter zu:
1822 81 jüdische Einwohner, 1852 23 Familien mit 128 Personen, 1880 40
Familien, 1895 181 Personen, 1903 50 Familien mit etwa 200 Personen. Seit den
1920er-Jahren ging die Zahl der jüdischen Einwohner durch Aus- und Abwanderung
langsam zurück.
An Einrichtungen hatte die jüdische Gemeinde einen Betsaal, seit 1857
eine Synagoge (s.u.) mit daneben stehender Mikwe (rituelles Bad) sowie eine
Religionsschule. Die Toten der jüdischen Gemeinde wurden im nahen Weitersburg
beigesetzt, seit 1920 auf einem eigenen Friedhof
in Vallendar. Zur Besorgung religiöser Aufgaben der Gemeinde war ein Lehrer angestellt, der zugleich
als Kantor und Schächter tätig war (vgl. unten Ausschreibungstexte für die
Stelle; 1921 wurde nur ein Schochet gesucht).
Im Ersten Weltkrieg fielen aus der jüdischen Gemeinde Hugo Loeb (geb.
21.10.1893 in Vallendar, gef. 2.5.1915), Leopold Loeb (geb. 13.7.1893 in
Vallendar, gef. 26.2.1917), Siegfried Loeb (geb. 29.10.1887 in Vallendar, gef.
7.9.1914) und Adolf Scheie (geb. 11.6.1884 in Vallendar, gef.
11.9.1916).
Um 1925, als etwa 200 Personen zur
jüdischen Gemeinde gehörten (3,33 % von insgesamt etwa 6.000 Einwohnern),
waren die Gemeindevorsteher Joseph Alexander I, Simon Salomon, Gottschalk
Herz, Julius Salomon. Der Repräsentanz gehörten an: Joseph Alexander
II, Joseph Salomon, Felix Loeb, Jakob Günther, Hermann Scheye, Benno Adler und
Siegmund Kallmann. Als "Lehrer, Schochet, Kantor und Prediger" war
Hugo Neumann angestellt. Er erteilte damals 17 schulpflichtigen jüdischen
Kindern den Religionsunterricht (1932: 12 Kinder). An jüdischen Vereinen
bestanden ein Frauenverein (gegründet 1875, 1925 ca. 30 Mitglieder unter Fanny
Loeb, 1932 Berta Kallmann, Zweck: Unterstützung Hilfsbedürftiger und Kranker
Bestattung)) und der Verein für jüdische Geschichte und Literatur (etwa 20
Mitglieder unter Lehrer Neumann). 1932 war erster Gemeindevorsitzender
Joseph Alexander (Seilerbahn), 2. Vors. Siegfried Seligmann (Kirchstraße 22),
3. Vors. Felix Loeb (Stockgasse). Zur Repräsentanz gehörten acht
Gemeindeglieder unter dem Vorsitz von Siegmund Kallmann (Hellenstraße) an. Wie
1925 war Hugo Neumann "Prediger, Lehrer, Kantor und Schochet". Die
Vorstandsarbeit geschah in verschiedenen Ausschüssen: Wohlfahrtsausschuss
(unter Abraham Seligmann), Friedhofsausschuss (unter Hermann Loeb),
Finanzausschuss (unter Leo Leb), Synagogenausschuss (unter Hermann Salomon und
Lous Wolfskehl), Schächtausschuss (unter Gottschalk Loeb) und der
Steuerausschuss (unter Max Loeb). Zur jüdischen Gemeinde gehörten auch die in
Mallendar und Niederwerk lebenden jüdischen Einwohner.
Nach 1933 ist ein Teil der
jüdischen Gemeindeglieder (1933: 140 Personen) auf Grund der zunehmenden Entrechtung und der
Repressalien weggezogen beziehungsweise ausgewandert. Dennoch blieb ein
größerer Teil der jüdischen Gemeindeglieder trotz der Ereignisse beim Novemberpogrom
1938 in Vallendar. 1942 wurden die letzten 41 in der Stadt lebenden
jüdischen Personen deportiert.
Von den in Vallendar geborenen und/oder
längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit
umgekommen (Angaben nach den Listen von Yad
Vashem, Jerusalem und den Angaben des "Gedenkbuches
- Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"): Benno Adler (1883), Johanna Adler (1883),
Alfred Alexander (1900), Arnold
Alexander (1889), Hanna Alexander geb. Grünebaum (1883), Johanna Alexander geb.
