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Kordel
Burgberg
Ringwall
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Beschreibung
Lagebezeichnung:
Burgberg, Winterberg

Geologischer Untergrund:
Trias, mittlerer Buntsandstein

Wirtschaftliche Nutzungsart (zum Zeitpunkt d. Vermessung):
Holzung

Befestigungstyp:
Ringwall

Fläche:
a) heute sichtbare Grabenfläche: 170 m²
b) Fläche des Wallkörpers: 9740 m²
c) zu Bebauungszwecken nutzbare Innenfläche: 36830 m²
insgesamt: 467,4 ar

Vermessung:
1968 (Neyses u. Koch)

Forschungsgeschichte:
Die Zerstörung der Steinwälle auf dem Burgberg bei Kordel waren für Schindler Anlaß, 1968 die Untersuchungsergebnisse der Ausgrabungen in den Jahren 1939-1940 neu auszuwerten und vorzulegen. Schon Schmitt hatte die Anlage im Juli 1855 entdeckt, beschrieben und skizziert. Von Heydinger 1877 kurz erwähnt, geriet sie viele Jahre in Vergessenheit. Erst Steiner machte in den 20er Jahren wieder auf die bemerkenswerte alte Wehranlage aufmerksam. Steinhausen fügt seinen Beschreibungen einen von Hees aufgenommenen Plan bei, den Badry 1939 korrigiert. Es war die Vorarbeit für die von Dehn und Kimmig anschließend eingeleitete Untersuchung der Befestigungsanlage.

Dehn gibt erste Ergebnisse der Ausgrabung bekannt, jedoch übernimmt 1968 Schindler die endgültige Publikation. Die Untersuchungsschnitte sind im Plan S. 112 mit arabischen Ziffern gekennzeichnet. Sehr gründlich wurde der auf der Ostseite gelegene Hauptwall mit den beiden vorgelegten Gräben untersucht. Schindler interpretiert die einzelnen Bauphasen wie folgt:
1. Periode: Brandspuren einer Holzerdemauer, deren verkohlte Balken quer zum Hauptwall und etwas von diesem zurückgesetzt den ältesten Fundhorizont bezeichnen. Vielleicht wurden schon jetzt die beiden Gräben angelegt. Eine Randbefestigung dürfte noch nicht bestanden haben. Die Zeitstellung ist vermutlich späthallstattzeitlich (ältere Hunsrück-Eifel-Kultur).
2. Periode: Kleiner Rest von der Außenschale einer Pfostenschlitzmauer der jüngeren Hunsrück-Eifel-Kultur, die die Brandlage der älteren Holzerdemauer unmittelbar überlagert. Diese Mauer wurde beim Bau der nächstjüngeren Anlage vollständig abgetragen, das Steinmaterial für den Neubau verwendet. Die Hauptfundkonzentration liegt an der Innenseite des Nordwalles. Ich deute dies als Zeichen dafür, daß der nördliche Vorwall in dieser Periode noch nicht existierte.
3. Periode: Eine dicht an den Innenraum des Hauptgrabens herangerückte Trockenmauer in Murus-gallicus-Technik von 4 m Breite ist ausreichend durch Spätlatenescherben datiert. Die größte Fundhäufung dieser Periode wurde in einer Grube, 6 m hinter der Mauer, angetroffen. Zu dieser Phase gehört auch das Trockenfundament mit einer inneren Lehmfüllung für einen Rechteckturm von etwa 4x4 m im Grundmaß. Tiefer in den Fels eingehauen wurde in diesem Bauabschnitt vermutlich der Hauptgraben. Der Vorgraben scheint seinen Zweck in den beiden davorliegenden Etappen erfüllt zu haben.
4. Periode: In den Versturzmassen der dritten Mauerphase bezeugen römische Scherben und vielleicht auch die Erneuerung beziehungsweise Verbreiterung an der inneren Mauerseite eine Reaktivierung der Anlage in der Zeit um 100 n. Chr.

Funde:
Keramik der Früh- und Spätlatenezeit und römische Scherben.

Zeitliche Einordnung:
Entstehung eisenzeitlich (ältere Hunsrück-Eifel-Kultur), Benutzungsphase: jüngere HEK, Mauerbau in Murus-gallicus-Technik (spätlatenezeitlich). Weiterer Ausbau in römischer Zeit.

Beschreibung:
Den Ringwall "Burgberg" finden wir 1,8 km nordwestlich von Kordel, auf einem hoch aus dem Kylltal aufragenden Berg. Nur nach Osten hat die Höhe durch einen schmalen Grat mit dem höherliegenden Winterberg Verbindung. Sonst sind die Hänge zum Winterbach im Norden, der Kyll im Westen und dem Samerbach auf der Südseite steil. In nierenartiger Form umschließt der Steinwall die im Südostteil höherliegende Kuppe und den nach Nordwesten abfallenden Burginnenraum.

Bei den 1967 durchgeführten Wegebaumaßnahmen wurde die Befestigung auf der Nord-, West- und Südseite erheblich beschädigt. Nur auf der Ostseite scheint der Wall noch unberührt zu sein. Auch ein Wallstück mit geringer Breite und Höhe, das - parallel zur Höhe 300,0 m angelegt - den Innenraum zweiteilt, ist noch intakt.

Eine knapp 2 m breite und 40 m lange, schwach eingetiefte Grabenmulde zeigt sich am Fuß der Befestigungslinie an der Südostseite. Schwach erkennt man auch das Grabenstück auf dem Grat. Es wurde im Abstand von 25 m zum Wall von Steilhang zu Steilhang angelegt.

Der alte Tordurchlaß läßt sich nicht mehr ausmachen. Steinansammlungen auf der Burginnenfläche sind ohne Untersuchung nicht zu deuten.


Lage des Kulturobjekts (Gauss-Krüger-Koordinaten)
R_gk: 2546450
H_gk: 5524360
Koordinaten beziehen sich auf die exakte Lage des Objekts



Karte mit Detailinformationen

Detailkarte

Quelle
Vor- und frühgeschichtliche Burgwälle des Regierungsbezirkes Trier und des Kreises Birkenfeld. Von Karl-Heinz Koch und Reinhard Schindler. Selbstverlag des Rheinischen Landesmuseums Trier 1994.

Bild-Quelle
ohne / ohne

Internet
http://www.landesmuseum-trier.de/ http://www.landesmuseum-trier.de/

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