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Kordel / Burg Ramstein
Denkmalzone Burg Ramstein
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Beschreibung
Dem kreisförmig das Kylltal umgebenden Höhenrand vorgelagerter Sandsteinfels mit der Ruine der kurtrierischen Lehensburg. Anstelle der Burg werden ältere Befestigungen und ein Vorgängerbau angenommen. Eine unter Erzbischof Ratbod (883-915) auf einem Fels im Butzweiler Gebiet errichtetes Gebäude wird als ältere Burg angesehen, die vor der Errichtung der jetzigen Anlage als Rumesstein und castrum Ruymstein genannt wird. Unter Erzbischof Diether von Nassau (1300-1307) Ausbau des befestigten Hauses zu einer Burg, die unter Erzbischof Balduin vollendet wurde und noch unfertig 1310 als Lehen an den Domdechanten ausgegeben wurde. 1328 wurde das Lehen an Ritter Johann von der Fels und Wilhelm von Manderscheid ausgegeben. Baumaßnahmen wurden 1345 vorgenommen. Neben anderen waren im 15. Jahrhundert insbesondere die jeweiligen Chorbischöfe mit Ramstein belehnt. Nach Auseinandersetzungen um die Burg und ihrer Einnahme durch den Kurfürsten um 1447 war die Burg beschädigt. Aufgebaut wurde Ramstein nach 1488. 1527 wurde unter Erzbischof Richard von Greiffenklau eine Quelle mit Röhrenleitung zur Burg geführt. Seit dem 16. Jahrhundert war Ramstein fast ununterbrochen bis zur französischen Besetzung 1794 in den Händen der Trierer Domdechanten.

1674 und 1689 wurde die Burg von den Franzosen eingenommen, zuletzt in Brand gesteckt und an zwei Ecken gesprengt. Das zugehörige Hofhaus mit Zehntscheune wurde nach 1689 wiederhergestellt und nach einem Brand 1786 neu erbaut. 1803 wurden Schloßruine, Hofgut und Land im Zuge der Säkularisation versteigert und 1826 an die Vorfahren der heutigen Besitzer verkauft. Die am Ende des Zweiten Weltkrieges schwer beschädigte Burgruine wurde ab 1978 ausgebessert und gesichert.

Die Burg beherrscht das unverbaute Landschaftsbild als pittoresk hochaufragende, sich bugförmig über einer vorspringenden Felsplatte aufbauende Ruine.

Von der ringförmig ummauerten, gestreckt ovalen Gesamtanlage haben sich nur geringe und zu Böschungsmauern herabgenommene Reste erhalten. Im Bering liegt an der Westseite das ehem., heute zu einem Gasthaus ausgebaute und erweiterte Hofhaus. Von ihm führt eine Treppe zu dem Fels, den ein künstlicher Halsgraben in den Vorbereich und in die das Burghaus aufnehmende Felsplatte trennt. Das über verzogenem rechtwinkligem Grundriß im frühen 14. Jahrhundert erbaute Burghaus hat sich in zwei- und dreigeschossig aufragenden Außenmauern erhalten. Die bis 1945 mit vier Geschossen aufragende Baugestalt hat sich nach Kriegsbeschädigung und nach der ablesbaren, versteifenden zweigeschossigen Aufmauerung der im 17. Jahrhundert herausgesprengten Ecken verändert. Das Mauerwerk aus grauen Quadern und roten Sandsteinen ist heute bis auf die neuen Aufmauerungen verputzt. An der Westseite hat sich das gekehlte und gefaste Portal erhalten. Von den beiden runden Treppentürmen hat sich der am ersten Obergeschoß vorkragende an der nordöstlichen Ecke einschließlich der Treppenstufen erhalten. Der an der südwestlichen Ecke ist bis auf Reste kriegszerstört.

Im Innern geben die Balkenlöcher die Geschoßteilung an. Die Schornsteine und erhaltenen gotischen Kamine vermitteln zusammen mit den Sitznischen der Fenster die kunstvolle Ausstattung und Wohnkultur.

Bedeutenden Anteil am Erscheinungsbild der Burg hat die als cirka 14 m hohe Sockelung erscheinende Vermauerung der Felsenhöhlung. Sie wurde als Wirtschaftsraum genutzt; an einem Zahlenstein die einen Umbau datierende Jahreszahl 1771. Im Innern des ehem. Hofgutes eingemauert ein Wappenstein mit dem Wappen des Trierer Kurfürsten Richard von Greiffenklau zu Vollraths (1511-1531) und der auf die Fassung einer Quelle und ihrer Herleitung 1522 hinweisenden Inschrift.

Die Ruine des gotischen Wohnturms stellt ein kunstvolles Werk des gotischen Profanbaues dar, das sich hier mit einem kühnen Befestigungswerk verbindet.

Die Denkmalzone greift über den engeren Burgbering auf den südwestlichen Bereich hinaus. Im historischen Zusammenhang standen hier eine jüngere und eine ältere Zehntscheune. Am Standort der letzteren ein schiefereingedeckter ansehnlicher Walmdachbau der 1930er Jahre.


Lage des Kulturobjekts (Gauss-Krüger-Koordinaten)
R_gk: 2546380
H_gk: 5521000
Koordinaten beziehen sich auf die exakte Lage des Objekts



Karte mit Detailinformationen

Detailkarte

Quelle
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Band 12.2 Kreis Trier-Saarburg. Wernersche Verlagsgesellschaft mbH, Worms. ISBN 3-88462-110-6 (1. Auflage 1994)

Bild-Quelle
Bildarchiv zur Kunst und Architektur http://www.fotomr.uni-marburg.de/ / Bildarchiv zur Kunst und Architektur http://www.fotomr.uni-marburg.de/

Internet
http://www.burg-ramstein.de/

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