Weil (1901), Joseph Alexander (1866), Karla (Carla) Alexander (1936), Rita
Alexander (1923), Berta (Herta) Cahn geb. Herz (1868), Julius Daniel (1888),
Sally Fischel (1890), Hermine Fleursheimer geb. Heli (1876), Rosa Frenkel (1883), Sabine
Goldschmitt geb. Nathan (1882),
Amalie Günther (1891), Gertrud Günther (1889), Julius Günther (1892), Olga
Günther geb. Loeb (1900), Rosel Hayum geb. Seligmann (1908), Johanna Heli (1891),
Max Heli (1888), Moritz Max Heli (1865), Frieda Herz (1891), Gottschalk Herz (1882), Martha Herz (1913), Selma
Jordan geb. Loeb (1887), Valentine Kaufmann geb. Salomon (1866), Erna Kombert
geb. Salomon (1900), Albert Loeb (1889), Arno Loeb (1925), Bertha Loeb (1875), Ernst Loeb
(1889), Erich Loeb (1919), Ernst Loeb (1889), Felix Alfred Loeb (1884), Ferdinand Loeb (1876),
Flora Loeb geb. Kahn (1898), Hedwig Loeb geb. Loeb (1882), Hertha Loeb geb.
Seligmann (1910), Hertha Loeb (1927), Julia Loeb (1866), Julius Löb (1897), Martha Loeb
(1927, vgl. Kennkarte unten),
Max Loeb (1872), Minna Loeb geb. Goldschmidt (1875), Moritz (Moses) Loeb (1883),
Otto Loeb (1905), Rudolf Loeb (1869), Ruth Loeb (1936), Sara Loeb geb. Staam (1866), Sophie Loeb (1880), Tilly Loeb geb. Grünebaum (1880),
Viktor Loeb (1885), Berta Mayer geb. Salomon (1874), Hermine Mayer (1876), Eva Meyer geb. Salomon
(1865),
Klara Moses geb. Loh (1879), Helene
Nathan geb. Hess (1875), Henriette Nathan geb. Loeb (1880), Isaak Nathan (1871),
Julie Nathan (1877), Leopold Nathan (1875), Leopold Nathan (1910), Rosa Nathan (1879), Karoline
(Lina, Betti)
Neumann geb. Heli (1883), Franziska Nussbaum geb. Scheye (1893), Karl Manfred
Östreicher (1921), Antonie Salomon (1872), Hermann Salomon
(1873), Josef Salomon (1884), Max Salomon (1876), Nettchen Salomon
geb. Levy (1875), Pauline Salomon geb. Winter (1893), Regina Salomon geb. Levy (1886), Rosa Salomon geb. Stern
(1891), Sally Salomon (1885), Anna Scheff (1890), Julius Scheye (1896), Max
Scheye (Scheije, 1895), Ida Schwarz geb. Nathan (1878), Heinrich Seligmann (1880), Milli
Seligmann geb. Wallheimer (1887), Rebecca Seligmann geb. Kaufmann (1875),
Salomon Seligmann (1875), Siegfried Seligmann (1862), Netta Strauß geb. Salomon
(1878), Fanny Waller (1867), Julie Wolf geb. Salomon (1866).
Seit den 1990er-Jahren erinnert ein Mahnmal unterhalb der katholische
Pfarrkirche an 99 deportierte Vallendarer Juden. In der Stadt wurden inzwischen
auch "Stolpersteine" zur Erinnerung an einige der jüdischen Opfer der
NS-Zeit verlegt: im Februar 2014 wurden verlegt: vor dem Haus Hellenstraße 13
für den Viehhändler Sally Salomon und seine Frau Rosa geb. Stern; vor dem Haus
Hellenstraße 46 für Hermann Salomon (Inhaber einer Metzgerei) und Frau
Nettchen geb. Levy sowie Leopold Nathan und seine Frau Helen geb. Hess; vor dem Haus
Rathausplatz 17 für Max Salomon (Metzger) und Frau Regina geb. Levy.
Aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde
Text der Hinweistafel auf dem jüdischen
Friedhof Weitersburg zur jüdischen Geschichte in Vallendar
"Zur Geschichte
der jüdischen Kultusgemeinde Vallendar-Weitersburg. Seit dem Jahr 1333 sind
jüdische Einwohner in den überlieferten Dokumenten erwähnt. Um 1900 bestand
die jüdische Kultusgemeinde aus rund 200 Mitgliedern. Hatte es bis 1863 noch
das Bestreben gegeben, die Bendorfer und Vallendarer jüdischen Familien zu
einer Kultusgemeinde zusammenzuschließen, so gab die fertig gestellte Synagoge
in Vallendar 1856 den Anlass, dass Vallendar zu einer selbst verwalteten
Kultusgemeinde wurde.
