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Kordel
Hochburg
Befestigungsanlage
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Beschreibung
Lagebezeichnung:
Hochburg

Geologischer Untergrund:
Trias, mittlerer Buntsandstein

Wirtschaftliche Nutzungsart (zum Zeitpunkt d. Vermessung):
Holzung

Befestigungstyp:
Spornburg (doppelter Abschnittswall und mittelalterlicher Befestigungsgraben)

Fläche (1. Abschnittswall):
a) heute sichtbare Grabenfläche: 580 m²
b) Fläche des Wallkörpers: 1380 m²
c) zu Bebauungszwecken nutzbare Innenfläche: 56460 m²

Fläche (2. Abschnittswall):
a) heute sichtbare Grabenfläche: 700 m²
b) Fläche des Wallkörpers: 2850 m²

Fläche (3.mittelalterlicher Graben):
a) heute sichtbare Grabenfläche: 780 m²

insgesamt: 627,5 ar

Vermessung:
September 1969 (Koch)

Forschungsgeschichte:
Von Pfarrer Schmitt kennen wir die erste Lagebeschreibung mit Skizze. Veith beschreibt die Hochburg als Vorwerk der Langmauer. Nur kurz, aber informativ erwähnt Krüger die Anlage. Beeindruckt vom Befestigungswerk und der am Südrand davor liegenden Genovevahöhle gilt Steiners großes Interesse diesen Denkmälern, was sich in der vorliegenden umfangreichen Liste seiner Veröffentlichungen ausdrückt (aufgelistet sind nur die Beschreibungen der Hochburg). Die vielen steinzeitlichen Funde innerhalb und in der Nähe der Befestigung sind für Steinhausen Hinweis, den Hauptabschnittswall der prähistorischen Zeit zuzuordnen, während er den Bereich der Oberburg als frühmittelalterlichen Burgtyp erkennt.

Dehn bemerkt 1940: "Wenn auch am Wall noch keine Untersuchungen vorgenommen worden sind, darf er doch unbedenklich der vorgeschichtlichen Zeit zugeschrieben werden." 1967 wird in der Mitte der befestigten Hochfläche eine Fläche von knapp 15 m² abgedeckt. Unter einer 0,10 m starken Waldhumusschicht folgte eine 0,40 bis 0,50 m dicke Schicht "gelblichbrauner Erde" und darunter der gewachsene Fels. Aus der Erdschicht stammen Scherben der älteren Hunsrück-Eifel-Kultur. Die Bedeutung einer unregelmäßigen Steinsetzung ist nur durch Abdeckung einer größeren Fläche zu klären. Für Schindler sind die Funde und die steile Außenböschung des Hauptwalles Hinweis auf eine Mauertechnik, "die für den älteren Abschnitt der Hunsrück-Eifel-Kultur kennzeichnend ist".

Funde:
Steinzeitliche Beile und Feuersteinklingen, Keramik der älteren Hunsrück-Eifel-Kultur.
Mittelalterliche Topfscherben.

Zeitliche Einordnung:
Die Hauptburg ist eine prähistorische Befestigung, die Oberburg dagegen frühmittelalterlich; Befestigung der älteren Hunsrück-Eifel-Kultur mit mittelalterlicher Benutzungsphase am Südrand.

Beschreibung:
2,3 km südöstlich von Butzweiler treffen wir in Verlängerung der ausgedehnten Hochfläche auf eine Bergzunge, deren zerklüftete und steile Felswände auf der Nord- und Südseite den Höhenzug zu einer Naturfestung machen.

Von Butzweiler und Lorich, aber auch aus dem Kordeler Kylltal kann man die Höhe über Wanderwege erreichen. Die erste Sperre, ein niedriger Vorwall mit Graben, finden wir auf einem Grat, dem Verbindungsstück zu der im Nordwesten anschließenden Butzweiler Hochfläche. Von Steilhang zu Steilhang angelegt, verläuft die Befestigung fast in Ost-West-Richtung. 90 m lang, durchschnittlich 8 m breit und 0,50 m tief ist der Graben, an den der nach beiden Seiten geböschte, gleichmäßig 15 m breite und 1 m hohe Wall anschließt. Im Abstand von knapp 200 m folgt in östlicher Richtung die zweite Verteidigungslinie. Am felsigen Steilhang beginnt hier der Graben auf der Südostseite, ist im leichten Bogen etwa 100 m zum Steilhang auf der Nordseite geführt und hat eine durchschnittliche Breite von 8 m. Die Tiefe ist unterschiedlich und schwankt zwischen 0,40 und 0,80 m. Der daran anschließende steile Hauptwall hat eine Breite von 16 m. Die Höhe beträgt in der Mitte noch 5 m nach außen gemessen. Doppelseitig geböscht ist er in Länge des Grabens erkennbar. In der Fortsetzung nach Nordosten zeigt sich die Befestigungslinie nur noch als Randwall auf einer Länge von rund 180 m. Etwa in der Hälfte dieser Strecke finden wir eine Lücke, die man als Torgasse ansprechen darf.

Einen dritten Befestigungsabschnitt bildet der senkrecht in den Fels eingeschlagene 6,50 m breite, halbrunde Graben, mit dem eine dreieckige Fläche an der Südostseite abgegrenzt wird. In der Mitte ist die bis zu 2 m tiefe Grabenausschachtung unterbrochen, wodurch eine Felsbrücke entstand. Im ersten Plan B 196 wird ein Wallrest angegeben, der sich der Rundung des Grabens anpaßt. Diese Reste sind heute nicht mehr sichtbar.
Zwei Podien, die sich durch Böschungslinien abgrenzen, liegen nordwestlich vor dem Graben.

Die Waldwege sind nicht im Zusammenhang mit der Befestigung zu sehen, auch nicht der Felsdurchgang an der Nordostseite.


Lage des Kulturobjekts (Gauss-Krüger-Koordinaten)
R_gk: 2546752
H_gk: 5519593
Koordinaten beziehen sich auf die exakte Lage des Objekts



Karte mit Detailinformationen

Detailkarte

Quelle
Vor- und frühgeschichtliche Burgwälle des Regierungsbezirkes Trier und des Kreises Birkenfeld. Von Karl-Heinz Koch und Reinhard Schindler. Selbstverlag des Rheinischen Landesmuseums Trier 1994.

Bild-Quelle
ohne / ohne

Internet
http://www.landesmuseum-trier.de/ http://www.landesmuseum-trier.de/

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