Der Neubau dieser Synagoge wurde vom damaligen Vallendarer Bürgermeister
Schmitz stark unterstützt: 'Von dem Grundsatz ausgehend, dass wir alle Brüder
sind, ermutigte ich die Juden, ich machte ihnen Vorschläge zur Erbauung einer
kleinen Synagoge."
Die Einweihung, bei der die Torarollen in feierlichem Umzug durch die Straßen
von Vallendar getragen wurden, erfolgte unter starker Beteiligung der Behörden,
der christlichen Religionsvertreter und der gesamten Vallendarer Bevölkerung.
Alle Dokumente berichten von einem guten Einvernehmen: Die Kinder besuchten
gemeinsam die Schulen am Ort, zwischen 1900 und 1920 war immer einer der
Vallendarer Stadtverordneten jüdischer Konfessionen, die jährlichen
Theateraufführungen des jüdischen Talmud-Tora-Vereins waren von Vallendarer
Bürgern sehr gut besucht, Juden gehörten selbstverständlich zu den Radfahr-, Turn-,
Ruder-, Gesangs- und sogar Karnevalsvereinen.
Da sich in Vallendar vor 1933 kein Anzeichen für einen rassistisch begründeten
Antisemitismus findet, können v.a. die ab 1935 eingeführten
Gesetzesveränderungen (z.B. 'Gesetz zum Schutz des deutschen Blutes und der
deutschen Ehre') für den schleichenden Entfremdungsprozess verantwortlich
gemacht werden." |
Aus der Geschichte der jüdischen Lehrer
Ausschreibungen der Stelle des Religionslehrers / Vorbeters / Schochet 1859 /
1862 / 1863 / 1871 / 1878 / 1911 / 1921
Anzeige in "Allgemeine
Zeitung des Judentums" vom 7. März 1859: "In Vallendar, einem
freundlichen Landstädtchen, 3/4 Stunden von Koblenz entfernt, ist die mit
einem reinen Einkommen von jährlich 200 Talern verbundene Stelle eines israelitischen
Religionslehrers, der zugleich das Schächten des Viehes ohne weitere
Entschädigung zu besorgen hat, erledigt.
Qualifizierte Bewerber um dieselbe werden eingeladen, sich unter Vorlage
ihrer Zeugnisse binnen 4 Wochen bei mir zu melden.
Vallendar, 1. März 1859. Der Bürgermeister Schmitz". |
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Anzeige
in der "Allgemeinen Zeitung des Judentums" vom 8. Juli 1862:
"In Vallendar (Städtchen), 1 Stunde von Koblenz am Rhein, wird die
Stelle eines unverheirateten Religionslehrers, Vorbeters und Schächters
bis im Monat November vakant. Der Gehalt ist 200 Taler nebst 25 Talern
Nebeneinkünfte. Es wird hauptsächlich auf einen angenehmen Vorbeter
reflektiert. Anmeldungen bei Unterzeichnetem. Der Vorsteher Joseph Löb.
Vallendar bei Koblenz am Rhein." |
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Anzeige in der Zeitschrift
"Der Israelit" vom 23.12.1863: "In Vallendar
(Städtchen), 1 Stunde von Koblenz ist die Stelle eines Lehrers, Vorbeters
und Schächters vakant, der Gehalt ist 250 Taler. Der Eintritt kann sofort
geschehen. Anmeldungen bei unterzeichnetem Vorstand.
Vallendar, den 28. Oktober 1863 Samuel Nathan." |
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Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 15. März 1871:
"Vakanz. Die Synagogen-Gemeinde Vallendar am Rhein sucht einen
jüdischen konzessionierten Lehrer zu engagieren. De Funktionen bestehen
aus: 1. Religionslehrer, 2. Kantor, 3. Schochet. Der Gehalt beträgt 250
Taler ohne Nebeneinkommen, welches besonders in Betreff der Schechita
stark ist. Eintritt sofort. Qualifizierende, unverheiratete Bewerber
wollen sich unter Beifügung ihrer Atteste an den Unterzeichneten sofort
wenden. Reisekosten werden die Hälfte erstattet. S. Nathan,
Vorsteher." |
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Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 20. November 1878:
"Vakanz. Durch erfolgten Tod unseres früheren Lehrers ist die
Stelle der Synagogengemeinde Vallendar am Rhein anderweitig zu besetzen
und zwar durch einen unverehelichten gediegenen Mann. Die Funktionen sind
Religionslehrer, Kantor und Schochet. Gehalt pro anno 900 Mark mit 300 -
500 Mark und noch höher, je nach Kenntnisse, Nebeneinkommen. Bewerbungen
mit Referenzen sind an den Vorstand der Synagogengemeinde Vallendar am
Rhein franco zu richten. Reisespesen werden nur bei einem Engagement
erstattet und zwar für die Probereise." |
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Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 14. September 1911:
"Die hiesige Stelle als Lehrer, Vorbeter und Schochet ist per
sofort zu besetzen. Gehalt Mark 2.000. Ausführliche Bewerbungsschreiben
sind zu richten an Feist Loeb, Vallendar (Rhein). |
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Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 4. August 1921:
"Wir suchen für unsere ziemlich umfangreiche Schechito einen
gewandten unverheiratete Schauchet. Derselbe kann im Nebenamt
kaufmännische Beschäftigung finden. Bewerber mit Referenzen orthodoxer
Rabbiner sind zu richten an den Vorsitzenden der Gemeinde Josef Alexander
I, in Vallendar bei Koblenz." |
Rabbiner Dr. Jacobs unterrichtet in
Vallendar (1926)
Anmerkung: Rabbiner
Dr. Alfred Abraham Jacobs (letzter Rabbiner in
Kreuznach von 1927 bis 1938): geb. 1897
in Nuttlar, Westfalen, gest. 1972 in New York; nach Studium in Berlin (1922
Rabbinerexamen) 1924 Promotion in Würzburg; 1922 bis 1927 Lehrer an der
Talmud-Tauroh-Schule in Köln, danach Rabbiner in
Kreuznach; nach Novemberpogrom 1938 KZ
Dachau; 1939 in die USA emigriert; bis 1966 Hauslehrer für hebräische
Bibelkunde, Talmudwissenschaft und Religionsgesetz in Washington; ab 1966
Ruhestand in New York.
Mitteilung
in "Der Israelit" vom 19. Februar 1925: "In Düsseldorf unterrichtet Herr
Rabbiner Dr. Weyl die Jugend und die Erwachsenen, ohne sich Ferien zu
gönnen, von morgens bis abends. Er leistet damit das Beste und Notwendigste,
was der jüdischen Sache frommt. Herr Rabbiner Dr. Jacobs hält in
Vallendar Schiurim (Religiöse Unterrichtsstunden). Herr Dr.
Goldmann erteilt in mehreren Gemeinden Unterricht. Herr Lehrer Fein -
Boppard betreut die Jugend im
Regierungsbezirk Koblenz und im Hunsrück." |
Zum Tod von Lehrer Chajim Rick (1925)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 10. September 1925: "Vallendar
am Rhein, 7. September (1925). Plötzlich verstarb der hiesige
langjährige Lehrer Chajim Rick. Er kam gerade aus Frankfurt, wohin er
übersiedeln wollte, nach der früheren Heimatgemeinde zurück, um
Angelegenheiten der Familie zu ordnen und fand hier, ungeahnt und
unerwartet, die letzte Heimat.
Lehrer Rick kam vor vielen Jahren aus dem Osten als Zögling der
Woloschiner Jeschiwa nach Deutschland und eignete sich am Jüdischen
Lehrerseminar zu Köln sehr rasch profanes Wissen und gründliche
fachliche Ausbildung an. Dabei blieb er sein Leben lang unerschütterlich
in der tiefen Gottesfurcht der Jugend. Ein goldreiner Charakter,
ausgezeichnet mit Toragelehrsamkeit, weltlichem Wissen und tiefer
ehrlicher Frömmigkeit, versah er gewissenhaft den Lehrerdienst in
verschiedenen Gemeinden Deutschlands, in den letzten Jahrzehnten zu
Vallendar, wo er sich großer Beliebtheit erfreute. Beim Niedergange der
Gemeinde infolge des Krieges und der Nachkriegszeit, sag er sich, schon
alternd, in der Lage, anderswo eine neue Existenz aufzubauen, und es zog
ihn nach Frankfurt, wo er hoffte, die zweite Hälfte seines Lebens in Tora
und Gottesdienst verbringen zu können. Just war es ihm mit Hilfe von
Freunden gelungen, in Frankfurt eine Stelle zu erhalten, die ihm eine
Grundlage zur Existenz geboten hätte. Da fuhr er nach Hause zu seiner
Familie, um dort die letzte Ruhe zu finden. Erschütternd wirkte die Kunde
im Kreise der Frankfurter Freunde, die den Mann wegen seiner herrlichen
Eigenschaften achteten und liebten.
Chajim Rick hinterlässt Frau und mehrere in jüdischem Sinne bestens
erzogene, aber völlig unversorgte Kinder. Möge ihnen Gott seinen
Trost und seine Hilfe angedeihen lassen. Seine Seele sei eingebunden in
den Bund des Lebens." |
Aus dem jüdischen Gemeindeleben
Spendenaufruf des Lehrers Tobias Kohn (1889)
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 4. November 1889: "Aufruf!
Die unverheiratete Tochter eines unterer bedeutendsten Rabbiner bedarf
wegen ihres Gemütszustandes längere Zeit der ärztlichen Behandlung und
Pflege in einer israelitischen Anstalt. Da die Patientin ohne Mittel ist
und die Angehörigen ebenfalls nicht in der Lage sind, die Pensionskosten
der israelitischen Anstalt - so niedrig auch die Pflegekosten von
derselben bemessen wurden - zu zahlen, so wird nichts anderes übrig
bleiben, als die arme Patientin auf Kosten der Heimatgemeinde einer
Staatsanstalt zu überwiesen.
Dieses würde aber nicht nur der Heilung hinderlich sein, sondern es
würde auch den Angehörigen und namentlich der fromm erzogenen Patientin
selbst großen, die Genesung erschwerenden Kummer bereiten, wenn sie
gezwungen, unkoschere Speisen essen zu müssen.
Edeldenkende Glaubensgenossen werden deshalb flehentlich um Unterstützung
und Beiträge für die Pflegekosten in der jüdischen Anstalt
gebeten.
Tobias Kohn, Lehrer in Vallendar. Die Expedition des 'Israelit' und 'Jeschurun'
ist gerne bereit, Gaben in Empfang zu nehmen und weiter zu
befördern." |
Vortrag von
Rabbiner Dr. Wolf aus Köln in der Gemeinde (1927)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 18. August 1927: "Vallendar,
1. August (1927). Am letzten Sonntag hielt hier Herr Rabbiner Dr. Wolf,
Köln, einen Vortrag, der großen Eindruck auf alle Hörer machte. Die
hiesige Gemeinde weiß ihm vielen Dank für diesen ihr verschafften
Genuss." |
Berichte zu
einzelnen Personen aus der jüdischen Gemeinde
Zum Tod von Sara Alexander geb. Cohn (1930)
Artikel in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 10. April 1930:
"Vallendar, 7. April (1930). Am Mittwoch, 4. Nissan (= 2.
April 1930), wurde hier Frau Alexander geb. Cohn zu Grabe getragen.
Einer frommen süd-bayerischen Rabbinerfamilie entsprossen, gründete sie
hier ein eigenes Heim und mit ihr zog nach dem Vorbilde ihres seligen
Vetters, Rabbiner Dr. Cohen - das Gedenken an den Gerechten ist zum
Segen - (Ichenhausen) treue
streng traditionelle Überlieferung ein, die sie auf allen Wegen pflegte.
Zwei Menschen fanden sich hier, die jeder an seinem Platze in gleicher
Weise für die Gesamtinteressen des Judentums gewirkt hatten. Jedoch
mancher tiefe Gram hat seine Furchen in der Verblichenen Lebensbild
gezogen und trotzdem hat sie, mit dem stillen Mut der Entsagung ihr
Geschick getragen, denn in ihrem Leben kannte sie nur Gottesfurcht und aus
dieser wurzelnde ehrenamtliche Arbeit ('Arbeit für den Himmel').
'Süß ist der Schlaf des Arbeiters, ob er wenig oder viel von dieser Welt
genieße.' Wenn irgend eine, so hat die edle Sara Alexander geb. Cohn - das
Andenken der Gerechten ist zum Segen - ein Anrecht auf diesen süßen,
ruhigen Schlaf, den wir im Monat Nissan durch keinen Klageton
stören dürfen. Doch im Friedhof konnte unser sehr geehrter Herr
Rabbiner Dr. Wolf als Freund der Verblichenen es nicht unterdrücken,
innerhalb seines Schiur auf die Edle hinzuweisen. Die ungewöhnliche
Teilnahme, mit der ihre ungezählten Freunde ihr Krankenbett direkt und im
Geiste umstanden, die Fülle der Nachfragen, die in den Monaten bangen
Wartens niemals nachgelassen haben, beweist, welch tiefe Wurzeln die Liebe
geschlagen hat, die von dieser Frau ausging, und die ihr nun
zurückströmte. In diesem Sinne wird ihr Andenken ein wahres und
gesegnetes bleiben. Ihre Seele sei eingebunden in den Bund des
Lebens." |
70. Geburtstag des Gemeindevorsteher Joseph Alexander
(1936)
Artikel
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 5. März 1936: "Vallendar,
2. März (1936). Seinen 70. Geburtstag feierte unser verdienter erster
Vorsteher, Herr Joseph Alexander. Beim Schabbos-Festgottesdienst
zeigte Herr Lehrer Neumann in sinnreichen Worten auf, in welch'
vorbildlicher Weise der Jubilar in den 23 Jahren seiner ehrenamtlichen
Tätigkeit zum Besten der Gemeinde durch seine bewusst-jüdische
Einstellung im Sinne von Tora, Gottesdienst und Wohltätigkeit gewirkt
hat. Insbesondere kennzeichnete er, wie der Gefeierte sich für die
Errichtung und Erhaltung der Mikwoh einsetzte. (Alles Gute) bis 120
Jahre." |
Anzeigen jüdischer Gewerbebetriebe und Privatpersonen
Heiratsanzeige von Felix Loeb und Flora Loeb geb. Kahn (1922)
Anzeige in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 16. März 1922:
"Statt Karten!
Felix Loeb - Flora Loeb geb. Kahn. Vermählte.
Vallendar am Rhein - Mainz, Franziskanerstr. 1.
Trauung: Sonntag, den 19. März 1922, 1 Uhr in der Rhenusloge,
Mainz." |
Geburtsanzeige der Tochter von Felix Löb und Flora geb.
Kahn (1923)
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 26. Juli 1923: "Gott
sei gepriesen. Die glückliche Geburt einer gesunden Tochter zeigen
hocherfreut an: Felix Löb und Frau Flora geb. Kahn. Vallendar (Rhein),
Stockgasse 1. 4. Aw 5683 / 17. Juli 1923." |
Bar Mizwa-Feier von Julius Rieck
(1925)
Aus den Familiennachrichten in der Zeitschrift "Der Israelit"
vom 12. November 1925; "Bar Mizwa zu Chaj Sara. Julius,
Sohn des seligen Lehrers Hermann Rieck, Vallendar am Rhein". |
Verlobungsanzeige für Sidi Rieck und Manuel Dasberg
(1929)
Anzeige
in der Zeitschrift "Der Israelit" vom 21. März 1929:
"Statt Karten:
Sidi Rieck - Manuel Dasberg. Verlobte. Vallendar am Rhein - Dordrech
(Holland).
1. Adar Scheni 5689 (= 13. März 1929) |
Kennkarte
aus der NS-Zeit |
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Am 23. Juli 1938 wurde
durch den Reichsminister des Innern für bestimmte Gruppen von
Staatsangehörigen des Deutschen Reiches die Kennkartenpflicht
eingeführt. Die Kennkarten jüdischer Personen waren mit einem großen
Buchstaben "J" gekennzeichnet. Wer als "jüdisch"
galt, hatte das Reichsgesetzblatt vom 14. November 1935 ("Erste
Verordnung zum Reichsbürgergesetz") bestimmt.
Hinweis: für die nachfolgenden Kennkarten ist die Quelle: Zentralarchiv
zur Erforschung der Geschichte der Juden in Deutschland: Bestände:
Personenstandsregister: Archivaliensammlung Frankfurt: Abteilung IV:
Kennkarten, Mainz 1939" http://www.uni-heidelberg.de/institute/sonst/aj/STANDREG/FFM1/117-152.htm.
Anfragen bitte gegebenenfalls an zentralarchiv@uni-hd.de |
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Kennkarte
für die in Vallendar
geborene Martha Loeb |
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Kennkarte (Mainz 1941)
für Martha Irma Loeb (geb. 29. Juni 1927 in Vallendar),
Schülerin,
wohnhaft in Mainz, am 25. März 1942 deportiert ab Mainz - Darmstadt in
das Ghetto Piaski, umgekommen |
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Zur Geschichte der Synagoge
1795 wurde ein Betsaal in einem Haus in der Löhrgasse eingerichtet.
Über ein halbes Jahrhundert wurden in diesem Raum die Gottesdienste abgehalten.
Mitte des 19. Jahrhunderts entsprach dieser Betsaal allerdings nicht mehr den Anforderungen
der Gemeinde, zumal die Gemeindeglieder offenbar kaum mehr Platz in dem Raum
fanden. 1853 beschrieb der Bürgermeister den Betsaal als "kleines,
feuchtes und abgelegenes Zimmer". Auch dem Bürgermeister lag daran, dass
die jüdische Gemeinde zu einer Synagoge kam. Er unterstützte das Vorhaben,
zunächst über eine Kollekte eine Grundlage für die Finanzierung zu
schaffen.
1855 konnte die jüdische Gemeinde ein Grundstück in der Eulsgasse (heute Eulerstraße)
erwerben und
darauf 1856/57 eine Synagoge erstellte werden. Die Pläne zeichnete
Stadtbaumeister Herrmann Antonius Nebel aus Koblenz (Nebel war ein am
Mittelrhein und an der Mosel tätiger Architekt, der als Sohn des
Regierungsbauinspektors und Architekten Ferdinand Nebel am 31. Juli 1816 in
Koblenz geboren wurde. Ab 1848 war er als Stadtbaumeister in Koblenz tätig, wo
er am 23. Juli 1893 verstarb. Nähere Informationen unter:
https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_Nebel).
Die Grundsteinlegung
der neuen Synagoge war am 18. April 1856. Der Text der in den Grundstein eingelegten Urkunde
lautete:
"Durch Hülfe und zur Verehrung Gottes hat die aus 21
unbemittelten Familien bestehende israelitische Gemeinde zu Vallendar teils aus
eigenen Mitteln, teils von einem von Herrn Alexander Bender hier aufgenommenen
Passiv-Kapital und teils aus dem Ertrage einer bei den Israeliten der
Rheinprovinz bewilligten Kollekte auf dem von Matthias Raffauf gekauften
Bauplatz in der Eulsgasse zu Vallendar eine neue Synagoge begründet, zu deren
Entstehung der zeitliche Bürgermeister Johann Friedrich Schmitz von Vallendar
und der israelitische Vorstand Bermann Scheye, David Götz und Joseph Loeb durch
Beistand Gottes tätig mitwirkten. Möge das Unternehmen dem Allmächtigen
wohlgefällt sein und den himmlischen Segen erhalten, um welchen wir alle
demütigst bitten ...".
Die feierliche Einweihung der Synagoge war am 7. August 1857 durch
Oberrabbiner Dr. Schwarz aus Köln. Mit einer feierlichen Prozession wurden die
Torarollen vom alten Betsaal zur neuen Synagoge getragen.
Die Synagoge wurde als dreiachsiger Saalbau erstellt (Größe
ca. Länge 15,0 m x Breite 8,70 m x Höhe 11,15 m). Die Eingangsfassade (siehe Foto unten) zeigt gequaderte
Ecklisenen mit turmartigen Bruchsteinaufsätzen mit Zahnschnittfries.
Die Zerstörung der Synagoge in Vallendar kam mit dem Novemberpogrom 1938.
SA-Leute drangen während des Morgengottesdienstes am 10. November 1938 in die
Synagoge ein, schändeten und verwüsteten sie. Die anwesenden Männer mussten
in ihren Gebetsmänteln die 15 Torarollen zum Polizeipräsidium tragen. Am 12.
November wurde die Synagoge mit Stroh, Benzin und Petroleum in Brand gesetzt.
Das Gebäude brannte bis auf die Grundmauern ab. Die Torarollen wurden
mitverbrannt; die Ritualien wurden von der Gestapo beschlagnahmt.
1957 erwarb ein Schmiedemeister das Grundstück. Er baute die
Synagogenruine als Wohnhaus mit Werkstatt aus. Die Ruinenreste - vor allem die
Ostwand mit der erhaltenen Rosette - stehen seit 1991 unter
Denkmalschutz. Eine Gedenktafel ist vorhanden.
Adresse/Standort der Synagoge: Eulerstraße 3 (früher Eulsgasse genannt)
Fotos
Die zerstörte Synagoge
(Quelle: Landesamt s. Lit. S. 373) |
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Blick von Südwesten auf die
Westfassade
und die südliche Seitenwand |
Die Rosette an
der Ostfassade |
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Die Aufteilung des
Synagogengrundstückes |
Modell der
ehemaligen Vallendarer Synagoge (2015), erstellt im Auftrag eines
Vallendarer Heimatforschers von Hermann Orthey, Hachenburg (Modellbau mit
Pappe/Papier sowie Kunststein auf Platte); Grundlage waren die Fotos der
Synagogenruine aus der Nachkriegszeit sowie Beschreibungen aus
Katastergrundlagen sowie rekonstruierte Grundrisse. |
Foto oben von Adolf
Koenen
(1955, Ausschnitt) |
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Abbildungen aus der
Website der Stadt Vallendar |
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Das Synagogengrundstück
im Sommer 2006
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum 17.8.2006) |
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Blick von der
Eulerstraße auf das ehemalige Synagogengrundstück |
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Die Gedenktafel |
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"Zum Gedenken
an die früheren jüdischen Mitbürger und an die hier befindliche
Synagoge. Im Jahr 1987. Stadt Vallendar." |
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Blick auf die
teilweise erhaltene Ostfassade der Synagoge |
dass., Quelle |
Erinnerungsarbeit
vor Ort - einzelne Berichte
Februar 2014:
Verlegung von "Stolpersteinen" in
Vallendar |
Artikel in der "Rhein-Zeitung" vom
24. Februar 2014: "Stolpersteine in Vallendar erinnern an
jüdische Schicksale".
Link
zum Artikel |
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November 2023:
Erinnerung an den
Novemberpogrom 1938 |
Artikel in "Blick aktuell" vom 11. Dezember
2023: "IRSP Konrad Adenauer Vallendar nimmt an Gedenkfeier zur
Reichpogromnacht teil. Damit die Geschichte sich niemals wiederholt
Vallendar. Die Schülerinnen und Schüler der Integrativen Realschule plus
Vallendar nahmen an einer Gedenkfeier für die ermordeten jüdischen
Bürgerinnen und Bürger in der Reichspogromnacht und während des
Nationalsozialismus teil. Über 50 Schülerinnen und Schüler versammelten sich
am späten Nachmittag, um gemeinsam an die Gedenkstätte zu gehen. Dort fand
eine Gedenkfeier mit Vertretern der Kirchen, dem Stadtbürgermeister und
Mitgliedern der jüdischen Gemeinde statt. Es wurde nicht nur der Ermordeten
gedacht, sondern auch den aktuellen Geschehnissen Respekt gezollt, in der
Hoffnung auf Frieden. Die Schülerinnen und Schüler hatten in ihren Ethik-
und Religionskursen Wünsche und Visionen vorbereitet, die interreligiös
vorgetragen wurden. Dabei ging es nicht um eine Religionszugehörigkeit,
sondern vielmehr darum, an die Ermordeten zu erinnern und den Wunsch nach
Frieden auszudrücken. Gemeinsam wurden Kerzen entzündet und am Gedenkstein
niedergelegt, um Solidarität und Mitgefühl für die Opfer des
Nationalsozialismus auszudrücken. Dieser bewegende Moment wird allen
Teilnehmenden in Erinnerung bleiben. Die Integrative Realschule plus Konrad
Adenauer Vallendar legt großen Wert auf die Vermittlung von historischem
Wissen und die Förderung von Toleranz und Respekt. Die Teilnahme an der
Gedenkfeier ist ein wichtiger Bestandteil dieser Bemühungen. Die
Schülerinnen und Schüler sollen sich ihrer Verantwortung gegenüber der
Vergangenheit bewusst werden und dazu beitragen, dass sich solche
Gräueltaten niemals wiederholen."
Link zum Artikel |
Links und Literatur
Links:
Literatur:
| Germania Judaica II,2 S. 850; III.2 S. 1528-1530. |
| Bertram Resmini: Die jüdische Gemeinde in Vallendar
vor dem Aufkommen des Nationalsozialismus. In: SACHOR. Beiträge zur jüdischen Geschichte
in Rheinland-Pfalz. 3. Jahrgang. Ausgabe 2/1993, Heft Nr. 5. S. 52-56. Online
zugänglich (als pdf-Datei eingestellt, 7,2 MB). |
| Hildburg-Helene Thill: Der Untergang der jüdischen
Gemeinde Vallendar. In: SACHOR. Beiträge zur jüdischen Geschichte
in Rheinland-Pfalz. 3. Jahrgang. Ausgabe 2/1993, Heft Nr. 5. S. 57-61. Online
zugänglich (als pdf-Datei eingestellt, 7,4 MB).
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| Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz/Staatliches Konservatoramt
des Saarlandes/ Synagogue Memorial Jerusalem (Hg.): "...und dies
ist die Pforte des Himmels". Synagogen in Rheinland-Pfalz und dem
Saarland. Mainz 2005. S. 373-374 (mit weiteren Literaturangaben).
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Article from "The Encyclopedia of Jewish life Before and During the
Holocaust".
First published in 2001 by NEW
YORK UNIVERSITY PRESS; Copyright © 2001 by Yad
Vashem Jerusalem, Israel.
Vallendar Rhineland. Jews were present in the 15th
century. The modern community was formed in the 18h century and included four
protected Jews (Schutzjuden) in 1781. Officially constituted in 1865, the
community reached a peak in 1895 with 181 Jews. A new synagogue was erected in
1857 and a cemetery was opened in 1862. In 1933, 125 Jews remained, many
emigrating by November 1938. On Kristallnacht (9-10 November), the synagogue was
burned, Jewish homes and stores were vandalized, and Jewish men were arrested.
The last 40 Jews were deported to the death camps in 1942.
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